In welcher Perspektive schreibt ihr am liebsten und wieso?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Ich schreibe am liebsten aus der Er-Perspektive

    Und was ist mit ihr? :(

    Irgendwie finde ich auch, dass man in der Ich-Form besser schreiben kann, anstatt immer dieses Er, Sie, Es, Wir, Ihr, Sie, Ihre, Sein usw.

    Ähm? Normalerweise verwendet man in der dritten Person Singular die meisten Synonyme überhaupt. Er, James, der Junge, der Fußballer, der Torschütze. Bastet sagte zwar sie findet sowas wie "der Blauhaarige" weithergeholt, aber wenn man weiß, wer gemeint ist, finde ich das eigentlich auch okay... Na ja, auf jeden Fall gibt es mehr Möglichkeiten das Pronomen zu umschreiben als in der ersten Person singular, da ist Ich einfach Ich.

    Imo muss man darauf achten dann auch in einer Story in der jeweiligen Form zu bleiben und nicht abzuschweifen.

    Na ja, innerhalb eines Zusammehängenden Textes ist das zwar richtig, aber ich zum Beispiel habe in Monster unter meinem Bett mehr oder weniger beides drin. Ich schreibe grundlegend aus der dritten Person Singular, und zwar aus der Sicht des hauptcharakters, und habe dazu aber noch eine bisher noch anonyme erste Person die immer mal vor sich her denkt/redet und mit ihren Leuten zu reden scheint, oder so. (Will jetzt keine Leser spoilern, daher bin ich lieber ruhig :x ...) Aber im Allgemeinen ist es gar nicht schlecht, finde ich, wenn man auch mal abwechselt. Nur wenn man einmal mit "Lucia" aus der ersten Person und einmal mit ihr aus der dritten Person schreibt, dann wird es wirr.


    ~ Banette

  • Zitat von Sayi

    Bastet sagte zwar sie findet sowas wie "der Blauhaarige" weithergeholt, aber wenn man weiß, wer gemeint ist, finde ich das eigentlich auch okay... Na ja, auf jeden Fall gibt es mehr Möglichkeiten das Pronomen zu umschreiben als in der ersten Person singular, da ist Ich einfach Ich.


    Sicher wird man wissen, wer gemeint ist. ^^
    Aber mir ging es darum, dass diese Synonyme einfach unnatürlich wirken. Du würdest, denke ich einmal, nie auf diese Art jemanden in Echt beschreiben. Wenn man jemanden beschreiben möchte, sagt man doch eher: "Kennst du sie? Die mit den braunen Locken und so richtig strahlend grüne Augen. Außerdem hat sie meist dies und jenes an. Hast du sie noch nicht gesehen? Sie ist immer bei uns in der Pause am Gang." So in etwa. Man würde nie sagen "die Grünäugige".
    Außerdem wertet das einen Charakter herab. Wenn ich einen Namen sage, nennen wir den Charakter einmal uhm ... Jakob, dann meine ich den Menschen mit all seinen Eigenheiten. Es wird automatisch das Aussehen vor's innere Auge gerufen und die herausstechendsten Charaktereigenschaften. Wenn ich jetzt sage "der Blauhaarige", dann ist da eine schemenhafte Figur mit blauen Haaren. Zumindest für mich, selbst wenn ich den Charakter kenne, weil das einfach so unpersönlich ist und Distanz schafft, die der Autor zwischen seinem Leser und den Charakteren nicht schaffen dürfte.
    Ich bin überhaupt dafür, dass man nur Namen, Personalpronomen und ab und vielleicht auch Beziehungs- oder Berufsbezeichnungen verwendet, wenn sie denn für die Szene angebracht sind und einen logischen Sinn ergeben, warum ich dieses Synonym schreibe. Logisch ist für mich nicht: Ich hab ein Synonym gebraucht. Die benötigt man nämlich nicht. Mit Namen und Personalpronomen kommt man gut klar. XD

  • Bei mir kommt es ganz auf die Geschichte an und was ich mit dieser erreichen möchte. Früher habe ich hauptsächlich aus der Ich-Perspektive geschrieben, da ich damals so meinte, die Gefühle besser einfangen und rüberbringen zu können. Mittlerweile schreibe ich kaum noch aus dieser Perspektive, sondern eher aus der Er-/Sie damit Chess nicht böse darauf ist dass ich die weiblichen Wesen vergesse-Perspektive, weil es meiner Meinung nach einfach auf den Schreibstil ankommt, welches man besser beherrscht. Manche haben auch Probleme, sich komplett in die Ich-Perspektive hineinzuversetzen, andere hingegen in die Er-Perspektive, das ist von Autor zu Autor unterschiedlich. Ich persönlich kann zurzeit einfach besser aus der Er-Perspektive schreiben, kann sich aber, wie bereits gesagt, auch noch ändern. (:
    ~Onee-chan

  • Kommt auf die Stimmung drauf an.
    Wenn ich mich selber meine, dann schreibe ich natürlich in der Ich-Form, aber wenn es sich um einen Charakter handelt, der mich nicht verkörpern soll, dann schreibe ich in der anderen Perspektive, also in der Er-Sie-Es-Form.


