Futurama: Bender's Big Score
Über Spam schaffen es Außerirdische zunächst Planet Express und bald auch die Welt in ihren Besitz zu bringen. Mit ihrer Fähigkeit Information zu erschnüffeln, entdecken sie auf Frys Hintern ein Tattoo, das einen Zeitreisecode enthält. Da er nur in eine Richtung funktioniert, lassen die Außerirdischen Bender Schätze der Vergangenheit stehlen und häufen so Reichtum an. Als sie alles gestohlen haben und den Code zerstören wollen, flieht Fry in die Vergangenheit zum 1. Januar 2000, dem Tag, an dem er vor 1000 Jahren hätte sein sollen, wäre er nicht eingefroren worden. Bender soll den Job zuende bringen und ihn doch noch töten und folgt ihm deshalb. Es beginnt ein witziges Rennen durch die Zeit.
Futurama ist ein Film für Fans. Wer die Serie nicht mag, wird mit dem Film nichts anfangen können. Wer dagegen Futurama mag, wird seine helle Freude haben. Schon zu Beginn macht sich der Film darüber lustig, dass Futurama zwei Jahre lang abgesetzt war. Der Spam der Außerirdischen ist herrlich banal und spielt auf Spam an, den vermutlich jeder, der mit seiner E-Mail-Adresse mal nicht ganz vorsichtig umgegangen ist, kennen dürfte. Da ist der nigerianische Prinz, der Zoidberg sein Vermögen vermachen möchte, Amy, die Pillen gegen Depression kaufen möchte und der Professor, der zuvor noch alle ermahnt, sie hätten keine persönlichen Informationen ins Internet stellen dürfen, lässt sich von der spanischen Lotterie ködern. Nebenbei wird die Zerstörung New Yorks mal schnell aufgelöst und auch sonst gibt es die eine oder andere amüsante Szene, die Fans der Serie auffallen dürfte.
Im Grunde ein völlig belangloser Film, aber eben für Fans und für die sollte er völlig in Ordnung sein.
Star Wars: Das Imperium schlägt zurück
Freunde mach ich mir vermutlich nicht...
Die Rebellen haben ihr neues Quartier auf dem Eisplaneten Hoth. Als das Imperium sie dort aufspürt, müssen sie schlagartig fliehen. Luke steuert dabei nicht den geplanten Sammelpunkt an, sondern will zum Dagobah-System, wo sich der Jedi-Meister Yoda befinden soll. Bei ihm möchte er trainieren. Prinzessin Leia bleibt als eine der letzten im alten Rebellenstützpunkt zurück, als sie zu einem Transporter fliehen möchte, stürzt jedoch ein Tunnel ein, weshalb sie stattdessen mit Han Solo und Chewbacca flieht. Da der Lichtgeschwindigkeitsantrieb von Han Solos Raumschiff defekt ist, gestaltet sich die Flucht jedoch schwierig, gelingt aber dank eines Tricks doch noch. Doch Darth Vader führt Han Solo und Prinzessin Leia in einen Hinterhalt um an Luke zu kommen.
Der Film war zweifelsfrei besser als der erste Teil, trotzdem war das aus meiner Sicht kein herausragender Film. Vielleicht bin ich einfach zu alt dafür, vielleicht fehlt mir die kindliche Naivität um mich auf die Geschichte um Luke Skywalker und die Macht einzulassen, aber das kann ich leider dann auch nicht ändern. Und ja, die Effekte sind nicht schlecht. Es fällt mir schwer Sympathien zu den Charakteren aufzubauen, allen voran ist Luke Skywalker einfach nur ein Trottel vor dem Herrn und ging mir im Grunde in jedem Abschnitt einfach nur auf den Sack. Ebenfalls recht unangenehm sind mir die Szenenwechsel aufgefallen, die aussehen, als hätte ein Dreizehnjähriger gerade den Windows Movie Maker entdeckt und müsste jetzt alles ausprobieren, selbst wenn es noch so bescheiden aussieht.
