Ich fand die Ausstrahlung unsäglich reißerisch und schlecht gemacht, aber was erwartet man schon von VOX.
Besonders sauer stößt es mir auf, wenn Interviewschnipsel mehrfach gezeigt werden, um die Zeit zu strecken. Ich hab kein Alzheimer, ich kann mir durchaus merken, dass Stephen King mal gesagt hat "Egal, was es war - solange man es trinken konnte, habe ich es genommen". ... -.-
Thomas Gottschalk fand ich noch die angenehmste Komponente bei dieser Sendung (Als Doku kann und will ich das nicht bezeichnen).
Aber nun denn, vielleicht ist es so oder so akkurater, sich Stephen King-Biografien in Buchform zu Gemüte zu führen, immerhin ist er Autor ;)
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Mal ganz abgesehen davon würde ich hier gerne noch ein Buch von King in die Runde werfen, was mir in der letzten Zeit viel Vergnügen bereitet hat, aber leider im Schatten von Doctor Sleep ein bisschen unter die Räder gekommen ist.
Joyland. In den 70er Jahren jobbt der junge Dev in den Südstaaten in einem kleinen Vergnügungspark namens Joyland, wo er durch sein besonderes Talent auffällt, im Plüschkostüm des Maskottchens eine besonders beliebte Darstellung zu performen. Klingt bis jetzt eher langweilig, der Clou in der Story ist der Geist, der angeblich (und passenderweise) die einzige Geisterbahn des Vergnügungsparks heimsucht und einigen wenigen Leuten erscheint.
Dev und seine Freunde aus dem Sommeraushilfsjob wittern einen ungeklärten Mordfall - und recherchieren auf eigene Faust...
Klingt fast schon King-untypisch, wird aber durch eher kleinere Details wieder in sein Gesamtwerk eingefügt. So fehlt natürlich nicht die Wahrsagerin aus dem Vergnügungspark, die 95% Bullshit erzählt, aber ab und an eine tatsächlich helle Eingebung hat, und gegen Ende lässt sich auch das Thriller-Genre durchaus blicken.
Vom Setting und von der Erzählweise her war das der perfekte Sommer-Roman für gemütliche Lesestunden im Liegestuhl oder am Strand. Rein vom bibliophilen Standpunkt her empfehle ich euch die englische Paperback-Originalausgabe, weil die noch richtig toll wie die gammeligen alten "Hard Case Crime"-Kladden aufgemacht ist und zum Inhalt passt ;) Die deutschen Ausgaben sind dahingehend etwas ... steril.
Keiner vom Kings besten, aber mit Sicherheit ein guter Roman, der sich auch recht flott weglesen lässt. Sei hier nur noch mal extra erwähnt, weil wie gesagt durch Doctor Sleep etwas in den Schatten gestellt.