Ob sich das wohl lohnt...? – Für wen schreibt ihr überhaupt?

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  • Jap, ist einer der Gründe warum ich das auch mache. Man kann sich an neuen Sachen probieren und zugleich mit ehrlichem Feedback rechnen. Das ist nämlich auch so ein Problem: Sobald man das Gefühl hat, die Geschichte eines Users sei total beliebt und hochgelobt trauen sich einige nicht mehr, ehrliche Kritik zu bringen. Das Gefühl habe ich zumindest immer wieder...

    Ich habe ein anderes, und zwar dass direkte Kritik in den Themen der Leute überhaupt eher unbeliebt ist. Geht mir als Beantworter auch selber so: Wenn ich eine Sammlung vor mir liegen hab, der ich so irgendwie gar nichts abgewinnen kann, klick ich sie lieber wieder einfach weg als da den Autor, der ja eigentlich nur einen ganz anderen Geschmack hat als ich, in aller Öffentlichkeit und quasi dennoch seinem eigenen Haus durch den Dreck zu ziehen. Bei Wettbewerben ist das anders: Da kann ich viel leichter sagen, wenn ich irgendwas langweilig, einfallslos, schlecht umgesetzt oder auch einfach nur scheiße finde. :3 Bei den Sammlungen hab ich immer das Gefühl, was Positives schreiben zu müssen, aber wenn ich dem wenig Positives abgewinnen kann, dann bin ich halt auch nicht der Typ, der da sich was Positives irgendwoher doch noch finden kann. Es gibt andere Leute, die können das wunderbar und müssen dabei nichtmal die Kritik unter den Tisch fallen lassen -- die bewunder ich, und zu denen werd ich wohl nie gehören.
    ...Die Sache mit der Ehrlichkeit bei den Wettbewerben hat allerdings auch den Haken, dass auch hochdekorierte Leute in ihren Kommentaren da manchmal so einen Mist schreiben und Dinge komplett falsch verstehen, dass ich gerne was kaputt machen würde, haha. Aber andererseits, mit der Teilnahme hab ich mich eben auch mit Inkompetenten (aus Mangel eines besseren Worts) Meinungen einverstanden erklärt, und Idioten gibt es sowieso immer und überall -- da sind mir dann doch die viel lieber, die einem nur den Text verreißen als jene andern, die einem das ganze Leben versauen.



    Damit also mal zum eigentlichen Thema... Das ist aus meiner Sicht schon irgendwie eine gute Frage. So losgelöst von allem andern kann ich schon sagen, dass ich in erster Linie nur für mich schreibe. Ich ärger mich noch jahrelang über Texte, die mir irgendwie nicht gefallen und trotzdem keine fremden sind. Ich schreibe nichts mit Inhalten, die mir vollkommen fremd sind doch anderen nicht. Und stolz wie ich bin, hör ich auch bevorzugt nur dann auf andere, wenn ich überzeugt bin, dass sie recht haben und ich auf dem Holzweg war. Und schlussendlich will ich natürlich, dass meine Texte in erster Linie mir selbst gefallen. Das Gefühl, dass sie anderen Leuten nicht gefallen, ist für mich ganz und gar kein neues und es hat mich schon immer begleitet.


    Trotzdem ist es eine kleine Lüge, wenn ich behaupte, nur für mich zu schreiben, wie es im Grunde auch schon mitten im Startpost angedeutet wurde, haha. Ich hab schließlich ein Thema hier, dieses Thema hat Kommentare und genau in diesen Wochen les ich die überhaupt erst mal wieder alle ganz von vorne durch. Und wären die nicht gewesen, nun ja, dann wäre ich heute schreibtechnisch ganz sicher nicht da, wo ich bin, bzw. hätte durchaus auch schon längst aufgehört, keine Ahnung. Tatsächlich hab ich mittendrin mal aufgehört, wie man auch an den Zeitstempeln in meiner Sammlung sehen kann. Chronischer Mangel an (überzeugenden) Ideen, ebenso Inaktivität der wenigen Leute, die mich quasi schon irgendwie motiviert haben, und aus alledem erwachsend dann die Unlust. Aber hallo, ich bin so ein fetter Heuchler, oder was... Nun ja, trotzdem bleibt es dabei: Ich richte meine Texte immer noch nur nach meinem eigenen Gefallen und nicht dem anderer. Wenn jemand anders als ich sie mag, dann ist das einfach nur schön und freut mich.


