.: Tropfsteinhöhle :.

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Hey, ich habe dir angekündigt, dass ich dein englisches Gedicht rezensieren würde, also werde ich das auch tun. Erst einmal finde ich es sehr löblich, dass du auch Englisch schreibst. Genauso schade ist allerdings der fehlende Kommentar zu diesem Gedicht, aber den bekommst du jetzt. :)


    „Little pet“ ist ein interessanter Titel und im Bezug auf deine Andeutung, dass es sich bei dem Gedicht um die Gesellschaft handle, ist der Titel auf jeden Fall eine Metapher, bei der das lyrische Ich das „Haustier“ der Gesellschaft ist. Das heißt, die Gesellschaft bestimmt, was zu tun ist und hat gewisse Normen und Erwartungen vorausgesetzt, an die man sich als Tier im goldenen Käfig halten muss. Man ist als Tier außerdem abhängig vom Besitzer – in dem Fall ist es so, dass die Gesellschaft sich über Jahrhunderte mit ihren Normen und Gepflogenheiten etabliert hat und das Tier an sich nicht ohne die Gesellschaft überleben könnte. Die Gesellschaft steht z.B. in der Verbindung mit Politik und Wirtschaft und so ist die Abhängigkeit des Menschen an die Gesellschaft sichergestellt. Das Tier ist auch „little“, weil es ohne die Gesellschaft nicht mehr überlebensfähig wäre und außerdem nicht genug Kraft hätte, sich gegen diese zu wehren.


    Kommen wir mal zur ersten Strophe. Du zeigst auf, dass das lyrische Ich aus einem Fenster schaut. Die Frage ist, warum schaut es nur aus dem Fenster? Es könnte genauso gut rausgehen und es von nahmen betrachten. Die Antwort wird wahrscheinlich sein, dass das lyrische ich zum einen eingesperrt ist und zum anderen lieber die Distanz wagt. Theoeretisch bestünde bestimmt die Möglichkeit, aus dem Haus auszubrechen, stattdessen bleibt man aber lieber beim altbekannten Alltagstrott, weil man Angst hat, die Normalität zu verlieren. Die Verwendung der Metapher finde ich sehr passend. :)
    Der zweite Vers deutet darauf hin, dass das lyrische Ich „passiv“ ist. Es beobachtet wieder nur die Vorgänge und traut sich nicht, irgendwelche Interaktionen zu unternehmen. Es sieht das Dingsymbol (die glitzernde Bühne) vor sich, wobei das im übertragenen Sinne eher die noch unerfüllten Träume sind, die es sich nicht auszuleben traut.
    Vers 3 finde ich etwas zu schwammig, weil es sich wirklich auf alles beziehen kann. Mit a-b-a-b hast du einen Kreuzreim, der eine Verbindung zwischen Vers 1 und Vers 3 herstellt. Im Bezug darauf hat man eine weitere Metapher. Das lyrische Ich beobachtet das Geschehen von der Ferne und sieht den Schnee. Aber für ist der Schnee ein Symbol? Ich denke, dass der Schnee für die einhergehende Kälte steht, der die wünsche und Hoffnungen einfriert, weil das lyrische Ich nicht in der Position ist, eine Selbstverwirklichung zu bewerkstelligen. Jedoch kann der Schnee auch für die Unberührbarkeit stehen. Wenn alles eingefroren ist, kann sich nicht verschlimmern oder verbessern. Ein Indiz für das Unberührtsein ist z.B. die Farbsymbolik des Schnees.
    Vers 4 stellt dann den ersten Bezug zum Titel her. Die kleinen Haustiere werden immer in Käfigen gehalten und wer im Käfig sitzt, ist schlichtweg gefangen. An dieser Stelle finde ich die Klimax sehr schön. Man sieht deutlich die Entwicklung vom Fenster zum Käfig. Auf das Tiersein bin ich eingegangen, weitaus interessanter ist das „dark“. Ich denke nicht, dass die räumlichen Bedingungen meinst, sondern eher das Innenleben des lyrischen Ichs, das nach außen gekehrt wird. Es hat wahrscheinlich einige Rückschläge in seinem Leben erlebt und hat Angst, noch mehr zu verlieren. Außerdem entsteht durch den Kreuzreim ein direkter Gegensatz von „glitt'ring stage“ und „dark cage“. Es ist fast absurd, dass du Hoffnungen und Träumen so der Realität gegenüberstellst. Die Entschlüsselung der Metapher ist, dass das lyrische Ich etwas tun müsste, was gegen die moderne Gesellschaft ist, um auf die Bühne zu kommen.


    Die Strophe 2 klärt, um welches Tier es sich handelt: ein Vogel. Ich habe mich lustigerweise gefragt, welche Gattung es ist. Ein Papagei wäre lustig, weil er die Normen der Gesellschaft wiederholen könnte – nur als Anregung. :D
    Und wieder hat du so tolle Metaphern drin! Die Flügel sind eine Metapher für ein Talent, das nur das lyrische Ich hat und es von der Masse abhebt. „My melody for all.“ meint, dass das lyrische Ich etwas hat, was es mit den anderen Menschen teilen möchte. Eventuell hat das lyrische Ich ein musikalisches Talent oder das ist einfach nur passend für den Vogel – aber ich denke, dass das lyrische Ich ein musikalisches Talent hat, ansonsten könnte das Tier auf ein Kaninchen sein. Vers 1 und 3 der Strophe 2 sind wieder Gegensätze, die in einem extremen Kontrast stehen. Die Gesellschaft hindert das lyrische Ich wieder daran, sich komplett auszuleben. (Da ich dazu schon viel gesagt habe, kürze ich das ab.)
    Der letzte Vers des Gedichts kann man unterschiedlich verstehen. Entweder als Weckruf, dass das lyrische Ich sich endlich befreit oder schließlich an den aufgekommenen selbstzerstörerischen Tendenzen zugrunde geht. Das heißt, der Tod kommt oder das lyrische Ich bringt sich selbst um.


    Für die Metrik bin ich um die Uhrzeit zu faul, aber die Silbenanzahl passt. Ich finde das Gedicht echt schön und du hast das wirklich toll gemacht. Am besten gefällt mir, dass der Text so mit Metaphern gespickt ist. Good job!

  • Huhu :3


    Ich bin (natürlich rein zufällig) auf dein Topic hier gestoßen und hab mich mal durch deine Werke hier durchgeklickt. Neben der Tatsache, dass es entweder zu spät ist um etwas zu verstehen, oder ich einfach nicht verstehe, was das Gedicht aussagen will (heul), ist mir dann doch das Gedicht in Erinnerung geblieben, das etwas aus der Reihe tanzt. Little pet klingt ja schon so süß, dass man nur etwas nettes erwarten kann. Die meisten Werke mit einer Überschrift in der Art vergöttern ihre kleinen Schoßhündchen ja nahezu, doch die Tatsache, dass du zum einen einen Vogel genommen hast und zum anderen auch etwas traurigeres, kritischeres beschreibst, macht das kleine aber feine Gedicht in meinen Augen sehr interessant :3
    In der ersten Strophe klingt es so, als sei die Situation in der Weihnachtszeit entstanden, was der Schnee und auch das von die beschriebene "Glitzern" unterstützen würden. Auf der einen Seite würde ich jetzt sagen, dass es vielleicht doch ganz gut gewesen wäre, wenn du eher den Frühling beschrieben hättest, denn das ist bekanntlich die Zeit in der die Vögel am aktivsten draußen herum fliegen und sich freuen, dass sie frei sind (lol oder nicht gefressen wurden), auf der anderen finde ich es aber gerade interessant, dass der Winter beschrieben wird. Denn zu der Zeit sind die meisten Vögel ja im Süden und der kleine Artgenosse im Käfig wäre somit wirklich allein. Außerdem wird bei mir irgendwie das Gefühl geweckt, dass der arme Vogel als Weihnachtsgeschenk im Fenster steht, aber ich hoffe mal, dass der eine nette Familie hat ): Schön finde ich auch, dass du erst die schillernde Außenwelt beschrieben hast und dann als Gegenstück den dunklen Käfig erwähnt hast. Die Beschreibung erweckt dann gleich den Eindruck von Einsamkeit und Verlassenheit, was wohl auch deine Intention war.
    Auch die zweite Strophe hat es mir sehr angetan. Hier wird ja zum ersten Mal erst klar, um welches Tier es sich handelt. Und obwohl du das nicht direkt sagst, implizieren die von dir genannten Flügel ja schon dass es sich um einen Vogel handelt (ich hoffe es ist so ein süßer gelber Kanarienvogel x3 Das wäre sogar nicht nur deshalb cool, weil die süß sind, sondern auch deshalb, weil die hier in Deutschland echt fast massenwarenmäßig verkauft werden). Besonders der Vers "My melody for all." finde ich sehr gut formuliert. Denn in meinen Augen ist es schon fast etwas selbstverständliches, dass ein Vogel in seinem Käfig sitzt und singt - dass dessen Stimme eigentlich für die Welt und die Artgenossen gemacht ist, wird da oftmals schnell vergessen und durch den "Nutzen", den die kleinen Vögel darstellen, entfremdet. Dass der Vogel dann auch noch seinen Tod erwartet stimmt mich doch sehr nachdenklich, denn irgendwie muss das wirklich so für die armen Flattermänner sein ): Ich hoffe, dass die das nicht wirklich so sehen ... Andererseits sind wir ja eigentlich in der selben Lage; nur haben wir einen größeren Käfig zur Verfügung. Hm >:
    Du siehst, dass mich dein Gedicht trotz der Kürze schon sehr nachdenklich stimmt, auch wenn ich mir trotzdem noch eine oder zwei Strophen mehr gewünscht hätte. Der tolle Inhalt des Gedichts wird natürlich auch von der ausgeklügelten Metrik unterstützt und begleitet den Leser schon fast zu flüssig für das Thema durch das Gedicht. So und jetzt genug des Lobes; du weißt ja eh, dass du das kannst, haha. Das einzige, was ich kritisieren muss, ist die Tatsache, dass du ruhig mal wieder was neues Posten könntest :v


    lG *schnell wieder weghusch*


  • Verfasst am: April 2008
    Beweggründe: Es ist eine kleine Geschichte zum Anime Sailormoon, im Vordergrund steht meine Lieblingssenshi Tomoe Hotaru. In vielerlei Hinsicht kann ich mich mit ihr identifizieren (oder glaube es zumindest). Sie ist "lebensängstlich" und das zeigt diese Geschichte. Zudem kommt meine Liebe zum Pairing HotaruxShingo zum Vorschein.



