Zitat
Eigentlich wollte ich das ja schon länger tun, bin nur irgendwie nie so recht dazu gekommen, aber jetzt habe ich es endlich geschafft und meine kleine FanFiction so umformatiert, dass ich sie auch hier veröffentlichen kann - außerdem habe ich mich auf der Suche nach dem richtigen Unterforum auch gleich noch ein paar mal in dem riesigen FanFiction-Bereich hier verlaufen (so viele Unterforen bin ich "von zu Hause" einfach nicht gewohnt ^^), bin mir dafür aber auch jetzt noch nicht ganz sicher, ob ich nun im richtigen Bereich gelandet bin.
Unter "Gemischtes" passt es aber eigentlich ganz gut, denn "Gemischtes" ist auch eine recht treffende Kategorisierung für diese FanFiction: Sie baut einerseits auf den klassischen Pokémon-Editionen auf (und zwar nur auf diesen, da ich weder den Anime noch die diversen Nebenreihen wirklich kenne), sie hat aber anderseits zunächst (scheinbar) nicht besonders viel mit der Welt, in der die Editionen spielen, zu tun. Es erinnert vielleicht eher ein wenig an die PMD-Reihe, da die Pokémon auch in dieser Geschichte für sich alleine ohne Trainer bzw. allgemein ohne irgendwelche Menschen leben. Die hier beschriebene Welt ist aber trotzdem nicht die aus PMD!
Inhaltlich orientiert sich die Geschichte dabei hauptsächlich am Genre der Fantasy und hat insbesondere den kleinen Hobbit zum Vorbild (nur halt eben mit Pokémon statt Hobbit ^^).
Ja, irgendwie tue ich mir schwer dabei, diese Geschichte zu beschreiben - aber am besten wäre es natürlich sowieso, wenn du sie einfach selber liest, lieber Leser :D
Inhaltsverzeichnis:
[tabmenu][tab=.]Dieses Inhaltverzeichnis enhält nicht nur eine Übersicht der bereits erschienenen Kapitel, sondern zu jedem Kapitel auch eine kurze Zusammenfassung, sodass man auch mal ein Kapitel überspringen oder nochmal nachlesen kann, was eigentlich bisher so geschah...
(Allerdings sollte man die Zusammenfassung zu einem Kapitel nicht lesen, bevor man das jeweilige Kapitel liest (da hier wirklich jeweils das gesamte Kapitel beschrieben wird))[tab=Prolog]____Prolog
Eine Reise mit dem Großen Strom von den schneebedeckten Gipfeln der Hohen Bergen des Nordens, durch den großen Wald und hinab bis zu den unendlichen Weiten des Südmeers.
Und in der Mitte dieses Stroms eine kleine, auf den ersten Blick ziemlich unscheinbare Insel, gekrönt von einem erstaunlich jungen Vulkanberg, an dessen Füßen man auf den zweiten Blick ein kleines, höchst außergewöhnliches Dorf entdecken kann.
[tab=1. Akt][subtab=1. Szene]____1. Szene: Durchs Dorf
An einem wunderschönen Morgen beschließen die Freunde Tesla und Tanur einen kleinen Ausflug zum Großen Strom zu machen, in dessen Mitte ihr Dorf liegt. Genau genommen beschließt das eigentlich nur Tesla - aber Tanurs Neugierde ist schließlich größer als seine Müdigkeit (und sein Hunger), so dass auch er sich auf den Weg macht, seiner Freundin zu folgen.
Dieser Weg führt die beiden erst einmal quer durch ihr gerade im Erwachen begriffenes Heimatdorf - vorbei am Haus des Dorfweisen te'Laxù-utl und dem Marktplatz des Dorfes, nach einem kurzen (und für Tesla auch schmerzhaften) Zusammentreffen mit Ma'Kanga weiter über einen schmalen Kanal und schließlich durch den Wall und über den Graben, die das Dorf umgeben, aus diesem hinaus.
Als jedoch Tanur den Rand des Waldes erreicht, der das Dorf von drei Seiten umgibt, ist Tesla breits längst darin verschwunden...
[subtab=2. Szene]____2. Szene: Im Wald
Schließlich betritt, nach einigem Zögern, auch Tanur den das Dorf umgebenden Wald und folgt Teslas Spuren. Dabei treibt ihn nicht nur der Ehrgeiz sich von seiner Freundin nicht zu sehr abhängen zu lassen an, sondern vor allem das seltsame Gefühl beobachtet zu werden: Von unsichtbaren Gesitern, den Bäumen, dem Wald - oder vielleicht sogar allen zusammen.
