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Unsere Geschichte spielt vor einem großen Sinelwald, im kleinen Pokemondorf: Sineldorf. Sie handelt von einer armen Pokemon-Familie die am Rande des Dorfes lebte. Ein Staraptor, dessen Frau bei einem Kampf ums Leben kam und seine Kinder, die Staralilis Hänsel und Gretel, benannt nach den Beiden größten Erkundern, die es je gab. Vor einigen Wochen hatte er eine neue Frau gefunden, ein sexy Ibitak, doch die konnte die Kinder nicht gut leiden.
Staraptor hatte zwar ein eigenes Erkundungsteam, doch es hatte sehr wenig Erfolg, daher hatte die Familie nur wenig Geld. Im Sommer überlebte die Familie eigentlich nur, durch die Sinelbeeren im nahen Wald. Besonders hart war für die Familie jedoch der Winter, denn dann gab es keine Sinelbeeren und sie konnten sich die Wahren von Keckleonmarkt nicht leisten. Also hungerten sie und kalt war ihr kleines Haus obendrein auch noch.
In einer eiskalten Winternacht konnte Staraptor mal wieder nicht schlafen und wälzte sich ununterbrochen in seinem Nest.
Besorgt fragte er seine Frau: »Ibitak, wie sollen wir durch den Winter kommen? Wie sollen wir bloß Nahrung für unsere Kinder auftreiben, wenn selbst für uns nicht genug da ist? Ach wenn ich doch bloß nicht so eine Niete im Erkunden wäre!«
Wütend auf sich selbst wartete er auf die Antwort, doch Ibitak ließ sich damit einige Sekunden Zeit.
»Ich denke,« antwortete sie schließlich, »ich habe da eine Idee! Wir setzten Hänsel und Gretel tief im Wald aus. Sehr tief im Sinelwald gibs noch ein paar Beeren und wir währen unsere Probleme auch los. Für uns zwei reicht das Geld, was du einnimmst!«
Erschrocken antwortete Staraptor: »Auf gar keinen Fall! Bist du verrückt? Wir können doch die Kiddies nicht einfach im Wald aussetzten, also wirklich! Die Gefahren! Wilde Pokemon, Bodenfallen, das kommt auf keinen Fall in Frage. Sie würden innerhalb wenigen Nächten an Kälte und Hunger sterben! NEIN!«
»Du bist echt dumm!« brauste Ibitak auf. »Dann müssen wir eben alle an Hunger und Kälte sterben, schön, wenn es das ist was du willst! WIR könnten überleben, wenn du nur nicht so naiv und stur wärst!« Die Vogeldame ließ ihrem Mann keine Ruhe, bis der endlich ja sagte...
Doch die zwei Staralilikinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen können und hatten alles gehört, was ihre Stiefmutter zum Vater gesagt hatte.
Gretel war tiefverzweifelt und schluchzte leise in der Dunkelheit: »Oh nein, ich wusste immer, dass sie uns hasst, aber das sie...«, schaudernd verstummte sie.
»Leise!« zischte Hänsel, »Gib die Hoffnung noch nicht auf, ich habe ein Idee, wie ich uns da wieder raushole!«
Als alle schliefen, stand der kleine Vogeljunge auf und schlich sich aus dem Haus. Vor dem Haus lagen kleine, runde Kieselsteine, von denen er einige in seinen Lederbeutel tat. Dann ging er wieder zurück und sagte zu seiner Schwester: »Keine Sorge, die Alte kann uns nicht einfach in den Wald abschieben! Ich hol uns da raus, versprochen. Schlaf jetzt.«
Beruhigt konnten die Beiden einschlafen.
»Esst die ja nicht vorher, die müssen für den ganzen Tag reichen! Wir müssen tief in den Wald, und selbst da gibt es nur noch wenige Beeren!«, mit diesen Worten gab Ibitak den Kindern ein paar Sinelbeeren und führte die Familie geradewegs in den Wald.
Schweigend nahmen die Kinder die Beeren entgegen und marschierten trotzig ihrer Stiefmutter hinterher.
Vorsichtig lies Hänsel Stein für Stein auf den Boden fallen, ohne das seine Eltern etwas bemerkten. Nur Gretel schaute ab und an verschmitzt zu ihm rüber, die Beiden waren sich sicher, das ihr Plan funktionierte und Ibitak schien nichts zu merken.
Tief im Wald machte Ibitak mit der Triplette-Attacke ein kleines Feuer für ihre Stief-Kinder. Frierend kauerten sich die Beiden daneben nieder und begannen Sinelbeeren zu knabbern.
Mit dem Versprechen, bei Sonnenuntergang zurück zu sein, verschwanden Ibitak und Staraptor im Gebüsch, doch wie erwartet kam niemand, um die jungen Pokemon zu holen.
Als der Mond aufging, machten Hänsel und Gretel sich schließlich auf den Weg nach Hause. Hierbei mussten sie nur, der Steinspur folgen, die im matten Mondlicht silbern glänzte.
Am nächsten Morgen klopften sie schadenfroh und fröhlich an der Tür. Der Vater öffnete und war sehr überrasch und glücklich, aber die Mutter betrachtete die gehassten Pokemon nur mit vor Wut blitzenden Augen und schloss sich der Freude ihres Mannes nicht an.
»Ihr dummen Kinder!« meinte sie stattdessen, dann log sie einfach weiter: »Wo wart ihr? Euer Vater und ich sind fast gestorben vor Sorge um euch!«
So dauerte es nicht lange, bis die listige Ibitak-Dame ihren Mann eines nachts schon wieder überredete, die Kinder im Wald auszusetzen.
Doch diese waren schlau gewesen und hatten jeden Abend an der Tür gelauscht, also wussten sie sofort, was ihnen bevorstand.
Wieder wollte Hänsel hinausschleichen um Steine zu sammeln, doch die Tür war verschlossen. Ibitak musste wissen, wie sie damals zurückgefunden hatte. Mit bangem Gefühl erzählte er seiner Schwester Gretel davon, die vor Verzweiflung wieder bittere Tränen weinte.
»Wir werden das schaffen, das verspreche ich dir!«, beruhigte der große Bruder seine Schwester, doch er war sich selbst nicht sicher. Die ganze Nacht überlegte er, wie sie am Kommenden Tag wieder nach Hause könnten und im Traum kam ihm sogar eine Idee.
Am nächsten morgen erhielten die Geschwister wieder Sinelbeeren von Ibitak, allerdings beträchtlich weniger als das letzte Mal.
Auf dem Weg verstreute der schlaue Junge allerdings Stücke seinen Sinelbeeren um den Weg zu makieren. Die Stiefmutter führte die Familie sehr tief in den Wald und nahm dauernd Umwege.