    .: Glühwürmchen der Stille :.





  • Verfasst: März 2001
    Beweggründe: Eine kleine Hausaufgabe in der 5. Klasse zum Thema "Frühling". Ich würd mal sagen meine Gedichte-Premiere. Nichts tiefgründiges, aber vielleicht hat wer Freude dran mein erstes lyrisches Werk zu lesen.




    .: Was den Frühling alles ausmacht :.


    Kühler Wind und Frühlingsregen.
    Ein bisschen Schnee auf allen Wegen.
    Mädchen, die sich kurze Röcke kaufen.
    Jungen, die sich vor der Schule raufen.
    Menschen, die den kalten Winter vergessen.
    Blumen, die ihre Schönheit messen.
    Diese wunderschöne Pracht,
    ist alles, was den Frühling ausmacht.



  • Hallo werte Cassandra,


    ich habe soeben gesehen, dass du mal wieder dein schönes Topic aktualisiert hast, also dachte ich mir, ich schreibe dir gleich mal ein Kommentar. Weiß ja, wie das ist, wenn man so lange auf Feedback warten muss :3


    Um ehrlich zu sein, musste ich dieses Gedicht mehrmals lesen, um dessen volle Tragweite zu verstehen. Augenscheinlich ist es ein harmloses Gedicht, das den Frühlingsbeginn besingt, doch schaut man genauer hin, entdeckt man schon so einiges, das einem zu denken geben sollte. Ich finde es gut, wie du hier in so ein paar wenige Zeilen ein derartig tiefgehendes, ja sogar gesellschaftskritisches Weltbild verpackst. Dennoch merkt man dir ein bisschen an, dass du in der Lyrik nicht ganz so bewandert bist, aber das ist ja nichts schlimmes. Jedenfalls steckt wirklich großes Potential darin. ^^
    Aber der Reihe nach. Zunächst mal die erste Zeile. Die Sprachmelodie in dieser Zeile ist toll, gleichwohl die Bilder die er erzeugt - schöne Worte wie Frühling werden mit anderen assoziiert, die wohl sonst nicht ganz so auf Zustimmung treffen, wie kühl und Regen. Das lässt auf eine kommende Uneinigkeit schließen oder auf ein lyrisches Ich, das in Dingen, die andere als weniger schön empfinden, etwas schönes sieht. Gleichwohl könnte es auch auf eine Spur von Sarkasmus hindeuten. Dieses Bild wird durch die zweite Zeile abgerundet, die weiter die Umgebung charakterisiert - eine Zeile, die deutlich die Leichtigkeit Aufzeigt, die sich durch das ganze Gedicht zieht.
    Daraufhin entsteht ein Umbruch - zuvor wurde lediglich die Umgebung charakterisiert, die Natur, doch nun tritt ein neues Motiv ins Bild - der Mensch. Und nicht nur das, sondern wurde der Mensch in seiner jugendlichen Form auserwählt, diesen Teil des Gedichtes zu repräsentieren. Ob den Menschen hierdurch verdeckt Naivität unterstellt werden soll? Zieht man nun in Betracht, dass schon in den ersten Zeilen eine nur im Schein existierende heile Welt vorgekaukelt wurde, könnte man die Essenzen, dass die Mädchen kurze Röcke kaufen als einen Hang zum Konsum der Jugend oder der Menschheit an sich betrachten, vor allem, wenn man den scharfen Kontrast sieht, zwischen der Natur und den Menschen, die sich nur für sich selbst zu interessieren scheinen, denn während die Mädchen mehr von sich preisgeben, beschäftigen sich die Jungen damit, einander rüpelhaft zu begegnen. Auch interessant ist hier die Erwähnung der Schule. Schule steht dafür, zu lernen, voranzukommen, an einander und sich selbst zu wachsen. Doch das steht hier im scharfen Kontrast zur Gewaltanwendung, wenn auch diese als "Training" für das kommende Leben zählen könnte. Spricht hier die Resignation des Lyrischen Ichs ob der Machtlosigkeit gegenüber den alltäglichen Problemen?
    Weiter geht es mit Menschen - es werden nun also alle mit eingeschlossen. Ob sich dies aber nur auf die symbolisch zu verstehenden Mädchen und Jungen bezieht, oder eine Erweiterung des Sujets stattfindet, bleibt allerdings offen und damit Interpretationssache. Außerdem geschieht hier etwas Interessantes - zum ersten Mal wird der Mensch mit der Natur in Verbindung gebracht, doch auch das nur auf einem Umwege, denn anstelle den Frühling an sich zu sehen, wird nur beschrieben, wie der Mensch das Vergangene vergisst, nämlich den Winter, der mit dem harten Wort "kalt" von den eingänglichen Naturbeschreibungen klar unterschieden wird. Dennoch, der Mensch als solcher scheint den neuen Frühling gar nicht zu bemerken, sondern nur den Winter langsam aufzugeben und ins Gedächtnis zu verbannen.
    Und dann entsteht ein neuer Umbruch, der Mensch wird für den Rest des Gedichtes nicht länger eine Rolle spielen, stattdessen werden nun Blumen personifiziert und somit dem Menschen auf eine Gewissen ebene gleichgestellt, da sie sich mit einander messen wie zuvor die raufenden Jungen. Ob diese Textstelle darstellen soll, wie die Menschen die Natur korrumpieren? Oder wird letztlich nur die Frage gestellt, ob zwischen Mensch und Natur überhaupt ein signifikanter Unterschied besteht? Möglicherweise sagt dieses Gedicht ja aus, dass die Menschen sich wie etwas besonderes, etwas abgegrenztes Fühlen, während ihnen nicht klar wird, wie wenig sie sich von der Natur differenzieren.
    Und nun die letzten beiden Zeilen, die fast schon ironisch wirken ob der schieren Vielzahl an Kritik, die zuvor angebracht worden ist. Von einer Wunderschönen Pracht wird nun gesprochen, und dem verwirrten Leser wird es vielleicht schwer fallen, genau festzumachen, worauf sich dieses Demonstrativpronomen nun eigentlich bezieht. Und dann setzt die letzte Zeile dem dramatischen Klimax die Krone auf - Der Frühling, den die Menschen gar nicht bemerken, der sich nur äußert im schieren Verblassen des Unmuts und der Starre, der nun als Pracht bezeichnet wird, soll sich durch nichts weiter ausmachen als das? Perplex mag man sich nun desillusioniert und resignativ zurücklehnen und sich überlegen, ob man nicht zuvor die ganze Welt, ja alles, was man zuvor empfunden hat, auf eine gänzlich falsche Weise empfunden hat. Hier wird auch schön der Bogen zum Titel des Gedichtes gezogen.


    Neben diesem herausragenden Inhalt steht nun die Form des Gedichtes gegenüber, an der du wirklich noch etwas arbeiten könntest. Metrisch passt der Anfang noch gut, doch das bricht sich dann, sodass es gemeinhin zwar gut ist, aber auch verbesserungswürdig. Immerhin sind solche Reime wie die der letzten beiden Zeilen zwar schön anzusehen, verursachen aber auch ein leichtes Zucken im Augenlid.


    So, nagut, dann bin ich hiermit am Ende angelangt. Ich hoffe, du wirst weiter Gedichte schreiben und ich freue mich schon sehr auf dein nächstes :3


    Liebe Grüße,
    Aprikose~

  • Huhu


    Nun, Schande über mein Haupt, dass ich so lange nichts mehr kommentiert habe von dir. Ich möchte mich jetzt einmal deiner letzten Kurzgeschichte widmen, deren Titel mich anspricht (und die offensichtlich ja was mit dir persönlich zu tun hat, wie man sehen kann). Allerdings drängt sich mir- auch wenn ich dich ja leider gar nicht mal so gut kenne ):- eine Frage auf : Du sagst, du identifizierst dich in vielerlei Hinsicht mit diesem Charakter. Du beschreibst sie als „lebensängstlich“, allerdings wäre das eher etwas, was mir als ziemlich Letztes in den Sinn kommt, um dich zu beschreiben. Allerdings, wie gesagt, vielleicht kenne ich dich einfach zu schlecht. Aber trotzdem bin ich neugierig, inwiefern betrifft dich diese Eigenschaft denn? Man merkt so gar nichts davon.


