Die vier Seiten einer Botschaft

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  • Hallo liebe BB User


    In diesem Thema geht es um die vier Seiten einer Botschaft, die wir jeden Tag anwenden, aber einigen vieleicht nicht bewusst ist. Vieleicht sollte ich euch erstmal erklären, was die Botschaften sind.
    Also, auf das Thema kam ich, weil wir dieses gerade in der Schule durchnehmen und ich finde es recht interessant, was man eigentlich so an den Tag legt. Hier einmal eine Erklärung:


    Zwei Menschen, zwischen denen eine Kommunikation stattfindet, kann man als Sender und Empfänger bezeichnen. Vom Sender geht eine Nachricht aus, die der Empfänger entschlüsseln muss. Nach Friedman Schulz von Thun, einem bekannten Kommunikationswissenschaftler, hat einer Botschaft immer mehrere Ebenen. Er unterscheidet in seinem Kommunikationsmodel zwischen vier Ebenen:


    - Sachebene
    Worum geht es?


    - Appelebene
    Wozu ich den anderen veranlassen will?


    - Beziehungsebene
    Was ich von dir halte?


    - Ebene der Selbstoffenbarung
    Was ich von mir zu erkennen gebe?


    Hier mal ein Beispiel:


    Mutter sagt zu ihrem Sohn: "Du hast die Küche nicht geputzt"


    So hätte sie es sagen können, wenn sie einen der vier Ebenen benutzt hätte:
    Grün = Wörtliche Rede Rot = Erklärung


    Sachebene: "Ich habe dir doch gesagt, du sollst die Küche putzen. Wieso hast du es nicht gemacht?"


    Sie macht ihrem Sohn darauf aufmerksam, was er eigentlich machen sollte.


    Appelebene: "Räume jetzt die Küche auf und halte dich daran, was ich dir sage."


    Sie veranlasst ihren Sohn dazu, dass er jetzt die Küche aufräumen soll.


    Beziehungsebene: "Wenn ich dir als Mutter einen Auftrag gebe, dann soltest du darauf hören."


    Sie will ihrem Sohn klar machen, dass sie ihm den Auftrag gegeben hat, er solle die Küche aufräumen.


    Ebene der Selbstoffenbarung: "Es macht mich wütend und traurig, dass es dir völlig egal ist, worum ich dich gebeten habe."

    Sie zeigt ihrem Sohn ihre Gefühle bei der Situation. Sie gibt etwas von sich preis.



    Ihr seht also, dass es vier Seiten gibt, wie man etwas aussagt oder versteht.
    Ich möchte jetzt von euch wissen, was ihr am meisten anwendet oder versteht?
    Kennt ihr selber solche Situationen, wo euch das sehr stark aufgefallen ist?
    Habt ihr es gewusst, das es die vier Seiten einer Botschaft gibt und wenn ja, wie geht ihr damit um?


    Hier mal ein paar Fragen an euch:
    - Benutzt ihr die Botschaften oft bewusst oder merkt ihr es gar nicht?
    - Würdet ihr, da ihr sie ja jetzt hier seht, öfters bewusst benutzen?
    - Wie findet ihr diese Theorie der 4 Botschaften?


    Hier mal für euch ein Beispiel, dass ihr selber mit den vier Seiten beantworten könnt:
    Du hast den Tisch nicht gedeckt


    lg BlackHunter

    Wolwerock

    Zacian (König des Schwertes)
    ~ Walking with a friend in the dark is better than walking alone in the light ~

    - Artorias & Sif

    Amigento




    3 Mal editiert, zuletzt von zoombie ()

  • Bin erst 13 ;D weis nicht ob ichs gaanz verstanden habe ;D


    Du hast den Tisch nicht gedeckt


    1: "Ich habe dir gesagt du sollst den Tisch decken, warum hast du es nicht gemacht?"


    2."Ich bin traurig weil du den Tisch nicht gedeckt hast, bin jetzt im Keller, heulen"


    3."Deck den Tisch!"


    4."Ich bin hier der Boss, wenn ich es sage, dann wird es gemacht" :D richtig?^^


    Ich weis schon dass es mehrere hmm.."Seiten" einer Anweisung, etc. gibt. Allerdings mache ich mir darüber nicht wirklich viele Gedanken :D



    Und: Wieso verdammt postet hier keiner? ^^

  • Das haben wir letztens in der Schule gemacht und eine Ex darüber geschrieben 0.=.0'
    Manchmal fällt es mir auf, aber meistens nur, wenn es sehr stark ausgeprägt ist. Ich bin irgendwie sehr schlecht darin, die Emotionen von anderen zu erkennen( ich vermute Asperger- Syndrom).
    Wenn ich etwas sage, achte ich entweder darauf, dass ich #4 vernachlässige/ weglasse, oder ich sag es einfach und trage die Konsequenzen.

    Vermillion - Wir hingen mit aller Kraft am Leben, aber...
    Vermillion - ... wir haben nie daran gedacht, dass das etwas Schlechtes sein könnte.