    Bei mir kommen die Gefühle in der Ich-Form viel besser an, in dieser Situation kann ich mich ihn ihr mehr vertiefen und schreibe somit viel detaillierter. Besonders bei traurigen Situationen in einer Geschichte oder Fanfiction...
    Auch schreibe ich viel mehr in die Vergangenheit, anstelle der Präsens Version. Natürlich kommt es hierbei auf die Geschichte an.


  • Sicher wird man wissen, wer gemeint ist. ^^
    Aber mir ging es darum, dass diese Synonyme einfach unnatürlich wirken. Du würdest, denke ich einmal, nie auf diese Art jemanden in Echt beschreiben. Wenn man jemanden beschreiben möchte, sagt man doch eher: "Kennst du sie? Die mit den braunen Locken und so richtig strahlend grüne Augen. Außerdem hat sie meist dies und jenes an. Hast du sie noch nicht gesehen? Sie ist immer bei uns in der Pause am Gang." So in etwa. Man würde nie sagen "die Grünäugige".
    Außerdem wertet das einen Charakter herab. Wenn ich einen Namen sage, nennen wir den Charakter einmal uhm ... Jakob, dann meine ich den Menschen mit all seinen Eigenheiten. Es wird automatisch das Aussehen vor's innere Auge gerufen und die herausstechendsten Charaktereigenschaften. Wenn ich jetzt sage "der Blauhaarige", dann ist da eine schemenhafte Figur mit blauen Haaren. Zumindest für mich, selbst wenn ich den Charakter kenne, weil das einfach so unpersönlich ist und Distanz schafft, die der Autor zwischen seinem Leser und den Charakteren nicht schaffen dürfte.
    Ich bin überhaupt dafür, dass man nur Namen, Personalpronomen und ab und vielleicht auch Beziehungs- oder Berufsbezeichnungen verwendet, wenn sie denn für die Szene angebracht sind und einen logischen Sinn ergeben, warum ich dieses Synonym schreibe. Logisch ist für mich nicht: Ich hab ein Synonym gebraucht. Die benötigt man nämlich nicht. Mit Namen und Personalpronomen kommt man gut klar. XD

    Ich stimme dir vollkommen zu, dass es unüblich geworden ist, eine Person z.B. nach Aussehensmerkmalen wie der Augen- oder Haarfarbe zu bezeichnen, wobei dies, soweit ich weiß, in der früheren Geschichte in unserer Sprache mal präsenter war. Jedoch - gerade wenn man in einem bestimmten Stil schreibt oder diesen stärker zum Ausdruck bringen möchte - finde ich es gar nicht schlimm, solche Bezeichnungen zu wählen, solange es ins Gesamtbild der verwendeten Sprache in einem Text passt. Vor allem sollte man bei der Frage nach Alternativen sich immer vor Augen führen, dass es hier nicht um vulgäre Sprache, sondern um Schriftsprache handelt, die sich natürlich je nach Person beide stark unterscheiden können, weshalb die Frage danach, ob man es auch, wie es geschrieben ist, sagen würde, mir persönlich leicht zu beantworten ist: in den meisten Fällen nämlich aufgrund von Dialekt, Bequemlichkeit und verfügbare Zeit (die in Bezug auf die vulgäre Sprache immer sehr kurz ist, weshalb man in einer zügigen Reaktion auf etwas Gesagtes keine großen Formulierungen zustande bringen kann) meiner Meinung nach nein.


    Heutzutage würde man Personen eher nach ihrem Geschlecht bezeichnen, wie "der Junge" oder "das Mädchen" und hinterher eventuell ein solches Merkmal hinzuführen (der Junge mit den blonden Haaren). Auch wenn dies sehr oberflächlich klingen mag, ist eine solche Bezeichnung doch gerade bei der ersten Begegnung aus der Sicht eines Charakters auf den anderen, welcher seine charakterlichen Eigenschaften noch nicht kennt, sinniger; zumindest für mich. Wenn ich einen Text schreibe, habe ich nicht immer Namen zur Verfügung. Es gibt Texte, wie z.B. ein Prolog (spontanes Beispiel), in denen man noch wenig preisgeben möchte und vielleicht noch nicht mal den Namen eines Charakters, weshalb man eben aus der Sicht eines neutralen Beobachters erzählen muss oder des wenig bekannten Charakters (wir reden hier ja erst mal nur von der Erzählung in 3.Person), welcher sich auch noch an nicht mehr als den Äußerlichkeiten orientieren kann. Dies erfordert eine enorme Anzahl an Synonymen, weshalb sich ein Autor zwangsläufig wie der Charakter auf Äußerlichkeiten einschränken muss. Sobald der Name dann gefallen ist, gebe ich dir vollkommen recht, dass es wesentlich einfacher ist, eine "natürlich" klingende Abwechslung zu erzeugen, allerdings weiß dennoch, wie Chess schon sagte, ein jeder, wer gemeint ist, wenn man den Charakter nochmals anhand eines prägnanten, äußerlichen Merkmals bezeichnet und meiner Meinung nach beschränkt dies den Charakter nicht auf sein Äußeres oder schafft keine Distanz, sondern erfrischt vielmehr den Aspekt, dass sich ein Leser den Charakter bildlich vorstellen soll. Besonders wenn man die äußerlichen Merkmale noch im (nächsten) Satz irgendwie bewusst mit einflechtet, kann dies durchaus noch wohlklingender sein (man bezeichnet z.B. den Charakter als Blauäugigen und beschreibt sein Blick, wie er einen Raum inspiziert o.Ä.; somit würden Bezeichnung und Beschreibung eine Einheit bilden und gut nacheinander harmonieren sowie Sinn ergeben) als ein einfaches Pronomen, was im Übrigen noch weniger persönlich und mehr Distanz schaffend ist, wie ich finde, da in diesem bis auf das Geschlecht keinerlei Information zum Charakter steckt.