Umso erleichterter ist er - nach einem kurzen Moment des Erschreckens - als er einer guten Bekannten, der Wabenbiene Apina Suma, begegnet. Denn diese begleitet ihn nicht nur ein Stück des Weges, sondern zeigt ihm auch noch eine Abkürzung, mit deren Hilfe er den Abstand auf Tesla deutlich zu verkürzen hofft. Nur noch ein kurzes Stück entfernt von einem kleinen See, den die Dorfbewohner Fischteich nennen, trennen sich ihre Wege schließlich wieder.
Als Tanur aber - schon in Hörweite des Sees - eine kurze Rast einlegt und sich dazu an einen der alten Bäume lehnt, macht er eine ebenso unglaubliche wie erschreckende Erfahrung: Der Baum lebt - und er scheint nicht gut auf ihn zu sprechen zu sein...
[subtab=3. Szene]____3. Szene: Am Fischteich
Als jedoch wenig später Tesla herbei gelaufen kommt, steht der Baum wieder so still und stumm da, wie jeder andere Baum auch. Trotzdem fühlt sich Tanur an diesem Ort alles andere als wohl und so gehen die beiden zu dem kleinen Waldsee hinab, wo sie sich alsbald an dessen Ufer setzen und sich daran machen ihr Mittagessen zu angeln. Obwohl dies zunächst nicht recht klappen will, beißt schließlich doch noch etwas an - oder besser gesagt: jemand!
Dieser jemand hört auf den überaus stolzen Namen Lord Moebius von und zu Fischteich und versorgt die hungrigen Wanderern nicht nur mit einer etwas seltsamen Geschichte von Seeköniginnen, Generälen, uralten Verträgen und neuen Bündnissen, sondern auch mit der lang ersehnten Mahlzeit. Frisch gestärkt machen sich die beiden schließlich wieder auf den Weg, als plötzlich ein Baum in ihrem Weg steht - DER Baum! Und inzwischen ist er offenbar wieder aufgewacht.
So schnell sie nur können, rennen die beiden davon, nur weg von dem Baum und dem See, immer tiefer hinein in den unbekannten Wald...
[subtab=4. Szene]____4. Szene: In der Grube
So sind sie schließlich dem Baum entkommen und dafür im Wald gefangen. Denn sich den Rückweg zu merken, daran offenbar hat keiner der beiden gedacht. Glücklicherweise ist Tanur aber ein Bär und wer ein echter Bär sein will, der hat selbstverständlich einen exzellenten Orientierungssinn. Einen Sinn, der einen immer wieder nach Hause führen kann - meistens zumindest und auch nur, wenn man nicht, wie in diesem Fall, plötzlich vor einem tiefen Loch im Waldboden steht und in dieser Grube ein tobendes Männchen namens Colo sitzt. Da eben dieser zwar nicht alleine aus der Grube kommt, dafür aber sicher weiß, wohin es zurück zu dem kleinen Dorf geht, liegt es natürlich nahe sich gegenseitig zu helfen - zumindest für Tesla und Tanur. Für das seltsame Männchen aber offenbar weniger, denn kaum ist es aus seiner misslichen Lage befreit, verfrachtet es seine beiden Retter in eben diese Grube und macht sich alleine wieder auf den Weg.
Nun sitzen also die beiden Kinder in dieser verflixten Grube, aus der es ohne Hilfe von außen kein Entkommen zu geben scheint. Zu allem Überfluss naht der Abend und schon bald dringt kein Sonnenstrahl mehr auf den Boden der Grube, als plötzlich ein Schatten am Rand der Grube erscheint - der Schatten eines Baumes...
[subtab=5. Szene]____5. Szene: Nach Hause
Besagter Baum jedoch erweist sich nicht nur als weit weniger gefährlich als gedacht, sondern stellt sich darüber hinaus als alter Freund von Tanurs Großvater Tajor heraus. Anstatt aufgefressen zu werden, werden die beiden also aus ihrem Gefängnis geholt und der Baum bietet ihnen an sie nach Hause zu bringen. Arbores heiße er, erzählt ihnen ihr Retter, und noch vieles mehr von Gruben und Spionen, von sich und dem Flüstern des Waldes. Wäre Tanur nicht so unglaublich müde von diesem aufregenden Tag gewesen, er hätte eine Menge interessanter Geschichten erfahren können aus dem Leben eines wandernden Baumes.
