Zuletzt gesehener Film

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  • Futurama: Bender's Big Score
    Über Spam schaffen es Außerirdische zunächst Planet Express und bald auch die Welt in ihren Besitz zu bringen. Mit ihrer Fähigkeit Information zu erschnüffeln, entdecken sie auf Frys Hintern ein Tattoo, das einen Zeitreisecode enthält. Da er nur in eine Richtung funktioniert, lassen die Außerirdischen Bender Schätze der Vergangenheit stehlen und häufen so Reichtum an. Als sie alles gestohlen haben und den Code zerstören wollen, flieht Fry in die Vergangenheit zum 1. Januar 2000, dem Tag, an dem er vor 1000 Jahren hätte sein sollen, wäre er nicht eingefroren worden. Bender soll den Job zuende bringen und ihn doch noch töten und folgt ihm deshalb. Es beginnt ein witziges Rennen durch die Zeit.
    Futurama ist ein Film für Fans. Wer die Serie nicht mag, wird mit dem Film nichts anfangen können. Wer dagegen Futurama mag, wird seine helle Freude haben. Schon zu Beginn macht sich der Film darüber lustig, dass Futurama zwei Jahre lang abgesetzt war. Der Spam der Außerirdischen ist herrlich banal und spielt auf Spam an, den vermutlich jeder, der mit seiner E-Mail-Adresse mal nicht ganz vorsichtig umgegangen ist, kennen dürfte. Da ist der nigerianische Prinz, der Zoidberg sein Vermögen vermachen möchte, Amy, die Pillen gegen Depression kaufen möchte und der Professor, der zuvor noch alle ermahnt, sie hätten keine persönlichen Informationen ins Internet stellen dürfen, lässt sich von der spanischen Lotterie ködern. Nebenbei wird die Zerstörung New Yorks mal schnell aufgelöst und auch sonst gibt es die eine oder andere amüsante Szene, die Fans der Serie auffallen dürfte.
    Im Grunde ein völlig belangloser Film, aber eben für Fans und für die sollte er völlig in Ordnung sein.


    Star Wars: Das Imperium schlägt zurück
    Freunde mach ich mir vermutlich nicht...
    Die Rebellen haben ihr neues Quartier auf dem Eisplaneten Hoth. Als das Imperium sie dort aufspürt, müssen sie schlagartig fliehen. Luke steuert dabei nicht den geplanten Sammelpunkt an, sondern will zum Dagobah-System, wo sich der Jedi-Meister Yoda befinden soll. Bei ihm möchte er trainieren. Prinzessin Leia bleibt als eine der letzten im alten Rebellenstützpunkt zurück, als sie zu einem Transporter fliehen möchte, stürzt jedoch ein Tunnel ein, weshalb sie stattdessen mit Han Solo und Chewbacca flieht. Da der Lichtgeschwindigkeitsantrieb von Han Solos Raumschiff defekt ist, gestaltet sich die Flucht jedoch schwierig, gelingt aber dank eines Tricks doch noch. Doch Darth Vader führt Han Solo und Prinzessin Leia in einen Hinterhalt um an Luke zu kommen.
    Der Film war zweifelsfrei besser als der erste Teil, trotzdem war das aus meiner Sicht kein herausragender Film. Vielleicht bin ich einfach zu alt dafür, vielleicht fehlt mir die kindliche Naivität um mich auf die Geschichte um Luke Skywalker und die Macht einzulassen, aber das kann ich leider dann auch nicht ändern. Und ja, die Effekte sind nicht schlecht. Es fällt mir schwer Sympathien zu den Charakteren aufzubauen, allen voran ist Luke Skywalker einfach nur ein Trottel vor dem Herrn und ging mir im Grunde in jedem Abschnitt einfach nur auf den Sack. Ebenfalls recht unangenehm sind mir die Szenenwechsel aufgefallen, die aussehen, als hätte ein Dreizehnjähriger gerade den Windows Movie Maker entdeckt und müsste jetzt alles ausprobieren, selbst wenn es noch so bescheiden aussieht.
    Positiv erwähnen möchte ich dagegen die Geschichte um Lando, der sich um seine wirtschaftlichen Interessen zu schützen aus dem Konflikt zwischen Rebellen und Imperium heraushalten möchte, jedoch schnell feststellen muss, dass unparteiisch bleiben keine Möglichkeit darstellt. Dass er sich zunächst auf Seite des Imperiums schlägt, scheint mir im Sinne des Schutzes seiner Interessen logisch, der Wechsel auf Seite der Rebellen ist vielleicht eher der kindlich naive Wunschtraum, den man bei Star Wars Fans bedient.
    Eine Empfehlung kann ich mir hier natürlich sparen, wer den Film nicht sehen will, den werde ich vermutlich nicht überreden und wer die Filme liebt, wird mir ohnehin in meiner wenig informierten Meinung widersprechen. So what.


    Ghost in the Shell (1995)
    Die technische Entwicklung ist so weit vorangekommen, dass Menschen Teile ihres Körpers verbessern können, selbst die Gehirnleistung ist davon nicht ausgenommen. In einer Cyberabwehreinheit der japanischen Regierung arbeiten solche technisch verbesserten Menschen. Kusanagi ist eine Agentin dieser Einheit, die sich zum Zeitpunkt des Films mit einem Hacker namens Puppetmaster herumschlägt. Dieser dringt bis in den Kern der Menschen hervor, dem Ghost, der eigentlich unmöglich knackbar sein sollte.
    Ghost in the Shell bot seinerzeit einen interessanten Blick in eine Zukunft, die sich zumindest in Teilen bereits bewahrheitet hat. In der Hauptsache ist das natürlich die Hackerproblematik, die Regierungen zum Einsatz von Cyberabwehreinheiten bewegt hat. Die Action fällt real wohl deutlich geringer aus, dürften die Einheiten wohl vor allem aus Menschen vor dem Rechner bestehen. Trotzdem ein gesunder Weitblick und auch die technische Erweiterung menschlicher Fähigkeiten ist wohl nicht völlig ausgeschlossen.
    Der Film ist zwar insgesamt recht interessant, gerade wenn er über die Menschwerdung einer Maschine hinterfragt, was den Menschen von einer Maschine tatsächlich noch unterscheidet, jedoch ist der Film inzwischen auch sichtlich gealtert. Für Science-Fiction und Anime-Fans ist der Film sicherlich empfehlenswert.


    La La Land
    Der erste groß gehypte Film des Jahres, würde ich sagen.
    Mia möchte Schauspielerin werden, doch bisher scheitert sie in den Castings und hält sich mit ihrem Job als Bedienung in einem Café über Wasser. Sebastian ist Jazzpianist und auch er hat es nicht leicht, denn niemand möchte seinen Jazz hören, stattdessen soll er in Restaurants Weihnachtslieder klimpern und auf Parties Hits der 80er begleiten. Beide stehen also zu Beginn nicht gerade auf bestem Weg in ihre angestrebte Karriere. Als sie einander treffen, sind sie zunächst wenig begeistert voneinander und verlieben sich doch. Im Laufe ihrer Beziehung treiben sich die beiden gegenseitig voran, was natürlich nicht ohne Spannungen verläuft.
    Ich wage schon jetzt mal zu behaupten, dass La La Land bei den Oscars gut wegkommt, der Film ist absolut gefällig und will das auch sein. Er ist ein nostalgischer Blick zurück in Zeiten, die doch so viel besser waren. Er erinnert Zeiten, als Hollywood noch die Traumfabrik war, als Jazz noch groß war. Geradezu formell wirkt es, wenn Kritik am heutigen Hollywood geübt wird. Das muss halt sein und dann taucht eben der Drehbuchschreiber auf, der irgendeine alte Geschichte in ein "Franchise" verarbeiten möchte. Die Castings schreien geradezu danach, dass den Jungschauspielern gar keine Beachtung geschenkt wird, da sind Smartphones und das Mittagessen wichtiger, auch darf während des Vorsprechens gern mal jemand reinplatzen, wen juckt schon, dass die Person da gerade versucht zu spielen. Doch letztlich wirkt sowas nur vorgeschoben, wenn Mia am Ende doch ihre Karriere als Schauspielerin erreicht, weil da doch diese eine nette Castingdame war, die ja schon ihr Theaterstück gesehen hat und sie halt einfach vortragen lässt.
    Aber dann gibt es ja noch die Musik, die hier nicht nur durch die Gesangs- und Tanzeinlagen in den Vordergrund gezerrt wird. Sebastian möchte ja bekanntlich den Jazz retten. Dass er Jazz hört, wird auf gefühlte 3253452 Arten erklärt, damit es auch der letzte verstanden hat. Erstaunlicherweise wird trotzdem ziemlich wenig Jazz gespielt. Auch hier kann man sagen, es ist gefällig, es lässt nostalgisch zurückblicken und dabei eben leicht vergessen, dass er eigentlich kaum selbst zu Gehör kommt. Nicht, dass man mich falsch versteht, ich fand die Musik im Film okay bis gut. Gerade "City of Stars" blieb mir im Ohr, wenn vielleicht auch vor allem, weil es mich stark an King Crimsons "Moonchild" erinnert. Ja, da werde auch ich mal nostalgisch.
    Das Ende kommt dann auch wie erwartet, doch das finde ich nicht einmal schlimm, denn alles andere wäre halbherziger Kitsch gewesen. Kitsch ist übrigens ein Stichwort, denn darin verfällt der Film trotz einer ansehnlichen Liebesgeschichte zum Glück nicht (oder zumindest nur einmal, Observatoriumsszene, du bist gemeint).
    Ist La La Land nun empfehlenswert? Nun, insgesamt würde ich wohl zu Ja tendieren, wenn ich auch denke, dass es kein Film ist, den man gesehen haben muss.