    Ich für meinen Teil schreibe gerne abwechselnd in den beiden perspektiven, weil es mir so einfacher fehlt und nicht zu eintönig wird (natürlich in verschiedenen Texten und nicht innerhalb eines Textes). In der Ich-Form hat man zwar eine begrenzte Möglichkeit, Synonyme zu verwenden, aber dafür beschreibt man und agiert man vielmehr aus eigener Sicht, weshalb das Subjekt im Satz nicht immer das Ich sein muss/wird, wie ich finde. Meiner Meinung nach kann man auch viel mit der Satzkonstruktion anfangen, denn es hört sich einfach besser an, wenn "Ich" nicht immer am Anfang steht, sondern auch mal mitten im Satz. Eine weitere Option wäre die Mischung aus Aktiv und Passiv; man sieht, es gibt auch in der Ich-Perspektive Möglichkeiten, weshalb es an den Synonymen meiner Meinung nach nicht scheitern sollte, eine Wahl zu treffen.


    Edit: *vulgäre mündliche

  • Vulgäre Sprache? Ähm ja, wohl eher Alltagssprache. :huh:


    Wie gesagt, einen Fremden mit seiner Haarfarbe zu beschreiben, kein Problem. Aber niemand würde über einen guten Freund denken: Der Blonde hat gesagt, dass ...
    Synonyme werden für meine Begriffe sowieso komplett überwertet. Man versucht immer Wortwiederholungen zu vermeiden, damit könnte der Text dann aber gekünstelt wirken. Viel mehr als Er/Sie und den Namen braucht es meiner Meinung nach nicht. Sicher verwende ich auch Synonyme, aber ich verwende sie nicht unbedingt gerne.

  • Hm... früher habe ich eigentlich ausschließlich in der personalen Ich-Perspektive geschrieben (gibt ja auch noch die, wo der Ich-Erzähler nur als Zeuge des eigentlichen Hauptcharas agiert, lal), weil ich das irgendwie einfacher fand und ebenfalls dachte, ich könnte Gefühle und Gedanken besser zum Ausdruck bringen.
    Dann habe ich jedoch versucht, eine ganze Geschichte hindurch damit zu arbeiten, und dank meines Perfektionismus... der hat es mir ziemlich vermiest, srsly. Ich hab mir solche Mühe gegeben, auch wirklich alles zu beachten, jeden Eindruck, jedes Gefühl, jeden Gedankengang, dass ich da nur noch ne riesige WoT hatte und an sich weder Handlung, noch das, was ich eigentlich erreichen wollte: Spannung. Alles hat sich ewig lang hingezogen, weil ich hier noch was einschieben wollte und dort und ja keine Emotion auslassen, bis ich schließlich nicht einmal mehr Spaß am Schreiben hatte - und ab dem Zeitpunkt habe ich dieser Perspektive endgültig abgeschworen. Ich für meinen Teil würde mich dabei einfach totschreiben und hätte gar keine Freude mehr daran, denn ganz ehrlich, ich kann da überhaupt kein richtiges Maß setzen.
    Deshalb habe ich mich an der personalen Perspektive der dritten Person versucht - und mit der Zeit gefiel sie mir immer besser und besser x3 Man muss ja nicht unbedingt neutral bleiben, wobei ich auch nicht den allwissenden Erzähler wählen würde, dann hätte ich wieder zu viele Gefühle zu berücksichtigen. Nein, wenn ich mich beim personalen Erzähler dann speziell auf eine Person konzentriere - man kann unter den jeweiligen Charakteren ja variieren -, das reicht mir vollkommen. Und das Schreiben macht mir auch wieder Spaß, seit ich mich selbst nicht mehr so unter Druck setze, alles miteinzubringen =D



    Zitat von Sayi

    3. Person: + Sehr ausgewogen // - Allgemein können Gefühle und Gedanken zu kurz kommen

    Können, müssen aber nicht x) Ich zum Beispiel achte sehr auf Gefühle und Gedanken bei der dritten Person und das zu generalisieren, finde ich auch nicht unbedingt gerechtfertigt. Zudem gibt ja noch die "freie indirekte Rede", bei der man jeden Gedanken eines Charas aufgreifen kann, den man will. Man muss ja nicht mit "dachte sie/er" alles abhaken, sondern eben gesagtes Stilmittel benutzen, um da mehr Abwechslung in seinen Text zu bringen ;3



    Ich bin überhaupt dafür, dass man nur Namen, Personalpronomen und ab und vielleicht auch Beziehungs- oder Berufsbezeichnungen verwendet, wenn sie denn für die Szene angebracht sind und einen logischen Sinn ergeben, warum ich dieses Synonym schreibe. Logisch ist für mich nicht: Ich hab ein Synonym gebraucht. Die benötigt man nämlich nicht. Mit Namen und Personalpronomen kommt man gut klar. XD

    Da hast du mich inzwischen ja auch von überzeugt, meine Liebe x)
    Wenn ich an meine damaligen Synonyme denke... der Schwarzhaarige, der Braunhaarige... manchmal verwende höchstens noch "der Blondschopf" oder sowas, aber eben im scherzhaften Sinne, wenn sich in Chara innerlich über den aufregt x3 Synonyme kann man doch besser in anderer Hinsicht verwenden, und zwar bei der Wortwahl. Synonyme für "sagen", für gewisse Nomina oder Adjektive, aber nicht für Personalpronomina.



