.: Tropfsteinhöhle :.

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  • Sehr geehrte Cassandra,


    der Verband der Schneeflocken hat mich geschickt, um Ihnen die Fehler Ihres Werkes ".: Leise rieselt der Schnee … :." aufzuzeigen. Um eines zunächst einmal klar zu stellen: Niemand von uns fühlt sich einsam, wie Sie es hier beschreiben. Im Gegenteil, wir bilden eine große Gemeinschaft untereinander und fühlen ähnlich wie ihr Menschen dort unten.


    Spaß beiseite, ich wollte hier schon lange einen Kommi hinterlassen, kam aber irgendwie einfach noch nicht dazu. Das Werk an sich gefällt mir wirklich gut, weil aus einer recht einfachen Situation sehr interessante Gedankengänge entstehen. Besonders die Passage "konzentriert an nichts zu denken" sticht für mich im ersten Absatz heraus, einfach weil sie die Stimmung des Erzählers so wunderschön wiedergibt. Generell gelingt es dir wirklich gut, im ersten Absatz eine greifbare Atmosphäre zu erzeugen - und das trotz "nur" sechs Sätzen.
    Abgeschlossen wir der erste Absatz mit der Frage nach der Einsamkeit des Schnees, eine interessante Frage, über die man zunächst selbst erst einmal nachdenken muss, da sie jetzt ja doch eher ungewöhnlich ist. Jetzt habe ich den restlichen Text ja schon gelesen und bin vielleicht etwas voreingenommen, aber meine ersten Gedanken gingen so in die Richtung "Schnee ist kein Lebewesen, wie sollte er also etwas fühlen?" Und trotzdem war ich sehr gespannt darauf, wie du selbst mit der, von dir gestellten, Frage umgehst.


    Die ersten beiden Sätze des zweiten Absatzes stellen eine wirklich sehr allgemeine Beschreibung dessen dar, was der Schnee in uns auslöst, oder eben auch nicht. Hierbei könnten diese Sätze aber auch auf nahezu jeden anderen Gegenstand, jedes Tier, jeden Menschen übertragen werden, wodurch sich durchaus ein lebendigeres Bild des Schnees ergibt.
    Es folgt der Abschnitt, die Rolle des Schnees für "uns" angesprochen wird. Nachdem behauptet wird, dass jeder genauso gut mit wie ohne Schnee leben könnte, schreibst du Folgendes: "Schnee ist so unabhängig von uns". Ich finde den Satz noch immer interessant und muss auch noch immer etwas darüber nachdenken. Für mich wäre es nachvollziehbarer gewesen, die Schlussfolgerung zu ziehen, dass "wir" unabhängig vom Schnee wären und nicht zwangsweise anders herum, zumindest nicht nach den vorangestellten Sätzen. Wie gesagt, zuvor wurde behauptet, dass man auch ohne Schnee leben könnte. Auf dieser Basis würde ich meinen Rückschluss irgendwie logischer sehen. Natürlich verstehe ich auch, wie du zu deinem Satz kommst, denn der Schnee ist eben nicht darauf angewiesen, ob wir ihn uns wünschen, aber das wäre zumindest nicht mein erster Gedanke gewesen. (Mein Gott, es ist so früh, ich kann mich nicht so ausdrücken, wie ich es will .__.)
    Abschließend zeigst du dann noch einmal alles, was du aus der Lyrik übernehmen konntest. Generell wirkt der Text für mich eher lyrisch als episch, einfach wegen der Stilmittel und der Art, wie er geschrieben ist. Zunächst folgen die Anaphern "Niemand...", wodurch wirklich gut deutlich wird, dass sie eben nicht wirklich gebraucht werden. Es folgt die Frage, ob dies "Freiheit" sei sowie einige Fragen, die aber keine hundertprozentige Antwort geben.


    Deinen Gedankengang finde ich letztendlich noch immer sehr interessant, einfach weil er so wunderschön ungewöhnlich ist. Trotzdem komme ich nicht ganz von dem Gedanken weg, dass es auch irgendwie "nur" Schneeflocken sind - mehr nicht.


    Wirklich Kritik hatte ich jetzt ja auch nicht, außer dass ich mich in meinem Dasein als Flocke gekränkt fühle. Der Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut, da sich das Werk insgesamt sehr flüssig lesen lässt (Nicht wie mein Kommi, der wahrscheinlich ähnlich verschlafen wirkt wie ich aussehe). Ich hoffe, dass du hiermit trotzdem etwas anfangen kannst. (:


    Flocon

  • Hallo ihr Lieben,


    lange ist es her, dass ich auf Kommentare eingegangen bin. Damit sich das nicht wieder aufschiebt, habe ich mir einige Zitate der letzten zwei Jahre rausgepickt, die ich nicht unbeantwortet lassen möchte. Ein wenig will ich auch das Thema damit pushen ohne gleich ein Werk zu posten (obwohl ich ja sogar eines hätte, dank FF-Collab). Das kommt noch etwas später, aber jetzt erst einmal ein paar Antworten und Gedanken zu eurer Kritik.


    Glühwürmchen der Stille
    Wenn ich schon so heiße, dann steige ich doch mit einem Werk ein, dass meine Bindung zum Begriff stärker aufzeigt (und weil ich unbedingt auf Lauriel eingehen möchte ^__^).

    Du beschreibst sie als „lebensängstlich“, allerdings wäre das eher etwas, was mir als ziemlich Letztes in den Sinn kommt, um dich zu beschreiben. Allerdings, wie gesagt, vielleicht kenne ich dich einfach zu schlecht. Aber trotzdem bin ich neugierig, inwiefern betrifft dich diese Eigenschaft denn? Man merkt so gar nichts davon.

    Ich merke bei sowas immer, wie viele Gedanken zu Hotaru eigentlich in mir schlummern. Ich denke, einiges wäre nicht einmal Sailormoon-Fans klar, weil ich mich schon so intensiv mit der Figur auseinander gesetzt habe, dass ich nicht mal klar sagen kann, wo meine persönliche "Überinterpretation" beginnt. Jedenfalls war an Hotaru immer recht auffällig, wie sie als Kriegerin doch recht stark aufgetreten ist. Wie sie ihre Verpflichtung (durch die sie verdammt ist zu sterben, wenn sie dieser nachgeht) treu ist und mit erhobenen Haupt immer ihrem Gegner entgegen tritt. Also alles andere als ängstlich. Und dann war da immer die andere Seite. Ihre große Vorsicht, wenn es darum geht, ihr eigenes Leben als wichtig anzusehen oder darauf zu vertrauen, dass andere sie als wertvoll sehen. Nicht dieses typische "niemand mag mich, ich bin nichts wert", sondern eine Art Angst davor auf etwas zu vertrauen, was womöglich nicht existiert. Hinzu kommt, dass sie anfangs kränklich war und sich deswegen auch sehr zurückgezogen verhielt. Eine hilfreiche Metapher wäre vielleicht der Vergleich mit einem Sprung ins Wasser, wobei Wasser hier das Leben wäre. Während andere sich durchaus trauen mal reinzuspringen, steht sie erst einmal davor, dann stupst sie das Wasser vielleicht an, dann gewöhnt sie sich erst einmal an das Gefühl usw. Also sehr vorsichtig, sehr ängstlich eigentlich. Um auf deine Frage und die paradoxen Gedanken zurück zu kommen: Hast schon recht, ich bin sicher niemand, den man als ängstlich abstempelt. Aber das diffuse an der Sache ist, dass man dieses Urteil erst fällt, wenn man mich etwas länger kennt bzw. mich etwas länger erlebt hat (zum Beispiel im Forum als Mod). Was ist aber davor? Man kriegt eben nicht mit, dass bevor mir eine Situation vertraut wird und ich das Gefühl habe, dass ich jetzt und hier einen definierten Platz habe (Menschen kennen mich), ich mich eher vorsichtig vorantaste. Bekanntschaften mit neuen Menschen schließen, fällt mir zum Beispiel sehr schwer. Einfach weil die Situation sehr unbekannt für mich ist. Selbst wenn mich einer anspricht und alles gut ist, werde ich das nur mit Vorsicht genießen. Bis sich das eben so oft wiederholt, dass es mir vertraut wird. Zurück zum Sprung ins Wasser: So "nicht ängstlich" wie man manchmal wirkt, weil man sich etwas traut, ist man vielleicht gar nicht. Manchmal liegt auch hinter Mut und Spontanität viel Überlegung. Wenn ich also etwas tue, dass durchaus spontan auf andere wirkt, dann auch nur, weil ich mir sehr gründlich darüber Gedanken gemacht habe, dass ich selber mit den Konsequenzen leben kann und will.