Schließlich erlaubte sie den Kindern, sich hinzusetzen und versprach ihnen, sie abzuholen.
Als sie am Abend wieder der Spur folgen wollten, stellten sie fest, das die Sinelstücken spurlos verschwunden waren, aufgegessen von wilde Pokemon.
Die ganze Nacht durchkämmten sie verzweifelt den Wald, doch den Weg nach Hause fanden sie nicht. Ohne es zu wissen, näherten sie sich stattdessen immer weiter dem Menschendorf Trostu.
Einige Tage später verirrten sie sich dann tatsächlich nach Trostu. Dort sahen sie ein kleines Haus, vor dem ein Vogelhaus mit massig gutem Futter stand. Ohne zu zögern stürzten sie darauf zu und schlangen soviel hinunter wie sie konnten.
Aus dem Fenster wurden die jungen Vögel von einem listigen Trainer beobachtet, doch sie knabberten weiter, ohne es zu merken.
Da ging auf einmal die Haustür auf, und heraus kam der junge Trainer. Erschrocken sprangen die Beiden auf die Wiese, doch der junge Trainer lächelte nur und lud sie freundlich in sein Haus ein.
Der Trainer hatte eigene Pokemon, doch als Hänsel und Gretel sahen, wie er sie behandelte, bekamen sie es mit der Angst zu tun. Er schrie sie an, schlug sie und verwendete sogar eine Pokemon-Peitsche!
Die beiden Vogel-Pokemon wollten fliehen, doch Hänsel sperrte der Trainer in einen Käfig und Gretel band er einen dicken Strick um den Fuß. Nun waren sie auch gefangene des grausamen Trainers und konnten nicht entkommen.
Einige Tage später rief der junge Trainer auf dem Handy seinen Kumpel an und erzählte ihm, es würde zu Weihnachten Staralili-Braten geben. Ob sie wollten oder nicht, die Geschwister wurden brutal zum Fressen genötigt und wurden bald dick und fett.
An Weihnachten Tag schufteten die Pokemon des Trainers, um das Haus zu dekorieren. Die Staralilis holte der Junge in sein Haus und bereitete alles vor, um sie im Ofen zu braten.
Doch in dem Moment, wo er sie freiließ um sie zuzubereiten, griffen die Pokemon ihn verzweifelt an. Sogar seine eigenen Pokemon beteiligten sich am Kampf gegen ihren eigenen Trainer, der keine Chance hatte. Der Hass auf ihn war wegen der miserablen Behandlung so groß, das die Pokemon den Trainer rücksichtslos attackierten.
Als der Trainer bewusstlos umfiel, liefen seine Pokemon hinaus in die Freiheit, doch Hänsel und Gretel nahmen soviel von dem Essen und den seltsamen Gegenständen des Trainer mit, wie sie schleppen konnten. Zum Glück fanden sie eine große Tasche.
Immer noch verzweifelt streiften die kleinen Vögel durch den Wald auf der Suche nach Sineldorf.
Ein paar mal versuchte Hänsel zu fliegen um das Dorf zu finden, doch seine Flügel gefroren binnen weniger Sekunden und er stürzte jedes mal hilflos zu Boden.
Als sie den Mut schon fast aufgegeben hatten, sahen sie auf einmal einen milchigen Schatten durch die Äste auf sich zu kommen und erkannten das Pokemon Ampharos, gefolgt von Arkani und Nidoking, das Trio war das legendäre Erkundungsteam Nebelflamme und sie waren gekommen, um die Kinder zu suchen und nach Hause zu bringen. Staraptor hatte all seinen Besitz zusammengesucht, um sie zu bezahlen.
Ibitak war im kalten Winter umgekommen, kurz nachdem sie und Staraptor wieder zu Hause waren.
Zu Hause gaben sie dem Vater die Tasche mit den Sachen und dem Essen des Trainers. Darunter waren viele Gegenstände, die sie teuer verkauften und die TM Stahlflügel und Schutzschild, die Staraptor zusammen mit 3 Sonderbonbons halfen, ein erfolgreicher Erkunder zu werden.
Mit dem nächsten Sommer kam auch Wohlstand über die einst so arme Familie, doch eine Partnerin hat Staraptor nie wieder gesucht.
*~Ende~*
Es war einmal eine Familie, die lebte in einem kleinen Kuhkaff und war sehr arm. Sie hatte jedoch eine schöne Tochter.
Nun traf es sich, dass der Mann der Familie eines Tages zum Wählen ging und da hörte der Bundeskanzler wie er prahlte:
„Ich habe eine Tochter, die kann Spaghetti zu Gold stricken!“
„Das gefällt mir!“, antwortete der Bundeskanzler. „Wenn deine Tochter wirklich so schlau ist, wie du sagst, so will ich sie morgen zu mir in den Bundestag holen und sie auf die Probe stellen!“
Als nun das Mädchen zum Bundeskanzler geführt wurde, geleitete er es in einen Keller voller Spaghetti, gab ihr zwei Stricknadeln und sprach:
„Wenn du bis morgen früh diese Spaghetti nicht zu Gold gestrickt hast, sollst du für immer in unserem Gefängnis wegen Betrugs schmoren!“
Darauf schloss er den Keller zu. Da fing das arme Mädchen aus Frust an, sich an den Spaghetti dick und rund zu essen und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie hat keine Ahnung davon, wie man Spaghetti zu Gold strickte!
Als ein Großteil der Spaghetti verzehrt war, öffnete sich plötzlich die Tür und ein Liliputaner mit Glatze trat herein und sprach:
„Guten Abend, du armes Mädchen, warum frisst du dich hier so dick und rund?“
„Ach“, antwortete das Mädchen mit vollem Mund, „Ich soll die Spaghetti zu Gold stricken, aber ich habe es in der Schule in Textil doch nur auf eine 4 geschafft!“
„Was gibst du mir, wenn ich dir die Spaghetti zu Gold stricke?“
Das Mädchen bot dem Liliputaner seine Halskette aus Silber.
Das der Glatzköpfige damit zufrieden war, setzte er sich auf einen Berg Spaghetti und klick, klick, klack, waren die Spaghetti zu Gold gestrickt.
Und so ging es fort bis zum Morgen, bis der Keller voll war mit Gold.
Schon beim Sonnenaufgang kam der Bundeskanzler und als er das viele Gold sah, staunte er und badete vor Freude darin.
Aber er wurde, wie Politiker nun mal sind, noch goldgieriger und ließ das Mädchen in einen noch größeren Keller voll Spaghetti bringen. Er befahl ihr, auch dieses Essen zu Gold zu stricken, wenn ihr ihre Freiheit lieb wäre.