  • Das ist doch eigentlich ein schönes Thema, ich verstehe nicht, warum dazu niemand etwas zu sagen hat. Zumal es heute scheinbar auch in der Schule teilweise durchgenommen wird. Ich hatte es in der Schule nie und habe mir so direkt auch nie Gedanken darüber gemacht. Dass es verschiedene Möglichkeiten gibt eine Frage zu formulieren bzw. jemanden zu etwas aufzuforden ist mir natürlich bewusst, aber bis jetzt habe ich es doch eher spontan gemacht, so wie ich es eben für angebracht in dem jeweiligen Moment halte. Hmm, mal sehen:
    Beziehungsebene wird möglicherweise relativ oft von mir verwendet. Allerdings kann das dann relativ schnell etwas vorwurfsvoll rüberkommen und kann möglicherweise im Streit enden. Ich selber werde auch nicht gerne gefragt, warum ich dies oder das nicht gemacht habe, offensichtlich hatte ich keine Lust oder habe es vergessen, was soll denn bitteschön sonst der Grund sein? Wenn ich das dann natürlich so sage, endet das möglicherweise, wie gerade angesprochen aber selber bin ich eben nicht besser und sage es auch oft so.
    Appelebene oder wie ich es lieber nennen würde Befehlsebene. Ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit zu sagen, was man erwartet und dass keine Widerworte geduldet werden. So würde ich es einem Kind sagen, wenn es etwas machen soll. Ich bin in der Beziehung nicht jemand, der gross um den Brei herumredet und es möglicherweise auf die bittende Jammertour versucht. Manchmal muss einfach gesagt werden, was man erwartet und dann soll es auch erledigt werden, da braucht es keine ewigen Diskussionen.
    Beziehungsebene... also sowas kommt in meinem Leben eher selten vor. Das habe meine Eltern eigentlich so gut wie nie benutzt und andere Menschen auch nicht. Ich weiss schliesslich, wen ich mir gegenüber habe, da brauche ich nicht nochmal den Extrahinweis, nur um damit verdeutlicht zu bekommen, dass ich auf diese Person zu hören habe. Wenn ich mir vorstelle dass ich jemals zu hören bekommen würde: Wenn ich als deine Freundin/Frau bzw. dein Freund/Mann dich um dieses oder jenes bitte... Also nee, ich glaube ich würde echt blöde gucken. Selber habe ich das auch noch nie gemacht. ok vielleicht mal aus einem Spass heraus, aber dann wusste das mein Gegenüber auch.
    Ebene der Selbstoffenbarung... Ja genau das meinte ich vorhin schonmal mit der Jammerebene. Nö, also mir bitte nie mit sowas ankommen, das will ich echt nicht hören, dann wirklich lieber eine konkrete Durchsage was man will und gut. Man kann vielleicht noch sowas sagen wie: mach das jetzt weil es mich nervt, dass du so faul bist. Ist ja dann auch etwas Selbstoffenbarung aber trotzdem eher in eine klare Ansage verpackt.
    Ich finde es immer so lustig, wenn z.B. im Laden die Mütter mit ihren kleinen Kindern Diskussionen anfangen, wie: Aber Mama macht das ganz, ganz doll traurig, wenn du jetzt nicht das Spielzeug zurücklegst - nö, haben will - aber Mama weint dann, wenn du nicht lieb bist... Ach bitte, Kinder brauchen auch ein paar Regeln, die sie verstehen, da kann man nicht wegen jeder Kleinigkeit auf die Selbstoffenbarungstour kommen, da ginge eventuell noch die Beziehungsebene aber bitte klar formuliert.


    So und jetzt mal noch zu jedem ein Beispiel:
    # Hier wurde ein schönes Thema eröffnet, warum postet hier niemand?
    # Postet jetzt hier und haltet euch daran, was ich gesagt habe!
    # Wenn ich als Forenhelfer euch sage, hier zu posten, dann tut das bitte auch.
    # Es macht mich wütend und traurig zu sehen, dass dieses Thema immer weiter nach unten rutscht und das allen völlig egal ist.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ziemlich lustig!! das thema nehmen wir in Reli auch grad durch!
    ich kenne mich bei dem Thema grundsätzlich nicht sooo gut aus, weil ich es ziemlich langweilig ist und mich auch nciht wircklich interresiert! Wenn man genau ist, wie oben glaube ich auch steht, dann besteht eigentlich unser ganzes Leben aus solchen "Beziehungen"


    ich erkläre mal wie es unser lehrer gesagt hat( okay, ich bin nicht der beste nacherzähler)


    Sach-Ebene:
    ich glaube darum ging es, warum es geht, was ich ausdrücken will!! also in unserem Fall, die Mutter zu ihrer Tochter:
    Zieh die jacke an, es ist kalt draußen
    Tochter sagt nein!


    Appel-Ebene:
    Mutter wird wütend und versucht ihr es noch mal ruhig zu erklären!! da ging es drum wie eh oben schon steht, ich hätte gern das du die jacke anziehst! Tochter sagt wieder nein...


    Beziehungs-Ebene:
    Mutter will ihrer tochter erklären in welcher beziehung die beiden personen zueinander stehen:
    ich sorge um dich, mache mir gedanken und hätte gern das du dich anziehst damit du nicht krank wirst!


    Selbstoffenbarung-Ebene:
    Mutter sagt ihrer Tochter um was es ihr geht:
    ich hätte gerne das du die jacke anziehst damit du nicht krank wirst,etc...



    Also ich glaube das wars so weit so gut!!
    @oben
    es ist zwar wie du schon gesagt hast ein gutes thema, aber ich finde es dafür eigentlich viel zu kompliziert!


    LG

    Vor langer Zeit in einem weit weit entfernten Pokécenter...

    Die Pokémon sind mit euch!

    War jetzt länger inaktiv (20.5.2013)


  • Zitat von Gucky

    Das ist doch eigentlich ein schönes Thema, ich verstehe nicht, warum dazu niemand etwas zu sagen hat.