Positiv erwähnen möchte ich dagegen die Geschichte um Lando, der sich um seine wirtschaftlichen Interessen zu schützen aus dem Konflikt zwischen Rebellen und Imperium heraushalten möchte, jedoch schnell feststellen muss, dass unparteiisch bleiben keine Möglichkeit darstellt. Dass er sich zunächst auf Seite des Imperiums schlägt, scheint mir im Sinne des Schutzes seiner Interessen logisch, der Wechsel auf Seite der Rebellen ist vielleicht eher der kindlich naive Wunschtraum, den man bei Star Wars Fans bedient.
Eine Empfehlung kann ich mir hier natürlich sparen, wer den Film nicht sehen will, den werde ich vermutlich nicht überreden und wer die Filme liebt, wird mir ohnehin in meiner wenig informierten Meinung widersprechen. So what.
Ghost in the Shell (1995)
Die technische Entwicklung ist so weit vorangekommen, dass Menschen Teile ihres Körpers verbessern können, selbst die Gehirnleistung ist davon nicht ausgenommen. In einer Cyberabwehreinheit der japanischen Regierung arbeiten solche technisch verbesserten Menschen. Kusanagi ist eine Agentin dieser Einheit, die sich zum Zeitpunkt des Films mit einem Hacker namens Puppetmaster herumschlägt. Dieser dringt bis in den Kern der Menschen hervor, dem Ghost, der eigentlich unmöglich knackbar sein sollte.
Ghost in the Shell bot seinerzeit einen interessanten Blick in eine Zukunft, die sich zumindest in Teilen bereits bewahrheitet hat. In der Hauptsache ist das natürlich die Hackerproblematik, die Regierungen zum Einsatz von Cyberabwehreinheiten bewegt hat. Die Action fällt real wohl deutlich geringer aus, dürften die Einheiten wohl vor allem aus Menschen vor dem Rechner bestehen. Trotzdem ein gesunder Weitblick und auch die technische Erweiterung menschlicher Fähigkeiten ist wohl nicht völlig ausgeschlossen.
Der Film ist zwar insgesamt recht interessant, gerade wenn er über die Menschwerdung einer Maschine hinterfragt, was den Menschen von einer Maschine tatsächlich noch unterscheidet, jedoch ist der Film inzwischen auch sichtlich gealtert. Für Science-Fiction und Anime-Fans ist der Film sicherlich empfehlenswert.
La La Land
Der erste groß gehypte Film des Jahres, würde ich sagen.
Mia möchte Schauspielerin werden, doch bisher scheitert sie in den Castings und hält sich mit ihrem Job als Bedienung in einem Café über Wasser. Sebastian ist Jazzpianist und auch er hat es nicht leicht, denn niemand möchte seinen Jazz hören, stattdessen soll er in Restaurants Weihnachtslieder klimpern und auf Parties Hits der 80er begleiten. Beide stehen also zu Beginn nicht gerade auf bestem Weg in ihre angestrebte Karriere. Als sie einander treffen, sind sie zunächst wenig begeistert voneinander und verlieben sich doch. Im Laufe ihrer Beziehung treiben sich die beiden gegenseitig voran, was natürlich nicht ohne Spannungen verläuft.
Ich wage schon jetzt mal zu behaupten, dass La La Land bei den Oscars gut wegkommt, der Film ist absolut gefällig und will das auch sein. Er ist ein nostalgischer Blick zurück in Zeiten, die doch so viel besser waren. Er erinnert Zeiten, als Hollywood noch die Traumfabrik war, als Jazz noch groß war. Geradezu formell wirkt es, wenn Kritik am heutigen Hollywood geübt wird. Das muss halt sein und dann taucht eben der Drehbuchschreiber auf, der irgendeine alte Geschichte in ein "Franchise" verarbeiten möchte. Die Castings schreien geradezu danach, dass den Jungschauspielern gar keine Beachtung geschenkt wird, da sind Smartphones und das Mittagessen wichtiger, auch darf während des Vorsprechens gern mal jemand reinplatzen, wen juckt schon, dass die Person da gerade versucht zu spielen. Doch letztlich wirkt sowas nur vorgeschoben, wenn Mia am Ende doch ihre Karriere als Schauspielerin erreicht, weil da doch diese eine nette Castingdame war, die ja schon ihr Theaterstück gesehen hat und sie halt einfach vortragen lässt.
