Stimmen die Anschuldigungen in dem Artikel? 628
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Eher weniger (37) 6%
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Ein bisschen (31) 5%
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Auf jeden Fall! (18) 3%
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Weiß nicht (9) 1%
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Geht so (8) 1%
Hallo Leute!
Ich hab mal zufällig im Internet diese Seite gefunden und würde gerne wissen was ihr davon haltet:
http://www.fuerdiefamilie.de/pokemon.htm
Pokémon wird da ja ziemlich negativ dargestellt. Wie seht ihr das? Übertreiben die Autoren des Textes oder ist da was wahres dran?
Also meiner Meinung nach ist das vollkommen überzogen und unsinnig. Zwar werden sogar am Anfang einige Pokémon mit deren fähigkeiten aufgezählt, aber man merkt doch deutlich, dass die leute keine Ahnung von den spielen haben. Und die "Fakten" mit den gewalttaten sind ja wohl auch nicht wirklich glaubwürdig.
Was meint ihr?
Hier eine E-Mail, die Asaki zu dem Verein geschrieben hat:
Lieber Familie e.v. ,
zwar ist der Artikel über Pokèmon ("Pokemon - harmloses Spielzeug oder Gift fürs Gemüt?") schon etwas älter, doch das Thema ist nach wie vor aktuell. Erfolgreich wie nie sind die kleinen Wesen dabei, das Herz unzähliger Fans höher schlagen zu lassen. Diesen Herbst erscheint in Japan die fünfte Generation der Taschenmonster. Zusätzlich zu den Hauptspielen sind inzwischen auch viele andere Videospiele der Reihe erschienen. Daher würde ich gerne eine Stellungnahme zu dem Artikel abgeben.
Ich muss gestehen, ich hielt den Text zunächst für eine Satire. Doch je mehr ich las, desto mehr bemerkte ich, dass Sie die Worte vollkommen ernst meinten. Was dann schließlich der Grund war, ein Statement dazu zu schreiben. Wie gesagt, der Artikel ist alt, doch das Thema ist aktuell wie nie.
Als erstes ist mir aufgefallen, dass viele Stellen schlichtweg falsch recherchiert sind. Es geht nicht darum, seine Pokemon blindlings gegen die Pokemon des anderen Spielers kämpfen zu lassen, bis aus dem blutigem Gemetzel ein Sieger hervorrgeht. Vielmehr erfordert das Spiel viel logisches und taktisches Denken. Haben Sie das Spiel selbst einmal gespielt? Denn dann wäre Ihnen aufgefallen, dass Pokemon dort nicht als Monster angesehen werden, sondern als geheimnisvolle und vielschichtige Wesen, die alle eine eigene Persönlichkeit haben. Im Gegensatz zur Realität sind Pokemon dort Freunde und Partner der Menschen. Sie respektieren einander, anstatt dass der Mensch sie, wie in unserer realen Welt, ausbeutet.
Aber ich beginne mal von vorn.
"So funktioniert das «Spiel»: Es gibt 151 verschiedene Pokémon-Figuren. Jede dieser Figuren verfügt über eine spezielle, «zerstörerische Kraft», wie die Zeitschrift «ethos» schreibt. Schillock hat einen scharfen Biss, Jurob verteilt Kopfnüsse, Hypno greift seinen Gegner mit einem Mix von Psychokräften an, Kadabra löst bei seinen Gegnern Kopfschmerzen aus und Abra kann Gedanken lesen, Dragonir kann das Klima beeinflussen, Gengar schleicht bei Vollmond Menschen hinterher und freut sich über deren Angst, Aerodactyl schneidet seinen Opfern mit zackigen Klauen die Kehle durch, Digdri verursacht schwere Erdbeben, indem es sich 90 km in die Erde gräbt, Nikoding erschlägt und zerdrückt mit seinem Schwanz seine Opfer und bricht ihnen die Knochen, Rihom kann Autos und Wohnwagen durch die Luft schleudern."