    LG


    Namine ~

  • Ich hole den Thread gerade einmal hoch,weil ich erst eben etwas dazu in meinem Weblog geschrieben habe und dachte, hey, dazu kann ich hier auch einmal etwas schreiben.


    Mittlerweile bevorzuge ich definitiv den Personalerzähler in dritter Person. Aka Erzähler, der Einblick in die Gedanken und Gefühle eines Charakters hat und auch im Wissen auf diesen Charakter beschränkt ist, also nicht mehr weiß, als der Charakter. Es kommt dann auf die Geschichte an, ob das bei einem Charakter bleibt (bei A Hare Amoung Wolves ist de facto die ganze Geschichte mit einem Personalerzähler, der Kyras Perspektive kennt erzählt, bei Digimon Battle Generation ist der Bezugscharakter des Erzählers in jeder Szene de facto anders, da man bei 20+ Charakteren ja auch nie einen Charakter bei allen Sachen dabie hat).


    Den allwissenden Erzähler mochte ich nie. Er fühlte sich für mich immer sehr unnatürlich an, wenn er auf einmal uns etwas über die Gefühle/Gedanken eines Charakters, zwei Seiten später die eines anderen Charakters innerhalb der selbe Szene nennt.


    Dahingehend finde ich allerdings einen Erzähler, der einfach vollkommen neural ist und generell einfach nur erzählt, was gerade passiert, durchaus ebenfalls Interessant, wenn richtig gemacht.


    Mittlerweile habe ich mich allerdings mit dem Ich-Erzähler angefeindet. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann dahingehend der Wandel kam, aber mittlerweile mag ich diese Erzählform gar nicht mehr @.@ Ich glaube, ein Teil davon war, dass diverse YA Bücher in erster Person geschrieben sind und da ich YA praktisch immer furchtbar finde (ja, ich habe was gegen dieses Subgenre, vorrangig, weil ich de facto keine sympathsichen Hauptcharaktere finde), hat mir das einfach erst vor Augen geführt, wie furchtbar es ist im Kopf eines Charakters festzuhängen, den ich nervig finde.


    Es ist aber nicht nur bei YA. Ich habe in letzter Zeit wieder vermehrt gelesen. Sowohl Urban Fantasy, als auch Science Fiction und habe dabei eine Sache festgestellt, die beinahe eine Regel zu sein scheint: Bei diversen Büchern, die aus einer männlichen Perspektive geschrieben sind, meint der Autor bei allen weiblichen Charakteren die Rundungen, Körperformen etc. in jedem kleinsten Detail beschreiben zu müssen. Das sorgt dafür, dass meine Mentale Vorstellung zu diesen Treffen des Hauptcharakters mit X ist, dass der Hauptcharakter erst einmal X auf die Brüste starrt, immerhin überlegt er ja gerade, ob das C oder D Cups sind. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass der Hauptcharakters das macht, wenn er es mit seiner besten Freundin, seiner Cheffin oder der Frau seines besten Freundes macht, wird es albern, wenn man so eine Situation hat: Der Hauptcharakter wird von einem Hinterhalt überrascht. Die Gruppe, die den Hinterhalt gelegt hat, besteht aus drei Frauen, die alle eine Waffe auf ihn richten. Der Gedankengang des Hauptcharakters: "Oh, ja, die ist heiß, uhum, die da auch." Nicht etwa: "Oh fuck, die haben Waffen. Ich habe meine Waffe vorhin verloren. Scheiße, wie komme ich hier raus?" Ja, das ist ein Beispiel, dass ich so wirklich schon mal gelesen habe. Aber wenngleich es das extremste Beispiel ist... Ich finde es so ziemlich in jedem Buch mit männlichen Ich-Erzähler. Sind sich die Autoren eigentlich dessen bewusst, was für ein trauriges Bild es von ihrem eigenen Geschlecht zeichnet?!


    Ähm... Ja...


    Ich habe mich übrigens, ob meiner mittlerweile gefundenen Abneigung, auch bei A Hare Amoung Wolves für den Personalerzähler dritter Person entschieden - obwohl es vom Genre her dem Sub-Sub-genre des "Paranormal Investigators" angehört und meines Wissens alles auf dem Markt in diesem Genre in erster Person geschrieben ist. *seufz* Nun, so bin ich halt rebellisch.

  • Ich finde es so ziemlich in jedem Buch mit männlichen Ich-Erzähler. Sind sich die Autoren eigentlich dessen bewusst, was für ein trauriges Bild es von ihrem eigenen Geschlecht zeichnet?!