    Aber back to Topic. Wir steigen direkt ein, was ich absolut mag, auch wenn man vom Datum her merkt, dass es ein Werk ist, dessen Erstelldatum schon ne Weile zurückliegt (was im Umkehrschluss natürlich ein Kompliment sein soll und keine Kritik). Ich mag, wie du Hotaru beschreibst und langsam kann ich nachvollziehen, was dir an ihrem Charakter so liegt bzw was du von dir selbst vielleicht in ihr siehst, denn dieses Geheimnisvolle haftet schon auch an dir, was aber grundsätzlich etwas Tolles ist, wie ich finde. Nur ist es immer schade, wenn man von aussen jemanden nicht (richtig) durchschauen kann. Hotaru scheint ja aber jemand zu sein, der dir besonders gelingt (in Beschreibungen) wo man ja sonst in Kurzgeschichten den Charaktern keine Tiefe gibt, schaffst du hier in kürzester Zeit bzw in kurzem Abstand eine ganze Welt anklingen zu lassen. Ich bin kein Fan von zu strikten Regeln, also stört es mich nicht, wenn diese KG etwas anders ist, als man es von einer erwartet. Ich bin ziemlich angetan davon, wie du diesen Krieger-Charakter aufleben lässt, zumindest versuche ich oft in meinen Storys selbst genau diese Form von Wesen zu kreiren, da es mich beeindruck, der Gedanke daran, weil man für etwas Wichtiges kämpft, keine Zeit mehr für alles andere zu haben. Was mir nicht so gefällt ist, dass du deinen Fokus wirklich nur auf Sie legst und die anderen neben ihr ziemlich blass wirken. (Dass das vermutlich Absicht ist, ist mir klar ^^).
    Die Szene mit dem Heiratsantrag ist fast schon etwas theatralisch geschrieben, aber auch nur fast. Trotzdem gefällt sie mir, weil ich ja darauf gehofft habe, da ich den Anime aber weder kenne, noch sonst in irgendeiner Weise mit FanFiction dazu bewandelt bin, war ich mir nicht sicher, ob die beiden sich auch finden, oder ob es eine der herzzerreisenden „wir bleiben beide alleine, auch wenn wir uns eigentlich lieben, aber ganz Romeo und Julia-like wird das mit uns eh nie was“-Storys, von denen es doch schon genug gibt, wird. (Langer Satz, lol). Ich bin froh, dass Hotaru die Mauern um sich hat einreissen lassen. Ich selbst verstehe diesen Charakter in der Hinsicht gut, vorallem verstehe ich den Part „Ich warte, ob jemand so lange kämpft, bis ich bereit bin. Alle, die aufgeben, gebe auch ich auf“. Ich weiss nicht, ob du sie genau so haben willst, wie ich sie jetzt interpretiere-würd mich jetzt jedenfalls interessieren, ob ich sie richtig aufgefasst habe.


    Der Schluss ist-ähnlich wie schon bei anderen deiner Werke- ähnlich wie der Beginn, was dem Ganzen etwas so wundervoll Abgerundetes gibt. Mir fällt dazu ein, dass ein Kreis niemals endet. Deine Geschichten haben was Abgeschlossenes und was Unendliches in einem. Das ist ein eigener Stil und auch eine Kunst für sich. I’m impressed.
    Ich bin jedenfalls heilfroh, dass die eher traurige Mitte noch ein gutes Ende fand. Fehler hab ich ein paar Kleine gefunden, nichts Schlimmes.


    -Der Bräutigam hatte weißsilbernes Haar und war ebenfalls ganz elegant in weiß gekleidet.
    -Der schwarze hauchdünne Stoff lies ihre Porzelanhaut noch heller wirken
    -Doch das besondere an ihr waren die Augen
    -Es war ja nicht so, dass sie alleine war. Aber Hotaru träumte schon lange von der Familie, die ihr immer verwehrt war.(verwehrt geblieben war, imo passt eher.)
    -Er wusste (Komma) das Hotaru oft mit irgendwelchen Gedanken kämpfte und obwohl sie ihn nur sehr selten dran teilhaben lies, hatte sie seine Nähe nie gemieden.


    ~[Blockierte Grafik: http://basteln.stoppits.de/basteln_mit_holz/bilder/Owl-icon.gif]


  • Verfasst: 15. Juli 2012
    Beweggründe: Das war meine Abgabe zur Fanwork-Themenwoche mit dem Thema "Musik". Neben einem recht missratenen Sprite, habe ich natürlich auch ein Gedicht verfasst.
    Ich mag Musik, kann ohne keinen Tag mehr überstehen. Für mich ist Musik die ideale Methode um Gedanken zu ordnen und Ruhe zu finden. Und das ist etwas, was ich in dem Gedicht ausdrücken wollte.




    .: Ohne Musik wär ich verloren :.


    Sinne überschlagen sich,
    wenn ein Klang geboren.


    Lass uns Farben malen!
    Mehr als deine Pinsel kennen.
    Die doch alles überstrahlen.


    Lass uns Gefühle hören!
    Mehr als Worte fassen können.
    Die in jedes Herz dich führen.


    Lass uns Welten spüren!
    Mehr als der Verstand erfasst.
    Und die Realität berühren.


    Lass uns Erinnerungen kosten!
    Mehr als du selbst besitzt.
    Klänge können nicht verrosten.




  • Verfasst: 23. Januar 2009
    Beweggründe: Hm, wenn ich mich recht entsinne habe ich mich zu dem Zeitpunkt, wo ich dieses Gedicht verfasst habe, etwas isoliert gefühlt bzw. nicht so wahrgenommen, wie gewollt. Ansonsten mag ich den Grundgedanken noch immer.




    .: Einfach so :.


    Große Worte hab' ich nie begehrt,
    Nie verlangt sie von der Welt zu hören.
    Stets die kleinen Worte habe ich verehrt,
    Die nicht versuchten mich zu betören.
    Doch sie blieben mir so oft verwehrt.


    Einfach so, haben sie nur Wert
    Einfach so, sprechen sie die Wahrheit.
    Einfach so, das hat mich das Leben gelehrt
    Einfach so, erblühen sie dann in Klarheit.


    Ich sehe die Worte“ Ich mag dich“
    Sie werden gesagt einfach so.
    Diese Szene im Leben alltäglich
    Nur nicht für mich, doch wieso?
    Bin ich euch denn so abscheulich?


    Einfach so, dann wäre ich glücklich
    Einfach so, mehr möchte’ ich auch nicht.
    Einfach so, das wäre doch reichlich
    Einfach so, kleine Worte wie Licht.


    Wie soll ich es sagen ohne zu nennen?
    Ohne zu verursachen den Zwang?
    Man muss doch nur den Schmerz in den Augen erkennen,
    Des Schweigens ohrenbetäubenden Klang.
    Nur winzige Worte von Freude mich trennen.


    Einfach so, brauche ich’s zum Leben
    Einfach so, erstrahlt die Welt.
    Einfach so, könnt ihr’s mir geben
    Einfach so, und das ohne Geld.


    Einfach so, es würd' mich freuen ...




  • Verfasst: 31. Juli 2013
    Beweggründe: BisaBoard Olympiade, Runde #3 zum Thema "Sonnenuntergang". Ich muss ehrlich gestehen, dass es mich schon hart getroffen hat, dass mir teilweise fast schon "Themaverfehlung" unterstellt wurde, lol. Dabei habe ich mir Mühe gegeben das Thema nicht auf die erstbeste Art zu behandeln (nämlich Beschreibung eines Sonnenuntergangs), sondern aus dem Begriff mehr rauszuholen. Naja, vielleicht findet sich ja hier wer, der damit mehr anfangen kann :3




    .: Abgelaufen :.


    Gib Acht und warte nicht zu lang,
    sonst grüßt der Sonnenuntergang.


    Wenn Morgenrot den Himmel weckt,
    reiß all die Stecker aus der Wand.
    Zerschneid das Netz, das dich bedeckt,
    in dessen engen Maschen du dich windest
    und für dessen Tücken du erblindest.


    Doch lauert stumme Nacht geduldig,
    gewiss ist ihr der Sonne Tod.


    Der Müßiggang lässt dich erdulden,
    solang die Qual'n im Rahmen sind.
    Was sollst du auch den and'ren schulden?
    "Bleib stumm" dir schließlich jemand riet.
    Schon steht der Fixstern im Zenit.


    Vergeude keine Zeit zum Teilen,
    dein' Status kennt der Bruder schon.
    Der Tag verinnt auch ohne Eilen,
    denn bald sich der Gedanke regt,
    dass Zeit sich nicht zurück bewegt.


    Nutze der Sonne Licht,
    verharre nicht.


    Nun lauf, es lauern Menschen hier.
    Mit Masken und entzück'den Zungen.
    Ins Ohr sie flüstern Liebes dir,
    und so dich auf die Lügen lenken,
    damit du nicht kannst Wahres denken.


    Zum Abendbrot willst Ruhe haben
    und atmest ein die Pestizide,
    als ob du selber willst dir graben
    den Ort an dem du wirst zu Staub,
    nur weil du dich zu gern stellst taub.


    Die Uhr sie tickt, es rast die Zeit.
    Es nähert sich das Ende.


    Und merkst du's nun?
    Und suchst zusammen?
    Und greifst verzweifelt um dich rum.
    Versuchst die Lösung einzufangen.


    Doch deine Geduld, sie war zu lang.
    Schon grüßt der Sonnenuntergang.




  • Verfasst: 24. Dezember 2011
    Beweggründe: Zum Anlass der Wichtel-Aktion im Fanfiction-Bereich (2011), hatte ich diese Geschichte für den User Sheep verfasst. Er mag Schafe, also hatte ich das zum Anlass genommen, lol.



    .: Entscheidungen :.




  • [tabmenu][tab=Vorwort]Hallo Cassandra,
    Da du selber seit einiger Zeit keine Kommentare erhalten hast und ich deine Werke ganz gerne lese (und mich bislang aus unbekannten Gründen nicht getraut habe dir einen zu hinterlassen, lol), dachte ich mir dies einfach mal nachzuholen.
    Ich habe mir mal zwei deiner Werke rausgepickt, welche wirst du in den folgenden Tabs sehen. (:

    [tab=Werke][subtab=Einfach so]Einfach so
    Der Titel an sich, ist auch deutlich in dem Inhalt deine Gedichtes verankert. Er wirkt auch auf dem ersten Blick so kurz angebunden und doch haben meist simplere Titel, eine größere Bedeutung. Mir persönlich gefällt der Titel bereits sehr da er auch wenig über das Geschehen bzw. die Thematik preisgibt. Auf der einen Seite erinnert es mich auch bisweilen an eine Situation, in der etwas eher „grundlos“ passiert, eben „einfach so“ - ohne erkennbaren Hintergrund.