Diese Texte stellen lediglich die Beschreibung zu einem Pokemon dar, die in einem Lexikon, dem so genannten Pokedex, zu finden sind. Dies hat mit dem Spiel selbst allerdings nichts zu tun. Man wird keine einzige Szene finden, in der ein Aerodactyl einem anderem Pokemon die Kehle aufschlitzt. Hätten Sie das Spiel gespielt, wüssten Sie das. Es ist eine Beleidigung für diese Spiele, zu behaupten, dass die Pokemon-Welt ausschließlich aus gewalttätigen Monstern bestände. Kennen Sie Smettbo ( SMETTBOs größte Fähigkeit ist das Aufspüren köstlichen Blütenhonigs. Es findet sogar Honig in Blumen, die fast 10 km von seinem Nest entfernt blühen.)? Oder Vulpix ( Beim Heranwachsen teilt sich sein Schweif sechsfach und wird farbig. es ist warm und anschmiegsam.)? Sind solche Pokemon für Sie Monster? Für mich jedenfalls nicht.
Natürlich gibt es auch größere Pokemon, die durchaus das Potenzial zeigen, gewalttätig zu sein. Aber wäre alles andere nicht eine Verzerrung der Wirklichkeit? Schauen Sie sich mal um! Auch in unserer Welt gibt es Tiere, die nicht gerade friedlebig sind. Im Gegensatz zu unserer Welt wird in der Pokemon-Welt allerdings nie ein Mensch direkt angegriffen. Dies gilt als ein großes Tabu. Aber ich weiche ab. Ich mache mal weiter, Ihren Artikel zu "zerpflücken".
" Antisoziales Training
Die Kinder werden nun mittels Werbung und Gameboy-Spielen mit dem Slogan «catch them all!» veranlasst, möglichst viele dieser Monster zu sammeln, indem sie sie zum Beispiel im Gameboy entdecken oder ihre Karte kaufen. Jetzt geht es darum, das Pokémon zu trainieren, «indem man es mit dem Pokémon eines Gegenspielers konfrontiert». Nach jedem Sieg wird ein Pokémon stärker und verwandelt sich je nachdem in ein anderes, noch mächtigeres. Bei allen Spielen geht es ausschliesslich darum, den Gegner zu bekämpfen und zu besiegen. Dabei ist der Pokémon-Fan nicht einfach passiver Konsument, sondern er gestaltet den Verlauf der Geschichte aktiv mit. Diese interaktiven Spiele haben bekanntlich einen sehr viel stärkeren Trainingseffekt als einfach passiver Konsum.
Legt man nun die Forschungen von Dave Grossman und Julia de Gaetano zugrunde, wonach Film, Fernsehen und besonders Video-Spiele Kinder in der Tat zu gewalttätigem Verhalten anleiten und ihnen sogar die Technik des Tötens beibringen, liegt es zwingend auf der Hand, dass Kinder durch die Beschäftigung mit Pokémon gewalttätiges, antisoziales Gegeneinander trainieren, sie denken, fühlen, leben sich ein in eine Welt, in der es kein friedliches Miteinander gibt, keine Freude am gemeinsamen Tun, keine Freundschaft, sondern nur den Kampf aller gegen alle."
Tja, in diesem Absatz gehts ums Thema kämpfen. Wie gesagt, man hetzt nicht einfach seine Pokemon gegeneinander. Man muss bei einem solchen Kampf verschiedene Faktoren beachten. Jedes Pokemon hat seine individuellen Stärken und Schwächen. Wer einfach "drauf haut", zieht schnell den kürzeren. Man muss taktisch und überlegt vorgehen, wenn man gewinnen will. Ja, die Pokemon kämpfen gegeneinander. Doch das ist kein aggressives Kräftemessen, sondern ein freundschaftliches Duell. Durch jeden Kampf stärkt man nicht nur sein Pokemon, sondern auch die Beziehung zu diesem. Ab der zweiten Generation gibt es sogar Pokemon, die sich erst entwickeln, wenn sie eine hohe Freundschaft mit ihrem Trainer verbindet.