    Gucky ich glaube das liegt ein wenig daran, das dieses Thema doch Recht komplex ist und reiflich und viel Überlegung erfordert, so empfinde ich es zumindest. Und ich muss dir zustimmen wirklich ein tolles Thema ich hätte mir auch ein paar mehr Posts gewünscht. Kommen wir aber zum Thema.
    Sachebene: Die Ebene, naja die benutze ich natürlich sehr oft. Ich meine oft. Denn ich will ja wissen warum mein Gesprächs Partner mal dies und mal das tut und selbst habe eigentlich nur manchmal das Problem, wenn jemand wissen will warum ich dies und das getan habe. Aber ich halte es schon auch für wichtig, das ich weiß warum bestimmt Dinge aus welchen Gründen getan werden. Im Gespräch geb ich das mal ja mal nein preis ist immer im wechsel, wenn ich danach gefratgt werde, dann schon.
    Appelebene:Hm da sist so ne Sache. Ich veranlasse nicht viel. In Gesprächen wie auch ansich nicht. Ich forde oder sag einem auch nicht oft das er dies tun soll. Veranlassen tue ich nur, wenn ich wirklich will und es mir am Herzen liegt, das der jenige dies auch Tut. Banahle Dinge nicht, die kann ich auch slebst erledigen. Wenn ich die Ebene nutzte, dann meine ich es auch wirklich ernst, sehr ernst meistens. Dennoch ist diese Ebene eine der am wenigsten genutzte, bei mir.
    Beziehungsebene:Oh schwierig, das ist schon schwieriger. Denn bei Freunden und in Gesprächen, da ist es sehr unterschiedlich. Nach einer Weile, wenn auch sehr selten sag ich der Person was ich von ihr halte. Von Freunden oder von einer bestimmten Tat die sie getan haben, da benutzte ich doch die Ebene. Aber Personen die ich nicht leiden kann merken es meist wa sich von ihnen. Da nutze ich die Ebene leider nicht sehr viel.
    Ebene der selbstoffenbarung:Bei Freunden. diese Ebene ist nur bei Freunden. Ich offenbare sehr wenig von mir und in Gesprächen erfährt irgendjemand nichts von mir. Nur Freunde und eben den Personen denen ich wirklich vertraue, da benutzte ich die Ebene. Ich bin nun nicht jemand der ungalublich abweisend zu anderen ist, aber dennoch offenbare ich mich einfach nicht so gerne oder nute diese Ebene wohl am wenigsten.
    Ich hoffe ich habe da sThema nun auch wirklich richtig aufgefasst.

  • Zitat von Ruinenmaniac_Rolf

    Manchmal fällt es mir auf, aber meistens nur, wenn es sehr stark ausgeprägt ist. Ich bin irgendwie sehr schlecht darin, die Emotionen von anderen zu erkennen( ich vermute Asperger- Syndrom).


    Das kann ein Anzeichen für das Asperger-Syndrom sein. Muss es aber nicht.


    Als "Aspie" finde ich diesen Thread recht interessant, weil aus dem autistischen Blickwinkel genau diese komischen 4 Botschaften eines der größten Probleme ist, welches wir mit der Umwelt und den "normalen" Menschen haben. Unter Leuten im autistischen Spektrum wird nämlich in der Kommunikation üblicherweise nur eine einzige Ebene verwendet: Die Sachebene. Gerade die Apellebene und die Beziehungsebene bleiben außen vor, sie spielen einfach keine Rolle.


    Wenn ich das Beispiel aus dem Anfangspost verwende, sehe ich z.B. was in dem Satz/der Frage "Ich habe dir doch gesagt, du sollst die Küche putzen. Wieso hast du es nicht gemacht?" alles beinhaltet sein soll - zumindest laut Anfangspost.
    Ich selbst erkenne durch einiges an Übung noch den Apell "Mach die Küche sauber", aber dann hört es bei mir auch schon auf.


    "Ich habe dir doch gesagt du sollst die Küche putzen."
    Für mich ist dies eine Feststellung. Je nach Wahrheitsgehalt kann diese falsch oder richtig sein. Ansonsten geht es erst einmal um die Küche. Mehr Relevanz hat der Satz für mich nicht.


    "Wieso hast du es nicht gemacht?"
    Eine Frage, auf die ich antworten kann. Je nach Lage der Situation könnten meine Antworten reichen von "keine Lust gehabt", "keine Zeit gehabt", "habe ich vergessen" bis hin zu Begründungen, warum ich noch nicht dazu gekommen bin. Es ist eben davon abhängig, was mich tatsächlich davon abgehalten hat.


    Wie gesagt: Du jahrelange Übung weiß ich noch, daß in dem Gezeter ein "mach es JETZT sauber!" steckt. Aber weder Beziehungsebene noch die Selbstoffenbarung findet irgendeinen Weg zu mir.


    Daher:

    Zitat von Gucky

    Hier wurde ein schönes Thema eröffnet, warum postet hier niemand?


    Sachebene: Ich poste keinen Analysebeitrag, weil ich es nicht kann. Aber ich verfolge das Thema mit großem Interesse.
    Apellebene: ?
    Beziehungsebene: n/a
    Offenbarungsebene: n/a

  • @ BlackHunter: Tolles Thema und ein sehr guter Startpost, der die 4 Ebenen bestens beschreibt! :)


    Wurde bei mir erst letzte Woche in der Schule durchgenommen und heute drüber ne Ex geschrieben. xD


    Als Sender einer Botschaft is man selber verantwortlich dafür wie diese interpretiert wird. Dabei spielt vor allem der Tonfall (Ironie, Sarkasmus?), Gestik und Mimik ne große Rolle!


    Interessant ist auch ein Lehrer - Schüler Beispiel:
    2 Schüler reden während dem Unterricht eines Lehrers und der Lehrer funkt dazwischen. "Jetzt redet ihr schon 20 Minuten miteiander" *in einem leicht genervten Ton*


    Sachebene: Ihr redet jetzt schon 20 Minuten miteinander.
    Appell: Hört auf während meinem Unterricht miteinander zu Reden.
    Selbstoffenbarung: Euer Reden stört mich bei meinem Unterricht, hört auf damit.
    Beziehungsebene: / Das kann jetzt variieren je nachdem wie halt der Lehrer so drauf is und evtl auch in welchem Alter die Schüler sind.


    Ich könnt jetzt nicht spontan sagen welche Ebene bei mir meist überwiegt... hängt immer vom Tag ab und mit welchen Leuten ich so Rede.


    Für alle dies selber mal ausprobieren wollen:
    Ein Mann sagt zu seiner Frau "Mein Bier ist leer!"
    - Viel Spaß :D

  • Man muss dazusagen, dass diese vier Seiten einer Botschaft eben ein MODELL der Psychologie ist. Der Gründer dieser Theorie ist ein Psychoanalytiker und sieht demnach auch in jeder Botschaft einen tiefenpsychologischen Zusammenhang. :rolleyes: Für solche Leute hat JEDES einzelne Wort eine tiere Bedeutung lol.


    Man muss, auch wenn es oben bereits diskutiert wurde, daher komm ich jetzt darauf, kein Aspergersyndrom haben, um nicht jede Seite daraus lesen zu können. Manchmal gibt es einfach nicht mehr als eine Seite einer Botschaft.