    Wenn es rein um YA geht, dann sind weibliche Protagonisten allerdings auch ein Paradebeispiel für ähnliche Denkweisen. Zwar nicht auf dieselbe Weise wie männliche Protagonisten (ich muss zugeben, dass ich solche Sichtweisen, wie du sie beschrieben hast, bisher noch nie gelesen habe), aber besonders wenn es einmal um die Gedankenwelt geht, ist eigentlich vorwiegend der Schönling, möglicherweise auch noch ein Bad Boy, im Vordergrund und es geht kaum um etwas anderes. Effektiv wird man beides nicht verhindern können, da es eben die entsprechende Zielgruppe dafür gibt und das ist nicht selten der Fokus auf einer Romanze. Dass das auch in Fantasy und Sci-Fi umgesetzt wird, finde ich da doch recht schade, da es dort ja doch meist um etwas anderes gehen sollte.


    Grundsätzlich verurteilen würde ich den Ich-Erzähler da aber nicht, da es unzählige Möglichkeiten dafür gibt, wie man ihn anwendet. Viele Autoren richten sich da wohl eher danach, was zurzeit angesagt ist und dadurch scheint es auch entsprechend so auszusehen, als würde es nur mehr diese wenigen Ideen zur Umsetzung geben.

  • Ich bin beim Ich-Erzähler hängen geblieben, sowohl was das schreiben als auch das lesen betrifft. (Und natürlich bin ich die Person, die fast nur YA fantasy liest, da kommt man da eh nicht drumherum:D) Und in beiden Fällen hat es sogar nen ähnlichen, ziemlich lächerlich klingenden Grund. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bringt mich die Erwähnung von Namen bzw Synonyme, um diese dann zu umgehen, einfach voll aus der Bahn, mit einem sich ständig wiederholenden Personalpronomen kann ich überraschenderweise relativ gut leben. Es gab einmal diesen fürchterlichen Trend, einfach alles als Umschreibung für Personen zu verwenden, von die Rothaarige über die Einundzwanzigjährige oder die Jeanshosenträgerin bis hin zu die Wasserelementarmeisterin und was weiß ich was sich da nach für obstruses Zeug aus den Fingern gesogen wurde. Kann ich verstehen, wenn die Seite nur mit Sophia, Sophia, Sophia gefüllt ist, siehts auch nicht schön aus, aber das hat mich schon einfach immer nur geschüttelt. Und scheinbar hab ichs nie überwunden.
    Außerdem neige ich dazu, zu überfliegen. Mit nem Ich-Erzähler weiß man dann trotzdem immer noch sehr gut, was grad so abgeht und was die Hauptperson so treibt.
    Und für mich fühlt es sich letztendlich einfach immer noch am persönlichsten an. Ich lese gerne Bücher um mir vorzustellen, wie es wäre, wenn man eben selbst diese Abenteuer erleben würde (deswegen habe ich auch gar nicht so arg viel gegen diese special snowflake Charaktere, Bücher sind für mich meistens einfach ne literarische Variante meiner Tagträume) und dafür finde ich die erste Person einfach am besten geeignet.
    Heißt nicht, dass ich prinzipiell etwas gegen Erzählungen in dritter Person habe. Viele meiner Lieblingsbücher sind so geschrieben, vor allem, weil ich auch eher die Erfahrung gemacht habe, dass sobald ein männlicher Charakter der Protagonist ist, der Ich-Erzähler automatisch wegfällt. Finde der bietet einem in manchen Fällen auch mehr Möglichkeiten, einfach wenn es um die Einführung von unterschiedlichen Aspekten einer fremden Welt geht, um literarische Spielereien und bei der Einarbeitung subtiler Hinweise.


    Wenn ich schreibe, dann eigentlich nur in der ersten Person, aber alle meine Hauptcharaktere sind eigentlich auch Mädchen. Wenns daran geht, mal so eigene Geschichten zu den Herren in meinen Geschichten zu schreiben, nutze ich fast immer nen personalen Erzähler in der dritten Person. Irgendwie ist meine Ich-Erzähl-Art einfach ultra girlie/feminin, finde ich zumindest, habe das Gefühl, niemals nen glaubhaften Kerl in ner ersten Person schreiben zu können.

  • Ich mag die Ich-Perspektive auch sehr. Man kann damit, zumindest fühlt es sich für mich so an, viel mehr spielen und Dinge ausprobieren, um interessante Dinge zu erzählen. Lange Monologe sind ohnehin etwas, was ich klasse finde und es ist spannend etwas zu schreiben und zu lesen, bei dem man bedenken muss, dass es letztendlich etwas Subjektives ist was man liest und keine objektive Erzählweise.

  • Ich schreibe seit jeher in der 3. Person, weil ich auch immer aus Sicht verschiedener Charas schreibe. Habe auch noch nie in der Ich-Perspektive geschrieben, da ich mir das schwierig vorstelle, wenn man den PoV ändern mag. Klar, ich hab schon Stories gelesen, die in der Ich-Perpektive für den Mainchara geschrieben waren und 3. Person für eventuelle andere Charas, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das gut finde.
    Außerdem, die paar Male, wo ich Ich-Perspektive probiert habe, war die Gradwanderung zwischen Vergangenheitsform und plötzlicher Gegenwart immer so gering, dass mir eventuelle Ausrutscher in die Gegenwartsform erst beim zweiten oder dritten Mal durchlesen aufgefallen sind.