Der Behauptung, dass die Pokemon-Welt aus einem antisozialem Miteinander ohne Freundschaft gibt, muss ich strikt widersprechen. Wie ich ja oben schon gesagt habe, sind Pokemon Partner und Freunde der Menschen. Sie helfen und unterstützen sich gegenseitig. Die Studie von Herrn Grossmann und Frau de Gaetano bezieht sich zwar auf Videospiele, Film und Fernsehen, aber ganz gewiss nicht auf Pokemon. Wer seinen Kindern Spiele vorsetzt, die nicht für ihr Alter angemessen sind, hat selbst Schuld. Pokemon ist ein friedliches Spiel. Man kann zwar allein spielen, aber das große Ziel, nämlich alle 150 Pokemon zu fangen, schafft man nur, wenn man sich mit Freunden zusammentut und Pokemon miteinander tauscht. Ab der dritten Generation kann man sich sogar mit Freunden zusammenschließen, um gemeinsam in einem 2 vs 2 Kampf gegen Gegner zu bestehen. Das Meistern solcher Aufgaben stärkt den Zusammenhalt und die Freundschaft.
"Einführung in Okkultismus und Wahnwelt
Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass wir es hier mit einer geschlossenen Fantasy-Welt zu tun haben, einem mystischen, magischen System. «Schau zu, dass du dein Pokémon immer dabei hast, und du bist für alles vorbereitet.» So suggeriert die Werbung dem Kind, dass es nur mehr auf sein Pokémon vertrauen müsse und schon sei es für alle Lebenslagen gewappnet. Die eigenen Kräfte und Fähigkeiten, Probleme und Konflikte zu lösen, spielen in der Pokémon-Welt keine Rolle. Die Kinder werden von der Wirklichkeit völlig weggeführt in eine mystische, gewalttätige, gefährliche Pseudo-Realität. Überleben kann darin nur der, der die besseren Waffen «entwickelt» hat (ein Schlüsselwort des Systems), wer heimtückischer, gemeiner oder stärker als der andere ist. Bei den Kindern wird ein Suchteffekt erzeugt, ihre Aufmerksamkeit und Energie ist von diesen Phantasien absorbiert, sie tauchen regelrecht in diese ein. Viele Lehrer können ein Lied davon singen, wieviel Zeit und Kraft es oft kostet, die Kinder nach der Pause wieder in die Wirklichkeit des Unterrichts zurückzuholen.
Die Grenzen zwischen Realität und Phantasiewelt verschwimmen im Spiel mit den Monstern des öfteren. Die Befragung verschiedener Klassen ergab, dass die Kinder sich zum Teil unsicher sind, ob es die Pokémon nicht doch wirklich gebe. Viele sind sich sogar sicher, dass es sie gibt. «ethos» zitiert einen Zehnjährigen, der sich vorstellen kann, auf einem Waldweg einem Pokémon zu begegnen. Dies in Verbindung mit den teilweise magischen Eigenschaften der Pokémon sowie den in den Geschichten stattfindenden geheimnisvollen Ritualen ist sehr dazu angetan, den Realitätssinn der Kinder zu verwirren und sie für Irreales und okkulte Praktiken anfällig zu machen. Der türkische Junge, der kürzlich aus dem Fenster sprang, weil er glaubte, über dieselben übernatürlichen Fähigkeiten zu verfügen wie seine Pokémon, ist nur ein öffentlich gewordenes Beispiel für die Folgen dieser «Spiele». Nicht immer sind die negativen Auswirkungen so unmittelbar zu sehen, aber man darf die Folgen im Gemüt und Gefühlsleben der Kinder nicht unterschätzen. Nicht zuletzt kann die Beschäftigung mit derart irrealen und gewaltverherrlichenden «Spielen» zur Flucht in eine Phantasie- und Wahnwelt verleiten, wie sie auch der Drogenkonsum beinhaltet. "
Wollen Sie jetzt Pokemon verurteilen, dass es eine Fantasie-Welt ist? Seien Sie doch froh darüber! Diese Welt gibt einen Rahmen vor, das Kinder dazu anregt, seine eigene Fantasie spielen zu lassen. Nicht umsonst gibt es unzählige Fanstories, also selbst verfasste Geschichten, die in jeder Welt handeln, die nur die Welt aufgreifen, aber unabhängig von den Spielen ihre eigene Storyline und Ideen mitbringen.