    Die Überglücklichen
    Beatrice Moradini Valdirana wurde von der Justiz unter Arrest gestellt, sie muss sich in einer Pflegeanstalt für psychisch kranke Frauen, der Villa Biondie, bleiben. Diese Pflegeanstalt gehörte offenbar früher in den Familienbesitz von Beatrice, inzwischen ist davon jedoch vieles an den Staat verloren, weil Beatrice sich auf einen Betrüger eingelassen hat. In der Anstalt spielt sie sich entsprechend sehr wichtig auf, sagt den anderen Patientinnen, was sie zu tun haben, wie sie ihre Arbeit zu erledigen haben, ohne selbst anzupacken. Überhaupt redet sie gern. Als eine junge Frau namens Donatella Morelli in die Anstalt eingewiesen wird, wird auch sie gnadenlos zugequatscht. Als eines Tages bei einem Arbeitsausflug der Bus zurück zur Villa Biondie zu spät ist, beschließt Beatrice einfach den öffentlichen Bus zu nehmen und ihre Mitpatientinnen zu überreden ihr zu folgen. Außer Donatella lässt sich jedoch niemand überreden. So beginnt eine Rundreise durch Italien, bei der Donatella und Beatrice immer wieder fast gefangen werden und es dann doch irgendwie schaffen sich durchzumogeln und davonzukommen.
    Der Film erzählt auf angenehm heitere Weise eine beklemmende Geschichte von zwei Frauen, eine mit einer bipolaren Störung, die andere mit Depressionen. Sommersonne und schöne Landschaften könnten darüber hinwegtäuschen, dass die Lebensläufe und auch der Verlauf des Film nicht ohne Tragik auskommt, doch sie tun es nicht. Im Gegenteil, es ist nur zu angenehm zu sehen, wie eine traurige Geschichte traurig ist, selbst wenn keiner mit dem Zaun winkt und ruft "Das hier ist übrigens traurig, du solltest jetzt weinen". Dieses Fingerspitzengefühl macht die Charaktere angenehm nahbar, selbst Beatrice in ihrer Überheblichkeit wirkt nur allzu menschlich.
    Wer vielleicht einen Trailer gesehen hat und sich fragt, ob das vielleicht ein Film ist, den man sich mal geben kann: Ja, kann man.

  • Independence Day: Wiederkehr
    Natürlich die Fortsetzung des 1. Teils „Independence Day“ von 1996. Afaik hat es Kritiker nicht wirklich überzeugt, ich hingegen war vollends begeistert (aber Kritiker sind auch nur Leute, die ihre Meinung hinklatschen und dafür mehr Aufmerksamkeit erhalten :P).
    Nun, die Fortsetzung spielt 20 Jahre später. Die Menschen sind relativ weit in ihrer Entwicklung, haben eine Raumstation auf dem Mond und - man glaubt es kaum - es gibt eine Präsidentin der USA. Vieles in deren Entwicklung hat sich vor allem darauf spezialisiert, sich gegen außerirdische Inversoren verteidigen zu können. Das wird auch tatsächlich notwendig, als plötzlich ein gigantisches Raumschiff erst die Raumstation auf dem Mond auslöscht, die Satelliten der Erde (und somit eine Verteidigungsmöglichkeit) vernichtet und anschließend auf der Erde landet. Und um das zu verdeutlichen: Mit gigantisch ist tatsächlich gigantisch gemeint. Dieses Raumschiff hat ein eigenes Gravitationsfeld, so riesig ist es.
    Jedenfalls geht es während des ganzen Filmes bergab. Immer, wenn man denkt, die Menschen hätten endlich gewonnen, überraschen die Außerirdischen erneut mit ihren Skills. Und was dann passiert, solltet ihr euch selbst anschauen - eines kann ich aber vorab sagen: Viele bekannte Gesichter aus dem ersten Teil spielen wieder mit :love: Und man erkennt einige Situationen ebenfalls wieder.

  • The great wall


    Mein erstes Kino-Highligt 2017!
    Der Film ist großartig!! Ganz phantastische Bilder, geniale Farben (mit sehr vielLiebe gemacht), überaus ästhetische Kampfszenen (zuletzt so begeistert muss in "300" oder noch länger her sein..) und endlich mal wieder ein Film, wo man wirklich bemerkt das man in 3D schaut..!
    Ich bin ein paar mal in meinem Kinositz fliegenden Bestien und anderem fliegenden Krempel ausgewichen.
    Keine Ahnung ob das nur mir so geht, aber in den letzten 3D Kinovorstellungen (unter anderem Rogue One) hab ich gar keinen großen Unterschied zum normalen 2D bemerkt.. Irgendwie fehlt mir der räumlich Effekt beim schauen.. kann aber wie gesagt eventuell auch ein persönliches Problem sein.. Hier war es jedenfalls nicht so..! Hier ist man mittendrin statt nur dabei!
    Meine Erwartungen waren groß, weil der Trailer schon richtig Lust auf den Film gemacht hat und glücklicherweise wurden hier mal ausnahmsweise nicht schon die besten Szenen in der Vorschau gezeigt (wie so oft..). Trotz großer Erwartungen hat der Film alles getoppt, was ich vorher erwartet hab.
    Kurz zur Handlung, es geht um die chinesiche Mauer, die alle 60 Jahre von einer wildgewordenen Bestienbande angegriffen wird. Wird dieser Angriff nicht abgewehrt (hier kommt der namenlose Orden ins Spiel, eine ziemlich gut durchorganisierte chinesische Armee, die die Mauer verteidigt) hat das letzte Stündlein der Menschheit geschlagen.
    Klingt jetzt erst mal nicht soooo wahnsinnig originell und spektakulär, aber wartet mal ab bis ihr die Bilder dazu gesehen habt..!
    Ganz klare Kino-Empfehlung von mir!
    Den Film muss man einfach auf der großen Leinwand und mit 3D Effekten sehen! Also nicht bis zum DVD Release warten, sondern unbedingt jetzt gucken.

  • 2001: A Space Odyssey
    Immernoch ein Meisterwerk, ein Maßstab für Science Fiction Filme, insbesondere was die Darstellung von Raumschiffen und dem Weltall angeht. Zuletzt erst konnte ich bei Passengers Zitate entdecken, die klar auf diesen Film anspielten. Der Film ist wunderschön, optisch und akustisch unglaublich ansprechend. Ich würde ihn immer und immer wieder empfehlen. Dass der Film nun schon fast 50 Jahre alt ist, merkt man allerhöchstens an der Technologie, denn alles andere sieht auch heute noch einfach nur wunderbar aus.


    The Great Wall
    Wie sich die Wahrnehmung eines Film doch unterscheiden kann. Aber zunächst kurz zur Story.
    William und Tovar sind in einer Söldnergruppe unterwegs nach Ostasien, weil sie vom Schwarzpulver gehört haben, das sie mit nach Hause bringen wollen. Während eines nächtlichen Angriffs wird der Rest der Gruppe von einem Monster getötet, von diesem Monster sehen die beiden jedoch nur die Klaue, die William ihm abschlägt. Als sie die Große Mauer erreichen, präsentieren sie den Chinesen die Klaue, die ihnen Furcht einflößt. Wie sich herausstellt, greifen viele dieser Monster in Kürze die Mauer an.
    Tja, der Film könnte so wunderbar durchschnittlich sein. Die Story ist völlig banal und vorhersehbar, um zu überraschen muss man wohl noch nie einen Hollywoodfilm gesehen haben. Die Bilder sind okay, alles sieht ganz nett aus, abgesehen von einigen Szenen in einem Turm mit bunten Lichtern, war da aber auch nichts dabei, was mich jetzt groß vom Hocker gerissen hätte. Bis dahin alles okay. Zwei Dinge stoßen dann negativ auf. Zum einen wäre der 3D-Gebrauch, der für mich völlig uninspiriert wirkt. Er bringt keinerlei Vorteil, es gibt keine Szenen, die nicht in 2D nicht ähnlich eindrucks- bzw meist eher uneindrucksvoll aussähen. Dafür gibt es halt diese Szenen, die wie 3D-Demos wirken. Ein Pfeil, der durch die Luft fliegt und extra noch in Zeitlupe runtergeschaltet wird, erzeugt einzig die Wirkung, dass hier jemand demonstrieren wollte "Guckt mal, wie geil wir 3D können". Ja, das sieht aus, als würde dieser depperte Pfeil wirklich durch die Gegend fliegen. Aber wozu ist die Szene sonst da? Sie bringt gar nichts, würde man sie einfach rausschneiden, kein Mensch würde den Unterschied bemerken. Solche Szenen sind es, weshalb mich 3D so tierisch nervt. Das mag kein Problem sein, das nur dieser Film hat, aber das ändert nichts daran, dass ich es scheußlich finde.
    Der zweite Punkt ist ein Problem, dass vor allem bei diesem Film auftreten muss, weil es durch Kaukasier in Asien bedingt ist. Natürlich muss es eine Sprachbarriere geben und natürlich wäre es völlig unlogisch, würden die beiden Protagonisten die Chinesen um sich herum einfach so verstehen, aber das große Problem ist, dass in diesem Film locker die Hälfte der Dialoge auf Chinesisch geführt wird (auch das ist logisch, wenn mehrheitlich Chinesen mit anderen Chinesen reden). Das führt dazu, dass große Teile des Films untertitelt werden müssen, was wiederrum heißt, dass ich mich als Zuschauer auf die Untertitel konzentrieren muss, wenn ich verfolgen will, was sie sagen, dadurch aber das Bild nicht vollständig im Blick habe. Das mag okay sein, wenn mal zwei, drei Zeilen des Films in Fremdsprache gestaltet sind, bei gut der Hälfte der Dialoge (die nicht wenig vom Film ausmachen), ist das nur noch nervig. Und das Problem lässt sich zufriedenstellend halt nur dadurch lösen, dass man Kaukasier aus der Hauptrolle in einem Film über die Chinesische Mauer verbannt. Mit dieser Besetzung muss man leider zu dieser fürchterlichen Methode greifen, um sich nicht völlig unglaubwürdig zu machen, was die Sprachbarriere angeht.
    Wen das nicht stört, der kann sich den Film gern ansehen, man sollte jedoch keinen überragenden Film erwarten.