    Ich selbst verstehe diesen Charakter in der Hinsicht gut, vorallem verstehe ich den Part „Ich warte, ob jemand so lange kämpft, bis ich bereit bin. Alle, die aufgeben, gebe auch ich auf“. Ich weiss nicht, ob du sie genau so haben willst, wie ich sie jetzt interpretiere-würd mich jetzt jedenfalls interessieren, ob ich sie richtig aufgefasst habe.

    Ja, gut erkannt hier. Das hängt eben mit dieser Ängstlichkeit zusammen. Aber da spielt auch viel das Gefühl mit rein, dass man nicht das Anrecht auf einen Platz im Leben eines anderen Menschen hat. Was manche negativ interpretieren, weil sie sich bei dieser Einstellung denken "Ja toll, warum soll ich mir Mühe geben, wenn du so drauf bist", ist für mich einfach eine tief verankerte Überzeugung, dass es richtig ist, wenn ich das Leben anderer so wenig wie möglich tangiere. Andere "lange kämpfen" zu lassen, ist dementsprechend lediglich eine Strategie um zu sehen, ob der andere wirklich gründlich überlegt und entschieden hat, dass egal was ich tue, ich jetzt Teil seines/ihres Lebens sein soll. Unabhängig davon was ich will. Am Ende soll wirklich rein nur das Wollen des anderen übrig bleiben und erst dann, verschwindet die Ängstlichkeit meinerseits. Das ist eben die Situation, in die Hotaru sich gedanklich rein manövriert. Sie hat sich zwar aktiv auf die Beziehung eingelassen, aber letztendlich wartet sie darauf, dass Shingo eines Tages aufwacht und entscheidet, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Auch wenn sie sich sehnlichst wünscht, dass es anders rum läuft. Das bringt sie auch jedes Mal in diesen Zwiespalt und ihr Verhalten sorgt wohl für eine Konflikte in der Beziehung. Hätte es nicht die Szene mit dem Antrag gegeben, sondern sie hätten sich nur versöhnt und ich hätte weiter geschrieben, wäre wohl unweigerlich der Moment gekommen, wo sich Hotaru schuldig gefühlt hätte. Weil sie ihr umarmt hat und ihm das Gefühl gegeben hat, dass sie an ihm hängt. Eben weil sie Angst hat, dass es am Ende nicht sein Wollen alleine ist, sondern in seine Gefühle zu ihr auch das Wissen mit rein spielt, dass sie ihn braucht. Als eine Art Zwang. Ich glaub, in diesen Gedankengängen kann ich Ewigkeiten verweilen, aber das kann man ja (falls ich deine Neugierde geweckt habe oder so) privat bereden.
    Jedenfalls, die kitschige Szene. Sie hat ihn mehr oder weniger vorher von sich gestoßen und trotzdem kommt er zurück mit einem Ring in der Tasche. Das ist etwas, was sie so weit überzeugt, dass er sie trotz allem will, dass die Hochzeit am Ende überhaupt möglich ist. Ich hätte natürlich den Kuss und die Umarmung weglassen können, dann wäre das vielleicht sogar noch besser gewesen. Aber da hat wohl auch einfach mein Sinn für kitschige Romantik durchgeschlagen, haha.


    Entscheidungen

    Wieso schaffst du es immer, dass ich am Ende deiner Texte fast ein paar Tränen zusammengekratzt habe?

    Es gibt so Texte, die ich einfach liebe. Selbst nach Jahren kann ich sie durchlesen und möchte nichts verändern. Meist sind das die Texte, die mich selber während des Schreibens so gepackt haben, dass ich entweder selber mit wässrigen Augen dasaß oder von anderen Emotionen gepackt wurde. Das ist so ein Text. Mir tat die verdammte Blume am Ende selber so unglaublich Leid ... vor allem, weil ich davon ausgehe, dass sie den Winter trotz Hilfe nicht überlebt. Jedenfalls freut es mich sehr, dass ich die Gefühle, die ich beim Schreiben hatte, rüber bringen konnte. Schließlich habe ich mich genau davon inspirieren lassen. Das sieht dann so aus, dass ich etwas schreibe und dann erstmal dasitze und überlege, ob das mit meinen Gefühlen konform geht. Wenn es sich nicht so anfühlt wie das, was ich fühle, wird das dann so lang geändert, bis es passt.


    Kommunikation

    Ein einfaches und uns allen bekanntes Wort, welches in diesem Kontext aber viele Fragen aufwirft und gerade weil der Text (vor allem gegen Ende) eben doch auch noch andere Facetten zeigt, wirkt der Titel halt in diesem Sinne gar nicht allumfassend, sondern viel eher nur ein kleines bisschen passend. Das wiederrum hat für mich aber irgendwie einen interessanten Effekt, denn man erwartet eigentlich nicht, dass sowas noch kommt und dieser vielleicht unwichtig wirkende Beigedanke erscheint auf einmal um einiges stärker.

    Ich ein "Ein-Wort-Titel"-Mensch. So oft bin ich mir bewusst, dass ein Wort alleine sehr einschränkend sein kann und eben zu der Kritik führt, die du auch aufzählst. Und dennoch ... es fühlt sich für mich immer so viel richtiger an nur ein Wort zu nutzen. Ein wenig schneidest du meine Motive grad an. Ein einziges Wort weckt halt Gedanken/Assoziationen, die auch in eine völlig andere Richtung gehen können. Die nicht ausreichen, um sich vorzustellen, was im Werk selber passieren könnte. Und genau das mag ich. Ich find, das regt so extrem zum Nachdenken an. Wenn du dann anfängst zu lesen und es ist etwas Unerwartetes, dann denkst du auch intensiver darüber nach, weil du die Diskrepanz im Kopf beseitigen musst. Es gibt zum Beispiel Lerntheorien, die besagen, dass man dem Lernenden am Anfang ruhig Platz für Fehler/falsche Lösungen geben soll und erst danach die richtigen Lösungen präsentiert, weil die richtige Lösung dann viel detaillierter überdacht/gespeichert wird. Wenn du von Anfang an das richtige präsentiert bekommst, nimmst du das viel mehr als logisch und selbstverständlich wahr und gehst weniger tief darauf ein (wozu auch? Macht ja Sinn!). Wenn du aber etwas anderes für richtig hieltest, dann ziehst du Vergleiche, suchst deinen Fehler, prägst dir neues besser ein (ist natürlich meistens voll automatisch). Ich setze meine Ein-Wort-Titel natürlich nicht auf Basis dieser Theorien (hab davon auch viel später gehört), aber meine eigenen Gedanken dahinter waren immer recht ähnlich.

    Der allerletzte Satz lenkt das Thema dann plötzlich wieder in einer komplett andere Richtung und das gefällt mir eigentlich sehr gut, weil ich jetzt darüber nachdenke, was das mit dir zu tun hat. Das ist fast wie eine Art Cliffhänger und das, obwohl nicht mal eine Fortsetzung existieren wird.