Auch die Aussage, dass die eigenen Kräfte und Fähigkeiten keine Rolle spielen, ist schlichtweg falsch. Immer wieder wird im Spiel und auch im dazugehörigem Anime betont, wie wichtig der Trainer ist. Ich habe es ja oben schon erwähnt, dass logisches Denken und taktisches Vorgehen von größter Wichtigkeit sind. Man muss seinem Pokemon genaue Anweisungen geben, was es denn genau zu tun hat und man muss klug vorgehen, um einen Sieg zu erringen. Das hat nichts mit Hinterhältigen oder unfairem Handeln zu tun, sondern mit Kreativität. Wie kann ich die Stärke meines Pokemon am besten ausnutzen? Oder wie schaffe ich es gar, aus der Schwäche meines Pokemon eine Stärke gegen einen scheinbar überlegenen Gegner zu machen? Das hat definitiv nichts mit Unterdrückung der eigenen Fähigkeiten zu tun! Ebenso ist es Unsinn, dass nur jemand überlebt, der die stärkeren Pokemon hat. Immer wieder wird im Spiel betont, dass nicht derjenige gewinnt, der stakre Pokemon hat, sondern wer das stärkste Band zu ihnen hat und am besten um die Fähigkeiten seiner Partner weiß. Nur so gelingt einem der Sieg.
Wegen der Kinder, die wegen Pokemon ihren Realitätssinn verloren, kann ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen. Zum Einen, weil ich noch nie ein solches angetroffen habe. Ich vermute, dass es sich bei den oben genannten um Einzelfälle handelt. Doch selbst wenn das nicht so sein sollte, so liegt das eher daran, dass die Eltern dieser Kinder ihre Schützlinge vor dem "Gameboy" parken, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen.
Über die Aussage, dass Pokemon nur dazu da sei, um den Realitätssinn der Kinder zu verwirren musste ich erst einmal lachen. Glauben Sie im Ernst, dass Nintendo solche Spiele entwickelt, um arme kleine Kinder dazu zu verleiten, aus dem Fenster zu springen? Sicher nicht. Wenn doch, dann sollten Sie dasselbe von sämtlichen anderen Spielen, Filmen oder Büchern behaupten, die in einer fiktiven, fantasievollen Welt spielen, die mit viel Liebe zum Detail erschaffen wurden.
Pokemon als ein Droge zu betrachten ist übrigens die einzige wahre Aussage, die ich in Ihrem gesamten Artikel gefunden habe :-D
" «Diesen Schund wollen wir hier nicht haben»
Den Vermarktern ist es gelungen, unter den Kindern ein wahres Pokémon-Fieber auszulösen: Diese tun alles, um an die Spiele, Karten usw. zu kommen. Sie geben ihr gesamtes Taschengeld dafür aus, liegen ihren Eltern mit immer neuen Pokémon-Wünschen in den Ohren, ja es ist schon vorgekommen, dass Kinder ihre Eltern bestohlen haben, um sich weitere Pokémon beschaffen zu können. Viele Schulen haben den Tausch von und das Spielen mit Pokémon-Objekten bereits verboten, weil es zu Gewaltätigkeiten und Erpressungen kam, um an die begehrten Objekte zu kommen. So wird von einem Fall auf Long Island berichtet, bei dem ein 9-jähriger Schüler einen Klassenkameraden niederstach, weil dieser sich weigerte, eine Pokémon-Karte zu tauschen. In St. Augustin, Nordrhein-Westfalen, schlugen zwei Sammler einen 12-Jährigen spitalreif, um an dessen Karten zu kommen. «Hier in unserem Einflussbereich wollen wir diesen Schund nicht haben», sagt die Rektorin einer Schule in Wurzach, Baden-Württemberg. «Das verträgt sich nicht mit unseren Erziehungszielen», erklärt sie auch in Bezug auf die gewalttätigen Inhalte und hat zusammen mit Kollegen und Schülereltern «eine Pokémon-freie Zone» an der Schule geschaffen. Die Schüler akzeptierten das Verbot. "