    Wenn ich sage "mir ist kalt", ist da keine Spur einer emotionalen Seite dabei. Und wenn ich gerade bei einer Station stehe und einem Kumpel eben sage "mir ist kalt", kann ich auch schlecht dem Wetter veranlassen wärmer zu werden. XD Ich will auch nicht, dass sich jener Kumpel, jene Freundin oder meine Mutter - was weiß ich - aufopferungsvoll die Jacke vom Leib reißt und mir umhängt lol


    Frauen sind zwar bei Männern oft verrufen, dieses zu sagen und jenes zu meinen, aber mir wurd das eigentlich so im Alltag noch nie vorgeworfen, dass ich mich nicht klar ausdrücken würde lol
    Und bei Sarkasmus darf man erwarten, dass er verstanden wird, ganz nach dem Motto: "Ich bin nur dafür verantwortlich was ich sage, nicht dafür, was du verstehst." Also im Normalfall. Weil der Autismus bzw. Aspergersnydrom vorhin diskutiert wurde: Solche Leute bombadiere ich natürlich nicht mit Ironie oder Sarkasmus, das ist ja klar.


    Nicht jede Botschaft hat vier Seiten, sie kann, aber sie MUSS NICHT.
    Daher halte ich recht wenig von diesem Modell. ^^"
    Wenn hinter einer Aussage eine emotionale Botschaft steht oder eine Anklage oder ein Appell, wird man das ohnehin merken. Aber es muss ja nicht immer so sein ~

  • Oh Gott nicht das Thema wieder.... xD


    Aufgrund meiner Kaufmann im Einzelhandel-Ausbildung und meiner BvB hatte ich das Thema 2x, da es für den Kundenumgang von Bedeutung ist. Wir machten sogar mal einen Test, woran man erkennen konnte (nach ein paar Fragen), welcher "Typ" man ist. Bei mir war es beispielsweise halb Sachebene, halb Beziehungsebene.

    Ihr seht also, dass es vier Seiten gibt, wie man etwas aussagt oder versteht.
    Ich möchte jetzt von euch wissen, was ihr am meisten anwendet oder versteht?
    Kennt ihr selber solche Situationen, wo euch das sehr stark aufgefallen ist?
    Habt ihr es gewusst, das es die vier Seiten einer Botschaft gibt und wenn ja, wie geht ihr damit um?

    Öhmm ich bin ehrlich: Ich achte da nie drauf. Zumal man es nicht steuern kann oder eher nicht steuern sollte. Natürlich achte ich irgendwo im Einzelhandel SEHR genau auf meine Wortwahl, da mach ich sowas eher im Unterbewusstsein. Aber am Meisten höre ich vermutlich auf der Beziehungsebene. Weil im Einzelhandel immer wieder auf eine gewisse Autorität gesetzt wird. Ich selbst habe nie irgendwo "versteckte" Botschaften im Hintergrund. Also vermutlich spreche ich wohl eher auf der Sachebene.

  • Hm, mal sehen... ich selbst benutze meistens die sachlichte Ebene, jedoch achte ich bei anderen hauptsächlich auf die Selbstoffenbarung... Aber ich achte nie darauf, welche Ebene ich verwende, ich spreche es einfach aus, wie es mir in den Sinn kommt und wie ich es für richtig halte. Jedoch bin ich jemand, der wissen möchte, wie andere fühlen und was sie denken, wie sie ticken eben, weshalb ich fast schon automatisch bei den meisten Aussagen versuche, es auf die 4. Ebene zu bringen (aber denkt jetzt nicht von mir, dass ich nach jedem möglichen Satz wie wild nachdenke, worauf er/sie jetzt hinaus wollte oder was dahinter steckt, lol). Das Thema finde ich ganz gut, in der Schule haben wir das aber nicht durchgemacht, schade eigentlich, Psychologie ist schon was tolles. :D

  • Sehr schönes Thema. Wobei ich mir einen Startpost wünschen würde, der, wie so oft hier, eine gewisse Diskussionsbasis aufgrund von Fragen legt.
    Und ja, mir ist das schon oft aufgefallen, das liegt aber daran, dass ich mich mit dem Thema Sprache und Psychologie allgemein viel auseinandersetze.
    Aber gut, Bastet war ja so lieb eine andere Meinung zu vertreten, als der Rest^^

    Wenn ich sage "mir ist kalt", ist da keine Spur einer emotionalen Seite dabei. Und wenn ich gerade bei einer Station stehe und einem Kumpel eben sage "mir ist kalt", kann ich auch schlecht dem Wetter veranlassen wärmer zu werden. XD Ich will auch nicht, dass sich jener Kumpel, jene Freundin oder meine Mutter - was weiß ich - aufopferungsvoll die Jacke vom Leib reißt und mir umhängt lol

    Warum sagst du es dann? Klar musst du nicht wie das süße Mädchen, dass beim Date einen Gentleman erwartet, die Jacke der anderen erwarten, aber du bist ein Mensch, der eine Aussage trifft und das tun wir normalerweise nicht ohne Grund. Ich geb dir ein Beispiel, dass ein bisschen anders abläuft als die Jacke zu erwarten.


    Situation: Du - oder wahlweise ich - stehen draußen mit anderen Menschen, warten auf etwas oder jemanden.
    "Mir ist kalt."
    Sachebene - Es ist Winter, es hat niedrige Temperaturen und man friert. Vllt ist man nicht warm genug angezogen, vllt wartet man aber einfach schon zu lange
    Appelebene - "Mir ist kalt. Das ist ein negativer Zustand. Beachtet mich, bemitleidet mich!"
    Beziehungsebene - "Ihr seid meine Freunde, also müsst ihr mir in einer solchen Situation Anteilnahme, Mitleid oder zumindest Aufmerksamkeit schenken. Ich bin euch wichtig, also schenkt mir Beachtung und signalisiert mit einer Reaktion, dass ihr mir zuhört."
    Ebene der Selbstoffenbarung - "Ich fühle mich nicht wohl."


