Das Geschlecht – Anrede/Bezeichnungs – Dilemma

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  • Meiner Meinung sollte und ist es es. Wir wissen doch nicht ( immer ) um welchen Geschlecht es sich handelt und manche Pokémon wie die Legendären haben ja keins und deshalb sagt man es. Und da Stimme ich Colonel Soul zu, die Pokémon sind es, weil das sind doch "Taschenmonster" und Taschenmonster ist, aller Achtung= Neutrum, anders gesagt, sächlich also es.

  • Speziell auf das Lara-Beispiel bezogen: Was ist richtig? 8

    1. Sie (4) 50%
    2. Es (3) 38%
    3. Weder noch (Antwort im Thread erstellen). (1) 13%

    Ginge es strikt nach der Spezies, müsste man - zumindest im Deutschen und in diesem Zusammenhang - vom Menschen in muskuliner Form sprechen. Der Mensch eben. (Wie handhaben das eigentlich Franzosen, die ja kein Neutrum besitzen?) Betrachtet man dieses Beispiel aus der Erzählsicht eines Pokémon, so würde man sogar verstärkt von weiblichen Personen hören, die als er (der Mensch) deklariert werden. Sicherlich wäre der Autor dem irgendwann überdrüssig oder würde es gar nicht so weit kommen lassen und in seiner Pokémonrolle schlichtweg von der Frau oder dem Mann sprechen.


    Wie bereits von mir gesagt: Besitzt man Kenntnis vom Geschlecht und untermauert das noch mit einem Namen, vielleicht sogar einen mit der charakterischen, weiblichen A-Endung, wie es in Europa verstärkt vorkommt, dann klingt der Gebrauch des Neutrums verboten falsch.


    Evoli ♀ mit Namen Lara:
    "Wo ist Lara hin?"
    "Ich suche Lara. Weiß jemand, wo sie/es hin ist?"


    Diese Regel kann bei geschlechtslosen Pokémon nicht angewendet werden, es sei denn, man hebt sich davon ab und weist dem eigentlich geschlechtslosen Wesen eine Rolle zu, in einer meiner Erzählungen beispiel Shaymin ♀.

  • Gut, die Sache ist, dass ich die pkmn nie direkt anspreche. Würde ich die Lara suchen, dann würde ich (wie eben getan) "die" sagen. Wenn ich aber überlege, welches pkmn ich in mein Team nehme und ich dabei das Pokemon namens Lara im Kopf habe, dann würde ich auch in den Boxen nach dem Pokemon/dem Evoli suchen, weil mir der Name in dem Moment völlig egal wäre. Natürlich kann sich das ändern, je nachdem wie sehr man sich mit dem Spiel und seinen Pokemon identifiziert.
    Bei mir reichts ja meistens nichtmal soweit, dass ich überhaupt Spitznamen vergebe, und so sind meine Pokemon das Serpifeu, das Voltilamm, das Garados (das hat zwar meist einen Spitznamen, ist dann aber trotzdem das "Karpfi" :D ). Allerdings muss ich auch sagen, dass ich erst jetzt überhaupt erstmals darüber nachgedacht habe (das Thema ist mir nie so bewusst aufgafallen). Vielleicht ändert sich das in Zukunft ja, ich werds einfach mal beobachten.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Allerdings muss ich auch sagen, dass ich erst jetzt überhaupt erstmals darüber nachgedacht .


    Es geht noch weiter, Gucky. Um der Sache völlig auf den Grund zu gehen, müssen wir uns in die Niederungen unserer Sprache begeben. Du sagst, du gehst auf deine Pokémon stets auf die Das-Ebene ein. Doch mit was haben wir es in diesem Fall dann zu tun? Dazu müssen wir uns das Wörtchen und dessen Eigenarten genauer betrachten. Wie man weiß (oder vielleicht nicht), kann "das" verschiedene Aufgaben in einem Satz der deutschen Sprache einnehmen. Spontan fallen mir drei Aufgaben ein. Der gebräuchlichste und wahrscheinlich bekannteste Verwendungszweck ist "das" als der neutrale Artikel:
    Der -> männlich
    Die -> weiblich
    Das -> sächlich


    Ziemlich klar, was gemeint ist. Während in der englischen Sprache ein einheitlicher Artikel verwendet wird (the), weisen wir unseren Substantiven klare Geschlechter zu, auch wenn es oftmals völlig irreführend ist. Der Baum ist männlich, die Pflanze aber weiblich. Aha. Der Junge ist männlich, das Mädchen aber sächlich? Oha! Das Auto hat kein Geschlecht, aber der Zug schon. Hmhm. Der Hund ist männlich, die Katze dagegen weiblich, das arme Meerschweinchen sächlich. Kein Wunder, dass man gerade bei den Haustieren gerne vom Rüden/der Hündin oder dem Kater spricht, vom Bullen oder der Kuh, vom Hahn und der Henne, eben um Missverständnisse zu vermeiden. Genug davon ...