    Große Worte hab' ich nie begehrt,
    Nie verlangt sie von der Welt zu hören.
    Stets die kleinen Worte habe ich verehrt,
    Die nicht versuchten mich zu betören.
    Doch sie blieben mir so oft verwehrt.


    Zu Beginn stellte sich mir die Frage was man unter „großen“ Worten verstehen sollte. Wenn man sich die nächsten Strophen durchliest, gibt es einem selber viel bessere Klarheit was damit gemeint sein könnte, dahingehend auch, das hier die kleinen Worte so etwas wie kleine Gesten sind – Worte die deinen Tag erhellen, es sind kleine Komplimente, kleine Geschenke und auch wenn sie vielleicht selten sind, man sie immer wieder gerne in Erinnerung zurückruft. Das zumindest wäre das, was ich damit verbinde bzw. assoziiere. Anderweitig mag ich auch den Einstieg in das Gedicht sehr, man wird nicht unbedingt in „hinein geschmissen“, sondern dient auch mehr, als eine kleine Einleitung.


    Einfach so, haben sie nur Wert
    Einfach so, sprechen sie die Wahrheit.
    Einfach so, das hat mich das Leben gelehrt
    Einfach so, erblühen sie dann in Klarheit.


    Ich mag allgemein Strophen die eine oder mehrere Anaphern beinhalten, so auch im Großen und Ganzen, dass du sie innerhalb deines Gedichtes diese verteilt hast, was dem Gedicht so etwas wie ein System gibt. Ebenfalls nimmst du hier noch einmal einen größeren Bezug zu deinem Titel, auch zu deiner Thematik. Das Wort „erblühen“ lässt alles in einem positiven Kontext erscheinen. Diese „kleinen“ Worte – von denen die Rede ist – wirken so etwas wie etwas schönes, gleichzeitig auch scheinbar etwas seltenes, kostbares ist.


    Ich sehe die Worte“ Ich mag dich“
    Sie werden gesagt einfach so.
    Diese Szene im Leben alltäglich
    Nur nicht für mich, doch wieso?
    Bin ich euch denn so abscheulich?


    Interessant ist hier, dass das lyrische Ich beschreibt es würde diese Worte „sehen“, was ja im eigentlichen Sinne man nur „hören“ kann. Hier wird auch sehr zum Ausdruck gebracht, was sich selbst die Person wünscht, einfach das jemand sagt, dass er sie mag, aber dennoch scheinen ihr gerade diese Worte verwehrt zu bleiben. Zu Beginn waren es mehr Anspielungen, erst hier wird konkrekter darauf angesprochen und diese „kleinen“ Worte, werden hier noch einmal erläutert – so denke ich es mir. So auch mein Gedanke das es für das lyrische Ich, etwas kostbares ist, was für andere vielleicht alltäglich ist, dass sie das von anderen hören. Aber genau das ist was für die Person nur selten zuteil – oder vielleicht auch gar nicht – wird und letztendlich stellt sie sich die Frage, ob es an dem lyrischen Ich selbst liegt.


    Einfach so, dann wäre ich glücklich
    Einfach so, mehr möchte’ ich auch nicht.
    Einfach so, das wäre doch reichlich
    Einfach so, kleine Worte wie Licht.


    Hier kommt noch einmal die Strophe mit dem gleichen Beginn „Einfach so“. Auch hier erscheint mir dieser Wunsch des lyrischen Ichs, noch stärker zum Ausdruck gebracht worden zu sein und auch, dass selbst solche „kleinen“ Worte schon allein einen gut tun können. Auch eben dieser Vergleich mit „Licht“ macht alles noch konkreter, kleine Lichter die einem den Alltag erhellen und gerade das ist, was dass lyrische Ich wohl vermisst. Noch dazu wirkt es etwas leicht verzweifelt, jetzt nicht unbedingt im übertriebenen Maße, aber dennoch hat es einen Hauch dessen, was mir besonders durch den Satz „mehr möchte' ich auch nicht“ aufgefallen ist. Es wird ja gesagt, dass das begehren des lyrischen Ichs gar nichts wirklich „großes“ ist, sondern etwas ist was vielleicht auch in gewisser Weise, jeder braucht.


    Wie soll ich es sagen ohne zu nennen?
    Ohne zu verursachen den Zwang?
    Man muss doch nur den Schmerz in den Augen erkennen,
    Des Schweigens ohrenbetäubenden Klang.
    Nur winzige Worte von Freude mich trennen.


    Das lyrische Ich möchte es gerne zeigen, wie sehr es sich so etwas wünscht, aber dennoch ohne das es zu eindeutig durch Worte gesagt werden muss, sondern die Außenwelt es selbst merkt. Aber das Problem hier ist, dass die Person nicht etwas erzwingen möchte – sie möchte das andere von sich aus Notiz davon nehmen ohne aber von Worten Gebrauch zu machen. Gerade weil die anderen diesen Schmerz in den Augen der lyrischen Ichs nicht sehen, nicht wahrnehmen, scheint gerade das das lyrische Ich noch mehr zu treffen. Gerade die letzte Strophe, bringt es zum Ausdruck, wie sehr die Person sich darüber freuen würde – und das über eine eigentlichen kleine Sache.
    Besonders den Widerspruch ins ich, das gerade jenes Schweigen auf Seiten des lyrischen Ichs, doch eigentlich „laut“ - bzw. in deinen Worten ohrenbetäubend – sein sollte, damit man dies als Zeichen wahrnehmen kann.


    Einfach so, brauche ich’s zum Leben
    Einfach so, erstrahlt die Welt.
    Einfach so, könnt ihr’s mir geben
    Einfach so, und das ohne Geld.


    Einfach so, es würd' mich freuen...


    Gerade durch den letzten Satz mit diesen etwas theatralischen drei Punkten am Ende, zeigt es noch einmal die Tendenz zu dem Gefühl Verzweiflung und dem Hegen nach dem Wunsch, einfach mal etwas nettes gesagt zu bekommen. Gleichzeitig – so denke ich mir – beneidet sie auch die anderen Personen, für die so etwas mehr selbstverständlich ist (eine Anspielung auf Strophe 3, Vers 1). Zwar erscheint es zwar im Großen und Ganzen,auf das Leben bezogen, zwar vielleicht etwas überflüssig, von anderen eine gewisse Bestätigung zu bekommen, aber dennoch ist es etwas was jeder Mensch auf eine gewisse Art und Weise braucht, einfach weil es einen gut tut. Ich muss auch gestehen, das ich diese Situation selber nachvollziehen kann, wenn man lange – oder vielleicht gar nicht – mal etwas positives gehört hat, dann denkt man automatisch „Bin ich es nicht Wert?“, oder so etwas in der Art. Zumindest kann ich es von mir aus selber sagen.
    Insgesamt mag ich dieses Gedicht sehr, zum Teil auch, das ich mich damit auch ein Stück weit selber interzediere, aber auch, wie du es aufgebaut hast. Du hast dich auch meistens den klassischen Kreuzreimen bedient, diese aber nicht gezwungen auf mich gewirkt haben, sondern sehr gut mit einander verknüpft und jeder Vers bzw. jeder Reim, nimmt noch einmal einen genaueren Bezug auf die Thematik.
    [subtab=Entscheidungen]Entscheidungen


    Die Geschichte war wirklich süß, besonders nachdem der Winter ja eigentlich bereits am Gehen ist (und ich ihn dieses Jahr nicht wirklich miterlebt habe, bei mir hatte es gerade nur einmal geschneit), kam man dann doch wieder in einer kleinen winterlichen Stimmung, bei der man sich am liebsten vor einem Kamin kuscheln möchte.
    Was mir sehr gefallen hat, waren deine allgemein schönen Vergleiche, auch eben dass du durch Sätze, an denen du ein Ausrufezeichen angehängt hat, in mir den Eindruck erweckte, als würde der Erzähler direkt zum Leser sprechen bzw. diesen in diese Geschichte in einer Art und Weise mit einbeziehen, wenn auch nur als einen Beobachter und nicht als Teil der Geschichte. Ebenfalls das du hier einen Text geschrieben hast, der mich irgendwie auch an eine Fabel erinnert (ein sprechendes Tier zum Beispiel), aber nicht direkt eine zu sein scheint, sondern eher einige Merkmale einer solchen besitzt.
    Die Beschreibung der Blume über das Schaf fand ich sehr interessant dargestellt, hätte ich nicht aufgrund deiner Beschreibung gewusst, dass es sich um ihren Gegenüber, um ein Schaf handelt, wäre ich wahrscheinlich erst dann darauf aufmerksam gemacht worden, als das Schaf es selber sagt. Und das dann jenes auch eine Erzählung über diese Jahreszeit beginnt (und ich kenne das mit den Matsch nur zu gut xD), und fand diese im allgemeinen schön und liebevoll gestaltet, wobei mich auch das Bild faszinierte - oder besser gesagt die Vorstellung – einer kleinen Blume, die dem Winter so einen Trotz entgegenbringen kann, die anderen Pflanzen es aber anscheinend sein gelassen haben (als ein Beispiel von dir in deinem Text, fällt mir auch spontan die Bäume ein, die gefroren sind).
    Wobei das Schaf selber anmerkt, das die Pflanze froh sein kann, nur in der Wärme wirklich zu erblühen und den Winter nicht miterleben muss. Aber dennoch wartet die Blume geduldig, auf ihre „Schwestern und Brüdern“ - sehr schöne Bezeichnung btw, drückt eine engere Verbundenheit aus – obwohl es sehr Energieaufwendig ist. Vor allem die letzte Szene, wo das Schaf sich letztendlich entscheidend bei der Blume zu bleiben, war einfach nur süß (wie oft habe ich eigentlich das Wort schon verwendet?) und fand es generell gelungen umgesetzt von dir, zwei „Wesen“ bzw. einem und einer Pflanze, so etwas wie menschliche Persönlichkeit gegeben zu haben – würde das eigentlich als eine Personifikation bezeichnen (wobei eine Kurzgeschichte meist gar nicht noch den Raum hat, um die Charaktere näher zu beschreiben, aber ich mag's im allgemeinen, wenn diese auch Beachtung geschenkt bekommen) und du hast denen so etwas wie deine „persönliche“ Note mit gegeben. Grundlegend erinnerte es mich – neben einer Fabel – sehr stark an ein Märchen, wenn man sich den Text im Ganzen ansieht, was mir auch selber sehr zusagt. Ebenfalls was mir aufgefallen ist, dass hier so etwas wie zwei Welten auf einander stoßen, die der Pflanze und die des Schafes, beim letzteren dieser auch seinen Eindruck erzählt.
    Was ich auch sehr an deinem, Schreibstil mochte war, dass er so etwas wie eine „Leichtigkeit“ hatte, wenn du verstehst was ich meine. Du bist immerzu auf kleine Details eingegangen, aber dennoch das Geschehen immer im Auge betrachtend, weswegen ich das Lesen deiner Geschichte auch als sehr angenehm empfand.