    Im Gegenzug kann man diesen Satz natürlich in allen möglichen Situationen oder unter ganz kontroversen Umständen sagen. Die Tatsache, dass man ihn verlauten lässt, hat aber immer einen gewissen Grund und der lässt sich auf den vier Ebenen darlegen. Zumindest meiner Meinung nach =)


    Edit: Je nach Situation kann man mit einem solchen Satz auch Kritik üben. Zum Beispiel an der Person, auf die man wartet.

  • Sehr schönes Thema. Wobei ich mir einen Startpost wünschen würde, der, wie so oft hier, eine gewisse Diskussionsbasis aufgrund von Fragen legt.

    Danke erstmal fürs Kompliment. Ich habe dem SP noch Fragen hinzugefügt. Hoffe es ist jetzt besser.


    Finde es toll, dass sich doch einige für dieses Thema interessieren. Ich weiß, dass es etwas komplex ist. Aber wenn man sich erstmal darin eingefunden hat, ist es eigentlich ganz leicht. Ich selber benutze die Botschaften wenn unbewusst.
    Ich beantworte dann mal die neuen Fragen.


    Benutzt ihr die Botschaften bewusst oder merkt ihr es gar nicht?
    Also wie schon gesagt, benutze ich sie wenn unbewusst. Aber ich glaube schon, dass ich sie anwenden. Besonders habe ich das bei meiner Schwester gemerkt. Denn ich muss ihr manchmal im heftigeren Tonfall etwas sagen (Appelebene). Aber sonst merke ich es von selber nicht wirklich.


    Würdet ihr die Botschaften jetzt bewusst benutzen, da ihr sie jetzt kennt?
    Nein. Ich muss gestehen, dass mir das zu anstrengend wäre. Ich will nicht, wenn ich gerade mit jemandem diskutiere, nicht erst überlegen, welche Botschaft ich anwenden möchte. Ich denke, das ergibt sich von selbst. ^^


    Wie findet ihr die Theorie dieser Botschaften?
    Ich finde sie eigentlich nicht schlecht. So habe ich das noch nie betrachtet und finde es eigentlich auch logisch. Denn jede Aussage die wir machen, hat einen gewissen Hintergrund. Es liegt in unserem Tonfall oder Geste. Und diese Theorie vereinfacht das ganze nur. Ist eigentlich eine tolle Hilfe ;)


    lg Renesmee

    Wolwerock

    Zacian (König des Schwertes)
    ~ Walking with a friend in the dark is better than walking alone in the light ~

    - Artorias & Sif

    Amigento




  • Zitat von Karasu


    Warum sagst du es dann?


    Weil Menschen kommunizieren, je nach Temperament, Tagesverfassung, Situation und Gegenüber entweder mehr oder weniger, aber wie gesagt, ich halte es für an den Haaren herbeigezogen, dass jedes simple Wort, jeder einfache Satz eine Bedeutung haben soll.
    Außerdem war der Gründer der These ein Psylchoanalytiker, das dürft wohl schon alles über ihn sagen, ein Seelenklempner. :rolleyes:


    Und wenn ich ausdrücken möchte, dass ich gewartet habe, dann sag ich "Was war los? | Warum bist du spät? | Ich hab gewartet!" etc ... oder verpack es in ein bisschen Sarkasmus, je nach Gegenüber eben und Situation. Ich halte es für kischeehaft(e Deutung), dass ein einfaches "Mir ist kalt" entweder gleich auf Mitleid abzielen oder anklagen soll.
    Wenn ich etwas kodieren wollen würde, dann kann ich gleich HTML schreiben. :P


    Außerdem komm ich nicht so gut mit den hypersensiblen Menschen klar, die gleich alles umdeuten und von jedem Sätzchen wie eben "Mir ist kalt" verletzt fühlen und gleich rumzicken: "Ach, kannst du nicht gleich sagen, dass du lieber zu Hause geblieben wärst!!!111" :rolleyes:


    Um Guckys interessantes Beispiel aufzugreifen: Warum sind eigentlich viele Mütter so, dass sie ihrem Kind dann sagen "Wenn du dies und jenes tust, machst du die Mama sehr traurig! Q___Q"
    1. So wird man von einem Kind ausgelacht und nicht ernstgenommen. Kind denkt womöglich: "Na dann, heul doch. :wasp: " - oder es fühlt sich unter Druck gesetzt.
    2. Es ist viel einfacher zu sagen: "Du sollst dies und jenes nicht tun, basta!" Bei so einer klaren Botschaft gibt es keine 4 Seiten. Da meint man das, was man sagt und nichts anderes.

  • Außerdem war der Gründer der These ein Psylchoanalytiker, das dürft wohl schon alles über ihn sagen, ein Seelenklempner.

    Oh wow, halt dich ja nicht zurück mit deinen Vorurteilen. Das ist als ob ich sagen würde "Der Beitrag ist von Bastet, den kannst du beherzt ignorieren". Kurzum: Kein richtiger Grund, sondern bloß Voreingenommenheit.
    Hinzu kommt, dass du anscheinend nicht mal weißt, was Psychoanalyse genau ist und nur Freud damit in Verbindung setzt (erklärt zumindest deine Reaktion auf Psychoanalytiker), aber Freud =/= Psychoanalyse


    Ich halte es für kischeehaft(e Deutung), dass ein einfaches "Mir ist kalt" entweder gleich auf Mitleid abzielen oder anklagen soll.

    Muss es ja auch nicht, das sagt das Modell nicht aus. Sorry Bastet, aber nur weil du anscheinend nicht verstehst, was das Modell zeigen soll, heißt es nicht, dass es für die Katz ist.
    Das Modell sagt nicht(!), dass es jedes mal mehrere Botschaften geben muss. Es kann, muss aber nicht. Ein "Mir ist kalt" kann einfach auf der Sachebene gemeint sein und nur das aussagen, mehr nicht. Es kann aber auch zusätzlich ein Apell sein "Hey, ich hätte gerne deine Jacke", muss aber nicht. Es kann auch je nach Kontext eine persönliche Mitteilung sein "Dir ist vielleicht nicht kalt, aber mir grad schon. ich frier ja immer". Muss nicht, kann.
    Mehr sagt das Modell nicht aus. Es will nur darauf aufmerksam machen, dass eine Botschaft nicht immer so verstanden werden kann, wie sie gemeint ist; oder umgekehrt. Das zu leugnen, dass das in der Kommunikation tatsächlich Schwierigkeiten bereitet fände ich eigentlich ziemlich dumm und hoffe, dass du dies nicht tust. Dir sollte, wie jemdem anderen bewusst sein, dass in der Kommunikation nicht alles beim Empfänger so ankommt, wie der Sender es wollte.
    Der Sarkasmus, den du so gerne benutzt, wäre im Übrigen gar nicht möglich, wenn jeder nur auf Sachebene hören würde.


