ich möchte aber darauf hinweisen, dass die Befürwortung von liberalen Abtreibungsgesetzen eine rein pragmatische und logisch kaum zu rechtfertigende Lösung ist: Dass man bis in den 3. Monat abtreiben darf, ist schlicht so festgesetzt.
Ich habe irgendwoher in Erinnerung, dass die Festsetzung ein Kompromiss ist, weil bis dahin der Fötus nicht wirklich wie ein Mensch aussieht. Das mag ein ziemlich seltsamer, unlogischer und willkürlicher Kompromiss sein, aber im Endeffekt ist es auch eine Abwägung von Rechten. Die Selbstbestimmungsrechte der Frau gegen die Rechte des noch ungeborenen Lebens. Nun kann man Selbstbestimmung komplett kippen, dann ist Abtreibung komplett verboten. Oder man gesteht dem ungeborenen Leben keinerlei Rechte zu, dann könnte man im Extremfall bis zur Geburt abtreiben. Beides stellt in meinen Augen keine gute Lösung dar, da in beiden Fällen Rechte komplett ignoriert werden. Der Kompromiss ist dann eben der dritte Schwangerschaftsmonat, was, wie du sagst, nicht wirklich zu rechtfertigen ist, aber trotzdem vielleicht der beste Kompromiss, den man in dem Bezug machen kann. Tendenziell neige ich zwar dazu, dem ungeborenen Leben bereits das Recht auf Leben zuzugestehen, was grundsätzlich gegen Abtreibung spricht, spätestens aber, wenn dann bei Komplikationen die Frage aufkommt, ob im Zweifelsfall die Mutter oder das ungeborene Leben zu retten ist, muss man erneut abwägen, wessen Leben schützenswerter ist. Und ganz ehrlich, das will ich beim besten Willen nicht entscheiden.