    Hehe, da wären wir wieder bei dem vorherigen Punkt. Der "Zwang" genauer nachzudenken, weil etwas Unerwartetes kommt. Ich habe durchaus einen Hang dazu das manchmal am Ende zu machen. Persönlich mag ich das auch, wenn ich ein Werk lese und es mich im letzten Absatz oder gar mit dem letzten Satz aus dem Konzept bringt.



    Seele

    Ich würde mich freuen, wenn du mich belehren würdest, falls ich die Bedeutung dahinter komplett falsch verstanden haben sollte.

    Ich antworte dir mal noch nicht, sondern gebe dir die Möglichkeit deine Interpretation selber nochmal zu prüfen, indem ich aufzeige, dass das Lyrische Ich mehr Ich ist als ein Lyrisches Ich. Der Titel soll aussagen, dass ich hier meine eigene Seele beschreibe. Und jetzt überlege mal, was ich generell so mag und positiv assoziiere. In diesem Gedicht ist nämlich tatsächlich nichts Negatives vorhanden. Ich könnt noch tiefer gehen, aber dann verrate ich zu viel und ich will mir nicht den Spaß entgehen lassen, dich etwas grübeln zu sehen *: Aber keine Sorge, ich erkläre dir demnächst gerne, was genau es heißt.


    Mutterliebe

    (nebenbei bemerkt sollte ich mir 19minutes wohl mal näher zu Gemüte führen)

    Unbedingt! Das Buch hat mich so wahnsinnig gemacht, weil man einfach emotional durch die Gegend geworfen wird. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und dementsprechend fühlt du dich mal dort und mal dort ein und gleichzeitig weißt du im Hinterkopf, dass Menschen gestorben sind und es zu spät ist.

    Erst als ich nochmal die erste Strophe verinnerlichte kam ich darauf, dass vermutlich der Stolz auf den eigenen, großwerdenden Sohn gemeint ist.

    Richtig, in der ersten Strophe ging es mir wirklich nur um den reinen Elternstolz, wenn das Kind aufwächst und alle Dinge lernt, die es eben im Leben braucht. Angefangen mit dem ersten Wort oder Schritt, bis hin eben zu Schulabschlüssen etc. Der typische Stolz, den Eltern eben empfinden.

    Unter diesem Gesichtspunkt, könnte die Freude aus der dritten Strophe auch die Freude, über das Leben ihres Sohnes meinen.

    Das war der Gedanken, ja. Letztendlich steckt die Frau in der Situation, dass ihr Sohn das Leben anderer Söhne/Töchter genommen hat und andere Mütter haben eben nicht dieses Glück, dass ihr Kind noch lebt. Das ist, denke ich zumindest, eine furchtbare Situation für eine Mutter (bzw. jeden liebenden Menschen), weil es eigentlich keinen Grund zur Freude gibt und dann wiederum doch.


    Leise rieselt der Schnee ...

    Natürlich verstehe ich auch, wie du zu deinem Satz kommst, denn der Schnee ist eben nicht darauf angewiesen, ob wir ihn uns wünschen, aber das wäre zumindest nicht mein erster Gedanke gewesen.

    Ersetze hier mal den Schnee mit einem Menschen. Natürlich hast du Recht, dass wir, wenn wir jemanden nicht brauchen, unabhängig von dieser Person sind. Aber das bedeutet auch, dass die Person unabhängig von unseren Wünschen und Bedürfnissen ist. Sie muss sich nicht Gedanken darüber machen, was wir wollen oder tun und ob sie uns dabei unterstützen muss. Sie ist unabhängig davon, weil wir unabhängig von ihr sind. Vergleichbar wäre es, wenn Kinder selbstständig werden. Eltern gewinnen dann eine Art Freiheit, weil sie nicht mehr für ihre Kinder zuständig sind. Auf der anderen Seite fällt es manchen Eltern auch schwer, nicht mehr gebraucht zu werden (deswegen die Frage nach der Einsamkeit). Es sind eben diese zwei Seiten. Man kann tun und lassen, was man möchte, weil es niemanden gibt, auf den man Rücksicht zu nehmen hat, aber gleichzeitig kann das auch Einsamkeit bedeuten, weil es keine festen Anker für einen gibt.

    Trotzdem komme ich nicht ganz von dem Gedanken weg, dass es auch irgendwie "nur" Schneeflocken sind - mehr nicht.

    Letztendlich dienten sie mir auch nur als Metapher. Da ich Schnee liebe und er mich fasziniert, entfesselt das durchaus Gedanken in mir, wenn ich ihn beobachte. Hinzu kommt, dass ich eben immer sehnlichst auf Schnee warte, das aber völlig egal ist. Und mein Leben geht auch weiter, selbst wenn es mal im Winter nicht schneit. Obwohl ich eben eine so starke Sehnsucht danach verspüre. Ich finde das recht interessant, weil Schnee in meinem Leben sowohl eine große als auch gar keine Rolle spielt.




    .: Glühwürmchen :.


  • Verfasst: 11. November, 2015
    Beweggründe: -




    .: Implosion :.


    Ich weiß nicht, was ich schreiben soll dir.
    Mein Herz, es drückt mich gegen das Bett
    und ich kann nicht aufsteh’n. Ich lieg‘ hier.
    Viele unzählige Worte hätt‘
    ich am liebsten ausgelöscht und mir
    die Brust verzweifelt aufgerissen.
    Stattdessen nehm‘ ich Tränen und ziehr‘
    damit mein Gesicht und das Kissen.
    Kein malerischer Gedanke lebt,
    kein metaphorisches Bild erweckt.
    Nur Trübsal mich auf dem Bett zudeckt
    und ein Kloß, der mir im Halse steckt.
    Das alles drückt auf mich so ein,
    kann nicht loslassen und wein
    unbefriedigende
    nichts aussagende
    leere Tränen.
    Sie brennen
    innen
    aus.


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  • Hallo Katrin ♥
    Weil ich hier grad im Wartezimmer beim Arzt sitze und etwas Zeit übrig habe, möchte ich ein paar Gedanken zu deinem neuesten Werk loswerden. Erwarte keinen Roman, aber ich hoffe ein kleines Feedback ausgehend von meinem ersten Eindruck freut dich auch. :3
    (Zitieren geht in der mobilen Version so schlecht, deshalb werd ich die Stellen copypasten. Vielleicht komme ich ja später am PC dazu, es bisschen besser zu formatieren. gesagt, getan!)

    "Ich weiß nicht, was ich schreiben soll dir.
    Mein Herz, es drückt mich gegen das Bett
    und ich kann nicht aufsteh’n. Ich lieg‘ hier."


    Wenngleich in seiner Gesamtheit das Gedicht mir zu gefallen weiß, sind es diese ersten drei Zeilen, an denen ich am meisten auszusetzen habe. Eigentlich kein guter Einstieg, aber anders betrachtet: kann ja nur besser werden! Jedenfalls wirken sie auf mich sehr erzwungen, der Satzbau ist mit "was ich schreiben soll dir" ZU markiert, wenn nicht sogar ungrammatisch (entschuldige, dass ich gerade nur eine Vermutung äußern kann, aber die deutsche Sprache erlaubt ja vieles, was man nicht glauben mag). Das zweite, was mir an diesem Dreizeiler aufstößt, ist der simple Ausspruch "Ich lieg' hier.", der mir, wie gesagt, zu simpel, die Wiederholung des Umstandes zu offensichtlich ist.


    "Viele unzählige Worte hätt‘
    ich am liebsten ausgelöscht und mir
    die Brust verzweifelt aufgerissen."


    Viel Liebe für dieses wundervolle Enjambement und das stimmungsstarke Sinnbild. Die Brust aufreißen, alles herausholen - das Gefühl kenne ich zu gut und ich hoffe, dass du keinen konkreten Anlass hattest, diese Zeilen zu schreiben. Aber umgekehrt sind die stärksten Emotionen doch die beste Muse... Stilistisch habe ich hier bloß anzumerken, dass ich das "ich" noch ans Ende der ersten Zeile genommen hätte, um die Silbenzahl etwas auszugleichen. Sowohl am Anfang als auch am Ende der Zeile bekommt es meines Erachtens genügend Kraft, um die Ich-Bezogenheit des Textes auszudrücken.


