Schummeln in der Schule?

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  • So einfach ist die Sache halt nicht. Ob man nun andere abschreiben lässt oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Mit allen Konsequenzen. Wenn man ein Blackout hat, fängt man sich halt mal ne schlechte Note, wo ist das Problem? Zumal derjenige, der abschreiben lässt, ja nicht gefahrlos lebt. Ein Lehrer von mir hat es mal so formuliert: "Ein gleicher Fehler ist ein Zufall. Zwei gleiche Fehler sind ein großer Zufall. Drei gleiche Fehler sind eine Sechs." Und ein Lehrer muss es nicht so genau nehmen. Wenn "zufällig" zwei Schüler, die nebeneinander sitzen, die gleichen Fehler machen, dann liegt wahrscheinlich ein Betrug vor und dann kriegen beide eine Sechs. Und manchmal ist man sich einer Antwort ja absolut sicher, obwohl Fehler enthalten sind.
    Ich verurteile niemanden, der abschreiben lässt, aber wenn jemand abschreiben lässt, trotzdem sind diejenigen, die nicht abschreiben lassen, deshalb keine asozialen Egoisten.


    Doch, genau das macht gerade Egoisten aus. Wenn ein Kollege Hilfe benötigt, muss man auch etwas riskieren. Du fragst selbst, wo das Problem bei einer schlechten Note ist: für manche in manchen Fächern gibt es keins, bei anderen ist's übertragen: "Schreib ne gute Note oder stirb."
    Wenn man selbst nichts zu befürchten hat und der andere ev. wegen dem Fach durchfallen könnte, finde ich das sehrwohl egoistisch. Mit den Kobsequenzen zu rechnen bedeutet auch soziale Kobsequenzen hinnehmen zu müssen, was schlimmer als einmal eine schlechte Note wäre.
    Da gibts natürlich Leute, die lernen nie, geben selbst nie was, wollen kein Teil der Klasse sein und verlangen dann. Da ist der Fall wohl klar.

  • Wenn ein Kollege Hilfe benötigt, muss man auch etwas riskieren.


    Hilfe kann auch so aussehen, dass man beim Lernen hilft. Schummeln helfen muss niemand und man wird nicht zum Egoisten, weil man Schummelhilfe verweigert.


    der andere ev. wegen dem Fach durchfallen könnte


    Dann liegt mMn einiges mehr im argen, als nur ein Test. Entweder man war sich der Wichtigkeit der Aufgabe nicht bewusst, das ist nicht die Schuld desjenigen, der nicht abschreiben lässt oder man hat über längere Zeit zu wenig getan, auch das ist nicht des anderen Schuld. Wenn jemand sich also selbstverschuldet in die Situation bringt, dass er in einem Fach durchfällt, dann braucht man auch nicht mehr rumjammern, dass man nicht abschreiben durfte.

  • Und ehrlich, wen spickt ist nicht besser als einer, der es nicht tut. Oftmals sind die Spickenden schlechter als Schüler, die wenisgtens ansatzweise gelernt haben.


    Man kann auch lernen und trotzdem spicken. Ich habe immer gelernt, aber trotzdem wusste ich in ab und zu fragen nicht. Wenn ich dann zb. abgeschrieben habe, hatte ich halt vielleicht mal trotdem ne 1 statt eine 2.


    aber so niveaulos war ich nie, dass ich denen einfach so half


    ich würde es eher niveaulos bezeichnen nicht zu helfen.


    Alleine deshalb schon nicht, weil ich ohnehin eine ernüchternde Schulzeit hatte. Sollte ich die dann auch noch belohnen?


    Vielleicht wäre deine Schulzeit nicht so ernüchternd gewesen, wenn du etwas kameradschaftlicher gewesen wärst.


    Was die sache mit dem Gewissen angeht muss das natürlich jeder mit sich selbst ausmachen. Ich verstehe es aber ehrlich gesagt nicht.

  • Zitat

    Dann liegt mMn einiges mehr im argen, als nur ein Test. Entweder man war sich der Wichtigkeit der Aufgabe nicht bewusst, das ist nicht die Schuld desjenigen, der nicht abschreiben lässt oder man hat über längere Zeit zu wenig getan, auch das ist nicht des anderen Schuld. Wenn jemand sich also selbstverschuldet in die Situation bringt, dass er in einem Fach durchfällt, dann braucht man auch nicht mehr rumjammern, dass man nicht abschreiben durfte.


    Nee, in vielen Fächern gibt es oft nur eine Chance. Da heißt es: eine Schularbeit im Semester und dann noch eine große Prüfung. Wie Mitarbeit bewertet wird, behandelt jeder Lehrer nach eigenem Gutdünken, auch wenn's anders am Papier steht.
    Wenn du jeden Wochentag einen Test hast/Referat/Schularbeit und man sich vor allem auf das konzentrieren muss, was wirklich nicht gut läuft, bleibt das andere auf der Strecke. Außerdem kann man beim Lernen helfen und zusätzlich abschreiben lassen.
    Mal davon abgesehen, dass bei einer Freundin ein Unglück in der Familie passiert ist und als Klassenkollegen kann man ihr dann wenigstens bei den Tests dann aushelfen. Das ist das Mindeste.


    Zitat

    Hilfe kann auch so aussehen, dass man beim Lernen hilft. Schummeln helfen muss niemand und man wird nicht zum Egoisten, weil man Schummelhilfe verweigert.


    So gehen die Meinungen auseinander ^^"

  • Doch, genau das macht gerade Egoisten aus. Wenn ein Kollege Hilfe benötigt, muss man auch etwas riskieren. Du fragst selbst, wo das Problem bei einer schlechten Note ist: für manche in manchen Fächern gibt es keins, bei anderen ist's übertragen: "Schreib ne gute Note oder stirb."
    Wenn man selbst nichts zu befürchten hat und der andere ev. wegen dem Fach durchfallen könnte,


    Wer abschreiben lässt, kann eben - siehe einige Posts zuvor - sehr wohl ein Problem bekommen. Und wer von einem anderen erwartet, dass er ihm mehr oder minder bedingungslos hilft mit dem Bewusstsein, dass derjenige auch was dabei riskiert - nämlich genauso eine 6 im worst case - sorry, aber der ist nicht besser, als derjenige, der sagt "Mir doch egal, was mit dir ist".