    The World's End
    Ein Abend, fünf Freunde, zwölf Pubs, das ist das Ziel. Gary King und seine Freunde Andy, Steven, Peter und Oliver wollen dieses Vorhaben knacken. Der Versuch der Jugendlichen scheitert jedoch, die große Sauftour endet vor dem finalen Pub, dem namensgebenden World's End. Jahre später möchte Gary King einen neuen Versuch starten und überredet seine Freunde auf ein neues die zwölf Pubs in Angriff zu nehmen. Widerwillig lassen sich die Freunde überreden, allesamt stehen sie doch fest im Beruf und sind doch eigentlich zu alt für sowas. Und Gary könnte man wohl wahlweise als Menschen bezeichnen, der seine Freiheit genießt... oder als einen erfolglosen Taugenichts, der keinen Job, kein Geld und keine Freunde hat. Die fünf Männer gehen also auf die Tour und wollen es diesmal wirklich schaffen. Doch sie stellen fest, dass irgendetwas an ihrer Stadt seltsam geworden ist.
    Das Finale der Cornetto-Trilogie hat weniger Szenenkomik als seine Vorgänger, doch die Gesamtheit ist noch immer witzig. Die vielen kleinen und großen Ideen machen den Film zu einem spaßigen Erlebnis, der mit einiger Übertreibung den einen oder anderen Science-Fiction Film parodiert. Denn anders als man am Anfang den Eindruck bekommt, handelt es sich um eine Science-Fiction Parodie. Da sind menschenähnliche Roboter, wie man sie schon aus Blade Runner kennt, da sind Außerirdische, die versuchen mit diesen Menschenrobotern die Erde zu infiltrieren und diverse Kampfszenen, die an Neos Schlägereien in der Matrix erinnern. Gerade diese Schlägereien waren herrlich übertrieben und amüsant. Gleichzeitig nimmt der Film Science-Fiction ernst und übt sich in Sozialkritik. Die Franchisierung wird angesprochen, wo Geschäfte immer gleicher aussehen und dabei individuellen Charme verlieren. Auch wirken die Menschen im Film immer angepasster, ein durchaus interessanter Blick aus der Sicht eines Jugendlichen auf die Erwachsenenwelt.
    The World's End ist eine tolle Komödie, die man sich gut geben kann, wenn man kein Problem damit hat, dass die Story mit der Zeit (gewollt) immer mehr ins Absurde abdriftet.

  • Vaiana
    Omg, ich glaube nicht, dass ein anderer Film das 2017 noch toppen kann. *^*
    Das passiert mir eigentlich selten, aber meine Augen haben sicher dreimal pipi gemacht. :X


    Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll ohne zu spoilern, aber der gesamte Film ist großartig. :heart:
    Vaiana ist ein richtig tolles Mädel und sooo hübsch. Dann die gesamte rührende Geschichte und die tieferen Ebenen, die mich hier tatsächlich berührt haben.


    Die Lieder sind va auf Englisch sooo toll und die Animation erst. Jedes einzelne Haar, jeder Grashalm und dann erst der Himmel und der Ozean. :love:


    Danke Disney, ich hab euch immer schon geliebt. X3
    Achja, der Vorfilm war wirklich auch fast genauso toll.

  • Die sieben Samurai
    Ein Dorf wird regelmäßig von Banditen geplündert, die Bewohner sind machtlos. Als ein Dorfbewohner mitbekommt, dass im Herbst der nächste Angriff bevorsteht, beschließen die Dorfbewohner Samurai zur Verteidigung des Dorfs zu engagieren. Da sie jedoch nicht viel besitzen, müssen es welche sein, die allein für Mahlzeiten arbeiten und auf weitere Bezahlung verzichten. Insgesamt finden sich sieben bzw eigentlich nur sechs Samurai, die mit der Befestigung des Dorfes beginnen.
    Kurosawas Epos gilt als einer der ersten Actionfilme und tatsächlich kommt die Action hier nicht zu kurz. Doch während heutige Actionfilme oft nur die Action zeigen, hat sie bei Kurosawa Konsequenzen. Schaut man in vielen Actionfilmen nur beim Töten zu, sieht man hier Menschen sterben. Das geht sogar so weit, dass bei einem Banditen, der sich in einem Haus verschanzt hat, gar nicht gezeigt wird, wie er erstochen wird, dafür sieht man den sterbenden Menschen aus dem Haus wanken.
    Kurosawas Bildsprache ist ungeheuer intensiv, ich habe mir die Langversion des Films angesehen, die mit fast dreieinhalb Stunden daherkommt und bei der viele Szenen nur auf japanisch enthalten sind. Untertitel waren nicht vorhanden, doch das war auch gar nicht nötig, denn auch ohne ein Wort zu verstehen wird recht gut klar, was Kurosawa zum Ausdruck zu bringen versucht.
    Ein Film, von dem ich wahrlich nichts schlechtes sagen kann und der, wenn man bereit ist sich mit dem Film auseinanderzusetzen, unbedingt empfehlenswert ist.


    Batman (1989)
    In Gotham tobt das Verbrechen, doch man erzählt sich von einer Fledermaus, die das Verbrechen bekämpft. Die Polizei tut das als haltlose Gerüchte ab und versucht die Verbrecher weiterhin auf konventionelle Weise zu verfolgen. Währenddessen versucht die Presse Batman auf Foto zu bannen um eine Geschichte zu haben. Als die Polizei den Mafiaboss Carl Grissom vor Gericht bringen möchte, bekommt sie einen Tipp bezüglich eines Überfalls in einer Chemiefabrik. Auch Batman erfährt davon und trifft dort den Kriminellen Jack Napier, den er in einen Chemikalienbehälter wirft. Als er wieder auftaucht, ist er entstellt und verrückt. Jack Napier ist nun der Joker.
    Tim Burtons erster Batman-Film erzählt die Entstehungsgeschichte von Batman und dem Joker, letztere etwas ausführlicher. Hierbei ist die Vorlage offensichtlich The Killing Joke, auch wenn Jack dort ein erfolgloser Comedian ist, während Tim Burton ihn direkt zum Kriminellen macht. Jack Nicholson spielt einen sehr witzigen Joker, der deutlich weniger bedrohlich wirkt als die Heath Ledger Interpretation. Das macht Spaß, auch in seiner Gesamtheit ist dieser Batman-Film recht witzig. Der typische Burton-Stil sorgt dafür, dass alles einerseits bunt wirkt, andererseits düster und bedrohlich. Insgesamt überwiegt hier jedoch eine recht heitere Atmosphäre.
    Insgesamt kann man sich diesen Batman gut anschauen, wenn auch große Aha-Momente ausbleiben.


    Vaiana
    Eine Prinzessin einer polynesischen Insel möchte aufs Meer hinausfahren, es wird ihr jedoch immer wieder verboten. Als ein Unglück über die Insel kommt, die Ernte schlecht wird, ist sie offenbar die Auserwählte, die nun doch aufs Meer hinaus fahren soll, um den Halbgott Maui dazu zu bewegen der Göttin Te Fiti ihr Herz zurückzugeben.
    Ich fürchte, mit Disney kann ich abschließen. Während offenbar alles jubelt, wie toll der Film ist, kann ich so gar nichts damit anfangen. Ja, sieht nett aus, ja, die Musik, die Lieder kann man mögen. Die Botschaft ist dagegen nicht mein Fall. Und nein, ich meine nicht dieses oberflächliche "Geh deinen Weg"-Bla bla. Ich meine etwas anderes, was uns der Film sagt: Dort kommt eine Plage übers Land, die sich offenbar keiner erklären kann. Also hilft, so will es zumindest der Film, Rückbesinnung auf alte Traditionen und dann wird schon wieder alles gut. Schaut man sich Maui und Vaiana genauer an, ist ersterer ein Sinnbild der Wissenschaft, er ist derjenige, der die verbotene Frucht aus dem Paradies entführt, dadurch zu Wissen gelangt, den Menschen Feuer bringt, Lebensraum bringt etc. Vaiana ist der Glaube, Gottesfürchtigkeit. Um das religiöse Bild abzurunden teilt Vaiana dann auch das Meer um das Herz am Ende wieder dort einzusetzen, wo es hingehören soll, bei der Göttin Te Fiti.
    Das alles kann man jetzt als Schwachsinn abtun und "Kinder merken das ja gar nicht". Mir jedoch fällt sowas auf und mir missfällt so etwas. Trotz dessen, dass Maui in seiner Gestalt auch eine Anspielung auf Bradburys Illustrierten Mann ist, was ich mag, ist mir das in seiner Gesamtheit zu wider. Das wars für mich mit Disney.

  • Dort kommt eine Plage übers Land, die sich offenbar keiner erklären kann. Also hilft, so will es zumindest der Film, Rückbesinnung auf alte Traditionen und dann wird schon wieder alles gut. Schaut man sich Maui und Vaiana genauer an, ist ersterer ein Sinnbild der Wissenschaft, er ist derjenige, der die verbotene Frucht aus dem Paradies entführt, dadurch zu Wissen gelangt, den Menschen Feuer bringt, Lebensraum bringt etc. Vaiana ist der Glaube, Gottesfürchtigkeit. Um das religiöse Bild abzurunden teilt Vaiana dann auch das Meer um das Herz am Ende wieder dort einzusetzen, wo es hingehören soll, bei der Göttin Te Fiti.

    Wo zur Hölle ist Maui ein Sinnbild für Wissenschaft?!


    Sorry, aber ich bin doch verwirrt, wie du dazu kommst, diese Interpretation zusammen zu reimen. Denn die Interpretation strozt nur so Ignoranz gegenüber der unterliegenden Mythologie der polynesischen Kultur.


    Das Herz von Te Fiti (Tahiti) ist ein Greenstone. Der hat nichts mit Wissen zu tun oder mit einer verbotenen Frucht, sondern die Natur selbst, das Leben selbst. Du interpretierst hier Bibelparalellen rein, wo keine sind.


    Der Film interpretiert effektiv selbst eine Erklärung für "Die lange Pause". Das polynesische Volk hat ca. 1500 v. Chr. angefangen den parzifischen Raum zu besiedeln, hat dann aber für gut 2000 Jahre kaum neues Land besiedelt, ehe sie dann zwischen 500 und 1000 n. Chr. wieder anfingen, weiter das parzifische Gebiet zu erforschen und dann halt auch bis Hawai'i hochgekommen. Der Film handelt eben davon, wie diese Pause zuende geht und sie wieder zu Reisenden und Entdeckern wurden - hier im Film, weil Moana, das Meer selbst, sie anführt.


    Ganz ehrlich, ich sehe nicht, wie Moana die Gottesfürchtigkeit repräsentiert. Wenn überhaupt repräsentiert sie Verbundenheit mit dem Meer und der Natur generell. Deswegen heißt sie ja auch Moana - Meer. Ja, die Natur an sich ist in der polynesischen Kultur etwas göttliches - aber nicht vergleichbar mit dem abrahamistischen Gott.