    Loriot nimmt das doch immer sehr gerne auf die Schippe :D Wobei ich hier persönlich die Frau teilweise etwas trollig finde, lol:

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    Um Guckys interessantes Beispiel aufzugreifen: Warum sind eigentlich viele Mütter so, dass sie ihrem Kind dann sagen "Wenn du dies und jenes tust, machst du die Mama sehr traurig! Q___Q"
    1. So wird man von einem Kind ausgelacht und nicht ernstgenommen. Kind denkt womöglich: "Na dann, heul doch. " - oder es fühlt sich unter Druck gesetzt.
    2. Es ist viel einfacher zu sagen: "Du sollst dies und jenes nicht tun, basta!" Bei so einer klaren Botschaft gibt es keine 4 Seiten. Da meint man das, was man sagt und nichts anderes.

    Haha, na dann viel Spaß bei der Kindeserziehung...
    Generell braucht ein Kind Begründungen. Willkür ist etwas, das sehr schnell Aggressionen und Trotz erwecken kann in einem Kind und dein Beispiel 2 ist reine Willkür. "Warum?"- "Weil ich es sage" ist halt ziemlich fail in einer vernünftigen Erziehung und nur wenige Kinder werden sich damit langfristig zufrieden geben. Im Übrigen setzt du damit das Kind genauso unter Druck... aber unter einen Druck, den das Kind nicht versteht und nicht nachvollziehen kann, weil es keinen Grund hat.
    Hingegen bei "weil die Mama dann traurig ist", kann das Kind besänftigen. Es fühlt sich gut, wenn es etwas unterlässt, was die Mama nur traurig machen würde. Es sieht einen Sinn darin etwas zu unterlassen. Positive Gefühle erleichtern dem Kind den Lernvorgang und es wird beim nächsten Mal auch eher von selber aufhören.
    Hängt natürlich auch vom Kind ab; mit etwas Glück hat man halt eines, das nur auf den autoritäten Ton allein reagiert und keine Begründung braucht. Allerdings wird die Erziehungsmaßnahme nicht langfristig sein, weil ein "weil ich es sage" hat keinen Bezug zur Situation. Besseres Beispiel: Dein Kind nimmt einem anderen das Spielzeug weg. Du verbietest das mit deinem "weil ich es sage"-Argument. Okay, das Kind nimmt nicht mehr das Spielzeug weg, schlägt aber das andere Kind. Super Erziehung.
    Du erklärst dem Kind, dass es das andere traurig macht, weil es ist ja schließlich auch traurig, wenn man ihm was wegnimmt. Okay, das Kind nimmt es nicht mehr weg. Und es wird diese Begründung auch hinzuziehen, wenn es auf die Idee kommt das andere Kind zu schlagen "Moment, wenn man mich schlägt bin ich auch traurig, also wird das Kind traurig sein und ich soll es nicht traurig machen". Spart dir Erziehungsarbeit und lässt das Kind selber nachdenken.
    Achja, Kinder sind schon in der Lage Empathie zu gebrauchen. Deswegen benutzen Mütter diesen Satz ganz gern. Wobei ich halt anstatt des "das macht Mama traurig" bessere Begründugnen vorziehen würde, aber die Begründung ist noch immer besser als keine.

  • Zitat von Atropaia


    Oh wow, halt dich ja nicht zurück mit deinen Vorurteilen. Das ist als ob ich sagen würde "Der Beitrag ist von Bastet, den kannst du beherzt ignorieren". Kurzum: Kein richtiger Grund, sondern bloß Voreingenommenheit.
    Hinzu kommt, dass du anscheinend nicht mal weißt, was Psychoanalyse genau ist und nur Freud damit in Verbindung setzt (erklärt zumindest deine Reaktion auf Psychoanalytiker), aber Freud =/= Psychoanalyse


    Teilweise war das ironisch gemeint, nur mal so gesagt.


    Ich weiß sehr gut, was Psychoanalyse und Psychoanalytik ist, danke.
    Allerdings halt ich generell von Geisteswissenschaften eher weniger, da sie nicht nachweisbar sind, auch wenn sie den Eindruck erwecken möchten, dass sie auf Tatsachen basieren.
    Was ich dagegen wirklich ernst nehme, ist Psychiatrie, weil sie sich tatsächlich auf nachweisbare Fakten stützt.
    Alles andere ist ein schwammiges Etwas.


    Zitat von Atropaia


    Muss es ja auch nicht, das sagt das Modell nicht aus. Sorry Bastet, aber nur weil du anscheinend nicht verstehst, was das Modell zeigen soll, heißt es nicht, dass es für die Katz ist.


    Nur weil jemand etwas für Unsinn erklärt, heißt es nicht, dass derjenige es nicht verstanden hat. :rolleyes:
    Außerdem, doch, so wie das Modell dargestellt ist, zielt es sehrwohl darauf ab, dass hinter jedem Wort eine "tiefere Botschaft" versteckt ist.


    Und für etwas Offensichtliches braucht man kein Modell, da reicht gesunder Menschenverstand, wenn hinter einer Nachricht mehrere Bedeutung stehen und man erkennt sie. Psychologie ist in vielen das, was ohnehin schon alle naturgegeben wissen, in hochtrabende Modelle und Thesen zu fassen und gesunden Menschenverstand als Wissenschaft zu verkaufen, wobei es oft in der Psychologie so ist, dass dieser gesunde Menschenverstand in die Tonne getreten wird, weil man ja seine tollen Modelle hat. Deswegen sind diese Modelle auch nutzlos. Wenn etwas hinter einer Botschaft steht, erkennt man es sowieso.