Alleingelassen, begann das Mädchen wieder mit dem Frust-fressen. Da erschien abermals der Glatzköpfige Liliputaner und wollte wissen, was sie ihm gäbe, wenn er auch die Spaghetti zu Gold stricken würde. Da bot ihm das Mädchen ihren Ring und der kleine Mann war zufrieden.
Am nächsten Morgen waren alle Spaghetti zu Gold gestrickt.
Der Bundeskanzler freute sich so sehr bei dem Anblick dieses Reichtums, war aber immer noch nicht zufrieden, da er gerne den Bundestag vergolden lassen wollte.
So ließ er das arme Mädchen in einen noch größeren Keller voll Spaghetti bringen und sprach:
„Du musst nur noch in dieser Nacht stricken. Dann sollst du meine Frau werden.“
Wenn´s auch eine Tochter aus armen Hause ist, dachte er sich in seiner Goldgier, eine reichere Frau finde ich nie wieder.
Als das Mädchen alleine war, kam der Liliputaner ein drittes Mal und sprach:
„Was gibst du mir, wenn ich noch einmal die Spaghetti zu Gold stricke?“
„Ich habe nichts mehr, was ich dir geben könnte!“, antwortete das Mädchen.
„So versprich mir das erste Kind, was du zur Welt bringst!“
Das Mädchen wusste sich in dieser ernsten Lage nicht zu helfen und versprach dem Liliputaner, was er verlangte.
Der Glatzköpfige strickte wie in den Nächten zuvor alle Spaghetti zu Gold und als der Bundeskanzler am nächsten Morgen alles so vorfand, wie er es gewünscht hatte, heiratete er das Mädchen.
Ein Jahr lang zerriss „Bild“ sich das Maul über die Blitzhochzeit, bis das Mädchen ein Kind zur Welt brachte und gar nicht mehr an den Liliputaner dachte, dem sie ihr erstes Kind versprochen hatte.
Eines Tages besuchte er sie in ihrem Schlafzimmer, in dem sie gerade ihre vielen iPods zählte und verlangte:
„Nun gib mir, was du versprochen hast!“
Die Bundeskanzlerin erschrak und bot ihm alles Geld an, was eigentlich für die armen Leute mit Harz 4 gedacht war, wenn er ihr doch nur ihr Kind lassen würde.
Aber der Liliputaner erwiderte, er möge doch lieber etwas Lebendiges.
Das schrie und heulte die Bundeskanzlerin so lange, bis der Liliputaner sich schmerzerfüllt die Ohren zu halten musste und sprach:
„Drei Tage will ich dir Zeit lassen, da ich mir wahrscheinlich eh ein Hörgerät anschaffen muss, und wenn du bis dahin meinen Namen weißt, will ich dir dein Kind lassen.“
So rief die Bundeskanzlerin RTL, RTL 2, SAT 1 und Pro7 an, das sie Werbung machten und die Menschen dazu aufriefen, ihr alle Namen zu schicken, die ihnen in den Sinn kamen.
Als der Liliputaner am nächsten Tag wieder kam, scrollte sie ihre tausend E-Mails durch und nannte ihm alle Namen, die den Leuten eingefallen waren, auch wenn einige der Mails nur aus: „NIEDER MIT DEM BUNDESKANZLER!“ bestanden.
Doch bei jedem Namen sprach der Glatzköpfige: „So heiße ich nicht.“
Am zweiten Tag wies die Bundeskanzlerin „Sky“ an, selbst dort Werbung zu machen und weitere Mails mit Namen zu fordern und als der Liliputaner am nächsten Tag wieder kam, nannte sie ihm die ungewöhnlichsten Namen:
„Heißt du vielleicht Beulenpest oder Hammelwade oder Schnürwarze?“
Aber wieder fand die Bundeskanzlerin nicht den Namen des Liliputaners.
Am dritten Tag bekam sie eine lange Mail, in der ein Mann schrieb:
„Neue Namen habe ich nicht finden können, aber als ich vorhin auf meinem Waveboard im Wald unterwegs war, sah ich einen Glatzköpfigen Irren. Der hüpfte die ganze Zeit um eine Feuer und sang: `Heute zock ich, morgen feier ich, übermorgen hole ich der Kanzlerin ihr Kind! Ach, wie gut, dass niemand weiß, das ich Rumpelstilzchen heiß` Und eins noch: SENKEN SIE DIE STEUERN, VERDAMMT NOCH MAL!!“
Das musste die Bundeskanzlerin grinsen.
Als der Liliputaner bald darauf zu ihr kam und von ihr seinen Namen hören wollte, nannte die Kanzlerin dem Liliputaner zuerst ein paar ganz ungewöhnliche Namen. Bei jedem falschen Namen freute sich der Wicht und tanzte herum. Schließlich aber fragte sie verschmitzt:
„Heißt du vielleicht Rumpelstilzchen?“
„Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt!“, brüllte der Liliputaner und stieß in seiner Wut mit dem Fuß so tief in den Boden, dass er in eine Sitzung des Bundeskanzlers platzte, der ihn vor Wut mit einem Kulli erstach.
Und wenn sie nicht gestorben sind und das merkt man daran, das die Steuern sich immer noch nicht gesenkt haben, dann tyrannisieren sie uns noch heute.
based on the original Fary Tale "Hänsel und Gretel" from the Brothers grimm.
Mein Name ist Hans.Ein ziemlich aussergewöhnlicher Name, ich weiß.
Man denkt dann sofort an dass berühmte Märchen Hänsel und Gretel.
Und um die ganze Sache noch abzurunden, meine Schwester heißt Gerti .
Wir leben in einer etwas ärmlichen Familie in der Nähe von Berlin.
Wenn ich so darüber nachdenke, gab es soger ein komisches Erlebnis, dass ein bisschen und das Märchen erinnert...
Es war an einen kalter Wintertag, als unsere Eltern uns nach Berlin schickten um einkaufen zu gehen.
Ich und Gerti waren echt beeindruckt von der Großstadt, waren aber auch ziemlich beängstigt.
Wir hatten einen Stadtplan, damit wir wieder nach Hause finden könnten.
Doch leider hatte Gerti, den plan verloren und so verirrten wir uns.
Nach einiger zeit kam uns ein Mann entgegen und sprach uns an.
Er erzählte uns, dass er uns nach Hause führen würde, wenn wir zu ihm ins Auto einsteigen würde.
Ich stieg sofort ein,weil mir kalt war und das Auto so einladend wirkte.
Gerti zögerte aber ein bisschen und so forderte der Mann sie nochmal auf ins Auto zu steigen.
Sie meinte aber, dass sie zu klein sei, um ins Auto zu steigen und dass der mann ihr helfen solle.
Als der Mann sich dann bückte, stieß Gerti den mann ins Auto, und schloss die Tür.
Während diesen Spektakel holte ich schnell den Schlüssel, sprang aus dem Auto und schloss die tür.