    Eher nebensächlich ist dagegen die Verwendung von "das" als Relativpronomen, um Nebensätze einzuleiten:
    «Das Auto, das/welches/jenes an der Ecke parkt, gehört meiner Freundin.»


    Da brauchen wir nicht weiter darauf einzugehen.


    Und jetzt bekommt unsere erste Aufgabe Konkurrenz: Das im Sinne eines Demonstrativpronomen. Das hinweise Fürwort gibt klar zu verstehen, dass es sich dabei um dieses und kein anderes Objekt handelt, eine Sache, auch eine Person. Wenn ich also zum Bäcker gehe und sage «Ich möchte das Brötchen», dann meine ich nicht irgendein Brötchen, nein, ich meine genau das, auf das ich gerade zeige. Dieses eine Brötchen. Wenn ich nun beim Zusammensein mit der Familie sage «Das Brot der Bäckerei Müller schmeckt gut», meine ich dann die Gesamheit, also jedes Brot, oder aber nur das eine Brot (Artikel), das mir an eben diesem Tag so gut geschmeckt hat (Demonstrativpronomen)?


    Reflektieren wir dieses Phänomen nun auf dein Beispiel, Gucky. Du sagst: «Das Serpifeu.» Als was betrachtest du Serpifeu dann? Als ein Serpifeu von vielen (Artikel) oder eben speziell Serpifeu (Demonstrativpronomen)? Schere ich mit dem Gebrauch des Artikels nicht das Individuum Serpifeu über einen Kamm mit sämtlichen seiner/ihrer Artgenossen? Stünde Serpifeu jetzt gerade vor dir, wäre dieses Wesen nicht etwas Besonderes, so wie jedes Leben auf der Welt? Genau wie jedes andere Lebewesen auf der Welt wäre Serpifeu nicht nur eine/einer von vielen, sondern einmalig auf der Welt, mit nichts vergleichbar, mit einer eigenen Seele ausgestattet, einer Vergangenheit, einer moralischen Veranlagung.


    Betrachtet man es tatsächlich auf einem derart strammen Niveau, müsste man fast jedem unterstellen, dass die Verwendung des Artikels "das" im Bezug auf Pokémon, eben dieses Pokémon ersetzbar macht; eines von vielen. Wie gesagt: So könnte man jetzt darüber philosophieren, muss man aber auch nicht ;D . Dennoch bin ich auf die weiteren Beiträge gespannt. Vielleicht habe ich auch noch den ein oder anderen Aspekt - möglicherweise sogar in eine ganz andere Richtung - übersehen.

  • Pokémon habe ich bisher immer als etwas Sachliches betrachtet und die Monster entsprechend mit "es" angesprochen. "Das" Pokémon, "das" Snobilikat, "das" Hundemon, etc.
    Ich könnte die Liste nun ewig fortführen, es würde sich nichts ändern. Auch wenn man das Geschlecht kennt, man konzentriert sich oftmals eher auf die Gattung und spricht das Lebewesen entsprechend an. Auch wenn ich weiß, dass der Hund vom Nachbarn weiblich ist, so sage ich trotzdem noch "der" Hund und nicht "die Hündin". Das Tier belibt also trotz seines Geschlechts in der Anrede männlich. Für mich und für viele andere kein großes Dilemma, weiß man doch in der Kernsubstanz, worum es geht.
    Von daher sage ich auch nicht zu einem weiblichen Snobilikat "die". Höchstens erst dann, wenn es um den Plural geht. Das wären also "die" Snobilikat". Hierbei sei erwähnt, dass man hinter den Pokémonnamen trotz Mehrzahl kein "s" dran hängt. Auch im Plural ändert sich an der Schreibweise nichts und es bleibt bei "Snobilikat".