    [tab= Ende]So das war es auch schon von meinem kurzen Kommentar, ich hoffe du hast dich ein wenig gefreut und man liest sich bestimmt wieder.
    Dunames
    Lunarfeder


    [/tabmenu]


  • Verfasst: 24.Juni 2014
    Beweggründe: Ein paar Gedanken, nachdem ich es tatsächlich geschafft habe, einen Kaktus verkommen zu lassen. Angeblich eine der pflegeleichtesten Pflanzen überhaupt ...




    .: Kommunikation :.


    Mein Kaktus starb heute. Er war jetzt schon über ein Jahr alt und es ging ihm immer gut, aber etwas ist dann doch falsch gelaufen. Ich frage mich, woran es lag. Hätte er mir gesagt „Hey, mir geht es nicht gut“, dann wäre ihm doch geholfen gewesen. Mein Bestes hätte ich getan, damit es besser wird. Doch ein Kaktus schweigt für gewöhnlich.
    Ich frage mich, was wäre, wenn Menschen schweigen würden wie ein Kaktus. Wenn das Neugeborene nicht weint und nicht quengelt. Wäre das dann friedliche Ruhe? Hätten junge Erwachsene weniger Angst davor Kinder zu kriegen, weil die ruhelosen Tage und Nächte nicht mehr existieren? Menschliches Schweigen kann jedoch tödlich sein - wie bei einem Kaktus. Wenn das Kind das erste Lebensjahr keinen Ton von sich gibt und die Pflege der Eltern stumm erduldet, wären die Eltern nicht verloren? Ist es doch der Schrei eines Kindes, worauf wir schon kurz nach der Geburt am sehnsüchtigsten warten.
    Ich frage mich, was ist, wenn ein Mensch schweigt wie ein Kaktus. „Man kann nicht nicht kommunizieren“ heißt es. Doch wenn einer schweigt, immer schweigt, dann verschwimmt jegliche Kommunikation zu einer geraden, nichts aussagenden Linie. Die Tage ziehen vorbei, während er am Fenster steht. Er kriegt Licht, er kriegt Wasser. Aber etwas fehlt und er sagt es nicht. Können das die anderen wissen, wenn er schweigt? Von Innen heraus bricht er zusammen und lässt die Menschen um ihn herum mit unbeantworteten Fragen zurück. Nur weil er entschied zu schweigen. Da frage ich mich doch, was sein kann, wenn ich aufhöre zu schweigen wie mein Kaktus.


    „Es ist alles gut“ sagte mein Kaktus, rückte seine Stacheln zurecht und erduldete das Geschehen bis er zusammenbrach. Das hat er wohl von mir.



  • Hy Cassandra,
    ich hatte dir ja bereits angekündigt, dass ich etwas zu deinem Text „Kommunikation“ schreiben möchte und das habe ich so schnell wie möglich auch gemacht. Warum? Weil mir die Idee ziemlich gefällt und ich deine Gedanken dazu unglaublich schön und tiefsinnig finde und da ich selbst gerne über so etwas philosophiere dachte ich mir, dass ich das auch gleich in Form eines kleinen Kommentares tun könnte.