    "Stattdessen nehm‘ ich Tränen und ziehr‘
    damit mein Gesicht und das Kissen.
    Kein malerischer Gedanke lebt,
    kein metaphorisches Bild erweckt.
    Nur Trübsal mich auf dem Bett zudeckt
    und ein Kloß, der mir im Halse steckt."


    Reim dich oder ich beiß dich... Schade eigentlich, mir würde das Gedicht ohne die teilweise sehr starren Reime vermutlich mehr zusagen, weil die inhaltliche Seite und die metaphorischen Bilder wirklich sehr passend und schön gewählt sind. Das ist natürlich nur Geschmackssache, aber in meinem Gefühl umfangt das Reimschema die starken Emotionen, die du ausdrücken willst, zu sehr um authentisch zu bleiben. Trau dich ruhig, deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, die Form kommt von selbst (Sprachgefühl besitzt du ja) - oder auch nicht, aber das macht auch nichts. Ein Gedicht brauch keine Reime, nur Verse und Inhalt. #freeverse
    Sonst gefällt mir an diesen Zeilen sehr, dass du nebenbei die Sprachlosigkeit des lyrischen Ichs wieder aufgreifst (omg, ich liebe dieses Motiv!). Insbesondere die mittleren Zeilen hätten sonst zu sehr wie ein Filler gewirkt, es bilden sie mehr eine Bridge.


    "Das alles drückt auf mich so ein,
    kann nicht loslassen und wein
    unbefriedigende
    nichts aussagende
    leere Tränen.
    Sie brennen
    innen
    aus."


    Und hier haben wir den Grund, warum ich diesen Kommentar begonnen habe zu schreiben. Was ich bei den vorigen Zeilen noch anzumerken hatte, hast du hier wunderschön umgesetzt. Danke dafür, locker das schönste, das ich in den letzten Tagen, wenn nicht Wochen, gelesen habe. ♥


  • Verfasst: Über Jahre hinweg
    Beweggründe: Ein Wettbewerb ... die Sache ist die, zwei Absätze aus dieser Geschichte wurden vor Jahren geschrieben. Um 2008/2009 rum. Und ich sahs immer wieder neu dran und wusste nicht, wie ich das ausdrücken und umschreiben soll, was ich will. Was allerdings seit Beginn fest stand, war der letzte Satz "Dann sprang sie". Die Geschichte sollte um Suizid handeln, darum, dass alles außen rum eigentlich halb so schlimm aussieht und, dass man am Ende ein Happy End erwartet. Und sie dann trotzdem springt. Als im BB dann eine freie Erzählung ohne Themenvorgabe als Wettbewerb (2013) kam, habe ich mich gezwungen IRGENDETWAS mit den beiden Absätzen zu machen. Der letzte Satz ist ein anderer. Die Idee im Prinzip auch. Es ist nur bruchstückhaft das umgesetzt worden, was ich wollte. Heißt also, eigentlich ist das Projekt nicht beendet, weil ich noch immer meine ursprüngliche Idee umsetzen will. Aber es füllt sich gut an, etwas damit gemacht zu haben, wenn ich auch nicht sonderlich zufrieden damit bin.



    .: Konsequenzen :.




  • Hey @Narime


    danke für das Feedback :3 Hatte nicht so schnell Kommentare erwartet. Das Gedicht hat durchaus eine wahre Motivation (leider); der Tag an dem ich das schrieb wäre der Geburtstag meines verstorbenen Patenonkels. Dementsprechend kann ich auch einiges an Kritik nachvollziehen, da ich hier nicht unbedingt Gedanken an die Lyrik an sich verwendet habe. Dennoch muss ich sagen, dass der einzige Zwangsreim der, in der ersten Zeile ist. Der Rest war gar nicht als Reim geplant und es hat mir lediglich gefallen, wie abgehackt die Worte in meinem Kopf klingen (lebt, erweckt, zudeckt, steckt). Musste aber auch stutzen, als ich jetzt das Gedicht nach Monaten nochmal stumm für mich gelesen habe. Deswegen habe ich mich aufgemacht und es mal laut gelesen, wie ich es mir damals gedacht habe. Vielleicht wird dann einiges verständlicher. Zum Beispiel auch das "ich" im fünften Vers am Anfang. Ich mag das nämlich recht gerne, weil das ein Stocken in den Rhythmus bringt. Aber bevor ich ewig rede, hier mal einfach eine (nicht so professionelle :x, eher spontane) Aufnahme :3 Find ich selber recht interessant, das mal laut zu hören, weil vieles anders wirkt, als nur in Schriftform. Oder meine äußere Form ist einfach nicht korrekt aufgebaut.

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    .: Cassandra :.




  • Mew sucht ein zu Hause und die Cass neuen Lesestoff!




    Hallo ihr Lieben!


    Ich habe keine Ahnung, ob das hier wer liest (oder genug Leute), aber ich habe zwei Mew-Codes hier rumliegen und natürlich keine Verwendung dafür. Geholt habe ich sie auch nur, um diese dann an BisaBoard-User zu verteilen, die ihre Freude daran haben. Um das ganze natürlich nicht allzu langweilig zu gestalten, habe ich eine kleine Aufgabe für die Interessenten.

    Aufgabe:
    Verfasse einen Text (Drabble, Kurztext, Elfchen und wenn ihr super motiviert seid, dann sind natürlich auch gerne normale Gedichte und Erzählungen gesehen), in dem es um eines oder mehrere der folgenden Pokémon geht:
    TaubogaRattfratzPummeluffSleimokGengarDittoLampiTraunfugilSnubbullSniebelTraslaGehweiherShuppetSchneppkeDriftlonLichtelIrrbis
    Welche du wie einbaust, ist deine Sache. Bei dieser Liste handelt es sich um einen Teil meiner Lieblingspokémon zu denen ich selten Fanwork sehe und mich über kreative Ideen sehr freuen würde.

    Beachte!

    • Meine beiden Mew-Codes (und sollte ich doch noch mehr ergattern, dann mehr) verlose ich unter allen Usern, die mir die Freude eines Textes bereiten. Sollte man also einfach so mitmachen und keinen Code brauchen, gibt man mir auf der Pinnwand Bescheid oder schreibt mit in den Beitrag mit dem Text

    • Die Texte postet ihr in eurem eigenen Thema! Nicht in meinem. Einfach mich erwähnen, dann kriege ich es schon mit. Wer kein eigenes Thema hat, kann die Gelegenheit nutzen und dieses hier pushen

    • Auch ist "Smalltalk" zu dieser Aktion nicht im Thema erlaubt. Bei Fragen und Anmerkungen also per Pinnwand melden (oder Konversation, wobei mein Fach fast schon wieder voll ist)

    • Da zwei Mew-Codes nicht viel sind und eigentlich nur als "Trigger" dienen, erhält jeder von mir etwas anderes: Ich kommentiere jedes Werk, das zu dieser privaten Aktion gemacht wird. Das ist ein Versprechen ♥


    Ich würde mich sehr freuen, wenn das Anklang findet ^___^ Wollte zwar die Mew-Codes vorher im Tauschbasar verschenken, aber unser GameStop hat keine mehr und nur mit zwei Codes wollte ich da nicht antanzen. Vielleicht habt ihr ja Spaß an der kleinen Aufgabe und ich habe dann beim Lesen meine Freude dran.




    .: Cassandra :.