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Hab jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen und schreib hier einfach mal meine Meinung hin:
    Ich denke, wenn man von der Spezies spricht, dann unabhängig vom Geschlecht im Neutrum: das Pikachu, das Evoli, das Cresselia, das Mew etc… Genauso, wie man auch der Hase oder die Maus ganz unabhängig vom Geschlecht sagt. Im Gegensatz zu manchen Tieren gibt es bei Pokémon keine unterschiedliche Bezeichnungen für die Geschlechter (z.B. die Kuh, der Stier; Miltank und Tauros werden schliesslich auch als unterschiedliche Spezies gehandelt). Wenn man von einer Spezies (oder einem Exemplar einer Spezies) als solches spricht, dann hat das Fürwort überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun (und ist von daher auch nicht irgendwie abwertend)!
    Anders sieht es aus, wenn das Pokémon einen eigenen Namen (also einen Spitznamen hat). Normalerweise verwende ich einen Namen nicht gleichzeitig mit einem Fürwort, z.B. nur "Lara" und nicht "die Lara", oder "Wirbelsturm" und nicht "der/die Wirbelsturm". Falls ich es doch mal sage, dann nehme ich das Geschlechtsbezogene Fürwort, also würde ich Meguroko Fans weibliches Tauboss als die Wirbelsturm bezeichnen, weil es hier ein Eigenname und nicht die Bezeichnung für ein Naturphänomen ist.
    Um zusammenfassend auf das Lara-Beispiel zurückzukommen:
    ”Wo ist Lara (weibliches Evoli) hin?"
    –> ”Ich suche mein Evoli. Weiss jemand, wo es ist?“ "es" bezieht sich hier auf das Evoli, also die Spezies, unabhängig vom biologischen Geschlecht
    –> ”Ich suche mein Evoli. Weiss jemand, wo sie ist?“ rein von der Rechtschreibung her ist das soweit ich weiss falsch, aber ich könnte es
    nachvollziehen, wenn jemand das schreiben würde, um das Geschlecht zu betonen
    –> ”Ich suche Lara. Weiss jemand, wo sie ist?“ "sie" bezieht sich hier auf Lara, den Eigennamen eines weiblichen Evolis
    –> ”Ich suche Lara. Weiss jemand, wo es ist?“ Meiner Meinung nach kreuzfalsch
    Das Beispiel würde auch klappen, wenn Lara statt einem Evoli ein (weiblicher) Hase wäre. Überlegt euch, was ihr hier sagen würdet!


    So, hoffe, das war nicht zu kompliziert :)


    @Eagle: Im Französischen wird das Maskulinum verwendet, sogar bei Pokémon, die es nur in weiblicher Form gibt, z.B. le Leveinard (Chaneira) oder le Lippoutou (Rossana), und das, solange von der Spezies die Rede ist, z.B. "Il a été défait"

  • Dem hab ich eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen, bei einer Spezies redet man nun mal von der Spezies an sich. Wenn man über sich selbst als Mensch redet, sagt man ja auch nicht ich Die Mensch, sondern ich bin der Mensch.
    Egal welchem Geschlecht man nun angehört, oder welchem man sich zugehörig fühlt. Müsste zwar laut Deutsch, das Mensch heißen, da es ja eigentlich eine Geschlechtsneutrale anrede ist, aber das ist n anderes Thema.
    Ich achte zwar selbst darauf das Geschelcht eines Pokémon richtig zu betonen, aber nur bei Spitznamen, ansonsten sag ich auch immer das, weil das sich nun mal auf den Namen der Spezies bezieht.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Zitat von Auramaster Lucario

    Wenn man von einer Spezies (oder einem Exemplar einer Spezies) als solches spricht, dann hat das Fürwort überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun ...

    Nur: Wann sollte man das tun? Oder sollte man es überhaupt tun? Wir sind wieder an dem Punkt angekommen, wo wir darüber diskutieren müssen, ob ich nun (primär) die Person betrachte (er oder sie), von der wir wissen, um wen es sich genau handelt, oder um einen von vielen. Jemand, der sich nicht groß aus der Menge hervorhebt. Würde man tatsächlich das Wesen in den Vordergrund rücken, dann landen wir unweigerlich wieder bei dem neutralen Personalpronomen. Gehen wir aber genauer ins Detail, wollen also die Einzelheiten wissen, Aussehen, Geschlecht, Merkmale, Ego usw, dann werden wir früher oder später bei dem Punkt ankommen, wo das Verallgemeinern oder Pauschalieren der Person nicht gerecht wird. Der Punkt, an dem wir durch die Nähe zu der Person eine gewisse Beziehung aufbauen, die sich deutlich von der Betrachtung der reinen Spezies absondert. Es ist nicht mehr "das Evoli", sondern - ob Spitzname ja oder nein - wir sprechen über Evoli als einzigartiges Individuum. Mit einer Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Mit gemachten Erfahrungen, einem eigenen Charakter.