    Zunächst mal war ich etwas überrascht, was den Titel angeht. Natürlich scheint er inhaltlich auf jeden Fall auf das Thema zu passen, allerdings muss ich zugeben, dass es mir so vorkommt, als würde der Text nicht nur auf die Kommunikation abspielen. Am Anfang, bzw beim Lesen des ersten Satzes, hat es sich für mich eher so angehört, als würdest du das selbst bedauern und würdest damit auch Gedanken verbinden, warum du es nicht schaffst, einen Kaktus am Leben zu halten. Betrachtet man nun den ganzen Text, so passt der Titel – keine Frage! Aber ich finde, im Anbetracht des ersten Satzes und des letzten Absatzes steckt noch viel mehr hinter dem Text als nur der bloße Aspekt der Kommunikation, wenngleich schon dieser meiner Meinung nach sehr tiefgründig ist. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich den Titel eigentlich aber ganz gut. Ein einfaches und uns allen bekanntes Wort, welches in diesem Kontext aber viele Fragen aufwirft und gerade weil der Text (vor allem gegen Ende) eben doch auch noch andere Facetten zeigt, wirkt der Titel halt in diesem Sinne gar nicht allumfassend, sondern viel eher nur ein kleines bisschen passend. Das wiederrum hat für mich aber irgendwie einen interessanten Effekt, denn man erwartet eigentlich nicht, dass sowas noch kommt und dieser vielleicht unwichtig wirkende Beigedanke erscheint auf einmal um einiges stärker. Ich weiß nicht, ob du das erreichen wolltest, aber so oder so ist der Titel relativ passend, von daher gute Arbeit.
    Der Text an sich gefällt mir bereits gesagt außerordentlich gut. Ich denke zum stilistischen kann man dazu nicht viel sagen. Bei solchen kurzen Textabschnitten – wie man es finde ich nennen kann – geht es mir vor allem darum, dass ich eben von dem überzeugt werde, was geschrieben wurde, bzw. zumindest mal, dass ich den Text zu Ende lesen wurde und trotz eines vielleicht nicht so „spannenden“ Themas, wo keine Aliens gegen Drachen kämpfen, im Text gefesselt werde. Sowas erreicht man eben mit gewissen Formulierungen und Stilmitteln und ich denke, dass ist dir ganz gut gelungen. Du hast hier die Variante gewählt, dass du immer wieder Fragestellungen im Text hast, bzw. konkrete Fragen stellst. An wen genau weiß man gar nicht so wirklich und das ist auch unwichtig, denn als Leser fühle ich mich jetzt irgendwie angesprochen, bzw. dazu aufgefordert (in meinem Kopf zumindest) auf diese Frage zu antworten und gleichzeitig möchte ich dann natürlich auch weiterlesen, wissen ob du noch mehr Fragen stellst, oder ob die Fragestellung für dich eher rhetorisch war, bzw. du sie selbst beantwortest. Das ist dir meiner Meinung nach sehr gut gelungen und das ist nicht einfach. Was ich besonders interessant finde ist die Personalisierung des Kaktus. Damit hast du nämlich auch wieder irgendwie eine Form von Spannung in den Text gebracht. Es liest sich fast ein bisschen, wie als wäre es an Kinder gerichtet, zumindest zu Anfang, während du dann im zweiten Absatz eher tiefsinnige Fragen raushaust und der Text plötzlich extrem erwachsen wird. Auch diese Wechsel in der Art zu schreiben machen einen solchen Text meiner Meinung nach um einiges interessanter. Somit ist es dir insgesamt sehr gut gelungen, den Text interessant und gut zu verpacken, wie ich finde.
    Nun aber zum Wesentlichem; dem Inhalt. Ich finde es zunächst mal unglaublich schön, dass du über Dinge schreibst, die dir selbst passiert sind und die dich zum Nachdenken gebracht haben. Eigene Erlebnisse sind meiner Meinung nach die besten Inspirationsquellen, denn selbst wenn ein guter Autor sich in quasi jede Lage hineinversetzen kann, so wird er die Emotionen und Gedanken doch nie so real, wirklich und stark vor sich haben und fühlen wie jemand, der genau diese Situation erlebt hat. Ich nutze ebenfalls gerne Erlebnisse aus, um sie irgendwie für sowas umzusetzen, wobei ich eher jemand bin, der diese dann in einer Art Metapher verpackt und bspw. eine Geschichte die dem Erlebnis auf eine gewisse Art ähnelt, bzw. übertragbar ist, mit Tieren oder einfach anderen Menschen erzählt. Mit der direkt Variante habe ich mich um ehrlich zu sein noch fast gar nicht so richtig auseinander gesetzt, aber ich muss sagen, dass sie auch etwas hat. Es ist halt irgendwie so wie eine Kontroverse und regt schon fast ein bisschen zum Diskutieren an, nur dass das Thema zum Glück halt eher etwas tiefsinniger ist. Ich stimme dir eigentlich in jedem Punkt zu, muss aber sagen, dass ich mit der Endaussage irgendwie nicht übereinstimme, aber dazu gleich mehr. Ich finde den Vergleich mit dem schreienden Baby bspw. unglaublich gut und passend und gerade das „Fazit“ was du in diesem Absatz gezogen hast (dass man nur auf den Schrei eines Babys wartet) gefällt mir, gerade auch weil es als Frage formuliert wurde und daher auch wieder Unsicherheit impliziert. Man müsste sich das mal vorstellen … eine Welt, die ruhig wäre. Ich denke nicht, dass wir Menschen eine Chance hätten, zu überleben, weil Kommunikation mit anderen Menschen denke ich das Wichtigste ist, was wir zum Leben brauchen (sehen wir mal von biologischen Aspekten ab …). Der Kontakt ist es doch gerade, welcher uns irgendwie von Tieren (oder auch Pflanzen, um Bezug zum Kaktus zu bekommen) hervorhebt. Wobei man auch hier wieder differenzieren muss, ich denke, dass Tiere bspw. auch kommunizieren, aber oberflächlicher und nicht so ausgiebig. Nichts desto trotz ist Kommunikation meiner Meinung nach das Wichtigste für das Überleben eines Menschen, denn ohne Kontakt zu anderen würden wir wohl verkümmern. Andererseits müsste man sich auch überlegen, wie wir die Ruhe eventuell austricksen würde. Ich meine, wir Menschen sind von Natur aus schlaue und erfinderische Geister … Ich kann mir vorstellen, dass wir bspw. anfangen würden uns über Briefe oder ähnliches zu unterhalten. Aber gut, das geht etwas weit vom Baby-Beispiel weg … Denn dort geht es ja mehr um den Aspekt, dass man auf sich aufmerksam macht und dass man vor allem auf sein Leid aufmerksam macht. Wenn ein Baby nicht schreien würde gäbe es vielleicht mehr Eltern, aber vielleicht auch weniger Babys, obwohl es mehr Eltern gibt? Ich glaube, dass es auf jeden Fall gut so ist, wie es ist. Was ich im zweiten Absatz besonders schön fand, waren diese abrupten Übergänge zwischen Mensch und Kaktus. Zunächst mal schreibst du davon, dass ein Mensch ohne Kommunikation nur dahin vegetiert, auf einmal bist du bei einem Kaktus der Wasser und Licht aufnimmt. Dieser schnelle Wechsel der Perspektive macht meiner Meinung nach die Ähnlichkeit der beiden Perspektiven deutlich, wenn sie denn so gleich wären und damit unterstreichst du ja letztendlich auch die Aussage des Textes, gut geschrieben! Jetzt zum letzten Absatz, die zwei kurzen Sätze … Ich muss sagen, hier bin ich (wie oben schon angedeutet) etwas durcheinander gekommen. Dass der Kaktus auf einmal redet finde ich etwas subtil, wobei ich mir vorstellen kann, dass du damit gar nicht das konkrete Sprechen, sondern vielmehr das Nicht-Sprechen gemeint hast, welches gleichbedeutend mit „mir geht es gut“ zu sein scheint … Das wiederrum ist irgendwie traurig, weil keine Antwort auf die Frage „Wie geht’s dir?“ in dieser Vorstellung genauso viel wert ist, wie ein „Mir geht es gut“. Andererseits merke ich, dass ich bspw. in der Schule wenn ich jemanden Grüße oft wie geht’s sage und auf die Gegenfrage nicht oder wenig bis gar nichts (bspw. nur ein Nicken) antworte, weil ich es für selbstverständlich erachte, dass mein Gegenüber ein „gut“ erwartet und damit auch nichts anderes als das annehmen würde, weshalb ich es lieber gleich lasse, ganz abgesehen von meinem tatsächlichem Gemütszustand. So muss ich sagen, dass du auch damit nicht unrecht hast. Was mir aber nicht so zusagt, ist der leichte Beigeschmack … Mir kommt es so vor, als wolltest du mit dem Text auch irgendwie ausdrücken, dass es vielleicht besser wäre, wenn sich auch ein Kaktus mitteilen könnte und das ist finde ich falsch. Ein Kaktus wird für immer ein Kaktus bleiben und nicht anfangen zu sprechen und ich denke, dass die Natur das auch ganz gut so gemacht hat. Ein Kaktus war ja ursprünglich auch nicht dazu vorgesehen in deiner Wohnung zu leben, sondern in der Wüste zu überleben. Vielleicht nehmen wir Hauspflanzen ja ihre Arbeit ab? Denn da ist ein gewaltiger Unterschied zwischen „ich lebe“ und „ich überlebe“. Aber das ist wieder ein anderes Thema, was man auf etwas anderes beziehen müsste … Der allerletzte Satz lenkt das Thema dann plötzlich wieder in einer komplett andere Richtung und das gefällt mir eigentlich sehr gut, weil ich jetzt darüber nachdenke, was das mit dir zu tun hat. Das ist fast wie eine Art Cliffhänger und das, obwohl nicht mal eine Fortsetzung existieren wird. Jedenfalls ist das Ende somit eigentlich relativ traurig, wobei es andererseits auch eine sympathische Eigenschaft ist. Wirklich darauf eingehen möchte ich nicht, ich will nur sagen, dass ich das gut nachvollziehen kann und ab und an wohl auch mal ein Kaktus bin … Aber gut, andere Geschichte (Lol, wie mich das jetzt an die unendliche Geschichte erinnert, haha). Abschließend muss ich sagen, dass der Kerngedanke echt was sehr wahres hat und du ihn auch super umgesetzt hast.


    Ich weiß, dass da jetzt quasi keine Kritik drinnen ist … das geht bei solchen Texten halt auch irgendwie schwer, wenn man schreibtechnisch schon quasi alles richtig gemacht hat, denn über den Inhalt wird man sich wohl immer streiten können. Ich hoffe trotzdem, dass du mit meinem Kommentar etwas anfangen konntest und dass du dich darüber freust (ist ja nicht so als würde ich so viele schreiben, ist also was besonderes!).
    Auf Bald!

  • Hey


    Dann will ich a) die Feedbackkette mal fortsetzen, wenn Rusalka schon so ein entzückendes Topic vorschlägt und b) wollte ich hier sowieso schon längst mal wieder meinen produktiven Senf dazugeben. Ich nehme mir deine letzten beiden Erzählungen, „Entscheidungen“ und „Kommunikation“ vor.


    .:Entscheidungen:.
    Wieso schaffst du es immer, dass ich am Ende deiner Texte fast ein paar Tränen zusammengekratzt habe? Das ist eines deiner schönsten Werke, das ich je gelesen habe. Und auch wenn ich selten kommentiere, lese ich alles in deinem Topic mit. Alles. Man spürt beim Lesen richtig die Wärme der Aussage des Textes. Ich finde es vor allem schön, dass du zwei Kreaturen zusammenbringst, die unter normalen Umständen eher keine „Freunde“ geworden wären. Wenn ich an Schafe denke, fallen mir Begriffe wie „Geduld“ „Langsam“ „Gutmütig“ und „Froh“ ein. Ich hatte zuerst ein wenig Sorge, dass die arme kleine Blume gefressen wird, aber das widerspräch deiner Aussage (von der ich mal ausgehe, dass ich sie richtig verstanden habe) ja deutlich.
    Die wohl beste Szene ist natürlich der Schluss, wie es auch sein sollte, folgt nach einem berührenden Text ein berührendes Ende. Ich hatte gehofft, dass keiner wegstirbt, sondern das Schaf seine Wärme mit der Pflanze teilt. Ich bin froh, dass es das getan hat, mit soviel Wolle dürfte das ja kein Problem sein, haha.
    Mir gefällt die kleine Blume, die allem widersteht und den Winter erleben will. Sie ist wohl Symbol für Widerstand, Kraft und Mut, zumindest wirkt sie so. Muss schlimm sein, wenn man ein Sommerwesen ist und dann so etwas wie einen Winter zum ersten Mal erlebt. Das lässt mich daran denken, wie viele Menschen gerade in den kalten Jahreszeiten draußen überleben müssen. Aber ich denke, gerade in schwierigen Zeiten schließt man sich zusammen. Generell, dass du einer Blume eine Sprache gibst fasziniert mich, weil ich ein Tier oder einen Menschen erwartet habe, als du angefangen hast zu beschreiben. Sowas liest man eher selten, umso spannender und echter hast du es geschafft, sie darzustellen. Gerade Kurzgeschichten haben oft nicht die ausgefeiltesten Charakter und trotzdem sind deine beiden ganz klar fassbar. Wie machst du das.
    Sheep hat sich hoffentlich gefreut über diese niedliche Geschichte, die Aussage ist wundervoll.


    .:Kommunikation:.
    Lol, mir ist auch schon ein Kaktus weggestorben. Alle anderen Pflanzen blühen bei mir, meine geliebten Palmen, aber mit einem Kaktus…schaffe ich nicht. Weil ich denke, muss man ja eh nicht gießen, das ziehe ich aber so konsequent durch, dass sie mir leider immer wegsterben.