Wir gingen zusammen dann zum nächsten Geschäft und schilderten dem Verkäufer unser Erlebnis.
Dieser holte sofort die Polizei und die schleppten denn Mann ab.
Und zum Schluss durften wir sogar mit dem Streifenwagen nach Hause fahren.
...und ihr müsst zugeben, dieses Erlebnis erinnert stark an die Geschichte " Hänsel und Gretel"
Vor nicht gar all zu langer Zeit, lebte ein reicher Mann mit einem schon recht beachtlichem Alter. Als oberste Instanz seines millionenschweren Sportwagenunternehmens hatte er eigentlich alles, was er sich nur wünschen könnte: Ein schmuckes Anwesen auf dem Lande, eine, mit flotten Sportflitzern vollgepackte Garage, eine Schar Diener, welche ihm jeden noch so kleinsten Wunsch von den Augen ablasen und natürlich mehr Geld, als das er bis zu seinem Lebensende ausgeben könnte. Doch trotz all diesen materiellen Reichtümern, war er nicht wirklich glücklich. Was ihm noch zu seiner vollständigen Glückseligkeit fehlte, war kein Luxus, nein, sondern im Grunde genommen sogar etwas völlig banales: Einen Erben. Jemanden, der einst sein Unternehmen unter seinem Namen fortführen wird. Leider wog die Last der Führung seiner Firma über all die Jahre so schwer, das er nie Zeit für einen Partner fand. Auch hatte er keine Freunde oder Verwandte, denen er genug Vertrauen schenkte, sein Geschäftsimperium anzuvertrauen. Nach reichlicher Überlegung traf er schließlich die einzige logische Entscheidung: Ein Adoptivkind musste her. Ein Kind, welches er nach seinem Willen und Vorstellungen formen und das den Fortbestand seines Unternehmens sichern könnte.
So zogen die Jahre dahin. Seine, die von ihm auserlesene Adoptivtochter, wuchs zu einer klugen, gebildeten und auch bildhübschen jungen Frau heran. Er lehrte sie in dieser Zeit alles was er glaubte, für ihre spätere aufstrebende Zukunft von Bedeutung zu sein: Von den Tricks und Kniffen der erfolgreichen Firmenführung, bis hin zu dem Verständnis von Motoren und Technik. Doch auf eines legte er besonderen Wert: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Denn kein Unternehmer könnte seiner Meinung nach jemals wahren Erfolg vorweisen, wenn ihm seine Kunden und Geschäftspartnern nicht nahezu blindes Vertrauen entgegenbrachten.
Seine Tochter entgegnete die Lehren ihres Vaters, zu seiner großen Freude, mit bemerkenswertem Verständnis und Interesse. Nicht nur in ihren offiziellen Lehrstunden, auch in ihrer Freizeit widmete sie sehr viel Zeit ihrer zukünftigen Arbeit. Leidenschaftlich bastelte die junge Tochter an alten Oldtimern herum und frönt zudem dem digitalen Entwerfen von futuristischen Automobilen.
Kurz vor ihrem 18. Lebensjahr und damit kurz vor der endgültigen Übernahme des Geschäftsimperiums ihres Vaters, wanderte die junge Tochter an einem lauen Spätnachmittag in den prachtvollen, florierenden Gärten des Anwesens ihres Vaters. Wie üblich, war ihr Blick fest an einer ihrer technischen Spielereien geheftet, mit der sie just in dem Moment ihrer neusten vierrädrigen Kreation den Feinschliff gab.
Völlig in ihre Arbeit vertieft, achtete sie nicht auf ihre Schritte und kam von Sekunde zu Sekunde immer weiter von dem künstlich von Menschenhand angelegten Kiespfad ab. Die bunte Vogelkultur um sie herum, schien sie noch mit schrillem Gezwitscher vor ihrer Unvorsicht warnen zu wollen. Doch es kam schließlich wie es kommen musste: Völlig von ihrem Wunderwerk der Technik im Bann, stolperte sie plötzlich über die steinerne Randmauer am Wegesrand. Der Schreck der Kollision und die jähe Rückkehr in die reale Welt, ließ ihre Konsole aus ihrem Griff entwichen und im hohen Bogen durch die Luft kreisen, bis...
„Platsch!“
Wie es der Zufall wollte, war ihr Minicomputer direkt in den künstlich angelegten Teich ihres Vaters gefallen. Aufgelöst kniete sie sich am Rande des kleinen Sees. Sicher, das Gerät konnte ersetzt werden. Doch nicht ihre Arbeit, die sie über Wochen in dieses Projekt hineingesteckt hatte. Zwar war, nach dem schwachen, bläulichen Licht zu urteilen, ihre Konsole noch immer im einwandfreien Betrieb, doch war sie dennoch für ihre Hände unerreichbar.
Bitterlich vergoss die junge Frau ihre salzigen Tränen über den Teich ihres Vaters. Die kräftigen Koikarpfen entgegneten ihr trauriges Elend völlig anteilslos und zogen stumm ihre Bahnen. Doch einer schien Mitleid mit ihr zu haben. Jemand, mit dem man niemals rechnen würde. Ein Frosch hüpfte auf einmal aus dem Gebüsch und beobachtete das gar jammervolle Schauspiel vor ihm.
„Ich habe alles mitangesehen“, quakte er. „Soll ich dir helfen? Willst du dein Gerät wieder haben?“
Die junge Frau schreckte aus ihrem Leid auf.
„Was? Wer?“, rief sie erschrocken. Ihr Blick fiel entgeistert auf den Frosch vor ihr. „Ein Frosch? Aber wie kannst du...?“
„Das tut nichts zur Sache. Ich mach dir ein Angebot: Lass mich in dein Haus herein, von deinen Tellern essen und Gläsern trinken und mich Abends in deinem Bett schlafen, dann sollst du dein Wunderwerkzeug wieder haben.“
Du junge Frau überlegte nicht lang. Sollte er es doch versuchen. Viel zu verlieren hatte sich nicht.
„In Ordnung. Ich verspreche es.“
Mit einem weiten Satz hüpfte der Frosch in das kalte Nass und tauchte schon nach wenigen Sekunden mit dem schon verloren geglaubten Gegenstand in den Händen auf.
Überglücklich nahm sie ihre Konsole von dem Frosch entgegen und musste freudig feststellen, das sich ihre Arbeit noch in den tiefen der Datenbank in Sicherheit befand.
Jauchzend und überglücklich rannte sie heimwärts. Den Frosch, der ihr in ihrer bitteren Not beigestanden hatte, war schon nach wenigen Schritten völlig vergessen.
