Diebesgut

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  • Danke Emerald, dein Kommentar ist sozusagen der Lichtblick in meinem besch..eidenen Tag. :love:


    Zitat

    Das Bild finde ich total süß, vor allem mit dem Text. Hach, Händchenhalten...


    Danke. <3
    Über den Spruch hab ich auch einige Zeit lang nachgedacht, klar, was er bedeutet, aber eben in all seinen "Facetten".
    Außerdem fand ich das Bild auch süß. :D


    Zitat

    Das Lied zum Anhören zu finden wird immer schwerer, jetzt wurde es teilweise sogar schon von Myvideo gelöscht Oo (für Youtube gibt es sowieso keine Hoffnung mehr --''), doch dafür kannst du nichts.


    Ja, das stimmt =(
    Auf das Lied selbst hab ich jetzt gar nicht mal SO sehr geachtet, sondern eher auf den Titel (meistens acht ich nur auf den Titel, wenn ich den für einen Kapitelnamen verwenden möchte) und eben ein klein wenig den Chorus, ansonsten ... eher nicht. ^^"


    Zitat

    Was mit gefallen hat, war die Szene im Wald mit der Nido-Familie. Das Ganze aufzunehmen und bei Youtube reinzustellen (auch wenn er es ja dann gelassen hat) , verleiht deiner Geschichte so eine moderne Ausstrahlung. Um ehrlich zu sein habe ich mich schon öfter gefragt, was die Leute in der Pokemon-Welt wohl so für Sachen bei Youtube reinstellen würden. Trainingstips? Peinliche Ausrutscher? Oder nur Aufnahmen ihrer glorreichen Siege? Kazu beantwortet all diese Fragen :) .


    Die leben ja auch im 21. Jahrhundert. :D


    Zitat

    Bei der Sache mit Darwin blicke ich nicht so ganz durch. Insekten betreiben Metamorphose, das ist etwas gänzlich anderes als "gelebte Evolution". Evolution bedeutet so viel wie "Überleben der aufgrund von spontaner Mutation am besten an die Umgebung angepassten Arten". In einer alten U-Bahn haben sie eine mutierte Fliegenart gefunden, die sich innerhalb von ca. Hundert Jahren ein wenig an das Leben im Untergrund anpassen konnte. Das ist ein Beispiel für gelebte Evolution, und auch noch ein extrem Schnelles. Bei Raupi ist der Entwicklungspfad zu Smettbo in Stein gemeißelt. Selbst wenn ein Raupi neben einem Vulkan lebt, wird es sich nie zu zufällig zu etwas anderem als einem Smettbo entwickeln können, egal wie feindlich die Umgebung für Käfer-Pokemon ist. Jedenfalls fasse ich den Begriff der Evolution so auf. Vielleicht hast du dich aber mehr damit beschäftigt als ich, kann sein.


    War vor allem mal als Gag gedacht, so genau hab ich gar nicht nachgedacht, obwohl Käfer ... joa. ^^"


    Zitat

    Dass Taiki Astrophysik studiert war wieder klar. Immer das schwerste Thema aussuchen, sonst wäre es ja langweilig :D !


    Genau und das, was er eben am liebsten mag. *g*


    Zitat

    Hoffendlich wird Kazu sich jetzt nicht aufgrund von unterdrückten Vaterkomplexen an ihn ranmachen.


    Ne, ne, du. Unterstell hier Kazu nichts. :D
    Warum sollte er? Daran hab ich auch gar nicht gedacht und möchte es auch gar nicht, das wäre ... seltsam. Er war nur "geschockt", weil er's Tai nie zugetraut hätte. Außerdem suchen sich Leute, die an solchen Komplexen leiden, Partner aus, die ihrem Vater ähnlich sind. Ich hab zwar seinen Vater noch nicht vorkommen lassen, was bald in einem Flashback so sein wird, aber ich stell ihn mir als eher ruhige und erste Person vor, was man von Taiki nicht behaupten kann. Also, bitte. :D *Kazu in Schutz nehmen muss *g**


    Zitat

    Und dann... kommt endlich Ruris Auftritt! Ich finde es gut, dass sie nicht plötzlich ganz viele Pokemon besitzt. Im BB kommen mir ja immer wieder FFs runter, die den Leser gleich mit einer Horde von vollen sechs Pokemon überrennen, aber sich keinerlei Zeit nehmen diese ordentlich auftreten zu lassen und sie dadurch zu unwichtigen Statisten degradieren, so dass man sich oft sowieso nicht an alle erinnern kann. Bei dir weiß man immer, welche Pokemon jemand hat, bzw. sie werden kurz vorgestellt, wie das Nincada. Hoffendlich macht Ruri irgendwann auch noch ein Paar coole Kämpfe mit ihren Pokemon.


    Ja, das stimmt. Ist mir auch schon oft aufgefallen. Nun gut, du kannst dich sicher nicht dran erinnern, dass Tai ein Armaldo hat, da er's entweder gar nicht(?) oder nur kurz erwähnt hat, aber das kommt noch - und auch Shins volles Team kam noch nie vor, was aber auch noch wird lol


    Sicher wird Ruri coole Kämpfe austragen, gib ihr Zeit, das kommt noch. :D


    Zitat

    Als sich Ruri und Taiki zum ersten Mal wieder sehen, baust du wiklich gekonnt die Spannung auf! Ich lese das Kapitel während des Kommischreibens ein bereits zweites Mal und mein Herz klopft trotzdem vor Aufregung!
    Ich weiß gar nicht, was ich zur nächsten Szene, der "Großen Konfrontation", sagen soll. Ich finde es einfach toll, wie emotional das ganze ist, obwohl beide versuchen, ihre Gefühle zurückzuhalten. Ruri und Kazu sind so cool!


    Haha, danke, welch Ehre. :love:


    Zitat

    Oh, und ich weiß nicht, wie weit du auf dem Gebiet bewandert bist, aber es ist besser wenn ich dir den Tip zu früh als zu spät gebe :assi: !


    XDDD gut, danke.
    Sonst noch Tipps? Oder nein warte, gib sie mir lieber per PN. ;)


    Zitat

    Da bei deiner Geschichte kein peinliches Seme/Uke-Gehampel mehr vorkommt, darfst du nicht vergessen, dass Taiki sich mit seinen 18 Jahren mindestens zwei Mal die Woche rasieren muss, ja?


    nicht mehr!? XD


    Ja, werd ich irgendwann mal anschneiden und kurz erwähnen. ^^


    Zitat

    Wahrscheinlich hast du so etwas eh schon bedacht, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen, vor allem als beim Überfall der Nido-Familie kein Rasierer aus Taikis Tashce gefallen ist. Jetzt frage ich mich, wie Kazu in der Nacht im finsteren Wald überhaupt ein Video aufnehmen wollte. Aber das war ja nur Scherzhaft von ihm gemeint, er hatte das nie wirklich vor.


    Er hat keins aufgenommen, er wollte Tai ärgern und auf diese Art ein bisschen flirten ... naja, eigenartige Art und Weise, aber passt zu ihm. :D


    Danke für deinen Kommentar. ^^

  • [tabmenu][tab='Vorwort']Huhu. <3 Eigentlich bin ich momentan zu faul um Kommentare zu schreiben, aber bevor ich zu lange warte mit dem Kommentieren und irgendwann anstatt ein Kapitel, zwei nachzulesen habe, überwinde ich mal meinen inneren Schweinehund. Nachdem ich Snake einen Kommi geschrieben habe, bin ich jetzt relativ gut in Fahrt. <3


    [tab='Chapter XXIV']Gut, mit dem Titel kann ich jetzt so rein gar nichts anfangen, aber wohl aus dem Grund, dass ich Rihanna und Rapper wie Eninem allgemein meide, obwohl ich sogar eine CD von Rihanna habe. Nun... ich steh eher auf Metal und Hardrock, hrrrr. <3 *hört gerade Primal Fear* Das Bild ist trotzdem schön gewählt, vor allem weil das Zitat auch sehr schön ist und wohl eine Anspielung auf die enge Freundschaft zwischen Kazu und Ruri ist.


    Oh Gott, ich musste gerade wirklich gucken, ob Stalagmiten nach unten hängen oder ob es die Stalaktiten sind... Letzteres ist es. XD (Wikipedia, lebe hoch!) Wie Himé mit dem Tropfen durch die Gegend rennt, ist die Vorstellung echt Gold wert. Kopf hoch erhoben und mit aufrechtem Schwanz. x)
    Die Erklärungen haben mir gerade zu denken gegeben: Irgendwann wird Taiki erfahren (müssen) aus welchem Milieu er in Wirklichkeit stammt und aus welchen Gründen Kazu "ganz nach unten" gelangt ist. Ich bin mal gespannt, in wie weit Kazu ihm da vertrauen wird, natürlich erst in zahlreichen vergangenen Kapiteln. Schließlich baut sich das Vertrauen nicht von ganz allein auf, aber gerade wegen dieser Ausrede "er wisse das schon alles", denke ich, dass es irgendwann auffliegt... Und dann ist Kazu gezwungen, die Wahrheit zu erzählen. Allerdings würde ich jetzt erstmal auf die langsam entwickelnde Freundschaft (und später mehr) wert legen. ^^


    Die Diskussion, wo sie schlafen, finde ich sehr amüsierend. Der Einwand "vielleicht ist es ein moderner Wald" hat mir dann erstmal den Rest gegeben und hab 'nen Lachflash davon bekommen. XD Und dann kommen sie, die Nido-Familie. X) Dass sich Kazu einen Spaß aus Taikis Hilflosigkeit macht, war mir irgendwie klar... Fauler Sack. xD Genau wie Emerald fand ich genau diese Szene als recht angenehm, denn das Spektakel aufzunehmen, um auf Youtube zu stellen, verleiht deiner FF eine gewisse Moderne. Genauso frage ich mich aber, was die Menschen da reinstellen. Vielleicht Kampfvideos. :) Das würde ich Aika zutrauen, und da hätte ich sogar eine Idee. (Erzähl ich dir per Skype. Da fällt mir ein, dass ich dich noch was fragen wollte, aber... vergessen. :X)


    Oh bitte, tue mir einen Gefallen und komme nicht mit den Evolutionstheorien. Ich hasse Lamarck, Darwin und da war noch ein Dritter im Bunde. Irgendwer von der Kirche, also nicht so wichtig. *hust* Und nein, Darwin ist kein Thema für ein nächtliches Gespräch. xDD Allerdings hat die Metamorphose meines Wissens nichts mit Darwin zutun, denn Darwin behandelt die Anpanssung durch die natürliche Selektion.
    Astrophysik... Ja, das passt zu ihm, auch wenn ich Kernphysik auch recht passend finde, macht schließlich bumm, wenn was schief geht. *hust* Irgendwie tut mir Kazu Leid. Hoffentlich bekommt er später nicht die Angst, dass Taiki aufgrund seines Wissens auch eine Zielscheibe von gewissen Organisationen wird. Übrigens, ich würde gern etwas mehr von seinen Eltern erfahren, also von Kazus Eltern.


    Yeah, Ruris Auftritt kommt. <3 Darauf haben wir so lange wartet, aww. Ich hab das Mädchen vermisst. x3 Ihr Team finde ich vollkommen in Ordnung. Schließlich hat Kazu auch in kurzer Zeit drei Pokemon erhalten, eines hat sich davon recht zügig entwickelt.
    Man merkt deutlich, dass Ruri etwas für Kazu empfindet, vor allem weil sie sofort in Tränen ausbricht und merkt, dass Kazu ihr mehr bedeutet, als nur ein bloßer Freund zu sein. Gerade diese Unentschlossenheit und der Gedanke "ich warte mal lieber ab, was er tut" ist sehr nachvollziehbar. An ihrer Stelle hätte ich wohl auch erstmal abgewartet, bis der andere den ersten Schritt macht oder ich mich selbst überwinde, einen Schritt auf den anderen zu zugehen. Schließlich ist es Ruri, die den ersten Schritt wagt.
    Interessant finde ich, dass du den Begriff "Neonazi" verwendest, schließlich hat der Begriff etwas mit dem dritten Reich und der Judenverfolgung zutun. Deshalb finde ich es etwas... unpassend, außer wir übertragen auch die Geschichte mancher Länder auf unsere Pokémonwelt.
    Ich habe jetzt mal etwas mehr über die Offenheit von Kazu nachgedacht und finde sie nun etwas... unerwartet. Ich finde es zwar schön, dass er endlich den Schritt macht und Ehrlichkeit zeigt. Das verleiht ihn Größe, aber gleichzeitig hätte ich mir noch einen einleitenden Gedanken gewünscht.


    Ein schönes Kapitel. Im nächsten Kapitel mag wohl wieder der Arenakampf kommen. Ich finde es zwar etwas schnell von den Handlungen her, weil der letzte Kampf erst wenige Kapitel zurückliegt, gleichzeitig sollte man die Handlungen etwas beschleunigen, vor allem weil der Anfang der FF eher schleppend war. Mal sehen wie es wird. :)


    [tab='Nachwort']Wuh, zwei Kommis geschafft. *auf Schulter klopf* XD Hoffe es freut sich einwenig. <3 *knuffel*[/tabmenu]

  • Zitat von WoelfinAkira

    Gut, mit dem Titel kann ich jetzt so rein gar nichts anfangen, aber wohl aus dem Grund, dass ich Rihanna und Rapper wie Eninem allgemein meide, obwohl ich sogar eine CD von Rihanna habe. Nun... ich steh eher auf Metal und Hardrock, hrrrr. <3 *hört gerade Primal Fear* Das Bild ist trotzdem schön gewählt, vor allem weil das Zitat auch sehr schön ist und wohl eine Anspielung auf die enge Freundschaft zwischen Kazu und Ruri ist.


    Nun ja, wenn einem gerade nach Hardrock und co. ist <3 Aber ich finde auch, dass man bessere Songtitel im Bereich Pop und R&B findet und die Titel sind es auch immer, die mich zu meinem eigenen Titel inspierieren. XD


    Ja, das Bild bedeutet das, so war es gedacht. <3


    Zitat

    Oh Gott, ich musste gerade wirklich gucken, ob Stalagmiten nach unten hängen oder ob es die Stalaktiten sind... Letzteres ist es. XD (Wikipedia, lebe hoch!) Wie Himé mit dem Tropfen durch die Gegend rennt, ist die Vorstellung echt Gold wert. Kopf hoch erhoben und mit aufrechtem Schwanz. x)


    <3 *g*


    Zitat

    Die Erklärungen haben mir gerade zu denken gegeben: Irgendwann wird Taiki erfahren (müssen) aus welchem Milieu er in Wirklichkeit stammt und aus welchen Gründen Kazu "ganz nach unten" gelangt ist. Ich bin mal gespannt, in wie weit Kazu ihm da vertrauen wird, natürlich erst in zahlreichen vergangenen Kapiteln. Schließlich baut sich das Vertrauen nicht von ganz allein auf, aber gerade wegen dieser Ausrede "er wisse das schon alles", denke ich, dass es irgendwann auffliegt... Und dann ist Kazu gezwungen, die Wahrheit zu erzählen. Allerdings würde ich jetzt erstmal auf die langsam entwickelnde Freundschaft (und später mehr) wert legen. ^^


    Wenn, dann erst für viele, viele Kapitel später, mein misstrauischer Kazu erzählt nicht gleich jedem Dahergelaufenen seine Lebensgeschichte. Ruri weiß es, weil sie ihn versteht. Hitomi weiß ja auch nichts davon zB.


    Zitat

    Die Diskussion, wo sie schlafen, finde ich sehr amüsierend. Der Einwand "vielleicht ist es ein moderner Wald" hat mir dann erstmal den Rest gegeben und hab 'nen Lachflash davon bekommen. XD Und dann kommen sie, die Nido-Familie. X) Dass sich Kazu einen Spaß aus Taikis Hilflosigkeit macht, war mir irgendwie klar... Fauler Sack. xD Genau wie Emerald fand ich genau diese Szene als recht angenehm, denn das Spektakel aufzunehmen, um auf Youtube zu stellen, verleiht deiner FF eine gewisse Moderne. Genauso frage ich mich aber, was die Menschen da reinstellen. Vielleicht Kampfvideos. :) Das würde ich Aika zutrauen, und da hätte ich sogar eine Idee. (Erzähl ich dir per Skype. Da fällt mir ein, dass ich dich noch was fragen wollte, aber... vergessen. :X)


    Typischer "Taiki-Spruch". XD


    Zitat

    Und dann kommen sie, die Nido-Familie. X) Dass sich Kazu einen Spaß aus Taikis Hilflosigkeit macht, war mir irgendwie klar... Fauler Sack. xD Genau wie Emerald fand ich genau diese Szene als recht angenehm, denn das Spektakel aufzunehmen, um auf Youtube zu stellen, verleiht deiner FF eine gewisse Moderne. Genauso frage ich mich aber, was die Menschen da reinstellen. Vielleicht Kampfvideos. :) Das würde ich Aika zutrauen, und da hätte ich sogar eine Idee. (Erzähl ich dir per Skype. Da fällt mir ein, dass ich dich noch was fragen wollte, aber... vergessen. :X)


    Natürlich, das ist seine Art, ein bisschen "böse" sein, sonst wär's nicht Kazu. *gg*


    Ja, Kampfvideos sind eine gute Idee, awww. Es wird sicherlich auch normales Zeugs wie Musikvideos und Peinlichkeiten, etc ... hochgeladen, aber vor allem, denke ich, Kampfvideos und jeder sagt, dass er der Beste mit dem coolsten Video ist. XD


    Zitat

    Astrophysik... Ja, das passt zu ihm, auch wenn ich Kernphysik auch recht passend finde, macht schließlich bumm, wenn was schief geht. *hust* Irgendwie tut mir Kazu Leid. Hoffentlich bekommt er später nicht die Angst, dass Taiki aufgrund seines Wissens auch eine Zielscheibe von gewissen Organisationen wird. Übrigens, ich würde gern etwas mehr von seinen Eltern erfahren, also von Kazus Eltern.


    Kommt alles später. ^^
    Da wäre noch die Frage offen, was genau das für Wissen wäre. Okay, er ist kleines Genie, aber es gibt noch etliche andere Studenten in seinem Jahrgang, etc ... ^^"


    Zitat

    Man merkt deutlich, dass Ruri etwas für Kazu empfindet, vor allem weil sie sofort in Tränen ausbricht und merkt, dass Kazu ihr mehr bedeutet, als nur ein bloßer Freund zu sein. Gerade diese Unentschlossenheit und der Gedanke "ich warte mal lieber ab, was er tut" ist sehr nachvollziehbar. An ihrer Stelle hätte ich wohl auch erstmal abgewartet, bis der andere den ersten Schritt macht oder ich mich selbst überwinde, einen Schritt auf den anderen zu zugehen. Schließlich ist es Ruri, die den ersten Schritt wagt.


    Schön, dass es so rüberkam, wie ich wollte. <3
    Zuerst wollte ich sie gar nicht weinen lassen, sondern eben "stark" sein. Aber dann kam eben Emeralds Kommentar (thx =3), dass Ruri ein wenig ZU untypisch Mädchen sei und ich wollte ihre feminine Seite auch mal zeigen.


    Zitat

    Interessant finde ich, dass du den Begriff "Neonazi" verwendest, schließlich hat der Begriff etwas mit dem dritten Reich und der Judenverfolgung zutun. Deshalb finde ich es etwas... unpassend, außer wir übertragen auch die Geschichte mancher Länder auf unsere Pokémonwelt.
    Ich habe jetzt mal etwas mehr über die Offenheit von Kazu nachgedacht und finde sie nun etwas... unerwartet. Ich finde es zwar schön, dass er endlich den Schritt macht und Ehrlichkeit zeigt. Das verleiht ihn Größe, aber gleichzeitig hätte ich mir noch einen einleitenden Gedanken gewünscht.


    Ich hab wohl wirklich das falsche Wort ausgesucht ... und wollte nur deutlich machen, dass es bei uns (denk ich mal XD) auch Rassismus gibt. Eine Menschheit, in der sich niemand aus einem Land als "etwas Besseres" sieht, kommt mir irgendwie wie eine schöne Utopie vor. Utopien haben leider den Wesenszug, dass sie nie real werden.
    Ich werd wohl besser einfach nur "Rassist" stattdessen schreiben ~


    Zitat

    Ich habe jetzt mal etwas mehr über die Offenheit von Kazu nachgedacht und finde sie nun etwas... unerwartet. Ich finde es zwar schön, dass er endlich den Schritt macht und Ehrlichkeit zeigt. Das verleiht ihn Größe, aber gleichzeitig hätte ich mir noch einen einleitenden Gedanken gewünscht.


    Ich hab zuerst seine Gedanken aufgeschrieben, dann ist mir eingefallen, dass ich aus Ruris Sicht schreibe und die kann nicht in seinen Kopf sehen. ^^"


    Zitat

    Ein schönes Kapitel. Im nächsten Kapitel mag wohl wieder der Arenakampf kommen. Ich finde es zwar etwas schnell von den Handlungen her, weil der letzte Kampf erst wenige Kapitel zurückliegt, gleichzeitig sollte man die Handlungen etwas beschleunigen, vor allem weil der Anfang der FF eher schleppend war. Mal sehen wie es wird. :)


    Vor allem waren sie zu kurz ... im Nachhinein kann ich's leider auch nicht mehr ändern, auch wenn ich zB die Flashbacks niemals ausgelassen hätte.
    EIn Grünschnabel, der das erste Mal gegen einen Arenaleiter antritt ... die Situation hat etwas von einer Zwickmühle. Du willst nicht, dass die Handlung zu langsam wird, aber wenn er sofort den Arenaleiter besiegt, kommt er als Stue daher ...


    PS!
    Wir müssen mal besprechen, wie zB. es möglich sein könnte, dass ein Pokemon Feuer speit oder urplötzlich Wasser (obwohl keines in der Nähe ist) auf den Gegner hereinprasselt, oder oder ... Evolution mitsamt Entwicklung, alles.
    Es wäre komisch, wenn das noch nicht wenigstens zur Hälfte erforscht wäre. Tai nimmt keine Welt hin, indem das alles "Magie" sein soll. XD


  • Huhu, Chari <3
    Sorry dass ich immer so eine Schnecke bin, aber ich bin sicher, deine Kommis, die du bereits hast, haben dich darüber hinweg getröstet x) Aber heute war ich früh dran, mein lieber Nachbar, verrückter alter Mann, hat um 6.50 Uhr iwie angefangen auf seinem blöden Fahhrad Sport zu machen und da war ich dann wach x.x
    Dann wollen wir mal ohne lange Umschweife zum Thema kommen:


    I love the Way you lie
    And I love the Way you write. Ich find den Titel diesmal besonders spannend, er hat irgendwie was und zum Thema „Diebe“ passt er ja eh super. Was erzähl ich dir das, ist ja sicher gewollt. Ich würde zwar selber nicht zwischen deutsch und englisch wechseln und ich würde auch keine kleinen Kommis zum Link verfassen, aber das sieht man eigentlich kaum und ich kenne dich gut genug, das ist deine Art und die lasse ich auch so stehen, weil ich das respektiere. ^^
    Boah diese Ruinen, genial. Ich liebe sowas. Lol, er hat Angst vor den Schreien der Noctuh? Aber das sind doch liebliche Rufe :eule: nein sry, ich muss mich entschuldigen, die Liebe zu diesen Pokémon soll hier nichts zu suchen haben xD Wie berechnest du eig den Zeitabstand, wie lange sie von A nach B brauchen? Weil im Spiel ist man ja ruck zuck da, aber wie…rechnest du das, oder machst du das nach Gefühl? Oder hast du für alles immer iwie eine Berechnung? Dir würd ich das ja zutrauen. Haha lol, ja, ich würd aber auch nicht am Boden schlafen, tbh. Ich meine, ich hatte das mal, aber schlafen kann man das nicht nennen. Man hat einfach Angst, schliesslich kann man nie wissen. Die haben wenigstens ihre Pokémon, ich hatte nur meine Taschenlampe xD


    Dass du dann „weltliche“ Genüsse wie einen Laptop einbringst, sogar Yotube erwähnst find ich gut, das sagte ich dir ja schon Mal beim Handy und Sms. Es bringt die Nötige Ernsthaftigkeit rein, pass aber auf, dass trotzdem noch die Leichtigkeit von Pokémon bleibt, das gute Mass ist wohl der Mittelweg. Dann passt alles =) Dass du Kazu so darstellst, dass er ab und zu nicht weiss, wovon geredet wird, das find ich spannend, ist aber auch nicht ganz einfach. Woher soll er auch wissen, dass seine Lücke riesig ist, wenn er nicht weiss, worum es geht. Allerdings, dass er das bemerkt zeigt ja, dass sein IQ nicht bei 80 liegen kann, sonst würde er wohl nur dumm lachen.
    Dass Tai ihn an seinen Vater erinnert, das ist mir iwie typisch und klassisch, da das ja glaub ich vielen passiert- man sucht sich unterbewusst bekannte Muster bei denen raus, die man kennen lernt. Man sucht etwas Vertrautes. Endlich taucht Ruri wieder irgendwie auf, ist schön, von ihr zu lesen ^^ sie scheint ja mit ihren Pokémon vorwärts zu kommen, wenn die Auswahl auch ungewöhnlich ist, da ich vor Webarak sicher Angst hätte, lol. Aber es wird ja mal sehr stark <3 Ich finds so süss, dass sie ihn sucht, geht auch schnell, aber das wär nur in die Länge gezogen, hättest du da lang rumgealbert damit. Dass sie das gleich klarstellt war mir klar, sie ist sicher eifersüchtig, wie süss ^^“ Aber die beiden gehören zusammen und iwie liebe ich Diebesgut dafür, dass du mittlerweile so viele Charas „verstreut hast“. Anfangs war er alleine, mittlerweile hat der Gute ja schon recht viele, die er kennt. Aber ob das gut kommt, wenn Tai rausfindet, wie alt er wirklich ist und woher er kommt? Wenn er denkt, Kazu kriegt Geld, und er nie welches hat? Aber daran hast du sicher schon gedacht, was frag ich auch nach xD


    Ein tolles Kapitel, alles in Allem, du Süsse Fleissige <3 Interessiert mich, wie es weiter geht. Viele Fehler hab ich nicht gefunden, mehr als auch schon, aber wie gesagt, du bist zu gut, als dass ich dir das gross ankreide. Passiert halt mal ^^


    -vor ihnen war eine kleine Tropfsteinhöhle gelegen.
    -Hm, naja, kann man sicherlich sagen, klingt aber etwas verdreht.
    -Wie abgerundete „Stacheln“ hangen Gebilde von der Decke und berührten fast schon ihre Gegenstücke,
    -Am Boden konnten [weder] Kazuya noch Snobilikat recht schlafen, war ihnen unbehaglich. Um gut schlafen zu können, musste man sich erst sicher fühlen.
    -„Ich hab ein Habitak gefangen, entwickelt, Hayatos Orden bekommen – cooler Typ – und Taiki kennengelernt.“ Heruntergeratscht, bloß nicht zu viel erzählen, damit fand sie sich auch vorerst ab.
    -Dieser letzte Teil ging mir etwas zu schnell, ich verstehe aber, dass du es nicht in die Länge ziehen wolltest.


    *knuff*

  • Huhu Lynn^^


    Zitat

    I love the Way you lie
    And I love the Way you write. Ich find den Titel diesmal besonders spannend, er hat irgendwie was und zum Thema „Diebe“ passt er ja eh super. Was erzähl ich dir das, ist ja sicher gewollt.


    :love:
    Naja, der Titel ist eher aus Ruris Sicht, Kazu gegenüber ^^


    Zitat

    Wie berechnest du eig den Zeitabstand, wie lange sie von A nach B brauchen? Weil im Spiel ist man ja ruck zuck da, aber wie…rechnest du das, oder machst du das nach Gefühl?


    Weg * Zeit / Rumgetrödle XD
    Ne, Joke, das mach ich nach Gefühl natürlich ^^


    Zitat

    Haha lol, ja, ich würd aber auch nicht am Boden schlafen, tbh. Ich meine, ich hatte das mal, aber schlafen kann man das nicht nennen. Man hat einfach Angst, schliesslich kann man nie wissen. Die haben wenigstens ihre Pokémon, ich hatte nur meine Taschenlampe xD


    Wenn man Pokemon bei sich hat, fühlt man sich denke ich, immer stärker und sicherer. ^^


    Zitat

    Dass du dann „weltliche“ Genüsse wie einen Laptop einbringst, sogar Yotube erwähnst find ich gut, das sagte ich dir ja schon Mal beim Handy und Sms.


    Vergiss Facebook nicht. :D


    Zitat

    Es bringt die Nötige Ernsthaftigkeit rein, pass aber auf, dass trotzdem noch die Leichtigkeit von Pokémon bleibt, das gute Mass ist wohl der Mittelweg. Dann passt alles =)


    Inwiefern Leichtigkeit? Ich hab schon befürchtet, dass zu viel Leichtigkeit in Diebesgut reingekommen ist - was sich aber wieder ändern wird demnächst ...

    Zitat

    Dass du Kazu so darstellst, dass er ab und zu nicht weiss, wovon geredet wird, das find ich spannend, ist aber auch nicht ganz einfach. Woher soll er auch wissen, dass seine Lücke riesig ist, wenn er nicht weiss, worum es geht. Allerdings, dass er das bemerkt zeigt ja, dass sein IQ nicht bei 80 liegen kann, sonst würde er wohl nur dumm lachen.


