Samea wachte langsam auf. Trotz ihrer anfänglichen Nervosität hatte sie gut geschlafen. Eine andere Frage wiederum war, ob das positiv war. Darum würde sich später kümmern. Aufmerksam lauschte sie, ob ihre Mitbewohner bereits erwacht waren. Noch vernahm sie regelmäßige Atemgeräusche. Es würde aber nicht lange dauern, bis sie erwacht waren und Sam stand deswegen rasch auf.
Sofort empfing sie die Kühle des Morgens, was ihre Haut mit einer Gänsehaut erwiderte. Die Magierin ignorierte die Empfindung und ging in eine abgeschiedene Ecke des Zeltes, nachdem sie in ihre gewohnte Kleidung geschlüpft war. Zwei dichte Flickenteppiche, verhinderten einen Einblick, in das behelfsmäßig eingerichtete Bad. Damit keiner ungestört rein kam, legte sie wie vereinbart, ein rotes Handtuch über einen der braunen Teppiche. So fühlte sie sich ein bisschen sicherer. Das Bad selber bestand aus einer Waschschüssel, einen Krug mit frischem Wasser, einen Spiegel und einem Waschzuber. Diesen betrachtete sie mit Argwohn. Irgendwie hoffte sie, dass diesen kaum benutzen musste. Die Toilette selber war ein Eimer. Das brachte sie, seitdem sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, aus der Fassung. Bei aller Liebe zum Rebellentum, aber das war nicht gerade das gelbe vom Ei.
Sam wusch sich behelfsmäßig an der Schüssel, bürstete ihre Haare durch und versteckte diese unter ihrer dunkelblauen Wollmütze. Dank ihrer elektrischen Natur, luden sich weder ihre Kleidung noch ihre Haare auf. Das war wirklich vorteilhaft. Beim verlassen des Bades, nahm sie das rote Handtuch und legte es wieder zurück an seinen gewohnten Platz.
Draußen erwachten die zwei Bewohner langsam. Sie lächelte sie an:" Morgen." Dann nahm sie ihren geliebten Stab ih die Hand. Seine magische Aura beruhigte sie sofort, denn als sie sich gewaschen hatte, war gleichzeitig ihre Nervosität erwacht. Je nervöser sie war, desto eher konnte es passieren, dass sie ausversehen jemanden in ihrer Nähe schockte und das wollte sie selbstverständlich nicht. Die Magierin hatte jahrelang trainiert, dass sie die Kontrolle über ihre Kräft behielt und das sollte auch so bleiben. Früher hatte sie zwei ihrer damaligen Freunde unabsichtlich, einen so heftigen Schlag verpasst, dass diese, zwei Tage ihr Bett hüten mussten. Danach hielten sie sich von ihr fern, obwohl sie sich dafür entschuldigt hatte.
Während ihre Gedanken in der Vergangenheit umherschweiften, trugen sie ihre Füße nach draußen. Trotz der Sonne, erfassten ihre scharfen Augen auch die dunklen Regenwolken. Ihre Lippen umspielte sofort ein zufriedendes Lächeln. Nun hatten die Rebellen einen nützlichen Verbündeten auf ihrer Seite.
Auf der Zeltlichtung war bereits viel los. Fast alle Rebellen hatten sich einem Ort zusammengefunden. Sam spürte sofort die mächtige magische Aura von Sky, der der Grund war, weshalb sich soviele ihrer Gefährten dort eingefunden hatten. Sie drängte sich zwischen die Leute und sah, dass er auf einem kleinen Hügel stand und sie ernst ansah. Neben ihm stand natürlich Valeria. Dann fing der berühmte Angreifer an zu sprechen. Alle waren still und strahlten ihn mit einer Liebe an, die sowohl Respekt als auch Ehrfucht vor ihm in sich vereinte. Ihr erging es nicht anders.
Er holte tief Luft und sagte: "Das wird das erste, und das letzte Mal sein, das ich eine Rede halten werde. Ich kann aber nichtsagen, dass das, was wir taten, eine gute Leistung ist. Und ich kann uns nicht als Helden bezeichnen, denn das sind wir auch nicht. Viele von euch denken wohl aber so. Aber die Wahrheit ist eine andere. Wir kämpfen zwar "vielleicht" für eine gute Sache, aber es ändert nichts daran, dass wir anderen Menschen das Leben geraubt haben. Und auch vielen Familien von ihnen ihr Glück zerstört haben. Viele Frauen leben ohne ihren Mann, Eltern ohne ihre Söhne, und Kinder ohne ihre Vätern...Wegen diesem Krieg hier...Von vielen werden wir gefeiert...aber auch von gleichvielen gehasst...Was ich sagen will. Hört auf von euch als Helden zu denken, sondern seht euch als Menschen, die etwas bewegen. Unsere Feinde sind auch Menschen, die etwas bewegen wollen. Auch wenn die Rebellen und die Armee verschiedene Meinungen haben..So kämpfen wir beide für das gleiche...Und zwar für das Volk. Ich verlange von euch nicht Heldenmut...sondern Menschlichkeit und Respekt vor euren Gegner in diesem Kampf und wichtiger noch. Euren Willen, die Sache HIER und HEUTE zu beenden..."
Keiner wagte etwas zu erwidern, um diesen kostbaren Moment zu zuerstören. Manche hatten sogar Tränen in den Augen. Er hatte das ausgesprochen, was sie fühlten. In diesem Augenblick, wusste sie, dass sie, dass dies hier ihre Familie war und dass sie für diese sogar sterben würde.
OT: Hoffe mein Beitrag ist so richtig