    Wenn ich überhaupt etwas politisches hinein interpretieren sollte, würde ich Kritik am Isolationismus und an der Ausbeutung der Natur sehen, sowie eben eine deutliche Nachricht, für Neues offen zu sein. Ja, sie nutzen alte Techniken für die Navigation - aber diese technik liegt in Wissenschaft begründet - und sie brechen zu neuen Ufern aus. Wie soll das Anti-Wissenschaft sein?


    Man kann Dinge am Film kritisieren. Es gibt viele, die mit der Darstellung von Maui unzufrieden sind (zu dick, nicht jung genug). Es gibt auch viele, denen Hina gefehlt hat - die Frau von Maui in der Kultur. Und dann ist da noch die Sache mit den Kakamora, die ganz anders dargestellt werden, als in der Mythologie. Dennoch muss man alles in allem sagen, dass der Film die Mythologie der polynesischen Völkern, ihre Geschichte und auch ihr Wissen (!!) sehr respektvoll behandelt - wenngleich vielleicht ein wenig sehr aus der Sicht von "Weißen". Dennoch ist der Film in der polynesischen Mythologie verwurzelt und in deren Verbundenheit mit dem Meer und der Natur.

  • Du hast recht, ich habe mich nicht weiter mit polynesischer Mythologie beschäftigt, weil mich der Film aber auch nicht wirklich dazu motiviert. Dann ist meine Interpretation Quatsch, kann ich mit leben. Danke für die Richtigstellung, auch wenn ich den Film nach wie vor nicht gut finde.

  • Ich hab vorher gar nicht gewusst, auf welcher Mythologie Vaiana / Moana basiert (Vaiana klingt schöner, ungeachtet der Bedeutung ^^"), deswegen hab ich Tifiti einfach als eine verkörperte Gottheit der Natur gesehen, die von den Menschen zerstört wurde, die sich Rechte herausnehmen, die sie nicht besitzen.
    Außerdem ist es für viele Völker und Religionen, die auf der Erde so vertreten sind, nichts Ungewöhnliches Tiere, Pflanze, den Ozean etc... als Gottheiten anzusehen, der Glauben daran als Tier wiedergeboren zu werden oder tierähnliches Geisterwesen zu existieren und die Traditionen ihrer Kultur hochzuhalten.


    Anfangs wurde sie von meiner Perspektive aus gesehen, wie ich das ohne Vorwissen interpretiert habe, vom Ozean auserwählt, weil sie als Kleinkind die Schildkröte gerettet hat und wegen ihrer Tierliebe oder whatever, einfach aufgrund der guten Tat das Herz anvertraut bekam. Hat ohne Wissen darum, dass es auf einer realen Mythologie basiert, in meinem Kopf aus Sicht und für den Niedlichkeitsfaktor eines Disneyfilms wirklich Sinn gemacht. XD

  • Unheimliche Geschichten (1919)
    "Unheimliche Geschichten" ist ein Stummfilm, in dem 5 Kurzgeschichten von unterschiedlichen Autoren erzählt werden. Die Rahmenhandlung spielt in einer Bibliothek, wo eines Nachts der Tod, der Teufel und eine Dirne aus ihren Gemälden steigen und sich diese Kurzgeschichten vorlesen.


    Folgende Erzählungen werden abgehandelt:


    1. Die Erscheinung von Anselma Heine


    2. Die Hand von Robert Liebmann


    3. Die schwarze Katze von Edgar Allan Poe


    4. Der Selbstmörderclub von Robert Louis Stevenson (der Autor müsste vielen ein Begriff sein!)


    5. Der Spuk von Richard Oswald (ebenso Regie und Drehbuch)


    Richard Oswald drehte zu dieser Zeit auch einige Sitten- und Aufklärungsfilme, die ganz schön für Furore sorgten. Vor allem mit Conrad Veidt (der hier u. a. den Tod spielte :D ) arbeitete er sehr viel zusammen. Dieser schaffte später als Cesare in "Das Kabinett des Dr. Caligari" den Durchbruch.


    Wieso ich mir den Film geholt habe ist, dass ich mich momentan doch sehr für Stummfilme aus dieser Zeit interessiere und mich die Geschichten angesprochen haben.
    Ach und wegen Conrad Veidt natürlich! :love:


    Wer gerne Filme jenseits der Norm und Stummfilmen nicht abgeneigt ist, dem kann ich den Film gerne empfehlen! :grin:

  • Ich hab am WE Zootopia oder Zoomania gesehen.
    Der Film war interessant erzählt.
    Judy Hopps wird erste Polizistin im ZPD und trifft auf Nick
    Mehr sag ich von der Handlung nicht.
    ES ist eine toller unterhaltsamer Krimi mit einigen Plottwists. Ich bin mir nicht sicher inwiefern die Twists vorhersehbar waren oder so.
    Es war eine gute Geschichte, ich hätte gern ne Serie davon.

  • Ich sah am WE vier Filme, ich werde nur zwei erwähnen.


    Tatort Mord in Minsterium.


    Der Hofrat wurde ermordet, das glaube ich jedenfalls. Komissar Marek und sein strunzdummer Gehilfe ermitteln in Wien. Ich finde, die Wiener sprechen sehr eigenartig. Ich hab nicht alles verstanden. Das muss der Wiener Dialekt sein.
    Der Film kommt ohne jede Explosion aus und er war sehr sehr sehr langatemig. Von diesen 74 Minuten hätte man es auf 40-45 Minuten kürzen können. Ich hätte den Drang auszuschalten.


    Ghost in the Shell Solid State Complex.
    Der Film war mega spannend.
    Der Puppenspieler bringt Leute dazu, dass sie sich um die Ecke legen.
    Er war spannend, mysteriös und so bis zum Ende.

  • Robin Hood (1973)
    Wollte ich eben noch die Finger von Disney lassen, da will meine Freundin unbedingt Robin Hood sehen, weil sie den als Kind so mochte. Naja, was solls.
    Die Geschichte ist relativ bekannt, König Richard ist auf dem Kreuzzug, deshalb regiert sein Bruder John als wenig legitimer König. Er verlangt hohe Steuern von den Ärmsten und macht sich so nicht gerade beliebt. Robin Hood und sein Freund Little John nehmen dem König sein Gold wieder ab und verteilen es zurück an die Armen. Außerdem versucht Robin Hood die Gelegenheit eines Bogenschützenturniers zu nutzen um das Herz seiner geliebten Maid Marian zu erobern.
    Ganz ehrlich, ich habe nichts besonderes erwartet und im Endeffekt ist es genau das, was ich bekommen habe. Wenn überhaupt etwas bemerkenswert ist, dann wohl, dass man Kindern auch Armut und Elend als Thema zumutet. Das ist dann aber auch schon alles, sonst gibt es platte, stereotype Charaktere, die entweder absolut gut oder eben absolut böse sind, dazwischen kennt der Film nichts, will es nicht kennen.
    Sehenswert ist er aus meiner Sicht damit nicht, aber ich bin ohnehin kein Freund von Disneyfilmen und Fans werden mir wohl eh widersprechen.


    Hacksaw Ridge
    Desmond Doss bringt als Kind beinahe seinen Bruder um als er ihm während einer Schlägerei einen Ziegelstein gegen den Kopf schlägt. Jahre später ist das eines der Ereignisse, die ihn zur Überzeugung bringen niemals zu töten, nicht einmal eine Waffe anzurühren. Das wäre nun noch nichts besonderes, würde sich Desmond Doss nicht freiwillig als Soldat im Zweiten Weltkrieg melden. Während der Grundausbildung verweigert er den Dienst an der Waffe, macht jedoch die restliche Ausbildung mit und übersteht sie, trotz der Versuche seiner Kameraden und der Ausbilder ihn aus dem Militär zu mobben. Am Ende seiner Ausbild wird er jedoch vor ein Gericht gestellt wegen Befehlsverweigerung. Es wird niemanden überraschen, dass er vom Vorwurf freigesprochen wird. Fortan dient er als Sanitäter in Okinawa im Kampf gegen die Japaner.
    Der Film ist zwiespältig. Die Darstellung des Krieges ist unglaublich laut und hässlich, es gibt keine glattgebügelten, weichen Bilder zu sehen, wodurch der Krieg im Grunde erstmal als das fatale Etwas dasteht, was er ist. Die Figur des Desmond Doss, der zu seinen Überzeugungen steht und trotzdem dient, ist spannend, schafft er es doch den Widerspruch zumindest dem Eindruck nach auflösen zu können.
    Filmisch interessant ist auch die Umsetzung der Grundausbildung, die, wie viele andere Filme auch, Kubricks Full Metal Jacket zitiert. Zwar erreicht Hacksaw Ridge hierbei bei weitem nicht die Genialität, die bedrückende Komik, die Kubrick darstellt, doch gehört Mel Gibsons Zitat dieser Ausbildung sicher noch zu den besseren. Er schafft es aus der Ausbildung eine Komik herauszukitzeln, die zu unterhalten weiß, wenngleich sich der Druck auf die Rekruten vor allem auf Desmond Doss konzentriert.
    Doch noch einmal zu den drastischen Kriegsbildern, die Gibson dem Zuschauer präsentiert. Da der Aufbau nicht unähnlich ist, muss sich Gibson auch hier den Vergleich mit Kubrick gefallen lassen und hier versagt Gibson. Dient die Grausamkeit des Krieges bei Kubrick tatsächlich der Darstellung eben jener Grausamkeit und prägt damit ein zwangsläufig absolut abstoßendes Bild des Krieges, schafft es Gibson tatsächlich mit Grausamkeit den Krieg beziehungsweise den Kriegshelden zu zelebrieren. Das ist wohl auch der entscheidende Unterschied, bei Kubrick gibt es keine Helden, was das Töten so unbarmherzig macht. Desmond Doss dagegen tötet nicht und wird zum Helden und braucht für dieses Heldentum den Krieg, das Leid und die Zerstörung. Trotz drastischer Bilder bekommt der Krieg so einen positiven Beigeschmack eingehaucht.
    Insgesamt kann man sich Hacksaw Ridge durchaus anschauen, der Film ist sicher weit davon entfernt ein Meisterwerk zu sein, doch auch schlecht ist das sicher nicht.