    Naja, Intelligenz macht man ja nicht an Wissen fest. Er kann nichts dafür, dass er so wenig weiß, obwohl Cho natürlich ihr Bestes gegeben hat, damit er zumindest die Landessprache und die Grundlagen des Lebens erlernt, bzw. auch viel über Pflanzen, weil die wichtig für ihn waren.
    Ich denke, Kazu ist vor allem mit dieser "natürlichen" und praktischen und auch zwischenmenschlichen Intelligenz ausgestattet, Tai ist eher der Theoretiker und Naturwissenschaftler, aber nicht minder zwischenmenschlich fähig, eher noch mehr. XD


    Zitat

    Endlich taucht Ruri wieder irgendwie auf, ist schön, von ihr zu lesen ^^ sie scheint ja mit ihren Pokémon vorwärts zu kommen, wenn die Auswahl auch ungewöhnlich ist, da ich vor Webarak sicher Angst hätte, lol. Aber es wird ja mal sehr stark <3 Ich finds so süss, dass sie ihn sucht, geht auch schnell, aber das wär nur in die Länge gezogen, hättest du da lang rumgealbert damit. Dass sie das gleich klarstellt war mir klar, sie ist sicher eifersüchtig, wie süss ^^“ Aber die beiden gehören zusammen und iwie liebe ich Diebesgut dafür, dass du mittlerweile so viele Charas „verstreut hast“. Anfangs war er alleine, mittlerweile hat der Gute ja schon recht viele, die er kennt. Aber ob das gut kommt, wenn Tai rausfindet, wie alt er wirklich ist und woher er kommt? Wenn er denkt, Kazu kriegt Geld, und er nie welches hat? Aber daran hast du sicher schon gedacht, was frag ich auch nach xD


    Weberak ist schon stark. =*


    Gestreut ... hm, ja, da du es jetzt erwähnst. ^^

  • [Blockierte Grafik: http://www10.pic-upload.de/12.02.12/et9nz75oe1vk.jpg]



    [align=justify]Kämpfernatur I/II



    Híme tänzelte durch einen Regen schleimiger Fäden, welche sich in klebrigen Lachen am Boden ausbreiteten. Hierhinein durfte sie keinesfalls treten, sonst saß sie in der Falle.
    Wie lange kämpften sie bereits? Ihr beider Atem ging streckenweise schleppend, nichts das die stolze Katze an ihrem Sieg hindern würde!
    Die Gottesanbeterin kam direkt über sie und breitete ihre Sicheln aus. In ihrer Mitte sammelte sich ein tosender Windstoß in Form einer Sichel, welchen sie auf die Löwin abschoss. „Donnerblitz und dann spring!“, befahl Kazuya selbstsicher und Híme tat, wie ihr geheißen worden war, sammelte wie gelernt Starkstrom um ihren Körper, hielt mit den Blitzen die, zugebenermaßen gefährlich anmutende, Sichel aus. Sodann stießen sie ihre Hinterläufe vom Boden ab.
    Unter ihr zerbarst regelrecht eine Schockwelle und schlug ihr beinahe die Trommelfelle ein. Ihr Trainer hielt sich schützend den rechten Unterarm vor sein Gesicht und hielt sich mit aller Mühe auf den Beinen. „Juwelenkraft“, kam es leicht knurrend.
    „Durchbruch“, entgegnete der Arenaleiter.
    Híme sammelte glänzende, geschliffene Juwelen um sich, die Waffen einer Frau, auch wenn diese eine Katze war. Wunderschön anzusehen und spitz wie Dolche – oder ihre heißgeliebten Krallen.
    Ob es mutig oder dumm war, mitten in einen Wall Speere hineinzufliegen, wusste sie nicht so recht zu betiteln, doch Sichlor tat es. Vermutlich vertraute dessen Trainer auf den harten Chitinpanzer – als solchen hatte Taiki, dieser kluge Kopf, der ihren Kazuya begleitete, die Hülle eines Käfers bezeichnet – und die Wendigkeit seines Pokemon. Schon bald hatte das Team verstanden, dass Sichlor gut geschützt war, dem war mit Krallen und Zähnen kaum beizukommen. Jedoch hatten sie auch weniger gut geschützte Stellen entdeckt.
    Die grasgrüne Gottesanbeterin mit dem schlanken Insektenkörper, überragte einen ausgewachsenen Mann sicherlich um einen Kopf, schlug mit ihren imposanten Sicheln einige Juwelen zur Seite, dann verlangsamte sich ihr Flug, als aus dem toten Winkel drei Edelsteine auf sie zuschossen. Sie schüttelte sich und flatterte aufgeregt mit ihren hauchdünnen, paarweisen Schwingen. „Donnerblitz!“
    Híme sog die Elektrizität aus der Luft und vereinte sie in einem Blitz, welchen sie auf das rechte Flügelpaar abzielte. Sie leuchteten in einem grellen Blau auf und ließen durch ihre zarte, transparente Haut jedes Blutgefäß und jede Rille der Schwinge sehen. Weshalb schrie das Insekt nicht auf? Weshalb zuckte es nicht?
    Plötzlich spürte Snobilikat einen stechenden Schmerz und einen Schlag ins Kreuz. Sie hörte sich selbst, teils wutentbrannt, teils schmerzhaft miauen und für einen Moment verschwamm das Bild vor ihren Augen. Dann fiel sie wie ein Stein zu Boden, drehte sich instinktiv in der Luft und landete auf ihren Pfoten.
    „Scheiße!“, wisperte Kazuya, nur ihre feinen Katzenohren vernahmen ihn. „Auf die Pfoten mit dir!“, sagte er lauter, das konnten alle hören. „Den kriegen wir so klein.“
    Keine Angst, Liebes! Natürlich würden sie als Sieger hervorgehen. Híme verlor doch nicht gegen etwas, das in der freien Natur ihre Beute hätte sein können. In Katzenmanier streckte sie ihren Körper durch und schnurrte beruhigend.
    „Wo ist Sichlor?“, gab ihr Trainer den Auftrag Vorsicht walten zu lassen. Diese Arena war auch verrückt! Überall nur Bäume und Sträucher und keine Linien, welche das Kampffeld eingegrenzt hätten, denn die gesamte Arena stellte das Kampffeld dar! „Doppelteam ist billig“, behauptete er, obwohl er selbst diesem Angriff keinesfalls abgeneigt war. Das wusste Híme nur zu gut.
    Tsukushi wirkte erschrocken über die Worte seines Gegenübers, dann fasste er sich Mut und widersprach: „Aber nützlich.“
    Sah die Löwin zu Ruri, so sah sie bloß ihre Augen leuchten. Begeistert folgte sie dem Geschehen und wünschte sich vermutlich selbst an dieser Stelle zu stehen. Tja, Mädchen, ein Grünschnabel kann nicht gleich eine Arena leiten! Arrogant sah Snobilikat zu Tsukushi, welcher geradeaus sah, um nicht den Aufenthaltsort seines Sichlors preiszugeben. Dass ein Grünschnabel keine Arena leiten sollte, das würde sie ihm noch beweisen!
    „Fadenschuss.“ Woher kamen die klebrigen Kugeln schon wieder? Die Katze glaubte von sich ein besonders feines Gehör zu besitzen, vernahm ein Surren seiner Flügel, konnte ihn aber nicht orten! Wandte sie ihren Blick nach oben, sah sie nur hin und wieder einen grünlichen Streifen vorbeiblitzen, sich wieder hinter den Bäumen versteckend und wieder heraus sausend.
    Kazuya schien sich in diesem Moment dieselbe Frage zu stellen: Wie besiegte man einen Gegner, den man nicht sah? Eben wollte Híme ihm nachjagen, da verbot ihr Trainer dies mit einer harschen Handbewegung. So entging sie missgelaunt und brummend nur den Schleimpfützen, welche zunehmend den Boden füllten. Leider konnte sie nicht allzu gut klettern, so blieb ihr der Boden. Eine Löwin mit Flügeln, das wäre doch … cool! – wie Kazuya immer sagte, er liebte dieses Wort anscheinend.
    Schließlich stoppte Sichlor in seinem Angriff, da Tsukushi dachte, sie könne nicht ausweichen. Jetzt verging ihre Missgunst gegenüber Kazuyas Befehlen und sie verstand seine Hinterlist. Sie würde gar nicht ausweichen müssen. Nein, Sichlor hatte soeben seine eigene Niederlage besiegelt. Oh, sie liebte Kazuya heiß!
    Siegessicher kam dieser dumme Blattfresser immer näher, ahnte nichts und glaubte wohl, dass sie sich geschlagen gab. Da kannte er die Löwin schlecht! Bis zum letzten Moment warteten Kazuya und Híme ab, setzten beide eine undurchdringliche Mimik auf und ignorierten Taikis alarmierte Rufe. Der Junge war wohl auch ein Grünschnabel und das bei diesem tollen Armaldo und dieser anbetungswürdigen Kabutopsdame. Schämen sollte er sich! Er kämpfte wohl zu selten!
    „Schattenklaue!“, befahl Kazuya triumphierend, als ihre Kontrahenten es am wenigsten erwartet hätten. Sie konzentrierte sich auf die dunkle Macht im düstersten Winkel ihres Bewusstseins und beschwor sie in ihre Pranke, welche in Form eines Geisterhandschuhs aufleuchtete. Fauchend sprang sie der Gottesanbeterin entgegen und schlug sie zu Boden, welche auf ihrem Rücken landete. Instinktiv wollte sich diese wenden, doch ihre Schwingen waren im Schleim der Fäden versunken. Ärgerlich ballte der Arenaleiter seine Hände zu Fäusten und rief seinem Pokemon zu, es solle so rasch wie möglich aufstehen. Das half ihm auch nichts mehr!
    „Donnerblitz“, sagte Kazuya selbstverliebt, verschränkte die Arme und sah den Arenaleiter höhnisch an.
    Dieses Mal traf der Stromstoß den richtigen Gegner und nicht bloß ein Abziehbild des Insekts. Dieses Mal durchflutete der gelb-blaue Blitz tatsächlich die hauchfeinen Flügel des Wesens und seinen gesamten Körper.
    Wie eine Schildkröte die am Rücken lag und nicht aufkam, strampelte das anmutige Wesen, sah in dieser Position lächerlich aus.
    „Braucht ihr noch einen?“ Langsam bereitete es ihm keine Freude mehr zu sticheln, wenn der Arenaleiter keine Antwort parat hielt.
    „Sichlor, komm zurück“, gab sich Tsukushi geschlagen und richtete den Strahl des Pokeballes auf sein kampfunfähiges Pokemon.
    „Es steht eins zu null!“
    Kazuya drehte sich zu seinen Begleitern um und klatschte bei ihnen ein. Von Taiki wurde er gar umarmt – ließ er denn nie eine Gelegenheit aus um mit ihrem Trainer zu flirten? Aber er war ein netter, junger Mann, so sympathisch. Der durfte in Kazuyas Nähe sein. So ein Glück, dass ihr Trainer nur an Männern interessant war, denn eine Frau an seiner Seite, nein, das wollte sie nicht dulden. Kazuya war ihr Eigentum, basta!


    Snobilikat versuchte sich ihre Müdigkeit nicht anmerken zu lassen und straffte abermals ihren eleganten Leib.
    „Ledian, die Runde gehört aber uns!“, rief Tsukushi und ein lieblicher Marienkäfer mit großen, blauen Facettenaugen schoss aus dem Ball. Lächerlich!
    „Die letzte Runde ging an euch, wir beginnen“, stellte Tsukushi etwas schüchtern fest. Sein Kontrahent verkniff sich sein Grinsen. Mussten Arenaleiter nicht vor allem selbstbewusst sein? Dieser war kaum älter als er selbst, in unauffälligen Klamotten, Pullover und Jeans gekleidet, sah mit seinem kinnlangen, lilafarbenen Haar und den feinen Gesichtszügen wie ein Mädchen aus und hielt verkrampft seinen Pokeball. Bestimmt war er noch nicht lange Arenaleiter.
    Besorgt blickte Kazuya zu seiner Löwin, wusste darum, dass sie schon einiges einstecken musste. Sichlor hatte ihnen zugesetzt, das konnte er nicht leugnen.
    „Nun gut, Ledian setz Tempohieb ein.“
    Plötzlich verschwand der Marienkäfer aus seinem Blickfeld, vermutlich zwischen Gestrüpp und Geäst verschollen. Híme spitzte die Ohren und versuchte seine Richtung ausfindig zu machen, doch es wiederholte sich nur das gleiche Spiel wie bei Sichlor.
    „Schütz dich mit Juwelenkraft!“, wies Kazuya vorausschauend an. So umgab sich die Löwin abermals mit Diamanten, wie in einem Schutzwall aus Speeren und Stacheln. Ausweichen konnte sie nicht, unmöglich bei diesen Begebenheiten.
    Einige Male tauchte Ledian aus dem Nichts auf und die ungeduldige Katze schoss die kostbaren Juwelen im Bruchteil einer Sekunde davon, nur um danach enttäusch festzustellen, dass sie ihr Ziel verfehlt hatte. So rasch vergingen die Bilder, konnten sie im Glauben zurücklassen Fata Morganen beobachtet zu haben.
    Kazuya grollte erzürnt. „Schnell, nochmal Juwelenkraft!“, befahl er verdrossen. Weshalb handelte sie so vorschnell? Wenn er stets wie sie gewesen wäre, wäre er schon längst bei einem Diebstahl ertappt worden.
    Seine Anweisung kam zu spät, da erschien Ledian direkt vor ihr und entlockte der Löwin ein Fauchen. „Bleib ja stehen!“, warnte Kazuya eindringlich, in einem schon fast militärischen Tonfall.
    Imposant auf den Hinterbeinen gestellt, versuchte sie einen Boxkampf gegen den Käfer auszufechten. Seine vier klobigen, weißen Fäuste gegen die dolchartigen Krallen, die an ihren Vorderläufen saßen. Faustschläge und Hiebe kamen genauso schnell wie durchgezogene Krallenstreiche – und niemand wollte den Kürzeren ziehen. Dann schwirrte Ledian für einen Moment davon und erschien direkt über ihrem Haupt. Noch immer auf zwei Beinen stehend und im Kampf- und Adrenalinrausch nach oben blickend, schnellte der Marienkäfer auf sie zu und stieß sie in das klebrige, grünlichfarbene Netz an Fäden und Weben. Knurrend, fauchend und von ihren Raubtierinstinkten benebelt, versuchte die Löwin ihre Vorderpfoten aus diesem … ekelhaften Zeug zu befreien.
    „Du bist selbst schuld, Híme“, nörgelte Kazuya.
    „Der Trainer ist natürlich nie Schuld“, entgegnete Taiki ironisch.
    „Bei Sinan sind’s immer die Pokemon“, stieg Ruri mit ein.
    Kurzerhand entschloss sich Híme dazu, sie beide zu lieben!
    „Ich hab ihr nicht gesagt, dass sie die Juwelenkraft abschießen soll!“
    „Warum so aggressiv? Ich bin in einem Kampf nie so“, neckte Ruri und Taiki legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Das verstehst du nicht, das ist das Testosteron.“
    „Ah-ja, du verstehst also was von Testosteron?“ Sie musterte ihn belustigt von oben bis unten, seine dunkellilafarbene Jeans, eine elegante, schwarze Frühlingsjacke – bisschen zu feminin – und einen dunkelroten Schal, welcher eher an ein Tuch erinnerte, dazu die dunkelblaue Kapuze seines Pullovers und bunte Chucks.
    „Sehr gut sogar!“
    Ihr Trainer drehte sich von ihnen weg, obwohl ihr Gespräch ihm beinahe ein Schmunzeln hervorlockte – Ruri hätte ihn sehen sollen, als sie sich begegnet waren! –, und wies dann an: „Versuch’s mal mit Schattenklaue.“
    Híme schimpfte beleidigt vor sich hin, doch wenn sie siegen wollte, musste sie ihrem Trainer gehorchen. Damit das süße Käfervieh ihr nicht zu nahe kam, schoss sie wahllos Blitze von sich, wovon einer sein Ziel nicht verfehlte, vernahm ihr feines Ohr das richtig. Um ihre Pranken bildeten sich dunkle, gebogene Krallen, welche einige Fäden zerschnitten, wie einen dünnen Zwirn. Doch wie sah es mit ihren Hinterläufen aus?
    „Machen wir mit Kometenhieb weiter!“, ergriff Tsukushi die Gunst der Stunde.
    Tapfer nahm Híme den Hagel an Fausthieben entgegen und stemmte sich aufsässig dagegen. Ihr Atem ging schwer, ihre Muskeln waren schwach, doch ihr Wille war stark.
    „Donnerblitz!“ Die Löwin wollte ja handeln, ihren Körper zwingen, ihr zu gehorchen, aber die Konzentration ging ihr verloren, als dieses verdammte Krabbelgetier um sie herumschwirrte und sie mit Schlägen übersäte.
    „Fokusstoß“, rief Tsukushi triumphierend.
    Ledian entfernte sich ein wenig von der Löwin und bildete in seinen Fäusten einen pulsierenden Energiezirkel, welchen er auf sie abschoss. Als dieser bedrohlich nahe kam, entlud die Löwin ihre letzten Energiereserven und entfesselte eine sirrende Stromladung auf Ledian. Dieser zuckte unter dem weiß-blauen Licht und versuchte sich aus ihm zu befreien, je zappliger und panischer dieser wurde, desto enger schien sich die geladene Schlinge zu ziehen. Dann sackte Snobilikat in sich zusammen, denn trotz allem, drang die Energie zu ihr vor, traf in ihre Rippen und ließ sie wanken.
    Der Marienkäfer schwebte auf den nächsten, freien Platz am Boden, um einige Momente zu verbleiben.
    „Zurück.“ Verdrossen hielt Kazuya den Strahl des Pokeballs auf sein Pokemon. „Nächstes Mal hörst du besser und benimmst dich nicht wie ein wildes Tier. Verdammter Sturkopf!“ Zur Rebellion schwankte ihr Ball einige Male, dann gab sie Ruhe. Sie war ein wildes Tier, dieser Tatsache war sich auch der Trainer bewusst, konnte sie sich nicht dennoch zurückhalten und umsichtiger kämpfen!? „Wenigstens gegen Sichlor hast du’s gut gemacht.“
    „Da gibt’s dann Krieg!“, stellten seine Begleiter beinahe gleichzeitig fest.
    „Wenn sie Futter sieht, hat sie alles vergessen“, behauptete Kazuya und rollte schon Flamaras Pokeball zwischen den Fingern. Da erinnerte er sich an das Warnschild vor der Arena, man solle bloß keine Feuerpokemon- und Attacken hierher bringen. Brandgefahr, war in Großbuchstaben auf dem Schild gestanden. Das war ja nur eine dumme Ausrede! Tsukushi fürchtete sich bestimmt vor Feuerpokemon!


    „Kagé! Wenn der Arenaleiter Angst vor Feuer hat, musst halt du ran.“ Der Rabe kam aus seinem Ball, setzte sich auf einen Ast, streckte seine pechschwarzen Schwingen durch und krächzte erfreut. Endlich wieder einen Kampf! Da dachte er schon, Ibitak solle ihn als Vogel ersetzen, aber beherrschte Ibitak seine Diebeskunststücke und beherrschte das gerupfte Federvieh den Himmelsfeger? Nein!
    „Ich hab keine Angst vor Feuer“, widersprach Tsukushi. „Die Bäume hier brennen sonst ab! Ich bin erst seit zwei Monaten Arenaleiter, aber ich werd dir trotzdem zeigen, dass ich genauso gut wie mein Großvater bin.“
    „Wie schön für dich, aber ich kann nichts für deine Inneneinrichtung. Die ist immer so schräg. In Teak ist alles düster, aber das hat meinem Kramurx gefallen, in Mahagonia rutscht man aus.“ Um sich vor Taiki nicht zu blamieren, erwähnte er seine vernichtende Niederlage gegen Ibuki, die Drachenarenaleiterin, nicht. „In Viola kann man das Dach öffnen.“
    Tsukushi entlockte dies ein Lächeln. „Mein Großvater hat diesen künstlichen, kleinen Wald hier schon angelegt.“
    „Wie viele Niederlagen hattest du?“
    „Wenige!“, brüstete sich der Junge.
    „Also mit heute dann mindestens eine, oder?“ Das Milchbubi machen wir fertig, dachte Kazuya schadenfreudig. Schade, dass er nicht wie Hayato war. „Jetzt beginnen wir. Aero-Ass.“ Der verklebte Boden würde ihnen keinen Strich mehr durch die Rechnung machen, auf jenen waren sie gar nicht angewiesen.
    Wie schön, dass es Kagé war, der Ledian jagte. Er hatte es schon satt gehabt, dass sich Híme am Boden wie frische Beute angeboten hatte. Das Katz- und Mausspiel drehte sich nun wieder um, der Käfer würde der Gejagte sein und sich nicht mehr im Dickicht verstecken können.
    Doch schon bald verlor er seinen Raben aus dem Auge und so setzten sich die Trainer in Bewegung und liefen ihren Pokemon nach, gefolgt von seinen Begleitern, welche natürlich gespannt auf den Kampfausgang waren.
    „Reflektor!“, rief Tsukushi, als zwei Schatten im hinteren Winkel der Arena zu erkennen waren. Jener mit dem langen, gebogenen Schnabel und den Vogelschwingen, brachte Ledian in Bedrängnis und griff mit seinen bedrohlichen Krallen nach ihm. Etwas funkelte in diesem Teil der Arena, ein unsichtbarer Schild, welcher bloß zu erahnen war, wenn man im richtigen Lichteinfall darauf sah. Kramurx prallte an ihm ab und taumelte ein wenig, wieder schossen Ledians fliegende Fäuste auf den Raben hinab.
    Sicherlich konnte sich der Marienkäfer in diesem künstlich angelegten Wald blind zurechtfinden. Tatsächlich? Das sollte er unbedingt ausprobieren. „Dunkelnebel, Kagé.“
    Als ein Wesen der Nacht fand sich der Rabe in der Arena hervorragend zurecht, noch besser als in den lichtdurchflutenden Hallen.
    Kazuya konnte nicht sehen, wie sich sein Pokemon und das Gegnerische schlugen, auch auf sein Gehör war kaum Verlass. Taiki wollte etwas sagen, riss sich aber im Endeffekt selbst am Riemen, damit er den Kämpfenden nicht in der ohnehin gedämpften Geräuschkulisse irritierte. Der stickige und pappige Dunstvorhang verschluckte sämtliche Geräusche und ließ sie erklingen, als hielte man sich die Ohren zu. Irgendwann – im grauen Schleier verloren er und seine Begleiter jegliches Zeitgefühl –, ertönte ein überdeutliches Sirren. Ledian, sicherlich flog er nah an ihm vorbei.
    Dann kam Kramurx nah an sein Ohr und stieß ihn mit seinem unverwechselbaren Schnabel an. „Finte, wenn du ihn siehst“, wisperte er. „Gib mir irgendwelche Zeichen, wo du bist. Und wenn du Ledian hast.“
    Kagé flog in einem scharfen Bogen ab und sein Trainer glaubte schon, er habe ihn nicht verstanden. Dann sah er lilafarbene Nebelfetzen, dunkel und nur erkennbar, wenn man aufmerksam danach Ausschau hielt, seines Nachtnebels, welche in seine Richtung drehten. Sogleich streifte ihn ein Windstoß, vermutlich wollte Kramurx mitteilen, den Käfer nun in Bedrängnis gebracht zu haben. Mit Sicherheit konnte er dies nicht sagen, aber ein Versuch war es wert. „Halt ihn mit Horrorblick, dann Unheilböen und Himmelsfeger.“ Kazuya trainierte mit seinen Pokemon täglich und erzielte Fortschritte. Nie hätte er den Raben, gut sechzig oder siebzig Zentimeter groß, so viel zugetraut.
    Er hörte, wie Kramurx seinen Kontrahenten zu Boden stieß, sodann flog er weit über das Gestrüpp hinaus, um genügend Freiraum beanspruchen zu können und glühte in dem hellen Rot, welches sich mit Weiß und Orange mischte. Das Farbenspiel umfloss sanft den Körper des Raben und mischte sich ineinander, bis eine undefinierbare Farbe entstand. Da erschien der Vogel größer, als er war, der Schein war wichtiger als das Sein. Seine Schwingen verlängerten sich und erschienen schmaler und dünner zu werden, den Raben im Feuer zu verzehren. Dann stieß er einen Schrei aus, eine groteske Mischung aus dem Kreischen eines anmutigen Vogels und dem Krächzen seiner eigenen Art, und schoss hinab. Vermutlich sah er Ledian, etwas, das den Trainern verwehrt blieb, gelähmt von den peitschenden Winden und dem Horrorblick.
    Eine Erschütterung erklang, dann vernahm Kazuya wie der Körper des Marienkäfers zu Boden sank.
    „Ledian, bitte. Steh auf“, rief Tsukushi in die Dunkelheit hinein. Allmählich waren wieder Konturen zu erkennen.
    Tatsächlich, der Käfer schien zäh zu sein, wankte und flatterte schließlich wieder in der Luft. Kazuya packte die altbekannte Kampfeslust, die Lust auf noch mehr Action, Adrenalin und spannende Momente, auf eine Mischung aus brachialer Gewalt und Strategie.
    „Reflektor und Tempohieb.“
    Ledian flog in seine Richtung, schätzte sie zumindest. Kazuya verfügte nicht über Taikis breites Wissen, er war nur ein einfacher und ungebildeter Straßenjunge, dafür wusste er intuitiv, dass der Dunkelnebel den Facettenaugen des Marienkäfers zusetzte. Käferaugen sahen stets so komplex aus, bestimmt ließen sie sich auch leicht irritieren. Vermutlich klebte der Dunst noch an seinen Facetten. Deswegen schützte Tsukushi auch sein Pokemon, während es flog.
    „Weich aus.“ Wie sollte er auch gegen einen Reflektor, welcher die Funktion eines Schutzschildes übernahm, ankommen? Außerdem musste er sich von einer Attacke wie Tempohieb in Acht nehmen.
    Kramurx kam gefährlich nahe an das flinke Pokemon heran und scherzte mit ihm, spottete ihn aus und drehte sich im letzten Moment unter und über den vier Fäusten hinweg. Doch nur auf diese Art und Weise konnten sie Ledian provozieren, den Reflektor aufzugeben – und es sei es nur für einen Moment. Eine Faust traf ihn in einem unvorsichtigen Moment in den Magen und ließ ihn taumeln.
    „Silberhauch!“, rief Tsukushi.
    Jetzt! Ledian war gezwungen seinen Schutz aufzugeben, um angreifen zu können. Ein silbriger Windstoß erfasste Kagé und drängte ihn von dem Marienkäfer fort.
    „Aero-Ass!“, rief Kazuya aus und Kramurx blinzelte flüchtig in seine Richtung. Der Trainer nickte, zwang sein Pokemon durch den, für ihn wohl schmerzhaften, Silberhauch zu fliegen, um den Käfer zu treffen. Sollte er seinen Raben plötzlich mit Samthandschuhen anfassen? Das hatte er nie getan, deswegen hatten sie es weit gebracht.
    Kramurx gab sein Bestes, schlug kräftig mit den Flügeln um an Geschwindigkeit zu gewinnen und stieß seinen Konkurrenten gegen Baum und hielt mit seinen Krallen jeweils ein Beinpaar, damit der wehrhafte Marienkäfer nicht ausschlagen konnte. „Spukball!“, kam der Befehl seines Trainers und sodann sammelte sich eine Plasmakugel aus lilafarbener und schwarzer Energie in seinem Maul. Ledian sah dem noch entgegen, dann wurde es ihm schwarz.
    „Ledian kann nicht mehr weiterkämpfen, es steht zwei zu eins für den Herausforderer“, verkündete der Schiedsrichter, was alle schon wussten.
    Wieder einmal jubelten Ruri und Taiki, der Trainer drehte sich kurz zu ihnen um, lächelte und formte mit seinen Fingern das Victory-Zeichen.
    „Noch nicht!“, widersprach Tsukushi, nachdem er sein Pokemon in den wohl bereits ersehnten Schlaf zurückbrachte. „Du hast nicht gewonnen, erst wenn ich ein drittes Pokemon verliere.“
    „Ich kenn die Regeln“, entgegnete Kazuya gelangweilt. „Und das Nächste kriegen wir auch noch.“ Zustimmend krächzte sein Rabe und flog auf seinen ausgestreckten Arm, um den neuen Gegner zu beobachten.


    „Parasek. Ich wähle mein Parasek.“
    Gespannt erwartete Kazuya das Pokemon. Wenn er im Nationalpark Anemonias ein Parasek gesehen hatte, war er ihnen stets aus dem Weg gegangen. Im Sommer ließ es sich dort manchmal besser leben, als in Anemonia und seinen umgebenden Dörfern selbst, allerdings war man stets wilden Tieren ausgesetzt gewesen. Parasek waren ihm unheimlich, ihre seelenlosen Augen zumindest.
    Aus dem Ball kam ein rot-oranger, kegelförmiger Pilzhut, welcher an seinen Seiten abflachte. Schon seine Farbe erinnerte ihn an die giftigen Pilze, vor denen Cho ihn eindringlich gewarnt hatte.
    An den Seiten sprossen vier nadelförmig dünne Beine, dann erhob sich der Pilz. Zwei riesige Scheren krochen aus dem Gebilde heraus. Unter seinem Hut blitzten zwei vollkommen runde und glasige, seelenlose und doch hintergründige, Augen heraus.
    „Pass auf, das sind eigentlich zwei Lebewesen, ein Pokemon und ein Pilz. Oft übernimmt der Pilz die Kontrolle über seinen Wirt, in freier Wildbahn. Die meisten Trainer biegen es hin, dass beide eine Symbiose eingehen und dadurch eigentlich doppelt so gefährlich werden“, warnte Taiki.
    „Ein Zombie?“, fasste Ruri zusammen. „Geil!“
    „Ja!“, kam es auch begeistert von Taiki. „Parasek sind echt toll. Sieh sie dir nur an, der Pilz und die Scheren. Und die Augen. Die sehen so richtig freakig aus, die muss man lieben.“
    „Sowas hätte ich auch gerne. Ich glaub, ich schau mich gleich nachher nach einem Paras um.“
    „Mach das, ich helf dir“, bot sich Taiki an.
    „Also, ich hätte lieber ein Sichlor“, widersprach Kazuya. Es genügte ihm, gegen Parasek kämpfen zu müssen. Auf eine seltsame Art und Weise erinnerte ihn es an eine Spinne. Warum, wusste er nicht.
    „Es gibt viele Sichlor im Dukatia-Park.“
    „Ja, das natürlich auch“, stimmte seine Freundin mit verträumter Stimme ein.
    „Trainierst du Käfer?“ Der Arenaleiter suchte ihren Blickkontakt. „Weißt du, irgendwie ekeln sich alle Mädchen vor ihnen.“
    „Vergiss die ganzen Tussen, die sind die coolen Pokemon gar nicht wert. Okay, ich bin noch nicht soweit, ich hab hier mein Rattfratz und sonst ein Ariados und ein Nincada. Aber das wird schon.“ Als sie lächelte, spürte sie, wie es erwidert wurde.
    „Ja, das wird schon.“