    Natürlich muss man einem Kind erklären, weshalb man etwas verbietet, etc ... Aber dann so emotional anzukommen, halte ich für falsch. "Ich kaufe dir das Spielzeug nicht, weil es teuer ist | Weil du sowieso schon so viel hast", wenn sich anschließend aufführt einfach zu sagen "Ich hab gesagt, ich kauf es dir nicht!" ist eine viel besser Begründung als "Wenn du dich so aufführst, dann weint die Mama." Weil es zeigt, dass man sich anscheinend nicht mehr anders zu helfen weiß und nicht durchsetzungsfähig ist - und das merkt das Kind höchstwahrscheinlich oder fasst es so auf, weshalb es einem dann auch regelmäßig auf der Nase rumtanzen wird.


    Aber das ist weit ab vom Thema. ^^"

  • Nur weil jemand etwas für Unsinn erklärt, heißt es nicht, dass derjenige es nicht verstanden hat.

    Schon klar. Nur fällt mir gerade im Bereich der empirischen Wissenschaften stark auf, dass du von Vorurteilen, Klischees und gefährlichem Halbwissen geprägt bist. Gerade mir als Erziehungswissenschaftler fällt das halt extrem auf.


    auch wenn sie den Eindruck erwecken möchten, dass sie auf Tatsachen basieren.

    Tut sie nicht. Das ist der Laie, der meint, dass sie das tut. Aber die empirische Wissenschaft versucht das nicht.
    Die emprirische Wissenschaft versucht auch genau das zu tun: Erklären und Verstehen. Niemals "die Wahrheit" zu ergründen. Es tut mir ja Leid, dass das im Volksmund immer so klingt "Studie XY hat bewiesen", aber da kann die Wissenschaft nichts dafür, dass irgendwelche Leute ohne Hintergrundwissen Dinge behaupten. Empirie belegt, aber beweist nicht. Und im Übrigen ist es etwas, was du Tag für Tag selber tust... Erfahrungen ansammeln und daraus dein Wissen ziehen. Nur das die emprirische Wissenschaft es wenigstens noch mit wissenschaftlichen Normen und Gütekriterien macht und somit etwas verlässlicher ist, als die Erfahrung einer Einzelperson.


    Außerdem, doch, so wie das Modell dargestellt ist, zielt es sehrwohl darauf ab, dass hinter jedem Wort eine "tiefere Botschaft" versteckt ist.

    Interessant. Das tut es nämlich nicht. Versteh nicht ganz, wie du darauf kommst. Es ist, wie du selber sagst, ein Modell, also eine Theorie, s.u.


    Und für etwas Offensichtliches braucht man kein Modell, da reicht gesunder Menschenverstand, wenn hinter einer Nachricht mehrere Bedeutung stehen und man erkennt sie. [...] Wenn etwas hinter einer Botschaft steht, erkennt man es sowieso.

    Nein, eben nicht. Deswegen kommt es in der Kommunikation so oft zu Missverständnissen. Außerdem, wenn man sich so eine "Theorie" angeschaut hat, dann denkt man auch eher dran und überdenkt womöglich zweimal, ob man das jetzt richtig oder falsch verstanden hat. Modelle und Theorien behaupten von sich niemals, dass sie der Wirklichkeit entsprechen. Sie sind eine Stütze für das Verständnis bestimmter Situationen und Handlungsweisen, mehr nicht.

  • So ein hochwertiges Thema und so verstaubt - es lohnt aufsteigend statt absteigend zu suchen.


    - Benutzt ihr die Botschaften oft bewusst oder merkt ihr es gar nicht?

    Nachdem ich von den Botschaften gelesen habe war bei mir der Schalter umgelegt, und ich muss sagen mir als jemand der sich sehr für menschliches Verhalten und Psychologie interessiert, hat das ziemlich geholfen im Einordnen menschlicher Reaktionen oder überhaupt das Wissen um Kommunikation vergrößert. Ich kann jetzt viel gezielter verstehen warum mein Gegenüber das was ich gesagt habe nicht oder falsch versteht und dementsprechend schnell handeln. Ich ertappe mich auch noch mal
    selbst dabei und denke mir dann ziemlich schnell: nein, nicht impulsiv sein.


    - Würdet ihr, da ihr sie ja jetzt hier seht, öfters bewusst benutzen?

    Ja, das passiert aber wie angedeutet schon automatisch und eher als Hintergrundprogramm das abläuft.


    - Wie findet ihr diese Theorie der 4 Botschaften?

    Hilfreich und interessant, aber natürlich ist nicht alles wie im Regelbuch und so versteift soll es auch nicht laufen. Aber ich habe die Erfahrungen gemacht dass vor allem Frauen zur Beziehungsebene neigen, und Männer zur Sachebene - was zu meiner persönlichen Belustigung beiträgt. :)
    Ich persönlich schätze die Sachebene sehr, da sie anders als die Beziehungs- und Appelebene direkt und ohne Hintergrundinformationen ist und man so am effizientesten vorankommt. Aber auch die Selbstoffenbarungsebene ist für mich ein Ha-Moment gewesen bei dieser Theorie, weil man aus eigentlich allem was der andere sagt etwas über ihn erfährt oft ohne, dass er das will/wollen würde - eben viel mehr durch das Wie als durch das Was.

  • *übernimmt den Staubwedel* ;)


    Ich finde diesen Erklärungsversuch extrem hilfreich und interessant. Meiner Erfahrung nach kommuniziert man sehr viel häufiger auf mehr als nur der Sachebene, als man zugeben würde. Vielen Menschen ist es auch nicht bewusst, dass sie im Gespräch nicht nur Fakten und Meinungen äußern, sondern sich dabei auch immer im Verhältnis zu den Gesprächsteilnehmern setzen. Das fängt doch schon damit an, ob und wie man überhaupt auf eine Aussage reagiert.