Schließlich verabschieden sie sich am Waldrand voneinander, nicht jedoch ohne noch eine weitere kryptische Botschaft an Tanurs Großvater aufgetragen zu bekommen: Über einen General, der irgendeine Festung verlassen und sich auf den Weg hierher gemacht hätte. Was das zu bedeuten hat erfahren sie jedoch nicht mehr, denn als Tanur endlich zu Hause ankommt, hat Tajor den Dorfweisen te'Laxù-utl zu Gast, mit dem er eine hitzige Diskussion führt. Sein Enkel beschließt diesen Tag so alleine mit einer ausgiebigen Brotzeit in seinem Schlafraum...
[tab=2. Akt][subtab=6. Szene]____6. Szene: Mittagsdämmerung
Das neueste Kapitel vom 15. Mai[/tabmenu]
- Die FanFiction als PDF (auf Pokefans - da die Datei hier zu groß zum Hochladen ist)
[tabmenu][tab=Pokémon Nèmesis]_____Vorspiel
„Ist es soweit?“
„Es ist alles bereit.“
„Aber alles ist so ruhig – die ganze Welt scheint in einen tiefen Schlummer versunken!“
„Die Ruhe ist trügerisch – und die Welt steht kurz vor dem Erwachen.“
„Was ist mit ihm? Ist er denn schon wach?“
„Er schläft schon lange nicht mehr und ist bereits auf dem Weg.“
„Und sie...“
„...haben die Augen noch fest geschlossen und schlafen doch unruhig, von Alpträumen gequält.“
„Einen Traum kann man aber nicht als solchen Erkennen, solange man schläft – geschweige denn ihn deuten.“
„Der Morgen ist bereits angebrochen und des Erwachens nicht mehr fern – denn einen Boten hat er vorausgesandt.“
„So leicht macht er es ihnen? Er selbst weckt seine Feinde am Morgen der Entscheidung?“
„Er will nicht länger warten.“
„Hat er denn nicht alle Zeit dieser Welt?“
„Die hat er – doch ist seine Geduld weit geringer bemessen als seine Zeit. Er wünscht sich den Tag, noch ehe der Morgen begonnen hat.“
„Und wo wird es beginnen?“
„Dort...“
[tab=Prolog]
Prolog
„Dort“ war eine weite, in allen nur erdenklichen Grüntönen gesprenkelte Fläche, die sich erstreckte soweit das Auge reichte: Erst ganz oben, am Rande des Blickfeldes wurde sie zunehmend von grauen, aus dem grünen Teppich herausragenden Falten durchsetzt, gekrönt von kleinen weißen Flecken, die, je weiter man nach oben kam, schnell zahlreicher und größer wurden, bis sie schließlich zu einer einzigen alles überziehenden, makellos weißen Decke verschmolzen. Unten dagegen endete das Grün abrupt, wurde verdrängt von einem tiefen, reinen Blau, in das sich nur einzelne kleine grüne Punkte hinein verirrten, die jedoch schnell weniger wurden je weiter man sich von der großen grünen Fläche entfernte. Diese wiederum ließ ihrerseits so gut wie keinen Raum für andere Farben als grün in allen Schattierungen. Lediglich eine schmale blaubraune, nach unten breiter werdende und schließlich in dem weiten Blau am unteren Ende aufgehende Linie wagte es, das Grün einmal schnurgerade von oben nach unten zu durchschneiden.
„Dort“ war, wie man bei näherer Betrachtung erkennen konnte, ein unglaublich großer Wald, der die gesamte Ebene von der fernen Küste des südlichen Meeres bis hinauf zu den tief verschneiten Bergen des hohen Nordens bedeckte. Durchtrennt wurde er von einem gewaltigen Strom, der hier oben, am Rande des ewigen Winters seinen Ausgang nahm:
Unzählige kleine Rinnsale entsprangen den sich zwischen den Berggipfel hindurchzwängenden Gletscherzungen, plätscherten fröhlich über die davor liegenden Kiesbänke, überkreuzten sich, flossen ineinander und trennten sich wieder, stauten sich in kleinen klaren Pfützen, überwanden die Dämme aus Kies und Geröll und stürzten sich schließlich übermütig die stetig steiler werdenden Abhänge hinab. Immer schneller werdend rauschten sie über Klippen und durch Schluchten, in brausenden Wasserfällen und gurgelnden Strudeln den Tälern entgegen.