    Dafür, dass man zur Not für jemanden den Kopf hinhält, braucht es schon mehr als "Darf ich mich morgen in der Klausur neben dich setzen? Hab nämlich kaum was gelernt". Für jemanden, mit dem ich kaum was zu tun habe, Stichwort Grüppchenbildung, würde ich persönlich meinen Kopf dann auch nicht hinhalten.


    Kameradschaftlichkeit, Kollegialität und Teamfähigkeit heißt nämlich nicht, jedem x-beliebigen bedingungslos Hilfe zur Verfügung zu stellen, wenn es (im Zweifelsfall) auch für einen selber Konsequenzen haben kann.
    Damit diese "Kompetenzen" in der Praxis funktionieren gehören auch immer zwei dazu.


    Klar, so Fälle wie Bastet es schildert (private, schwierige Situation) kann es auch immer geben - da spricht ja auch nichts dagegen.


    Aber wer schlicht und einfach zu faul zum lernen ist, der bekommt die Konsequenzen davon auch früh genug zu spüren - und das sollte eigentlich auch im eigenen Interesse liegen, wenn's dann wirklich relevant wird.

  • Aber auf die Art und Weise wie du es beschreibst, schaffst du die Grüppchen nicht gerade ab, sondern verstärkst die Grenzen nur ^^"
    Spätestens in der Oberstufe sollte es möglich sein Leuten zu helfen, die man nicht so sehr mag wie vll. seine beste Freundin - und gerade wenn der Lehrer den Erfahrungswert gesammelt hat, dass du gut in den Fach bist (und er dich mag *hust*), hat es weniger bis gar keine Konsequenzen für dich. Das kann man auch einmal dafür nutzen, um jemanden zu helfen.


    Zu faul ist die eine Sache, aber wenn einem alles zu Kopf steht, kann man ein Fach für denjenigen übernehmen. Man kann auch auserhalb der Schule mal jemandes Aufgaben machen, wenn derjenige nicht dein bester Freund ist. Man hat im Normalfall genügend Menschenkenntnis, um einzuschätzen, ob man denjenigen ebenfalls mal um was bitten kann.
    Außerdem bekommt man mehr, wenn man gibt, aber gleichzeitig und regelmäßig auch genauso viel nehmen kann (also nicht den Volldeppen für alle spielt). Bewahrheitet sich meiner Erfahrung nach in fast allen Gruppen.

  • Aber wer schlicht und einfach zu faul zum lernen ist, der bekommt die Konsequenzen davon auch früh genug zu spüren - und das sollte eigentlich auch im eigenen Interesse liegen, wenn's dann wirklich relevant wird.

    Zumal eine derartige Hilfe ebenfalls als "egoistisch" gesehen werden kann, weil es keine richtige Hilfe ist. Wenn ich dauernd jemandem, der einfach "faul" ist, diese Möglichkeit des Spickens gebe, dann interessiert mich diese Person genauso wenig, wie die Freundin in Not, die nicht lernen konnte, und der ich nicht helfe. Andere zur Abhängigkeit helfen ist nämlich auch nicht grad hilfsbereit. Dann lieber einen gemeinsamen Lerntermin ausmachen, wo man wirklich aktiv zusehen kann, dass der andere etwas tut. Öfters ohne Grund beim Schummeln behilflich sein, heißt meist auch, dass man bloß für "mehr" keine Lust hat und das als die einfachere Option sieht, anstatt nein sagen zu müssen oder aktiv zu helfen.


    Ich hatte mal in der Klasse eine 1er-Schülerin, die was Lernstoff anging natürlich immer super war, aber sobald es ans interpretieren ging (Deutsch, Englisch, Latein, Geschichte) war sie sehr unsicher und bat auch öfters, dass man ihr den eigenen Text zeigte. Am Anfang hat das auch jeder gerne gemacht, aber mit der Zeit fiel auf, dass sie niemals jemanden nur ein wenig Spicken lässt. Also wirklich offensichtlich immer beim Schreiben alles verdeckte und das Blatt umdrehte, sobald sie fertig war, damit der Nachbar nicht reinschaut. Da hörte es aber langsam auch mit der Hilfsbereitschaft der Kollegen auf :D

  • Zu faul ist die eine Sache, aber wenn einem alles zu Kopf steht, kann man ein Fach für denjenigen übernehmen. Man kann auch auserhalb der Schule mal jemandes Aufgaben machen, wenn derjenige nicht dein bester Freund ist. Man hat im Normalfall genügend Menschenkenntnis, um einzuschätzen, ob man denjenigen ebenfalls mal um was bitten kann.


    So Fälle wie du es mit der Freundin beschrieben hast, da spricht meiner Meinung nach auch absolut nichts dagegen - da wär's mir persönlich im Zweifelsfall dann auch egal, wie ich zu der Person nun stehe oder nicht.


    Ich hätte an und für sich auch nichts dagegen gehabt, wenn jemand in einem Fach bei mir abschreibt, dass für ihn nicht mehr relevant ist, er das Fach halt aber bestehen muss.
    An und für sich hätte bei mir jeder abschreiben können, wie er lustig ist. Freunde hätte ich da auch, wenn nötig und so gut es ging, unterstützt.


    Ich hätte jetzt niemanden aktiv davon abgehalten, abzuschreiben, ist sein Ding und nicht meins und er hat selber zu schauen, wie er's am Besten anstellt und in einer Prüfung ist mir generell egal, was die Leute um mich rum anstellen, weil ich mich da auf meine Prüfung konzentriere.


    Aber:


    Außerdem bekommt man mehr, wenn man gibt, aber gleichzeitig und regelmäßig auch genauso viel nehmen kann (also nicht den Volldeppen für alle spielt). Bewahrheitet sich meiner Erfahrung nach in fast allen Gruppen.