    „Ich hoffe, der Arenakampf, wird heute auch noch was!? Wie wär‘s, wenn du anfängst?“
    „Aber natürlich. Parasek?“ Der Pilz bewegte sich in die Mitte des Kampffeldes. Seine hauchdünnen Beine glitten einfach über die noch am Boden liegenden Fadenschussklumpen dahin, als sei er eine Spinne. „Eisenabwehr.“
    Mitten auf der freien Fläche der Arena legte sich der Pilz hin und stählte seine Schale.
    „Unheilböen.“
    Ein klirrend kalter Sturm zog auf, begleitet von einem dunkleren Hintergrund, der im Normalfall für Furcht und Verunsicherung beim Gegner sorgte. Parasek saß in seinem Gebilde das Unheil aus.
    „Der Pilz reagiert nicht auf Schmerzen, du musst den eigentlichen Käfer erwischen“, riet Taiki. Wie das funktionieren sollte, das wusste er allerdings auch nicht.
    „Egelsamen!“
    Nein, das eigentliche Pokemon musste nicht sein sicheres Gehäuse verlassen. Aus dem Pilz sprossen Samen und Lianen, welche er auf Kramurx abschoss. „Weich aus.“ Kramurx bog in einer scharfen Kurve ab und verschwand im Gestrüpp. Und nun? Aero-Ass? Flügelschlag? Himmelsfeger? Finte? Nein, der Pilz sah so giftig aus, lieber nicht berühren. Nachtnebel? Spukball? Finsteraura? Würde keine Wirkung erzielen. Ihn mit Horrorblick aus dem Gehäuse locken? Wohl kaum. Da besaß er ein Pokemon, welches so deutlich im Vorteil zu sein schien und nichts half. Erzürnt ballte er seine Hände zu Fäusten. Verdammt! Dieser Feigling versteckte sich und die einzige Möglichkeit, die ihm einfiel war diejenige, Parasek zu drehen. „Wie oft darf ich wechseln?“, fragte er. Tsukushi hatte es wohl vergessen zu erwähnen – Anfänger! Er musste als Arenaleiter tatsächlich noch einiges lernen.
    „Einmal, entschuldige, das hab ich vergessen.“
    „Scheint so“, entgegnete er trocken. „Kramurx, Auszeit.“
    Etwas enttäuscht flog der Rabe auf die Holzbank und setzte sich zwischen Taiki und Ruri. Sie beide lobten ihn, streichelten über seinen Rücken und tätschelten seinen Kopf. So viel Aufmerksamkeit konnte man sich gefallen lassen. Vor allem, als der Trainer noch einige Leckerchen in seine Richtung warf.
    „Serin!“ In seinen Gedanken entstanden Bilder, welche bloß umgesetzt werden mussten. Wie sein Wiesel die gesamte Fläche zu seinen Füßen einfror. Die dünne Beinchen des … Zombiegetiers würden keinen Halt mehr darauf finden. So die Theorie.
    Mit stolzer Haltung sprang das Wiesel aus dem Ball, kreuzte angriffslustig seine Klauen, beinahe, als hätte er nur auf diese Gelegenheit gewartet. „Eissturm, Sniebel. Auf den Boden.“
    Das Wiesel beugte etwas sein Haupt, formte die Schnauze spitzer und blies seinen eisigen Atem über das gesamte Feld. Der Frost legte sich in Sekundenschnelle über alle zurückgebliebenen Fadenklumpen und ließ deren Konturen unter der dünnen Eisschicht noch erkennen. Im Gegensatz zu der künstlich geschaffenen Winterlandschaft, wirkten die saftig immergrünen Bäume der Arena etwas fehl am Platz.
    „Gigasauger, Parasek.“
    Die Eisschicht klirrte an einigen Stellen und Sniebel flitzte aus der Gefahrenzone hinfort. Zu spät. Da stachen schon Dornen aus dem Eis und fingen Serins rechten Hinterlauf. Dann eine zweite Ranke, welche sich um den Unterleib des Wiesels schlang und ihn hochhob. Serin biss und kratzte, fauchte und spie seinen kalten Hauch. Nichts half. Je mehr er sich bewegte, desto schmerzhafter stachen die Dornen zu. „Nicht die Ranken, Parasek selbst“, tadelte ihn Kazuya.
    Sniebel gab ein Schnauben von sich, als hätte er dies ohnehin bereits gewusst. Sein scharfes Auge konzentrierte sich auf einen schmalen Spalt, welcher zwischen dem Pilzhut und dem Eis bestand. „Eisstrahl.“
    „Energieball!“, wehrte Tsukushi intuitiv ab.
    Die feindlich aufeinandertreffenden Energien verschlangen sich ineinander, bald konnte man sie nicht mehr auseinanderhalten, und weiteten sich zu einer ohrenbetäubenden Explosion aus, welche die Ranken in Stücke zerriss und Serin gegen einen Baum schleuderte.
    Sniebel hielt sich den Kopf, schüttelte sich und stand schon wieder auf den Beinen. „Gut“, kommentierte Kazuya zufrieden. „Eisspeer, wie bei Hayato und Tropius.“
    Verständig nickte das Wiesel und grinste hinterlistig. Jeweils in einer Pfote bildete sich ein dolchartiges Eisgebilde, mit denen er Eindruck schinden wollte und herumschwenkte. „Du sollst nicht angeben, sondern kämpfen!“, knurrte Kazuya.
    Das Wiesel verzog seine Lefzen, begab sich jedoch in Position und sprintete los.
    „Energieball und Egelsamen.“
    Statt einem grünlichen Plasmaball, bildeten sich etliche, faustgroße Kugeln, die Parasek auf seinen Gegner losließ. Sniebel wurde von einigen erfasst und zurückgeworfen. Also sprang er über Paraseks Haupt hinweg und landete auf der anderen Seite. Schwerfällig drehte sich das Pokemon. Instinktiv wollte kein Pokemon mit dem Rücken zum Gegner stehen, auch wenn dies klüger gewesen wäre – wie in diesem Fall. Ungeschickt und leicht schlitternd, unsicher auf den dünnen Beinen, wandte sich Parasek dem Wiesel zu und fuhr seine Scheren aus, die er zusammenkniff.
    „Eisspeer.“
    Serin rannte auf ihn zu und als er den Zangen gefährlich nahe kam, legte er sich flach und rutschte unter ihnen hinweg, stieß seinen linken Arm vor und den ersten Dolch in Paraseks weiche Unterseite. Er konnte die Bestürzung des Gegners regelrecht in seinen eigenen Muskeln spüren, in jedem Einzelnen.
    „Und jetzt weg da, schnell.“
    Der Pilz wankte unter dem Stich und ignorierte, wohl eher unabsichtlich, den Befehl seines Trainers, Stachelsporen abzugeben. Dafür hatte sich Sniebel in Sicherheit gebracht und wog den zweiten Dolch in seiner Hand.
    „Nochmal Eisspeer.“
    Kazuya und Serin tauschten Blicke aus, das Wiesel murrte, nickte aber und erneut setzten sich seine Beine in Bewegung. Als er abspringen wollte, berührte etwas seinen Fuß. Erst ganz sachte, dann schlang es sich wie Fesseln um beide Gelenke und bohrte sich in seine Beine. Eine Liane, verziert mit kleinen, dunkelgrünen Blättern, rankte sich an Sniebel entlang und nahm ihn gefangen. Sie war mit Parasek verbunden, welcher sich an seinem Schmerz labte. Diese hintergründigen und seelenlosen Augen blitzten noch verräterischer als sonst auf, Kazuya hasste sie. Spinnen und Parasek, diese Pokemon ließen einen Schauder über sein Rückgrat laufen. Freilich durfte er sich dies nicht anmerken lassen.
    „Wir haben vorhin Egelsamen ausgelegt“, erinnerte ihn Tsukushi.
    „Hm … nicht mehr lange. Schlitzer.“
    Serin beugte sich, soweit es ihm noch möglich war, vor und zerschnitt mit seinen langen, prächtigen Klauen die Verbindungslinie, sogleich lockerten sich auch die Fesseln und auch die Liane fiel ab. Bloß die kleinen, dunkelgrünen Blätter nicht. Sie hafteten zu Dutzenden an seinem Wiesel und sonderten ein seltsames Licht ab. Sniebel murrte misslaunig, kräuselte schmerzverzerrt seine Schnauze und versuchte sich diese vom Leib zu reißen, vergebens.
    „Energieball.“
    Wie Plasmakanonenkugeln prasselten die faustgroßen Blasen, welche in ihrem Inneren mit einer dunkelgrünen Flüssigkeit gefüllt waren und eine grasgrüne, frische Hülle besaßen, auf Serin nieder.
    „Bisschen Breakdance, hm?“
    „Breakdance?“, wiederholte Ruri. Als sie bei ihm gewesen war, hatte sein Sniebel selbst noch nicht gewusst, was das sein sollte.
    Nun schlängelte sich Serin zwischen den Energiebällen hindurch, auch mit Handständen und Drehen, mit all den ‚Moves‘, die Kazuya damals bei den meist älteren Straßenkindern im Sommer beobachtet und teilweise selbst mitgemacht hatte. Wenn man kein Geld besaß, suchte man sich Beschäftigungen, die keinen einzigen Cent kosteten. Wie cool, wenn dies sein Pokemon sogar für einen Kampf gebrauchen konnte. Er hatte nie verstanden, warum sie ihr Geld dann etwa für Gras ausgaben, viel eher verstand er, weshalb man statt Wasser Bier und Alkopops trank, bedient hatte er sich das eine oder andere Mal dennoch daran. Diese Zeit war vorbei, zumindest hoffte er das. Da war nie was Hartes dabei, das macht doch fast jeder, sagte er sich selbst. Aber nicht mit zwölf, sagte eine andere Stimme, die er verdrängte.
    Es war viel besser zu kämpfen und zu trainieren, vor allem, wenn man mit seinen Pokemon tanzen konnte. Außerdem hatte er sich auf diese Art und Weise in Serins Herz eingeschlichen, zumindest ein klein wenig, hatte auf etwas gezielt, wofür auch das Wiesel zu begeistern war. Das hatte er bei einem Training bemerkt, als Serin beinahe den Eindruck erweckt hatte zu tanzen.
    Heute erschienen seine Bewegungen jedoch mechanisch und steif, vermutlich lag dies am kräftezehrenden Egelsamen. Schließlich gab sich das Wiesel unkonzentriert, wurde gestreift und taumelte.
    „Schluss mit der Hampelei, wir haben noch einen zweiten Eisspeer, ne?“
    Euphorisch, vermutlich, weil er schnellstmöglich von dieser Plage befreit werden wollte, hastete er erneut los und schoss, als das Insekt unter dem Pilz zum Vorschein kam, das Stilett ab.
    Parasek griff mit beiden Scheren danach und hielt ihn vor seinem Aufprall auf, dann zersplitterte er in seinen Schneiden wie fragiles Glas.
    Kazuya hielt inne, versuchte das wallende Blut unter Kontrolle zu bringen, den Kampfesrausch in seinen Adern. Am liebsten wäre er ein Risiko eingegangen. Berührte Sniebel den Pilz, wusste er nicht, was geschehen würde. Er hatte Pokemon in ihrer freien Wildbahn beobachtet, sie alle scheuten sich davor Parasek zu berühren. Bestimmt war ihre Oberfläche von giftigen Sporen nur so übersät. „Sind die giftig?“, wandte er sich, etwas beschämt, da er es selbst nicht so genau wusste, an Taiki.
    „Dieses Neonrot, natürlich ist der giftig!“
    Entsetzt schnaubte Serin, fast hätte ihn sein Trainer ins Verderben geschickt. Mit Gift im Blut oder einer Paralyse wäre die Runde für ihn vorbei gewesen.
    „Eisstrahl auf den Hut“, befahl Kazuya kurzerhand, um selbst zu sehen, was aus seiner Intuition wurde. Erst reagierte Serin nicht, war wohl noch immer beleidigt, dann drängte er ihn dazu und das Wiesel lief los.
    „Verhindere es, Solarstrahl.“
    Zwischen den Scheren bildeten sich grüne Energiefunken und gleißendes Licht. Für einen Solarstrahl benötigten Pokemon Sonnenlicht und idealerweise eine Wiese oder einen Wald, woraus sie jene Energie ziehen konnten. In Sekundenschnelle war der Lichtstrahl gebündelt, doch Parasek hielt sich zurück und behielt die Kugel zwischen seinen Schneiden. Serin verschwand indes im Dickicht, nicht einmal sein eigener Trainer wusste, wo er sich aufhielt, und kletterte mit flinken, geschickten Handgriffen die Bäume hinauf.
    Als Finte ließ es das Wiesel mittels Eissturm im gegenüberliegenden Gebüsch rascheln, sodass sich der träge Käfer danach umdrehte und den mächtigen Strahl abschoss. Dort in der Ferne, welche Sniebel nicht interessierte, explodierte er.
    Kazuya fand sein Pokemon … verdammt cool, wie es ninja-, oder besser gesagt, assassinenhaft aus dem Blattwerk sprang und dem Krabbelgetier seinen eisigen Atem auf den Pilz blies. Jener überzog sich augenblicklich mit einer dünnen Eisschicht und glitzerte fast winterlich im Sonnenlicht.
    „Schattenklaue“, wies er aus einer Laune heraus an. Im nächsten Moment wusste er, was er mit seinem Befehl bezwecken wollte. „Dreh das Vieh um.“
    „Nein, Parasek, wehr dich!“
    Mit beiden Pfoten weit ausholend ließ sich Serin fallen, hieb gegen die Kuppe des kegelförmigen Gebildes und spürte, wie der gesamte Käfer schwankte und fiel. Nun endlich, hier lag seine weiche Unterseite frei. Wie eine Schildkröte, die man auf den Panzer gelegt hatte, zappelte Parasek und schlug mit seinen dünnen, langen Beinen um sich. Gleich, was er auch immer tat, er rollte in einem Halbkreis auf dem Eis hin- und her. Serin und Kazuya genossen schadenfroh diesen Anblick, der Trainer hatte dieses Pokemon noch nie gemocht!
    „Finsteraura und Eishieb!“
    „Das bringt nichts mehr, hören wir auf“, bot Tsukushi niedergeschlagen an.
    Doch Sniebel wollte sich nicht mehr aufhalten lassen. Ein Sieg war kein Sieg, wenn der Gegner nicht alle Viere von sich streckte, also bildete sich eine klirrend kalte Energie um seine Klauen und das Wiesel beschwor dunkle Energien, welche auf den Kontrahenten einschlugen.
    Parasek gab das erste Mal in diesem Kampf ein Geräusch von sich, ein eigenartiges, hohes Zirpen, dann fasste ihn der Strahl des Pokeballs.
    „Gut gemacht, Parasek“, lobte Tsukushi und drückte den Ball einen Moment an sich, bevor er ihn an seinen Gürtel zurücksteckte.
    Langsam spürte er, wie Glücksgefühle ihn überschwemmten, auch wenn er Zeit benötigte, um den Ausgang des Kampfes zu verdauen. Diese Orden waren wichtig für ihn, er wollte zeigen, dass auch er etwas aus seinem Leben machen, es selbst gestalten und voranbringen, konnte. Außerdem ... ja, außerdem sahen ihn seine Begleiter als einen Gewinnertypen an, besonders Taiki, das war ihm auf eine seltsame Art und Weise wichtig.
    „Der Herausforderer hat gewonnen. Parasek kann nicht mehr weiterkämpfen.“

  • [tabmenu][tab='Vorwort']Eigentlich hab ich Snake versprochen, dass ich heute keinen Kommentar mehr schreibe, aber ich bin momentan so ruhelos, wenn ich keinen Kommentar schreibe... Heute wäre es mein Dritter und an diesem WE hab ich insgesamt sechs verfasst. ôo Wuh, ich frag mich, wie viele ich an dem Karnevalswochenende schreibe vor Langeweile. lol
    Jedenfalls kommt mir das neue Kapitel recht. Gelungene Ablenkung von Unforgivable Sinner. Juhuu! xD *kommt momentan nicht weiter*


    [tab='Chapter XXV']Der geänderte Titel des Kapitels gefällt mir wesentlich besser als Life's Battlefield, vor allem passt die fauchende Katze besser dazu. :) Kämpfernatur - jedes seiner Pokémon besitzt einen gewissen Willen, den Kampf zu entscheiden; jedes Pokémon auf seinen eigene Art und Weise. Bei Himé wäre es wohl Stolz, bei Kramurx Gehorsam gegenüber Kazu und bei Serin... Schwer. Vielleicht Siegeswillen. Jedenfalls ist der Titel wohlgedacht, berücksichtigt bei näherer Betrachtung sowohl positive als auch negative Charakterzüge der einzelnen Pokémon.


    Himés Kampf gegen Sichlor ist wirklich gut geschrieben; hab dich wohl inspiriert aus ihrer Sicht zu schreiben. Find ich toll und ehrlich gesagt auch irgendwie amüsant. Ihre Gedankengänge im Bezug auf Kazu sind wirklich lustig zu lesen, vor allem die Stellen mit seinem Lieblingswort "cool" und dass sie niemals eine Frau an seiner Seite akzeptieren würde. xD Ich denke aber, der Grund für ihre angestaute Ungeduld in dem Kampf ist, dass sie von Sichlor an der Nase herumgeführt wurde. Allerdings eine kluge Taktik, die Tsukushi anwendet, anstatt solch einen aggressiven Kampfstil an den Tag zu legen wie Kazu. Immerhin hat Tsukushi sein Ziel erreicht: Snobilikat wurde ungeduldig und wütend, was sich bei dem Kampf gegen Ledian ausgezahlt hat. Sie war K.O. Ich schätze aber, dass diese Niederlage wohl ihren Stolz etwas angeknackst hat. xD" Vielleicht hat sie auch daraus gelernt und schiebt ihre Arroganz zumindest in Kämpfen einen Moment zur Seite. Aus Hochmut werden oft Fehler geboren. Fänds interessant und schön, wenn Snobilikat diese Tatsache lernt und dementsprechend öfters verlieren würde.


    Kramurx gegen Ledian. Ein interessanter Kampf, obwohl ich nicht sicherlich bin, ob Kagé sich wirklich so hervorragend in einer fremden Umgebung zurechtfinden würde. In meinem Zimmer würde ich mich auch im Dunkeln zurechtfinden, was aber dann auf dem Flur oder im Zimmer meines Bruders enden würde. xD Daher denk ich, auch wenn es dunkel ist, könnte sich Ledian orientieren, beispielsweise durch bestimmte Gerüche.
    Der Kampf war zwar recht kurz, aber im Anbetracht des vorherigen Kampfes mit Himé vollkommen in Ordnung. Schließlich hat Ledian auch schon diverse Donnerblitze zu spüren bekommen.


    Wie ungemein erleichternd immer der kleine Smalltalk zwischen den Kämpfen ist. Schön wie Ruri mit Tsukushi ins Gespräch gekommen ist. *g* Ruris Zwischenruf, dass Parasek ein "geiler" Zombie ist, war genial. xD Und Taiki bezeichnet Parasek als Freak, ist aber selbst einer. C:
    Irgendwie hab ich bei der letzten Runde das Gefühl gehabt, dass Sniebel recht wenig Treffer eingesteckt hat oder irre ich mich da? O: Na ja, egal. Die Taktik, um an Parasek heranzukommen, find ich gut gewählt. ^^


    Obwohl ich ja eigentlich schon das ganze Kapitel kenne (wenige Stellen waren mir unbekannt XD), ist mir Kazu in diesem Kapitel... Nun ja, wie soll ich es bezeichnen? Etwas unsympathisch. Es ist mir zwar auch schon in manch anderen Kapiteln aufgefallen, aber nie so stark wie bei diesem Kapitel.
    Er verkommt immer mehr zum Arschloch und kriegt langsam Parallelen zu Shinji, find ich. Besonders in der Schuldfrage wessen Versagen eine Niederlage ist. Da hat Taiki schon recht. Es ist auch die Schuld des Trainers. Immerhin drillt Kazu seine Pokémon zum Sieg, tadelt sie aber und gibt ihnen die Schuld, wenn sie einzig aus Loyalität dem Trainer gegenüber, falsche Entscheidungen treffen - oder aus Angst, Fehler machen.
    Oder er sieht nur, dass Tsukushi ein Arenaleiter ist, der erst seit kurzem im Amt ist (beispielsweise die Information wie oft er wechseln darf; dürfen sie eigentlich öfters als einmal), fragt sich aber nicht, wie er wohl an diesen Posten gekommen ist. Schwach und zu unterschätzen ist er wohl daher nicht. Ja, unerfahren ist er schon, aber wenn er in einer vollkommen neuen Situation und Verantwortung wäre, wäre Kazu mit Sicherheit mit einigen Dingen auch nicht sofort vertraut. Ein bisschen mehr Weitsicht könnte man schon von einem Dieb erwarten, zu mal etwas Respekt ebenbürtigten Gegnern gegenüber. Kazu könnte sich einfach etwas mehr für seine Mitmenschen interessieren.
    Und zu seinen Pokémon ist er auch nicht gerade freundlich. Dass er mit Himé schimpft, ist nachvollziehbar, aber bei dem Tonfall, den er bei Kämpfen an den Tag legt, da würde ich mich irgendwann einfach weigern, für ihn etwas zu tun. Ständig angeblafft zu werden, ist nicht gerade motivierend, und irgendwann würde ich einfach den Gehorsam verweigern. Was soll er schon tun? Im Pokéball einsperren und nichts mehr zu essen geben? Alle, mal abgesehen von Kokó, könnten sich selbst ernähren, wenn sie aus ihrem Ball ausbrächen.
    Einen strengen, aber dabei freundlichen Ton sollte mal schon wahren, um die Akzeptanz seiner Gefährten nicht zu verlieren, denk ich. ^^"
    Stolz und Siegeswille schön und gut; für ihn ist das normal, denn manche Menschen denken gar nicht drüber nach, wie ihr Verhalten auf ihre Mitmenschen wirkt. Deswegen sollte er einen gewissen Wert drauf legen, seine Pokémon bei Laune zu halten. Damit mein ich nicht, sie zu pflegen in Form von zu fressen geben, für frisches Wasser zu sorgen und sie zu bespaßen, sondern auch ihr Vertrauen und die Akzeptanz zu bewahren.
    Vielleicht zettelt Himé oder jemand anders auch einfach mal eine Rebellion an? Wäre interessant wie Kazu drauf reagiert. lol


    [tab='Nachwort']Mit dem dritten Kommentar an diesem Tage fertig. Juhuu. Jetzt mach ich auch keinen Finger mehr krumm. xD" Auf die Suche nach Fehlern mache ich mich bei dir aber nicht. Faulheit halt und ergäbe sowieso keinen Sinn.
    Hoffe du freust dich drüber, wenn du mit Hausaufgaben fertig bist. :)[/tabmenu]
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  • Ahoi, Schutzgöttin in Stiefeln :‘D


    Erst mal bin ich froh, dass es bei dir wieder schneller vorwärts geht als auch schon, ich weiss ja, wie schnell man mal ein Tief haben kann. Du scheinst davon allerdings nie was zu merken, wie machst du das? X3


    Kämpfernatur I
    Mag ich, zwar ist deine FF etwas Katzenüberlastet, aber gut, sie sind ja auch Kämpfer. Du sagtest ja selbst mal, du hast mit Kazus Team das Spiel durchgezockt, was natürlich für Hime und co spricht, lol.
    Was ist Chitin? Ich könnts ja googeln aber ich frag jetzt dich mal. Was bei Kämpfen in meinen Augen das schwerste ist, ist, dass man beim Schreiben nicht mit Worten bzw den Begriffen von Attacken um sich wirft, sondern der Dynamik wirklich Leben einhaucht. Bei dir gelingt das auch, wenn du ganz am Anfang des Kapitels stehst, da ich von dir auch schon welche las, wo ich den Anfang holpriger fand, im Sinne von, man findet sich erst rein wenn man beginnt zu tippen. Aber hier gelingt dir das vom ersten Satz an, Respekt.
    Was mir immer noch schwer fällt ist, dass die Arenaleiter bei dir japanische Namen haben, denn ich kenne sie ja nur beim Deutschen. Auch wenn ich ein Fan vom Original etc pp bin, ich lese es allein an der Arena ab, mit wem wir es zu tun haben, erwähnst du den Namen aber mal „einfach so“ dann komme ich ohne Google nicht mit. Aber deshalb musst dus nicht ändern, es fiel mi nur wieder mal auf. Dass die Arena keine Linien hat, sondern eine Art Wald ist find ich erst jetzt so richtig klug, denn im Spiel selbst ist das ja kein „Hinderungsgrund“. Man muss da bloss rausfinden, wie man zum Arenaleiter kommt aber bei dir sehe ich das in einem anderen Licht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr du ins Detail gehst und bei jedem Kapitel aufs Neue so viel Energie mitbringst.
    Ledian kann Tempohieb? Woh das kann ja Hauen xD Da passt „lieblich“ aber gar nicht, iwie. Es ist auch kräftiger als ein Marienkäfer, aber es ist zu zart für was Anderes. Schwierige Sache, lol. Ist Juwelenkraft ihre Lieblingsattacke, so btw? Die setzt das ja ziemlich oft ein. Achtest du eigentlich auf AP oder nicht? Fiel mir gerade so ein. Und hast du mal drüber nachgedacht iwelche Items einzusetzen? >D
    Dieses „zurück“ war das einzige am ganzen Kapitel, was mir zu schnell ging. Wenns beim Kampf Schlag auf Schlag geht ist es das eine, aber den Satz musst ich zweimal lesen ^^“
    Haha lol, Ledian sah dem entgegen und dann wurde es schwarz. Das arme Ding lol. Ist interessant, wie es mehrere heftige Elekrtoattacken aushält, denn, auch wenn es nicht megaeffektiv ist, es tut doch sicher weh, denk ich mir. Aber interessanter Kampf, ich find Hime ja eh spannend, was sie alles kann. Was ich bei dir immer liebe sind diese tollen Gespräche dazwischen, kleine B-Story so nebenbei xD Dass Ruri wieder da ist-hoffentlich kommt sie mal gross raus!- freut mich, ich liebe sie. Sie ist so herrlich witzig, das braucht Kazu einfach. Dein Ende ist zwar in dem Sinne kein Cliffhanger, aber ganz toll gemacht trotzdem.


    -Die Gottesanbeterin kam direkt über sie und breitete ihre Sicheln aus. In ihrer Mitte sammelte sich ein tosender Windstoß in Form einer Sichel, welchen sie auf die Löwin abschoss.
    -„Also mit heute dann mindestens eine, oder?“ Das Milchbubi machen wir fertig, (Nop. Der Milchbubi)


  • Tihihi, fangen wir doch mit dem Header an. Das Bild von dem aggressiven Kätzchen finde ich toll, es harmonisiert auf eine süße aber auch coole Art und Weise einfach so gut mit dem Titel. Wirklich hinreißend :) .
    Der Titel hingegen hat mich ein wenig verwirrt. Da das Kapitel "Kämpfernatur I" heißt, habe ich als erstes befürchtet, dass nur der halbe Kampf in dem Kapitel ist, und weil ich es nicht ertragen kann, Etwas nur halbfertiges zu lesen, wollte ich ursprünglich sogar mit meinem Kommi warten, bis ich gleichzeitig beide Teile von Kämpfernatur verschlingen kann.
    Wieso du das hier trotzdem jetzt schon zu lesen bekommst? Weil ich deinen Schreibstil sehr schätze und mich einfach nicht mehr zurückhalten konnte natürlich! XD
    Aber das "Kämpfernatur" an sich finde ich toll gewählt, das ist einer dieser Ausdrücke, die Kazus Persönlichkeit einfach prima einfangen!
    Jetzt werde ich chronologisch zu den einzelnen Kämpfen etwas schreiben, sonst verliere ich den Überblick:


    Hime VS Sichlor:

    Híme sammelte glänzende, geschliffene Juwelen um sich, die Waffen einer Frau, auch wenn diese eine Katze war. Wunderschön anzusehen und spitz wie Dolche – oder ihre heißgeliebten Krallen.

    Oh mein Gott! Ich liebe diesen Satz mit den Waffen einer Frau einfach! Ich lese ihn immer wieder und kann doch meine Augen nicht von ihm abwenden. Das ist so genial! Ich würde auch gerne so etwas zustande bringen, die Formulierung, die Persönlichkeit die da heraussticht, so etwas ist begnadet!


    Ähem. Okay, jetzt habe ich mein inneres Fangirl geknebelt. Wenden wir nun uns dem eigentlichen Kampf zu.
    Ich finde es interessant, dass du das Kapitel sofort im Gefecht starten lässt, den Leser quasi direkt ins Geschehen wirfst. So geht es von Anfang an actionmäßig ab, nicht schlecht. Was mir auch an deinem Schreibstil auffällt, ist die Tatsache, wie du Kai, obwohl er kaum etwas sagt dennoch eine individuelle Persönlichkeit zu verleihen verstehst. So etwas finde ich super, außerdem gefällt mir, dass er ein schüchterner "Mr. Nice Guy" ist. Bei seinem Aussehen wirkt das glaubhaft (und auf mich ziemlich sympathisch ^^).
    Der Kampf selber ist recht gut, obwohl Gottesanbeterinnen ja keine Blattfresser sind, sondern auf lebende Beute lauern. Aber das kann Hime ja nicht wissen. Und dass Hime in der Wildnis Jagd auf ein Sichlor machen würde, kann ich mir jetzt auch nicht so richtig vorstellen, da endet meine Fantasie immer nach dem ersten abgetrennten Körperteil. Oo
    Aber so ist unsere Hime wohl einfach, ein Riesenego und die benötigten Fähigkeiten um dieses zu rechtfertigen.
    Der Trick am Ende, mit dem Austricksen von Sichlor hat mir auch gut gefallen, solche Sachen sind immer toll. Vor allem weil ich im Eifer des Gefechts oft viel zu aufgeregt wäre, um mir so einen raffinierten Trick einfallen zu lassen.


    Ledian VS Hime:
    Woah, jetzt sieht Kai schon aus wie ein Mädchen? Ich liebe Jungs die wie Mädchen aussehen! Pass auf, sonst wird er noch zu meinem Lieblingschara! XD
    Okay, tut mir Leid. Das war bestimmt das letzte Mal in diesem Kommi, dass ich über deine Charas swoone.

    „Bleib ja stehen!“, warnte Kazuya eindringlich, in einem schon fast militärischen Tonfall.


    „Du bist selbst schuld, Híme“, nörgelte Kazuya.


    „Zurück.“ Verdrossen hielt Kazuya den Strahl des Pokeballs auf sein Pokemon. „Nächstes Mal hörst du besser und benimmst dich nicht wie ein wildes Tier. Verdammter Sturkopf!“

    Hahaha, mir gefällt es, wie du es verstehst, Kazu wie einen echten Antihelden mit Ecken und Kanten darzustellen, anstatt ihn wie viele seiner Kollegen im Fernsehen im Laufe der Zeit verweichlichen zu lassen. Bei seiner Vergangenheit wäre es einfach unrealistisch, wenn er so schnell anfangen würde sich im Kampf zu freundlich zu verhalten.
    Der Kampf selber ist in Ordnung, man merkt aufgrund der Tatsache, dass Ledian trotz zwei gegen Hime sehr effektiver Attacken trotzdem so lange zum Gewinnen braucht, wie unerfahren der Junge als Arenaleiter noch ist.
    Außerdem wird logisch erklärt, weshalb Kazu mit Cocos Hilfe nicht einfach die gesamte Arena abfackelt. Ganz ehrlich, bevor ich den Arenakampf gelesen habe, habe ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht, dass dem Kampf dadurch ein wenig die Energie fehlen würde. Hier ist zwar immer noch klar, dass Kazu gewinnt (Kai ist einfach ein Anfänger, das kann niemand ändern), aber es ist trotzdem spannend zu lesen.

    Ledian VS Kage:

    Okay, da Ledian schon geschwächt war, ist es wohl realistisch, dass der Kampf nicht so schwer ist wie die anderen. Von Kazu kriegen wir einen klugen Einsatz der Dunkelnebel-Attacke demonstriert, aber es scheint mir um ehrlich zu sein trotzdem fast ein bisschen zu einfach.
    Bei den Facettenaugen bin ich ein wenig verwirrt. Können Insekten mit denen nicht deshalb so gut sehen, weil sie von vielen verschiedenen Blickwinkeln auf einmal Reize empfangen? Und wenn der Dunkelnebel in den Facettenaugen feststeckt (wie auch immer DAS möglich sein soll), dann sollte er auch genauso auf Kages Augen draufsitzen. Naja, das mit den Augen ist eine etwas unlogische Sache, aber ich bin in dem Gebiet auch kein Fachmann, also lasse ich es besser darüber zu reden, bevor ich noch anfange hier Fehlinformationen zu verbreiten.

    Parasek VS Kage und hauptsächlich Serin

    Die Beschreibung von Parasek am Anfang finde ich toll, wie so langsam diese toten Augen und die gewaltigen Scheren unter dem Pilz hervorkommen, das erinnert mich wirklich an Monster aus einem Horrorfilm (oder die gruseligen Krabben die ich im Urlaub immer im Meer gesehen habe).
    Allerdings finde ich, dass du hier ein wenig Potential verspielt hast, den Kampf noch spannender zu machen, vor allem nachdem Ledian ja nicht so das Oberinsekt war. Parasek hatte noch so viele Möglichkeiten, Kazu den Sieg so richtig schwer zu machen. Zum einen hättest du, nachdem es eigentlich besiegt war den Pilz die Kontrolle übernehmen und als marodierende Kampfmaschine im Gegensatz zum treuen Käfer der den Befehlen seines Trainers folgt darstellen können, dann muss man das Vieh quasi zwei Mal besiegen.
    Und was ich ein bisschen unlogisch finde, ist wie es am Ende besiegt wird. Gegen Sichlors Chitinpanzer haben Himes Juwelen also nichts aurichten können, aber Paraseks Chitinpanzer am Bauch (der trotzdem genauso dick ist wie überall, Pilz hin oder her) hält nicht mal zwei Attacken von Sniebel stand?
    Naja, andererseits war der Kampf ja auch so lang genug, nicht wahr ;) ?
    Wahrscheinlich bin ich sowieso der Einzige, der so etwas für etwas ungewöhnlich hält, hahaha!


    Tut mir Leid, dass ich jetzt schon wieder von dem anfange, aber wie Kai versucht mit Ruri anzubandeln (so nennt man das in Bayern), kommt ein wenig verzweifelt rüber. Er war für Azaleas holde Weiblichkeit wohl immer nichts weiter als der lokale Insekten-Freak, was? Oder interpretiere ich in seine Sätze womöglich viel zu viel hinein? Ist ja auch egal.


    Naja, das war es von mir wieder zu deinem aktuellen Kapitel. Ich bin schon total gespannt, was wohl in "Kämpfernatur II" passieren wird :)!

  • Ich hab also noch viel zu tun, bevor ich fliege. XD


    [tabmenu]
    [tab=x3]
    Thanks! <3
    [tab=Aki x3]

    Zitat

    Der geänderte Titel des Kapitels gefällt mir wesentlich besser als Life's Battlefield, vor allem passt die fauchende Katze besser dazu. :) Kämpfernatur - jedes seiner Pokémon besitzt einen gewissen Willen, den Kampf zu entscheiden; jedes Pokémon auf seinen eigene Art und Weise. Bei Himé wäre es wohl Stolz, bei Kramurx Gehorsam gegenüber Kazu und bei Serin... Schwer. Vielleicht Siegeswillen. Jedenfalls ist der Titel wohlgedacht, berücksichtigt bei näherer Betrachtung sowohl positive als auch negative Charakterzüge der einzelnen Pokémon.


    Das auch, aber vor allem hatte ich es auf Kazu selbst bezogen :D


    Zitat

    Himés Kampf gegen Sichlor ist wirklich gut geschrieben; hab dich wohl inspiriert aus ihrer Sicht zu schreiben. Find ich toll und ehrlich gesagt auch irgendwie amüsant. Ihre Gedankengänge im Bezug auf Kazu sind wirklich lustig zu lesen, vor allem die Stellen mit seinem Lieblingswort "cool" und dass sie niemals eine Frau an seiner Seite akzeptieren würde. xD Ich denke aber, der Grund für ihre angestaute Ungeduld in dem Kampf ist, dass sie von Sichlor an der Nase herumgeführt wurde. Allerdings eine kluge Taktik, die Tsukushi anwendet, anstatt solch einen aggressiven Kampfstil an den Tag zu legen wie Kazu. Immerhin hat Tsukushi sein Ziel erreicht: Snobilikat wurde ungeduldig und wütend, was sich bei dem Kampf gegen Ledian ausgezahlt hat. Sie war K.O. Ich schätze aber, dass diese Niederlage wohl ihren Stolz etwas angeknackst hat. xD" Vielleicht hat sie auch daraus gelernt und schiebt ihre Arroganz zumindest in Kämpfen einen Moment zur Seite. Aus Hochmut werden oft Fehler geboren. Fänds interessant und schön, wenn Snobilikat diese Tatsache lernt und dementsprechend öfters verlieren würde.


    Schön, dass du das siehst, also Tsukushis Strategie <3 Ich wollt aus ihm etwas mehr machen (wie du weißt, Skype =* ), als nur der junge Arenaleiter, über den mal schnell "drübertrampeln" kann. XD
    Ja, Híme findet das nicht toll. *g*


    Zitat

    Kramurx gegen Ledian. Ein interessanter Kampf, obwohl ich nicht sicherlich bin, ob Kagé sich wirklich so hervorragend in einer fremden Umgebung zurechtfinden würde. In meinem Zimmer würde ich mich auch im Dunkeln zurechtfinden, was aber dann auf dem Flur oder im Zimmer meines Bruders enden würde. xD Daher denk ich, auch wenn es dunkel ist, könnte sich Ledian orientieren, beispielsweise durch bestimmte Gerüche.
    Der Kampf war zwar recht kurz, aber im Anbetracht des vorherigen Kampfes mit Himé vollkommen in Ordnung. Schließlich hat Ledian auch schon diverse Donnerblitze zu spüren bekommen.