Dort angekommen kamen sie ein wenig zur Ruhe, schlängelten sich zwischen den Hohen Bergen hindurch und nahmen dabei die überall von den Hängen herabstürzenden Bäche in sich auf. Weiter ging es mal langsam und gemächlicher durch weite, in längst vergessenen Tagen von gewaltigen Gletschern ausgeschürfte Becken, mal schnell und reißend durch enge erst von den Flüssen selbst in den Berg getriebene Einschnitte, bis die Berge schließlich mit einem Mal ganz zurück traten und die Flüsse über donnernde Wasserfälle hinab in das freie Land brausten.
Doch obwohl sie froh der Enge und dem Schatten der Berge entkommen zu sein munter und das Sonnenlicht genießend durch die weite Ebene flossen, konnten sie sich auch noch nicht ganz von dem Gebiet ihrer Quellen losreißen und so flossen sie am Rand des Gebirges entlang, bis sie sich schließlich am Fuße des am weitesten in den Süden hineinragenden Berges sammelten, um von dort nach einer kurzen Rast in dem flachen, kristallklaren See als ein großer Strom den langen Weg in den fernen Süden anzutreten.
Dieser neue, breite und nahezu sämtliche Flüsse, Bäche und Rinnsale der nördlichen Berge in sich vereinigende Strom bewegte sich kaum weniger schnell, jedoch nicht mehr in munteren Kurven und übermütigen Kaskaden, sondern nahezu perfekt gerade und in stetig gleichem Tempo auf den Rand des Großen Waldes zu, der erst in einigem Abstand von dem eiskalten Gletschersee begann und auch vor dem ihm entspringenden Strom zunächst respektvoll zurückwich. Und erst nach vielen Meilen, in denen die Sonne seine Oberfläche erwärmt und die warmen Wasser der aus dem Wald auf ihn zuströmenden Flüsse sich mit dem seinen vermischt hatten, wagten sich die Bäume vorsichtig näher heran. Zaghaft streckten sie zunächst ihre Wurzeln ein wenig in sein Wasser, wuchsen dann näher an das Ufer heran, darüber hinaus und tauchten schließlich auch ihre Äste ins kühle Nass. Der Rand des Stromes verschwand so allmählich unter einem Geflecht aus Bäumen, Sträuchern und Wasserpflanzen, die in den nun deutlich verlangsamten Randgebieten des Flusses ebenfalls Halt finden konnten.
Davon völlig unbeeindruckt aber rauschte das Wasser in der Mitte des Stroms weiter mit ungebremster Schnelligkeit und unveränderter Richtung gen Süden. Lediglich ein einziges Mal – etwa auf halben Weg von den Bergen des Nordens zum Südmeer – wich der mächtige Strom einmal für eine kurze Strecke von seiner eingeschlagenen Richtung ab, teilte sich in zwei kleinere Arme um Platz zu machen für eine kleine von einem hohen Vulkanberg gekrönte Insel.
Nur äußerst widerwillig ließ sich der Fluss von seinem Weg abbringen, mit voller Wucht prallte er gegen die Flanke des Berges, die er inzwischen zu einer vollkommen glatt polierten, teils senkrechten, teils sogar überhängenden Felswand abgeschmirgelt hatte. Einzelne, hoch aufragende Basaltsäulen, die ihren Platz besonders erbittert verteidigt hatten, standen von weißer Gischt umhüllt einsam inmitten des brodelnden Wassers, das zornig aber letztlich vergeblich gegen die unverrückbare Felswand stieß, von dort zurück prallte, gegen die ständig nach strömenden Wassermassen geworfen und so schließlich doch von seinem eigentlichen Weg ab und nach links und rechts an dem Bergmassiv in seiner Mitte vorbei gedrückt wurde. Kaum war dieses jedoch umflossen, drängten die beiden getrennten Flussarme mit aller Macht wieder zurück in ihr eigentliches Flussbett und vereinigten sich bald darauf erneut zu einem einzigen, mächtigen Strom, der zielstrebig weiter dem Meer entgegen floss.