    Auch da geb ich dir grundlegend recht.
    Aber den Volldeppen spielen, das ist halt der Punkt - für wen ich nur vor dem Hintergrund existiere, dass ich Ihm einen Vorteil verschaffen könnte, da kann ich Foxhound durchaus verstehen, dass man sich da auch mal sperrt.


    Ich helfe Kollegen/Mitschülern generell gerne - sei es, gemeinsames Lernen, etwas erklären und wenn es fünf vor zwölf ist, auch beim Spicker schreiben/abschreiben. Aber dazu gehört meiner Meinung nach eben auch ein gewisses "Grundverhältnis" und auch Wertschätzung.

  • Ich verstehe nicht, warum man immer glaubt, dass Leute die schummeln nicht auch lernen würden. Zu meiner Schulzeit hat wirklich jeder hin und wieder geschummelt, aber gelernt hatte man für gewöhnlich trotzdem auch. Das Schummeln war für die meisten nur eine Absicherung, für den Fall dass man etwas vergisst oder dass etwas unerwartetes kommt. Der Schüler, der in unserer Klasse am meisten (nämlich immer) geschummelt hatte, war gleichzeitig auch der fleißigste Schüler mit den besten Noten. Er hat nicht geschummelt, weil er sich nicht auskannte, sondern weil er nicht riskieren wollte, etwas schlechteres als eine 1 zu bekommen. Ja, mir ist klar, dass das nicht viel besser ist. :P
    Das Problem ist, dass unser Schulsystem die Schüler mehr oder weniger dazu motiviert, zu betrügen, weil es gar nicht darum geht, wie viel die Schüler nachher tatsächlich wissen. Am Ende zählen nur die Testresultate und ob man diese durch Fleiß, durch Schummelei oder durch beides schafft, ist im Grunde völlig egal. Ich hatte sogar Lehrer, die uns gesagt haben, dass wir eine 1 verdienen würden, wenn wir es schaffen sollten sie zu überlisten. Das zeigt doch nur wie überholt das System der Auswendiglernerei an Schulen heutzutage ist.


    Bei uns war es damals üblich, dass man sich bei Prüfungen gegenseitig hilft. Wer besonders gut in einem bestimmten Fach war, hat den anderen bei den Tests geholfen und bekam dafür selbst auch Hilfe in Fächern, in denen derjenige nicht so gut war. Solche Aktionen haben definitiv den Zusammenhalt in der Klasse gestärkt. Es war sicherlich der einfachere Weg, aber ich würde auch aus heutiger Sicht nicht sagen, dass es unbedingt ein schlechterer war.

  • Bei uns war es damals üblich, dass man sich bei Prüfungen gegenseitig hilft. Wer besonders gut in einem bestimmten Fach war, hat den anderen bei den Tests geholfen und bekam dafür selbst auch Hilfe in Fächern, in denen derjenige nicht so gut war. Solche Aktionen haben definitiv den Zusammenhalt in der Klasse gestärkt. Es war sicherlich der einfachere Weg, aber ich würde auch aus heutiger Sicht nicht sagen, dass es unbedingt ein schlechterer war.

    So etwas würde ich allerdings nicht unbedingt als Musterbeispiel anführen. In meiner (ehemaligen) Klasse sah es beispielsweise genau andersherum aus. Hilfe und Unterstützung bzw. Abschreiben von Hausaufgaben von den cleveren Leuten wurden bei Tests und Arbeiten vorausgesetzt, selbst wenn sie sich damit in "Gefahr" brachten und sogar selbst beschuldigt wurden. Das geschah unter ganz großem Druck und Gruppenzwang - wer es (auch nur einmal) verweigerte, ob aus irgendwelchen moralischen Prinzipien oder aus Angst, erwischt zu werden, oder whatever, konnte so ziemlich einpacken. Nichts Genaueres dazu, so sehr abdriften will ich nicht, aber wer nicht ablehnte, bekam als Gegenleistung mit ganz viel Glück Ruhe und eine kurze Pause von den Schikanierungen, auf keinen Fall jedoch Hilfe - eher im Gegenteil.
    Das hat dann halt den Zusammenhalt einer gewissen Lobbygruppe in der Klasse gestärkt. :D Geschieht oft in Gruppen, in denen das Leistungsniveau und die Motivation starke Extreme auf beiden Seiten zu bieten hat.


    Das ist jedoch recht offtopic, im Grunde stimme ich dir zu - Spicken und Schummeln halte ich schon längst nicht mehr für die größte Todsünde. Zwar ist dieses "teaching to the test" beispielsweise in Amerika viel, viel ausgeprägter, aber besonders dank G8 erlebt man mittlerweile hier auch nicht viel Anderes als Klausurenfokus. Ist noch etwas heftiger in den mathematisch-technischen Fächern - wer da einmal nicht mitkommt wird so ziemlich zurückgelassen, aber wer noch mitkommen soll, wenn man in jeder Mathestunde ein neues Thema anfängt, der kann sich selig schätzen. x__x Sprachliche und geisteswissenschaftliche Fächer sind da zum Glück etwas freier gestaltet, jedoch trotzdem nicht wirklich frei von diesem Einfluss. Man kann Themen in so einem Umfeld einfach nicht mehr als anreißen - und das führt leider auch oft dazu, dass die Schüler gar kein Interesse aufbauen können, selbst wenn die Thematik sie mit etwas mehr Tiefe sogar packen könnte.
    Aber ich erlebe es selbst. Jede Unterrichtsminute scheint darauf aus zu sein, uns "durch die Klausur zu bringen". Das klingt beinahe schon wie eine Aufforderung, uns nicht über den Erwartungshorizont zu bilden - und wenn tatsächliches Wissen demnach sowieso so einen kleinen Stellenwert hat, brauche ich dann wirklich das Wissen für die Klausur auf langfristige Sicht? Schüler raten sich auch untereinander oft gern "Lösch es einfach aus deinem Kopf sobald es vorbei ist" oder hämmern die notwendigen Informationen zen Minuten vorher in ihr Kurzzeitgedächtnis, was im Grunde kein anderes Motiv als Schummeln hat - ich brauche nicht das Wissen, nur die Note.
    Ich glaube einfach nicht, dass so ein Denkmuster von selbst kommen würde, wenn man es nicht aktiv fördern würde. Aber ich habe das Gefühl, von meinen Lehrern nur noch "Das braucht ihr fürs Abi/Das ist wichtig in der Klausur/Darüber schreiben wir einen Test" und immer seltener "Das könnte euch interessieren oder euch helfen", was dann auch wieder existenziell ist - wenn wir all das für einen temporären Schreibauftrag wissen müssen, was hält uns dann davon ab, es zu löschen, sobald dieser geschafft ist? Und um einen Schritt weiterzudenken, was hält uns davon ab, das Ganze überhaupt abzuspeichern, wenn wir es mit Geiwssheit bald löschen?
    Für Spickzettel oder Ähnliches bin ich nach wie vor zu nervös :D aber mit Sitznachbarn kommuniziere ich doch ziemlich aktiv während Schreibphasen. Hehe. Der Unterschied zu meiner alten Klasse ist einfach, dass ich es nicht aus Angst mache, sondern aus, hm, Kameradschaft? Freundlichkeit? Absolute Hilflosigkeit? :D
    Erwischt wurde ich bei einem Musiktest, damals war ich elf. Ich habe geweint. :( Und dann noch einmal bei einer Französischklausur, da habe ich gelacht :D