    Naja, Kramurx sind eher nachtaktiv, daher. ^^



    SO hart? ôo
    Naja, ich dachte, dass er mit Híme so umspringen kann, weil sie selbst 'nen harten Umgangston an den Tag legt. Sie ist ja nicht Miss Sensible wie Koko es ist. XD
    Wäre Híme bei einem Trainer, der immer freundlich ist und nachgibt und ihr nie Kontra bietet ... der arme Mensch, der wäre mit ihr mit den Nerven am Ende, sie würde ihn auf der Nase rumtanzen, bis derjenige einen Nervenzusammebruch hat lol. Ich glaube, speziell Híme braucht das, dass jemand einen härteren Umgangston mit ihr einschlägt, manchmal zeigt sie Kazuya seine Grenzen, aber sie kennt es ja eigentlich von sich selbst. Warum sollte sie einen Aufstand proben, wenn sie genauso wie er und keinen Deut besser ist? XD


    Naja, eig. dacht ich, dass er sich schon Gedanken um seine Mitmenschen macht (speziell, wenn er etwas von ihnen möchte bzw. generell etwas erreichen möchte :D), aber manchmal geht's mit ihm durch und Hauptsache gewinnen! Nicht, dass er Tsukushi tatsächlich verlacht hätte (bis auf dass Tsukushi vergessen hatte zu sagen, dass er einmal wechseln darf - ist von Arena zu Arena unterschiedlich, bei Yanagi durft er gar nicht wechseln), für ihn gehört diese Stichelein dazu. XD


    Sag mir bitte, was ich ausbessenr muss, damit es auf dich "besser" oder "richtiger" wirkt. Aber ohne, dass der Faden für ihn reißt, den ich spinne. Wär ja seltsam, wenn er auf einmal so Wischi-Waschi-Mimimiiii-*Weichei* mit seinen Pokemon reden würde. XD ... ^^"


    [tab=Lynn x3]

    Zitat

    Mag ich, zwar ist deine FF etwas Katzenüberlastet


    ^^"


    Zitat

    Was ist Chitin?


    Stoff, aus dem Insektenpanzer sind, ist aber auch in den Zellwänden von Pilzen enthalten *klugscheiß* XD


    Zitat

    Was bei Kämpfen in meinen Augen das schwerste ist, ist, dass man beim Schreiben nicht mit Worten bzw den Begriffen von Attacken um sich wirft, sondern der Dynamik wirklich Leben einhaucht. Bei dir gelingt das auch, wenn du ganz am Anfang des Kapitels stehst, da ich von dir auch schon welche las, wo ich den Anfang holpriger fand, im Sinne von, man findet sich erst rein wenn man beginnt zu tippen. Aber hier gelingt dir das vom ersten Satz an, Respekt.


    :love:


    Zitat

    Was mir immer noch schwer fällt ist, dass die Arenaleiter bei dir japanische Namen haben, denn ich kenne sie ja nur beim Deutschen. Auch wenn ich ein Fan vom Original etc pp bin, ich lese es allein an der Arena ab, mit wem wir es zu tun haben, erwähnst du den Namen aber mal „einfach so“ dann komme ich ohne Google nicht mit. Aber deshalb musst dus nicht ändern, es fiel mi nur wieder mal auf. Dass die Arena keine Linien hat, sondern eine Art Wald ist find ich erst jetzt so richtig klug, denn im Spiel selbst ist das ja kein „Hinderungsgrund“. Man muss da bloss rausfinden, wie man zum Arenaleiter kommt aber bei dir sehe ich das in einem anderen Licht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr du ins Detail gehst und bei jedem Kapitel aufs Neue so viel Energie mitbringst.


    Wieder danke ^^


    Zitat

    Ledian kann Tempohieb? Woh das kann ja Hauen xD Da passt „lieblich“ aber gar nicht, iwie. Es ist auch kräftiger als ein Marienkäfer, aber es ist zu zart für was Anderes.


    Naja, du weißt in Hoenn Legenden ... Kens Papinella *gg* Selbe in himmelblau, nur stärker XD


    Zitat

    Ist Juwelenkraft ihre Lieblingsattacke, so btw? Die setzt das ja ziemlich oft ein. Achtest du eigentlich auf AP oder nicht? Fiel mir gerade so ein. Und hast du mal drüber nachgedacht iwelche Items einzusetzen? >D


    Ich mag's schon, in meinem Kopf entsteht dann immer ein Bild von Renamons Diamantensturm. :blush:
    Ne, AP nicht.
    Items sind teuer für Trainer, es sei denn man stiehlt sie. ;)


    Zitat

    Dass Ruri wieder da ist-hoffentlich kommt sie mal gross raus!- freut mich, ich liebe sie. Sie ist so herrlich witzig, das braucht Kazu einfach.


    Ruri freut sich. =*


    Zitat

    Dein Ende ist zwar in dem Sinne kein Cliffhanger, aber ganz toll gemacht trotzdem.


    :love:


    [tab=Emerald <3]

    Zitat

    Tihihi, fangen wir doch mit dem Header an. Das Bild von dem aggressiven Kätzchen finde ich toll, es harmonisiert auf eine süße aber auch coole Art und Weise einfach so gut mit dem Titel. Wirklich hinreißend :) .
    Der Titel hingegen hat mich ein wenig verwirrt. Da das Kapitel "Kämpfernatur I" heißt, habe ich als erstes befürchtet, dass nur der halbe Kampf in dem Kapitel ist, und weil ich es nicht ertragen kann, Etwas nur halbfertiges zu lesen, wollte ich ursprünglich sogar mit meinem Kommi warten, bis ich gleichzeitig beide Teile von Kämpfernatur verschlingen kann.
    Wieso du das hier trotzdem jetzt schon zu lesen bekommst? Weil ich deinen Schreibstil sehr schätze und mich einfach nicht mehr zurückhalten konnte natürlich! XD


    Da kommt noch was, da muss er außerhalb des Kampfes auch ne Kämpfernatur sein. :whistling:
    Aber danke, danke ^^


    Zitat

    Aber das "Kämpfernatur" an sich finde ich toll gewählt, das ist einer dieser Ausdrücke, die Kazus Persönlichkeit einfach prima einfangen!


    Genau das wollte ich <3


    Zitat

    Ähem. Okay, jetzt habe ich mein inneres Fangirl geknebelt. Wenden wir nun uns dem eigentlichen Kampf zu.
    Ich finde es interessant, dass du das Kapitel sofort im Gefecht starten lässt, den Leser quasi direkt ins Geschehen wirfst. So geht es von Anfang an actionmäßig ab, nicht schlecht. Was mir auch an deinem Schreibstil auffällt, ist die Tatsache, wie du Kai, obwohl er kaum etwas sagt dennoch eine individuelle Persönlichkeit zu verleihen verstehst. So etwas finde ich super, außerdem gefällt mir, dass er ein schüchterner "Mr. Nice Guy" ist. Bei seinem Aussehen wirkt das glaubhaft (und auf mich ziemlich sympathisch ^^).


    Wieder danke <3
    Ach, der kann doch nichts anders sein als ein Mr. Nice Guy, schwer vorstellbar! ^^"


    Zitat

    Der Kampf selber ist recht gut, obwohl Gottesanbeterinnen ja keine Blattfresser sind, sondern auf lebende Beute lauern. Aber das kann Hime ja nicht wissen. Und dass Hime in der Wildnis Jagd auf ein Sichlor machen würde, kann ich mir jetzt auch nicht so richtig vorstellen, da endet meine Fantasie immer nach dem ersten abgetrennten Körperteil. Oo


    Gibt ja Baby-Sichlors. =X


    Zitat

    Aber so ist unsere Hime wohl einfach, ein Riesenego und die benötigten Fähigkeiten um dieses zu rechtfertigen.


    Solange man die benötigten Fähigkeiten hat, ist es ja auch gerechtfertigt.
    Blöd wird's nur bei einem riesigen Ego und nichts dahinter. XD


    Zitat

    Der Trick am Ende, mit dem Austricksen von Sichlor hat mir auch gut gefallen, solche Sachen sind immer toll. Vor allem weil ich im Eifer des Gefechts oft viel zu aufgeregt wäre, um mir so einen raffinierten Trick einfallen zu lassen.


    Ich wär's auch, sag ich ehrlich ^^"


    Zitat

    kay, da Ledian schon geschwächt war, ist es wohl realistisch, dass der Kampf nicht so schwer ist wie die anderen. Von Kazu kriegen wir einen klugen Einsatz der Dunkelnebel-Attacke demonstriert, aber es scheint mir um ehrlich zu sein trotzdem fast ein bisschen zu einfach.
    Bei den Facettenaugen bin ich ein wenig verwirrt. Können Insekten mit denen nicht deshalb so gut sehen, weil sie von vielen verschiedenen Blickwinkeln auf einmal Reize empfangen? Und wenn der Dunkelnebel in den Facettenaugen feststeckt (wie auch immer DAS möglich sein soll), dann sollte er auch genauso auf Kages Augen draufsitzen. Naja, das mit den Augen ist eine etwas unlogische Sache, aber ich bin in dem Gebiet auch kein Fachmann, also lasse ich es besser darüber zu reden, bevor ich noch anfange hier Fehlinformationen zu verbreiten.


    Ich dachte, weil Kramurx eben nachtaktiv ist und Ledian ist alles andere als nachtakiv, jedenfalls hab ich noch nie ein Marienkäfer in tiefster Nacht gesehen. Dunkelnebel -> Nacht -> Kramurx lacht sich ins Fäustc... äh ins Flügelchen XD


    Zitat

    Die Beschreibung von Parasek am Anfang finde ich toll, wie so langsam diese toten Augen und die gewaltigen Scheren unter dem Pilz hervorkommen, das erinnert mich wirklich an Monster aus einem Horrorfilm (oder die gruseligen Krabben die ich im Urlaub immer im Meer gesehen habe).


    harrrrrr. :devil:


    Zitat

    Allerdings finde ich, dass du hier ein wenig Potential verspielt hast, den Kampf noch spannender zu machen, vor allem nachdem Ledian ja nicht so das Oberinsekt war. Parasek hatte noch so viele Möglichkeiten, Kazu den Sieg so richtig schwer zu machen. Zum einen hättest du, nachdem es eigentlich besiegt war den Pilz die Kontrolle übernehmen und als marodierende Kampfmaschine im Gegensatz zum treuen Käfer der den Befehlen seines Trainers folgt darstellen können, dann muss man das Vieh quasi zwei Mal besiegen.


    Wär das nicht etwas zu ...äh ... krass? ^^"


    Zitat

    Tut mir Leid, dass ich jetzt schon wieder von dem anfange, aber wie Kai versucht mit Ruri anzubandeln (so nennt man das in Bayern), kommt ein wenig verzweifelt rüber. Er war für Azaleas holde Weiblichkeit wohl immer nichts weiter als der lokale Insekten-Freak, was? Oder interpretiere ich in seine Sätze womöglich viel zu viel hinein? Ist ja auch egal.


    Anbandeln! <3 Du darfst nicht erwarten, dass ein Österreicher das Wort anbandeln NICHT kennt. XD
    Ja, das will er, da ahnst du nichts, du SIEHST es. :D
    [/tabmenu]


    @ all
    danke<3

  • Huhu, liebe Diebesgut-Leser, ich bin bestens am neuen Kapitel dran (es tut mir leid, dass das Alte schon ein Monat alt ist, gomenasai an der Stelle!) Jedenfalls kommt es bald on, in spätestens drei Tagen, würde ich meinen ^^


    Dafür haben WoelfinAkira und ich die Pokemonwelt in "Worten gefasst", so wie sie bei uns funktioniert. Dazu hab ich den Startpost general überholt.


    Wenn ihr wollt, wäre ich sehr dankbar, wenn diesbezüglich (auch wegen der Gestaltung, wenn euch was auffällt, aber vor allem bezüglich des Inhalts des letzten Tabmenus und eben unserer Pokemonwelt) ein wenig Kritik kommt, einfach, was ihr dazu denkt. Die "Regeln der Welt" stehen nun eigentlich so, wie sie sind (vll. bis auf wenige Details), aber Feedback würde mich trotzdem interessieren! ;)

  • [Blockierte Grafik: http://www10.pic-upload.de/12.02.12/et9nz75oe1vk.jpg]



    Kämpfernatur II / II



    Es kam ihm vor, als seien seine Begleiter zu überdreht, jedenfalls drückten sie ihn gleichzeitig – vor allem Ruri wusste, dass er dies nicht leiden konnte! – und erzeugten bei ihm ein Gefühl der Beklommenheit und er schrie innerlich nach Freiraum. Die Worte des Schiedsrichters hatte er selbst noch kaum verdauen können. Er hatte eigentlich nie gewollt, dass ihm jemand wieder so nahe kommen konnte, damit er niemanden verlieren konnte – und plötzlich wurden es immer mehr, die ihm nahe standen … oder es zumindest wollten und sich darum bemühten.
    Behutsam löste er sich von ihnen, lächelte ihnen kaum merklich zu, beugte sich zu Serin hinab und legte ihm eine Hand auf den Kopf. Verwundert sah das Wiesel auf, jedoch wurde seine Mimik sogleich etwas grimmig und er schüttelte seine Hand schon beinahe beleidigt ab. Vielleicht war es ihm peinlich, in aller Öffentlichkeit wie ein Schoßtierchen gestreichelt zu werden. Im Endeffekt waren Pokemon und Trainer zu gleich und begegneten deshalb einander mit kühler Distanz. Kazuya wollte sich nicht in einem Pokemon wiederfinden und Serin nicht in einem Menschen.
    Tsukushi trat an ihn heran und legte ihm den Orden in die Handfläche, welcher in den Farben eines Marienkäfers glänzte. Seine Finger schlossen sich um das kühle Eisen, er schloss die Augen und genoss seinen Sieg.
    „Darf ich euch zum Pokemoncenter begleiten? Ich bräuchte es jetzt auch dringend“, begann Tsukushi schüchtern und suchte Ruris Blickkontakt.
    Diese hob verschmitzt eine Augenbrauche und lächelte in sich hinein.


    Auf dem Weg ins Center führten sowohl Taiki und Kazuya wie auch Tsukushi und Ruri seichten Smalltalk. Heimlich froh darüber, dass seine Begleiter recht begabt darin waren, ließ er sich mitreißen und plauderte über belanglose Dinge – oder zumindest, die auf den ersten Blick belanglos erschienen, aber trotzdem nötig waren, um jemanden kennenzulernen.
    Thema Nummer eins war bei ihnen allen der Arenakampf.
    Ruri drängte den jungen Leiter dazu, ihr seine Geheimnisse anzuvertrauen. Sie wollte alles in Erfahrung bringen: wie er trainierte, wie er seine Pokemon aussuchte, wie er ein eben gefangenes Pokemon großzog, all jene Dinge, auf die er im ersten Moment keine Antwort wusste, da sie für ihn zu selbstverständlich waren. „Zu Paras muss ich dir was sagen. Lass dein Paras nicht zu früh entwickeln, wenn du es gerade gefangen hast – vor allem nicht, wenn es ein Jungtier ist. Wenn sich dein Paras entwickelt, solang es jung ist, kann der Pilz leichter die Oberhand über ihn gewinnen. Am wichtigsten ist eine gute Bindung zwischen euch und dass Paras willensstark ist. Sonst bekommt es wirklich Probleme.“
    „Das Arme! Also soll ich einen Ewigstein nehmen?“
    „Ja“, beeilte sich Tsukushi zu erwidern und wurde im selben Moment auffallend nachdenklich – vermutlich war er einer jener Jungen, die schon froh darüber waren, wenn er sich länger mit einem Mädchen unterhalten durfte. „Ich hab ein paar zu Hause, wenn du willst, bring ich dir einen später im Center vorbei?“
    „Wenn du’s mir schenken willst – gerne.“ Ruri wusste, dass der Anstand dieser Spießergesellschaft, in der sie lebte, es wohl von einer Lady verlangen würde, sich zu zieren und sein Angebot erst vehement abzulehnen, ehe sie es annahm. Nun, sie war keine Lady, sondern ein Punk und hatte obendrein keine Lust auf einen solchen Griffelzirkus.
    Dabei schien ihre Direktheit dem Arenaleiter gut zu gefallen und er lächelte. „Gut, dann bring ich’s dir morgen in der Früh vorbei, ja? Jetzt muss ich selbst mal ins Center und meine Partner auf Vordermann bringen.“
    „Vorbeibringen? Ich kann’s mir gleich in der Arena abholen, dann kann ich gleich meine Pokemon testen, ja? Ich will deinen Orden nicht, ich will nur kämpfen.“
    „O…okay“, willigte er ein und zog es vor für einige Zeit zu schweigen. Vermutlich musste er alles verdauen.
    „Wie lang bleibst du in Azalea?“, fragte er schließlich, als sie das Zentrum der Ortschaft erreicht hatten und kurz stehen blieben.
    Das größere Dorf, eventuell von gerade einmal tausend Seelen bewohnt, war in einem sehr schlichten Stil gehalten, jede der Häuschen mutete gleich an und unterschied sich meist nur in seiner Farbe von den anderen und kleinen Details, sah man genau hin. Die Häuser standen weitläufig und boten viel Platz für Grünflächen, für Bäume, Sträucher, Wiesen und kniehohe Gräser, welche am Wegesrand bereits wuchsen. Schließlich war es bereits Anfang März. Bis jetzt waren sie an einem Supermarkt vorbeigekommen und jener schien der Einzige zu bleiben. Hier war alles so besinnlich, naturverbunden und still. Ein Ort zwischen Pollen- und Blumenduft und nassen Hölzern, zwischen Taubsigurren und dem Plätschern eines naheliegenden Baches.
    Denn Ruri gefiel es hier, zumindest für ein oder zwei Wochen. Dies teilte sie dem Arenaleiter auch mit.
    „So lange?“, wussten ihre Begleiter beinahe gemeinsam Einspruch zu erheben.
    „So lange“, bestätigte Ruri und wusste, dass es im Endeffekt nur eine Woche werden würde. „Du kannst ja trainieren … und Taiki vielleicht auch.“ Sie wandte sich an Taiki, wusste nicht, was der junge Mann tat. Wäre er ein Ordensammler gewesen, hätte er sich beeilt Tsukushi herauszufordern. Womöglich war er Koordinator, womöglich auch etwas gänzlich anderes.
    „Trainieren? Das ist anstrengend“, winkte dieser ab. „Gut, für meine Pokemon, aber für mich irgendwie auch. So oft trainier ich nicht, nur ab und zu. Aber dann spät am Abend, wenn ich zu viel Kaffee oder Red Bull getrunken habe, hm.“
    „Trainieren ist nicht deins, oder?“, fragte Kazuya mit spitzer Zunge.
    Da tippte sich Taiki an den Kopf. „Doch. Da oben! Das reicht mir dann aber auch schon wieder.“


    Als sie das Pokemoncenter nach wenigen Minuten erreichten, waren als Erstes ein Fußball- und Basketballfeld zu sehen, auf denen einige Jugendliche seines Alters liefen und sich gegenseitig einen Ball zukickten.
    Natürlich, dieses winzige Center in dieser winzigen Ortschaft war ein Witz verglichen mit jenem aus Viola, und zwei Sportfelder konnten keine gesamte Trainings- und Fitnesshalle für Trainer und Pokemon ersetzen, doch Kazuya wollte nicht undankbar sein. Generell wollte er der Beherbergung gegenüber nie undankbar sein, solange er ein warmes Bett, ein Dach über seinem Kopf und eine Dusche hatte. Schließlich stellte es jedes Mal einen Luxus dar, das wollte er nicht vergessen.
    „Die schauen aus, als könnte sie Verstärkung gebrauchen. Spielst du das auch nicht?“, neckte er, aber da leuchteten Taikis Augen schon, als wolle er seiner Idee voll und ganz zustimmen.
    Nachdem der Ball außerhalb des Feldes gerollt war, waren Kazuyas Füße die Ersten, welchen ihn berührten. Sieben Jahre war er alt gewesen, als er das letzte Mal einen solchen vor ihm hatte. Mit manch anderen Straßenkindern hatte er es sich im Sommer, in der Zeit, in welcher sie nicht unter Hunger gelitten hatten, manchmal gegönnt zu spielen, entweder mit einem selbstgebastelten und ausgestopften Fetzen oder einer Plastikflasche, schließlich hatten sie es nicht gewagt einen Ball aus den Geschäften zu stehlen. Für so etwas ‚Banales‘ überführt zu werden, das war es nicht wert gewesen.
    „Was ist? Schießt du oder starrst du das Ding nur an?“, erklang die Stimme eines Jugendlichen, der bereits ungeduldig mit dem Fuß wippte. Er sah so gewöhnlich aus, er würde ihn schnell wieder vergessen, wie ein Dutzend anderer Leute auch.
    „Wir machen mit“, entschied Ruri draufgängerisch.
    „Ein Mädchen, wie süß!“ Stimmen von weiter hinten.
    „Ich bin besser als ihr alle zusammen.“ Sie nahm Kazuyas und Taikis Hand, sah sich aber auch zu dem jungen Arenaleiter um. „Und die Jungs sind auch nicht so übel.“ Zumindest hoffte sie inständig darauf, sie wollte sich nicht blamieren.
    Mit einer raschen Handbewegung ließ Kazuya den Ärmel seines Pullovers über das Armband fallen und hoffte darauf, dass es die Jugendlichen nicht gesehen hatten. Er wollte nur ein unkompliziertes, ausgelassenes Spiel. Dass es feig war, wusste er, aber der Ärmel konnte auch unabsichtlich verrutscht sein, oder?
    „Sieh an, sie haben Tsu mitgebracht. Verloren oder gewonnen?“
    Kazuya ersparte sich sein stolzes Gehabe und setzte ein Poker-Face auf, denn der Arenaleiter würde schon nicht lügen, nur um besser dazustehen und er wusste, dass seine Menschenkenntnis ihn nicht so oft enttäuschte.
    „Verloren. Gegen ihn“, sprach Tsukushi sogleich die Wahrheit und legte eine Hand auf seinen Oberarm. Was sollte das denn?
    „Peinliche Niederlage oder nicht?“
    „Auf keinen Fall! Ihr solltet öfter zusehen, da habt ihr was verpasst.“
    Ein Junge schnalzte mit der Zunge und verschränkte die Arme. „Dass du deine Arenakämpfe nie aufnimmst, aber na gut. Dann würd ja jeder wissen, welche Strategien du hast.“
    Einige der Jugendlichen gratulierten Kazuya. Einfach so, obwohl sie ihn nicht kannten – dafür war Tsukushi wohl allseits bekannt und mit einigen von ihnen befreundet. In diesem Tausend-Seelen-Dorf war das wohl auch keine Leistung.
    Als die anderen die kleine Gruppe in ihrer Mitte begrüßt hatten und ein kurzer Handschlag sowie eine Vorstellung gefolgt waren, fühlte er wieder das Adrenalin in seinen Adern, sobald sich seine Füße in Bewegung setzten. Und es hätte keine bessere Möglichkeit gegeben, um diesen Tag abzurunden. Ruri war ein Naturtalent, Taiki erwies sich als überraschend talentiert, kam allerdings schnell außer Atem, Tsukushi war auch nur ein ganz normaler Jugendlicher, sobald man ihm einen Ball zuschoss, und Kazuya selbst liebte es sich zu verausgaben und seinen Körper voll und ganz zu spüren. Nur wenn er den Ball bekam, zog er es vor ihn so lange wie möglich für sich zu behalten. Passen? Lieber nicht so oft, er wollte selbst etwas erreichen. Dann schalt ihn einer der Jungen und er gab ihn schweren Herzens ab. Jedoch … da waren diese Jungs, die ihn einfach für zwanzig Minuten, halbe Stunde aufgenommen hatten, ohne zu fragen und ohne ihm Misstrauen entgegenzubringen. Im Nachhinein konnte er es selbst kaum glauben. Anscheinend schien er gut zu schauspielern, wenn man ihn für … normal hielt, als einer von ihnen und nicht für einen ehemaligen Straßenjungen.
    Dann verabschiedete man sich und verabredete sich nebenher zu einem Trainingskampf, als sei ein solches Treffen etwas Selbstverständliches, wenn man sich nicht kannte – war es vermutlich auch.


    Erschöpft und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, glücklich, betraten sie das Pokemoncenter und steuerten auf die Frau hinter dem Tresen zu. Sie saß an einem Schreibtisch und nippte an einer Tasse dampfenden Kaffees. „Oh Tsukushi.“ Ihre Gesichtszüge erhellten sich, dennoch zeichneten deutliche Spuren der Arbeit und des Stresses ihr Antlitz. Sie war eine auffallende Schwester, die es verweigerte ihr brünettes Haar rosa zu färben, wie die Schwestern anderer Center. ‚Ein Unding‘, hatte sie mal lachend zu Taiki gesagt. ‚Wenn alle gleich aussehen und dann noch pink – pink!‘
    „Einmal heilen? Oder mehrere Male?“ Ihr Blick wanderte von einem Trainer zum Anderen, Ruri und Taiki schüttelten verneinend den Kopf, schließlich hatten sie keinen Kampf ausgetragen.
    „Zweimal.“ Beide Kontrahenten gaben ihre Pokebälle ab, es würde nur für wenige Stunden sein, auf dass die Kämpfer sich gut erholten und war Kazuya ehrlich, war er sogar froh darüber, wenn Híme erst morgen Früh aus ihrem Ball käme. Vielleicht war sie dann im Stande ihm seinen härteren Tonfall nicht mehr ganz so übel zu nehmen oder eventuell sogar mit Humor darauf zu blicken. Zweiteres war in etwa so wahrscheinlich wie sechs Richtige im Lotto.


    Mit einigen, kurzen Worten verabschiedete sich Tsukushi, dann begaben sie sich in ihr Zimmer. Jenes teilte sich Kazuya mit Ruri und Taiki und obwohl sie beide angenehme Zimmergenossen waren, war er ewig im Glauben, nie ausreichend Ruhe oder Zeit für und mit sich selbst zu bekommen. Das war anders als früher, wenn seine Clique einengend war, war er für einige Stunden oder auch Tage verschwunden und sobald er zu ihnen zurückgekehrt war, hatten sie sich bloß erkundigt, ob er denn ‚Beute‘ mitgebracht hätte.
    Dabei konnte er froh darüber sein, dass auch Ruri das Zimmer mit ihm teilte. Er wusste, dass zwischen Taiki und ihm ein Funken übergesprungen war, nicht bloß Sympathie, sondern auch ein gewisses Interesse am Anderen. Dass seine Hemmschwelle doch nicht so hoch war, wie er gedacht hatte – zumindest angetrunken –, hatte bereits der Tanz in der Disko bewiesen. Nicht, dass er seinen Stolz aufgegeben hätte und auch Taiki erschien ihm nicht wie eine männliche Schlampe, aber Kazuya wollte so lange wie möglich, so viel Abstand wie möglich wahren – in allen Bereichen und bei den winzigsten Kleinigkeiten.
    Überrascht sah sich Kazuya im Raum um. Tatsächlich hatten die Besitzer des Centers daran gedacht, die Zimmer wohnlich aussehen zu lassen und hatten vor allem nicht mit dem Platz gespart. Dicke, sonnengelbe Vorhänge bedeckten das Fenster und eine moderne, aber dezent gehaltene, Lampe spendete ein erfrischend natürliches Licht. Im Raum waren drei Betten aufgestellt, eines nahe beim Fenster, eines stand direkt neben einem Tisch und eines, jenes, das Kazuya ausgesucht hatte, lag an einer Wand an, etwas entfernter von den Anderen. Wenn er sich schon das Zimmer teilen musste, wollte er sich ein wenig abkapseln können. Taiki hatte sich für das Bett entschieden, welches sich in der Nähe des Schreibtisches befand und Ruri war es ohnehin gleich gewesen. Einzig und allein von ihrem konnte man ordentlich fernsehen – ein luxuriöser Flachbildfernseher –, sodass man sich auf ihrem Bett zu dritt zusammenkuscheln musste. Ob das der Designer so erdacht hatte?
    „Was wollen wir machen?“, fragte Ruri. „Gehen wir nochmal raus oder so, es ist noch nicht so spät.“
    „Es tut mir wirklich leid, Leute, ich muss lernen und an einer Arbeit weiterschreiben.“ Entschuldigend lächelte er, fuhr seinen Laptop hoch und legte Block, Stift und einen komplex anmutenden Taschenrechner mit etlichen Zusatztasten und einem großen Bildschirm daneben. Neben ihn setzte sich Fukano und immer im Blickfeld hatte er das fossile Ei, welches in etliche Tücher gehüllt war. Die Tasche, in der sich der antike Dolch befand, stellte er in einer Ecke ab, nahe Kazuyas Bett. Bei ihm war kaum noch Platz und er wusste nichts dagegen einzuwenden. Schließlich hatte er kaum Gepäck bei sich.
    „Hast du die Schule nicht schon längst fertig?“, fragte Ruri neugierig. „Oder studierst du?“
    Bald waren alle benötigten Einstellungen betriebsbereit und Taiki öffnete ein Dokument. „Ich studiere Physik. Vor ein paar Wochen ist meine Bachelorarbeit über Meteoriten fertiggeworden, das war eine ganz schöne Hacke!“
    „Physik!?“ Ruris Augen weiteten sich überrascht.
    „Ja, ganz meine Rede. Das war auch meine erste Reaktion.“ Ebenfalls interessiert geworden, sah Kazuya ihnen beiden über die Schulter und wollte einen Blick in Taikis Arbeit haschen, im Endeffekt las er zwei Zeilen und entschied, dass so etwas nichts für ihn war und auf dem Block waren nur komplizierte Formeln gekritzelt.
    „Genau, Physik, ich liebe es!“
    „Wenn du den Bachelor hast, wie alt bist du dann? Neunzehn? Fast zwanzig?“ Gänzlich konnte sie ihre Skepsis nicht verbergen, schließlich war sie Taiki auch um vieles voraus, wenn es um Sinan ging.
    „Achtzehn, ich hab halt eine Klasse übersprungen. Jetzt hältst du mich sicher für den totalen Streber.“
    „Das – oder für ein Genie.“
    „Ich nehm das Genie“, entschied sich Taiki stolz grinsend. „Was ist eigentlich mit euch?“
    „Ich hab abgebrochen, sieht daheim halt nicht so rosig aus. Ich kann mir keinen Abschluss leisten.“ Mehr wollte Ruri nicht von sich preisgeben, doch wenigstens sprach sie die Wahrheit.
    „Verstehe. Vielleicht wird es später mal besser werden und dann kannst du noch immer deinen Abschluss nachholen. Das Leben ist lang.“ … und wieder lächelte er süß, in dem naiv-optimistischen Glauben, der wohl sein ständiger Begleiter war.
    Während seine Freundin erzählte, überlegte Kazuya fieberhaft. Sollte er ihm auf die Nase binden, er hätte bereits seinen Abschluss? Dann würde er ihn durchlöchern, was er denn studieren wolle. Schlussfolgend musste er sich Zeugnisse fälschen und an einer Universität anmelden – und deren Stoff war erst recht zu schwer für ihn, wenn ihm sogar das Lesen noch schwer fiel. Vor allem mit den Kanji und Katakana kam er nicht zurecht, doch auch mit der ‚normalen‘ Schrift, der Leichteren, plagte er sich ein wenig. Seine Muttersprache arabisch kannte auch Schriftzeichen, die der Westen für sehr schwer zu erlernen hielt. Für sie sahen die meisten doch gleich aus.
    Sollte er ihm erzählen, er würde ihn dieses oder nächstes Jahr nachholen? Schließlich hatte er erzählt, er hätte sehr wohlhabende, verständnis- und liebevolle Eltern, die sich das Beste für ihren Sohn wünschen. Schließlich entschied er sich für die zweite, bessere Variante. „Weißt du, ich hab ein Jahr Pause gemacht, aber nächstes Jahr hol ich ihn nach.“ Kazuya wusste, dass es nach diesen Worten keine Umkehr gab. Er musste da durch, musste sich an einer Schule mit Fernkursen anmelden und seine Worte umsetzen. Daraus bestand eine Lüge, aus einer ordentlichen Fassade, dem Gefühl, dieses Bühnenbild könnte die Realität darstellen.
    Ruri sah ihn durchdringend an, dann wandte sie die Blicke ab und führte ihren Smalltalk mit Taiki weiter. „Sag mal, bist du auch so ein kleiner Nerd?“, neckte sie ihn.
    „Ich liebe Star Wars und ach …, reicht das?“
    „Ich denke, das reicht.“ Sie lachte und fragte, wie Kazuya auch, nach dem Inhalt seiner Arbeit, ohne wirklich etwas von seiner Schwärmerei zu verstehen.
    Er schwärmte von Elementen, die man auf der Erde nicht fand, von der Theorie, dass Meteoriten einst das Leben, in Form von Wasser, auf die Erde gebracht hätten, von diesem und jenem. Kazuya versuchte seinen Worten so gut es möglich war zu folgen und sie möglichst detailliert im Gedächtnis zu behalten. So enthusiastisch er war, wurde er immer schneller und nach wenigen Minuten kam es ihm vor, als würde Taiki in einer komplett fremden Sprache vortragen.
    „So, wir lassen dich jetzt lernen, denke ich“, sagte Ruri abschließend, als ihr all die Fachbegriffe, mit denen Taiki um sich warf und nebenbei erwähnte, als wären sie die selbstverständlichsten Worte der Welt wie ‚Shirt‘ oder ‚Eis‘, über den Kopf wuchsen und verschwand im Badezimmer.
    „Ja, weißt du was? Ich werd mal meinen Eltern kurz erzählen, dass ich einen neuen Orden habe. Die werden total stolz auf mich sein.“ Um den Schein zu wahren, nahm Kazuya sein Handy, ging den Gang entlang und starrte die leeren Flure an. Obwohl es sinnlos war, hielt er sein Handy in der rechten Hand und starrte das dunkle Display an.