Es geschah noch am gleichen Abend. Gemeinsam mit ihrem Vater, saß die junge Frau an dem reich gedeckten Tisch und ließ sich die Gaumenfreude auf der Zunge zergehen. Doch etwas, riss sie jäh von ihrem Traum aus Erdbeeren und Schlagsahne. Niemand anderes als der Frosch saß plötzlich in seiner ganzen schleimig grünen Gestalt auf dem reich verzierten Marmorboden.
„Hast du mich etwa vergessen?“, quakte er. „Erinnere dich an dein Versprechen.“
„Was zum...?“, rief ihr reicher Vater erstaunt. „Ein Frosch? Und er spricht? Was hat das zu bedeuten?“
Der Frosch klärte den Mann über die Geschehnisse des heutigen Tages unter den verzweifelten Augen seiner Tochter auf. Sie ahnte schon bereits, was sie gleich erwarten würde.
„Ist das wahr?“, fragte ihr Vater den Frosch.
„So wahr, wie ich hier sitze“, antwortete er.
„Nun gut. Ich verspreche dir, das meine Tochter ihren Schwur einhält. Nicht wahr Tochter?“
Mit weit offenen, entsetzten Augen starrte sie ihren Vater vor Schreck an.
„Aber Vater, ich...“
„Vergiss nicht, was ich dich in all den Jahren bei mir gelehrt habe. Was du versprochen hast, musst du auch einhalten! Egal um wen oder was es sich handelt.“
Widerwillig und den Tränen nahe, nahm sie den Frosch und ließ ihn, wie sie es ihm versprochen hatte, von ihrem Teller essen und aus ihrem Glas trinken.
Unter dem strengen Blick ihres Vaters, schlurfte sie niedergeschlafen und nur dicht gefolgt von ihrem schleimigen Peiniger die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Sie wollte schlafen. Schlafen und morgen mit der Gewissheit aufwachen, dass das alles nur ein böser Traum war.
Noch bevor sie einen Fuß in ihr Zimmer gesetzt hatte, war schon der Frosch frech an ihr vorbeigehüpft und hatte sich es auf ihrem mit Seidentüchern überzogenen Bett bequem gemacht.
Sie konnte einfach nicht anders. In ihrer blinden Wut, vergaß sie in diesem Moment alles um sie herum, nahm den verzweifelt zappelten Frosch auf und warf in hasserfüllt und mit aller Kraft gegen die Wand. Doch wie durch ein Wunder, lag plötzlich nicht das sich vor Schmerzen krümmende Amphibie, sondern ein stattlicher, junger und gutaussehender Mann zu ihren Füßen.
Nicht weniger erstaunt wie die junge Frau, betrachtete der in einen Menschen verwandelte Frosch erstaunt seine Erscheinung.
„Ich bin erlöst!“, rief der Mann überglücklich und schloss die verdutzt dreinblickende Frau in seine Arme.
„Erlöst...?“, stotterte sie verdutzt vor dem Schauspiel, dass sich gerade vor ihren Augen abspielte und gleichzeitig geblendet vor der Schönheit des unerwarteten Besuchers.
Da erklärte er ihr, dass er in seinem früheren Leben ein reicher und wohlhabender Jungunternehmer im Bereich der Autoindustrie war und durch ein, von einem Computervirus missglücktes Nanoexperiment zur Fernsteuerung des eigenen Wagens, zu einem Frosch wurde. In seiner Schmach hatte sein altes Leben hinter sich gebracht und ein Leben im Exil gelebt.
„Und jetzt bin ich wieder der, der ich einst war. Es wird Zeit, meine alte Arbeit wieder aufzunehmen. Diesem Tag fiebere ich schon seit Jahren entgegen. All das verdanke ich nur Dir. Vielen Dank.“
Die junge Frau starrte ihn noch immer völlig perplex an.
„Doch ein Dank ist wohl zuwenig. Du bist auch im Automobilgewerbe tätig, nicht wahr? Wärst du vielleicht an einer wirtschaftlichen Partnerschaft unserer beiden Unternehmen interessiert? Wollen wir den Markt mit einer neuen Reihe supermoderner Luxusschlitten erobern? Und gegenseitig finanziell unterstützen, in Rezession bis Depression, bis der Bankrott uns in die Gosse treibt?“
Nur wenige Stunden später saßen die beiden neu gewonnen Geschäftspartner in einer der luxuriösen, ledergepolsterten Limousinen des zurückverwandelten Großunternehmers, mit dem zarten Licht der Abenddämmerung im Rücken. Geführt von seinem treusten und ergebensten Butler Heinrich, welcher niemals die Hoffnung aufgegeben hatte, seinen Herrn irgendwann wieder in Menschengestalt zu sehen und das Unternehmen in seinem Namen weitergeführt hatte, fuhren sie entspannt an einer breiten, am Strand verlaufenen Straße, entlang.
Heinrich blickte einige Male nervös in den Rückspiegel.
Ein lautes Krachen ließ die beiden urplötzlich aus ihren Zukunftsvisionen aufschrecken.
„Heinrich, Heinrich, der Motor stottert!“, rief der junge Mann entsetzt und voller Panik zu seinem Diener.
„Motor? Nein, keine Sorge“, antwortete Heinrich. „Wisst ihr eigentlich wie teuer Sprit heutzutage ist? Wir fahren mit Solarzellen. Dummerweise geht uns gerade der Strom aus. Ich muss Ballast abwerfen, sonst kann ich gleich schieben...“
Ein weiterer, schwer beladener Aktenkoffer flog aus dem Wagen und schlug mit einem lauten Poltern auf der Fahrbahn hinter ihnen auf.
Fin.
Herr Dausenhalt war alt. Alt aber reich. Er hatte eine geizige, junge Frau, die nur darauf aus war, sein Geld zu erben. Herr Dausenhalt aber erkannte das wahre Gesicht seiner jungen Ehegattin nicht und blieb bei ihr.
Nach einigen Jahren war die junge Frau Dausenhalt des Wartens leid und beschloss, einen Auftragskiller ihren Ehegatten töten zu lassen. Als Herr Dausenhalt davon Wind bekam, entschloss er sich abzuhauen.
'Wo aber soll ich hin?', dachte er, 'ich habe keine anderen Verwandten und eine neue Bleibe lässt sich auch nicht so leicht finden.'
Die Dausenhalts waren in Neustadt zuhause und so entschied sich Herr Dausenhalt, nach Bremen zu gehen. Dort, hieß es, gab es viele gute Hotels.
Mitten in der Nacht nahm er sich den teuren Porsche und brach auf. Nur mit Klamotten und ein paar Broten bepackt.
Als er eine paar Kilometer gefahren war, sah er einen roten Wagen am Straßenrand stehen. Der Fahrer schien eine Panne zu haben. Da Herr Dausenhalt selbst einmal in einer solchen Situation gesteckt und sich Hilfe gewünscht hatte, hielt er an und stieg aus.