    Manchester by the Sea
    Lee Chandler ist ein verschlossener allein lebender Mann, unfreundlich aber zuverlässig. Als sein Bruder stirbt, soll er auf dessen Sohn Patrick aufpassen, die Vormundschaft übernehmen. Lee hatte selbst schon Kinder, durch ein Unglück nun jedoch nicht mehr. Die Verantwortung für den Jungen anzunehmen, dazu scheint er nicht bereit.
    Manchester by the Sea ist ein seltsamer Film. Das oben angesprochene Unglück wurde gefühlt völlig beiläufig einfach eingestreut, eben noch wird die Geschichte eines Familienvaters erzählt, der irgendwie nicht immer der beste Vater war und plötzlich sowas. Generell empfand ich die zahlreichen Zeitsprünge als verworren, besagte Unglücksgeschichte schien mir an der Stelle, als sie einfließt, auch keinen Zweck zu haben, so wie auch immer wieder nicht so recht klar werden wollte, was manche Szene überhaupt bezwecken sollte.
    Als ich dann noch las, dass Kritiker die sozioökonomischen Spannungen loben, musste ich mich doch wundern. Ja, Lee Chandler hat einen mies bezahlten Job als Hausmeister, doch scheint es ihm zu keiner Zeit schlecht zu gehen. Erst recht scheint es Patrick und schien es dem verstorbenen Bruder nicht schlecht zu gehen, Sorgen um den Motor des Bootes scheinen mir doch Jammern auf hohem Niveau, als würde man sich darüber beklagen, dass man den Mercedes verkaufen muss, weil man sich sonst den Porsche nicht leisten kann. Auch insgesamt wird außer an besagtem Boot zu keiner Zeit ansatzweise sozioökonomische Spannung deutlich.
    Zugute halten muss ich dem Film, dass er nicht so verkitscht ist, wie es der Trailer andeutet, er setzt stattdessen viel auf Humor, wenngleich dieser manchmal deplatziert wirkt und verhindert, dass Dramatik wirken kann. Ähnliches gilt für den Musikeinsatz, der zwar die Dramatik unterstreichen soll, dies aber jedoch so schlecht macht, dass er zwar nicht aufdringlich ist, wie es bei Still Alice der Fall war, aber eben auch die Dramatik vieler Szenen einfach keinerlei Wirkung entfalten kann.
    Insgesamt war das einfach gar nicht mein Fall, sicher mag es viele schlechtere Filme geben, schön war es deshalb trotzdem nicht.

  • sonst gibt es platte, stereotype Charaktere, die entweder absolut gut oder eben absolut böse sind, dazwischen kennt der Film nichts, will es nicht kennen.

    Es ist für Kinder ganz wichtig das Figuren entweder rigoros gut oder absolut böse sind. Bösewichter, die sich im Laufe einer Geschichte zum Guten wandeln sind pädagogisch auch wertvoll, aber solche Helden, wie wir sie aus Filmen für Erwachsene kennen, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, es kein schwarz und weiss gibt, sind für Kinder absolut nicht geeignet. So etwas wirft eine Kinderpsyche aus der Bahn.
    Deshalb finde ich es für Kinderfilme schon ok, wenn die Grenzen so derart drastisch festgelegt sind.




    Kill your friends

    Von dem Titel hatte ich noch nie was gehört und dem Film jetzt am Wochenende rein zufällig auf Sky entdeckt.
    Ich mag britische Filme und ich mag Filme, die sich im Bereich des Musikgeschäfts bewegen, also bin ich dran geblieben.
    Zum Inhalt ist zu sagen, das der Titel mal völlig irre führend ist, denn der Hauptdarsteller Steven Stelfox hat keine Freunde. Er ist ein klassisches, extrem egoistisches Super-Arschloch und selbst wenn man sich Mühe gibt, macht er es einem nicht leicht ihn zu mögen.
    Er arbeitet bei einer Plattenfirma in einer mittleren Position und möchte um jeden Preis die Karriereleiter weiter nach oben. Dabei geht er im Laufe der Geschichte über Leichen.. ihm ist wirklich jedes Mittel recht, um weiter voran zu kommen.
    Der Film ist nicht so wirklich in ein Genre zuzuordnen. Erst fühlt sich an, als würde man einen lockeren Musikfilm schauen, mit viel Sex, Drugs und Rock´n Roll (so wie das auch sein muss in dieser Branche!), dann passiert eine total grausame Gewalttat.
    Das musste ich für mich erst mal zusammen sortieren, weil das irgendwie nicht so richtig zusammen gepasst hat.
    Naja, ein paar blutrünstige Szenen weiter war es dann sortiert, obwohl ich diesen Genremix rückblickend immer noch etwas seltsam finde.


    Der Hauptdarsteller ist nicht so, wie ich mir den Mitarbeiter einer Plattenfirma vorstelle. Sein größter Konkurrent schon.
    Steven geht es ausschliesslich um Geld, Karriere und den eigenen Spass (er nimmt ständig Drogen und säuft wie ein Loch). Er hat nicht wirklich ein Gefühl für Musik, geschweige denn echte Leidenschaft. Eigentlich interessiert ihn der ganze Scheiss rund um seinen Job auch gar nicht. Ihm ist es recht auch mit Scheisse Geld zu machen (wie in der Realität.. erschreckend was da alles einen Vertrag bekommt und sein Singsang verbreiten darf..).
    Sein Konkurrent (Name hab ich leider schon wieder vergessen) ist genau so wie man sich einen Mitarbeiter der Musikbranche wünscht. Er hat ein gutes Gespür für echte Talente und begeistert sich auch sehr für seinen Job. Er liebt die Musik und arbeitet mit viel Herzblut (sollte Grundvoraussetzung sein, wenn man so einen Job macht). Auch ihm geht es selbstverständlich darum den größtmöglichen Gewinn mit den einzelnen Künstlern zu machen, alles andere wäre ja total an der Realität vorbei.
    Viel mehr möchte ich zur Handlung nicht mehr verraten.
    Mir hat der Film gefallen, obwohl ich mich mit dem Genremix zuerst etwas schwer getan hab.
    Die Handlung ist nicht vorhersehbar und irgendwie fand ich die schrägen Dialoge auch recht unterhaltsam.
    Moritz Bleibtreu legt einen legendären kurzen Gastauftritt hin, der mich auch amüsiert hat (was spielt der da für einen mega Deppen..).
    Wer Musikfilme mag und mit der einen oder anderen brutalen Gewaltszene keine Probleme hat, kann einen Blick wagen, aber eine uneingeschränkte Empfehlung gebe ich nicht. Mein Mann hat den Film gehasst.. (kann ich gar nicht verstehen..!)

  • The Girl with all that Gifts
    Melanie könnte ein relativ normales Kind sein. Sie ist intelligenter als ihre Mitschüler und offenbar das Lieblingskind ihrer Lehrerin. Doch wie normal kann ein Kind sein, das in einem Hochsicherheitsgefängnis an einen Rollstuhl gefesselt von Soldaten zum Unterricht gebracht wird. Melanie hat, wie ihre Klassenkameraden einen Pilz, der sie beim Geruch von Menschen zum gefräßigen Monster werden lässt. Anders als infizierte Erwachsene sind sie jedoch ohne diesen Geruch bei Verstand und können dank eines geruchsneutralisierenden Gels unterrichtet werden. Als die Militärbasis, in der sich diese Kinder befinden, von entsprechenden Zombies überrannt wird, ist Melanie das einzige Kind, das zusammen mit drei Soldaten, einer Wissenschaftlerin und ihrer Lehrerin Helen Justineau aus der Basis entkommt.
    The Girl with all that Gifts ist ein untypischer Zombiefilm. Das Setting mit dem Pilz erinnert an 28 Days Later. Man erfährt nicht wirklich etwas über den Ausbruch der Epidemie, dafür wird die Herkunft der Kinder noch erklärt. Während ich ja gern Erklärwahn beklage, ist das genau das Stückchen, das es zu erklären gilt. Das ist angenehm.
    Ebenfalls angenehm bis fast schon herausragend ist die Optik des Films. Die Stadt wirkt freundlich bedrückend, es grünt viel und ist doch verfallen. Ein umgefallener Stern eines Mercedes-Gebäudes ist dann vielleicht ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen, insgesamt ist die Optik jedoch sehr stimmig. Nahtlos fügt sich dabei auch der Startpunkt ein. Sind es in vielen Zombiegeschichten Zivilisten und bestenfalls paramilitärische Truppen, ist es diesmal tatsächlich das Militär, das aushält und die letzte Bastion der Menschheit stellt. Sicher mag mancher Geschichten von Zivilisten interessanter finden, ich halte jedoch dieses Szenario, bei dem das Militär wirklich lang durchhält, für wahrscheinlicher.
    Und dann wäre da noch die Geschichte selbst, die über Posthumanismus nachdenkt und dabei nicht im klassischen technischen Transhumanismus versackt, sondern ohne technische Neuerung neue Menschen hervorbringt. So wird am Ende der Sieg der Zombies zur Abwechslung nicht (mehr) als Apokalypse gezeichnet, sondern bietet eine neue Chance für die Menschen.
    Insgesamt ist The Girl with all the Gifts ein toller Zombiefilm, der vieles anders macht als bekannte Vorbilder und ohne viel Splatter eine interessante Geschichte entwickelt. Für Zombiefans ist dieser Film ein Muss, aber auch wer nicht völlig abgeneigt von Zombies ist, dürfte durchaus einen interessanten Film erleben.