    Eine weitere ziemlich starke Aussage, verpackt in so wenige Worte wie möglich. Ich liebe es. Du bringst mit so wenig so viel zusammen wo andere mit ganz viel so wenig aussagen. Das muss man dir erstmal nachmachen. Ich sehe mich selbst auch eher als eine, die so lange schweigt, bis sie zusammenbricht. Zumindest war das lange so, bis ich erkannt habe, dass Schreien mehr Aufwand bedeutet und mehr weh tut, mir aber mehr bringt. Andererseits, wie du selber sagst, man kann nicht nicht kommunizieren und sein langsames Sterben ist in meinen Augen dann doch auch Kommunikation. Wenn auch eine sehr destruktive, weil sie so passiv ist. Anstelle dessen kann er natürlich nicht viel tun, vielleicht sollten Kakteen sich da was ausdenken wie: Stacheln verlieren, Farbe zu knallrot wechseln…irgendwas Auffälliges. Wir Menschen verlassen uns da ja schon drauf, dass gesprochen wird, wenn was fehlt und wie man oft genug merkt und mitbekommt, ist dem leider nicht so. Den Vergleich mit dem ersten Schrei eines Babys finde ich übrigens sehr gelungen. Ich habe es bei meinem Neffen miterlebt, wie nach seiner Geburt (ich war da zwar außerhalb des Raumes) alle sehnsüchtig gewartet haben, bis er endlich einen Ton von sich gibt, hat er aber eine Weile nicht. Da ist man gleich überbesorgt. Andererseits ist so ein neugeborenes Menschenkind sehr viel verletzlicher und auf Hilfe angewiesen. Kakteen sind ja eigentlich sehr robuste Pflanzen und leben normalerweise an Orten, an denen wir Menschen längst aufgegeben hätten. Schon verwunderlich aber, dass gerade so ein Gewächs dann in den Händen eines Menschen stirbt und nicht in einer Wüste. Aber das liegt vermutlich auch daran, dass wir Menschen uns erlauben, uns Tiere und Pflanzen zu uns zu holen, die da einfach nicht hingehören?
    Ich denke zwar irgendwie nicht, dass du „schweigst wie dein Kaktus“. Würdest du das tun, dann würden wir deinen Text hier nicht lesen. Du kommunizierst über deine Werke viel mehr als du denkst (oder du weißt das sehr genau und willst nur testen ob wir das merken. Wir merken es!) Jedenfalls zwei sehr eindrückliche Texte von dir (entschuldige, dass ich dir nichts Kritisches anmerken kann, das einzige was da wäre ist, dass du aufhören musst, mich so zu berühren, das ist anstrengend. Jk. Bleib so, du schreibst einfach gut, da kann man nichts sagen).


    Wir lesen uns!


  • Verfasst: Februar 2013
    Beweggründe: Für einen lieben Menschen.




    .: Seele :.


    Diamantenstaub so fein,
    glänzet schüchtern im Mondenschein.
    Weißer Mantel hält bedeckt,
    dass der Frost kein Grashalm weckt.


    Mittendrin, man glaubt es kaum,
    grünt die alte Lichtgestalt.
    Hier, in meiner Welt aus Traum,
    die nur meine Farben malt.


    Und in dieser Lichterkrone,
    wo ich schlummernd innewohne,
    hab ich einen Platz für dich,
    setz dich still nur neben mich.



  • Huhu,
    ich wollte auf dein letztes Gedicht, also Seele, eingehen. Grundsätzlich schon einmal vorab: Ich finde dieses Gedicht wirklich gelungen und finde es toll, wie sehr du das Metrum beachtet hast, denn moderne Poeten gestehen sich selbst immer zu, dass Rhythmus und Reime so nebensächlich sind wie Regie-Anweisungen in einem Drama, um dort ihre schöpferische Freiheit zu implizieren. Gerade hier bei dir sind jedoch die passenden und wenig erzwungen wirkenden Reimpaare genau deshalb eine Abwechslung nach vielen anderen Gedichten, die ich mir in letzter Zeit durchgelesen habe.
    Allgemein sind die Übergänge zwischen den Versen und auch zwischen den einzelnen Silben sehr fließend, das Metrum wird eingehalten und es entsteht in nur drei Strophen mit gerade einmal je vier Versen eine kleine Welt. Dabei ist die erste Strophe rein farblich gesehen nur die Darstellung von weißen (oder transparenten Objekten, die als Staub weiß aussehen) Objekten, während die zweite Strophe eine Farbfülle veranschaulicht. Dass dabei "grünt" als Verb benutzt wird, erzeugt natürlich für den Leser des Gedichts nicht nur die eigentliche Bedeutung des Worts, sondern auch noch die Farbe Grün, die in dieser Strophe hervorschwebt. Dazu bildet dann schließlich die dritte Stophe einen Kontrast, denn auch wenn "schlummernd" oder "still" keine Farben darstellen, erzeugen diese die Wirkung einer eben ruhigeren, dämmernden Welt innerhalb der leuchtendenden Krone.
    Dieses Gedicht, das sich (besonders in der letzten Strophe) wahrscheinlich mit zwei Seelen beschäftigt, erzeugt vor meinen Augen eine Zone, die durch Licht umzäunt ist, aber selbst in einer Welt steht, die eher dunkel, abendlich ist, in der sich der Frost auf die Grashalme legt, selbst auf diesen ruht, dabei aber nicht weckt in der das mit dem Frost normalerweise passieren würde, würde der weiße Mantel nicht auf diesen liegen. Das ist genial und klingt nach einem Angebot, dass das lyrische Du einfach neben dem lyrischen Ich verweilen kann, vielleicht weil das Licht Wärme versprüht und die Kälte des weißen Mantels dadurch viel leichter zu ertragen wäre?
    Aber einen kleinen Makel habe ich, der sich nämlich in der ersten Strophe im zweiten Vers findet. Ist das Metrum, dem du dich hier bedienst, nämlich in den anderen dreizehn Versehen ausnahmslos der Trochäus, bricht sich hier der Rhythmus durch eine Silbe zu viel, nämlich das "im", das betont werden müsste, dabei aber von einem Substantiv gefolgt wird, was natürlich zu betonen mehr Sinn ergeben würde. Dadurch stört sich der gleitende Eindruck des Gedichts.
    Wie gesagt - und ich kann mich wirklich die ganze Zeit nur wiederholen - ist dieses Gedicht wirklich mit Ausnahme dieser einen Silbe zu viel wirklich sehr gut. Ich würde mich freuen, wenn du mich belehren würdest, falls ich die Bedeutung dahinter komplett falsch verstanden haben sollte.


    Mit freundlichen Grüßen,
    Dusk


  • Verfasst: 10. September 2014
    Beweggründe: Für den 17. Fanfiction-Wettbewerb der Saison 2014 zum Thema "Liebe". Anlass für den Inhalt ist wohl das Buch 19 minutes von Jodi Picoult. In diesem hat mich die Einleitung am meisten beeindruckt, in der eine besorgte Mutter zur Schule ihres Sohnes kommt, verzweifelt nach ihm sucht, in der Hoffnung, dass er nicht zu den Opfern eines Amoklaufs zählt, und dann erfährt, dass er der Täter ist. Eine Mutter kann nicht einfach so hassen, wie es die Welt von ihr erwartet.




    .: Mutterliebe :.


    War bei dir, an deiner Seite,
    als dein Gang unsicher war.
    Als die schmalen, kleinen Hände
    kaum den Löffel greifen konnten.
    Deine großen Kinderaugen
    sah'n die Welt mit ihrem Blick.
    Und mit jedem Zentimeter
    wuchs mein Stolz auch, Stück für Stück.


    Du bist mein Ein und Alles.


    Heute wurde es dann dunkel,
    als dein Gang zielstrebig war.
    Deine reifen, starken Hände
    griffen nach der falschen Lösung.
    Mit den Augen suchtest Ziele,
    nur um deines zu verfehl'n.
    Und mein Stolz zersprang in Scherben,
    als die Nachricht zu mir drang.


    Du bist mein Ein und Alles.


    Und ich liebe dich von Herzen.
    Und den Hass, der in dir blüht,
    werd' ich mir allein zuschreiben.
    Denn die Tränen, die ich weine,
    und die Scham, die mich bedrückt,
    sind die Blüten meiner Freude.


    Du bist mein Ein und Alles.


    Und ich kann einfach nicht anders.
    Auch wenn and're sind gestorben.
    Du bist da. Du lebst, mein Glück.
    Auch wenn du hast abgedrückt.


    Du bleibst mein Ein und Alles.



  • Hey Katrin, bin gerade beim Durchscrollen durch die Forenübersicht über dein Topic gestolpert und mich spontan entschieden, dir mal einen kleinen Kommentar zu schreiben.


    Erstmal muss ich sagen, dass ich ziemlich beeindruckt bin, was du aus dem Thema Liebe herausgeholt hast. Wenn ich an das Wettbewerbsthema denke, kommen mir unweigerlich romantische Liebesbekundungen in den Sinn. Dass das Thema Liebe wesentlich facettenreicher ist, ist mir natürlich klar, dennoch hätte ich es vermutlich nicht geschafft, solch eine Thematik anzuschneiden (nebenbei bemerkt sollte ich mir 19minutes wohl mal näher zu Gemüte führen).


    Nun denn, dann wollen wir uns mal an das eigentliche Gedicht wagen.


    War bei dir, an deiner Seite,
    als dein Gang unsicher war.


    Hier dachte ich im ersten Moment, also bevor ich die anderen Verse gelesen hatte, das Lyrische Ich (bzw die Mutter) würde den unsicheren Gang mit der Waffe über den Schulkorridor meinen, denn ich könnte mir vorstellen, dass man da alles andere als ruhig und gelassen ist. Auch wenn es an meinem Vorwissen durch deine Einleitung liegen mag, finde ich es interessant, wie du direkt zwei Möglichkeiten zur Deutung lieferst, die sich so gänzlich unterscheiden. Einmal das unschuldige Kind, das dabei ist, die Welt zu entdecken und dann wiederum der Täter, der gerade dabei ist, seine Mitschüler und Lehrer umzubringen. Ich weiß nicht, ob das von dir beabsichtigt war, mir fiel es allerdings auf. ;)


    Da die beiden ersten Strophen ziemlich dicht miteinander verknüpft sind und sozusagen das Gegenstück zueinander bilden (ein tolles Stilmittel <3), werde ich die beiden jetzt zusammen kommentieren.