  • Zitat

    Aber ich habe das Gefühl, von meinen Lehrern nur noch "Das braucht ihr fürs Abi/Das ist wichtig in der Klausur/Darüber schreiben wir einen Test" und immer seltener "Das könnte euch interessieren oder euch helfen", was dann auch wieder existenziell ist - wenn wir all das für einen temporären Schreibauftrag wissen müssen, was hält uns dann davon ab, es zu löschen, sobald dieser geschafft ist? Und um einen Schritt weiterzudenken, was hält uns davon ab, das Ganze überhaupt abzuspeichern, wenn wir es mit Gewissheit bald löschen?


    Da sprichst du einen Punkt an, an den man sehr gut einhaken kann. Aus Erfahrung weiß ich, dass eine Schulbildung eher nur soweit wichtig ist, dass man für eine Bewerbung überhaupt qualifiziert ist. Den Rest lernt man bei der Ausbildung, weil man dort gezielt das beigebracht bekommt, was man für den Beruf auch braucht. Aber nur auf Noten hinzuarbeiten ist keine gute Sache. Leistungsdruck, Leute dazu animieren, dass nur Ergebnisse zählen und keine Leistung dahinter, was auch ein sehr fragwürdiges Charakterbild abgibt. Ist halt einfach eine miese Erziehung.
    Entweder man lernt und erhält die Note die man verdient und kommt dann eben weiter, oder nicht. Oder man lernt nicht und hofft auf sein Gedächtnis (Hat bei mir auch gelegentlich geklappt, wenn ich eine Prüfung vergessen hatte). Wenn man versagt, dann eben ehrlich.
    Ich klang zuletzt etwas hart. Ich mag Mogeln nicht, aber ich bin jetzt nicht Todfeind mit jemanden, ders ein paar mal macht.


    Bei uns war es damals üblich, dass man sich bei Prüfungen gegenseitig hilft. Wer besonders gut in einem bestimmten Fach war, hat den anderen bei den Tests geholfen und bekam dafür selbst auch Hilfe in Fächern, in denen derjenige nicht so gut war. Solche Aktionen haben definitiv den Zusammenhalt in der Klasse gestärkt. Es war sicherlich der einfachere Weg, aber ich würde auch aus heutiger Sicht nicht sagen, dass es unbedingt ein schlechterer war.


    Warum nicht beim Lernen helfen.
    Ist ja nicht unbedingt sehr spannend, aber mir ist eine schlechte ehrliche Note lieber, als eine ermogelte Gute.
    Und mein Englisch war wegen einer Rechtschreibschwäche auch oft genug ziemlich schlecht.


    Zitat

    Aber auf die Art und Weise wie du es beschreibst, schaffst du die Grüppchen nicht gerade ab, sondern verstärkst die Grenzen nur ^^"
    Spätestens in der Oberstufe sollte es möglich sein Leuten zu helfen, die man nicht so sehr mag wie vll. seine beste Freundin - und gerade wenn der Lehrer den Erfahrungswert gesammelt hat, dass du gut in den Fach bist (und er dich mag *hust*), hat es weniger bis gar keine Konsequenzen für dich. Das kann man auch einmal dafür nutzen, um jemanden zu helfen.


    Warum sollte einem der Klassenzusammenhalt so wichtig sein und warum sollte es nicht möglich sein, sich an zu freunden, ohne jemanden mitzuziehen? Teamarbeit ist laut meiner Erfahrung unnötig gehypt und wenn Leute sauer auf dich sind, weil du nicht für sie mogelst, sollten sie dir auch gestohlen bleiben. Immerhin ist es eine Moralfrage, auch wenns nicht um Leben und tot geht.
    Und Leute die ich nicht mag, mag ich meist, weil sie Arschlöcher sind und nicht, weil mit ihr Hemd nicht gefällt.
    Davon abgesehen, dass ich nicht mehr Schüler bin, bin ich meinen Klassenkameraden einen Dreck schuldig und deshalb sollen Egoisten die Fr... halten und meinetwegen spicken aber nicht behaupten, es wäre meine, oder deine moralische Pflicht beim Mogeln zu helfen, echt.





    Zitat

    So etwas würde ich allerdings nicht unbedingt als Musterbeispiel anführen. In meiner (ehemaligen) Klasse sah es beispielsweise genau andersherum aus. Hilfe und Unterstützung bzw. Abschreiben von Hausaufgaben von den cleveren Leuten wurden bei Tests und Arbeiten vorausgesetzt, selbst wenn sie sich damit in "Gefahr" brachten und sogar selbst beschuldigt wurden. Das geschah unter ganz großem Druck und Gruppenzwang - wer es (auch nur einmal) verweigerte, ob aus irgendwelchen moralischen Prinzipien oder aus Angst, erwischt zu werden, oder whatever, konnte so ziemlich einpacken. Nichts Genaueres dazu, so sehr abdriften will ich nicht, aber wer nicht ablehnte, bekam als Gegenleistung mit ganz viel Glück Ruhe und eine kurze Pause von den Schikanierungen, auf keinen Fall jedoch Hilfe - eher im Gegenteil.