    10 Cloverfield Lane
    Nach der Trennung von ihrem Freund wird Michelle in einen Autounfall verwickelt. Als sie wieder aufwacht, befindet sie sich angekettet in einem Bunker. Howard, der Bunkerbesitzer erzählt ihr, sie habe Glück, eine Katastrophe habe die Welt heimgesucht und sie könne froh sein nun hier im Bunker zu sein. Zwar darf sie sich bald relativ frei im Bunker bewegen, doch so richtig traut sie der Geschichte nicht, auch wenn Emmet, ein weiterer Bunkerbewohner, Howards Geschichte bestätigt. Sie sucht einen Ausweg aus dem Bunker, denn irgendwas ist faul an Howard und seiner Geschichte.
    Der Film erzählt die Geschichte recht gut. Ist man als Zuschauer anfangs noch geneigt, die Geschichte von Howard leichtfertig als völligen Blödsinn abzutun, der doch eigentlich nur Ausrede sein kann, holt der Film einen alsbald zurück in die (Film-)Realität. Denn so unglaubwürdig Howards Geschichte doch klingt, scheint doch irgendetwas daran zu sein. Das wird Michelle am Ausbruch nicht hindern, doch der Film hält da durchaus eine Überraschung bereit, zumindest wenn man den Vorgänger Cloverfield nicht kennt.
    Auf der Metaebene verhandelt 10 Cloverfield Lane einen nicht unbedingt neuen und doch hochaktuellen Konflikt, nämlich den zwischen Freiheit und Sicherheit. Denn tatsächlich bietet Howard Sicherheit an, doch nur auf Kosten jeder Freiheit. Und spätestens zum Ende hin wird Michelle durch ein Ereignis, das ich an dieser Stelle mal nicht spoilern will, ihre Sicherheit verlieren ohne zu erlangen und sich in der Folge ihre Freiheit und damit auch ein Stück Sicherheit zurück erobern. Sicherheit lässt sich nicht durch Aufgabe von Freiheit erkaufen.
    10 Cloverfield Lane ist durchaus sehenswert, wenngleich er am Ende dann doch etwas nachlässt, nicht nur weil er wohl noch den Bezug zum ersten Teil herstellen möchte. Der Weg dorthin lässt das jedoch verzeihen.


    Solaris (2002)
    Soderbergh versucht sich also auch an Stanislaw Lems Roman. Kurz zur Geschichte.
    Auf einer Raumstation beim Planeten Solaris geht etwas seltsames vor. Chris Kelvin soll nun untersuchen, was auf der Raumstation vor sich geht. Als er dort auftaucht trifft er seine verstorbene Frau Rheya.
    Lem war ja bereits mit Tarkowskijs Verfilmung unzufrieden, wie später auch Tarkowskij selbst. Dass Lem nun über Soderberghs Verfilmung sagte "Schrecklich. Dagegen ist sogar Tarkowskijs Version ein Geniestreich.", lässt wohl erahnen, dass hier nicht viel zu erwarten ist. Hat sich Tarkowskij immerhin noch auf viele Überlegungen des Romans bezogen, dachte über Einsamkeit im Weltall nach, über Wandlungsfähigkeit, über die Grenzen menschlichen Verstandes, verkommt Soderberghs Verfilmung zu billigstem Hollywood Popcornkino. Lems Geschichte verkommt zu einer langweilgen Romanze, bei der der größte Erfolg wohl der sein dürfte, dass George Clooney eine verblüffende Ähnlichkeit mit Tarkowskijs Protagonisten Donatas Banionis hat. Zugegeben die Musik ist ganz schön anzuhören, die Bilder okay, doch ist das Raumschiff, dass bei Tarkowskij noch so herrlich seltsam mit Gegenständen von der Erde vollgeräumt war, hier einfach nur der langweilige klinisch reine Metallapparat.
    Wer wirklich Interesse für die Geschichte hat, sollte sich lieber Tarkowskijs Verfilmung anschauen, die zwar schwerer zugänglich ist, in allen Belangen einfach viel mehr bietet.


    Geliebte Aphrodite
    Lenny und Amanda adoptieren ein Kind. Wie sich herausstellt ein außerordentlich kluges Kind. Lenny interessiert nun, wer die Mutter seines Sohnes ist, der Vater ist auch ihr unbekannt. Wie sich herausstellt, entspricht sie nicht ganz Lennys Erwartung einer intelligenten Frau, stattdessen trifft er eine Prostituierte, die hübsch aber nicht gerade klug ist. Nun versucht Lenny ihr Leben zu ändern, sie auf den rechten Weg zu führen.
    Schon am Anfang musste ich spontan an Loriots Frühstücksei-Sketch denken, Woody Allen schafft es wieder einmal durch klugen Humor zu bestechen. Auch die Idee um das gesamte Stück noch die Erzählung in einem griechischen Theater zu legen ist gelungen. Auf ganz eigenartige Weise wird so die vierte Wand durchbrochen und eigentlich doch nicht so richtig durchbrochen. Lenny spricht mit den Theaterdarstellern, doch nicht direkt zum Zuschauer. Wie so typisch für Woody Allen steckt dieser Film voller witziger Ideen, der gesamte Humor basiert auf skurrilen Szenen, die so oft völlig gewöhnlich anfangen und dann immer seltsamer entgleiten.
    Ganz nebenbei erzählt Woody Allen die Krise zwische Amanda und Lenny. So beiläufig passiert das, dass Lenny es beinahe gar nicht bemerkt. Am Ende retten sich die beiden eine glückliche Beziehung, die beinahe an den Fehltritten der beiden Partner zerbrochen wäre. Denn Fehler passieren, sie müssen nicht immer das Ende bedeuten.
    Wie immer ist das ein typischer Woody Allen Film, wer auch nur ein bisschen was mit seinem Humor anfangen kann, wird sicher seine Freude haben.

  • Spaceballs
    Weil auf dem Planeten Spaceballs die Luft ausgeht, beschließt deren Herrscher, dass die Atemluft des Planeten Druidia gestohlen werden soll. Um an den Atmosphärenschild zu umgehen, wollen sie Prinzessin Vespa entführen und mit ihr den Code für den Schild erpressen. Captain Lone Starr soll die Prinzessin retten und so auch den Untergang des Planeten Druidia verhindern.
    Was habe ich diese Parodie früher gefeiert, ich konnte mich köstlich amüsieren über den Klamauk, der hier betrieben wird. Heute sehe ich leider überwiegend wirklich nur Klamauk, vieles wirkt einfach nur albern, auch wenn noch immer der eine oder andere Gag gelungen ist. Insgesamt hat der Film mit den Jahren doch irgendwie an Reiz verloren, zumal der Film auch erkennbar alt aussieht, während die parodierten Filme, allen voran Star Wars, bei weitem nicht so schlimm gealtert sind. Ein Film, der sicher kein ganz schlechter ist, hat für mich leider seinen Zauber verloren.


    Mein Leben als Zucchini
    Als Zucchini versehentlich seine Alkoholikermutter umbringt, muss er ins Heim. Dort wird er zunächst nicht allzu freundlich aufgenommen, vor allem Simon verhält sich recht feindselig. Das hält jedoch nicht allzu lang an, wie Zucchini feststellt, hat jedes Kind so seine Geschichte, wie es im Heim gelandet ist, meist kriminelle Eltern, ein Kind wurde offenbar missbraucht, Simons Eltern waren drogensüchtig. Als Camille neu ins Heim kommt, fühlt sich Zucchini sofort mit ihr verbunden und auch sie scheint ihn sehr zu mögen. Umso schlimmer trifft es ihn, als Camilles Tante sie aus dem Heim holen möchte, wie es aussieht, vor allem wegen finanzieller Unterstützung, die sie dafür erhalten wird.
    Wie fängt man mit diesem Film an? Es ist kein klassischer Kinderfilm, wie man vielleicht vom Trailer her erwarten würde, im Kino merkte man, dass auch Eltern das nicht so recht gesehen haben, immerhin waren meine Freundin und ich die einzigen Erwachsenen im Film, die kein Kind dabei hatten. Dass der Film für Kinder ungeeignet wäre, möchte ich mir gar nicht anmaßen zu behaupten, die Themenwahl ist jedoch offenkundig sehr düster. Ich halte es ja ohnehin für sinnvoll, dass man als Elternteil mit dem Kind über Gesehenes spricht, bei diesem Film gilt das nur umso mehr, denn es ist durchaus möglich, dass da fragen aufkommen.
    Trotz der angesprochenen Themenwahl ist der Film auch nicht durchweg düster. Viele Stellen waren wirklich witzig, manche sicher eher für Erwachsene, aber auch die Kinder im Kino hatten ihren Spaß (woraus ich mal schließe, dass die ernste Thematik durchaus kindgerecht erzählt wurde).
    Insgesamt ist Mein Leben als Zucchini wirklich sehenswert, ein niedlicher Film mit ernster Thematik, der vielleicht sogar für Erwachsene noch interessanter ist als für Kinder.


    Elle
    Der Film beginnt mit einer Vergewaltigungsszene (bzw zunächst nur mit dem Ton einer solchen). Die Vergewaltigte ist Michelle, eine erfolgreiche Unternehmerin in einer Spieleentwicklerfirma. Statt ihren Peiniger anzuzeigen scheint sie zunächst einfach wie gewohnt weiterzuleben. Ganz wie gewohnt dann doch nicht, ausgetauschte Schlösser und sorgenvolle Blicke zeigen ihre Angst um die eigene Sicherheit. Ihren Mitmenschen entgegnet sie oft sehr direkt und wenig freundlich. Interessant wird es, als sich ihr Peiniger anonym bei ihr meldet. Und ganz nebenbei erfährt Michelle Anfeindungen wildfremder Menschen, der Grund dafür liegt in ihrer Vergangenheit, beziehungsweise der ihres Vaters.
    Elle ist in mancher Hinsicht erstaunlich. Das beginnt bei den zahlreichen Charakteren, die trotz jeweils gar nicht so langer Präsenz äußerst ausführlich erzählt werden. Es gibt quasi keinen Charakter, der einfach nur kurz angerissen wirkte, auf jeden Charakter wird ein umfangreiches Bild ermöglicht.
    Ebenfalls bemerkenswert ist Isabelle Huppert als Michelle, die eine tolle Schauspielleistung erbringt und dem Film damit zu seiner Stärke verhilft.
    Nicht weniger beeindruckend ist die Spannung und Unerwartbarkeit der Handlung. Der Film verzichtet weitesgehend auf unerwartete Twists und trotzdem lässt sich doch vieles gerade abseits der Haupthandlung kaum vorhersehen. Auch scheint die Haupthandlung zeitweise in den Hintergrund zu rücken, als wäre die Vergewaltigung schon fast vergessen, bis sie plötzlich doch wieder präsent im Vordergrund ist.
    Alles in allem kann ich Elle durchaus empfehlen, wenn man nicht zu zart besaitet ist, denn es geht schon recht heftig daher.

  • Sie lesen den dritten Teil der Reihe "Taubiola lästert über einen Film, den er sich angeguckt hat, obwohl er wusste, dass er ihm nicht gefallen wird".



    Ich habe - der Herrgott mög's mir vergeben - doch tatsächlich "Fifty Shades of Grey" gesehen.
    Wie immer gilt: Spoilerwarnung!