    Jetzt steh ich aber vor folgendem Problem:
    Ich schreibe eine Fanfiction die zu gewissen Teilen in Chat-Nachrichten aufgegliedert ist. Wieso, weshalb, warum kann man hier nachlesen.
    Jedenfalls hab ich diese FF erst in der mir völlig ungewohnten Ich-Perpektive geschrieben, dies dann aber wieder geändert, da ich nicht den Eindruck aufkommen lassen wollte, die FF sei Self-Insert.
    In der 3. Person geschrieben gefällt sie mir aber bisher auch nicht so ganz, und so rätsel ich hin & her.
    Hier gibt's nicht zufällig jemand, der mir bei der Qual der Wahl helfen kann? ^^"

  • @Mitsuru-Senpai Die erste Person ist nicht gleichzusetzen mit einem Self-Insert. Einen Self-Insert kannst du auch in der dritten Person in eine Geschichte einbringen und der Begriff sagt eigentlich nur aus, dass du dich oder deine Eigenschaften auf den Hauptcharakter überträgst. Insofern kann ich dich schon mal beruhigen.
    Ob du nun lieber in der ersten oder dritten Person schreibst, liegt bei dir Wenn du aber selbst sagst, dass dir die neu geschriebene Version in der dritten Person nicht gefällt, dann wird es für die Geschichte wohl besser sein, wenn du die Ich-Perspektive nutzt. Besonders wenn die Inhalte in Chat-Nachrichten übermittelt werden und dazu noch die persönlichen Gedanken dazukommen, kannst du hier besonders auf Gefühle und dergleichen gut eingehen und den Hauptcharakter nachdenken lassen. Je nachdem, wie dann am Ende die Umsetzung aussieht.

  • @Rusalka Stimmt schon. Da ich aus Sicht eines Charakters schreibe, die offiziell aber so gut wie keine Persönlichkeit, Backgroundinfos etc. hat, hab ich eben schon ein paar Daten von mir genommen, z.B. Geburtsdatum, eventuell Internet-Pseudonym, ein paar meiner Vorlieben. Deshalb die Angst, dass es schnell nach Self-Insert aussehen kann. ^^" Hintergrund dafür ist einfach, dass diese FF auf einem Spiel basiert und ich mir beim Spielen oft gedacht habe "Da hätte ich aber komplett anders reagiert", und deshalb angefangen habe, mir diese FF auszudenken.


    Ich hatte die ersten zwei Kapitel ursprünglich in der Ich-Perspektive geschrieben; dann aber das 1. Kapitel umgeschrieben in die 3. Person. Beides hat gewisse Vor- und Nachteile: Vorteil 3. Person ist einfach, dass ich das, ohne nachzudenken, beherrsche, und ich hab dabei auch keinerlei Probleme, auf Gefühle, Gedanken und innere Monologe einzugehen. Außerdem kann ich in der 3. Person die Heldin der FF besser erklären, öfters erwähnen, wie sie aussieht, welche Gesichtszüge sie gerade macht und dergleichen. Letzteres geht bestimmt auch in der Ich-Perspektive, aber da kommen halt Schwierigkeiten auf, die ich nicht so gut beherrsche.
    Vorteile der Ich-Perspektive ist, dass es sich gut zu den Chat-Nachrichten ergänzt und man noch detailierter auf die Gedanken, Gefühle etc. eingehen kann.


    Daher bin ich richtig hart hin- & hergerissen. ^^;

  • Sehe ich das also richtig, dass der Hauptcharakter keine Persönlichkeit hat und du auch eigene Entscheidungen miteinfließen lassen würdest, die den Verlauf der Geschichte ändern? Falls ja, dann wäre das absolut in Ordnung. Du kannst ja versuchen, noch weitere Eigenschaften für die Heldin zu finden oder einige andere auszutauschen, falls es sich eher anbietet. Zuallererst musst du selbst mit den Eigenschaften eines Charakters zufrieden sein, weil du mit dem ja nicht gerade wenig Zeit verbringen wirst und wenn dir etwas auffällt, kannst du das im frühen Stadium der Geschichte noch ändern.


    Zur Perspektive hast du ja schon richtig erkannt, dass beide ihre Vor- und Nachteile haben. Aber wie schon gesagt liegt das ganz bei dir, welche du nun umsetzt. Wichtig ist, dass du selbst leicht damit zurechtkommst und dich beim Schreiben nicht verstellen musst, um nun beispielsweise eine bestimmte Sicht zu erzwingen. Glaub mir, sowas geht anfangs vielleicht noch, aber irgendwann hat man keine richtige Lust mehr, wenn es einem gar nicht zusagt. Von dem, was du erzählst, wäre da wohl die dritte Person besser geeignet, da du so auch distanzierter an die Sache herangehen kannst, während die Chatnachrichten sehr persönlich werden. Es ergibt also eine gute Synergie bei der richtigen Umsetzung.
    Auf jeden Fall ist es auch gut, wenn du dir entsprechend Zeit lässt. Manchmal fallen einem erst nach einigen Tagen Dinge auf, die man im aktuellen Kapitel noch umsetzen könnte und dadurch wird es natürlich noch besser. Dementsprechend, nicht verzagen, wenn es am Anfang noch nicht ganz so gut klingen sollte. Die Feinarbeit beginnt eigentlich eh erst, wenn das Kapitel mal grob geschrieben wurde und das macht auch ziemlich viel Spaß.