"Hallo? Ist da jemand?", rief er.
"Ja!", hörte er jemanden japsten, "Hier drüben bin ich!"
Ein etwas älterer Mann erschien hinter dem roten Wagen. Er war ziemlich in Hektik und schien sichtlich erfreut unseren Herrn Dausenhalt zu sehen.
"Was ist denn passiert?", fragte Herr Dausenhalt verwirrt, "Sie sind ja ganz außer Atem."
Sein Gegenüber senkte den Blick. "Naja, ich möchte ihnen meine Last nicht auferlegen."
Herr Dausenhalt seufzte. "Deswegen bin ich aber hier."
Der Mann lächelte. "Gut. Ich ... bin sehr in Eile. Eigentlich auf der Flucht. Ich war jüngster Zeit Jäger und noch dazu sehr erfolgreich. Hab ziemlich viele Preise gewonnen und auch anderes. Die anderen Mitglieder des Vereins wurden eifersüchtig. Ich verstehe es kaum, da sie auch ab und zu Preise gewannen. Aber wie dem auch sei ... ein junger Bursche namens Dennis hat es übertrieben. Er ging heute Abend mit einer Flinte auf mich los und jagte mich aus der Stadt. Ich befürchte, er gibt nicht so schnell auf. Er will mich totschlagen und wenn es das Letzte ist, was er tut."
Der Mann beendete seine Erzählung.
"Und ... wie heißen Sie? Wo wollen Sie überhaupt hin?", fragte Herr Dausenhalt, der viel Verständnis für die Situation des anderen hatte.
"Ich heiße Detlev Usser. Und wo ich hin will weiß ich noch nicht."
"Na, dann kommen Sie mit mir. Ich fahre nach Bremen. Auch mich will man vom Futter haben." Herr Dausenhalt schenkte Detlev ein Lächeln.
"Was wollen wir dort?"
"Wir nehmen uns erstmal ein Hotel. Sagen Sie mal: Was ist oder war ihr größter Traum?", wollte Herr Dausenhalt wissen.
Verdutzt schaute Detlev ihn an. "Ähhm ... ich weiß nicht ... Musiker?"
"Sehr gut!" Herr Dausenhalt klatschte in die Hände. "Dann musizieren wir ab sofort!"
Detlev war einverstanden, freute sich über das Vertrauen von Herrn Dausenhalt und stieg mit ihm in seinen Porsche.
Nach zwei Stunden Fahrzeit - Herr Dausenhalt hatte sich komplett verfahren - kamen sie an einen Hof, an dessen Eingang eine junge Frau saß. Sie machte ein trauriges Gesicht und starrte in die Nacht hinein, während es zu regnen begann.
Als Herr Dausenhalt und Detlev bei ihr ankamen, war sie schon patschnass. Die Frau hatte kein Gepäck und schien auch nicht an dem Hof zu leben.
"Entschuldigung?", begann Herr Dausenhalt, "Brauchen Sie Hilfe?"
Die Frau hob den Kopf und quälte sich ein mattes Lächeln ab. "Dabei können Sie mir nicht helfen."
Doch die beiden Männer gaben nicht so leicht auf.
"Aber wir können Sie mitnehmen. Sie scheinen hier nicht zu wohnen. Wollen sie nach Bremen?", fragte Detlev.
Wieder lächelte die Frau. Trauer spiegelte sich in ihren Augen wider. "Nein, ich wohne hier nicht mehr. Ich komme sehr gern mit."
Detlev öffnete ihr die Hintertür und sie stieg ein. Ihr tropfnasses T-Shirt ließ sie frösteln.
"Nehmen Sie sich doch die Decke", Herr Dausenhalt deutete hinter sich auf den Rücksitz, "Und verraten Sie uns, wie sie heißen."
"Mein Name ist Sabine", sagte sie, während sie sich in die Decke kuschelte.
Herr Dausenhalt warf noch einen Blick in den Rückspiegel, doch Sabine war eingeschlafen.
Nach weiteren Stunden - sie hatten noch immer nicht den Weg nach Bremen gefunden - kamen die drei an einer Gaststätte vorbei. Sie sagten sich, es sei Zeit für eine Pause und vielleicht könne einer der Gäste ihnen sagen, wo es nach Bremen ging.
Als sie die Gaststätte betreten und sich jeweils ein Glas zu trinken bestellt hatten, fing draußen ein Mann in seinen besten Jahren an, aus vollem Halse zu singen.
Er war weder betrunken noch krank. Was Herr Dausenhalt, Detlev und Sabine feststellten, als sie das Gebäude verließen.
"Warum singst du so, Bursche?", hakte Herr Dausenhalt nach.
"Ich singe, weil ich es will", antwortete der Mann.
"Nun, hättest du Lust, mit nach Bremen zu kommen? Wir wollen musizieren!"
"Ach, wollen wir das?", keifte Sabine, "Davon habt ihr mir nichts erzählt!"
"Ich bitte um Entschuldigung", bat Detlev, "Aber Sie haben doch geschlafen. Und welches Mädchen wünscht sich nicht einmal, eine Sängerin zu sein?" Er grinste.
"Ja, gut. Sie haben recht. Wenn ich darf, mache ich mit."
Sabine und der junge Mann namens Daniel waren damit einverstanden und begleiteten die beiden anderen Männer. Daniel kannte außerdem den Weg nach Bremen, was sie endlich weiterbrachte.
Doch die Nacht neigte sich dem Ende zu und Sabine, Daniel und Detlev drängten Herrn Dausenhalt, sich in einem Hotel Schlaf zu holen und etwas zu essen.
In der Hotelhalle beratschlagten alle, was sie als erstes tun sollten: schlafen oder essen. Ihre Wahl fiel auf essen und so gingen sie in das Restaurant des Hotels.
Alle Tische waren reich bedeckt und voll besetzt. "Kommt", sagte Daniel, "wir scheuchen sie aus dem Restaurant."
"Aber wie?", fragte Sabine, "Ich meine, ich habe auch Hunger. Sehr sogar. Nur wie bekommen wir die Gäste hier raus?"
"Wir singen!", fiel es Detlev ein.
"Genau. Wir singen so schräg, dass es den Gästen zu dumm wird und gehen", erläuterte Herr Dausenhalt.
Alle vier begannen die verschiedensten Lieder zu singen und nach kurzer Zeit war auch schon ein Tisch frei.
Sie setzten sich, aßen in Ruhe und ließen es sich schmecken. Herr Dausenhalt zahlte.
Er zahlte auch die Zimmer, die sie benötigten, um ihren Schlaf nachzuholen. Alle waren so müde, dass sie innerhalb von drei Minuten einschliefen.
Die Gäste aber, die sich aus dem Restaurant hatten vertreiben lassen, waren stocksauer.