    Man hört ja viel über Buch und Film. Vor allem viel Schlechtes. Zumindest in dem Milieu, in dem ich mich bewege (und, nein, das hat nichts damit zu tun, dass meine Peer-Group nur aus prüden TheologInnen bestünde, da würde man die heranwachsende TheologInnengeneration sehr falsch einschätzen - die Gründe sind anders gelagert und werden auch im Folgenden erläutert). Aller Vorurteile, die ich wegen der vielen Lästereien hatte, zum Trotz, schaute ich ihn mir nun an. Und möchte die 2 Stunden Lebenszeit zurück, die dieser Schmarrn mich gekostet hat.


    1. Kritikpunkt: Es gibt keinen Spannungsbogen. Jedenfalls keinen nennenswerten. Anna und Christian lernen sich kennen, verlieben sich. Er will, dass sie einen Vertrag unterschreibt, sie will aber nicht. On-Off-Beziehung. Ende des Films. Und das über fucking 2 Stunden. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gefragt, was wohl als nächstes passieren würde, weil es mir zum einen vollkommen egal war und zum anderen nie etwas Überraschendes passierte, weshalb ich auch nie davon ausging, dass im weiteren Verlauf irgendetwas überraschend werden würde. Ultra langweilig. 2 verdammte Stunden Langeweile.


    2. Kritikpunkt: Dumme, unglaublich platte Dialoge. "Schau mich doch an." "Das mache ich." | "Ich bin so verwirrt." | "Anna." "Christian." Alter. Man merkt, dass das Buch als Fanfiction geschrieben wurde.


    3. Kritikpunkt: Ich hatte mich auf perverse Scheiße, bei der es mich gruselt oder mir schlecht wird, eingestellt. Aber es war einfach nur langweilig. Er hat sein "Spielzimmer", in dem komische Sachen rumstehen, ja ok. Aber wenn sie dann Sex haben, dann fesselt er ihr höchstens mal die Handgelenke oder gibt ihr ein zwei sachte Schlägchen mit so'ner Peitsche. Das sieht man jetzt vielleicht nicht in jedem Hollywood-Film, aber dafür gehe ich nicht extra in einen Film. Anfangs dachte ich dann noch, dass sich das bestimmt steigern würde, aber es blieb bei Beziehungsdrama gemischt mit Softporn.
    Lächerlich wurde es dann, als sie ihn bat, dass er ihr "seine schlimmste Bestrafung" zeigen sollte und diese "schlimmste Bestrafung" dann daraus besteht, dass er ihr 6x mit einer Peitsche auf den Hintern haut. Ich meine: Klar, das tut bestimmt ziemlich weh. Würde ich nicht machen. Aber "die schlimmste Bestrafung", die ein Typ, der ein "Spielzimmer" hat und der fortwährend als krank und pervers dargestellt wirde, in petto hat? Lächerlich. Zumal sie kurz vorher noch über den Vertrag verhandelt hatten, der sie zu seiner Sexsklavin machen sollte. Sie sagte, dass Analfisting und Vaginalklammern (oder so) gestrichen werden müssten. Der Typ hatte Analfisting in der Ursprungversion dieses Vertrages stehen. Und dann ist seine "schlimmste Bestrafung" 6x mit der Peitsche auf den Hintern?
    Ganz ernsthaft, ist nicht der einzige Grund, aus dem dieser Film populär wurde, dass dort angeblich so kranke sexuelle Sachen gezeigt werden würden? Das fehlt aber. Vollständig. Und damit fehlt auch jeder Grund, sich diesen Film anzugucken. Wer Softporn sucht kann sich im Internet genug für umsonst angucken. Oder Game of Thrones gucken. Ohne Spaß, in GoT geht es sexuell härter zu als in diesem Film. Und GoT wird jetzt auch nicht als krank-pervers-sexuelle Serie angepriesen (oder zumindest nicht nur).


    Alles in allem: Der Film hat mich maßlos enttäuscht, sogar mehr als erwartet. Wäre er krank und pervers gewesen hätte er mir auch nicht gefallen, ich wäre aber nicht über die Maßen enttäuscht gewesen. War er aber nicht. Er war einfach nur langweilig. 2 Stunden pure Langeweile. Gnoarf.
    Edit: Er stalkt sie. Also krank und pervers war's schon, aber anders als ich erwartet hatte.



    Ich vergebe keine Peinkofer-Punkte. Das hat nicht mal der Michi verdient, dass man diesen Schund mit seinem Schund vergleicht.



    P.S.: Die Schauspielerin, die Anastasia gespielt hat, war ziemlich hübsch. Aber dieser unglaublich hässliche Pony ruft nach 2 Stunden Aggressionen hervor. Zusätzlich: Der Schauspieler von Christian sah mega nett aus. Da verspürte ich die ganze Zeit das Bedürftnis, den in den Arm zu nehmen und zu knuddeln. Was dazu führte, dass ich ihn einfach nicht als krank und pervers wahrnehmen konnte, obwohl der Film das so haben wollte.

  • Aber "die schlimmste Bestrafung", die ein Typ, der ein "Spielzimmer" hat und der fortwährend als krank und pervers dargestellt wirde, in petto hat? Lächerlich. Zumal sie kurz vorher noch über den Vertrag verhandelt hatten, der sie zu seiner Sexsklavin machen sollte.

    Das entscheidende Problem, was den Film tatsächlich krank und pervers macht (auch wenn du das offensichtlich nicht mitbekommen hast), ist die völlig verfälschte Sicht auf BDSM. Meines Wissens nach geschieht dort trotz Vertrag gar nichts einverständlich. Er bedrängt und kauft sie, damit sie sich der Scheiße hingibt, die sie offensichtlich gar nicht will, redet ihr ein, es habe ihr doch gefallen. Wenn ich richtig informiert bin, ignoriert er Safewords, womit spätestens ab diesem Zeitpunkt nicht mehr von einvernehmlichem Sex, sondern von Vergewaltigung gesprochen werden muss. Das ist krank und pervers an diesem Film (und am Buch), dass hier sexuelle Gewalt und Vergewaltigung als "BDSM" getarnt werden. Selbst wenn er sie artig in der klassischen Missionarsstellung nehmen würde, während sie offenkundig dagegen ist, wäre das krank. Würde aber vermutlich noch weniger Menschen stören, als der Unsinn, den die beiden in den Filmen tatsächlich abziehen.

  • @QueFueMejor: Hm. Ich habe den Film nicht allzu aufmerksam geschaut - wie gesagt, er war furchtbar langweilig - allerdings war es meiner Erinnerung nach so, dass
    1. der Vertrag nie unterschrieben wurde,
    2. jegliche sexuelle Aktivität der beiden absolut einvernehmlich war,
    3. er sie nicht kauft, sondern ihr zwar sehr teure Geschenke macht, sie das aber gar nicht mal so toll findet (meistens jedenfalls. Dass sie in einem coolen Raum in seiner Villa wohnen darf gefällt ihr schon, meine ich).
    Tatsächlich meine ich mich zu erinnern, dass er sie jedes Mal (!) bevor sie irgendetwas Sexuelles machen, fragt, ob sie einverstanden ist und sie jedes Mal ihr Einverständnis gibt. Inwieweit sie emotional dadurch unter Druck gesetzt wird, dass sie in ihn verliebt ist wäre noch so eine Frage, aber rein technisch ist alles zu 100% einvernehmlich. Er ignoriert zu keinem Zeitpunkt Safewords.
    Ich meine gehört zu haben, dass das im Buch anders sei. Vielleicht bist du deswegen falsch informiert.


    Insofern: Ich habe keine Ahnung von BDSM, habe aber so den Verdacht, dass das einzige, was an "Falschdarstellung von BDSM" in dem Film vorkommt, vielleicht fehlende Härte ist.



    Ach so, eines hatte ich aber tatsächlich vergessen (ich schreibe das der späten Stunde zu, zu der ich die Rezension postete), nämlich, dass er sie stalkt. Das ist dann durchaus pervers und ziemlich gruselig.

  • Futurama - Die Ära des Tentakels
    Der Film schließt an Bender's Big Score an, der Riss im Universum ist Ausgangspunkt für den jetzigen Film, was sonst passiert ist, kann einem aber eigentlich auch getrost egal sein.
    Fry hat eine neue Freundin, mit der er zusammenziehen möchte, worüber Bender alles andere als erfreut ist. Als er feststellt, dass sie polyamorös lebt, ist er jedoch nicht ganz so einverstanden. Währenddessen erlangt Professor Farnsworth im Streit mit seinem Rivalen Wernstrom das Recht die Anomalie zu untersuchen. Außerdem schafft es Bender Mitglied der geheimen "Liga der Roboter" zu werden. Als nach erster Untersuchung feststeht, dass nur Lebewesen die Anomalie passieren können, während elektronische Geräte zerstört werden, verbünden Farnsworth und Wernstrom sich und wollen die Anomalie untersuchen, jedoch wird stattdessen Zapp Brannigan mit einem Angriff auf die Anomalie beauftragt. Dieser scheitert, Fry gelangt in die Anomalie, während Kif bei einem Unfall stirbt. Bald darauf erscheint Fry zurück mit einem seltsamen Tentakelmonster.
    Erneut ein absoluter Fan-Film, für jemanden, der mit Futurama nichts anfangen kann, wird dieser Film noch weniger sinnvoll anzuschauen sein, als der vorherige. Insgesamt halte ich ihn auch für schwächer, als Bender's Big Score, wenngleich auch hier Futurama-Fans auf ihre kosten kommen dürften. Die größte Schwäche des Films ist in meinen Augen, dass hier gefühlt versucht wurde, eine größere Geschichte, wie in Serien üblich, zu erzählen, jedoch die Zeit für eine Ausarbeitung, wie sie in solchen Serien üblich ist, im Film zu kurz war. Dadurch gab es viele Handlungsstränge, die alle irgendwie halbgar wirkten.