  • Hey ihr Hübschen,


    muss mich mal langsam hier melden, sonst wird es auch immer peinlicher. Der Beitrag drüber belastet mich schon seit Monaten, weil ich da nicht so zuverlässig war, wie ich es hätte sein sollen. Damit möchte ich also hiermit abschließen. Die User, die ein Werk zu meiner Mini-Aktion verfasst haben, möchten sich bitte bei mir melden (Pinnwand oder so). Ich weiß zwar noch, dass es definitiv mindestens zwei Personen waren, aber nicht mehr genau wer. Den versprochenen Kommentar werde ich natürlich dann auch nachholen.
    Für die verpassten Mew-Codes kann ich mich nur noch entschuldigen. Ärgert mich auch, dass sie einfach so verfallen sind und ich mein Versprechen nicht eingehalten habe u_u Bei der nächsten Möglichkeit werde ich versuchen, das wieder gut zu machen. Ich habe ausreichend GameStops um bei anderen Verteilungen etwas zu besorgen. Oder ihr nennt mir einfach einen anderen Wunsch, wie zum Beispiel das Kommentieren eines weiteren Werkes oder Ähnliches.


    Jedenfalls möchte ich meine Kommentare nachholen, also einfach bei mir melden. Und tut mir wirklich sehr Leid wegen der Aktion ._.



    .: Cassandra :.

  • Hoothoot, @Schnee!


    ".: Kommunikation :." ist ein ungewöhnlicher Text, aber dennoch so tief und berührend, dass ich ein paar meiner Gedanken dazu loswerden muss. Here you go!



    Mein Kaktus starb heute.

    Irgendwie erinnert mich der Einstieg an "Watchmen" - "Heute Nacht starb der Comedian in New York.". Aber unabhängig von dieser Assoziation erzeugt diese Art von Einstieg schon eine melancholische Stimmung: Man wird nicht langsam und spannungsaufbauend auf das tragische Ereignis hingeführt, sondern bekommt es direkt mit einem Hammerschlag in die Magengrube geknallt. Dadurch erzeugst du eine andere Art dramatischen Effekts, der den Leser zum Weiterlesen bringt. Man will ja schließlich wissen, was passiert ist!


    Ich frage mich, was wäre, wenn Menschen schweigen würden wie ein Kaktus.

    Diesen Satz wiederholst du im Text, was ein gutes Stilmittel darstellt, um einen Bezugsrahmen herzustellen. Und wenn du jetzt sagst, das war doch nur ein kurzer Gedankenschnipsel: Wenn du selbst da schon gute sprachliche Qualität vorweisen kannst, Halleluja.
    Die Beschreibung der stummen Säuglinge hat mich übrigens an ein Experiment erinnert, dass angeblich einmal gemacht worden sein soll. Ich weiß grad nicht genau, wie belegt das wirklich ist, aber es ist gerade in diesem Kontext hier sehr sinnstiftend: Auf der Suche nach einer Art "Ursprache" des Menschen ließ man Säuglinge von Ammen aufziehen, die mit ihnen nicht sprechen durften. Die Annahme war, dass die Sprache, die sie dann entwickeln würden, die genetisch verankerte, ursprünglichste Kommunikationsform des Menschen sein müsse. Eine ... 'interessante' Annahme, aber das Ergebnis war, dass die Kinder starben - vermutlich mangels Kommunikation/Sozialisation. Was immer man vom Wahrheitsgehalt oder dieser Geschichte an sich halten mag: Sie spiegelt wider, was hier erzählt wird.


    Aber etwas fehlt und er sagt es nicht. Können das die anderen wissen, wenn er schweigt?

    Ein bedeutungsschwangerer Satz, dem man ohne Mühe einen tieferen Sinn anmerkt. Bei Menschen ist es ja nicht anders: Wenn jemand nicht sagt, was er braucht, was ihm fehlt, können andere ihm nicht helfen. Allerdings kann es auch passieren, dass diese Person bewusst nichts sagt, weil sie denkt, dass sie sowieso niemand versteht und man ihr nicht helfen kann. Oder aber auch, weil sie keine Last sein möchte. Und das lastet dann noch stärker auf der Seele - vielleicht selbst bei einem kleinen Kaktus, wer weiß?


    Da frage ich mich doch, was sein kann, wenn ich aufhöre zu schweigen wie mein Kaktus.

    Ein wenig kann mir hier trotz der traurigen Reflexionen eine positive Perspektive lesen. Es wird sich gefragt, was möglich ist, wenn man trotz der inneren Hindernisse das Schweigen bricht, sich den richtigen Menschen anvertraut - und letztlich, ob das Schweigen wirklich der richtige, sicherste Weg ist.


    „Es ist alles gut“ sagte mein Kaktus, rückte seine Stacheln zurecht und erduldete das Geschehen bis er zusammenbrach. Das hat er wohl von mir.

    Can absolutely relate to that. Kein schönes Gefühl, aber vielleicht können wir alle vom Schicksal deines armen Kaktus' lernen?



    Trotz der Kürze fand ich diesen Text sehr gefühlvoll und emotional. Komprimiert auf wenige Zeilen beschreibst du dicht und bedeutungsschwer, sowas kann nicht jeder. Wenn dein Kaktus das lesen könnte, würde er sich freuen und stolz auf dich sein!


    lg


    Sheo


  • Verfasst: Dezember 2017
    Beweggründe: Als Wichtelgeschenk für eine Userin, deren Lieblingspokémon Nachtara ist. Die Geschichte habe ich zusätzlich vertont. Leider wollte sich trotz mehrerer Versuche einfach kein Zeitfenster finden, wo es wirklich ruhig war …



    .: Die Geschichte vom Mondschatten :.




  • Hallo Cassandra (:


    Wollte heute einfach mal etwas entspannendes lesen und als ich deinen aktuellen Text gesehen hab, dacht ich mir: das klingt entspannend. Und da wollt ich auch gleich ein wenig Feedback dalassen.


    Die Geschichte vom Mondschatten
    Und natürlich wurde ich nicht enttäuscht! Das war wirklich eine schöne Geschichte. Nachdem ich diese zwei Sätze allein aber nicht stehen lassen kann, muss ich noch etwas mehr sagen … also …
    ich mag es, wie du die Menschen in dieser Geschichte beschreibst. Sie sind einfach nicht schwarz/weiß und deshalb kann man sie auch nicht als „böse“ bezeichnen. Sie sind einfach ein wenig bequem, fühlen sich wohl und haben es sich deshalb in ihrer Komfortzone gemütlich gemacht. Dadurch bleibt ihnen zwar ein wenig die Welt verschlossen, aber das ist im ersten Moment nicht verwerflich.
    Dass du Evoli mit seinen Entwicklungen in den Vordergrund stellst, hat sich hier auch angeboten und als du so aufgezählt hast, welche Entwicklungen vertreten sind und warum einige nicht vertreten sind, fand ich das nur nachvollziehbar. Gerade deshalb war die Entwicklung des einen Evoli zu Nachtara hier so besonders. Auch wenn der Anlass wirklich traurig war … irgendwie ist auch der Tod eines Charakters, den man gar nicht kennt ein Verlust in einer Geschichte. Weil man dann auch nicht die Möglichkeit bekommt ihn kennenzulernen. So geht es mir jedenfalls.
    Interessant fand ich den Übergang zur Ich-Erzählerin. Ich hatte sie anfangs nicht als Erzählerin der Geschichte ausgemacht und war deshalb im ersten Moment überrascht. Ich selbst hätte da vermutlich noch einen Absatz hingemacht oder so. Es ging bei dir aber doch gut ineinander über und ich mochte auch das Waldsetting und die Pilzsuche. Allgemein fand ich die Ich-Erzählerin sehr sympathisch, du hast sie nicht viel beschrieben, aber ich fand sie gleich sehr menschlich. Irgendwie hatte ich schon vermutet, dass Nachtara noch einen Auftritt bekommt, war aber dann doch überrascht, dass es gefühlt recht lang gedauert hat. Was für mich aber nur gepasst hat, weil Nachtara für seinen Auftritt eine Art „Ruhe im Sturm“ gebraucht hat, um die Ich-Erzählerin nicht noch zusätzlich zu verschrecken.
    Am Ende hatte ich dann schon irgendwie erwartet, dass Nachtara nicht mehr allzu scheu ist, es war aber besser so, dass weiterhin dieser Abstand vorhanden war. Und ich bin immer dafür, wenn der vermeintlich schlechte Ruf von Pokémon durch Geschichten aufgebessert wird, deshalb kann ich es nur unterstützen, wenn jetzt eine neue Geschichte über den Mondschatten erzählt werden soll!