Sind Sie schon einmal auf die Idee gekommen, dass die Gewalttätigkeiten der Kinder nicht auf Pokemon, sondern auf die Erziehung der Eltern zurückzuführen sind? Lust, groß hierauf einzugehen, habe ich ehrlich gesagt nicht. Ich finde es nur schade, dass Eltern, die keine Lust haben, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen und sie zu erziehen, immer wieder die Schuld den Videospielen zuschieben. Passiert ja regelmäßig bei den Amokläufen. Indirekt mag das vielleicht wahr sein, da die Eltern so ihre Kinder vor den Fernseher parken können, aber meiner Meinung nach eher die Schuld der Eltern oder nicht?
"Cui bono – wem nützt es?
Das Fieber beschert unter anderem Gameboy-Hersteller Nintendo ein einträgliches Geschäft: In Japan wurden bereits über 12 Millionen Gameboy-Spiele abgesetzt, in der Schweiz wird der Pokémon-Umsatz für dieses Jahr auf 50 Millionen Franken geschätzt. Und die Fortsetzung dieses Wahnsinns ist bereits geplant: Die «Digimon» (digitale Monster) sind schon im Anmarsch. Wozu tun wir unseren Kindern das an? "
Natürlich sind die Firmen auf Gewinn aus. Ist ja auch der Zweck einer Firma. Andernfalls wäre es ein gemeinnütziger Verein. Wollen Sie den Firmen etwa eine Gewinnerzielungsabsicht vorwerfen?
" Eltern und Lehrer haben etwas in der Hand
Eltern und Lehrer, Erzieher, Grosseltern, Verwandte und überhaupt alle Erwachsenen haben es in der Hand, diesem Gift, dem unsere Kinder da ausgesetzt werden, etwas entgegen zu setzen.
Zunächst müssen und können Kinder darüber aufgeklärt werden, was Pokémon tatsächlich ist und welche verheerenden Auswirkungen es auf ihr Gemüt hat. Einige Lehrer haben das bereits mit Erfolg praktiziert: Auch begeisterte Pokémon-Fans hören aufmerksam zu, wenn der Lehrer ihnen sagt, dass es ihm nicht darum geht, ihnen etwas wegzunehmen, ihnen einen Spass nicht zu gönnen, sondern dass ihm die Kinder so wichtig sind, dass er es nicht zulassen will, dass sie für ihr Leben Schaden nehmen. Auf diesem Boden kann man Kindern vieles in altersgerechter Weise erklären, und sie gehen gern ein, wenn auch nicht immer sofort. Darüberhinaus ist es unerlässlich, den Kindern Alternativen einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu zeigen und sie dabei auch anzuleiten.
Auch die heutigen Kinder sind durchaus für vielerlei Aktivitäten zu begeistern, die ihre Entwicklung fördern, bei denen sie Selbständigkeit, Toleranz, Rücksichtnahme, Kooperationsfähigkeit und andere zahlreiche, für ihr Leben sinnvolle positive Eigenschaften entwickeln. Auch eingefleischte Gameboy-Spieler entwickeln eine Begeisterung z.B. für Geländespiele oder Stadtralleys, für das Bauen von Hütten im Wald, fürs Zelten mit Lagerfeuer oder eine Nachtwanderung, für spannende Brett- und Kartenspiele, für Sportspiele im Verein, ja auch fürs Singen und Musizieren. Oder wie wär’s mit gemütlichen Bastelrunden, zum Beispiel jetzt in der Vorweihnachtszeit? Lehrer machen auch immer wieder die Erfahrung, dass selbst fernsehgewöhnte Kinder an ihren Lippen hängen, wenn sie eine Geschichte, die ihr Gefühl, ihr Gemüt anspricht, spannend und in Beziehung mit dem Kind vorlesen. Die Liste liesse sich endlos fortsetzen.