    Bei uns hat man ab ein paar Schuljahren angefangen prinzipiell die Schulmappe dazwischen zu legen, weshalb Abschreiben nicht mehr so gut ging. Die Lehrer waren nicht sooo aufmerksam, aber gingen doch immer mal wieder durch die Klasse.
    Ich war auf keiner sehr hohe Schule, weshalb es keinen Druck in der Richtung gab. Aber du hast schon recht. Man wird nur ausgenutzt und wird sicher nicht die Freundschaft zwischen den Klassenmitgliedern stärken. Wie ist es denn in Amerika? Diese Klischees von Cheerleader und solchen Typen scheine doch gelegentlich vorzukommen. Oder der Typ bei mit im Umkreis, der bei der Bürgermeisterwahl geschummelt hat, geht ja um den beruflichen Erfolg, ist also ganz ähnlich.
    Er wird 80.000 Euro Zahlen müssen, wegen der Wahlwiederholung und kommt vielleicht für 5 Jahre ins Gefängnis. Zudem macht er sich unbeliebt und seine Frau hat sich öffentlich lächerlich gemacht.
    Es ist jetzt nicht unverzeihlich, aber sicher nicht Charakter fördernd.

  • Doch, genau das macht gerade Egoisten aus. Wenn ein Kollege Hilfe benötigt, muss man auch etwas riskieren. Du fragst selbst, wo das Problem bei einer schlechten Note ist: für manche in manchen Fächern gibt es keins, bei anderen ist's übertragen: "Schreib ne gute Note oder stirb."
    Wenn man selbst nichts zu befürchten hat und der andere ev. wegen dem Fach durchfallen könnte, finde ich das sehrwohl egoistisch. Mit den Kobsequenzen zu rechnen bedeutet auch soziale Kobsequenzen hinnehmen zu müssen, was schlimmer als einmal eine schlechte Note wäre.
    Da gibts natürlich Leute, die lernen nie, geben selbst nie was, wollen kein Teil der Klasse sein und verlangen dann. Da ist der Fall wohl klar.


    Man muss aber nunmal zwischen gesunden Egoismus und eben falschen Egoismus unterscheiden. Wenn jemand einen anderen nicht hilft, weil er dadurch erhebliche Nachteile haben kann, dann ist das erstmal völlig legitim und hat nix mit mangelnden sozialen Fähigkeiten zu tun, sondern ist reiner Selbstschutz.
    Und ja, auch für einen guten/schlechten Schüler oder whatever, wie gut die noten sind, spielt letztendlich keinerlei große Rolle, kann einmaliges Abschreiben lassen nun mal weitreichende Konsequenzen haben, da es eben, gerade in der Oberstufe, wenige Chancen gibt, eine sechs bzw. 0 Notenpunkte auszugleichen, da eben Klausuren mit 50 % in die Note eingingen, wodurch man summa summarum gerade mal auf maximal 8 Notenpunkte kommen konnte, sollte man im Rest 15 Punkte im Durchschnitt haben und im normalen Unterrichtsbetrieb gab es neben der Klausur eben auch nur selten die Möglichkeit eine schlechte note mit einer guten auszugleichen.
    Gerade in der Phase, wo jeder Notenpunkt zählt und eventuell sowas den Unterschied zwischen einer 2,4 oder 2,5 auf dem Abizeugnis ausmachen kann, riskiert man eben, weil man abschreiben lässt, da eben auch die Beihilfe zum Betrug strafbar ist, dass man sich selber massivst selbet schadet, gerade in Deutschland, wo es an den Unis eben den guten NC gibt.
    Die meisten schreiben ja nicht ab, weil sie gerade einen Blackout haben, sondern dann doch eher, weil man etwas nicht geschafft hat zu lernen, sprich man selber in der eigenen Klausurvorbereitung irgendwo versagt hat. Und wer für eigenes Versagen verlangt, dass andere riskieren sich ihre Note zu versauen, fordert schlichtweg selbstzerstörerisches Verhalten, was definitiv ein Mangel an sozialer Kompetenz ist. Sowas ist nämlich wirklich egoistisch, weil hier nur das eigene Wohl im Vordergrund steht und weniger das Interesse des anderen, im Gegenteil, er fordert, dass der andere Nachteile in Kauf nimmt, während umgekehrt für den, der abschreiben lassen soll allerdings nur Nachteile beim Abschreibenlassen bestehen würden. Schließlich verspreche ich mir, wenn ich jemanden nicht abschreiben lasse, keinen Vorteil davon, es ist letztendlich nur reiner Selbstschutz.
    Und ich kann selber bestätigen, wie das ist, schließlich hätte ich mein Abi eben, wenn ich in einem Fach in nur einem Halbjahr einen Notenpunkt weniger gehabt hätte, mein Abi nicht mit 1,7 gemacht, sondern mit 1,8 und der NC für Biochemie an meiner Uni lag, jetzt rate mal, bei 1,7 in dem Jahr. Somit kann diese falsch verstandene Kameradschaft weitreichende Konsequenzen für einen selber haben, wo man je nach Situation die möglichen FOlgen abwägen muss.
    Man hilft den Leuten dann doch eher, indem man ihnen hilft, ihnen Dinge erklärt, zumal es auch für einen Selber vorteilhaft ist, weil man so das Wissen besser verinnerlicht, wovon somit beide Seiten also was haben.

    Bei uns war es damals üblich, dass man sich bei Prüfungen gegenseitig hilft. Wer besonders gut in einem bestimmten Fach war, hat den anderen bei den Tests geholfen und bekam dafür selbst auch Hilfe in Fächern, in denen derjenige nicht so gut war. Solche Aktionen haben definitiv den Zusammenhalt in der Klasse gestärkt. Es war sicherlich der einfachere Weg, aber ich würde auch aus heutiger Sicht nicht sagen, dass es unbedingt ein schlechterer war.