    Sympathy for Mr. Vengeance
    Ryu ist taubstumm, seine Schwester benötigt dringend eine neue Niere. Er will eine Niere spenden, die jedoch inkompatibel ist, weshalb seine Schwester auf eine Warteliste kommt. Um schneller an ein Spenderorgan zu kommen, kauft er für viel Geld und eine seiner Nieren ein Spenderorgan bei einer Organhändlerin. Diese jedoch nimmt lediglich Geld und Niere an sich und verschwindet dann. Kurz darauf meldet sich das Krankenhaus bei Ryu, nun ist ein Spenderorgan vorhanden, jedoch fehlt Ryu nun das Geld für die Operation. Seine Freundin überredet ihn, ein Kind zu entführen und mit dem Lösegeld die OP zu bezahlen. Der Plan scheint zunächst aufzugehen, Ryus Schwester möchte die Niere jedoch nicht annehmen und begeht stattdessen Selbstmord. Als Ryu seine Schwester an einem Fluss begräbt, stürzt das entführte Mädchen in den Fluss, ihre Schreie kann Ryu nicht hören. Zwei Menschen schwören nun Rache: Ryu möchte sich an der Organhändlerin rächen, der Vater des Mädchens an Ryu.
    Sympathy for Mr. Vengeance ist ziemlich geradeaus, da ist wenig Zeit für Subtilität. Der tödliche Rachekreislauf wird direkt und brachial aufgezeigt, das passiert auch nicht gerade unblutig, wer darauf empfindlich reagiert, lässt den Film besser liegen. Die direkte Rohheit des Films unterstreicht allerdings auch wunderbar die Ausweglosigkeit, die entsteht, wenn man sich der Rache erst hingibt.
    Wirklich toll sind die Bilder des Films. Präzise, klar, geometrisch. Der Film sieht durchweg wirklich wunderbar aus. Besonders interessant sind dann auch Szenen, in denen nach einiger vergangener Zeit die exakt gleichen Orte mit gleicher Perspektive zu sehen bekommt. Wunderbar.
    Schwächer ist die Erzählweise des Films, oft wirkt das irgendwie wirr, als fehlten manchmal Bruchstücke zum nachvollziehen dessen, was da gerade passiert.
    Insgesamt ist Sympathy for Mr. Vengeance ein brutaler, aber durchaus sehenswerter Film, wenn man kein zu großes Problem mit Gewaltdarstellung hat.


    District 9
    Über Johannesburg schwebt ein Raumschiff, aus dem Außerirdische landen. Niemand will diese Außerirdischen so recht in seiner Umgebung haben. Sie seien kriminell, schmutzig und überhaupt total unangenehm, weshalb sie in ein abgegrenztes Gebiet gesperrt werden, das sie nicht verlassen dürfen. Eines Tages wird die Zwangsumsiedlung der Außerirdischen in ein Reservat außerhalb der Stadt beschlossen. Dafür wird allerdings die Zustimmung der Außerirdischen benötigt, diese einzuholen ist die Aufgabe von Wikus van de Merwe. Sein Auftraggeber ist eine private Sicherheitsfirma, die auf die Beschlagnahmung der zahlreichen Waffen im Aliendistrikt abzielt. Während einer solchen Beschlagnahmung findet van de Merwe auch einen Behälter mit einer schwarzen Flüssigkeit, von der er versehentlich etwas in die Augen gespritzt bekommt. Geplagt von Unwohlsein wächst ihm plötzlich eine Alienhand, die es ihm erlaubt die genetisch gesperrten Alienwaffen zu bedienen, was ihn zu großem Wert für seinen Arbeitgeber macht. Da er sich allerdings nicht freiwillig sezieren lassen möchte und flüchtet, beginnt eine gnadenlose Jagd auf van de Merwe.
    Ich war ziemlich zwiegespalten, ob ich mir Blomkamp nach Chappie nochmal antun sollte, aber ein Freund versicherte mir, District 9 sei deutlich besser. Nun, da ich ihn mir angesehen habe, muss ich feststellen, dass nicht. Dinge, die bei Chappie lächerlich waren, treten auch hier schon auf.
    Da wären die Außerirdischen, deren Unterbringung eine so offensichtliche Apartheids-Anspielung ist, das es wehtut. Wenn bei Sympathy for Mr. Vengeance die fehlende Subtilität verschmerzbar ist, ist das hier einfach nur ätzend. Blomkamps Themenauswahl kann man getrost in die Tonne treten, denn so, wie bei Chappie die KI völlig irrelevant war und einfach nur als, ja als was eigentlich diente? Wohl nur dafür irgendwie ein Thema zu haben. Dass es sich hier um Außerirdische handelt, ist so völlig egal und eigentlich nur ein mittelmäßiger Vorwand dicke Waffen mit großen Explosionen und jede Menge Radau einzubauen. Ob die Gestalten nun Außerirdische, Roboter oder überdimensionale Ratten sind, spielt für die Geschichte einfach mal gar keine Rolle. Entsprechend sind, wie dann später auch der Roboter Chappie, die Außerirdischen eigentlich einfach nur Menschen.
    Ähnliches kann man übrigens für die privaten Sicherheitsfirmen in District 9 und auch in Chappie sagen. Man könnte hier versuchen pointierte Kritik zu üben, doch Blomkamp belässt es lieber bei lautstarkem Geschrei, dass die ja eh nur Waffen wollen (erneut so offensichtlich, dass es wehtut) und total böse sind, weil sie total böse sind. Als wenn diese Pseudokritik nicht schon unglaubwürdig genug wäre, nutzt Blomkamp auch hier die Sicherheitsfirmen doch nur als Vorwand um eine langweilige Gewaltorgie zu inszenieren. Explosionen, zerspritzende Sicherheitsmänner, Explosionen, Schießereien und Explosionen. Man kann ja anzweifeln, ob es überhaupt möglich ist, Gewaltexzesse zu kritisieren, indem man Gewalt zeigt, aber wenn man sich daran so aufgeilt, wie Blomkamp es tut, dann ist das Unterfangen von vornherein sinnlos.
    Entsprechend ist dann auch wenig verwunderlich, dass die Idee den Film als Mockumentary zu inszenieren, nicht mal ansatzweise konsequent durchgezogen wird. Selbst wenn man versucht sich auf den dokumentarischen Stil einzulassen, scheißt Blomkamp halt in der Mitte des Films drauf und kommt nur nochmal drauf zurück, wenn man effektheischerisch die Kamera mit Blut und Gedärmen vollspritzen kann.
    Achja, der Film ist tatsächlich einen Hauch besser als Chappie, beide Filme sind allerdings so grauenhaft schlecht, dass ich vom ansehen abraten würde.


    Der Schuh des Manitu
    Abahachi und sein Blutsbruder Ranger wollten ein Stammlokal für die Apachen kaufen, wurden jedoch vom Immobilienmakler aus Wyoming, Santa Maria, betrogen. Dabei ist der Falscher Hase, Sohn von Listiger Lurch, dem Häuptling der Schoschonen, der den beiden Geld leihen sollte, erschossen worden, das wird Abahachi und Ranger vorgeworfen, dafür sollen sie sterben. Als Abahachi einfällt, dass er ja einen Schatz habe, mit dem er zumindest die Schulden bei den Schoschonen begleichen könne, werden die beiden an Marterpfähle gefesselten heimlich von Hombre, einem Gefolgsmann von Santa Maria, der die Geschichte vom Schatz mitgehört hat, befreit. Mitten in der Nacht fliehen die beiden nun also um den Schatz zu suchen.
    Ich muss zugeben, ich hatte schon Befürchtungen, nachdem Spaceballs seinen Reiz für mich verloren hatte und mich nicht mehr mitgenommen hat. Doch Der Schuh des Manitu hat mich noch immer erreicht. Der Humor stimmt einfach, ich konnte über den vielen Klamauk, der hier veranstaltet wurde, immernoch herzlich lachen. Klar, ich sehe die Belanglosigkeit des Films, der halt auch nicht mehr zu sein versucht als eine simple Komödie, die mit zugegeben platten Witzen unterhält. Ein Kinohighlight braucht man nicht erwarten, aber eben eine Komödie, die funktioniert, wenn man sich auf den Humor einlassen kann.


    Train to Busan
    Die Geschichte eines Vaters, der als Fondmanager arbeitet, mächte seiner Tochter zum Geburtstag einen Wunsch erfüllen, dass sie nach Busan zu ihrer Mutter fahren darf. Also steigt er mit ihr in den Zug. Währenddessen bricht in Südkorea ein seltsames Virus aus, dass die Menschen zu Zombies macht. Auch in den Zug hat sich eine infizierte Person, die Zugfahrt wird gerät zum Horrortrip.
    Wie schon bei Sympathy for Mr. Vengeance ist hier von Subtilität nichts zu sehen. Der Vater beginnt ganz offenkundig als Einzelkämpfer, der niemanden als sich und seiner Tochter helfen möchte. Sie teilt diese Auffassung von "Jeder ist sich selbst der Nächste" überhaupt nicht und hilft gern anderen Menschen. Trotzdem ist es doch irgendwie rührend, wenn dieses kleine Mädchen einem Schaffner, der ihr auf einen Menschen, dem es sichtlich schlecht geht, zeigend erklärt, sie müsse in der Schule immer schön lernen, sonst ende sie wie er, antwortet, ihre Mama meine, wer so etwas sagt, sei ein schlechter Mensch.
    Trotz eben jenes anfänglichen Egoismus lässt auch der Vater sich mit der Zeit von seiner Tochter weichkochen, nicht zuletzt, weil Menschen, die ihn aufgrund seines Berufes verachten, ihm trotzdem noch das Leben retten. Geradezu exemplarisch ist hier ein der Mann einer schwangeren Frau, der eine Entschuldigung vom extrem unfreundlichen Vater verlangt. Wer ein wenig Erfahrung mit Zombiefilmen hat, wird ahnen, wann es die gibt.
    Geht man ab von dieser wenig subtilen Message des Films (auch die finale Message ist nicht subtiler), bliebe noch der Zombiefilm selbst. Das Szenario in einem Zug schafft eine wunderbar bedrängte Atmosphäre, es wirkt doch nachvollziehbar, dass die Tür zwischen Lebenden und Zombies ein dünner, unsicherer Schutz gegen eine schwer zu bändigende Bedrohung ist. Zumal ganz unamerikanisch der Ausweg nicht sein könnte einfach alle Zombies zu erschießen, mangels Schusswaffen, die tatsächlich nur bei der Armee liegen.
    Durch seine eigenartige Atmosphäre, die einerseits stark an den klassischen Zombiefilm erinnert, andererseits doch immer wieder ganz anders wirkt, ist dieser Film gerade für Fans von Zombiefilmen fast schon ein Muss.