Sie schmiedeten einen Racheplan und schickten ihren Jüngsten, um die Lage in den Zimmern der vier Musikanten abzuchecken.
Doch der Strom war ausgefallen und so ließ sich im Zimmer kein Licht anmachen. Doch der Junge war schlau. Er hatte Kerzen mitgebracht. Nur leider war er zu dumm gewesen, Streichhölzer einzupacken.
So suchte er in den beiden Zimmern nach ihnen. Erst in dem Zimmer von Detlev und Herrn Dausenhalt, dann im Zimmer von Sabine und Daniel.
Dort, in Sabines Nachttisch fand er auch welche und zündete sie an.
Als er wieder sehen konnte, sah er auch, dass Sabine die Augen aufgeschlagen hatte. Sie trat ihn heftig in den Rücken, sodass er ins Nebenzimmer stolperte, wo ihn schon Detlev erwartete. Dieser stach mit einem Messer in die Wade des Einbrechers und warf ihn zur Seite, wo er in den Stuhl fiel, den Herrn Dausenhalt gehalten hatte.
Voller Furcht rannte er hinaus und floh. Daniel begann zu singen: "Holt, den Schelm, holt den Schelm. Er hat was schlechtes getaaan."
Als der Junge wieder bei seinen Mitstreitern war berichtete er: "Es .. es war schlimm! Zuerst tritt mich diese blonde Hexe, dann sticht mich dieser Mann mit dem Messer ins Bein", erdeutete auf die blutende Wunde, "und dann bekomme ich noch einen Hieb mit dem Stuhl verpasst worauf der Teufel zu mir rief, ich hätte etwas böses getan!"
Die Gruppe war erschrocken und verarztete die Wunde ihres Jüngsten. Eine solche Reaktion hätten sie nicht erwartet und sie beschlossen, Herrn Dausenhalt, Detlev, Sabine und Daniel in Frieden zu lassen. Die vier entschieden sich, in dem Hotel zu bleiben und ihrem Traum als Musiker weiter nachzugehen.
Stark gebaut, gutaussehend, aber ein totaler Hohlkopf. So werde ich beschrieben, der jüngste Sohn eines berühmten Regisseurs. Gut, ich hatte wirklich keine Ahnung vom Filme machen, oder von der Schauspielerei, wie mein älterer Bruder oder von vielen anderen Sachen. Viel schlimmer war aber, dass ich nicht wusste, was Angst war. Jahre lang hatte ich Horrorfilme studiert, ohne irgendetwas darüber herauszufinden.
Mein Vater schickte mich schließlich zu einem alten Freund. Dieser war ein Besitzer eines großen Wohnblockes und wollte mich als Nachtwächter haben. Ich nahm natürlich den Job an.
Als ich in einer Vollmondnacht wieder ein Stiegenhaus durchkämmte, erblickte ich plötzlich eine weiße Gestalt, die mitten auf der Treppe stand. Zum Glück schien etwas Mondlicht durch die Fenster, sonst hätte ich die Person wahrscheinlich niedergestoßen.
„Wer da?“, fragte ich die Gestalt. Doch sie gab keine Antwort.
„Wer bist du?“, fragte ich nochmals, doch erneut, keine Antwort. Langsam riss mir der Geduldsfaden. Ich sollte jetzt eigentlich schon vorm Fernseher sitzen und Horrorfilme anschauen.
„Zum letzten Mal! Wer bist du?“, rief ich. Erneut keine Reaktion.
Da brüllte ich: „Wiederstand ist zwecklos“, nahm Anlauf und trat die Gestalt die Treppe hinunter. Man, dass wollte ich schon immer mal machen, ganz wie im Fernsehen. Die unbekannte Gestalt polterte nun mit viel Geschrei die Treppe hinunter. Nach einer Weile zückte ich mein Handy, wählte die Nummer der Polizei und war deswegen auch ziemlich verwundert, als diese mit einem roten Bus und einigen Schläuchen auftauchten. Jedoch hatte ich es eilig, da ich den Film nicht verpassen wollte, weswegen ich nur kurz auf die wimmernde Gestalt deutete und sagte: „Festnehmen.“
Am nächsten Morgen kam plötzlich die Frau meines Arbeitgebers in mein Zimmer gestürzt und fragte mich, ob ich ihren Mann gesehen hätte. Ich hatte natürlich keine Ahnung wo er war, aber ich erzählte ihr dafür von der weißen Gestalt, die nun bei der Polizei war. Aus irgendeinem Grund wurde sie plötzlich ganz weiß im Gesicht und schrie, dass ich mich nach Hause scheren sollte und stürmte aus meinem Zimmer. Komisch…
„Du bist eine Schande! Da versucht dir jemand das fürchten zu lernen und dann das!“, brüllte mich mein Vater an, als er von der Sache Wind bekam. Er drückte mir darauf tausend Dollar in die Hand und brüllte weiter: „Lerne meinet wegen das Fürchten, aber verschwinde von hier!“
„Okidoki“, antwortete ich gelassen. „Und sag niemandem, dass ich dein Vater bin“, fügte er noch hinzu, als er die Tür zum Apartment hinter mir zuschlug.
Da stand ich alleine in der großen Stadt, mit tausend Dollar in der Hosentasche, bereit das Fürchten zu lernen. Lange Zeit wanderte ich deswegen durch die vollen Straßen und murmelte ohne Unterlass: „Wenn’s mir nur Gruseln würde…“
Schließlich machte ich einen Abstecher in ein Fastfood Restaurant um endlich etwas Ordentliches zu essen. Während ich mich so an der Kasse anstellte, murmelte ich weiter: „Wenn’s mir nur Gruseln würde…“
Eine Angestellte, die mich etwas beobachtet hatte, kam plötzlich auf mich zu und sagte: „Du hast ja Probleme. Wenn du unbedingt den ultimativen Thrill haben möchtest, versuch’s in der verfluchten Fabrik. Der Idiot von Besitzer sucht jemanden, der die Geister vertreiben soll. Angeblich…“
Perfekt! Eilig stürmte ich aus dem Laden, denn jede Minute zählte... besonders beim Stadtkarte kaufen.
Nach langer Suche fand ich schließlich das Büro des Fabrikbesitzers. Der schien jedenfalls so begeistert zu sein, jemanden gefunden zu haben, dass er mir drei Dinge schenken wollte, die ich mit in die Fabrik nehmen durfte.
„Ein Schweizertaschenmesser, einen Lehnstuhl und eine Werkzeugbank, dann bin ich zufrieden“, antwortete ich, „Ich will ja nur lernen was Fürchten ist.“ Nur wenige Stunden später saß ich bereits gemütlich auf meinem Lehnstuhl und wartete auf die Geister.