Dabei wurde er nun, je weiter er nach Süden kam, doch allmählich wärmer, schwerfälliger und breiter. Auch seine Farbe änderte sich von blau zu braun, immer mehr von dem Schlamm und Dreck, den er auf seiner weiten Reise in sich aufgenommen und mitgerissen hatte, lagerte er wieder ab und wurde so zunehmend flacher. Sandbänke tauchten in der Mitte des Flusses auf, kleine Inseln entstanden daraus und teilten ihn in mehr und mehr Arme. Die Ufer traten weiter und weiter zurück, überließen dem Fluss immer mehr Raum und verschwanden schließlich völlig. Der Fluss, endlich an seinem Ziel angelangt, ergoss sich in die warmen Fluten, die ihm hier entgegenkamen, und verschmolz mit dem tiefblauen, unendlich weiten Südmeer.
„Dort“ war die kleine unscheinbare Insel, die sich, einsam und von der Außenwelt abgeschnitten, inmitten des mächtigen Stroms gelegen, auf den ersten Blick in Nichts von den scheinbar grenzenlosen Waldgebieten an den beiden anderen Ufern unterschieden hätte, wäre da nicht der hoch über die gesamte Landschaft aufragende Berg gewesen, der an ihrem nördlichen Ende thronte und, indem er den Großen Fluss dazu zwang von seiner eingeschlagenen Richtung abzuweichen, die Insel erst geschaffen hatte.
Dieser Berg hatte, trotz seiner beeindruckenden Größe und obwohl sein von Wind und Wetter verwittert Gipfel wie ein uralter Überlebender aus längst vergessenen Zeiten wirkte, erst ein erstaunlich kurzes Leben hinter sich – zumindest für einen Berg. Und dennoch hatte er darin schon mehr erlebt als jeder andere Berg und sollte bald auf eine ereignisreichere Geschichte zurückblicken können als selbst sämtliche Berge des Nordens zusammen. Schon seine Geburt war in eine der bewegtesten Epochen der Geschichte gefallen und war doch spektakulär genug gewesen, um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und so die Geschicke der Welt, in die er soeben erst hineingeboren war, entscheidend zu verändern.
Feuer, Hitze und Rauch begleiteten seine kurze Kindheit und Jugend. In gewaltigen Schüben erhob er sich bis zu seiner heutigen, beeindruckenden Höhe - innerhalb einer Zeitspanne, die für einen Berg kaum mehr als ein paar Augenblicke bedeutete. Dann aber beruhigte er sich ebenso unvermittelt wie er ins Leben getreten war, kühlte ab und schlief schließlich ganz ein – und mit ihm die gesamte Welt.
So lag er nun da, seit zahllosen Wintern und Sommern in tiefem Schlummer, sein nördlicher Fuß umspült von den Wassern des großen Stroms, sein südlicher Fuß fest verwurzelt auf der mit dichtem Wald bewachsenen Insel. Und genau an dieser Stelle, wo Berg und Wald einander berührten, lag etwas, das diese Insel weit und breit, am gesamten Strom, ja vielleicht sogar in der ganze Welt zu etwas wirklich einzigartigem machte: Ein kleines, unscheinbares, kreisrundes Dorf.
Dieses Dorf war nur unwesentlich jünger als der Berg, an dessen Fuß es sich schmiegte, und wenigstens ebenso außergewöhnlich: Kein Haus glich dem anderen, jedes war für sich genommen einzigartig, sei es nun in Form, Farbe oder Größe. Fast hatte es den Anschein, als wäre ein verrückter Architekt mit einer Zeitmaschine kreuz und quer durch alle Epochen und Länder gereist, hätte sich dabei immer wieder einzelne Gebäude herausgepickt und diese dann wild durcheinander gewürfelt über das kleine Dorf verteilt. Und so ließ auch die Verteilung der Häuser und der Aufbau des Dorfes keinerlei Planung oder klare Struktur erkennen. Keine großen, repräsentativen Gebäude gab es hier, keine weiten, geschmückten Plätze, nicht einmal nur eine einzige breite, geteerte Straße, sondern nur schmale, holprige Pfade, die kreuz und quer von Haus zu Haus, wild durcheinander und scheinbar ohne Ziel das Dorf durchzogen.
Ein wirklich seltsames Dorf war es: Keine Karte dieser Welt kannte dieses Dorf, kein Weg führt zu diesem Dorf und kein Schild stand am Eingang dieses Dorfes um den Reisenden, der es besuchte, zu begrüßen und ihm den Namen dieses Dorfes zu verraten. Denn es kamen keine Reisenden in dieses Dorf – schon Jahrzehnte war es her, dass jemand von außerhalb einen Fuß in dieses Dorf gesetzt hatte. Und den Bewohnern dieses Dorfes war das nur recht so.
Das heißt allen, bis auf zwei:
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