    Ist halt eben auch sicherlich die Frage, wie das ausschaut, wenn es dann mal schief geht. In meiner Klasse musste ich in der siebten Klasse am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn man sich ne sechs einfängt, weil jemand bei einem abgeschrieben hat und der Lehrer dies bemerkte und mir und meinem Nachbarn die sechs gab. Letztendlich führte dies zu Zwist in der Gemeinschaft, weil eben ein Teil der Meinung war, dass ich mich wegen einer sechs wegen sowas nicht so haben soll, ich habe ja sonst immer gute Noten und die andere stellte sich auf meine Seite und, und warf dem anderen Schüler vor, was für ein fauler Idiot er doch sei und dass er sich schämen müsste. Das Ende vom Lied war eben dann ziemlich breites Misstrauen in der Klasse, was die Klasse in viele kleine Grüppchen spaltete.

  • Man kann auch lernen und trotzdem spicken. Ich habe immer gelernt, aber trotzdem wusste ich in ab und zu fragen nicht. Wenn ich dann zb. abgeschrieben habe, hatte ich halt vielleicht mal trotdem ne 1 statt eine 2.

    Wenn ich lerne, dann so, dass ich den Stoff auch behalte. Fazit: Man lernt ein paar Tage vorher und liest sich alles öfter durch. Bei Bedarf schreibe man sogar alles nochmals ab, denn dies fördert das Gedächtnis weitaus mehr, als normales Durchlesen. Aber trotzdem erreicht man dadurch mehr und hat es im Kopf. Warum denn dann noch bitte spicken? Ich war früher mit jeder Note zufrieden, da ich diese aus eigener Motivation und Fleiß erarbeitet habe. Spicken wäre für mich nie eine Option gewesen. Warum auch? Wo ist da die Logik?
    Und ehrlich, ich wäre mit der gut verdienten Zwei tausendmal glücklicher, als mit einer blöden Eins, die ich mir erschummelt habe. Ich wäre nicht stolz auf eine Leistung, die ich eher durch Betrug erhalten hätte als durch Fleiß.
    Aber ich bin vielleicht schon zu alt für sowas und sehe immer nur, wie die Jugend immer verkorkster wird. :whistling:


    Ich würde es eher niveaulos bezeichnen nicht zu helfen.

    Nein, es ist nicht niveaulos, sondern einfach Tatsache, dass man immer nur für sich lernen sollte und niemals für andere. Ihr macht es euch jetzt einfach, später werdet ihr aber durch solch ein Verhalten in manchen Situationen im Leben Probleme haben. Ihr versteht den Sinn hinter dem Lehrsystem nicht oder wollt es nicht kapieren.
    Man kann sich gegenseitig beim Lernen unterstützen (Bildung von Lerngruppen) und gemeinsam Projekte (Referate etc.) erarbeiten, wenn es aber um die Abarbeitung von Klausuren, Tests und Prüfungen geht, hat jeder gefälligst auf sein eigenes Blatt zu schauen und nicht beim Nachbarn abzugucken.


    Vielleicht wäre deine Schulzeit nicht so ernüchternd gewesen, wenn du etwas kameradschaftlicher gewesen wärst.

    Meine Schulzeit war nicht ernüchternd, weil ich nicht kameradschaftlich war. Schreib nicht irgendwas, wenn du keine Ahnung hast, wovon die Rede eigentlich ist X(
    Ich war in vielen Dingen kameradschaftlich, aber bei Klausuren etc. war ich nun mal so, dass ich es nicht für nötig hielt, jemanden eine Antwort abschreiben zu lassen. Was man nicht wusste, wusste man halt nicht und fertig. Schummel, gegenseitiges Abschreiben etc. ist kein Zeichen von Kameradschaft, sondern in eurem Fall eine Art Gruppenzwang, der damit einhergeht, dass man ausgegrenzt wird, sobald man muckt. Sowas ist falsch und bezeugt doch schon, dass bei euch gehörig was schief läuft.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Zitat

    Warum sollte einem der Klassenzusammenhalt so wichtig sein und warum sollte es nicht möglich sein, sich an zu freunden, ohne jemanden mitzuziehen? Teamarbeit ist laut meiner Erfahrung unnötig gehypt und wenn Leute sauer auf dich sind, weil du nicht für sie mogelst, sollten sie dir auch gestohlen bleiben. Immerhin ist es eine Moralfrage, auch wenns nicht um Leben und tot geht.
    Und Leute die ich nicht mag, mag ich meist, weil sie Arschlöcher sind und nicht, weil mit ihr Hemd nicht gefällt.
    Davon abgesehen, dass ich nicht mehr Schüler bin, bin ich meinen Klassenkameraden einen Dreck schuldig und deshalb sollen Egoisten die Fr... halten und meinetwegen spicken aber nicht behaupten, es wäre meine, oder deine moralische Pflicht beim Mogeln zu helfen, echt.


    Na eben, für mich ist das genauso eine Moralfrage, nur von der anderen Seite der Medaille.
    Teamarbeit wird nicht unnötig gehypt. Meine Fachbereichsarbeit hab ich gerne alleine geschrieben, in anderen Bereichen arbeite ich gerne mit anderen zusammen: und die sollte auch mit Leuten möglich sein, die einen nicht unbedingt gefallen - und wenn man Stunden mit seinen Klassen/Arbeits/Studikollegen fünf Tage die Woche beinander sitzt, kann man nicht unbedingt sagen, dass diese Leute einen Dreck angehen.
    Sicher läuft es schlecht, wenn es für einen selbst Konsequenzen hat. Ich hätte aber die Oberstufenjahre aber niemanden betteln lassen können oder den Arm über eine Antwort gelegt, wenn er währenddessen schnell eine Antwort benötigt. Da hätte ich mich schuldig gefühlt. Außerdem wollt ich beim Listening in Französisch auch oft wissen, wo meine sprachbegabte Nachbarin ihre Kreuzchen gemacht hat. Es gibt Dinge, die KANN man nicht so gut lernen wie man möchte. Ich habe mir im Internet Französischlistenings gesucht, aber man kann nie wissen, welche Höraufgabe zur Schularbeit kommt und wenn man in dem Gewirr aus Worten dieser hyperaktiven Franzosen in der Aufgabe die Antwort nicht raushört, dann nicht, weil man zu wenig gelernt, sondern sie einfach nicht rausgehört hat - und für mich klang Französisch fünf Jahre lang einfach wirr, vor allem, weil in den Höraufgaben immer so schnell gesprochen wurde und manche hören sowas wirklich nicht, auch wenn sie es sich antrainieren wollen.
    Lustig war ja auch mal, wenn ich mich richtig erinnere, der Schotte mit dem Akzent an der Autobahn, yeah :D Da die Antworten rauszufinden hat sich zu einer stillen Teamarbeit entwickelt.