    Er hatte das Center verlassen und kam erst zurück, als es schon dunkel war. Schließlich hatte er jemanden bestohlen, obwohl er sich selbst versprochen hatte, sich im Zaum zu halten, zumindest nur mehr das zu nehmen, was nötig war. Aber wie sollte man einen reichen Jungen spielen, wenn man keiner war? – wenn man keiner mehr war. Es war einfach wie eh und je gewesen. Freundlich und äußerst charmant hatte er eine junge Frau angeflirtet, schließlich sah er tatsächlich wie sechzehn aus und er wusste, welche Wirkung er auf so manches Mädchen hatte, und wie er sich geben musste, um jene zu verstärken. Wenn es sein musste, spielte er auch Interesse an einer Frau vor. Und da, mitten im Flirt, als sie unvorsichtig gewesen war – sie wollte etwas bezahlen und musste dafür ihr Portemonnaie aus ihrer Handtasche nehmen –, hatte er nach ihrer Geldtasche gegriffen, einige Scheine herausgenommen und sich noch einige Minuten unterhalten, um den Diebstahl nicht zu offensichtlich zu gestalten.
    Sein Herz schlug immer noch wild, als er sich schon vor dem Center befand, aus einer Mischung aus Stolz und nachhaltender Nervosität, aber ein „Profi“ ließ sich so etwas nicht anmerken.


    „Ich hab mich ein wenig hier im Dorf umgesehen“, sagte er, als er die Tür öffnete.
    „Jep.“ Ruri, welche nur in einem schlabbrigen, dunkelgrünen T-Shirt und einer kurzen Nachthose – wohl so etwas wie eine Boxershort für Frauen – gekleidet war, sah nicht auf, war viel zu beschäftigt ihr Rattfratz zu bürsten und die Ratte streckte sich genüsslich der Massage entgegen.
    „Schön, dass du wieder da bist!“, strahlte ihn Taiki dafür an. Dafür stand er sogar von seiner Arbeit – einer elendlangen Rechnung mit Symbolen, die Kazuya noch nie gesehen hatte – auf, stellte sich ihm gegenüber und nahm seine Hand. „Weißt du, Ruri war so nett und hat ein paar DVDs für die Woche geholt. Zwei Horrorfilme, zwei Actionstreifen, Science Fiction – irgendwas, das sogar ich noch nicht kenne, aber auch Star Wars, ist das nicht cool!? – und eine Schnulze.“
    „Das ist gar keine Schnulze“, protestierte sie, nahm Rattfratz auf den Arm und setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett.
    „Mach da bisschen Platz, wir wollen auch da liegen und fernsehen.“ Taiki setzte sich auf den Rand ihres Bettes und sah sie auffordernd an. Dann klopfte er kurz neben sich und schon landete freudewedelnd sein Fukano neben ihm und lehnte sich an sein ‚Herrchen‘ an. Ob der Hund ihn als Trainer verstand? Fraglich.
    „Ist mein Bett – und ihr wollt sowieso keine ‚Schnulzen‘ sehen.“ Nach einem gespielten Überlegen, rückte sie ein wenig zur Seite und winkte auch Kazuya an sich heran. Dieser setzte sich an Ruris Seite, schließlich war Taiki beinahe vollkommen fremd zu ihm. Wie eine Ironie des Schicksals, dass er sein Zimmer mit ihm teilte.
    „Nein alles, nur das nicht! Heute kommt Action dran. Oder Science Fiction.“ Ungeniert, obwohl er das Mädchen kaum kannte, lehnte sich Taiki an sie.
    „Von mir aus, aber wir schauen alle mal an.“ Sie beugte sich zu ihrer Tasche hinab und zückte eine Chippackung sowie drei Flaschen Cola und eine Schachtel Leckerchen für die Pokemon. Und das ohnehin schmale Bett füllte sich immer mehr und mehr. Drei Menschen, drei Pokemon – Flamara, Fukano und Rattfratz lagen ‚in der ersten Reihe‘, um miteinander zu kuscheln – und das Zeug, das Ruri mitgebracht hatte. Unwohl versuchte er etwas zur Seite zu rutschen. Ein Stückchen … und dann wäre er am Boden gesessen.
    „Platzangst?“, neckte Taiki.
    „Eigentlich sonst nicht“, erwiderte er, versucht relativ ehrlich zu sein. Er würde versuchen, sich auf den Film zu konzentrieren. Zumindest sagte er sich dies. Als er sich letztes Mal mit Freunden einen Film angesehen hatte, da war er sechs oder sieben Jahre alt gewesen. Doch nach wenigen Minuten, als die Werbung und die zahllosen Trailer noch immer kein Ende zu nehmen schienen, verging das Gefühl der Bedrängnis, als hätte es sich in Luft aufgelöst und wär einfach davongeflogen. Plötzlich begann er sich wohl zu fühlen, sogar glücklich.
    „Was hast du eigentlich gemacht?“, fragte er Taiki, als sein Blick auf das Blatt Papier fiel und da ohnehin die Werbung noch ein, zwei Minuten zu dauern schien, wollte er seinen Wissensdurst stillen.
    „Das ‚s‘ steht für den Spin, das aussieht wie ein ‚h‘, das mit dem Strich durch, ist die Zahl, die du für den Spin angibst. Also für die Drehung eines Elementarteilchens und …“ Nebenbei, bevor der Film anfangen konnte, schrieb Taiki seinen Geschwistern eine SMS, eine ‚gute Nacht, hdl‘-SMS. Wie … süß. Da konnte der Neid beinahe seine ausgelassene Stimmung trüben. Er hätte sich auch Geschwister gewünscht!
    Danach sprach er weiter, von Spins und Teilchen und dergleichen.
    Gelangweilt von der Werbung - und abwesend jeder von Taikis Erklärungen - spielte er mit einer Haarsträhne. Sichtlich fehlte ihm das Grundwissen, um zu verstehen, was der Physiker zu sagen versuchte.
    „Film fängt an.“ Ruri schob diesem zwei Chips in den Mund – und dann lachten sie alle. Taikis vor Schreck und Verwunderung geöffneten Augen ergaben ein herrliches Bild. Zuerst schalt sich Kazuya, dass er sich nicht besser unter Kontrolle hatte, und aus vollster Kehle über das Bild lachte, doch sogleich empfing er belustigte und zustimmende Blicke des jungen Mannes, fast, als wollte er ihm mitteilen, ihn gerne so fröhlich zu sehen. Für einige Sekunden blieb er an diesem Blick haften – wie viele Menschen konnten schon alleine mit ihren Augen so viel Freude ausdrücken, mit ihren Augen lachen? Kein Wunder, dass Ruri ihn sofort ins Herz geschlossen, kein Wunder, dass ihn Híme akzeptiert hatte, kein Wunder, dass Kazuya ihn sofort sympathisch gefunden hatte.
    Nun lehnte sich er auch an das Mädchen und genoss es einfach mit Freunden – oder einer Freundin und einem Bekannten, mit dem er schon ordentlich geflirtet hatte – einen Film anzusehen.
    Einen sehr coolen Film! Die Handlung kam zwar etwas kurz, dafür gab es tolle Verfolgungsjagden und Explosionen und Nahkämpfe und der Protagonist, der die Welt retten musste. Was erwartete man mehr von einem Film? Dazu konnte er beliebig oft in die Chipdose und nach seinem Cola greifen.
    Es war ihm wie ein schöner Augenblick vorgekommen, dann war es wieder vorbei und er wanderte zum Schlafen lieber doch hinüber in sein eigenes Bett.



    Eigentlich war er viel zu glücklich, die folgenden, oft wiederkehrenden Erinnerungen konnte er nicht begreifen.


    Sanft legte sich eine weiße Schneedecke über die Stadt und nagte sich bis zu Kazuyas Knochen vor.
    Wohin sollte er gehen? Sollte er wirklich … in ein Waisenhaus? Die anderen Kinder von der Straße hatten ihm erzählt, dass man dort ein Dach über den Kopf, zu essen und ein warmes Bett hatte, aber die Betreuer waren nicht freundlich. Manche waren gut zu einem, manche beachteten einen bloß nicht, manche schlugen die Kinder sogar … Kazuya konnte sich das kaum vorstellen, zwar war seinen Eltern zwei- oder dreimal die Hand ausgerutscht, aber das war etwas anderes. Das hatten sie nicht absichtlich gemacht. Und da war etwas, das nagte besonders an ihm: sie nahmen den Heimkindern alle Freiheit, die sie besaßen – und das war das Letzte, was ihm geblieben war und das wusste er bereits mit seinen neun Jahren.
    Immer wenn er Cho oder seine Eltern vermisste, schüttelte er alle Erinnerungen ab. Schließlich musste er stark sein und der einfachste Weg zu überleben war keine Gefühle zu besitzen. Leider war das gar nicht einfach, aber es war möglich. Stets wenn ihn eine gleichgültige Gefühlskälte heimsuchte, schreckte er vor sich selbst zurück. So kannte er sich nicht, er hatte Angst vor seiner Selbst. Gestern Abend hatte er ein Messer nach einem Taubsi geworfen. Erst hatte er sich über sein verfehltes Ziel geärgert, über diesen dummen Vogel, der aufgeregt und kreischend davon geflattert war, dann war der Schock in seine Glieder gekrochen. Zu Hause hatte seine Mutter ebenfalls Fleisch serviert, doch der Junge wäre niemals auf die Idee gekommen von sich aus ein Lebewesen mit einem Messer zu attackieren.
    Verunsichert saß er in einer Seitengasse und starrte auf die bunten Verzierungen der Stadt, welche den Weihnachtsmarkt schmückten. Warum die Menschen in diesem Land Weihnachten, hatte er noch immer nicht verinnerlicht. Was sollte dieses „Weihnachten“ darstellen? Warum stellte man Tannenbäume auf und schmückte sie, wenn man den Geburtstag eines Menschen, eines Art Propheten, feierte?
    Cho hatte niemals versucht es ihm näherzubringen, sie hatte seine fremde Kultur stets respektiert und hochgeschätzt.
    Überall hingen bunt ausgeleuchtete Engeln, Glocken und am Platz ragte ein stolzer, großer Baum in die Höhe und war schon vom Weiten sichtbar.


    Was sollte er tun? Zu den anderen Kindern – zwei Mädchen und drei Jungen – durfte er erst zurückkehren, wenn ihm ein Diebstahl geglückt war. Stehlen? Das konnte er doch nicht. Das durfte man nicht!
    „Wie heißt du?“, hatte der attraktive Junge gefragt, er war viel älter als er selbst gewesen. Bestimmt schon vierzehn oder fünfzehn.
    „Sinan“, hatte er aus Selbstschutz geantwortet. Seine Eltern hatten diesen Namen ebenfalls oft verwendet, aber er selbst verstand sich auf seinen Erstnamen.
    „Wie alt bist du, Kleiner? Allein krepierst du, aber wir können uns nicht mit dir abgeben, wenn du nutzlos bist.“
    „Ich bin elf!“, hatte er ihn angelogen und instinktiv seinen Körper gestrafft, um größer zu erscheinen – lügen durfte man nicht, nur in Notfällen und zu hungern war ein Notfall. „Und ich bin nicht nutzlos!“
    „Wir haben eine Mutprobe für dich. Wenn du am Weihnachtsmarkt jemanden beklaust, gehörst du zu uns dazu. Deine Beute kannst du dir behalten.“
    Nicht zögern, bloß nicht zögern! Alles in ihm schrie, dass es falsch war zu stehlen, doch er durfte nicht zugeben Angst zu spüren, dann würden sie annehmen, er wäre schwach und nahmen ihn niemals bei sich auf. „Das ist leicht“, hatte er großspurig erwidert. „Das hab ich schon so oft gemacht. Wenn es nur das ist. Du kannst noch was von mir lernen.“
    Also vertrieb er alle Unsicherheit und entschied sich einfach zur Tat zu schreiten. Am Abend würde er beten – das hatte er schon mindestens drei Monate lang nicht mehr getan – und die Götter um Verzeihung bitten. Sicher zürnten sie ihm dennoch, aber sie sahen, dass er reumütig war. Besser als nichts versucht zu haben.


    Gedanklich war er schon etliche Male seine Vorgehensweise durchgegangen, verlieh sich selbst Mut und Selbstbewusstsein.
    Jetzt oder nie! Nachdem er einige Schritte gegangen war, strömten schon die Massen zu allen Seiten auf den Weihnachtsmarkt ein, in denen er sich reihen konnte. Früher, als er noch in Phenac gewohnt hatte, hatten ihm die Menschenansammlungen nichts ausgemacht. Unter all den Menschen liefen Pokemon an der Seite ihrer Herrchen und Frauchen und Kazuya wäre beinahe einem Hunduster auf die Pfoten getreten. Diese Menschenansammlungen bedrückten ihn. Nun … Cho war so selten in Gesellschaft gewesen und für einen Kinobesuch und dergleichen hatte sie auch nicht das Geld aufbringen können.
    Kazuya atmete tief ein und hielt seine Nervosität unter einer freudigen Fassade versteckt. Er ahmte die Gesichter der anderen Kinder nach, welche ihre Hälse nach den aneinander gereihten Ständen und deren bunte Glaskugeln und dem Schmuck überall reckten. Fast hätte er sich ebenso verloren, bei einem Stand, an dem es nur so glitzerte vor Glaskugeln, jede anders bemalt. Dann besann er sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe und konzentrierte sich.
    Drei Schritte vor einem Glühweinstand, an dem die Menschen beisammen standen, lachten, plauderten und mit ihren Handschuhen die dampfenden Tassen hielten, hielt er inne. Dort stand ein Ehepaar mittleren Alters, welches sich im Arm hielt und den Blick auf den großen Tannenbaum richtete. Die Frau lachte aus vollstem Herzen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihren Mann. Dieses Bild … diese Innigkeit, die Umarmung, der Kuss, das Lachen … Mama, Papa! Alles erinnerte ihn an seine Eltern und seine Welt verschwamm vor seinen Augen. Er spürte direkt die Laken seines weichen Bettes, sah den Frühstückstisch vor seinen Augen, hörte die Stimmen seiner Eltern, spürte wie sie seine Schulter berührten und ihn umarmten und sah seine einstige Schule vor sich. Erst wollte er die Tränen schleunigst wegwischen, sie waren ihm in der Öffentlichkeit zu peinlich, jedoch hielt der rationale Teil in ihm inne. Um seinen Plan durchzuziehen, musste er ohnehin das Mitleid von jemandem erhaschen, weshalb also nicht mit echten Tränen?


    „Was ist mit dem Jungen dort?“, konnte er eine ältere Dame flüstern hören. Perfekt! Also schluchzte er noch theatralisch, schaden konnte es ja nicht.
    „Ich weiß nicht …“ Eine männliche, ältere Stimme.
    „Ich geh zu ihm!“ Sie streifte seine Hand. „Was ist denn mit dir?“
    Der erste Satz sollte keine Lüge sein. „Ich hab meine Eltern verloren“, murmelte er und die Dame verstand, wie es wohl jeder Mensch verstanden hätte, so wie sie es verstehen sollte. „Deswegen musst du ja nicht weinen, wir suchen sie, ja? Sie machen sich bestimmt auch schon Sorgen.“
    Ihr Ehemann fragte wie er denn heiße, wie alt er sei und woher er komme.
    Sinan hieß er, sieben Jahre war er alt – desto jünger er sich gab, desto mehr Verständnis hatten sie für ihn und erst zeigten sie sich ungläubig, er sehe doch älter aus, fanden aber natürlich keinen Grund an seiner Aussage zu zweifeln – und aus Orre kam er, er war mit seinen Eltern auf Urlaub. Schließlich hatte er gewusst, was man ihn fragen würde und er hatte sich seine Antworten gut überlegt und genau durchdacht.
    „Na komm, mein lieber Junge“, sagte sie sanft und nahm ihn an der Hand. Ihre herzliche Art erinnerte ihn an Cho und so recht wollte er sie nicht mehr bestehlen. Dann sah er auf und lächelte gezwungen. Sie trug Schminke, was für ihr Alter seltsam aussah, einen teuren Mantel und eine Tasche aus echtem Leder. Bestimmt war sie reich!
    Seine Hand war so nah an ihrer Tasche und doch traute er sich nicht. Was würde geschehen, wenn er ungeschickt war? Und wenn ihm die Götter tatsächlich nie mehr vergeben wollten? Doch er lebte nun einmal hier und jetzt, und wenn er nicht bald stahl, würde er verhungern. Zwar als guter Mensch, aber er würde sterben und das durfte er nicht. Mehr als dieses eine Leben besaß er doch nicht und zudem hatte er seiner Mutter versprochen, dass er kämpfen würde.
    Zuerst drückte er die Hand der Dame und drängte sich nah an sie heran, sodass er ihrer Tasche näher kam. „Dort hab ich sie verloren“, sagte er – nicht einmal versucht seinen Akzent zu verbergen, das war süß, wie er von Cho wusste – und zeigte auf den weit entferntesten Punkt, der in seinem Blickwinkel lag, und an dem sich die meisten Menschen tummelten.
    Das alte Ehepaar kämpfte sich mit schnellem Schritt mit ihm durch die Masse durch und ging gegen den Strom, da wurden sie von sämtlichen Seiten angerempelt. Gab es eine bessere Chance für ihn? Zuerst öffnete er langsam und unauffällig den Zipp, immer ein kleines Stückchen, bis ihn die Geldbörse anlächelte. Dann griff er in die Tasche. Das war so leicht! Die netten, älteren Herrschaften sahen sich stetig um, wollten seine Eltern finden. Gleichzeitig wuchs in ihm der Stolz heran – das war eine Sünde, das wusste er sehrwohl –, doch endlich fühlte er sich nicht mehr so klein und hilflos, auf die Hilfe anderer angewiesen.
    Seine Finger berührten bereits die lederne, schwarze Geldbörse, er musste sie nur herausziehen. „Es tut mir leid“, murmelte er, wohl wissend, dass seine Worte ohnehin in diesem Chaos untergingen. Er drückte die Hand der Frau, dann ließ er schleunigst los und rannte. Als sie sich nach ihm umdrehte, ihre Tasche prüfte, war er schon aus ihrem Blickfeld – und sie aus seinem.
    Arceus sei Dank. Die arme Frau! Bestimmt ließ er sie mit einem schwer enttäuschten Herz zurück.
    Und Arceus sei Dank, sie war tatsächlich reich!


    Bestimmt zwei Stunden irrte er weit entfernt vom Weihnachtsmarkt durch die Gegend. Sollte er überhaupt zu den Jugendlichen zurückkehren? Er konnte es nun, das Stehlen … aber er wollte Gesellschaft um sich, nicht ständig alleine sein.
    In kluger Voraussicht rollte er die zwei größten Scheine zusammen und versteckte sie in seinem Schuh. Dabei redete er immer gut auf sich ein, dass die Dame sicherlich Verständnis für ihn haben würde, wenn sie denn wüsste, wie nötig er das Geld gebraucht hatte. Bestimmt!
    „Ich hab den großen Fisch geschnappt“, verkündete er großspurig, als er zurückkehrte. Die anderen Kinder und Jugendlichen hielten sich nahe der Werft versteckt, einer großen Lagerhalle, die nach acht Uhr so gut wie nie geöffnet wurde. Zwischen all den Kisten und dem dämmrigen Licht konnte man sich hervorragend verstecken – und auch wärmen. Wer sie entdeckte, zerbrach sich nicht den Kopf über das Schicksal der Jugendlichen, sondern vertrieb sie, als wären sie schädliche und dreckige Rattfratz oder sogar wie man die Sleimas vertrieb.
    Zuerst erhielt er keine Antwort, dann trat ein Junge aus dem Schatten. „Sehr gut, der Kleine hat’s ja doch drauf. Und jetzt rück das Geld raus.“
    „Wie viel davon?“
    Sein hinterhältiges Grinsen gefiel ihm nicht. „Alles. Und alles, was du bereits genommen hast, ohne uns zu fragen.“
    Kazuya drehte am Absatz um und wollte davonlaufen, da griff der Junge unter seine Achseln und hielt ihn fest. Sein Griff fühlte sich an, als wolle er ihm beide Arme brechen und obwohl er seinen Brustkorb nicht ansatzweise berührte, fiel ihm in dieser Position das Atmen schwer. „Lass mich los!“, protestierte er und versuchte sich aus seinem Griff zu winden, dann ließ ihn der andere vor Schmerzen schreien. Da fiel ihm, ohne sein Zutun, die Geldbörse aus der Hand. Als würden Tonnen auf seinen Armen liegen und sie zerquetschen. Instinktiv, es musste schnell gehen und der Schmerz vernebelte seine Gedanken, biss er in die Hand des hünenhaften Jungen. Es war nur gerecht, dass dieser auch schrie und ihn von sich schleuderte. „Du Ratte! Ich mach dich fertig.“
    Er blutete? Ein rotes Rinnsel floss aus seiner Hand. Er blutete! Das hatte er sich verdient!
    Bevor Kazuya recht zur Besinnung gekommen war, stand er schon wankend auf den Beinen und hielt sich an die Richtung des Ausgangs. Der Andere brauchte einige Sekunden und stand still – und seine Kameraden lachten aus voller Kehle, das würde er ihn teuer büßen lassen, wenn er ihn unter die Fittiche bekäme –, dann hörte Kazuya, wie auch seine Füße sich in Bewegung setzten. Raus! Das Licht der Laternen strahlte ihm entgegen und er bog in eine eher belebte Straße ein. Einige Menschen befanden sich noch auf den Straßen und trotzdem folgte ihm dieses Scheusal. Diese Menschen waren ja alle nur mit sich selbst beschäftigt, vermutlich sahen sie ihn nicht einmal. Die Luft brannte in seinen Lungen und die Umgebung zog an ihm vorbei. Am Straßenrand stand ein Nadelbaum mit tiefsitzendem Geäst. Ob das seine schmerzenden Arme aushielten? Sie mussten! Er versuchte an etwas anderes zu denken, als er nach dem Geäst griff und sich hinauf hievte. Wie Feuer, das sich durch seine Knochen und Muskeln brannte, aber er schaffte es. Einmal hatte er auf den Dattelplantagen seiner Großeltern herumgetobt und war gefallen, hatte sich einen Arm gebrochen – und dieser Zeit war sein Vater von der Arbeit daheimgeblieben, um seinen Sohn zu versorgen. Daran wollte er denken, nicht an die Schmerzen. Im Dickicht fühlte sich Kazuya beinahe geborgen und es wärmte ihn sogar. Obwohl es ein Schneekleid trug, war es dort oben um einiges gemütlicher.
    Ehe er sich versah, saß er beinahe automatisch auf den feineren, höheren Geästschichten, welche der ältere Junge nicht erreichen konnte. Kazuya war viel jünger, kleiner und leichter als jener Hüne, der unten, am ersten, dicken Ast saß und vor Wut schäumte.
    „Soll ich dir was sagen, was du bist?“, schrie der Junge kehlig. „Ein dreckiges, kleines Etwas. Deinesgleichen haben dort unten meinen Vater hinterhältig erschossen. Eine Kugel haben sie ihm in den Bauch gejagt. Aber nein, das war nicht genug. Ein Feuerpokemon haben sie auf ihn gehetzt, als er am Sterben war, damit er richtig leidet. Nur weil er ein Soldat war. Ihr seid Monster. Man sollte …“
    Kazuya versuchte wegzuhören. Er wusste, dass es in Orre Auseinandersetzungen zwischen seinen Landsleuten und den Menschen aus dem Westen gab. Auch als Kind war ihm das bewusst gewesen – nur war es ihm damals gleichgültig gewesen. Er hatte in einem Reichenviertel gewohnt, wohl das Beste, das man sich in Orre aussuchen konnte. Von Auseinandersetzungen oder gar einem Krieg hatte er nicht viel gesehen.
    Glaubte der Andere denn, nur er hätte jemanden verloren? Doch Kazuya wusste nicht, wer die Mörder seiner Eltern waren. Sie hätten genauso gut ‚weiß‘ sein können und trotzdem hätte er keine Hassparolen gehalten, nicht gegen eine ‚Gruppe‘ von Menschen. Nein, sein ganzer Hass sollte lieber jenen Unbekannten gelten, die seine Eltern ermordet hatten – nur ihnen! Was hätten ihm Hassparolen denn gebracht? Er war viel zu sehr damit beschäftigt zu überleben, seitdem Cho auch fort war … und sie war bestimmt im Janna – im großen, schönen Garten, der all die guten Menschen erwartete.
    Da erwartete ihn wieder das altbekannte Bild und jedes Mal, wenn er es vor seinem inneren Auge sah, wurde ihm schlecht. Dann reckte es ihn und es kostete jedes Mal Mühe, sich nicht zu übergeben. Seine Eltern … in dieser Blutlache, so still, so regungslos und leblos. Nie wieder erwachend. Cho, nie wieder erwachend.
    Und da merkte er, trotz des vielen Geldes, das er stehlen hatte können, wie hilflos und klein er war …


    Augenblicklich schlug er die Augen auf und setzte sich mit einem Ohnmachtsgefühl hin. Bevor er sich von seinen Erinnerungen erholen konnte, holte ihn seine Fantasie ein.


    Auf einmal stand er wieder in seiner Wohnung, vor seinen am Boden liegenden Eltern. Die Polizisten waren nicht anwesend, niemand war da. Nicht als kleines Kind, als Jugendlicher, der er nun war. Natürlich, das hatte er so niemals erlebt. Kalter Angstschweiß, immer und immer wieder, wenn er sie vor sich sah und nun … ihre Haut konnte er anfassen, das spürte er, das wusste er. Bloß benötigte er etwas Zeit, um es zu tun. Er kniete sich zu ihnen hin und sah sie an. Schauerlich, furchtbar … seine liebe Mutter, sein lieber Vater, so regungslos, ihre Augen weit und leblos aufgerissen. Kazuya streckte zitternd die Hand aus, dann fuhr er über ihre Gesichter und schloss ihre Augen. Sie sahen aus, als würden sie schlafen. Alles, was sie je für ihn getan hatten, jedes freundliche Wort, jede Geste der Zuneigung, jeder Kuss auf die Wange und die Stirn, jede Umarmung, kam ihm in den Sinn. Er wusste, dass dies bloß Einbildung war und trotzdem wollte er es tun, sich hinunter beugen, den verrutschten Hijab seiner Mutter richten, der ihr wallend schwarzes Haar freigab, und ihre Stirn küssen, die Hand seines Vaters nehmen und darüber streichen und sagen: „Ich liebe euch. Danke, dass ihr meine Eltern wart.“ Als Kind wäre es ihm nie in Sinn gekommen, sich bei seiner Mutter und seinem Vater zu bedanken, weder dass er auf die Idee gekommen wäre, sich beim Leben zu bedanken. Da war alles selbstverständlich gewesen.


    Da! In seinem Augenwinkel sah er einen Schatten vorbeihuschen! Kazuya nahm den antiken Dolch, der neben ihm am Boden lag und sich im Blut getränkt hatte, und huschte dem Schatten nach. In seiner Vorstellung war alles möglich, da hatte er plötzlich diese wunderbare Waffe, welche nach all den Jahrhunderten, Jahrtausenden, noch immer ein Haar spalten konnte, in der Hand und hechtete einem Unbekannten nach. Er drängte ihn in eine Ecke, der Unbekannte blieb jedoch nur ein Schatten, der Umriss eines Menschen, eine gesichtslose, schwarze Silhouette. Dennoch war er für Kazuya derjenige, der büßen musste, der Mörder seiner Eltern und derjenige, der sein einstiges, schönes Leben umgeworfen hatte. Ohne zu überlegen holte er mit dem Dolch aus, stach zu. Die Silhouette zeigte keine Anstalten wegzulaufen und er spürte wie das Adrenalin seine Venen durchfloss. So würde er es auch in der Realität tun. Einfach den Dolch nehmen und auf das Monster einstechen. Keine Reue, keine Gewissensbisse, sondern nur ein Gefühl der Gerechtigkeit. Der menschliche Umriss zersprang unter der Schneide wie ein Spiegel, klirrte wie Glas und zu seinen Füßen lagen schwarze Scherben.


    Als es geschehen war, atmete Kazuya tief ein und empfand Angst. Furcht, elendige Furcht vor seiner selbst. Sein Gesicht, sein Oberkörper waren von diesem kalten Angstschweiß eingehüllt. Dann sah er nur noch seine eigenen Tränen. Nein, zum Glück erwachten Taiki und Ruri nicht, konnten ja nicht ahnen, wie schlecht es ihm ging. Und sie sollten es nicht wissen. Doch Híme hätte er gerne an seiner Seite gewusst, seine Freundin, die ihn einfach so nahm, wie er war, die verstand, ohne ein Mensch zu sein. Hätte er sie am Abend noch abgeholt …
    Er glaubte verrückt zu werden, als er es in Taikis Tasche, in welcher der Dolch war, in einem schwachen Licht leuchten sah. Vorhin noch, da hatte er noch seinen Griff spüren können. Die Macht, die er verströmte, ein magischer Funke, der zu ihm übergesprungen war. Und nun ... er wurde tatsächlich verrückt, wie konnten Gegenstände, die sich in verschlossenen Taschen befanden, auf die kein Licht fiel, durch den Stoff hindurch schimmern? Am liebsten wäre es ihm gewesen, diese Waffe wäre schon längst abgeliefert worden. So schnell wie möglich!
    Kazuya drehte sich rasch um, wandte sich der Wand zu, um seine Illusion des Dolches, oder was es auch hätte darstellen sollen, zu vergessen und zog die Bettdecke bis zu seinem Kinn hinauf. Wenn seine Begleiter doch erwachen sollten, durften sie nicht sehen, dass in seinen Augen Tränen lagen.

  • [tabmenu][tab='Vorwort']Sei gegrüßt, meine Herzensdame1 Hier kommt dein erster, wohlverdienter Kommentar. <3


    [tab='Chapter XXVI']Die Szene nach Kazus Sieg fand ich sehr schön formuliert, auch wenn mir beim Lesen die Frage aufgekommen ist, wie Kazu sich wohl verhalten, wenn einem seiner Vertrauten wohl etwas passieren würde. Käme es dann zu einer Übersprungshandlung? Fände ich mal schön und menschlich, zu sehen wie Kazu dann agiert und ob es dann eigentlich nicht seiner Persönlichkeit nicht entspricht.


    Der Smalltalk zwischen Ruri und Tsukushi ist einfach süss, es scheint geradezu, dass sich da etwas anbahnt, aber wäre es ihr zu verdenken? Kazu hasst Käfer, Taiki zwar nicht, aber der ist nicht so ihr Typ. Da bleibt ja nur noch Tsukushi.


    Hm, Taiki trainiert seine Pokémon nicht - das passt zu ihm. lol Seine Pokémon nehmen ihn sicherlich auch nicht gerade für voll, zumindest Armaldo nimmt ihn sicherlich nicht ernst. Ich frage mich, ob Kazu ihn dazu zwingen wird - oder auch Aika später. x)


    Zwei Wochen werden sie also bleiben? Hm, was werden sie denn so lange in Azalea machen? So aufregend ist die Stadt nun auch wieder nicht. Sicherlich fängt Ruri das eine oder andere Pokémon aus dem Wald für ihr Team.
    Ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass sich Kazu in sein Lügengerüst sich nur noch mehr verstrickt - und das Ruri auch noch dicht hält. Ich mein, da müssten doch irgendwelche zweideutigen Blicke oder spitze Bemerkungen geben, sowas würde ich Ruri zu trauen, um Kazu vor weiterem Schaden zu bewahren.