    War wirklich schön zu lesen, fröhliches Schreiben weiterhin!


  • Verfasst: Februar 2018
    Beweggründe: Für die Steinzeit-Aktion entstanden. Es gibt zwei Versionen dazu, weil ich zuerst überlesen hatte, dass es nur zwei Worte pro Zeile sein dürfen und dann auch noch, nicht rausgelesen, dass mindestens nach jedem zweiten Wort ein Punkt folgen muss. Mit der Endversion bin ich dennoch auch zufrieden, musste jetzt keine störenden Änderungen vornehmen.
    Lyrik entsteht bei mir zu 99% emotional, dementsprechend gab es hier leider eine Erfahrung, der das Gedicht zugrunde liegt. Es war eine Familiensituation. Meine Familie ist politisch rechts anzusiedeln und bei manch einem Thema wahrscheinlich noch etwas mehr rechts. Vor einer Weile hatten wir einen Geschäftskollegen zu Besuch und irgendwie ist die Runde zum Thema Flüchtlinge gekommen, während ich im Nebenzimmer war. Sagen wir einfach, es ist ein Witz dazu gefallen, der nicht einfach nur schwarzer Humor ist, sondern in vielerlei Hinsicht unmenschlich. Davon abgesehen, dass ich schon ausreichend Diskussionen, die nur in Streit endeten, mit meinen Eltern bezüglich des Themas hatte, konnte ich auch nicht einfach in das Geschäftsessen reinplatzen. Lief darauf hinaus, dass ich noch Tage mit einem Gefühl rumgelaufen bin, als ob ich einen Streit mit ihnen hinter mir hätte und mich dauernd dran erinnern musste, dass sie nichts davon wissen.




    .: Kein Titel (Wettbewerbsversion) :.


    Zwei Worte.
    Vielleicht drei.
    nicht.
    meine.
    sache.

    Ein Witz.
    Zustimmung.
    HÖR.
    NICHT.
    ZU.
    Sie lachen.
    Ich nicht.


    .: Ohne Worte (Originalversion) :.


    Zwei Worte fallen, drei.
    Nicht meine Sache.
    Ein Witz. Zustimmung.
    Hör nicht zu.
    Sie lachen.
    Ich nicht.



  • Hallo Cassandra,


    ich mag die Geschichte vom Mondschatten. Interessant finde ich da vor allem, wie du die Menschen darstellst, denen nur das ihnen Bekannte als das einzig Richtige vorkommt und die daher alles andere als bösartig ansehen. Mit Evoli als Ankerpunkt ist es auch gut realisierbar, da die vielen Entwicklungen allesamt ihre Vorzüge haben und mit Psiana und Nachtara die Freundschaft einer der wichtigsten Punkte ist. Den Werdegang zu Nachtara finde ich in diesem Zusammenhang absolut nachvollziehbar und umso trauriger, dass die Menschen es für sein neues Aussehen verjagt haben, obwohl sie sogar wussten, welches Evoli das war. So ganz umstimmen kann man die Gesellschaft in diesem kleinen Ort wohl doch nicht und in gewisser Hinsicht lässt sich das auch auf aktuelle Situationen übertragen. Nichtsdestotrotz, dass Evoli oder dann Nachtara nicht viel von dem versteht, passt zu den Pokémon und dass es später wieder auftaucht, um der Erzählerin (?) zu helfen, zeigt, dass es sich tief in seinem Inneren nie verändert hat. Wodurch neuer Stoff für Legenden geschaffen wurde. Oder so ähnlich. Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass Nachtara so einen besseren Ruf erhalten hat.
    Ja, ich kann irgendwie auch nicht viel dazu schreiben, weil die Idee und die Umsetzung stimmig sind. Das Pilzesammeln im Wald, das plötzliche Gewitter; es passt alles zusammen. Auch, dass sich die Erzählerin an ihr Feelinara erinnert fühlte und dadurch etwas mehr Vertrautheit in Nachtara, trotz aufkeimender Angst, hatte. Es ist diese Angst vor dem Unbekannten, die erst einmal besiegt werden muss und angesichts der Situation blieb nicht viel übrig, als ihm zu vertrauen. Meistens sind das aber tatsächlich die Momente, in denen man erkennt, wie jemand wirklich ist. Und das gibt einem am Ende doch ein schönes Gefühl.


    Wir lesen uns!

  • Wollte gerade ein Update bringen, weil ich keine Lust auf das Kommentieren hatte, aber dann las ich beide Kommentare nochmal und mir fiel wieder ein, wie viel Spaß es machen kann, mit anderen die eigenen Gedankengänge zu analysieren. Also erstmal brav ein Re-Kommi.

    Sie sind einfach nicht schwarz/weiß und deshalb kann man sie auch nicht als „böse“ bezeichnen. Sie sind einfach ein wenig bequem, fühlen sich wohl und haben es sich deshalb in ihrer Komfortzone gemütlich gemacht.

    Ja, das war mir auch wichtig, dass man hier nicht die Möglichkeit bekommt, die Bewohner wirklich zu "verurteilen". Letztendlich sind sie in ihrer kleinen Welt liebenswerte Personen, die wie jeder andere von uns, eine Weltanschauung haben und einfach, aufgrund von mangelndem Wissen einiges daran nicht optimieren können. Ich vertrete grundsätzlich die Meinung, dass Menschen selten wirklich "böse" sind, sondern das meiste sich eben auf Unwissen oder Bequemlichkeit (die manchmal auch in Wahrheit Hilflosigkeit ist) zurückführen lässt. So auch hier. Es geht ihnen ja allen gemeinsam gut und eigentlich schaden sie niemandem. Bis halt ein Tag kommt, wo etwas oder jemand "aus der Reihe tanzt".

    irgendwie ist auch der Tod eines Charakters, den man gar nicht kennt ein Verlust in einer Geschichte. Weil man dann auch nicht die Möglichkeit bekommt ihn kennenzulernen.

    Das ist ein interessanter Gedanke. Ich habe die Verstorbene im Prinzip instrumentalisiert, aber nie daran gedacht, dass es auch für den Leser ein Verlust sein kann. Aber letztendlich scheint sie ja ein toller Mensch gewesen zu sein, von dem, was man über sie erfährt und durch Evolis Verhalten ableiten kann. Wer weiß, vielleicht war sie sogar die weise Person, die anders auf ein Nachtara reagiert hätte.

    Ich selbst hätte da vermutlich noch einen Absatz hingemacht oder so.

    Ja, jetzt beim Durchlesen finde ich es auch so besser. Wird ergänzt, Danke.

    Am Ende hatte ich dann schon irgendwie erwartet, dass Nachtara nicht mehr allzu scheu ist, es war aber besser so, dass weiterhin dieser Abstand vorhanden war.