  • Aber trotzdem erreicht man dadurch mehr und hat es im Kopf. Warum denn dann noch bitte spicken?


    Weil es einfach vorkommen kann, dass man etwas nicht weiß, oder vergessen hat. Oder hattest du nur 1er mit voller Punktzahl?


    Und ehrlich, ich wäre mit der gut verdienten Zwei tausendmal glücklicher, als mit einer blöden Eins, die ich mir erschummelt habe. Ich wäre nicht stolz auf eine Leistung, die ich eher durch Betrug erhalten hätte als durch Fleiß.


    Tja, da denkst du halt anders als ich. Das ist ja auch in Ordnung. Darum geht es hier aber weniger. Wenn du selbst nicht schummeln möchte, aus Angst erwischt zu werden, oder moralischen Gründen, ist das ja dein Ding.


    Aber ich bin vielleicht schon zu alt für sowas und sehe immer nur, wie die Jugend immer verkorkster wird.


    Lol. Mehr kann ich dazu nicht sagen.


    sondern einfach Tatsache, dass man immer nur für sich lernen sollte und niemals für andere.


    Natürlich lernt jeder für sich. Das ändert nichts daran, dass man jemanden mit seinem Wissen helfen kann.


    Ihr macht es euch jetzt einfach, später werdet ihr aber durch solch ein Verhalten in manchen Situationen im Leben Probleme haben.


    Inwiefern? Kannstt du mir das bitte noch genauer erklären?


    Schummel, gegenseitiges Abschreiben etc. ist kein Zeichen von Kameradschaft, sondern in eurem Fall eine Art Gruppenzwang, der damit einhergeht, dass man ausgegrenzt wird, sobald man muckt.


    Nein. Bei uns wurde niemand ausgegrenzt, wenn er nicht abschreiben ließ und ich glaube kaum dass du das beurteilen kannst. Oder warst du in meiner Klasse?


    Es wurde hier auch schon oft geschrieben, dass man für spicken lassen auch eine 6 bekommt. Das kann man aber nicht generell sagen. Bei uns war es so, dass die meisten Lehrer nur den bestraft haben der gespickt hat. Wenn es einen Lehrer gab der da strenger war, dann wusste man das auch und es war klar, das man keine aktive Hilfe beim abschreiben zu erwarten hatte. Man kann sich aber in der Regel auf die Lehrer einstellen und wissen was man sich erlauben kann und was nicht.
    Und nochmal falls das hier falsch rüberkam. Natürlich sollte man sich nicht aufs spicken verlassen, sondern trotzdem lernen so gut es geht.

  • Wer jetzt schreibt, er habe noch nie geschummlt, der iost ein glatter Lügner.


    Dann sag mir mal wie du in einer Klasse mit 5 Schülern und 4 Lehren/Pflegern schummeln sollst? Ich finde die Aussage ist eine Unterstellung, nur weil du nicht glauben kannst, das es keinen in der Schule gibt, der nicht mogelt. Warum soll man das tun, wenn ich es sehr gut kann oder sich andere darauf vorbereiten? Ich habe es nicht nötig, werde es auch nie tun und wie gesagt, bei uns sind zuviele Personen mit dabei, das fällt dann total auf und da wir nur 5 sind, kann man das gar nicht übersehen, wenn man schummelt.
    Ich habe bisher alles ohne Hilfe geschafft und darauf kann ich stolz sein.

  • Wenn du selbst nicht schummeln möchte, aus Angst erwischt zu werden, oder moralischen Gründen, ist das ja dein Ding.
    ...
    Bei uns wurde niemand ausgegrenzt, wenn er nicht abschreiben ließ


    Das wurde eben hier im Thread bezweifelt. Hier wurden Leute, die nicht abschreiben lassen, als egoistisch und unsozial bezeichnet. Ich denke, darauf bezogen sich auch die zitierten Absätze. Ob man nun schummelt oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Ich wehre mich nur dagegen, dass jemand, der in keiner Art und Weise am Schummeln beteiligt sein möchte, damit irgendwas falsches tun würde.
    Ansonsten kann ich durchaus nachvollziehen, dass @Foxhound`71 den Eindruck bekommt, Spicken sei inzwischen eine Art Schulsport. Ich selbst habe auch immer wieder den Eindruck, dass heutzutage mehr geschummelt wird, als das zu meiner Schulzeit üblich war. Aber der Eindruck kann täuschen, vermutlich tut er das auch.


  • Naja, bei uns wurde deshalb zwar niemand ausgegrenzt, aber trotdem ist es egoistisch und unsozial, wenn man keinen Grund hat (zb. das man selbst eine 6 fürchten muss). Aber es ist halt kein Grund jetzt auf ewig sauer zu sein, wenn man ansonsten auch gut mit demjenigen auskommt.

  • Dann sag mir mal wie du in einer Klasse mit 5 Schülern und 4 Lehren/Pflegern schummeln sollst? Ich finde die Aussage ist eine Unterstellung, nur weil du nicht glauben kannst, das es keinen in der Schule gibt, der nicht mogelt. Warum soll man das tun, wenn ich es sehr gut kann oder sich andere darauf vorbereiten? Ich habe es nicht nötig, werde es auch nie tun und wie gesagt, bei uns sind zuviele Personen mit dabei, das fällt dann total auf und da wir nur 5 sind, kann man das gar nicht übersehen, wenn man schummelt.
    Ich habe bisher alles ohne Hilfe geschafft und darauf kann ich stolz sein.