Wichtig ist, dass Eltern und alle, die mit Kindern zu tun haben, wissen: Die Kinder sind ihrer Natur nach auch keine anderen als diejenigen früherer Generationen. Wenn wir uns ihnen mit Freude und Begeisterung zuwenden, sind sie zu gewinnen und ziehen eine schöne, fröhliche Runde, in der man etwas gemeinsam unternimmt, jedem Videospiel vor. Dies gilt auch für die Jugendlichen: Von ihrem oft coolen Gehabe sollten wir uns nicht allzusehr beeindrucken lassen. Das gehört nach Meinung vieler Jugendlicher heute zum guten Stil. Trotzdem sind sie ausgerichtet auf ihre Eltern und Lehrer und sind oft sehr froh, wenn man offen mit ihnen spricht, sie ernst nimmt und mit ihnen sinnvolle Perspektiven, Lösungen für anstehende Probleme usw. entwickelt. Und selbstverständlich sind auch sie für konstruktive Betätigungen zu gewinnen. "
So, endlich der letzte Absatz, meine Tastatur raucht schon. Erst einmal zum ersten Satz, über den ich wieder schmunzeln musste. Natürlich kann man etwas dagegen tun: Sich mit seinen Kinder beschäftigen! Man muss das Spiel nicht gleich verbieten, gerade wegen der oben so oft genannten Punkte. Auch einen solchen "Aufklärungsversuch" würde ich mir gern einmal anhören. Wer mir erzählen will, dass Pokemon ein brutales und gewaltverherrlichendes Spiel ist, obwohl er es noch nie gespielt hat, sondern seine Argumentationen nur auf einen solch schlecht recherchierten Artikel wie diesen stützt, wirkt nicht sonderlich glaubwürdig. Wenn ich sieben wäre, würde ich den Worten meiner Eltern natürlich Gehör schenken. Doch ich wäre hinterher ziemlich verwirrt, warum meine Eltern ein solches Spiel brutal halten. Außerdem würde ich bemerken, dass meine Eltern auch Medienabhängig sind, haben sie ihre Meinung doch aus einem solchen Rundbrief wie diesem und glauben sogar den Schwachsinn, der darin steht.
Gegen eine altersgerechte alternative gegen Videospiele habe ich nichts einzuwenden. Viele Kinder sitzen tagtäglich nur noch vor dem Fernsehr oder ihrer Spielkonsole, ohne an die frische Luft zu kommen oder Kontakt zu ihren Eltern zu haben. Ich will damit nicht sagen, dass Videospiele im allgemeinen schlecht sind! Für zwischendurch bieten sie eine spaß machende Freizeitbeschäftigung, die man auch mit Freunden zusammen erleben kann. Man kann in freme Welten eintauchen und seine Fantasie spielen lassen. Schädlich sind diese Videospiele nur, wenn Eltern ihre Kinder vor selbige schieben und meinen, sie dann vernachlässigen zu können.
Zu guter Letzt wollte ich noch sagen, dass ich mittlerweile selbst 18 Jahre alt bin und das Spiel seit über 10 Jahre spiele. Die Fangemeinde von Pokemon ist unglaublich groß geworden und es sind nahezu alle Altersklassen vertreten, die sich begeistert diesem schönen Hobby zuwenden. Wenn Sie möchten, können Sie ja einen neuen Artikel schreiben, ich würde als "Informantin" gerne zur Verfügung stehen. Ansonsten würde ich mich freuen, dieses Statement als Leserbrief in einer Ihrer Rundschreiben zu finden, falls er nicht zu lang ist.
Liebe Grüße
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Ciao Frostfell