    Die traute Szene zwischen den Dreien hat mir sehr gefallen; ein eingeschworenes Dreier-Gespann, dem sich wohl nichts so schnell in den Weg zu stellen vermag. Ruri als Mädchen wird wohl "ihren Männern" ganz schön den Arsch rund machen, wenn sie gemeinsam weiterreisen. :) Find ich aber gut, denn eine Frau muss schließlich für Ordnung sorgen. Apropos Ordnung - wie siehts bei Tai so mit der Ordnung im Badezimmer aus? Oder bei Kazu? xD Fänd ich irgendwie lustig, wenn Ruri 'nen halben Anfall kriegt, weil im Bad die Klamotten rumfliegen... XD


    Und dann kommt endlich wieder ein Flasback, bezüglich zu Kazus Vergangenheit. Dadurch, dass du Flashbacks eingebunden hast, ist es auf dem ersten Blick recht langweilig, aber sehr tiefgründig, denn man lernt Kazu wieder ein ganzes Stück besser kennen - warum er anderen gegenüber so misstrauisch ist. Ich denke, da muss man schon eine "Kämpfernatur" sein wie du eben das Kapitel genannt hast. Wunderbarer Bezug. Bedrückend ist es wie du die Dinge schilderst. Wie er als soeben gewordenes Waisenkind dazu gezwungen wird, sein notbedürftiges Hab und Gut zu stehlen und seine Beute anschließend seiner Clique abgeben muss, obwohl sie ihm versichert hatten, dass er alles, was er gestohlen hat, behalten könnte. Dazu habe ich nur eines im Kopf: Arschlöcher. Ich hoffe, dass Kazu sie in die Schranken weist, sobald sie wieder aufeinander treffen. Ich freue mich drauf. :)


    [tab='Nachwort']Mehr habe ich zu dem Kapitel nicht zu sagen. Freue mich auf das nächste Kapitel. <3[/tabmenu][Blockierte Grafik: http://i51.tinypic.com/2ljq235.png]

  • Da ich dir bereits andernorts gesagt habe, wie ich zu deinem überarbeitetem Startpost stehe, wird eine Wiederholung wohl nicht nötig sein :) .
    Obwohl du das mit dem Karpador immer noch drinstehen hast. Ich weiß echt nicht, ob die Menschen in Japan/Johto Karpfen essen würden, Koi sind in Japan ja eher Zierfische als Nahrungsmittel so weit ich weiß, und außerdem ist das Risiko, dass es sich kurz vor dem Kochtopf doch noch entwickelt und Amok läuft in meinen Augen irgendwie etwas zu hoch, um einen Massenverzehr zu rechtfertigen. ^^"
    Naja, deine Entscheidung (und evtl. Akis XD).


    Kommen wir jetzt zum neuen Kapitel:
    Was ich cool finde, ist dass sich Serin und Kazu so dermaßen gleich verhalten, das fällt mir jetzt zum ersten Mal wirklich auf. Klar, ähnlich waren sie sich in gewisser Hinsicht schon immer, aber das. Mir gefällts. Wahrscheinlich würde Kazu sich in der Welt von "Pokemom Mystery Dungeon" auch als Sniebel wiederfinden. Oh Mist, das durfte ich ja gar nicht spoilern, oder? XD
    Ah, von Ruri X Kai kann ich einfach nicht genug bekommen. Eigentlich ist Ruri ja zu cool für so jemanden, aber trotzdem habe ich da ein gutes Gefühl dabei :) .
    Die Beschreibung von Azalea City ist sehr schön geworden, im Spiel ist die Stadt mir zwar nicht so dermaßen "Kuhkaff-mäßig" vorgekommen, aber es klingt doch gut nachvollziehbar.
    Wenn Ruri, Kazu und Tai aber eine ganze Woche dort bleiben, frage ich mich ein wenig, was sie dort so lange treiben werden. Obwohl, vielleicht überspringst du die Woche auch und schreibst an der Stelle weiter, wo sie die Stadt bereits verlassen. Ach, mir ist es eigentlich egal, du könntest bestimmt aus beiden Optionen was Spannendes wachen, weshalb ich mir hier keine großen Sorgen machen muss.

    „Trainieren ist nicht deins, oder?“, fragte Kazuya mit doppelschneidiger Zunge.

    Äh... ich weiß jetzt nicht, wie genau der Satz gemeint sein soll. ^^"
    Wenn jemand lügt, dann spricht er mit gespaltener Zunge.
    Wenn eine Sache- Vor und Nachteile hat, ist sie ein zwei- (oder eben "doppel-") schneidiges Schwert.
    Nee, warte mal, ich glaube, man kann auch "mit spitzer Zunge" sagen, wenn man jemanden triezen will. Oder nicht? Jetzt bin icht total verwirrt. @_x

    – dafür war Tsukushi wohl allseits bekannt und mit einigen von ihnen befreundet. In diesem Tausend-Seelen-Dorf war das wohl auch keine Leistung.

    Hahaha, den Satz finde ich einfach genial :assi: ! Ich liebe es, wie Tsu immer ein wenig runtergemacht wird, während Tai als Ober-Nerd trotzdem total beliebt ist.
    Es kommt halt auch auf die Ausstrahlung eines Menschen an. ^^

    Erschöpft und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, glücklich, betraten sie das Pokemoncenter und steuerten auf die Frau hinter dem Tresen zu. Sie saß an einem Schreibtisch und nippte an einer Tasse dampfenden Kaffees. „Oh Tsukushi.“ Ihre Gesichtszüge erhellten sich, dennoch zeichneten deutliche Spuren der Arbeit und des Stresses ihr Antlitz.

    Sag mal, kommt es mir nur so vor, oder sind bei deiner Geschichte alle Krankenschwestern chronisch übermüdet? Irgendwie kann ich mich nicht daran erinnern, jemals eine entspannte "Schwester Joy" gesehen zu haben, und wenn nicht mal die im Kuhdorf am frühen Nachmittag ihre Ruhe hat, dann existiert so eine wohl gar nicht. ^^"


    Okay, beim nächsten Absatz habe ich doch ein bisschen was anzumerken.
    1. Wieso ist das Zimmer eines mikrigen Pokemon-Centers in einem Kuh-Dorf so luxuriös eingerichtet, dass es einen Flachbildfernseher hat, aber es ist nicht genug Geld vorhanden, um noch eine Hilfsschwester anzustellen? Das ist irgendwie unrealistisch.
    2. Was ich an Taiki ein wenig komisch finde, ist, dass gar nicht erst zu versuchen scheint, Gespräche auf dem Niveau seiner Konversationspartner zu führen. Wenn ich über ein Thema rede, das jemand anders nicht gut kennt, dann drücke ich alles so verständlich wie möglich aus und versuche es möglichst einfach zu erklären. Nur weil er ein Nerd ist, muss er ja nicht gleich auf den Sheldon-Zug aufspringen, oder? ^^"
    Oh Mann, danach folgt einer der besten Absätze in der ganzen Geschichte *_*
    ALLE meine Lieblingscharas sitzen im selben Bett und sehen sich gemeinsam einen Film an, das ist einfach toll :thumbup: !

    Eigentlich war er viel zu glücklich, die folgenden, oft wiederkehrenden Erinnerungen konnte er nicht begreifen.

    Wieso hast du den Flashback dann überhaupt reingebracht? Ganz ehrlich, das ist nicht fies gemeint, aber ein klein wenig üpbertreibst du schon mit denen, finde ich. ^^"
    Naja, das ist deine Entscheidung, da habe ich eigentlich nicht mitzureden. ^^

    „Wie heißt du?“, hatte der attraktive Junge gefragt, er war viel älter als er selbst gewesen.

    Äh, kann man mit acht Jahren (oder wie alt Kazu in diesem Flashback ist) wirklich schon jemanden attraktiv finden?
    Falls ja, dann war ich wohl ein Spätzünder! XD
    Was mir sehr gefällt, ist, wie cool du es schaffst zu zeigen, dass und vor allem in welchen Bereichen dieser Flashback-Kazu jünger und unerfahrener ist als der aktuelle. Er wirkt unschuldiger, das finde ich süß :) .


    Sonst habe ich eigentlich gar nichts mehr anzumerken.
    Alles in Allem ein sehr schönes Kapitel, mach weiter so :thumbup: !

  • Huhu ihr beiden x3
    [tabmenu][tab=Aki]

    Zitat

    Die Szene nach Kazus Sieg fand ich sehr schön formuliert, auch wenn mir beim Lesen die Frage aufgekommen ist, wie Kazu sich wohl verhalten, wenn einem seiner Vertrauten wohl etwas passieren würde. Käme es dann zu einer Übersprungshandlung? Fände ich mal schön und menschlich, zu sehen wie Kazu dann agiert und ob es dann eigentlich nicht seiner Persönlichkeit nicht entspricht.


    wie meinen? ^^"
    Also mit Übersprungshandlung?


    Zitat

    Der Smalltalk zwischen Ruri und Tsukushi ist einfach süss, es scheint geradezu, dass sich da etwas anbahnt, aber wäre es ihr zu verdenken? Kazu hasst Käfer, Taiki zwar nicht, aber der ist nicht so ihr Typ. Da bleibt ja nur noch Tsukushi.


    Vor allem ist Ruri nicht Taikis Typ ... weil sie gar kein Typ ist. :devil:
    Hm lol, das muss ich mal irgendwann einbringen ^^


    Zitat

    Hm, Taiki trainiert seine Pokémon nicht - das passt zu ihm. lol Seine Pokémon nehmen ihn sicherlich auch nicht gerade für voll, zumindest Armaldo nimmt ihn sicherlich nicht ernst. Ich frage mich, ob Kazu ihn dazu zwingen wird - oder auch Aika später. x)


    Selten, dann wenn ihm danach ist ... und wenn er mit Fukano "trainiert" endet das in "Hol das Stöckchen!" XD


    Zitat

    Zwei Wochen werden sie also bleiben? Hm, was werden sie denn so lange in Azalea machen? So aufregend ist die Stadt nun auch wieder nicht. Sicherlich fängt Ruri das eine oder andere Pokémon aus dem Wald für ihr Team.
    Ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass sich Kazu in sein Lügengerüst sich nur noch mehr verstrickt - und das Ruri auch noch dicht hält. Ich mein, da müssten doch irgendwelche zweideutigen Blicke oder spitze Bemerkungen geben, sowas würde ich Ruri zu trauen, um Kazu vor weiterem Schaden zu bewahren.


    da muss ich mir spitze Bemerkungen überlegen, das klingt gut ^^


    Zitat

    Die traute Szene zwischen den Dreien hat mir sehr gefallen; ein eingeschworenes Dreier-Gespann, dem sich wohl nichts so schnell in den Weg zu stellen vermag. Ruri als Mädchen wird wohl "ihren Männern" ganz schön den Arsch rund machen, wenn sie gemeinsam weiterreisen. :) Find ich aber gut, denn eine Frau muss schließlich für Ordnung sorgen. Apropos Ordnung - wie siehts bei Tai so mit der Ordnung im Badezimmer aus? Oder bei Kazu? xD Fänd ich irgendwie lustig, wenn Ruri 'nen halben Anfall kriegt, weil im Bad die Klamotten rumfliegen... XD


    Du bringst mich echt auf geniale Ideen x)


    Zitat

    Und dann kommt endlich wieder ein Flasback, bezüglich zu Kazus Vergangenheit. Dadurch, dass du Flashbacks eingebunden hast, ist es auf dem ersten Blick recht langweilig, aber sehr tiefgründig, denn man lernt Kazu wieder ein ganzes Stück besser kennen - warum er anderen gegenüber so misstrauisch ist. Ich denke, da muss man schon eine "Kämpfernatur" sein wie du eben das Kapitel genannt hast. Wunderbarer Bezug. Bedrückend ist es wie du die Dinge schilderst. Wie er als soeben gewordenes Waisenkind dazu gezwungen wird, sein notbedürftiges Hab und Gut zu stehlen und seine Beute anschließend seiner Clique abgeben muss, obwohl sie ihm versichert hatten, dass er alles, was er gestohlen hat, behalten könnte. Dazu habe ich nur eines im Kopf: Arschlöcher. Ich hoffe, dass Kazu sie in die Schranken weist, sobald sie wieder aufeinander treffen. Ich freue mich drauf. :)


    Danke, dass dir der Titel gefällt, endlich kommt der Titel richtig raus x3 und die fauchende Katze, ich denke, die kann auch gut für Kazu stehen :D
    ja, Arschlöcher >=( Aber zum Glück hat er sich was davon in den Schuh gesteckt. ^^
    ich muss noch klarstellen, dass diese Clique natürlich nicht diejenige ist, die er nach Akios Tod getroffen hat.


    [tab=Emerald]

    Zitat

    Obwohl du das mit dem Karpador immer noch drinstehen hast. Ich weiß echt nicht, ob die Menschen in Japan/Johto Karpfen essen würden, Koi sind in Japan ja eher Zierfische als Nahrungsmittel so weit ich weiß, und außerdem ist das Risiko, dass es sich kurz vor dem Kochtopf doch noch entwickelt und Amok läuft in meinen Augen irgendwie etwas zu hoch, um einen Massenverzehr zu rechtfertigen. ^^"
    Naja, deine Entscheidung (und evtl. Akis XD).


    Ewigsteine ;)
    Mamolida zB. sind für die Isshuregion, aber in Kanto und Johto? =/


    Zitat

    Was ich cool finde, ist dass sich Serin und Kazu so dermaßen gleich verhalten, das fällt mir jetzt zum ersten Mal wirklich auf. Klar, ähnlich waren sie sich in gewisser Hinsicht schon immer, aber das. Mir gefällts. Wahrscheinlich würde Kazu sich in der Welt von "Pokemom Mystery Dungeon" auch als Sniebel wiederfinden. Oh Mist, das durfte ich ja gar nicht spoilern, oder? XD


    Haha, er würd wohl eher ein Kramurx werden, da kann man besser klauen =X


    Zitat

    Ah, von Ruri X Kai kann ich einfach nicht genug bekommen. Eigentlich ist Ruri ja zu cool für so jemanden, aber trotzdem habe ich da ein gutes Gefühl dabei :)


    Bad Girl x Good Boy hat auch was, oder? *gg*
    Sonst ist eher oft umgekehrt =D


    Zitat

    Die Beschreibung von Azalea City ist sehr schön geworden, im Spiel ist die Stadt mir zwar nicht so dermaßen "Kuhkaff-mäßig" vorgekommen, aber es klingt doch gut nachvollziehbar.


    Ich hab's mir immer wie ein K..Miltank-Kaff vorgestellt. :D


    Zitat

    Äh... ich weiß jetzt nicht, wie genau der Satz gemeint sein soll. ^^"
    Wenn jemand lügt, dann spricht er mit gespaltener Zunge.
    Wenn eine Sache- Vor und Nachteile hat, ist sie ein zwei- (oder eben "doppel-") schneidiges Schwert.
    Nee, warte mal, ich glaube, man kann auch "mit spitzer Zunge" sagen, wenn man jemanden triezen will. Oder nicht? Jetzt bin icht total verwirrt. @_x


    stimmt ^^"


    Zitat

    Hahaha, den Satz finde ich einfach genial :assi: ! Ich liebe es, wie Tsu immer ein wenig runtergemacht wird, während Tai als Ober-Nerd trotzdem total beliebt ist.
    Es kommt halt auch auf die Ausstrahlung eines Menschen an. ^^


    Ich schreib selbst aus der Sicht des Erzählers manchmal halb aus Kazus Sicht - und Tai ist auch viel selbstbewusster als Tsu und selbstbewusste oder zumindest extrovertierte Menschen finden viel leichter neue Freunde.


    Zitat

    Sag mal, kommt es mir nur so vor, oder sind bei deiner Geschichte alle Krankenschwestern chronisch übermüdet? Irgendwie kann ich mich nicht daran erinnern, jemals eine entspannte "Schwester Joy" gesehen zu haben, und wenn nicht mal die im Kuhdorf am frühen Nachmittag ihre Ruhe hat, dann existiert so eine wohl gar nicht. ^^"


    Das liegt daran, dass ich, glaub ich, fast noch nie eine entspannte Schwester bei einem Arzt oder in einem Krankenhaus gesehen habe @_@


    Zitat

    1. Wieso ist das Zimmer eines mikrigen Pokemon-Centers in einem Kuh-Dorf so luxuriös eingerichtet, dass es einen Flachbildfernseher hat, aber es ist nicht genug Geld vorhanden, um noch eine Hilfsschwester anzustellen? Das ist irgendwie unrealistisch.


    stimmt, ich dachte, dass die wollten, dass es den Kids gut geht =D


    Zitat

    2. Was ich an Taiki ein wenig komisch finde, ist, dass gar nicht erst zu versuchen scheint, Gespräche auf dem Niveau seiner Konversationspartner zu führen. Wenn ich über ein Thema rede, das jemand anders nicht gut kennt, dann drücke ich alles so verständlich wie möglich aus und versuche es möglichst einfach zu erklären. Nur weil er ein Nerd ist, muss er ja nicht gleich auf den Sheldon-Zug aufspringen, oder? ^^"


    eher den Bastet-Zug. XD
    Glaubst du wirklich, dass mir viele bei meinem Physikreferat folgen konnten? Q_Q Ich hab erst nachher mitbekommen, dass ich einfach geredet habe und geredet und geredet ... und die meisten saßen so da: ?___? Aber weil ich geredet habe, hab ich das nicht mitgekriegt


    Zitat

    Oh Mann, danach folgt einer der besten Absätze in der ganzen Geschichte *_*
    ALLE meine Lieblingscharas sitzen im selben Bett und sehen sich gemeinsam einen Film an, das ist einfach toll :thumbup: !


    Haha danke, hat auch Spaß gemacht das zu schreiben ^^


    Zitat

    Wieso hast du den Flashback dann überhaupt reingebracht? Ganz ehrlich, das ist nicht fies gemeint, aber ein klein wenig üpbertreibst du schon mit denen, finde ich. ^^"
    Naja, das ist deine Entscheidung, da habe ich eigentlich nicht mitzureden. ^^


    Bevor er davon träumen kann den Dolch zu nehmen und ... naja, bevor er sich mächtig fühlen kann, muss er sich davor hilflos fühlen *hust*
    Und die Handlung must go on ^^"


    Zitat

    Äh, kann man mit acht Jahren (oder wie alt Kazu in diesem Flashback ist) wirklich schon jemanden attraktiv finden?
    Falls ja, dann war ich wohl ein Spätzünder! XD


    Sicher kann man das mit neun Jahren. :whistling:


    Zitat

    Was mir sehr gefällt, ist, wie cool du es schaffst zu zeigen, dass und vor allem in welchen Bereichen dieser Flashback-Kazu jünger und unerfahrener ist als der aktuelle. Er wirkt unschuldiger, das finde ich süß :) .


    danke ^^
    Ich bemüh mich jedes Flashback altersgerecht erscheinen zu lassen.
    Er darf nicht mehr ganz so kindlich wirken wie zB. als er Cho getroffen hat, aber auch noch nicht erwachsen. So ein Zwischending wollt ich zusammenbekommen ^^"[/tabmenu]


    danke, ihr beiden :love:

  • [tabmenu][tab='hi!']
    Aye Charü <3
    Sry, dass ich immer so lange brauche für meine Kommis x.x Du schreibst immer so fantastisch lange Kapitel und da ich nicht deine Beta bin- anders als bei Aki, da les ich es dann zum zwieten Mal und das fällt mir leichter- bin ich meist erst mal platt, bis ich überhaupt durch bin und um das in Worte fassen zu können, muss ich es zweimal lesen, und das dauert. Du verzeihst mir sicher ^^'
    [tab=Kommentar]
    Kämpfernatur II/II


    Ich muss gestehen, du beherrscht es imo, das man dir kaum anmerkt, ob du ein Kapitel in einem Zug schreibst, denn ich sehe nie Unterbrüche, so als würdest du immer nur schreiben und nie Pause machen. (Ich würde es dir sogar zutrauen! xD) Die Szene mit Ruri und dem Sniebel finde ich ziemlich gut geschrieben, so spiegelt sich einmal wieder, wie viel Gedanken du dir um deine Charas machst und die Pokémon deines „Helden“ (wenn man ihn denn so nennen soll, ich denke, du tust viel dafür, dass er eben kein 08/15 Held ist) nicht einfach nur Kampfmaschinen sind, sondern denselben, tiefen Charakter haben wie alle Menschen, die du aufführst. Mittlerweile ist da ja eine ganze Familie zusammengekommen! Und irgendwie sind die drei ein eingeschworenes Team, wobei Ruri wohl diejenige ist, die am meisten quasselt und sich am schnellsten Freunde macht/sich eingliedert. Das liegt aber sicher nicht nur daran, dass sie ein Mädchen ist, ich hatte sie zwar weniger neugierig in Erinnerung, aber ich bin froh, dass sie es ist, imo würden Kazu und Taiki sonst vergessen, was sie tun sollten anstatt übereinander herzufallen xD
    Lol, Taiki studiert Physik, wie mich das etwas an dich erinnert und ich das Gefühl kriege, du lässt ganz schön viel von dir einfliessen. Aber das ist gut, das tue ich ja auch.
    Oh man, du warst schon immer talentiert genug, mir die Tränen in die Augen zu treiben. Kazus Erinnerungen kommen mir aber sehr bekannt vor- hast du mich da mal um Hilfe gebeten oder es mit mir besprochen, oder wieso wusste ich, dass er die alte Frau an einem Weihnachtsmarkt überfallen würde? Ich erinnere mich nur dunkel, bitte klär mich auf xD Schade irgendwie, dass er nicht mit ihr mitging, wie anders wäre sein Leben wohl verlaufen…aber andererseits, ich verstehe, dass er sie bestiehlt, ich hätte vermutlich dasselbe getan, nicht umsonst tun das viele Strassenkinder, wie sonst sollten sie überleben. Aber diese anderen Kinder, da denke ich nur, wie scheisse sie sind und wie stark der Kleine da wohl sein musste. Ich hoffe, sie taten ihm nicht noch schlimmer weh. Wieso traf er als kleiner Junge nicht irgendein Mädchen, das ihn nicht verprügelt hätte? Diese Welt ist doch böse. Aber auch der fiktive Traum (?) (Oder der Wunschtraum?), den Mörder seiner Eltern zu fassen, Respekt, ich hatte Gäsenhaut! Ich weiss nicht, du hast dir so viel Mühe mit dem Dolch gemacht, da muss doch was dahinterstecken! Wirklich gut und irgendwie tiefgründig, ergibt irgendwie sogar von der psychologischen Warte gesehen einen Sinn- für ihn ist das nur zu verarbeiten, wenn er es so dreht. Zumindest wirkt es so. Ich denke, das erinnert mich etwas an Herr der Ringe, wenn er aufwacht und spürt, dass der Ring eine Macht besitzt. Aber was du mit dem Dolch vorhast, weiss ich nicht, ich habs glaube ich nur am Rande mitgekriegt, vllt ist er auch unwichtig, aber ich kenne dich- du reitest nicht auf Details rum, wenn sie welche sind. ;'D

    „Einmal heilen? Oder mehrere Male?“ Ihr Blick wanderte von einem Trainer zum Anderen, Ruri und Taiki schüttelten verneinend den Kopf, schließlich hatten sie keinen Kampf ausgetragen.

    Haha, wie das irgendwie nach einer Verkäuferin an einer Fleischtheke klingt, zu genial, sicher ungewollt, aber ich musste lachen ^^[tab=Schlussworte]Joa, da wären wir schon durch. Bestimmt folgt gleich das nächste Kap, da ich so hinterher bin, aber ich würde mich freuen, denn je weiter du Diebesgut schreibst, desto verflochtener und spannender machst du es. Ich freu mich aufs Nächste ^^ ♥[/tabmenu]

  • Lynn, danke, danke. :loveyou:


    Zitat

    Ich muss gestehen, du beherrscht es imo, das man dir kaum anmerkt, ob du ein Kapitel in einem Zug schreibst, denn ich sehe nie Unterbrüche, so als würdest du immer nur schreiben und nie Pause machen. (Ich würde es dir sogar zutrauen! xD)


    Danke, aber das schaff ich nicht ^^"


    Zitat

    Die Szene mit Ruri und dem Sniebel finde ich ziemlich gut geschrieben, so spiegelt sich einmal wieder, wie viel Gedanken du dir um deine Charas machst und die Pokémon deines „Helden“ (wenn man ihn denn so nennen soll, ich denke, du tust viel dafür, dass er eben kein 08/15 Held ist) nicht einfach nur Kampfmaschinen sind, sondern denselben, tiefen Charakter haben wie alle Menschen, die du aufführst.


    Oh, das freut mich aber, dass ich bei den Pokemon das auch schaffe ^^
    Naja, "Held" nicht unbedingt, aber es ist halt so eine Protagonistenbezeichnung ^^"


    Zitat

    Mittlerweile ist da ja eine ganze Familie zusammengekommen! Und irgendwie sind die drei ein eingeschworenes Team, wobei Ruri wohl diejenige ist, die am meisten quasselt und sich am schnellsten Freunde macht/sich eingliedert. Das liegt aber sicher nicht nur daran, dass sie ein Mädchen ist, ich hatte sie zwar weniger neugierig in Erinnerung, aber ich bin froh, dass sie es ist, imo würden Kazu und Taiki sonst vergessen, was sie tun sollten anstatt übereinander herzufallen xD


    Übereinander herfallen lol ^^
    Nene, dazu kommt es noch nicht.


    Zitat

    Lol, Taiki studiert Physik, wie mich das etwas an dich erinnert und ich das Gefühl kriege, du lässt ganz schön viel von dir einfliessen. Aber das ist gut, das tue ich ja auch.


    Ja, stimmt ^^"
    Ich dacht, das ist so ... unklischeehaft für ihn, das nehm ich, außerdem kenn ich mich relativ gut aus, das bedeutet, dass ich nicht dauernd recherchieren muss, wenn er etwas Themenspezifisches sagen soll.


    Zitat

    Oh man, du warst schon immer talentiert genug, mir die Tränen in die Augen zu treiben.


    I'm sorry? ^^"


    Zitat

    Kazus Erinnerungen kommen mir aber sehr bekannt vor- hast du mich da mal um Hilfe gebeten oder es mit mir besprochen, oder wieso wusste ich, dass er die alte Frau an einem Weihnachtsmarkt überfallen würde? Ich erinnere mich nur dunkel, bitte klär mich auf xD


    Sowas in der Art. Oder ich hab mit Aki geplottet und du hast mitgelesen? ^^"


    Zitat

    Schade irgendwie, dass er nicht mit ihr mitging, wie anders wäre sein Leben wohl verlaufen…aber andererseits, ich verstehe, dass er sie bestiehlt, ich hätte vermutlich dasselbe getan, nicht umsonst tun das viele Strassenkinder, wie sonst sollten sie überleben. Aber diese anderen Kinder, da denke ich nur, wie scheisse sie sind und wie stark der Kleine da wohl sein musste. Ich hoffe, sie taten ihm nicht noch schlimmer weh. Wieso traf er als kleiner Junge nicht irgendein Mädchen, das ihn nicht verprügelt hätte? Diese Welt ist doch böse.


    Und in ein Heim wollte er nicht, davon hat er immer nur gehört: "Du kriegst nichts zu essen / Sie behandeln dich wie Dreck / Sie verprügeln dich ..."
    Ja, das ist sie leider =/


    Zitat

    Aber auch der fiktive Traum (?) (Oder der Wunschtraum?), den Mörder seiner Eltern zu fassen, Respekt, ich hatte Gäsenhaut! Ich weiss nicht, du hast dir so viel Mühe mit dem Dolch gemacht, da muss doch was dahinterstecken! Wirklich gut und irgendwie tiefgründig, ergibt irgendwie sogar von der psychologischen Warte gesehen einen Sinn- für ihn ist das nur zu verarbeiten, wenn er es so dreht. Zumindest wirkt es so. Ich denke, das erinnert mich etwas an Herr der Ringe, wenn er aufwacht und spürt, dass der Ring eine Macht besitzt. Aber was du mit dem Dolch vorhast, weiss ich nicht, ich habs glaube ich nur am Rande mitgekriegt, vllt ist er auch unwichtig, aber ich kenne dich- du reitest nicht auf Details rum, wenn sie welche sind. ;'D


    Dolch: pst! ;)
    Ansonsten ja, das ist ein Wunschtraum für ihn, er könnte erst richtig abschließen, wenn derjenige büßen muss, so denk ich mir das.

  • Willkommen und unerwünscht



    „Kämpf gegen mich“, schlug Kazuya aus Langeweile vor. Snobilikat, welche ihm seine harten Worte im Arenakampf erstaunlicherweise nicht übel genommen, sondern ein freundschaftliches Schnurren übrig gehabt hatte – vermutlich hatte sie gespürt, dass er am nächsten Morgen nicht in Ordnung gewesen war –, sprang enthusiastisch auf und funkelte den Begleiter kampfeslustig an.
    Als Taiki nicht reagierte, warf er ihm ein Kissen an den Kopf.
    Dieser schleuderte es lachend zurück. „Na gut, weil du so ‚nett‘ fragst. Aber ich hab nicht nochmal meinen Treibstoff. Ohne Kaffee geht hier gar nichts.“
    „In welcher Reihenfolge denkst du?“, neckte Kazuya. „Essen und dann Kaffee? Oder zuerst Kaffee, dann Essen?“
    „Hält sich in der Waage. Ich kämpf nach dem Kaffee gegen dich. Meine Pokemon brauchen Bewegung.“
    Fünf Tage in diesem Kuhkaff, das war zu viel. Kazuya wusste, was hier gespielt wurde. „Nur heute noch“, hatte Ruri vorgestern gesagt. „Nur heute noch“, hatte sie gestern hoch und heilig versprochen und dann hatte sie ihre Meinung geändert. „Machen wir eine Woche draus, das ist ja okay, oder?“ Den ganzen Tag ließ sie sich nicht blicken, lungerte wohl bei diesem Arenaleiter in der Arena. Natürlich, sie liebte Käfer, doch sie beschäftigte sich mit ihnen keine fünf Tage lang. Mit den Augen eines großen, beschützenden Bruders hatte er Tsukushi beobachtet und war zum Entschluss gekommen, dass er wohl ein von Grund auf guter Mensch war – obwohl … so einer, der war ihr nicht gewachsen. Mädchen wie Ruri mochten normalerweise keine Jungs wie Tsukushi. Mädchen wie sie, mochten Jungs wie ihn. Sah man daran, dass sie ‚heimlich‘ in Kazuya verliebt war ... oder gewesen war – was auch immer in einem weiblichen Wesen diesbezüglich vorgehen mochte. „Ruri ist … warum tun wir eigentlich, was sie will?“, fragte er, über sich selbst verwundert.
    „Weil sie ein Mädchen ist.“
    „Komm, das macht keinen Sinn.“
    „Das ist so. Meine kleine Sis Ayu, die ist dreizehn, nach deren Pfeife tanzen auch alle – ich natürlich auch, sonst wär' ich ein schlechter, großer Bruder –, weil sie ein Mädchen und noch ‚so jung‘ ist.“ Taiki schlug die Bettdecke zur Seite. Es wurde auch Zeit, dass sie endlich aufstanden.
    Doch da glaubte Kazuya seinen Augen nicht trauen zu können. Gefesselt starrte er auf das kurzärmelige, schwarze Shirt seines Gegenübers. In der jeweils unteren und oberen Ecke waren ein Omot und ein Smettbo im ‚Chibistil‘, mit riesengroßen Kulleraugen, abgebildet. ‚Smettbo sind nur tuntige Omot‘ stand in weißer, dicker Schrift zwischen den Pokemon. „Du bist peinlich“, stellte er trocken fest und fragte sich selbst, was er an dem jungen Mann fand. Innerlich prustete er laut los, wagte es aber nicht zu zeigen. „Wehe dir, du gehst auch nur ein Schritt damit aus dem Zimmer raus. Dann schmeiß ich dich raus.“
    „Das hat mir mein Bruder mal zum ersten April angetan“, fing Taiki in einem belustigen Plauderton an zu erzählen. „Er weiß, dass ich in der Früh nicht wirklich schau, was ich anzieh und unser Haus wurde renoviert, da waren auch alle Spiegel ab. Meine Eltern und meine Schwester waren eingeweiht und dann ließen sie mich so in die Schule laufen. Wegschmeißen wollt ich es auch nicht.“
    „Ich mag deinen Bruder. Auf sowas muss man auch erstmal kommen. Wie heißt er?“
    „Kohaku und er hat es zurückbekommen, glaub mir!“
    „Verstehst du dich gut mit deinen Geschwistern und Eltern?“, fragte Kazuya belanglos. Zumindest sollte es belanglos klingen, durfte Taiki doch nicht wissen, dass er ihn um sein Leben beneidete.
    „Ich könnte mir kein Leben ohne Ayu und Kohaku vorstellen und meine Eltern, die sind lieb. Sie sind manchmal anstrengend, aber sie sind die Besten.“ Während sie sprachen, nahm Taiki seinen ewigen Begleiter Fukano auf den Schoß und drückte ihn an sich. Das Schoßhündchen, etwas anderes war es wohl auch nicht, leckte über seine Wange und wedelte wie verrückt mit seiner flauschigen Rute.
    „Geht mir genauso, nur hab ich keine Geschwister“, antwortete Kazuya kurz angebunden und versank in seiner Gedankenwelt.
    „Hättest du gerne welche?“, fragte sein Begleiter aus einer Mischung von Feinfühligkeit und Neugier.
    „Ja, schon. Es geht mir nicht ab, aber ich frage mich, wie es mit Geschwistern so ist.“ Eltern, Geschwister, Haus, Schule… schön wär’s gewesen, aber mit seinem jetzigen Leben, so wie es sich momentan entwickelte, konnte er nicht hadern. Er hatte gelernt genügsamer zu werden – oder einfach nur dankbarer. Nur zeigte er dies zu wenig, das wusste er selbst.
    „Geschwister sind wie die besten Freunde, die man fast sein Leben lang hat“, sinnierte Taiki und geriet ins Schwärmen. „Eben ganz besondere Menschen im Leben.“
    „Klingt schön.“ Kazuya wollte vom Thema abkommen. Das war ihm zu heikel, auch wenn es tatsächlich schön war, wenn sich jemand so gut mit seiner Familie verstand. Schließlich war er auch mit den Werten erzogen worden, dass es nichts Wichtigeres im Leben als die eigene Familie – und eventuell die engsten Freunde – gab. „Gehen wir jetzt essen?“
    „Stimmt. Hunger, Kaffee!“, jammerte der Andere. „Gehen wir runter. Ich mein, es ist zehn nach neun, Ruri ist schon längst wieder irgendwo – besser gesagt flirtet die wahrscheinlich – und um halb räumt Joy den Tisch ab.“
    Sie zogen sich etwas über, Taiki nahm das Amonitasei an sich und so betraten sie gemeinsam den mit Tageslicht durchflutenden Speisesaal, in welchem sich typische ‚Picknick- und Schulpausentische‘ befanden, kleine Inseln zu jeweils vier Sitzen und einem Tisch zusammengestellt.
    „So spät? In zehn Minuten sollten alle gegessen haben. Die anderen hier haben’s auch geschafft. Ich hab nicht Medizin studiert, um für ein paar Teenager das Dienstmädchen zu spielen.“ Joy runzelte die Stirn, stellte ein Tablett ab, auf dem sie das gebrauchte Service zur Spüle brachte, und seufzte. „Nun gut, es ist noch nicht halb, was wollt ihr?“
    „Wir sind wirklich spät.“ Obwohl Kazuya sämtliche Erwiderungen auf der Zunge lagen – hatte sie nicht gewusst, was auf sie zukam, als sie sich für ein Pokemoncenter beworben hatte? –, nahm er ihr das Tablett ab, öffnete den Geschirrspüler und stellte die Tassen und Teller hinein. Im Hinterkopf behielt er, dass dies einen guten Eindruck bei Taiki hinterließ. Die Schwester strahlte und bedankte sich, dann überließ sie den beiden Jungen die Küche.
    „Wo willst du nachher trainieren?“ Glückselig nahm Taiki den dampfenden Kaffee an sich, umschlang die Tasse mit beiden Händen und brachte ihnen jeweils eine Müslischüssel. Noch immer erstaunte es Kazuya, dass das Frühstück und das Pokemonfutter in einem Center umsonst waren. Umsonst, einfach so. Das hatte er nie geahnt, als er hungernd daran vorbeigegangen war.
    Bevor sich die Trainer einen Bissen gönnten, ließen sie ihre Pokemon frei, welche sich hungrig auf die Näpfe stürzten. Bloß Taikis Kabutops und Armaldo nahmen nicht an dem Festmahl teil, vermutlich hatte er sie zuvor schon gefüttert – oder sie zogen es vor ihre Beute selbst zu erjagen, wie Snobilikat, wenn ihr danach war.
    „Nicht in der Halle, wir brauchen den Pool“, sinnierte er.
    „Pool?“
    „Kann dein Kabutops nicht Surfer? Du weißt schon, gegen Alpollo und Golgantes.“
    „Ja, Aquawelle auch.“
    „Ich weiß gar nicht, ob wir wirklich kämpfen oder trainieren sollen.“
    „Wer soll’s lernen?“, verstand Taiki schnell. „Stimmt, du hast Recht. Wenn ein Pokemon noch keine Wasserattacke kann, ist es wirklich besser, oder leichter, mit Wasser. Später geht’s dann auch aus dem Stehgreif.“
    „Serin – und Híme vielleicht auch?“
    Sofort war die stolze Löwin zur Stelle, leckte sich die Futterreste von der Schnauze und legte ihre Pranken auf seinen Schoß. Vielleicht!? Wenn sie den Angriff in seiner Perfektion beherrschte, war sie so gnädig und überließ Sniebel das Feld. Kazuya beugte sich vor und kraulte ihre Ohren und den Nacken. Seit der Nacht, in der es ihm dreckig ergangen war – Híme roch die Gefühle der Menschen –, hatte er kein Wort des Tadels mehr für sie gefunden, auch wenn sie im Training gegen Atmaca verloren hatte. „Gehen wir dann“, sagte er, als das Frühstück beendet und das Geschirr eingeräumt war, an Híme gewandt. Seine anderen Pokemon folgten ihm, auch ohne sich angesprochen zu fühlen, selbst Serin. Sollte er etwas lernen, war er stets voller Tatendrang. Seine Löwin schmiegte sich noch demonstrativ an ihn. Er besann sich darauf, dass sie seine Híme war und das war auch gut so.