    Und damit wird klar: natürlich will ich Kommentare, oder sagen wir besser, Interaktion! Sie treibt einfach an. Interaktion allein im Rahmen von Wettbewerben ist doof, weil die Wettbewerbe selbst irgendwie doof sind. Innerhalb von 2 Wochen einen Text zu einem eingeschränkten, fremdgewählten Thema verfassen -- läuft nicht, kann ich nicht, geht nicht. Auch mit meinem jungen zweiten Platz bei den Dialogen bin ich nicht so wirklich glücklich, weil ich die Abgabe einfach so viel schlechter finde als Vieles, das ich außerhalb von diesen Wettbewerben in all den Jahren zustande gebracht hab. Ich bin halt nur ein Masochist und einer, der gern gewinnt; deshalb versuch ich's weiter, haha. Der Exkurs dahin hatte nun aber immerhin das Positive an sich, dass er mir die Arbeit an meiner eigenen Sammlung wieder schmackhaft gemacht hat... Hoffen wir mal, andere Leute sehen das ähnlich und kommen mit der Interaktion, oder? Bisher seh ich nur, dass da ein paar Klicks hinzugekommen sind, die nicht meine sind, aber die haben halt überhaupt keinen Wert. :P


    Lohnt es sich bzw. wann lohnt es sich zu schreiben? Also was ich in den letzten Wochen so geschrieben hab, daran hatte ich in der Erschaffung mindestens genauso viel Spaß wie an dem Zeug, was ich vor Jahren veröffentlicht hab, wenn nicht sogar mehr. Ich liebe es, mit Wörtern und Worten zu spielen, jederzeit. Und genauso gern les ich auch das Werk anderer Leute, die ähnlich fühlen und nebenbei was Tolles erschaffen. So läuft man hin und wieder Formulierungen über den Weg, die einen ein ganzes Leben lang nicht mehr loslassen, und das find ich toll.


    Was noch... achja, genau, bisschen OT, aber für mich schon wichtig: Es ist ja hier im Thema vorrangig von Geschichten (also Epik, nicht Lyrik oder Dramatik) die Rede. Tatsächlich hatte meine Wenigkeit auch schon für ein paar dieser Geschichten Ideen -- und bei den Ideen ist es geblieben. Wollte sicherstellen, sie zu Ende zu bringen, und dann sind sie bis auf Weiteres bereits am Konzept zerbrochen. Nicht so bei Gedichten. Die schreib ich vorrangig und auch meine einzigen genau zwei halbwegs guten Wettbewerbsergebnisse sind auch welche. Für mich ist es so, dass jedes Gedicht auch gleichzeitig eine Geschichte erzählt. Eine Geschichte, in der es zuschulden der Form durchaus Interpretationsspielraum und Unklarheiten geben kann. Da kommen se dir nicht gleich erstmal mit der Logikkeule, sondern sind erstmal gezwungen, sich ein eigenes Bild von dem zu machen, was sie sehen. Hin und wieder ist das dann sogar ganz anders als das meine, und sofern das dann nicht auf einem unerwünschten Missverständnis fußt, ist das auch ganz interessant und faszinierend, durchaus auch inspirierend. Und wie gesagt, ich spiele gern mit Worten und Wörtern. Das kann man in der Epik auch wunderbar machen und ich liebe Texte, die es tun, aber es fällt mir einfach schwerer aufgrund der genannten Hindernisse anderswo. Ahja, und... ich würde sagen, ich hasse Menschen. Das macht sowas wie etwa Charakterdesign zu einer Disziplin, die mir ganz und gar nicht liegt. Also lass ich's einfach, wenn man so will, haha. Gedichte sind Geschichten, wo nur die Wenigsten auf die Idee kommen, Charaktere zu analysieren und obendrein genau an ihnen festzumachen, ob sie das Gesamtwerk mögen oder nicht. Ist das auch schonmal jemand anderem aufgefallen?