    Das war tatsächlich geplant. Die Geschichte ist ja sehr märchenhaft(?) oder eben wie eine typische Gute-Nacht-Geschichte verfasst. Dementsprechend dachte ich auch an ein richtiges Happy End; Nachtara bleibt bei dem Mädchen und wird durch ihre Rettungsaktion auch von der Dorfgemeinschaft akzeptiert und belehrt so alle eines Besseren und jeder ist glücklich. Als ich aber bei der Begegnung im Wald ankam, erschien mir das nicht mehr richtig. Das Nachtara war sehr jung, als die Besitzerin ihm "weggenommen" wurde und kurz darauf wurde es auch noch verscheucht, obwohl es genauso wie die Dorfbewohner hilflos außerhalb des vertrauten Ortes war. Es hat sich ja als Teil der Gemeinschaft gesehen und gefühlt. Es hat sich plötzlich falsch angefühlt, den Bewohnern so sehr entgegenzukommen, dass ihnen ihr Verhalten komplett "vergeben und vergessen" wird. Und das passiert ja, wenn das Nachtara zurückkehrt und somit die Konsequenz dieses Verhaltens wieder aufgehoben wird. Ich denke einfach nicht, dass ein fühlendes Wesen es immer so einfach hat, einem Unrecht zu verzeihen. Nachtara will zwar keine Rache, sondern hilft sogar dort, wo es kann, aber das bedeutet nicht gleich, dass "alles wieder gut ist". Deswegen habe ich mich dann doch dafür entschieden. Ein wenig wollte ich die Erzählerin mit einem unfertigen Happy End stehen lassen und ihr somit die Chance zu geben, als Teil der Dorfgemeinschaft, aktiv und eigenständig die Zukunft besser zu gestalten. Sie hat ja jetzt das Wissen dazu.

    Interessant finde ich da vor allem, wie du die Menschen darstellst, denen nur das ihnen Bekannte als das einzig Richtige vorkommt und die daher alles andere als bösartig ansehen.

    Ist imo ziemlich Alltag. Egal welches Thema man anschneidet, wer sich sicher und sehr bequem in seiner vertrauten Umgebung fühlt, findet Abweichungen erstmal befremdlich. Und befremdlich wird unbewusst gerne mit schlecht/böse verbunden. Mal ein absichtlich lustiges Beispiel genommen: Als meinen Eltern das erste Mal Lachs mit Honigmelone vorgesetzt wurde, waren sie richtig angewidert: "Sowas passiert, wenn Leute nicht mehr wissen, was sie mit ihrem essen anfangen sollen", "Das ist doch wieder moderner Blödsinn" und "Dass man sich nicht mit dem zufrieden geben kann, was es gibt, sondern dauernd neues erzwingen muss". Also eine weit verbreitete Abwehrhaltung, die wir sicherlich alle schon mal angenommen haben, auch wenn wir uns später eines besseren belehren haben lassen.

    um der Erzählerin (?)

    Ja, richtig. Lustigerweise war ich jetzt, nachdem ich die Geschichte monatelang nicht vor Augen hatte, zuerst auch leicht irritiert, lol.

    Auch, dass sich die Erzählerin an ihr Feelinara erinnert fühlte und dadurch etwas mehr Vertrautheit in Nachtara, trotz aufkeimender Angst, hatte.

    Das war mir auch wichtig, dass sie a) nicht "einfach so" einem fremden Pokémon vertraut, weil es ja komplett ihrer Natur als Teil der Dorfgemeinschaft widerspricht und b) sie eben auch zeigt, dass man im Unbekannten/Fremden auch nach dem Vertrautem suchen kann und sollte, anstatt am ersten Eindruck festzuhalten.



    Danke euch beiden für die Kommentare und Gedanken :3 Immer so schön, wenn das eigene Thema durch andere gepusht wird.


    .: Cassandra :.


  • Verfasst: November 2011
    Beweggründe: Lange ist es her. Das Gedicht entstand für den 20. Wettbewerb, 2011 mit freier Themenvorgabe. Habe es eigentlich total vergessen und ist ganz interessant, ein eigenes Werk neu zu entdecken. Musste tatsächlich bei der Interpretation selber etwas grübeln, aber erinnere mich wieder an den Gedankengang. Das Gedicht vertritt eine Ansicht zum Thema Glück/Unglück im Leben, die ich persönlich vertrete. Was das genau ist, kann man sich gerne selber herleiten und die eigenen Gedanken mit mir teilen.




    .: Glückes Schmied :.


    Hör der Seele Widerhall
    Aus der Ferne zu dir kehren.
    Lausch dem Flüstern ihrer Qual,
    Das will deinen Schmerz dir lehren.


    Wehr dich nicht, du dummes Wesen.
    Ohne Seele bist du nichts.
    Wunden können nur genesen
    In dem Schattenspiel des Lichts.


    Sei nicht töricht, freudetrunken,
    Denn so bist du niemals ganz.
    Hol es, das so tief versunken.
    Wahre keinesfalls Distanz!


    Kannst nicht für den Schmerz erblinden,
    Doch des Glückes Licht erseh'n.
    Musst im Zwielicht Wege finden.
    Hand in Hand mit Qualen geh'n.



  • Hallo. Ich, ähm ... Ich wollte einfach mal hier was kommentieren. Wenn's okay ist.


    Die Geschichte vom Mondschatten
    Abgesehen von dem


    wollte ich kurz etwas zu dieser Geschichte sagen. Also, vorweg erst einmal: Ich mag sie echt gerne, wirklich. Dein Schreibstil ist gut, nichts wirkt aufgesetzt und die gelegentlichen Stellen, an denen der Leser direkt angesprochen wird, erwecken auch beim Lesen den Eindruck, als würde man die Geschichte wirklich erzählt bekommen - ist dann natürlich auch eine gute Voraussetzung, um den Text zu vertonen. Nebenbei bemerkt, du hast eine schöne Stimme. In dem Zusammenhang finde ich dann auch wieder den letzten Satz sehr passend, den man hier eigentlich ganz gut so interpretieren könnte, dass man die erste neue Geschichte über den Mondschatten gewissermaßen gerade erzählt bekommen hat. Hier spielt dann auch gut eine kulturelle Dimension mit rein - in der Hinsicht, wie Geschichten generell unsere Sicht auf die Dinge beeinflussen und verändern können.
    Was ich dann bezüglich besagter Sicht an der Geschichte auch noch besonders mag, ist eben dieses Thema mit der Angst vor dem Unbekannten und die dahinterstehende Botschaft, dass man sich eben doch nicht (oder zumindest nicht immer) vor dem fürchten muss, was man nicht kennt. Die Stadt wird ja als glücklich beschrieben - und das Glück ist ja vermutlich auch nicht unecht - aber trotzdem existiert sie eben etwas abgekapselt von der Welt und entsprechend ist der Horizont der Bewohner etwas eingeschränkt, die Strukturen sind verfestigt und das "Fremde" wird nicht zugelassen. Im Verlauf der Geschichte wird dann das Weltbild der Erzählerin etwas ins Wanken gebracht, sodass sie am Ende etwas Neues dazugelernt hat und wohl auch andere an der Erfahrung teilhaben lassen wird. Äh ja, wie gesagt: Ich mag die Geschichte sehr.