    Unter Schummeln fällt für mich selbst schon, einen schiefen Blick auf das Baltt des Nachbars zu werfen, oder die Eltern darum bitte, eine Antwort vorzusagen. Und glaube mir, wenn Leute es schaffen, bei einer LK Abiturklausur mit 7 im raum verteilten Leuten und drei Lehrern zu schummeln, dann ist es nicht unmöglich, mal kurz auf den Zettel vom Nachbarn zu schauen.


    Es nicht nötig haben ist immer so eine Sache. Dadurch, dass manche Leute das Bulemielernen (Lehrnstoff in sich reinpressen und es für den nächsten Test wieder "auskotzen", wobei der Großteil wieder vergessen wird) besser beherrschen als andere, gibt es genug Leute, die gerne Mal einen Blick riskieren (und nein- Schummeln heißt nicht, alles direkt abschreiben. Hier und da ein paar Worte ändern und schon merkt es keiner mehr, ist jetzt nicht die große Kunst) und wenn es nur ist, um sich sicher zu sein. Ich hätte es auch nicht zwingend gemusst. Auch ohne einen kleinen Spickzettel für den Französisch Vokabeltest oder einen Spinkser rüber zum Nachbarn, um zu sehen, ob er bei der Aufgabe das gleiche Ergebnis hat, hätte ich es gut geschafft. Aber genauso wie viele Matheklausurschreiber selbst 2+4 in den Taschenrechner eintippen, einfach um ganz sicher zu sein, schauen Schüler gerne mal rüber um sicherzustellen, dass die Antwort richtig ist. Selbst falsche Antworten helfen manchmal, die eigene als richtig anzusehen, weil man dann über den Fehler in der gesehenen Antwort nachdenkt.


    Jetzt bist du auch noch jung, und du besuchst nicht die gleichen Schulen wie andere, von daher ist es bei dir verständlicherweise auch anders. Aber in deinem Alter "hatte ich es auch nicht nötig", zu schummeln. Und ich denke, das wird bei dir durchaus noch kommen, dass du irgendwann mal einen Blick riskierst. Wenn nicht, herzlichen Glückwunsch, hat dir aber auch nicht viel gebracht.
    Wenn doch: Auch nicht schlimm. Die Mädchen mit dem höchsten Notebdurchschnitt im Abitur aus meinem Jahrgang haben auch immer mal wieder etwas abgeschaut, im Abitur dann nicht und haben es trotzdem gut bestanden. Nur weil man nicht auf Anhieb alles Wissen heraufbeschwören kann oder sich lieber ganz sicher ist, heißt das nicht, dass man dumm ist oder gar dass es eine Schande ist, denn das ist es nicht. Denn im Beruf wirst du immer die Chance haben, im Notfall nachzulesen oder nachzufragen, weswegen ist dieses "Schummeln = 6" für absolut bescheuert befinde, aber gut. Das ist Kritik am Schulsystem und damit ein anderes Thema.

  • Weil es einfach vorkommen kann, dass man etwas nicht weiß, oder vergessen hat. Oder hattest du nur 1er mit voller Punktzahl?

    Zu meiner Realschulzeit war ich im Durschnittsbereich anzutreffen, weil meine Fähigkeiten nicht mehr zu ließen. Es gab halt Fächer, die einem lagen und welche, die man überhaupt nicht abkonnte. Physik war zum Beispiel mein Hassfach schlechthin und meine Noten in den meisten Tests beliefen sich auf eine Fünf oder Sechs. Ich konnte für dieses Fach lernen, so viel ich wollte und wurde nie besser darin, weil ich es einfach nicht verstanden hatte. Und trotz dessen habe ich dort nie gespickt oder vom Nachbarn abgeschaut. Ich habe die schlechte Note angenommen als Resultat meiner Fähigkeiten.


    Und ohne nun angeben zu wollen: Erst in meiner Ausbildung zur staatlich anerkannten Sozialhelferin ging es notentechnsich soweit nach oben, dass ich fast nur noch Einsen (mit fast ausschließlich voller Punktzahl) bekam. Ich hatte dort mehr Zeit zum Lernen zur Verfügung und die Lehrer/ Dozenten kamen nicht täglich mit neuen Themen um die Ecke. Man gab uns Zeit zu Verstehen und dies hatte schon einen Großteil meiner früheren Sorgen verwischt.


    Natürlich lernt jeder für sich. Das ändert nichts daran, dass man jemanden mit seinem Wissen helfen kann.

    Das kannst du auch gerne tun, aber eben nur vorab in Lerngrüppchen und nicht während einer Arbeit. Du musst eine Klausur als Prüfung an dich selbst verstehen. Man will herausfinden, was du gelernt und verstanden hast. Und wenn du es nicht weißt, dann lässt du Frage B) weg und gehst über zu Frage C), die du auch beantworten kannst.
    Die Noten von Eins bis Vier sind völlig in Ordnung und ich war während meiner Realschulzeit mit jeder Vier in den ungeliebten Fächern zufrieden. Mein Gott, hab ich teilweise Freudensprünge absolviert, als ich diese Note unter der fast ausschließlich rot markierten Arbeit sah.


    aber trotdem ist es egoistisch und unsozial, wenn man keinen Grund hat (zb. das man selbst eine 6 fürchten muss)

    Eine Sechs zu fürchten ist genauso ein Grund, wie das Unwollen, einen Schulkameraden helfen zu wollen, der es selbst nicht mit einem gut meint oder weil man Abschreibenlassen und Spicken schlichtweg für falsch hält. Dies sind drei Gründe, die einem vollends dazu berechtigen, einfach mal nicht mit dem Strom abwärts zu straucheln, sondern entgegen der Flussrichtung zu schwimmen.
    Es ist nicht egoistisch oder unsozial, wenn man oben genannte Gründe für sich erschließt oder wenn man einfach nur kein Interesse daran hat, innerhalb von Klausuren sein Wissen zu "verschenken". Wie gesagt, jede Klausur war für mich ein Kampf, den man nur alleine bestreiten konnte. Was man nicht wusste, wurde weggelassen, auch wenn man eine Fünf kassierte.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.