  • Ich denke das man die Frage immer anders beantworten kann, je nachdem in was für eine Phase man steckt. Je nachdem kann sich der Grund ändern.

    Und genau aus diesem Grund möchte ich neben meinen Post aus dem Oktober 2013 heute auch noch einmal eine neue Antwort zu der Frage, für wen ich genau schreibe, geben. Damals zählten zu meinen Hauptaussagen, dass ich für mich selbst schrieb, mich aber natürlich auch über Kommentare und Rückmeldungen freute. Inzwischen haben sich diverse Faktoren verändert, wodurch sich eben auch eine neue Antwort ergibt.
    Zunächst einmal schreibe ich heute überwiegend lyrische Texte. Erstaunlicherweise ist meine Intention hierbei eine grundlegend andere als bei epischen Texten. Darüber hinaus lernt man mit der Zeit auch andere Personen kennen, die einen inspirieren; gewisse Ansichten ändern sich. Worauf ich hinaus möchte ist, dass ich dem Zitat vollkommen zustimme: Es gibt durchaus unterschiedliche Phasen. Man muss vermutlich erst herausfinden, für wen man schreibt und selbst wenn man denkt, die Antwort gefunden zu haben, kann sich das zwei Jahre später wieder verändert haben. Am Wichtigsten ist es wohl, dass man nicht "zwanghaft" schreiben muss.


    Wie eben bereits angesprochen, schreibe ich heute überwiegend lyrische Texte. Hierfür ist meine Inspirationsquelle grundsätzlich schon eine komplett andere als es bei epischen Werken der Fall wäre. Ich denke über Situationen, über Personen, über etwas aktuelles oder etwas, das mich beschäftigt nach und schreibe dann darüber. Bei epischen texten steckt hingegen deutlich mehr Fiktion dahinter. Man konzentriert sich auf Charaktere, Umgebungen und so viel nebensächliches, das der Ursprungsidee gar nicht unbedingt dient - zumindest ist es bei mir so. Ich weiß, dass es auch vielen gelingt, sehr direkt auf eine bestimmte Stimmung hinzuarbeiten. Ich denke, dass das zumindest in Ansätzen den Gedankengang von @I~Weltall trifft.
    Aus dieser Art des Schreibens resultiert aber auch, dass die Werke so häufig auf Personen basieren, die ich sehr gut kenne, wenngleich es auch nur ein Gefühl ist, dass durch sie entstanden ist. Das ist bislang jedoch eher eine Antwort auf die Frage, durch wen ich schreibe. In der Regel ist es auch so, dass ich zufrieden bin, wenn ich für mich schreibe oder wenn es hier im BB veröffentlicht wird. Wenn jetzt aber ein Werk durch den Gedanken an eine Person entstanden ist, möchte ich jedoch auch, dass diese Person das Werk liest - wobei das auch nicht immer der Fall ist. Es kommt wirklich stark auf die Person an. Ich denke mal, dass es bei mir im Moment nur ein bis zwei Personen sind, denen ich wirklich Gedichte zeigen würde. Aber allein dieser Moment, die Gesichtszüge eines Menschen beim Lesen des eigenen Werkes zu sehen - ich denke, genau dafür schreibe ich, wenn mir ein Werk wirklich am Herzen liegt. Ob es jetzt ein Lächeln ist, oder ein Stirnrunzeln, es ist einfach viel direkter und ehrlicher als jeder 2000-Wörter Kommentar im Internet, wenngleich diese natürlich zum Verbessern auch weiterhin hilfreich sind. Aber solche Personen zu finden, die einen inspirieren und sich gleichzeitig für die Werke interessieren, ist wohl einfach nicht so leicht.


    das man außerhalb der Realen Welt, gerne seine eigenen erschaffen will.

    Ui, das ist quasi genau das Gegenteil von dem, was ich gerade geschrieben habe. Ich meine, ich beziehe meine Ideen aus der "realen Welt" und beziehe meine Kritik aus eben dieser. Dennoch kann ich auch deinen Gedankengang nachvollziehen, da ich Werke, die jetzt nicht unbedingt auf Personen beruhen, natürlich auch eher hier veröffentliche.