    Glückes Schmied
    Also, da du hier ja gesagt hast, dass man sich die Philosophie dahinter gerne selbst herleiten kann, versuche ich das mal. Prinzipiell scheint es mir hier um den nicht immer klar ersichtlichen Wert von Leid und Schmerz bzw. deren notwendige Zusammengehörigkeit zum Leben zu gehen, verbunden mit der These, dass es eben nicht sinnvoll ist, Leid, Schmerzen und Trauer einfach auszublenden. Das stützende Argument für besagte These ist wohl der Fakt, dass eine Ausblendung von diesen gemeinhin als "unerwünscht" angesehenen Informationen automatisch dazu führt, dass man auch alle positiv konnotierten Emotionen und allgemeiner formuliert das Glück an sich nicht mehr spüren kann. Der Verlust ist also letztlich größer, wenn man versucht, das Negative auszublenden, da das Gute dabei gleich "mitgefressen" wird. Innerhalb dieser Betrachtung freilich wird die Empfindung von Schmerz zum notwendigen Übel, um sich einem höheren Ziel anzunähern. Wobei ich mir bei der exakten Rolle von Schmerz und Leid hier noch nicht ganz sicher bin: Man könnte seine hier dargestellte Position vielleicht noch etwas stärker verstehen, also nicht nur einfach als "notwendiges Übel", sondern auch gleichzeitig als ein zu der eigenen Person gehörenden Teil, was mir gerade durch die ersten zwei Verse der dritten Strophe wahrscheinlich erscheint. Schmerz wäre demzufolge etwas, was sozusagen auch an sich wichtig ist, nicht nur für etwas Anderes. Davon ab würde ich aus der letzten Strophe dann noch die Betonung der Kompetenz im Umgang mit den unangenehmeren Seiten des Lebens herauslesen. Vielleicht ist darin auch noch zusätzlich ein implizites Argument, demzufolge ein derartiger Umgang eben auch eher ein Zeichen von einem selbstbestimmten Leben ist als die Ausblendung alles Negativen, da man hier dann doch eher eine passive Rolle erfüllen würde.
    Ähm, ja. Jedenfalls würde ich dieser Ansicht - ich kann das Gedicht natürlich auch missverstanden haben, aber sei's erst einmal drum - eigentlich auch zustimmen, soweit ich das sehen kann. Der einzige Punkt, der - nun, nicht wirklich problematisch ist, aber den ich gerade aus philosophischer Sicht noch sehr interessant fände, wäre die Frage, wie exakt mit dem Schmerz umzugehen sei, sofern er auch einen wichtigen Teil der eigenen Persönlichkeit darstellt. Die Sache ist ja, dass Schmerz dann in gewisser Weise erstrebenswert sein könnte, aber das erscheint irgendwo ja auch kontraintuitiv. Die etwas schwächere Position des Schmerzes in einer Nutzenbetrachtung hat dieses Problem nicht wirklich, da Schmerz hier ja in das Nutzenkalkül miteinberechnet werden kann. In der anderen Lesart aber stünde dann Schmerz als Teil der eigenen Persönlichkeit im Konflikt mit dem persönlichen Glück - und die Frage wäre, wie man die beiden Dinge irgendwie in Einklang bringt. Vielleicht gibt es da aber auch keine allgemein gültige Antwort und jeder muss da irgendwie seine eigene Balance finden. Oder man wählt einen Kombinationsansatz und setzt Schmerz als etwas fest, was in einer Hinsicht an sich wichtig und in anderer für etwas Anderes notwendig ist.
    Nun ja. Ich muss zugeben, dass ich abseits hiervon wohl nicht so viel sagen kann, weil ich, was Lyrik betrifft, wohl immer noch ein Laie bin. Aber soweit bin ich beim Lesen nirgendwo gestolpert und mein rein intuitiver Eindruck ist, dass es auch technisch gut ist und die Wortwahl sitzt. Davon abgesehen fand ich es aber eben auch inhaltlich sehr interessant und es hat zum Nachdenken angeregt, danke dafür.


    Und ich finde nie gute Abschlussworte für Kommentare, also, äh ... Keine Ahnung. Liebe Grüße und schreib so schön weiter.

  • Salut! :)

    Als ich gestern nach Werken zum Kommentieren gesucht habe, bin ich auf deine beiden Gedichte zur Steinzeit-Aktion gestoßen, Eigentlich war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich dazu schon irgendwo ein paar Worte geschrieben hatte, aber ich konnte nichts finden, also hole ich das doch direkt nach!


    Da du die Entstehungsgeschichte zu den Gedichten schon vorweggenommen hast, werde ich mich weniger damit beschäftigen, den Inhalt zu analysieren, sondern versuchen, die Wirkung der Form ein bisschen zu vergleichen. Ich fange mit der Originalversion an, da der Kontrast zwischen den groß formatierten und den klein formatierten Versen hier stärker auf mich wirkt. Es wird deutlich, dass das lyrische Ich sich immer weniger gegen die Wirkung des Witzes von außen wehren kann, denn während die ohnehin schon großen Verse immer größer/dicker werden, bleiben die kleinen Verse, die die Gegenwehr darstellen, unverändert in ihrer Größe. Am Ende scheint das lyrische Ich sogar daran zu zerbrechen, bzw. von den großen Versen erdrückt zu werden. In der Wettbewerbsversion hingegen wirkt das lyrische Ich sehr viel kämpferischer, was wohl vor allem daran liegt, dass die Verse „HÖR. / NICHT. / ZU.“ komplett in Großbuchstaben verfasst sind, während zuvor ausschließlich kleine Buchstaben verwendet werden. Eine interessante Veränderung, die mich bei dieser Version komplett von dem Gedanken, dass das lyrische Ich am Ende erdrückt wird, abbringt. Hier hätte ich vermutlich eher gedacht, dass es die Konversation abbricht und sich aus der Situation verabschiedet. Würde mich auf jeden Fall interessieren, warum du dich dafür entschieden hast, das zu verändern! Insgesamt wirkt die Wettbewerbsversion auf mich durch die vielen Versbrüche irgendwie szenischer, da man länger an den einzelnen Wörtern hängt und sich die Situation so zeitlich etwas zieht. Die Originalversion hingegen kann mit ihrer Kompaktheit stärker den Konflikt zwischen der Innenwelt des lyrischen Ichs und der Situation in der Außenwelt darstellen.

    Ich finde es auf jeden Fall schön, dass du beide Versionen veröffentlicht hast, weil die unterschiedliche Wirkung der Form im direkten Vergleich noch deutlicher wird als sie es in den einzelnen Gedichten ohnehin schon wird. Beide Gedichte gefallen mir wirklich gut, rein ästhetisch fühle ich mich dann aber doch etwas mehr zu der Originalversion hingezogen, haha. :)


    Ich hätte gerne etwas mehr geschrieben, aber durch den relativ klaren Rahmen im Vorwort fällt es mir gerade doch etwas schwer. Vielleicht hättest du das auch ans Ende setzen können, um die Gedichte erst einmal für sich wirken zu lassen. Aber Analysen konntest du im Wettbewerb vermutlich auch schon genug lesen, haha.

    Vielleicht motiviert dich der Kommentar ja dazu, wieder ein kleines Update zu verfassen. Würde mich freuen! :)

    Au revoir!

  • Cassandra

    Hat das Label von Gedichte auf Verschiedenes geändert.

  • Verfasst: Juni 2021
    Beweggründe: Ich wollte und brauchte es.




    .: Glück :.


    Klang. Wachsen. Wörter.

    Sanft. Austausch. Violett.

    Tee.

    Du. Ein Buch. Und Schnee.


    Brise. Versinken. Sprachen. Pflanzen.

    Still. Farben. Halbschlaf. Nachbarskatze.

    Himbeeren.

    Briefe. Wieder du. Die Nacht. Und Driftlon.


    Petrichor. Reden. Eiszapfen. Tau. Fremdwörter.

    Kühl. Saturn. Nähe. Plätzchen. Lachen.

    Schneeflocken.

    Reisen. Reflektieren. Schon wieder. Und Geschichten.



  • Hallo,


    Glück. Kommentar. Überaschung.

    Interessant. Wörter. Vielseitig.

    Sonne.

    Geschichte. Du. Freundschaft.


    Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass mit fortlaufenden Strophen die Anzahl Wörter in den ersten Versen mehr wird. Scheinbar ein Hinweis, dass sich hier etwas Größeres entwickelt hat. Ganz generell macht dein Glück den Eindruck, eine Begegnung und den Werdegang mit einer weit entfernten Person näher zu beschreiben. Die Briefe und das Reisen sorgen für Austausch, die vielen Wörter hingegen für angenehme Erinnerungen und Dinge, die du magst. Auf diese Weise entsteht eine interessante kleine Geschichte, bei der auch die Motivation besteht nachzuschauen, was ein Petrichor ist.


    Wir lesen uns!

  • Hey Rusalka ^__^


    Yay, so schnell Gedanken zu dieser recht spontanen Idee. Ich pack die mal in Spoiler, falls wer weiter Eindrücke selber sammeln möchte.

    .: Cassandra :.