    Heute wurde es dann dunkel


    Angesichts der Tatsache, dass die anderen Verse ebenfalls an der entsprechenden Stelle in der ersten Strophe ihr zugehöriges Stück finden, verbinde ich diesen mit War bei dir, an deiner Seite und schließe daraus, dass dieses Dunkel den zumindest kurzzeitigen Abbruch der Verbindung zwischen Sohn und Mutter meint. Plötzlich weiß die Mutter nicht mehr, was in ihrem Sohn vorgeht, kann sein Denken und Handeln nicht mehr nachvollziehen.


    als dein Gang zielstrebig war.
    Deine reifen, starken Hände
    [...]
    Mit den Augen suchtest Ziele


    griffen nach der falschen Lösung.
    [...]
    nur um deines zu verfehl'n.


    Sehr schön finde ich, wie du hier zuerst eigentlich positive Dinge, wie die reifen und starken Hände beschreibst, welche dann aber für die "falschen" Dinge verwendet werden. Mit Sicherheit fühlt sich die Mutter mitverantwortlich dafür, dass ihr Sohn diese Fähigkeiten ausgebildet hat, sie hat ihn ja schließlich großgezogen. Dieses Denken macht dann auch die Schuldgefühle nachvollziehbar, die sich in der nächsten Strophe andeuten:


    Und den Hass, der in dir blüht,
    werd' ich mir allein zuschreiben.


    Über die Versen danach, musste ich etwas länger grübeln, bis ich verstanden, hatte, welche Aussage sich dahinter zu verbergen scheint:


    Denn die Tränen, die ich weine,
    und die Scham, die mich bedrückt,
    sind die Blüten meiner Freude.


    Mit Blüten meint die Mutter wohl das Ergebnis ihrer Freude, doch Freude worüber? Erst als ich nochmal die erste Strophe verinnerlichte kam ich darauf, dass vermutlich der Stolz auf den eigenen, großwerdenden Sohn gemeint ist. Sie sieht ihre Freude von damals fehl am Platz, denn sie hat (ihrer Meinung nach) nicht sämtliche Bedürfnisse ihres Kindes erfüllt, indem sie den Fehler beging, ihm nicht genug Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Sie glaubt, sie hätte das Desaster verhindern können, hätte sie rechtzeitig die Zeichen bemerkt und nicht nur in eigener "Freude" geschwelgt. Zu dieser Denkensweise kann man mit Sicherheit seine ganz eigene Meinung haben, denn ab einer gewissen geistigen Reife sollte man auch für die eigenen Taten verantwortbar sein, doch dass bei einem Amoklauf viele Faktoren ausschlaggebend sind, ist ja bekannt und so sieht sich die Mutter nun eben auch als einer dieser Faktoren, höchstwahrscheinlich sogar als den größten.


    Und ich kann einfach nicht anders.
    Auch wenn and're sind gestorben.
    Du bist da. Du lebst, mein Glück.
    Auch wenn du hast abgedrückt.


    Das ist jetzt interessant: Als ich gestern Abend das erste Mal dein Gedicht gelesen habe, ging ich bis zum Schluss davon aus, der Sohn sei tot. Auch bis gerade eben dachte ich das immer noch, doch wenn ich mir die letzte Strophe nochmal genauer anschaue, insbesondere den vorletzten Vers, scheint der Sohn eben doch noch zu leben (hatte das zuvor in etwa wie im Geiste weiterleben aufgefasst). Hier zeigt sich nun die titelgebende Mutterliebe, die sich auch schon die ganze Zeit als eingeschobener Vers zwischen den Strophen kenntlich gemacht hat. Egal was der Sohn getan hat, wie grausam es auch gewesen sein mag, die Liebe seiner Mutter zu ihm ist noch immer unerschüttert. Sie kann eben nicht hassen, wie die Welt es von ihr erwartet wie du zuvor ja bereits ganz passend angemerkt hast.
    Unter diesem Gesichtspunkt, könnte die Freude aus der dritten Strophe auch die Freude, über das Leben ihres Sohnes meinen. Sie schämt sich zwar dafür, dass sie sich freut und sie weiß, dass man von ihr ein anderes Fühlen erwartet, doch sie kann sich nicht dagegen wehren. Ihr Sohn lebt und das ist alles, was für sie zählt.



    Ich finde dein Gedicht liefert einen ganz guten Ansatz dazu, diese eigentlich schwer nachvollziehbare, unerschütterliche Liebe zu verstehen: Die Mutter hat ihr Kind großgezogen, sie hat einen Großteil seines Denkens und Handeln geprägt. Auch indirekt, indem sie ihm beispielsweise bei einem bestimmten Kindergarten/einer bestimmten Schule angemeldet hat, bei dem/der es auf jene und solche Charaktere traf. Sie hat sich vielleicht für oder gegen einen Umzug in ein anderes Viertel entschieden und noch viele weitere Entscheidungen getroffen, die den Lauf des Lebens ihres Kindes beeinflusst haben. Wäre dieser Lebenslauf vielleicht anders verlaufen, hätte ihr Sohn an diesem Tag die letzte Lösung vielleicht nicht im Amoklauf gesehen und somit sieht sich die Mutter als Schuldige (ich weiß, ich neige dazu, mich zu wiederholen '>.< ). Wenn sie also schuldig ist, kann sie ihren Sohn nicht hassen, denn sie würde ihn für etwas hassen, für das sie selbst verantwortlich ist.


    Auch wenn das Handlungselement sich scheinbar um den Amoklauf dreht, schaffst du es gut das Thema Liebe zur Geltung zu bringen. Ohne die anderen Abgaben jetzt zu kennen, hast du meiner Meinung nach den Platz auf dem Treppchen auf jeden Fall verdient. :)



    Auch wenn mein Kommentar etwas messy wirken mag, weil ich zum einen ihn jetzt auf zwei Etappen verteilt geschrieben habe und zum anderen während dem Schreiben nochmal ganz andere Deutungsansätze entdeckt habe, hoffe ich dennoch, ein paar Dinge davon getroffen zu haben, die du ausdrücken wolltest.
    Liebe Grüße,
    Daniel


  • Verfasst: Dezember 2013
    Beweggründe: Wichteln 2013. Das Gedicht war für Sterling, die Folipurba und Grün mag. Meine Mühe galt vor allem den Merkmalen (Attacken, Trivia, Infos) von Folipurba und wie ich diese einbauen kann ins Gedicht. Außerdem gefiel mir der Kontrast zum Winter und Schnee. Das Gedicht ausnahmsweise mal etwas bunter gestaltet, weil ich die Formatierung beibehalten wollte.




    Grün im Schnee


    Glänzend schleicht der Sonnenstrahl
    sich empor, dem Tag entgegen,
    über das kalte, weite Tal.


    Wie ein endlos weißer See,
    liegt auf Baum und Land und Wegen
    kalt, erbarmungslos der Schnee.


    Und in diesem Weiß
    eine Existenz,
    die wahrlich an ein Wunder grenzt.


    Bernsteinfarbenaugen blicken,
    Sanftmut ihnen abzulesen.
    Unreif ist das zarte Wesen.


    Das Fell smaragder Sand, der glänzt,
    Und Blätter formen Schwanz und Ohr.
    Streckt beides hoch dem Blau empor.


    Und seine Nähe
    so zart,
    atme seine Gegenwart.


    Ob Liebreiz oder trügerische Tränen,
    Ob Klingen oder Zauberblatt,
    so manchen Kampf es hinter sich gelassen hat.


    Doch droh ihm nicht, lass Freundschaft walten,
    es wird auf ewig zu dir halten.




  • Verfasst: Dezember 2010
    Beweggründe: Es hat so wundervoll geschneit und bin spazieren gegangen. Dabei hab ich mir einfach, ein paar Gedanken gemacht.




    .: Leise rieselt der Schnee … :.

    „ Wer einsam ist, der hat es gut, weil keiner da, der ihm was tut.“
    [Wilhelm Busch]


    Ich hielt es an diesem Abend zu Hause nicht aus. Also bin ich raus in den Schnee geflohen. Schon aufgefallen wie still die Welt ist, wenn es schneit? Man kommt sich so abgeschieden von der Realität vor. Wie ich da so ziellos geirrt bin und die Flocken beobachtet habe, konzentriert an nichts zu denken, verfestigte sich eine Frage in meinem Kopf: Fühlt sich Schnee einsam?


    Es gibt Menschen, die ihn lieben, die ihn hassen. Manche freuen sich, andere seufzen bei seinem Anblick nur entsetzt auf. Schnee kann glücklich machen oder deprimieren. Doch egal, welchen Einfluss er auf uns Menschen hat, eines ist klar, Schnee spielt keine Rolle in unserem Leben. Er kommt und geht ohne auf die Wünsche der Menschen zu achten. Und wir respektieren das. Keiner wird im Sommer verlangen, dass es schneit. Und im Winter wird keiner an seiner Abwesenheit verzweifeln. Schnee ist so unabhängig von uns. Kümmert es irgendeiner dieser Flocken, ob ich sie schrecklich vermisst habe den Sommer über? Sie fallen und fallen und irgendwann hören sie einfach auf damit. Niemand setzt irgendwelche Erwartungen in diese Flocken. Niemanden bricht es das Herz, wenn sie gehen. Niemand fühlt sich fehl am Platz, wenn sie kommen. Ist das pure Freiheit?
    Doch auf der anderen Seite, wenn niemand auf dich zählt, niemand von dir etwas erwartet, niemand sein Leben dir widmet, bist du dann ganz alleine? Existierst du nur so vor dich hin? Fühlst du dich dann einsam?