Als meine Armbanduhr Mitternacht ankündigte und ich gerade mit Hilfe von Kartons und Papier ein Feuer machte, ertönte plötzlich aus der Ecke der Zimmer ein ohrenbetäubendes Miau und wenige Sekunden später tauchten zwei große schwarze Katzen auf, welche riefen: „Wir frieren!“
„Dann kommt her!“, erwiderte ich, was sie dann auch taten. „Wollen wir vielleicht Karten spielen?“, fragten die beiden, doch als ich die Krallen der Zwei sah, verging mir die Lust. Die würden doch die Karten ruinieren. „Warte, die Nägel müssen wir aber vorher schneiden“, meinte ich, zerrte sie zu der Werkzeugbank, machte einer Katze die Pfoten an einer Schraubzwinge fest und versuchte die Krallen zu kürzen. Doch das wollte nicht ganz gelingen, die Krallen waren einfach zu hart. Als ich jedoch eine Motorsäge in der Ecke des Zimmers entdeckte, die neben einem Skelett lag, änderte sich die Lage. Die Katzen begannen darauf panisch zu kreischen, doch dieses wurde von dem knarren der Motorsäge überdröhnt. „Hilfe!“, schrie die eine Katze und lief davon, die andere hingegen fiel in Ohnmacht. Seltsam... Ich legte die Kettensäge zur Seite und ging zurück zum Lehnstuhl. Wenn ich’s mir so recht überlegte, hatte ich sowieso keine Karten dabei.
Da ich aber nun wirklich müde war, legte ich mich in meinen Lehnstuhl und schlief ein. Am nächsten Morgen wurde ich vom Fabrikbesitzer aufgeweckt, der mich besorgt musterte.
„Ich lebe. Wann wird’s eigentlich gruselig?“, gähnte ich laut. Nach einem langen Aufenthalt im Speisesaal des Herrn Fabrikbesitzer, begab ich mich wieder zurück zur Fabrik.
Die nächste Nacht brach wieder an und kaum war es Mitternacht, da hörte ich schon ein lautes Poltern, das aus einem Schacht kam. Plötzlich setzte sich neben mir ein Fließband quietschend in Bewegung und brachte allerlei seltsame Sachen heran, wie etwa ein Paar Beine. „Beine ohne Oberkörper, das geht nicht“, sagte ich und zog diese vom Fließband. Wenig später aber, kam der Rest des Körpers, welchen ich auf die Beine klatschte. „So jetzt bist du wieder ganz“, sagte ich und begutachtete die Gestalt, „Schon was von einem Chirurgen gehört?“ Dieser erwiderte nichts darauf. Stattdessen zog er ein paar Beinknochen und zwei Totenköpfe aus einer Kiste hervor, die gerade vorbeikam und stellte sie wie Kegeln auf.
„He, da mach ich mit“, rief ich und nahm gleich einen der Totenköpfe an mich. Da diese aber keine Kugelform hatten, schleppte ich beide zu der Werkzeugbank und versuchte sie mit meinem Messer zu runden. Da es nicht klappte, nahm ich schließlich wieder die Motorsäge, doch da fingen die Totenköpfe an zu kreischen und rollten weg. Der hässliche Fremde schrie ebenfalls, sprang zurück aufs Fließband und verschwand. Schade, es hätte so lustig sein können…
„Soll mir recht sein“, murmelte ich und legte mich zum Schlafen auf den Lehnstuhl.
Einige Stunden später wurde ich wieder vom Fabrikbesitzer geweckt, doch dieses Mal antwortete ich nur, dass ich weiter schlafen wollte. Ich wusste noch immer nicht was Angst bedeutete und musste deswegen für die neue Nacht ausgeschlafen sein.
Der Tag ging, die Nacht kam. Ich hatte es mir gemütlich gemacht und trank ein Gläschen Cocktail, das mir der Fabrikbesitzer mitgebracht hatte, als plötzlich ein alter, großer Mann mit einer Hockeymaske und einer Motorsäge in das Zimmer stürmte. „Wicht!“, brüllte er, „Du hast uns zum letzten Mal gestört!“
Er rannte auf mich zu und wollte mir den Kopf abschneiden, jedoch wich ich aus und sagte: „Also in Schnelligkeit und Stärke bin ich dir sowieso überlegen, also lass es lieber.“
Der Alte brüllte vor Lachen so laut, dass es das Knarren der Motorsäge überdröhnte. „Dann beweise es mir!“, rief er und deutete auf einen Stahlbalken, neben dem Fließband. Zerteile diesen mit der Motorsäge innerhalb wenigen Sekunden, dann lass ich dich leben. Sonst…“
„Kein Problem, schau zu und lerne“, unterbrach ich ihn und nahm seine Kettensäge an mich. Als er schließlich hinter mir stand, holte ich mit der Motorsäge aus, packte gleichzeitig den langen Bart des Mannes, der unter der Maske hervor hing und klemmte ihm in dem Fließband ein, das ich darauf einschaltete. Der Alte schrie auf, als dieses ihn mit zerrte. Als ich dann noch die Motorsäge anwarf und langsam auf ihn zu ging, fing er laut zu kreischen an.
„Aufhören!“, rief er, „ Wir werden sofort von hier verschwinden, ich schwör es!“
„Sehr gut“, antwortete ich, warf die Motorsäge zur Seite und schnitt ihm den Bart mit meinem Messer ab.
„Verdammter Junge“, stöhnte der Alte, als ich ihn befreite worauf er sich plötzlich in Luft auflöste. Schade, schon wieder weg? Schulterzuckend legte ich mich wieder hin. Noch immer hatte ich nicht gelernt was Angst war…
Als ich am Morgen wieder vom Fabrikbesitzer geweckt wurde, rieb ich mir verschlafen die Augen und murmelte: „Die Geister sind weg, aber ich hab noch immer keine Ahnung was Angst ist…“ Das letzte schien ihn jedoch wenig zu interessieren, denn er begann mich heftig zu Umarmen.
„Tausend Dank! Ich bin vom Ruin befreit!“, rief er, als plötzlich ein Mädchen in etwa meinem Alter die Fabrik betrat und mir lächelnd zuwinkte. „Oh das ist meine Tochter, sie wollte dich unbedingt mal kennenlernen“, sagte der Fabrikbesitzer.
„Hi“, stotterte ich. Was war das für ein Gefühl, so kribbelig, so… als… so anders… „Wieso fühle ich mich plötzlich so komisch?“, murmelte ich zu dem Fabrikbesitzer, „In meinem Magen kribbelt es so…“
„Hört sich ja ganz nach Liebe an“, schmunzelte dieser.
„Und nicht Angst?“, fragte ich enttäuscht, worauf mir der Fabrikbesitzer schulterzuckend antwortete: „Kommt am Ende auf dasselbe.“