    Es liegt wirklich im Auge des Betrachters. Auf welcher Ebene soll ich mich nun annähern? Oder sollte ich mich überhaupt annähern und bleibe lieber neutral? Ich selbst sehe meine Betrachtungsweise auch oft kritisch, denn zuerst, ja zuerst sehe auch ich nur "einen Hund". Ich habe gewisse Komplexe, spreche ich nun den Hundehalter auf den Hund an. "Wie lange hältst du ihn (den Hund = einer von vielen Terriern) schon?" Vielleicht habe ich Glück, und der Hund ist männlich. Vielleicht ist es dem Besitzer auch egal, dass ich den Hund im Vordergrund sehe und nicht die Hündin. Vielleicht aber auch nicht. Ein Kalkül, zu dem ich mich nicht mehr hinreißen lasse. Schlupflöcher suchen oder ruhig sein.





    Zitat von Auramaster Lucario

    und ist von daher auch nicht irgendwie abwertend

    Ist es nicht? Als Rollenspieler (also jemand, der Rollenspiele selbst betreibt und sie spielt) besitzt das Identifizieren des Gesprächspartners als nur jemanden einer Rasse als äußerst bitteren Beigeschmack. Versetz dich in die Lage des Angesprochenen - wie würdest du dich fühlen, würde dich jemand einfach nur "Mensch", "Ork", "Charr", "Esper", "Oger" oder weiß der Deibel nennen. Selbst wenn ich vorurteilsfrei an die Sache herangehe, würde ich mich dennoch beleidigt fühlen. Du nicht? Es ist sogar anzunehmen, dass jemand, der uns nur auf der - ich nenne es einfach mal so - Spezies-Ebene betrachtet, und nicht näher an sich heranlassen will und es auch nicht wird. Aber auch hier: Es liegt ganz im Auge des Betrachters und ist von Fall zu Fall neu zu bewerten.

  • Ist es nicht? Als Rollenspieler (also jemand, der Rollenspiele selbst betreibt und sie spielt) besitzt das Identifizieren des Gesprächspartners als nur jemanden einer Rasse als äußerst bitteren Beigeschmack. Versetz dich in die Lage des Angesprochenen - wie würdest du dich fühlen, würde dich jemand einfach nur "Mensch", "Ork", "Charr", "Esper", "Oger" oder weiß der Deibel nennen. Selbst wenn ich vorurteilsfrei an die Sache herangehe, würde ich mich dennoch beleidigt fühlen. Du nicht? Es ist sogar anzunehmen, dass jemand, der uns nur auf der - ich nenne es einfach mal so - Spezies-Ebene betrachtet, und nicht näher an sich heranlassen will und es auch nicht wird. Aber auch hier: Es liegt ganz im Auge des Betrachters und ist von Fall zu Fall neu zu bewerten.

    Hier hast du mich falsch verstanden. Ich meinte damit, dass ein zum tatsächlichen Geschlecht eines Tiers/einer Person nicht passendes Fürwort oder ein sachliches Fürwort nicht abwertend sei (weil das Fürwort eben geschlechtsunabhängig zur Speziesbezeichnung gehört und nicht zum Individuum). Klar, in den Situation, die du beschreibst, ist es nicht sehr nett, seine Mitstreiter nur als "Ork" oder "Esper" zu bezeichnen, wenn man schon den Namen kennt (Es kann ja sein, dass einem ein Name gerade mal nicht einfällt, aber dann kann man ja nachfragen). Das fände ich auch abwertend bis beleidigend.


    Was deinen anderen Punkt angeht: Wenn du ein Tier zum ersten Mal siehst und keine Ahnung hast, was sein Geschlecht ist, kann dir niemand einen Vorwurf machen, wenn du z.B. eine Hündin als Hund bezeichnest. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass bei einem spontanen Gespräch mit anderen Hundehaltern das Geschlecht des Tiers meist einer der ersten Punkte ist, die geklärt werden. Entweder man fragt gleich danach, oder der Halter/die Halterin macht einen darauf aufmerksam (vielleicht auch gerade durch seine/ihre Nutzung für Fürwörtern), verrät einem möglicherweise sogar den Namen. In dem Fall weiss man ja, welches Fürwort man verwenden muss.
    Wenn du ein Tier/eine Person näher kennst, dann wirst du ihren Namen und ihr Geschlecht sicher auch kennen. Natürlich wirst du ihn/sie dann nicht mehr auf der Sachebene bezeichnen (warum auch?). Wenn du wie ich deinen Pokémon keine Spitznamen gibst und anfängst, den Namen ihrer Spezies als Eigenname zu sehen/verwenden, dann sagst du auch nicht mehr "das Evoli", sondern einfach nur noch "Evoli", mit entsprechender Verwendung von Fürwörtern:
    "Ich suche Evoli. Weiss jemand, wo sie ist?"
    In Abgrenzung dazu: "Ich suche mein Evoli. Weiss jemand, wo es ist?" Wenn es mehrere Evoli hat, sollte man präzisieren, dass man "sein" Evoli sucht, also ein bestimmtes von vielen. Du kannst natürlich auch einen Schritt weiter gehen und sagen: "Ich suche meine Evoli. Weiss jemand, wo sie ist?"