  • Ja, genau. Hab natürlich auch schon einige Sachen abgeändert, so naiv wie der MC wäre ich niemals. ^^" Aber echt, danke für den lieben Ratschlag, das motiviert auch ungemein.
    Schlussendlich werde ich wohl bei der altbewährten 3. Person bleiben, denn es stimmt schon, am Anfang geht es vielleicht noch, aber ich habe echt wenig Lust darauf, dass mir irgendwann nur wegen der Perspektive die Lust am Schreiben vergeht. Ich war echt hin- & hergerissen, da sich die 1. Person auch sehr gut anbietet und auch die meisten FFs zu diesem Spiel aus der Ich- oder Reader-Perspektive sind, aber dein Beitrag hat mir die Antwort gegeben, dass es wenig Sinn macht bei einem längeren Projekt etwas so grundlegendes zu verändern. Like, never change a running system ww.
    Also, vielen lieben Dank! :3

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.
  • Ich kann nun weniger aus der Perspektive eines Autors sprechen, aver allgemein kann ich vllt etwas zu meiner Präferenz der Erzähler sagen. ^^


    Zuerst einmal der Ich-Erzähler:

    Ich (haha) lese zurzeit eine Buchreihe weiter (weil endlich der nächste Band rauskam).

    In dieser Reihe hat sich der Autor wie so oft für die Ich-Perspektive entschieden. Ana und für sich erkenne ich diese Perspektive auch in den anderen Büchern wieder, die er bisher veröffentlicht hat.

    Für mich bietet diese Erzählform einen besonderen Einblick in die Gedankenwelt des Protagonisten oder bei mehreren Protagonisten im Wechsel in deren Gedankenwelten. Dadurch hat man doch eine etwas emotionalere Beziehung zu den Geschehnissen, die aber auch lustig dargestellt sein kann durch den Charakter des Protagonisten. ^^

    (Gebe zu gerade ein Buch für dezent jüngere Menschen zu lesen und dort ist es zum piepen wie der Gott als Mensch doch rumjammert)

    Finde es durch gewisse witzige Elemente, die sich daraus ergeben doch ganz vorteilhaft einen Ich-Erzähler einzusetzen, da sich diese Elemente so leichter umsetzen lassen.


    Der allwissende Erzähler darf auch noch angesprochen werden:

    Diese Perspeltive eröffnet dann doch einen gewissen neutralen Blick auf die Geschehnisse, was aus meiner Sicht zumindet das Spielen mit den Eindrücken im Vergleich zum Ich-Erzähler doch schmälert. Aus meiner Sicht ist es hier doch etwas schwieriger den Gedanken mancher Figuren vielleicht auch mal abwegiger aber witziger darzustellen. Es ist eine neutrale Sichtweise, die sich nun keine großen Parteien erlauben kann.

    Vorteile hier gibt es aber auch. Man kann die Gefühle und Regungen jeder Figur miteinbeziehen wie sie nun auch gemeint ist.

    Dagegen kann man bei einem Ich-Erzähler nur Mutmaßungen über die anderen loslassen.


    An und für sich präferiere ich grundsätzlich keine der beiden Erzählweisen, finde jedoch den Ich-Erzähler für gewisse spaßbringende Storyelemente dann doch etwas besser. Wahrscheinlich würde ich auch eher darauf zurückgreifen, wenn ich nun mal eine Story schreiben würde, da ein bisschen Spaß schon sein muss. ^^

  • Bei mir dominiert eindeutig der auktoriale Erzähler. Mit der Ich-Perspektive konnte ich mich nie so wirklich anfreunden. Besonders bei Smut geht mir die Ich-Perspektive viel zu nah. Wenn ich den auktorialen Erzähler verwende, habe ich das Gefühl, meine Geschichte besser unter Kontrolle zu haben. Meiner Meinung nach kommen gerade die kleinen Details, die oftmals für die Geschichte wichtig sind, bei der auktorialen Erzählform viel besser zur Geltung. Bei der Ich-Perspektive fühle ich mich häufig eingeschränkt, wenn ich z.B. lieber auf einen anderen Charakter eingehen möchte. Ich weiß, dass es dafür auch sowas wie "pov:" am Anfang des Kapitels gibt, aber irgendwie unterbricht das jedes Mal meinen Lesefluss und reißt mich aus dem Bann der Erzählung.

  • Mir kommt einzig und allein ein Personalerzähler in dritter Person ins Haus Dokument. Zum einen kann man leichter verschiedene Perspektiven einbauen, zum anderen wirkt diese Erzählweise ironischerweise auf mich viel persönlicher als ein Ich-Erzähler, weil die Autor*innen, die einen Personalerzähler auswählen, sich meiner Erfahrung nach weniger auf Monologe versteifen, sondern durch Mimik, Gestik und im Subtext von Dialogen ausdrücken, was der Charakter fühlt und denkt. In der Ich-Perspektive wird imo zu oft Länge und Breite erzählt und zu wenig gezeigt was der Perspektivencharaktere und andere tun.