Aber dann gibt es ja noch die Musik, die hier nicht nur durch die Gesangs- und Tanzeinlagen in den Vordergrund gezerrt wird. Sebastian möchte ja bekanntlich den Jazz retten. Dass er Jazz hört, wird auf gefühlte 3253452 Arten erklärt, damit es auch der letzte verstanden hat. Erstaunlicherweise wird trotzdem ziemlich wenig Jazz gespielt. Auch hier kann man sagen, es ist gefällig, es lässt nostalgisch zurückblicken und dabei eben leicht vergessen, dass er eigentlich kaum selbst zu Gehör kommt. Nicht, dass man mich falsch versteht, ich fand die Musik im Film okay bis gut. Gerade "City of Stars" blieb mir im Ohr, wenn vielleicht auch vor allem, weil es mich stark an King Crimsons "Moonchild" erinnert. Ja, da werde auch ich mal nostalgisch.
Das Ende kommt dann auch wie erwartet, doch das finde ich nicht einmal schlimm, denn alles andere wäre halbherziger Kitsch gewesen. Kitsch ist übrigens ein Stichwort, denn darin verfällt der Film trotz einer ansehnlichen Liebesgeschichte zum Glück nicht (oder zumindest nur einmal, Observatoriumsszene, du bist gemeint).
Ist La La Land nun empfehlenswert? Nun, insgesamt würde ich wohl zu Ja tendieren, wenn ich auch denke, dass es kein Film ist, den man gesehen haben muss.
Die Überglücklichen
Beatrice Moradini Valdirana wurde von der Justiz unter Arrest gestellt, sie muss sich in einer Pflegeanstalt für psychisch kranke Frauen, der Villa Biondie, bleiben. Diese Pflegeanstalt gehörte offenbar früher in den Familienbesitz von Beatrice, inzwischen ist davon jedoch vieles an den Staat verloren, weil Beatrice sich auf einen Betrüger eingelassen hat. In der Anstalt spielt sie sich entsprechend sehr wichtig auf, sagt den anderen Patientinnen, was sie zu tun haben, wie sie ihre Arbeit zu erledigen haben, ohne selbst anzupacken. Überhaupt redet sie gern. Als eine junge Frau namens Donatella Morelli in die Anstalt eingewiesen wird, wird auch sie gnadenlos zugequatscht. Als eines Tages bei einem Arbeitsausflug der Bus zurück zur Villa Biondie zu spät ist, beschließt Beatrice einfach den öffentlichen Bus zu nehmen und ihre Mitpatientinnen zu überreden ihr zu folgen. Außer Donatella lässt sich jedoch niemand überreden. So beginnt eine Rundreise durch Italien, bei der Donatella und Beatrice immer wieder fast gefangen werden und es dann doch irgendwie schaffen sich durchzumogeln und davonzukommen.
Der Film erzählt auf angenehm heitere Weise eine beklemmende Geschichte von zwei Frauen, eine mit einer bipolaren Störung, die andere mit Depressionen. Sommersonne und schöne Landschaften könnten darüber hinwegtäuschen, dass die Lebensläufe und auch der Verlauf des Film nicht ohne Tragik auskommt, doch sie tun es nicht. Im Gegenteil, es ist nur zu angenehm zu sehen, wie eine traurige Geschichte traurig ist, selbst wenn keiner mit dem Zaun winkt und ruft "Das hier ist übrigens traurig, du solltest jetzt weinen". Dieses Fingerspitzengefühl macht die Charaktere angenehm nahbar, selbst Beatrice in ihrer Überheblichkeit wirkt nur allzu menschlich.
Wer vielleicht einen Trailer gesehen hat und sich fragt, ob das vielleicht ein Film ist, den man sich mal geben kann: Ja, kann man.