Ja, ich hab den Titel ganz bewusst an diesen Thread angelehnt.
Also folgendes:
Ich befasse mich seit einigen Monaten für ein Projekt, an dem ich arbeite, mit der frühen Geschichte Afrikas (NICHT Ägyptens!) und komme natürlich demnach nicht vollkommen drumherum, mich damit auch ein wenig mit der Geschichte der Menschheit und der menschlichen Gesellschaft auseinander zu setzen.
Dabei bin ich dazu gekommen, wie sehr diese sich doch in einigen Tausend Jahren verändert hat. Vor allem, das find ich besonders erstaunlich, weil die größten Veränderungen meistens recht plötzlich geschahen. Und ob diese Veränderungen positiv waren... Nun, darum soll es letzten Endes in diesem Thread gehen.
Ursprünglich war der Mensch, daran erinnern sich sicher noch viele aus der Schule und vielleicht auch aus der Sendung mit der Maus und Konsorten, Jäger und Sammler. Er war nicht wirklich Sesshaft, sondern zog in kleinen Verbänden umher, jagte und sammelte. Dabei, das sei dazu gesagt, weil es gerne von Geschichtsbüchern so dargestellt wird, war der Stand von Mann und Frau übrigens relativ gleich. Wer gejagd hat hing nicht vom Geschlecht, sondern von der Körperkraft und allgemein Körperlichen voraussetzungen ab. Genau so wie das Sammeln an andere Fähigkeiten gebunden war. Natürlich, das sei dazu gesagt, bevor mir jemand (ein Mann mit verletzter Ehre) kommt: Ja, natürlich gab es mehr männliche Jäger, weil männer meistens eine größere körperliche Kraft haben. Aber wie gesagt: Nicht nur.
Die Sprache war relativ einfach gehalten, kannte zum Beispiel keine großen Zahlen, kannte sehr früh nicht einmal Zeiten, weil was morgen war, würde sich morgen zeigen, was gestern war, nun, das war auch schon vorbei.
Irgendwann jedoch wurde der Mensch (diese Entwicklung begann übrigens im heutigen Orient/arabischen Raum) sesshaft. Anstatt durch die Gegend zu ziehen und zu jagen baute man sich Hütten und Häuser, bestellte Ackerland und zücktete sich Nutztiere, um diese zu verspeisen.
Während vorher nie mehr getan wurde als nötig (wenn man noch zu Essen hatte wurde nicht gejagt, gesammelt oder gearbeitet), kam so eine Arbeitseinteillung zu stande, denn die Äcker mussten regelmäßig bestellt werden, das Tier verpflegt und so weiter. Gesellschaftliche Strukturen bauten sich aus und es wurde mehr getan, als notwendig, weil man nicht nur im hier und jetzt lebte, sondern eben auch voraus dachte, was passieren würde, wenn es einmal eine Weile wenig Regen, zu große Hitze oder Kälte geben würde. Demnach wurde auch die Sprache komplexer.
Auch kam so zum ersten Mal so etwas wie Besitz auf.
Die Niederlassungen wurden größer. Aus einzelnen Häusern wurden Dörfer, aus Dörfern wurden Städte. Und damit brauchte die Gesellschaft Herrscher und Regeln, weil es immerhin nun auch Besitze gab und Besitze brachten Neider und Diebstahl mit sich. Aus diesen Regeln prägte sich eine Moral.
Und auch wenn es schon vorher Götter, Mythen und Legenden gab waren es erst diese festen Gesellschaftlichen Kulturen, die klare Religionen mit Ausschweifenden Riten, Tempeln und Kulten mit sich brachten.
Wo sind wir heute?
Heute ist Besitz, also Geld, eine wichtige Sache. Man muss nicht nur einige Monate, sondern gar Jahre vorausdenken. Muss planen, was man im Leben genau machen will und wie man dahin kommt. Wir arbeiten immer mehr am Tag, haben nur noch wenig Zeit für uns und die Leute um uns herum. Obwohl die Städte immer größer Werden, ist die soziale Isolation viel größer, was übrigens auch mit ein Grund ist, warum viele ihr Leben mittlerweile vorrangig online ausleben. Auch Krankheiten, man mag es kaum glauben, gibt es heute mehr als vorher, selbst wenn einfache Krankheiten früher schneller tödlich waren.
Zu dem Thema hatte übrigens auch vor ein paar Wochen der WDR in der Sendung Quarks und Co eine Dokumentation. Wer will kann sie sich gerne ansehen:
Jetzt die Fragen dazu:
Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?
Ist es gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind?
Ist der technische Fortschritt gut oder eher nicht?
Könntet ihr euch vorstellen wieder als Jäger und Sammler zu leben?
(Fragen sind, natürlich, beliebig zum Thema erweiterbar)