    Bevor sie aufstanden, da… plötzlich knirschte etwas neben ihnen. Ein kaum zu vernehmendes Knacken, wie ein leises Klopfen. „Amonitas!“, rief Taiki überrascht aus und befreite es aus seiner Tasche, welche er zu diesem Anlass weich ausgelegt hatte. Das Ei war das Erste gewesen, an das er dachte. Vermutlich behielt er sein neues Pokemon andauernd im Hinterkopf und hatte seit Tagen gewartet. Er drückte das Ei fest, so liebevoll und schützend wie ein Trainer nur zu seinem Pokemon sein konnte, an sich und sah zu, wie das Ei wackelte, die Schale an der Spitze leicht aufsprang und wie sich der Riss schon bald über das gesamte Ei zog, von Minute zu Minute und die Zeit stand still. Sie wussten nicht, ob sie das Ei schon zehn Minuten oder gar eine halbe Stunde begutachteten. Die sandfarbene Kalkschale gewährte keine Blicke ins Innere.
    Hechelnd setzte sich Fukano darunter und erwartete in Neugier seine neue Kameradin – Aufgrund der DNA wusste Taiki nur zu gut, dass er ein Weibchen erhalten würde. Schon bald setzte sich die Schwester zu ihnen und lächelte freundlich. Wie aus weiter Entfernung hörte Taiki sie sagen, dass dies eine der Gründe sei, weshalb sie Pokemonschwester geworden war, weshalb sie das Center leite und Tierärztin sei und dass sie einen Brutkasten für die ersten beiden Tage hätten. Vorsichtig nahm Taiki das fossile Ei auf und so begleiteten sie die Schwester in einen speziellen Raum, welcher für eben geborene oder geschlüpfte Pokemon eingerichtet worden war. Hier gab es sogar ein Becken mit einer Wärmelampe, in weiser Voraussicht für Wasserpokemon hergerichtet.
    „Leg es dann hinein“, riet sie ihm. „Amonitas können am Land ebenso atmen, aber es sollte die ersten Stunden in einer natürlichen Umgebung verbringen.“
    Kazuya hatte noch nie gesehen wie ein Lebewesen geboren wurde, gleich ob aus einem Ei oder als Säuger und da überkam ihn eine tiefe Ehrfurcht vor dem Leben an sich. Híme sah zu dem Ei hinauf – nicht vor Gier oder aus einem Raubtierinstinkt heraus, beinahe freudig.
    Das Knacken wurde lauter, die Anstrengungen des kleinen Wesens im Inneren sichtlich größer und schließlich bahnte sich eine der winzig kleinen, hellblauen Tentakel ihren Weg ins Freie. Immer mehr kamen hinzu, bis die riesigen, schwarzen Knopfaugen und das Schneckengehäuse zu sehen waren. Amonitas füllte Taikis Hand gerade einmal aus und sah ihn erschöpft an. Sacht strich er mit zwei Fingern über das noch weiche Gehäuse, welches von einer klebrigen Eidotterschicht umgeben war. „Willkommen in der Welt, meine kleine Süße“, begrüßte er sie liebevoll, doch der süße Ammonit zog sich vorerst in sein Gehäuse zurück. Joy reichte ihm ein Tuch, mit dem er das Wesen säuberte, dann hielt er es in beiden Händen, so behutsam wie man einen Schatz hielt und Taikis Augen funkelten und er grinste wie ein kleiner Jungen, der eben einen Schatz gefunden hatte. Er nahm das Gehäuse und setzte das frisch geschlüpfte Fossil am Beckengrund ab. Dort wagte Amonitas wieder ihre Tentakel auszustrecken, gefolgt von ihren Augen. Erst als Taiki eine Hand voll Futter in das Becken hielt, näherte sie sich ihm ohne Scheu, fraß ihr erstes Mahl, umklammerte seinen Zeigefinger mit ihren Tentakeln und quiekte vergnügt.
    „Du bist so süß! Ich bin jetzt ein Amonitasdaddy“, konnte er es sich nicht verkneifen.
    „Spinner“, erwiderte Kazuya scherzhaft. Da dafür ein günstiger Zeitpunkt gekommen war, legte er ihm einen Arm um die Schultern und verfolgte mit ihm zusammen das Geschehen.
    Rasch verlor der kleine, neue Erdenbürger das Interesse an Taikis Hand, rollte sich in seinem Haus ein und schlief. Taiki nahm Fukano auf den Arm und lehnte sich mit ihm nach vorne. Geschätzte zehn Minuten sah er sein Pokemon an, dann riet Joy, dass man Amonitas nach dieser Anstrengung ausruhen und alleine lassen sollte. Mit diesen Worten scheuchte sie den stolzen Trainer aus dem Raum und löschte das Licht.


    Den gesamten Vormittag lang ertrug Kazuya seine Schwärmereien. Wie süß Amonitas Augen doch gewesen seien, wie schüchtern und gleichzeitig neugierig es gewesen war, wie die Schale aufgebrochen war, wie das Ei in seiner Hand leicht gewackelt hatte und irgendwann stieg ihm Taikis Begeisterung zu Kopf. „Du hast mir in der Früh was versprochen“, maulte er und Snobilikat stimmte ihm brummend zu.
    „Ja, aber … sollt ich nicht gleich zu Amonitas zurückgehen?“
    „Das kannst du später. Du hast Joy gehört, es braucht Ruhe. Und langsam nervst du!“ Sie waren einander sympathisch - wie auch immer er selbst dies auslegen mochte -, also nahmen sie solche Worte nicht übel. Wusste er doch selbst auch, wie sich zeigte. Dass Kazuya selbst dem Ereignis mit großen Augen beigewohnt hatte, ja, das hatte Taiki selbst gesehen.
    „Nerv ich halt“, entgegnete er, sodann nickte er einwilligend und begleitete ihn auf das Trainingsfeld.


    Der Pool war klein und das Wasser war kalt. Er genügte, um eine Attacke auszuprobieren und zog keine Menschen an, die darin schwimmen wollten. Über die freie Ebene zog ein schneidender Wind, der erste Tropfen an diesem wolkenverhangenen Tag mit sich brachte. Sie zogen sich ihre Kapuzen über und Taiki nahm zwei Pokebälle in die Hand, die klickend aufsprangen.
    Endlich! Endlich konnte Kazuya sein Armaldo genau betrachten. Kabutops und Armaldo trieben sich manchmal herum, doch während die Fossildame rasch zurückkam und ein generell freundschaftliches Verhältnis zu ihm pflegte, kehrte ihr Partner aus Gnaden vor Anbruch der Nacht zurück. Taiki hatte ihm betrübt erzählt, er erwarte schon beinahe, dass Armaldo für immer fernblieb. Dann würde er eine Woche auf ihn warten – und danach wäre die Sache sicher. Eigentlich frage er sich, weshalb Armaldo überhaupt noch zurückkam, vermutlich wegen Kabutops.
    Fukano suchte Taikis Blickkontakt und wich vor dem Urzeitmonster einige Schritte zurück. Pokemon, die sich vor ihrem Teamkollegen fürchten mussten?
    Sein aufrechter Körper, überragend jeden erwachsenen Mann, war mit verhärteten Platten bestückt, welche sicherlich jeden Angriff abwehrten, als wäre das Getier soeben gekitzelt worden. Seine Beine waren standhaft und ein Schweif mit kurzen Dornen sorgte wohl für sein Gleichgewicht, wenn er schwamm, konnte jedoch auch als Waffe dienen.
    Die großen Facettenaugen, überlagert von einem leicht schwarz gefärbten, beinahe durchsichtigen Schutzschild, auf seinem flachen Kopf glühten wie eine Flamme und fixierten die gegenüberstehenden Pokemon. Von der Seite konnte man flügelartige, am Rücken zusammengeklappte Gebilde erkennen, welche unter Wasser der Fortbewegung dienten. So hatte es Taiki ihm erzählt, dass Armaldo in seinem Element so aussah, als könnte er unter Wasser fliegen, und so ergab es Sinn. Deswegen war Armaldo auch wie die tiefen, dunklen Meeresgräben gefärbt.
    Seitlich seines Halses befanden sich zusätzlich rot-weiße Schildplatten, um dessen Funktionen Kazuya nur rätseln konnte.
    Doch wer kümmerte sich schon um die federähnlichen Platten, wenn es noch zwei riesige Klauen zu begutachten gab? Als hornartige Auswüchse waren sie eher zu betrachten, die ihm als Hieb- und Stichwaffe sehr gelegen kamen. Groß und scharf wie zwei gigantische Sicheln.
    Armaldo öffnete sein Maul und entließ einen metallisch klingenden Urzeitschrei. Langsam verstand Kazuya, was Taiki an den Wissenschaften und der Erdgeschichte so spannend fand. Wenn er sich nur vorstellte, wie dieses Getier vor einer Zeit, die er sich gar nicht vorstellen konnte, auf der Erde wandelte und der perfekteste und gefährlichste Jäger gewesen war. So stellte man sich für gewöhnlich keinen Käfer vor.
    Kabutops, deren Anblick ihm bereits sehr gut bekannt war, an seiner Seite wirkte wie die perfekte Vollendung und in Kazuya stieg der Neid auf. Grün werden hätte er vor Neid können! Vielleicht … Taiki war doch nicht zufrieden mit seinem Pokemon und dessen Verhalten. Wenn Kazuya also ein Pokemon fangen würde, das er ihm zum Tausch anbieten konnte …? Diesen Gedanken spann er weiter und entschied sich, dass er es wert war, ihn im Hinterkopf zu behalten. Mit Armaldo, der anscheinend idealen Kampfmaschine, im Team rechnete er sich schon hohe Chancen an und schwierige Partner war er ohnehin schon gewöhnt.
    „Hat Ruri den schon gesehen? Die würd‘ sich freuen“, merkte er an.
    „Ja kurz, sie war total begeistert! Da warst du mit Híme, Koko und Serin laufen und trainieren. Wusstest du, dass man im Labor erst an Armaldos Lungen arbeiten musste, bevor man es wiedererwecken konnte? Im Karbon gab es mehr Sauerstoff in der Luft, heute ist das anders, deswegen musste man seine Lungen verbessern, damit es sich an die heutige Welt anpassen konnte.“
    „Das … bin ich auch und das ist interessant“, gab Kazuya zu und starrte das Getier eine gefühlte Minute lang an.
    Doch dann preschte Armaldos rechte Klaue hervor, mit Híme als Ziel. Fauchend und knurrend sprang sie zur Seite und bildete bereits Stromfunken um ihren Körper.
    „Armaldo, gib Ruhe!“, wurde Taiki energisch. „Das ist kein Kampf, wir wollten nur trainieren.“
    Aufgeregt rasselten Armaldos Rückenplatten und erst als Kabutops ihm mit bestimmenden Blicken Einhalt gebot, folgte das Urzeitgetier.
    Um sich möglichen Ärger von vorhinein zu ersparen, richtete er den Strahl des Pokeballs auf das Urzeitwesen. „Kabutops wird’s schon machen.“ Er wandte sich an seine Partnerin. „Ich hab Sinan versprochen, dass wir Sniebel und Snobi die Aquawelle beibringen, okay?“


    Kabutops brachte sich in Position, breitete ihre Sichelarme aus, als wolle sie ihrem Trainer zeigen, dass sie verstanden habe.
    Unter Serins und Hímes aufmerksamen Augen zitterten die Regentropfen, frei in der Luft um alle Anwesenden schwebend. Das Fossil drehte die Scheren und sogleich gehorchten die Tropfen, bildeten sich zu einem durchsichtigen, in der Luft hängenden Wasserschlauch. Kabutops ließ ihn wirbeln, drehte ihn über ihrem Kopf, deckte sich und ihren Trainer in einer pulsierenden Kuppel ein, unter dessen Schleier sie bloß schemenhaft zu sehen waren, ließ Gebilde aus Wasser bestehen und schließlich stach ihre rechte Sichel hervor und ließ den Wasserschlauch auf Sniebel zupreschen.
    Dieser verstand ihre stille Aufforderung und versuchte ihn zu übernehmen. Wie angewurzelt blieb er stehen, hob die Krallen und konzentrierte sich. Nichts geschah. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und er trat einen Ausfallschritt zurück. Und da, eine Krallenlänge von ihm entfernt erzitterte das Gebilde und blieb in der Luft. Stolz dirigierte Serin so, wie er es bei Kabutops gesehen hatte, doch wieder geschah nichts. Zornig wollte er es zurückschießen, da fing es an zu splittern. Splittern? Kazuya sah sein Pokemon überrascht an. Die Aquawelle vereiste von Innen heraus, dann fiel sie wie ein plumper Stein zu Boden und zerbarst in tausende Splitter. Mit aufgerissenen Augen starrte Sniebel auf seine Pfoten und konnte es nicht glauben. War er etwa … etwa unfähig Wasserattacken zu benutzen?
    Híme hob arrogant die Lefzen und richtete sich an das Wasser im Pool. Erst tat sich nichts und Sniebel wurde von Schadenfreude übermannt, dann schwappte die Oberfläche des Pools und der Regen um sie herum vibrierte. Als wäre dies das Selbstverständlichste auf der Welt formte auch sie eine Spirale, die sich um die Löwin schlängelte, ohne sie zu berühren – dass sie hier im Regen stehen musste, das war schon schlimm genug. Als das Wiesel Anstalten machte, erhielt es von ihr eine Dusche. Selbstverliebt strich sie um Kazuyas Beine und erwartete Lob, welches sie auch erhielt. Ein Naturtalent sei sie, schließlich habe sie den Donnerblitz auch innerhalb eines Nachmittags von Hitomis Zapplarang erlernt.
    „Das liegt an ihrem Element“, wusste Taiki zu ergänzen. „Die lernen sehr schnell und ganz unterschiedliche Dinge.“
    Um es der Löwin, dem Trainer und vor allem sich zu beweisen, nahm Sniebel abermals die Prozedur auf sich. Einmal lagerten sich kleine Eiskristalle ein und der Wasserschlauch zersprang, dann fiel er wieder zu Boden, dann platzten die Wassertröpfen, ohne dass Serin gewusst hätte, was geschehen war. Sein ganzes Leben lang hatte Serin bloß Eis- und Unlichtangriffe benutzt, sodass er vergaß diese Kräfte zu zügeln. Das war etwas vollkommen Neues, auf das er sich einlassen musste. Früher hatte er ein Revier gehabt, hatte Vogeleier gestohlen und sich über Neugeborene Rattfratz und Wiesor gestürzt.
    Híme schnurrte belustigt und ließ ihn erzürnt fauchen.
    „Gib dir mal Mühe“, tadelte Kazuya zu seinem Leidwesen noch ungeduldig. „Du musst dich konzentrieren.“
    Der böige Wind pfiff den Menschen um die Ohren, sodass sie sich entschieden das Training abzubrechen. „Wir machen später weiter. Das wird irgendwann noch.“ Sein Trainer winkte ihn an sich heran, seine Stimme war erfüllt von Enttäuschung – Enttäuschung, die auch Serin empfand. Deswegen zeigte er die Zähne und schüttelte den Kopf, eine Gestik, die Menschen nur zu gut verstanden.
    „Sei nicht so streng. Sniebel kann auch nicht alles können“, besänftige der Andere.
    „Jedes Eispokemon kann das, oder? Oder fast jedes. Dann wird es Serin auch schaffen“, entgegnete Kazuya und bat ihn ins Trockene zu begleiten. Momentan brachte es sich ohnehin nicht.
    Mit einem aufmunternden Lächeln beugte sich Taiki zu ihm hinab und tätschelte seinen Kopf. „Schau nicht so deprimiert.“
    Dafür wäre Serin ihnen beide gerne an die Gurgel gegangen und so blieb er Stunden, um sich mit dieser verdammten Aquawelle zu verausgaben … ohne Erfolg.



    „Schau mal, da ist eine ganze Gruppe von Paras.“ Vorsichtig näherte sich Tsukushi den Käfern.
    Diese sahen zu ihm auf, als nichts geschah, setzten sie ihr Mahl fort. Wahrscheinlich waren diese Pokemon schon zu sehr an die Menschen gewöhnt worden. Sie akzeptierten es sogar, dass Rattfratz zu ihnen lief und sie neugierig beschnupperte.
    Wie am heutigen Tag auch hielten sie sich am liebsten in Waldesnähe auf. Die Blätter zeichneten Muster auf den Boden und boten den Paras genügend Schattenplätzchen. Zu viel Sonne bekam den Pilzen auf ihrem Rücken nicht. In hohlen, gefallenen Baumstämmen drängte sich die Spezies an brennend heißen oder frostig kalten Tagen zu Dutzenden zusammen, um sich vor den Sonnenstrahlen zu schützen oder sich gegenseitig Wärme zu spenden.
    Taiki hatte ihr den Ratschlag gegeben, sich über jedes Pokemon, das sie fangen wollte, zu erkundigen. Also hatte sie mindestens eine Stunde lang gesurft, um Informationen über Paras zu sammeln, man könnte sie fast als Experte für diese Pokemon bezeichnen.
    Nachdem sie den Ewigstein aus der Arena abgeholt hatte, hatte der Leiter ihr vorgeschlagen erst Paras zu fangen und dann zu kämpfen. Dass sie für einen Spaziergang im Wald, dessen schlammiger Boden unter ihren Füßen schmatzte, und einen Pokemonfang, ihr Haar so aufwendig zu einer wilden Sturmfrisur gestylt, und neben dem gewöhnlichen Kajal und der Mascara, noch Puder aufgetragen hatte, erschien ihr unpassend. Sehr sogar. Sie hatte sich sogar überlegt, ob sie sich auch ‚normale‘ Kleidung kaufen sollte, doch darin hätte sie sich nie und nimmer wohl gefühlt. Stolz hatte sie ihre dunkelgrüne, weite Hüfthose mit den Flecken, Nieten und Rissen, ihre schwarz-lila-karierte, jungenhaft geschnittene Frühlingsjacke und die mit Nieten übersäten, fingerlosen Trainerhandschuhe begutachtet, bevor sie gegangen war. Wenigstens war sie nicht … ja, wenigstens war sie nicht durchschnittlich.
    Sie waren dem Verlauf des angenehm rauschenden Baches gefolgt. Ruri hatte sich schon länger nicht mehr in einem Wald aufgehalten, hatte fast vergessen wie es war, in der freien Natur zu sein, bevor sie ihre Reise angetreten hatte. Beruhigend, befreiend.
    „Welches soll ich nehmen? Die sind ja alle so süß!“ Ruris Blick fiel zuerst auf die Größeren, dann erinnerte sie sich daran, was der Arenaleiter ihr geraten hatte, man dürfe es bloß nicht zu früh entwickeln. Kein Problem, denn die Kleinen waren noch bezaubernder! Vielleicht mochte der Käfer, welcher mit seiner orangebraunen Tarnfarbe recht gut an das Unterholz angepasst war, höchstens dreißig Zentimeter groß sein. Auf ihrem Rücken wuchsen parallel zwei große Pilze, bei den kleineren Exemplaren war jeder für sich fast halb so groß wie das Tier selbst. Mit ihren klauenartigen Armen zerschnitten sie das Laub und führten es zu ihrem Maul, das drei vertikale Zahnreihen aufwies, um die Nahrung zu zerkleinern. Am süßesten waren die riesengroßen, leicht blau gefärbten, Augen, jedes Blatt genussvoll begutachtend.
    „Das da, das ist am coolsten!“ Ruri zeigte auf das Kleinste im Gruppenverband.
    „Die sind doch alle cool“, entgegnete Tsukushi. „Ich find die ja auch toll, aber die sehen alle gleich aus.“
    „Gar nicht!“, murrte Ruri und fühlte sich in ein Déjà-Vu-Erlebnis eingebunden. „Wie Sinan. Der hat auch kein Auge für so süße, kleine Details.“
    „Sinan? Du meinst Kazu?“
    „Ja.“ Sie zeigte auf das ausgesuchte Paras – und kein anderes sollte es werden. „Und jetzt schau mal genau hin.“
    Einige Sekunden verstrichen. „Du meinst doch nicht etwa diesen herzförmigen Punkt auf dem rechten Pilz?“
    „Doch“, schwärmte das Mädchen. „Rattfratz hat auch sowas.“ Die kleine, lilafarbene Ratte stupste eben ein Paras an, da schenkte sie ihrer Trainerin für einen Moment ihre Aufmerksamkeit, hob das Kinn, um ihren weißen Fleck zu präsentieren, welchen bloß sie besaß, und konzentrierte sich sogleich wieder auf das Paras. Rattfratz war viel zu forsch, um nicht lebensmüde zu sagen. In der Früh noch hatte sie Híme und Atmaca beschnuppert. Beide Raubtiere hatten den kleinen Rattenjungen angesehen, als wär er ihre Nachspeise, taten ihm jedoch nichts.


    „Tackle, Rattfratz.“ Sie wollte mit etwas einfachem beginnen. Schließlich hatte sie Taikis Tipp berücksichtigt und sich Gedanken darüber gemacht, wie sie Paras fangen konnte, ohne es, wie in einem richtigen Kampf, zu besiegen. Keines ihrer Pokemon war dafür geschaffen, um eine dicke Chitinschicht zu durchdringen. Außerdem wollte sie die Zuneigung des Kleinen gewinnen.
    So rempelte die Ratte das Paras nur an, welches zornig mit seinen Scheren um sich schlug. Er tänzelte um den Käfer, ärgerte ihn mit sanften Bissen und stieß ihn in die Seite, solange bis er das Gleichgewicht verlor und am Rücken fiel. Von dort aus kamen sie nicht mehr selbstständig auf, das wusste Ruri. Es zappelte mit den Beinchen und sah sich nach seinen Kameraden um, die das Geschehen kaum verfolgten. Vielleicht war es normal für sie, dass einer von ihnen gefangen wurde … oder auf andere Arten verschwand. Durch Raubvögel, Katzen, Füchse, Hunde und Schlangen.
    „Da wolltest du es haben“, stellte Tsukushi erstaunt fest.
    „Genau.“ In einer coolen, gelassenen Pose, die sie vor dem Spiegel heimlich eingeübt hatte, rollte sie einen leeren Ball zwischen ihren Fingern und schleuderte ihn von sich. Dort blieb er, nach einigem Zappeln, stehen und Ruri jubelte, fiel dem Arenaleiter um den Hals und nahm ihren neuen Partner an sich. Sie hatte es gewusst! Sie hatte gewusst, dass dies funktionieren würde!


    Und eigentlich wollte sie es aus dem Ball befreien und Zeit mit ihm verbringen. Später würde sie sich mit dem Paras genau befassen, nun sollte sich es ausruhen. Da erinnerte sie sich daran, was sie Tsukushi versprochen hatte. „Bis heute Abend, mein kleines Paras“, sagte sie, drückte den Pokeball an sich und ließ ihn in ihrer Tasche verschwinden. „Wollen wir dann gleich kämpfen? Ich dacht mir, dass wir heute nicht den ganzen Nachmittag brauchen. Die Jungs werden schon ungeduldig und wollen nach Dukatia. Morgen früh werden wir dann vielleicht.“ Zuerst überlegte sie, ob sie dies tun sollte, dann entschied sie sich dafür, sah ihn keck an und fragte: „Uns bleibt dann sicher noch Zeit über. Da können wir vielleicht noch was zusammen unternehmen.“
    „Aber… die Arena, zwischen vier und acht muss ich dort sein und …“
    Ruri verdrehte die Augen. „Die Trainer packen es bis morgen auch noch oder sie halten es aus, wenn du nur von sechs bis acht drinnen stehst, oder? Arenaleiter haben auch noch ein Leben.“
    Ihr Gegenüber wurde leicht rot, als wäre er noch nie mit einem Mädchen ausgegangen – gleich ob freundschaftlich oder auf ein Date. Bei diesem Gedanken musste sie sich ein Grinsen verkneifen. Die Sorte von Jungs, auf die sie sonst stand, hatten sie allesamt enttäuscht. Der Erste war ein Idiot gewesen, der Zweite schwul. Zugebenermaßen hätte sie dies nie und nimmer von Sinan erwartet. Aber Tsukushi war auf seine eigene Art … niedlich.
    „Wenn du meinst“, gab er schüchtern nach. „Dann … ähm … gerne.“


    „Gut, fangen wir mal mit dem Training an.“ Sie entfernten sich von den Paras und trafen schon bald auf einem freien Feld ein, auf dem sie der Platzregen stärker traf. „Es schüttet wie aus Eimern.“ Ruri sorgte sich um ihre aufwendige Frisur und zog die Kordeln ihrer Kapuzenjacke enger. „Aber das hält mich nicht auf, ich will Nincada trainieren“, rief sie fröhlich aus. „Das haben wir noch nicht so oft.“
    „Gut“, willigte Tsukushi ein. „Smettbo?“
    Gleichzeitig sprangen ihre beiden Pokebälle auf und gaben die Käfer frei.
    Nincada war eine beachtliche Käferlarve, die sich bald entwickeln würde. Leider hatte Ruri letztens bloß nach Paras gesucht und sich auch davor nie mit Nincada beschäftigt, sodass sie gespannt war, zu welchem Pokemon es werden würde. Das graue, bodenkriechende Pokemon, welches kleine Flügelansätze aufwies und sich mit Scheren und langen Fühlern in der Welt zurechtfand, stellte sich dem Gegner kampfeslustig gegenüber. Da es mit seinen Antennen beständig den Erdboden abtastete und in der Luft nach Vibrationen suchte, nahm Ruri an, dass es kaum oder gar nichts sah. Doch kämpfen konnte es allemal.
    Smettbo war wunderschön, mit riesigen, weiß-schwarz-gemusterten Flügelpaaren und großen Augen. Trotzdem wäre der Schmetterling kein Pokemon gewesen, welches sie besitzen wollte.
    „Fang an“, wies sie ihn an.
    So professionell, wie man als Arenaleiter sein musste, entgegnete er ihr nichts, sondern gab seinen ersten Befehl. „Psystrahl, Smettbo.“
    „Schaufler!“, reagierte Ruri rasch. Wie eine Aufwärmübung! Wenn er das wollte, dann spielte sie mit.
    Nincadas Klauen hatten sich rasch ein tiefes Loch in den Schlamm gegraben, über dem die funkelnde Energiesalve hinwegschoss.
    „Stachelspore“, befahl Tsukushi selbstsicher und Ruri fiel es Schuppen vor die Augen. Er hatte bezwecken wollen, dass sich ihr Pokemon früher oder später eingrub! In dieser Grube konnte es den Sporen nicht entgehen. Sie ballte die Fäuste und hätte sich selbst rügen können! Das hätte sie doch wissen müssen … und da kamen schon die pollenähnlichen, gelben Kügelchen in einer Wolke herangeflogen. Daraus musste sie ihr Pokemon befreien. „Sandsturm, Nincada.“
    Aus diesem Sandsturm, den ihr Käferpokemon heraufbeschwor, wurde rasch ein Sturm aus Matschgebilden, welche die Sporen verklebten und sich an Smettbos ohnehin nassen Schwingen absetzten. Der Schmetterling brummte missgelaunt und wankte wegen der Gewichte auf seinen Flügeln.
    Für einen Moment schien Tsukushi überrumpelt zu sein, sodass Ruri die Situation zu nutzen wusste. „Windstoß!“, befahl sie intuitiv – vor allem, da Nincada ansonsten nur Attacken zu verwenden wusste, die einen direkten Kontakt erforderten. Da Smettbo in der Luft schwebte, war dies unmöglich.
    Die Flügelansätze an Nincadas recht plumpen Körper – hoffentlich wurde da noch etwas Cooles daraus – fingen an zu fächeln. Als würde das Pokemon bereits wissen, wie man fliegt, es jedoch nicht zu Stande bringen. Der halb schlammige, halb eingetrocknete Boden zu ihren Füßen sammelte sich zu einer kleineren Windhose, die auf Smettbo zupreschte und es erfasste. Der Schmetterling war erst in dem Tornado gefangen und drehte sich hilflos in ihm.
    „Windstoß, andere Richtung“, wies Tsukushi überlegt an und so geschah es, dass sich sein Pokemon in das Auge vorkämpfte, sich um seine eigene, entgegensätzliche Achse drehte und der Windstoß zu einer leichten Brise wurde. „Energieball!“
    Ruri konnte nicht mehr agieren, da kam schon eine grasgrüne, in sich pulsierende Energiesalve auf Nincada zugeschossen.
    Einfach so streckte es ihr Pokemon nieder, wie konnte das nur geschehen? So schnell …
    Am liebsten wär sie vor Scham im Boden versunken und jetzt verstand sie auch Sinan, wenn er seine Enttäuschung seinen Pokemon zeigte, die schließlich gekämpft hatten. Stattdessen bat sie Nincada auf die Beine zu kommen.