    Ich kann mich aber auch allgemein schwer aufraffen ein Buch aus der Ich-Perspektive zu lesen. Für mich liest es sich einfach nicht so gut.


    Was mir allerdings auch wichtig ist, ist dass jeder Perspektivencharakter eine eigene Erzählstimme hat und der gesamte Aufbau und die Sprache des Texts quasi einen Teil von dessen Persönlichkeit widerspiegelt. Keine Ahnung wie sehr mir das gelingt. xD

    Also von der persönlichen Sprachfärbung abgesehen, weiß ich eben auch für mich, wie meine Charaktere Situationen und andere Leute bewerten etc. Lian und Rae suchen andere Menschen automatisch auf irgendwelche Hinweise ab, ob sie ihnen gefährlich werden könnten und sind sehr darauf fokusiert aktiv andere Menschen zu lesen. Das spiegelt sich natürlich in ihren Perspektiven wider.

  • Big Fan der Ich-Perspektive. Ich steh aber auch drauf, dass die anderen Charaktere ihre Mysterien behalten, je nachdem wie die Hauptfigur dann mit ihnen interagiert und die Gedankenwelt von Charakteren, bis alles von ihnen ergründet sind. Gerade bei Jugendbüchern mag ich es auch, weil ich es sowieso als Kunst empfinde, mit der Ich-Perspektive einen Charakter über ein ganzes Buch interessant zu gestalten und vor allem sympathisch, oft wird da aber die Außenwelt einfach spannender gemacht und die Perspektive geht in den Hintergrund, was mich nicht stört. Ich lese die Perspektive einfach gerne und schreibe selbst auch am meisten aus der Ich-Perspektive. Einzig wenn von der Zukunft in die Vergangenheit gesprochen wird, kommt es am ehesten darauf an. Manche Geschichten, die rücklaufend erzählt werden, mag ich so gar nicht und vor allem nicht, wenn ich weiß, dass der Charakter überlebt hat und im Grunde manches bereits absehbar ist, nämlich dass er indirekt bereits zeigt, dass ein anderer gehen musste und sowas, idk, hab da oft angst vor Twists, die nicht sein müssen. Allgemein einfach ein Fan von Geschichten, die nicht zu krass twisten, lieber dann Kleinigkeiten und Details als „Der Butler war in Wirklichkeit eine schwangere Frau, die ihr Kind anschließend als Dämon losgelassen hat und mit der Nabelschnur in Schach hielt!“ Nur um mich dann zu schocken. :cry:

    Bei Percy Jackson hat mir das beispielsweise wirklich gut gefallen und auch John Green Bücher sind für mich einfach diese Perspektiven, mit denen ich relaten kann, lol. Glaube gerade dieses „Ich kann die Entscheidung nachvollziehen“ ist bei der Ich-Perspektive recht entscheidend, damit die Verbindung nicht verloren geht, deswegen hasse ich auch Büchern mit Bad Boys, weil ich einfach nicht verstehe why. Wie kann man einen deprimierenden Penner ertragen, der einem vermutlich jeden Morgen mit Sixpack und abschätziger Fresse anschaut, bis zum Ende. Das doch ätzend, lol. „Sorry, lieb dich nur fünf Minuten pro Tag, danach bin ich zu hot für Feels.“


    Ansonsten mag ich auch Personalerzählerchen, weil die dritte Perspektive auch echt klasse ist, vor allem für Ortswechsel und bei Fantasy passiert auch so viel, da will man gerne auch mal ungebunden sein, haha. Die Welt muss doch entdeckt werden! Den schreibe ich auch gerne, muss mich aber immer wieder drangewöhnen, weil ich meistens per Default Ich-Perspektive gehe, weil…well. Ich lese viele Bücher mit der Perspektive und dann ist man es schon so gewohnt, dass es auch selbst so kommt. Auch Personalerzähler, der nicht mehr weiß als Protagonist/Protagonistin, gefällt mir recht gut. Liest sich ebenso schön und ja, love ‘em all!


    Im Grunde präferiere ich beim Lesen auch keine Perspektive, auch wenn ich den allwissenden Erzähler so unfassbar selten in Büchern gesehen habe, mir fällt gerade nicht mal eines ein, dass ich ihn wohl nicht wirklich einschätzen kann, lol. Es kommt halt auch einfach drauf an, wie es gemacht ist und wenn es gut umgesetzt ist, macht es einfach Fun. Manchmal beim Schreiben merke ich auch, dass die eine perspektive angenehmer ist als die andere, aufgrund der Welt oder eben der Story, wie sie gestrickt ist, aber ich habe die Ich-Perspektive so drinnen (liebe Jugendbücher und da ist die Ich-Perspektive auch gang und gebe, makes sense irgendwie), dass ich mich bisschen fokussieren muss, nicht zu shiften, haha. Manchmal bin ich auch an Punkten, an denen ich mir nicht sicher bin, ob das Wissen jetzt überhaupt passend ist. Hate it, wenn man plötzlich merkt, dass es nicht möglich ist, dass die Person das weiß/sieht/mitkriegt, lol. Und zurückrudern, um umzugestalten…uff. Perspektiven sind einfach auch ein spannendes Thema, merke ich gerade. Gibt so viele Feinheiten, die man noch bedenken und einbeziehen müsste, vielleicht komme ich einfach wieder dann. xD