    Ich kenne auch Leute, denen es schwer fällt, zu verstehen, dass manche Aussagen sogar in allererster Linie auf der Beziehungsebene verstanden werden - und die sich wieder und wieder damit verteidigen, dass sie doch nur einen sachlichen Beitrag leisten wollen.


    (Krasses) Beispiel: Person X hat für ihre selbstständige Tätigkeit Visitenkarten gedruckt. Sie ist stolz auf die Karten, stolz auf den Neuanfang und will dieses Gefühl mit ihrer Freundin teilen. Person Freundin findet einen Kommafehler auf den Karten und merkt das an. Sie will dabei aber nur helfen und dazu beitragen, dass der Neuanfang von Person X gut gelingt. Resultat natürlich riesiger, böser Streit. Das hätte Person Freundin vermeiden können, wenn sie erstmal das Kommunikationsbedürfnis auf der Beziehungsebene erfüllt hätte, gelobt hätte und gefragt hätte, ob sie etwas anmerken dürfe. Womit sie hier kommuniziert hätte, dass sie sich kleiner macht als Person X, die in dieser Situation natürlich angreifbar und verletzlich ist und vor allem Zuspruch wollte.


    Ich glaube, dass viel, viel Streit damit anfängt, dass jemand unabsichtlich etwas auf der Beziehungsebene kommuniziert, das den Empfänger kränkt. Es hilft unheimlich, wenn man sich dann im sachlichen Gespräch miteinander auf diese Ebenen beziehen kann und die Aussagen voneinander trennen kann, um zu klären, was überhaupt genau das Problem ist.


    Zur Ergänzung finde ich noch das Credo von Watzlawick sehr hilfreich, der sagt, dass man nicht nicht kommunizieren kann. (Dopplung beabsichtigt.) Dass man also auch oder sogar gerade dann, wenn man das Gespräch verweigert, extrem viel kommuniziert. Orignial: "Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren."

  • Die vier Seiten einer Botschaft, oder aber auch das Thema, was ich gern zur Matura gehabt hätte in Psychologie+Philosophie. Ich finde dieses Thema sehr interessant, warum konnte das verstauben? :S


    Allgemein ist ja Kommunikation ein klasse Thema und welche Modelle und Regeln da entwickelt wurden. (Kommunikationsstile, Grundgesetze der Kommunikation um mal was als Beispiel zu nennen)

    Aber ich habe die Erfahrungen gemacht dass vor allem Frauen zur Beziehungsebene neigen, und Männer zur Sachebene - was zu meiner persönlichen Belustigung beiträgt. :)

    Ich bin auch ein gutes Beispiel, ich sehe oft wirklich nur die Sachebene, wenn mir jemand etwas sagt. Irgendwie lustig, dass das auf mich zustimmt.^^ Andererseits hilft das auch, weil ich so oft beleidigende Beziehungsebenen nicht so sehr aufnehme. Schließlich konzentriere ich mich ja auf die Sachebene.



    Ich finde diesen Erklärungsversuch extrem hilfreich und interessant. Meiner Erfahrung nach kommuniziert man sehr viel häufiger auf mehr als nur der Sachebene, als man zugeben würde. Vielen Menschen ist es auch nicht bewusst, dass sie im Gespräch nicht nur Fakten und Meinungen äußern, sondern sich dabei auch immer im Verhältnis zu den Gesprächsteilnehmern setzen. Das fängt doch schon damit an, ob und wie man überhaupt auf eine Aussage reagiert.

    Ich denke, dass eine Nachricht eigentlich immer 4 Seiten hat, sogar dann, wenn der Sender der Nachricht diese nicht wirklich bemerkt. In deinem Beispiel mit der Visitenkarte könnte das in etwa so aussehen (kann natürlich auch anders sein! Kommt auch auf die Person selber an)


    Sachinhalt Da ist ein Fehler.
    Selbstoffenbarung Es ist wichtig, dass du nicht so einen Fehler auf deiner Visitenkarte hast.
    BeziehungIch will nicht, dass du dich blamierst. (so würde es der Sender wahrscheinlich verstehen, aber der Empfänger der Nachricht würde eher in die Richtung von "Du machst immer solche Fehler." denken.)
    AppellBitte korrigiere deinen Fehler.


    Auch hier sieht man schon ein weiteres Problem. Oft kommt es zu Missverständnissen bei der Kommunikation, weil die Nachricht einfach anders aufgenommen wird als sie gemeint war. Die Freundin könnte wirklich einfach denken, dass das Anmerken des Fehlers wirklich nur zum "niedermachen" ist.
    Trotz der 4 Seiten bei einer Nachricht kommt es am Ende eigentlich darauf an, welche Seite der Nachricht der Empfänger wählt. Dadurch kann dann eben ein Streit wegen einem blöden Satzzeichen entstehen. :S (Metakommunikaton wäre in dem Fall angebracht, aber wenn der Streit schon durch sowas entsteht, bezweifle ich, dass die beiden kommunizierenden dazu in der Lage sind.)


    Zur Ergänzung finde ich noch das Credo von Watzlawick sehr hilfreich, der sagt, dass man nicht nicht kommunizieren kann. (Dopplung beabsichtigt.) Dass man also auch oder sogar gerade dann, wenn man das Gespräch verweigert, extrem viel kommuniziert. Orignial: "Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren."

    Ja, genau das. Das ist so super. :heart: Genau wie du gesagt hast, wenn man sich weigert mit jemandem zu reden kann das auch etwas vermitteln. (Ich will mit dir nicht reden, ich bin sauer auf dich.)



    - Benutzt ihr die Botschaften oft bewusst oder merkt ihr es gar nicht?
    Teils teils, wenn ich jemandem etwas auf einer Ebene vermitteln will, nimmt es dieser auf einer anderen Ebene auf.

    - Würdet ihr, da ihr sie ja jetzt hier seht, öfters bewusst benutzen?

    Naja, hier habe ich sie nicht gesehen, aber ich versuche tatsächlich, vorsichtiger zu sein. Natürlich geht das nicht, weil man nie weiß, wie das Gegenüber deine Nachricht interpretiert.

    - Wie findet ihr diese Theorie der 4 Botschaften?

    Super, einfach weil sie so interessant ist für mich.