    Nein, es kam nicht bloß auf die Beine, wenn auch nur wankend. Nincada wurde in gleißendes Licht getaucht und Ruri glaubte, dass ihr Tag nicht mehr besser werden könnte. Sie schlug ihre Hände zusammen und sprang vor Glück. Vor kurzem erst hatte sie dieses Pokemon gefangen und schon entwickelte es sich. Sie hatte über Nincada gelesen, dass es Jahre unter der Erde zubrachte, sich an die Baumwurzeln anhaftete und deren Mineralien ansaugte. Bevor es sich entwickelte, kam es an die Erdoberfläche, weswegen sie auch so selten zu sehen waren.
    Ihr Pokemon ließ eine seltsam anmutende Schale zurück, aus welcher es hinausstieg und aus der Larve wurde eine vollwertige, sicherlich mit einem Meter Flügelspannweite große, Zikade. Ihre fast durchsichtigen Flügel flatterten schneller, als es ihr Auge erfassen konnte. Ihr Kopf wurde von einem golden schimmernden Visier geschützt, aus dessen Seiten zwei stechend rote Augen vorsahen. Erfreut schwirrte es um Ruris Kopf und ließ sich loben.
    Dann raschelte etwas, immer stärker und heftiger, bevor es wieder Einhalt nahm. Als würde noch etwas geschehen. Instinktiv wich Ruri zurück, wusste nicht wovor. Ein freier Pokeball an ihrem Gürtel wackelte wie von Geisterhand ergriffen, niedergehend von einem roten Strahl. Woher kam er? Wie …? Hastig sah sie sich nach Ninjask um, welches wie vorhin an ihrer Seite schwebte und auch Rattfratz war noch zu ihren Füßen. Es sträubte seine Barthaare, zeigte seine Zähne, versteckte sich hinter ihren Beinen. Was ging hier vor sich …? Ruri fröstelte es plötzlich. Diese Situation war ihr nicht heimlich.
    Plötzlich war es wieder da. Ein Rasseln und nun wusste sie auch woher dies kam und auch Tsukushis Augen wurden groß vor Erstaunen – oder war es Unbehagen, wie bei ihr? Der aufgebrochene, grau-goldene Kokon zu ihrer Linken erhob sich in die Lüfte. Nicht aus freiem Willen heraus, sondern fremdgelenkt, von etwas Höheres … und etwas Dunklem. Wie man die Fäden einer Marionette zog. Insgeheim glaubte sie an dunkle und helle Mächte, an Übernatürliches und fühlte wie ein Schauer über ihren Rücken rann. Ruri stolperte einige Schritte zur Seite und konnte einen Laut des Entsetzens nicht unterdrücken. Ihr Atem ging rasselnd und langsam fing ihr Verstand wieder an zu arbeiten. Wie konnte es sein, dass der Energiestrahl dieses … Etwas in einen freien Pokeball eingekehrt war und sich die Hülle dennoch auf dem Feld befand? Die aufgebrochene Schale sah ihr wie groteske Schwingen aus. Sie bewegten sich nicht. Nichts an diesem … Ding bewegte sich. Auch nicht die schmalen Augenschlitze. Dort befand sich keine Iris, keine Pupille, nichts, das etwas Lebendiges an sich hatte. An seinem Rücken befand sich noch immer das unförmige Loch, aus dem Nincada herausgekrochen war. Sein Gesichtsausdruck ließ sie ihm glauben, es würde schlafen, dabei atmete es nicht einmal.
    „Ich glaube … das ist ein Ninjatom, ich hab sowas auch noch nie selbst gesehen“, erklärte Tsukushi genauso überfordert wie sie selbst. „Meistens geht die Entwickelung glatt und aus Nincada wird ein Ninjask. Aber manchmal entsteht auch ein Ninjatom.“
    Mit zittriger Hand nahm Ruri ihren schwarzen, mit Stickern vollgeklebten, Pokedex und richtete ihn auf das Etwas. „Ninjatom … niemand weiß, wie es entsteht. Es bildet sich aus der zurückgebliebenen Hülle des Nincada. Untersuchungen gaben keine Hinweise auf ein funktionierenden Stoffwechsel, Blutbahnen, einem Gehirn oder einem Nervensystem. Daher ist es weiterhin Gegenstand vieler, laufender Forschungen. Alte Mythen besagen, dass böse Geister den Kokon eines Nincada aufsuchen und ihn bewohnen. Wer in den hohlen Panzer sieht, dem soll die Seele geraubt werden“, las sie vom Bildschirm mit zunehmend leiserer Stimme ab.
    „Sollen wir weiterkämpfen“, fragte er vorsichtig an.
    Sie nickte nur.
    Tsukushi biss sich auf die Lippen. „Smettbo, Klingensturm!“
    Schneidende Winde kamen auf und schlugen auf Ninjatom ein – und es regte sich nicht, gab keinen Laut von sich. Als der Angriff vollendet war, kippte es bloß zur Seite und segelte kerzengerade zu Boden, wo es aufschlug – ohne ein Geräusche zu hinterlassen. Und plötzlich verwandelte sich die Hülle ebenfalls in einen Strahl und fuhr in demselben Ball ein. „Bleib weg!“, schrie Ruri und hielt ihre Hand davor, durch welche der Energiefunken hindurchglitt. Für einige Sekunden konnte sie sich nicht rühren, starrte bloß diesen Ball an ihrem Gürtel an. Dann riss sie ihn ab und wollte ihn Tsukushi überreichen.
    „Wenn du nach Dukatia gehst, kannst du es ja in der GTS tauschen. Es ist ein normales Pokemon.“
    Erzürnt sah sie ihn an, da er ihre Regungen nicht nachvollziehen konnte, und streckte ihm den Ball entgegen. „Wenn es ein normales Pokemon ist, nimm du’s doch!“
    „Ich will es auch nicht“, gab er beschämt zu und richtete seinen Blick auf die Schuhspitzen. „Was ist mit Kazuya? Oder dem anderen Jungen?“
    „Das glaub ich nicht“, erwiderte sie. Dies bedeutete eher, dass sie ihnen das Ungetüm nicht antun wollte.
    „Fragen schadet ja nicht“, sagte er eindringlicher.
    „Stimmt, werd ich auch.“ Ruri nahm nochmals den Ball und sah ihn an. Von außen sah er wie ein normaler Ball aus, so wie es sich gehörte. Ein Pokemon, das im Inneren schlummerte, eine Trainerin, die es mit sich trug und es eigentlich umsorgen sollte, so wie sie jedes ihrer Pokemon umsorgte. Rattfratz, Ariados, Nincada – oder nun Ninjask, das sichtlich ein normales Pokemon war – schmuste sie manchmal regelrecht ab. Vor allem Rattfratz, er war ihr kleines ‚Kuscheltier‘. Aber Ninjatom? Wie konnte man einem Wesen so etwas ähnliches wie Zuneigung entgegenbringen, wenn es eventuell gar kein Bewusstsein besaß, nicht atmete, in der Luft schwebte, aber nicht mit Flügeln flatterte … nicht den Hauch einer Gefühlsregung zeigte? Das wäre so verrückt, als würde man sein Handy oder ein Kleidungsstück mit Liebe überschütten.
    Ninjask neben ihr zirpte vergnügte, schien von dem allen nicht gestört zu sein, und verlangte nach mehr Aufmerksamkeit. „Du bist so cool“, lobte sie die Zikade und legte die Hand auf ihren Kopf.
    „Wollen wir für heute aufhören?“, las Tsukushi anscheinend ihre Gedanken und sie nickte, mit den Gedanken woanders.


    In den nächsten drei Stunden versuchte sie Ninjatom zu vergessen – denn immer wenn sie daran dachte, dass dieses Geisterwesen an ihrem Gürtel hang, wurde ihr bange – und versuchte sich eine schöne Zeit zu machen. Also zog sie ihn kurzerhand in einen Film, irgendsoein cooler Actionstreifen, um sich abzulenken. Natürlich zahlte sie selbst, wer wäre sie denn sonst gewesen. Dabei wunderte sie sich nur, dass ein solches Kaff überhaupt ein Kino hatte – auch wenn es sehr bescheiden und etwas verraucht war. Sie hörte schon, wie manche Menschen tuschelten und sie ansahen. In einem Dorf war dies wohl Gang und Gebe und bald würde für Tsukushi die Gerüchteküche brodeln. Sollte sie das nur.
    Zum Abschied drückte sie ihn und der Junge wurde etwas rot. Dann schrieb sie ihm direkt ihre Telefon- und Skype- und Mailadresse auf, auf dass er irgendwann den Mut fände sie anzurufen oder nur zu schreiben. „Wehe, du traust dich nicht!“, drohte sie ihm scherzhaft an. „Irgendwann komm ich wieder an deinem Kaff vorbei und dann setzt’s was!“
    „Das ist kein Kaff. Azalea ist ein Dorf“, protestierte er.
    „Jaja, wenn du meinst.“
    Sie brachte ihn zum Lächeln. „Gut. Mach’s gut.“
    Das war alles? Wie mager. „Wirst du jetzt zu feige sein, wie schaut’s aus?“ Auffordernd zeigte sie auf das Stück Papier, das sie ihm gegeben hatte.
    „Nein!“, kam es blitzschnell.
    „Brav.“ Sie winkte und ging mit Rattfratz an der Seite zurück ins Center.


    Mit einem kurzen Gruß ging sie an Schwester Joy vorbei, öffnete ihre Zimmertüre und schmiss ihre Tasche auf’s Bett. Ihr Blick fiel auf die Digitaluhr, welche auf Taikis Nachtkasten stand. Acht Uhr bereits. Also gähnte sie ausgiebig und suchte Taikis Blickkontakt. Dieser strahlte sie fröhlich an und sie konnte nichts tun, außer es leicht zu erwidern. Manche Menschen lächelten und die gesamte Welt lächelte mit ihnen mit, ohne zu wissen, warum sie dies tat. „Stell dir mal vor, Amonitas ist geschlüpft!“, fing er zu plappern an.
    Sinan fand sich nicht im Raum, schade. Ihr war eben danach ihn zu sehen.
    „Amonitas? Schön, darf ich’s sehen?“ Ein wenig interessierte sie das schon. Wie es wohl aussehen mochte, so ein Babyfossil?
    „Wenn Kazuya aus dem Bad kommt, dann ja.“
    Verwundert sah sie an. „Amonitas ist im Bad?“
    „Ja, natürlich.“
    Natürlich, das war das Selbstverständigste auf der Welt, nicht?
    „Amonitas mögen Wasser, ich hab’s mal ins Waschbecken gesetzt. Es nimmt… naja, sowas wie ein Bad? Ist ja nicht groß. Davor war es im Babybecken, aber ich wollt es dann bei mir haben. Es hat auch schon einen Ball.“ Vor lauter Freude und Trainerstolz konnte Taiki gar nicht aufhören zu schwärmen. Dann setzte er sich neben sie. „Du schaust irgendwie erschöpft aus. Was war heute bei dir?“
    „Eh gut. Ich hab ein Paras gefangen, und Nincada hat sich entwickelt und dann war ich mit Tsukushi noch im Kino, ja… Nincada hat sich leider nicht nur zu Ninjask entwickelt“, fing sie bedrückt an. „Willst du ein Ninjatom haben? Das ist mir zu schräg.“ Sie befreite Paras und strich vorsichtig über seinen Kopf. Das Pilzpokemon sah sie misstrauisch an, war ihr jedoch nicht abgeneigt.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte er unsicher. „Ninjatoms sind richtig schräg. Ich hab mal einmal live eins kämpfen sehen. Das war mir nicht geheuer. Aber irgendwo gibt es sicher Freaks, die sind freakiger, als ich, die tauschen vielleicht auch noch.“
    Die Türe quietschte. „Sogar noch freakiger?“, fragte Kazuya dreist, als er fertig aus dem Bad kam. „Wenn du Zähne putzen willst, musst du das bei der Spüle tun“, wies er nebenbei, leicht belustigt, Ruri auf die Begebenheiten hin. Diese erhaschte einen Blick auf das Kleine, welches im Waschbecken regelrecht plantschte. Es hatte große Kulleraugen, kleine Tentakel und eine riesige Schale.
    „Ja, sogar noch freakiger.“
    „Warum will es eigentlich niemand von uns?“, versank Ruri in Gedanken.
    „Weil es unheimlich ist. Es hat ja nicht mal Blut oder Nerven oder ein Gehirn … wie kann es sowas geben? Die meisten, anderen Geistpokemon haben einen Körper, aber das…“
    „Kazu?“, fragte sie.
    „Es gibt andere Pokemon, die ‘n Trainer haben will.“ Er dachte daran, was er mit Taiki besprochen hatte. Ein richtiger Treffer und sie waren besiegt. Wer brauchte denn sowas?
    „Tsukushi meinte, ich soll es in der GTS tauschen.“
    „Gute Idee.“ Taiki hielt inne. „Was glaubt ihr? Hat es auf irgendeine Art und Weise Gefühle? Ich weiß ja nicht …“
    Beide verneinten und damit war für sie das Thema vom Tisch. Also entschied sich Ruri lieber mit ihren Pokemon zu beschäftigen, die auch etwas von ihrer Umwelt mitbekamen und stellte ihrem Team Paras vor.
    Híme schnupperte an dem Pilzwesen bloß, verzog die Nase und brummte. Vermutlich roch es nach etwas, das der Löwin nicht behagte.



    Das Erste, was Kazuya in der Früh sah, war sein Pullover, der ihm entgegengeschleudert wurde. Reflexartig griff er nach dem Stoff.
    „Habt ihr schonmal was von ’nem Schrank und ’nem Tisch gehört?“, wütete Ruri und griff nach Taikis Ladekabel, das über den Boden zu seinem Laptop gespannt war. Sie rieb sich ihr Knie, vermutlich war sie darüber gestolpert.
    Grollend streckte er sich nach der Digitaluhr. Fünf Uhr dreißig!? Das Mädchen war wohl verrückt. Noch etwas ungelenk setzte er sich auf und schwank die Beine über den Bettrand. „Zicke!“
    Auf dieses Wort, das hatte erwartet, kam sein zweiter Pullover angeflogen.
    Auch Híme war alles andere als erfreut, brummte, drehte sich zweimal im Kreis und machte sich wieder ein schönes Plätzchen.
    „Und du!“
    Taiki streckte sich, grummelte etwas und gähnte. Fraglich, ob er überhaupt schon etwas mitbekam.
    „Steck deinen Laptop ordentlich an. Hier sieht es aus wie bei Pennern.“
    Erst wollte Kazuya ihr so entgegenkommen wie sie ihnen, dann hielt er inne. Hier sieht es aus wie bei Pennern. Der Satz schoss ihm durch die Gedanken und er begann zu verstehen. Wie bei Pennern … Nachdenklich drehte er eine Locke. Er wusste nicht viel von Ruri, doch das, was er mit Sicherheit wusste, genügte, um ihn still sein zu lassen.
    Doch Taiki begann aus Unwissenheit den Fehler. „Das glaub ich kaum, dagegen sind wir sicher harmlos“, scherzte er und empfing Ruris zornesfunkelnde Blicke.
    Sie fing sich wieder und befahl bissig, aber etwas ruhiger und leiser: „Räumt auf, dann packen wir. Joy wird sich freuen, wenn es aussieht wie in einem Floinkstall.“
    „Floinks sind okay“, entgegnete Kazuya, tat aber, was sie wollte. Warum? Er erinnerte sich an das gestrige Gespräch mit Taiki: weil sie ein Mädchen war.
    Innerhalb von fünfzehn Minuten hatten Taiki, welchen sie aus dem Bett gebracht hatte, und er tatsächlich ihre recht wenigen, in große Sporttaschen passende, Sachen gepackt, das Zimmer tadellos hinterlassen und waren als Erste zum Frühstück erschienen.


    Bis in den späten Nachmittag hinein, waren sie flott durch den Steineichenwald unterwegs. Er war gigantisch, begann in Viola und endete in Dukatia, bloß von kleinen Dörfern und dem etwas größeren Ort Azalea unterbrochen.
    An gefallenen Baumstämmen und einem schattigen Platz, entschieden sie sich eine Pause einzulegen.



    Plötzlich verstummte Kazuya mitten im Satz, von einer Sekunde auf die Andere. Er legte sich einen Finger auf die Lippen und lauschte. Alle Sinne stellten sich auf Alarmbereitschaft um. Hier stimmte etwas nicht und auch Ruri merkte es schnell. Sie sah nach Ariados und bat dieses sich in eine Baumkrone zu begeben. Vielleicht konnten die Spinne dann sehen, was ihnen verborgen blieb.
    „Was ist?“, fragte Taiki verwundert und wurde mit eindringlichen Blicken zum Schweigen gebracht. Dann sah auch er sich nach allen Richtungen um. Endlich hatte er es gehört. Endlich hatte er sie gehört.
    Blätter raschelten, Moos und der immer noch feuchte Boden schmatzte unter schnellen Schritten, von allen Richtungen her. Als würden sie von dem Geräusch und denjenigen, die es verursachten, umkreist werden. Zuerst nahm die Gruppe an, dass es sich etwa um ein Magnayenrudel handelte, doch dazu waren die Schritte viel zu schwer. Viele Pokemon besaßen leichtfüßige Pfoten und traten demnach flüchtig auf. Auch gewöhnliche Jugendliche und Wanderer, die den Wald durchquerten, konnten es nicht sein. Wessen Grund hätten sie es zu tun?
    Das vordergründige Geräusch wurde im Hintergrund von leichteren – die Taiki sicher nicht hörte, seine Sinne waren nicht so oft in Alarmbereitschaft wie die seinen oder Ruris – und dumpfen, sehr schweren Schritten durchbrochen.
    Híme war die Erste gewesen, die vorschoss und einen warnenden Blitz in die Gebüsche abschoss. Kazuya wollte sie rügen, für ihre immerzu unüberlegten Handlungen, doch dies war nicht der richtige Zeitpunkt. Zudem konnte jedes Wort ablenken. So stieß er sie bloß leicht an. Híme brummte beleidigt, wandte sich jedoch kluger Weise nicht zu ihm um. Sie wusste selbst, dass ihre Reaktion nicht bedacht gewesen war.
    Abwartend und trotzdem bange erwartete er beinahe eine Gegenreaktion, die vorerst ausblieb. Weshalb blieb sie aus? Das machte ihn verrückt und doch versuchte er seinen Verstand zu bewahren. Er hatte sich schon öfter in Situationen befunden, die sich Menschen sonst nicht vorstellen konnten und hielt sich für abgehärtet.
    Hier war jemand, eine Gruppe, nicht zu knapp besetzt, deren Schritte schon längst Einhalt genommen hatten. Und sie waren hier und umzingelten sie.
    „Kabutops“, wies er Taiki wispernd an. Besser war, dass es sich am Ende herausstellte, dass Ruri und Kazuya einen leichten Knacks hatten und an Verfolgungswahn litten, als dass sich etwas verborgen hielt und sie nichts getan hatten.
    Taiki verstand schnell und berührte seinen Ball, der klickend aufsprang. Da wurde er auch nervös, vor allem, da sein Partnerpokemon kehlig knurrte und bellte.
    „Sei still!“, zischte Kazuya leise, dafür umso nachdrücklicher, dem Schoßhündchen zu. Eben, als Fukano ebenso aus Ungeduld heraus Hímes Fehler begehen wollte, fiel ein Schuss. Keine Attacke, ein Schuss aus einer Pistole. Ohrenbetäubend, alles überschallend, bedrohlich. Fast panisch sah sich Kazuya um, ob jemand verletzt wurde. Dabei schrie nur ein Noctuh- und Hoothootschwarm, nicht allzu weit von ihnen und flog gehetzt auf. Kazuya versuchte mit seinen Gedanken in der Gegenwart zu bleiben, doch wie? Stattdessen war er als Siebenjähriger am Dachboden, sah noch jedes Möbelstück in der Dunkelheit vor sich, er konnte es riechen. Wie in einem grausamen, sehr realistischen Film, sah er sich als kleinen Jungen die Treppen hinunter laufen, an den Polizisten mit den gelben Absperrbändern vorbei … und dann lagen sie da in der Blutlache. Alles rot. Und er glaubte, dass er dies verarbeitet habe, stärker geworden war – und dann war er wie gelähmt, bloß weil er einen Schuss hörte. Dafür konnte er sich hassen. Wegen eines Traumatas schwach zu sein …
    „Schau mal einer an, drei Teenies auf Reise. Wie niedlich.“
    Da schüttelte es ihn bei einer solch schmierigen und höhnenden Stimme, die links von ihm aus dem Dickicht entsprang.
    Es war ausgerechnet Taiki, der stark war, der Ruri und Kazuya an der Hand nahm und sich vor sie stellte. Seine Hände bebten direkt, sodass auch sein Körper darauf reagierte. Kazuya bekam dies am Rande mit, doch plötzlich konnte er sich von den Bildern halb lösen, war noch halb gefangen. Vermutlich glaubte Taiki als Ältester von ihnen, dass er die Verantwortung trage. Natürlich, das war Unsinn, aber jemanden, mit jüngeren Geschwistern konnte man es nicht verübeln.
    Zeitgleich traten einige Personen mit schwarzen Gewändern und Gesichtsbedeckungen in einem Kreis aus den dichten Gebüschen. Wie Ninjas … oder wie Team Rocket, was man so von ihnen hörte. Wegen des Zwielichts hatte man sie nicht oder nur schemenhaft vielleicht erkennen können, aber Kazuya hatte sich darauf nicht konzentriert. Dafür schien Ruri umso wacher gewesen zu sein. Seine Hand spannte sich an und er straffte seinen Körper, er wollte sich zusammenreißen und schaffte es auch. Denn wenn es Taiki konnte, der sonst wirklich nicht allzu mutig war – oder zu sein schien …
    Der Mann, der ein leicht abgeändertes Outfit trug, als die Mehrheit, hielt eine Pistole in der Hand. Vielleicht dachten sie, die anderen benötigten keine – oder sie versteckten welche. Diese waren in Begleitung verschiedenster Pokemon.
    „Wir haben drei Handys, einen Laptop und Geld. Wir geben euch alles und ihr la …“, begann Taiki mit bemüht fester Stimme, welche ihm zwischendurch immer brach, und wurde von schallendem Gelächter unterbrochen.
    „Handy? Laptop? Geld?“ Der Mann mit der Pistole in der ausgestreckten Hand lachte dunkel und trat so nah auf Taiki zu, dass er mit schreckenserweiterten Augen in den Lauf sehen konnte. „Naiver Junge, nicht doch …“

  • [tabmenu][tab='Vorwort']Salve, o heilige Göttin. ;) Da ich sowieso schon fast das ganze Kapitel kenne, raubt es mir nicht allzu viel Zeit, um es zu lesen und etwas dazu zuschreiben. xD Deshalb kriegst du deinen Kommentar sofort, bevor du warten musst. ^^


    [tab='Chapter XXVII'][subtab='Lob und Kritik']Yay, was soll ich zu dem Kapitel sagen? Aussetzen hab ich eigentlich gar nicht, nur ein paar sprachliche Dinge sind mir aufgefallen, aber die kannst du dir im nächsten Tab ansehen. Bis auf wenige Szenen kannte ich eigentlich das gesamte Kapitel schon, was mir natürlich erheblich Zeit spart. x)


    Fangen wir mal am Anfang an: Ich mag die Art wie du Kapitel beginnst; ich find's toll, wenn man direkt ins Geschehen "geworfen" wird. Besonders unterhaltsam (vielleicht auch etwas klischeehaft), dass man Mädchen so gut wie alles nachsieht. In der Realität sieht's aber eher anders aus; die Jüngste zu sein ist tierisch nervig, vor allem wenn man einen Bruder hat, der manchmal zu Vaterkomplexen neigt. *hust* Aber ich denk nicht, dass Taiki so einen großen Beschützerinstinkt hat wie mein Bruder. xD'
    Schön fand ich dennoch das Gespräch über die Familie. Da möchte ich nicht unbedingt in Kazus Haut stecken, da ich mal vermute, dass dieses Thema nicht sonderlich angenehm für ihn ist.
    Und das Tai erstmal seinen "Treibstoff" braucht... x) Mein Treibstoff ist Essen. Ohne Frühstück im Magen, sollte man mir nicht morgens begegnen... :X


    Allgemein ist Taikis Persönlichkeit sehr unterhaltsam, sehr aufheiternd und etwas überdreht, aber dennoch... witzig. Da wird er wohl mal den einen oder anderen Lacher bringen, wobei mir auffällt, dass deine Chars recht wenig lachen, also in manchen Situationen. Ich glaube, wenn Taiki nicht homosexuell wäre und Vater werden würde, wäre er ein sehr (über-)fürsorglicher Vater. X) Bin mal gespannt, wie er Amonitas weiterhin verhätschelt.
    Aber wenn ich so nachdenke und Tai und Ken vergleiche, liegen nicht viele Unterschiede zwischen Tai und Ken. Gut, ihre Persönlichkeiten haben andere "Schwerpunkte", aber so von ihrem sonstigen Verhalten wirken sie extrem homosexuell, böse gesagt zu tuntig bzw. zu weibisch. Das ist mir in der Szene am Schluss beim zweiten Durchlesen aufgefallen, denn Ken hätte genauso reagiert - vielleicht noch fast 'nen Herzinfarkt bekommen, aber seine gesamten Wertsachen hätte er ihnen auch zu Füßen geworfen. x)
    Man merkt einfach nur zu sehr, dass Tai homosexuell ist. Manchmal ist es ja noch sehr amüsant und extrem witzig, aber solche Situationen können auch in das Gegenteil umschwappen und dann ist es zu viel des Guten und wirkt mehr überzogen und eher Mainstream. Auch nur als Warnung.


    Das hernach folgende Training fand ich sehr amüsant, vor allem war die Rivalität zwischen Himé und Serien deutlich zu spüren. Hegen wohl noch immer einen Groll gegeneinaner. Was ich aber etwas unrealistisch empfinde, dass Himé auf Anhieb die Aquawelle beherrscht. Ich hätte es eher interessanter gefunden, wie sich Serin und Himé gegenseitig weiter provozieren.
    Ich warne dich nur vor, dass man Himé auch recht gur als Mary Sue bezeichnen kann, zumindest könnten es jene tun, die gut und gern auf jeden Char den Finger richten und Mary Sue schreien - halt nur in der Gestalt eines Pokémons. Sie wirkt einfach zu perfekt, kann alles direkt beim ersten Versuch.


    Ruri ist wirklich so ein typisches Mädchen; wirkt aber eher weniger wie ein Punk. Find es aber amüsant, dass Tsu alle Paras gleich empfindet, ganz im Gegensatz zu Ruri. x) Aber Ninjatom tut mir irgendwie Leid, wird von allen nicht gemocht. Da frag ich mich, auch wenn sie scheinbar keine Gefühle hegen, ob es sich nicht etwas abgewiesen fühlt? xD Emo-Pokémon, wuhu! xD


    Der am Ende gesetzte Cliffhanger ist sehr schön geworden. Tais klischeehafte Erwiderung, dass sie Handys, einen Laptop und Geld hätten, fand ich so toll. x) Passt irgendwie zu ihm, haha.
    Was die Typen wollen, werden wir ja leider erst im nächsten Kapitel erfahren. Schade eigentlich. Aber gut, so ist die Länge des Kapitels sehr angenehm und man fiebert schon eifrig dem nächsten Kapitel entgegen. X)


    [subtab='Some Quotes']Wen man es nicht weiß, merkt man sehr, dass du Österreicherin bist, denn an manchen Stellen versteht es ein Deutscher nicht direkt, was du meinst:

    Zitat

    „Ja, schon. Es geht mir nicht ab, aber ich frage mich, wie es mit Geschwistern so ist.“

    Hier zum Beispiel; da weiß ich gar nicht, was du meinst bzw. was es zu bedeuten vermag.

    Zitat

    [...], weshalb sie das Center leite und Tierärztin sei und dass sie einen Brutkasten für die ersten beiden Tage hätten.

    Wäre es hier nicht besser "Pokémonärztin" zu schreiben?


    [tab='Nachwort']So, schönes Kapitel, auch wenn du es als Filler bezeichnest, finde ich die Art von Kapitel immer sehr angenehm. Wenn die Handlung Schlag auf Schlag kommt, ist ja auch öde, nicht wahr?
    Bis zum nächsten Kapitel![/tabmenu]
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  • Chari :3


    Kein Header diesmal? Schade, aber irgendwann hat man mal keine Ideen mehr, das kann passieren. Ist auch nicht tragisch, hat mich nur erstaunt, aber lassen wir das Unwichtige halt mal weg.


    Ich mag mittlerweile ja die Art, wie du Umgangssprache einfliessen lässt- früher gefiel mir das ja weniger- aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und es passt dann doch besser zu deinen Charas. Aber, auch wenn ich genauso wie du die japanischen Namen mehr mag, muss ich manchmal doch nachschlagen, wer jetzt wer ist und auch bei deinen Charas muss ich langsam aufpassen, mich an alle zu erinnern. So wie du und Aki bin ich dann doch nicht drin, ich lese ja auch nicht beta und plotte mit, daher muss ich manchmal nochmal nachlesen gehen x.x Aber es hat was Gutes in diesen Zeilen: du hast inzwischen schon relativ viele Leute zusammen und deine FF bekommt immer noch mehr Tiefe, wenn man denkt, es geht nicht mehr. Solange du die Übersicht nicht verlierst ist ja alles in Ordnung ^^


    Meine Gute, der Absatz, in dem Amonitas schlüpft ist dir so gelungen, ich konnte richtig mitfiebern, bis es endlich da ist (: Jetzt will ich auch eins, lol. Das ist wirklich gut beschrieben, wenn eine das so echt hinbekommt, dann du. Und Taiki ist jetzt Amonitasdaddy, omg, das passt, fast ein wenig tuntig, aber doch noch verständlich, ich hätte vermutlich angefangen zu heulen, weil das so süss ist.


    Toll ist auch beschrieben, wie Ruri ihr Paras bekommt. Ich dachte mir schon, dass wir mal noch zu lesen bekommen, dass Trainer ihre Gesten fürs Fangen von Pokémon einstudieren, ich wusste es, haha. Ich freue mich jedenfalls, auch wenn ich mir nicht sicher bin, was sie sich für ein Team zusammenbastelt, Hauptsache, sie mag ihre Pokémon, oder? ^^
    Dein Cliffhanger ist gut gewählt, schon ein starkes Stück, dass du überhaupt Waffen mit einbeziehst, und es war klar, dass es Kazu an was Schlimmes erinnert =/ Aber es ist normal, dass er deshalb zusammenzuckt bzw sich iwie schwach fühlt oder nicht handeln kann. Alles Andere wäre übermenschlich, unmenschlich oder unterkühlt und so ist er nicht. Was Taiki da tut ist zwar lieb, aber ganz schon leichtsinnig. Wenn man jemanden mit Waffe antrifft, sollte man besser den Mund halten…klassisch, was sie zu ihm sagen, ich hoffe aber, sie tun ihnen nichts. Jetzt machst du mich wirklich neugierig, was als Nächstes passiert- ich hoffe, wir müssen nicht zu lange warten ^^


    „Kann dein Kabutops nicht Surfer? Du weißt schon, gegen Alpollo und Golgantes.“


    Vermutlich reagiere ich über, aber das hätte ich anders formuliert, frag mich nicht wieso. Überlies das am besten, gehobenere Sprache würde ja nicht passen, aber ich musste es erwähnt haben, sorry ^^''

    Kabutops, deren Anblick ihm bereits sehr gut bekannt war, an seiner Seite wirkte wie die perfekte Vollendung und in Kazuya stieg der Neid auf. Grün werden hätte er vor Neid können!


    Ich liebe es, wenn er neidisch wird, haha.

    „Genau.“ In einer coolen, gelassenen Pose, die sie vor dem Spiegel heimlich eingeübt hatte, rollte sie einen leeren Ball zwischen ihren Fingern und schleuderte ihn von sich. Dort blieb er, nach einigem Zappeln, stehen und Ruri jubelte, fiel dem Arenaleiter um den Hals und nahm ihren neuen Partner an sich. Sie hatte es gewusst! Sie hatte gewusst, dass dies funktionieren würde!


    Diese Stelle mein ich. Toll, einfach toll (;



    Great Job <3