    Ich habe zwar (glaube ich) bisher eher sachlich argumentiert, aber es gibt Dinge, die auch mich sehr stören, z.B. wenn man von einem Mädchen spricht (neutrum). Instinktiv schreibe ich dann immer "sie", obwohl "es" von der Rechtschreibung richtig wäre (oder das Dilemma, wenn man von einem geschlechtslosen Wesen spricht). Ich schätze, das ist die selbe Situation. Letztendlich muss jeder für sich selber wissen, was richtig bzw. wichtiger für ihn ist

  • Nein, es passt eigentlich von unseren Argumentationen alles zusammen. Es ist immer eine Sache, wie man an die Sache herangeht. Auf welcher Ebene ich herangehe. Auf der persönlichen (Individuum) oder der allgemeinen Ebene (Spezies). Bei Letzterer ist/kann das neutrale Personalpronomen richtig sein.


    Es ist ein hausgemachtes (auf die deutsche Sprache bezogene) Diskrepanz, dass Spezies-Bezeichnungen männlich, weiblich oder sächlich sein können. Da wünscht man sich doch eigentlich ganz oder gar nicht. Vielleicht hat Mark Twain nicht ganz unrecht.



    Wer niemals Deutsch gelernt hat, kann sich keine Vorstellung davon machen, wie verzwickt diese Sprache ist. Es gibt sicher keine andere Sprache, die so unordentlich und unsystematisch daherkommt, und sich daher jedem Zugriff entzieht.

  • Ich persönlich finde es nicht wirklich degradierend, ein POkemon mit "es" zu bezeichnen. Der Artikel impliziert für mich nicht, dass es sich um ein Ding handelt, sondern, dass ich das Geschlecht nicht kenne (wurde ja hier schon mehrmals angesprochen).
    In der Biologie gibt es ja auch "Das Weibchen" und "Das Männchen" um die Geschlechter anzugeben und wenn man Pokemon als tierartige Wesen bezeichnet, kann man sie in dem Zusammenhang auch es benutzen. Z.B.:
    Im hohen Gras fand ich ein Taubsi. Es war ein Weibchen. Ich habe es sogleich gefangen.
    Das männliche Rihorn hat ein größeres Nasenhorn als das Weibchen.
    So lange das biologische Geschlecht nicht bekannt oder relevant ist, finde ich kann man Pokemon auch ruhig mit äääähhh dritte Person singular (Deutschunterricht is lange her) versehen.

  • Meine Meinung zu Sprache im allgemeinen ist eh die, dass sie in ihrer Funktion als Kommunikationsmittel nicht 100%ig zufriedenstellend ist. Wäre sie es, gäbe es solche Probleme und vor allem Missverständnisse gar nicht. Es gäbe auch nur eine einzige Sprache und man hätte keine Mühe, seine Gedanken verständlich auszudrücken (so wie ich gerade :) ).
    Ich sage nicht, dass es ein perfektes Kommunikationsmittel überhaupt gibt (zumindest bei uns Menschen) oder es dann gar nicht zu Meinungsverschiedenheiten kommen könnte, nur dass für mich die existierende Sprache eher eine Kunst ist: Sie ist mensch-geschaffen und vielseitig einsetzbar (z.B. Wortspiele), sie dient nicht nur der Verständigung, sondern auch der Unterhaltung. Und wie jede Form von Kunst ist sie vielseitig interpretierbar, folgt nicht immer einer strengen Logik und ist auch nicht frei von Widersprüchen. Meinungen darüber gehen auseinander,wie man sieht :)

  • Ogerpon

    Hat das Label von Plauderei auf Sonstiges geändert.
  • Ogerpon

    Hat den Titel des Themas von „Das Geschlecht – Anrede/Bezeichnungs – Dilemma ...“ zu „Das Geschlecht – Anrede/Bezeichnungs – Dilemma“ geändert.