Außerdem finde ich, dass sich manche hier einfach nur "anstellen". Was ist so schlimm daran sein Kind Matura machen zu lassen? Oh nein, sobald man sich beim Lernen schwerertun sollte, müsste man sich vielleicht eine halbe - eine Stunde länger am Tag hinsetzen. Macht sicherlich jugendliche Seelen von Grund auf kaputt. Was willst du eigentlich dem Kind ersparen? Dass es sich plagt? Jeder wird irgendwo an eine Grenze kommen, die er nur mit Arbeit überwinden kann.
Sorry, Kind, aber jetzt stellst du echt blöd an. Es sollte doch nun mal eigentlich jedem Menschen, mit einem gewissen Maß an Lebenserfahrung, (die man in deinem Alter durchaus haben sollte) klar sein, dass es solche und solche Menschen gibt. Es gibt nicht nur intelligente Menschen, sondern eben auch wenig intelligente Menschen und vieles dazwischen und darüber. Und es gibt nun mal Menschen, die schon mit dem Niveau an einer Realschule überfordert sind, solchen Menschen tut man mit dem Zwang der Matura nun mal absolut keinen Gefallen. Solche Menschen macht man seelisch damit fertig. Dir sollte mal bewusst werden, dass du vlt. eine bestimmte Messlatte an Grenzen hast, wo es beim überschreiten dieser auch dir zuviel wird. Tja, bei anderen liegt diese Messlatte eben nun mal etwas tiefer, zumal es eben auch Menschen gibt, die psychisch labiler sind als andere.
Also ich meine, wenn eine Person nicht einmal DAS psychisch aushält, fangen die Probleme wo ganz anders an. Wie will man generell Druck standhalten, der garantiert irgendwo im Leben auftritt, wenn man sich an seine Grenzen gedrängt fühlt, nur weil man lernen muss? Ich kenne genug Leute, denen das Lernen gewisser Fächer nicht leicht fällt. Manche auch bei mehreren.
Und woher willst du beurteilen, dass sich die Schüler nicht schon an der Realschule unter Druck gesetzt fühlen? Druck definiert sich nun mal aus den Zuständen in denen man auch lebt. Der Hauptschulabschluss hat einen immer schlechteren Ruf, demnach wird auch ein Schüler, der auf der Realschule schon Probleme hat, unter sehr hohem Leistungsdruck stehen, genauso wie die Grundschüler schon unter sehr hohem Leistungsdruck stehen. Leistungsdruck definiert sich nicht in erster Linie nach der Schwierigkeit der zu erbringenden Leistung, da diese Wahrnehmung der Schwierigkeit auch wieder etwas subjektives ist. Der Leistungsdruck wird vor allem durch den Mangel an Möglichkeiten bestimmt, je geringer die Möglichkeiten sind, zum Beispiel durch hohe Konkurrenz, die man hat, umso größer der Druck aus diesen wenigen Möglichkeiten wiederum was zu machen. Das äußert sich bei dem Hauptschüler nicht nur vielleicht in "Ich muss für die Klausur lernen" sondern zum Beispiel auch in der Frage nach den beruflichen Chancen, die Zukunftsaussichten. Ein Hauptschüler, der arbeiten will, aber eben merkt, dass er nicht viele Ressourcen hat, steht sicherlich unter einem immensen Druck. Und komme mir im Gegenzug nicht mit dem "Er soll Abi machen" an, denn wenn er nunmal kaum Luft nach oben in seinen schulischen Leistungen hat, dann braucht man das mit der Matura nun mal gar nicht probieren.
Ich kenne genug Leute, denen das Lernen gewisser Fächer nicht leicht fällt. Manche auch bei mehreren.
Und was ist, wenn man mit dem Niveau einer gymnasialen Oberstufe völlig überfordert ist? o.O
Und ja, ich weiß, dass man in manchen Bereichen nicht so begabt ist und keine Glanznoten schreiben kann. Aber für mathematisch unbegabte Personen sollte es möglich sein, irgendwie durchzukommen und wenn's 'ne vier - oder in Deutschland eben eine Fünf - ist. Es muss ja kein römischer Einser sein.
Nur mit dem Unterschied, dass eine fünf im Matheabitur in Sachsen-Anhalt Durchfall bedeutet. In Anbetracht der Tatsache, dass man in Mathe zum Beispiel das Abitur in Mathe ablegen muss, ist das sicherlich ein schwerwiegendes Problem. :x
Du kannst nicht immer, nur weil du gewisse Dinge aushältst von dir auf andere schließen. Man kann nicht von jedem Menschen das gleiche erwarten, weil eben nicht jeder Mensch gleich ist. Es soll die Aufgabe der Eltern sein, die Begabung des Kindes zu fördern und nicht das Kind mit dem, was es nicht kann, fertig zu machen. Klar etwas Strenge schadet nie, aber deine Ansicht artet nun mal in Matura auf Teufel komm raus aus, welche Voraussetzungen das Kind für diese Ziel hat und in wie weit es auf Kosten des Kindes geht, ist egal. Sorry, sowas zeugt nicht gerade von sozialer Kompetenz. Gute Eltern erkennen die möglichen Ressourcen ihrer Kinder und richten dementsprechend ihre Förderung danach aus, sie erkennen aber nun mal auch, wann Schluss ist.
Ein anderer Punkt ist nun mal auch, dass Abitur eine Geldfrage ist. Gerade in Familien, wo nicht viel Geld verdient wird, kann man sich unter Umständen nicht die notwendige Nachhilfe für die Kinder leisten. Beispielhaft kann ich zum Beispiel einwerfen, dass Klassenkameraden aus der Schule für den Nachhilfelehrer, der gut zweimal die Woche zur Mathenachhilfe kam um die 120 Euro im Monat gezahlt haben. Wenn man dann aber nicht nur Probleme in Mathe hat, dann ist das für eine Hartz IV Familie so nicht stemmbar, zumal oftmals auch die Eltern nicht immer das Bildungsniveau haben, um ihren Kinder diesbezüglich zu helfen. Da ändert auch der Bildungsgutschein nicht, weil die Mittel sind meines Wissens nach im Jahr begrenzt. Wieder eine Problematik, woran man erkennt, dass nicht jeder Matur/Abi machen kann, obwohl dies eher ein Armutszeugnis unseres Sozialstaates ist. :(