    So läuft man hin und wieder Formulierungen über den Weg, die einen ein ganzes Leben lang nicht mehr loslassen, und das find ich toll.

    Ja, das ist schon interessant. Wobei mir grundsätzlich eher die Form bzw. der Stil eines Werkes im Kopf bleibt. Aber klar, wenn etwas wirklich gut formuliert ist, dann bleibt das natürlich erst einmal im Kopf. Auf die Ausgangsfrage bezogen ist es aber beispielsweise nicht mein Ziel, selbst solche Formulierungen zu schaffen.


    So, das war es dann auch erst einmal wieder. Vielleicht kommt in ein paar Jahren ja noch eine komplett neue Antwort von mir.
    Flocon

  • Mir ist gerade irgendwie danach, hier was zu schreiben, also mach ich das wohl besser mal. :P
    Für wen schreibe ich? In erster Linie, würde ich sagen, schreibe ich für mich. Es macht mir Spaß und es kann ein echt beruhigendes Gefühl sein, endlich mal etwas loszuwerden, was mich beschäftigt. Aber zu behaupten, nur für mich zu schreiben, wär wohl auch gelogen. Eigentlich sieht man schon daran, wie wettbewerbssüchtig ich bin, dass ich Feedback zu dem Quatsch, den ich so produziere, zu lesen bekommen will. Zwar mache ich das bis zu einem gewissen Punkt immer noch für mich selbst, immerhin will ich das Feedback, um zu wissen, wo es etwas zu verbessern gibt, oder aber auch, um einfach zu hören, wie gut ich es doch draufhabe. :P Gerade in letzter Zeit fallen die Bewertungen immer positiver aus und das tut meinem geschundenen Ego einfach gut, haha ^^"
    Allerdings schreibe ich auch ein Stück weit für den Leser. Dabei schreibe ich fast nie für jemand bestimmten, wenn ich jemandem ein Werk widme, dann geht es dabei meistens nur um Bilder, keine Ahnung warum, aber ich kann einfach keine Geschichten für jemanden schreiben. Ich schreibe für den Leser im Allgemeinen. Ich schreibe für den einen Leser, den mein Werk (wie ich dieses Wort für meine eigenen Sachen doch verabscheue, und trotzdem benutze ich es gerade andauernd, lol) berührt, wer auch immer es sein mag.
    Neulich erzählte mir eine Userin, dass mein Gedicht sie zu Tränen gerührt habe und bedankte sich gefühlt tausendmal, dass ich es geschrieben habe. Eine andere meinte, ich würde ihr aus der Seele sprechen und sie würde es am liebsten laut hinaus schreien, um all ihre Wut loszuwerden. Wenn ich solche Reaktionen lese, dann weiß ich, dass es es wert war, ebendiese Werke geschrieben und veröffentlicht zu haben. Denn für mich gibt es kein größeres Kompliment als zu hören, dass das, was ich so von mir gebe, die Leute so berührt. :blush:
    Wenn ich aber mal etwas in mein Topic poste und keine Reaktion darauf bekomme, dann ist das auch nicht weiter schlimm. So lange ich mein Geschriebenes mag und so lange mir das Schreiben so hilft und guttut, so lange werde ich weiterschreiben, auch wenn die Leser meinen Quatsch irgendwann satt haben. Denn am Ende ist es immer noch mein Quatsch und mir muss er gefallen. :P

  • Zitat von Flocon


    Ja, das ist schon interessant. Wobei mir grundsätzlich eher die Form bzw. der Stil eines Werkes im Kopf bleibt. Aber klar, wenn etwas wirklich gut formuliert ist, dann bleibt das natürlich erst einmal im Kopf. Auf die Ausgangsfrage bezogen ist es aber beispielsweise nicht mein Ziel, selbst solche Formulierungen zu schaffen.

    Jetzt bin ich irgendwie neidisch auf euch, weil ich sowas noch nie hatte. :D Worte sind für mich Schall und Rauch (leider behandel ich sie auch so, glaub ich), es sind eher Inhalte und vor allem Charaktere, die mich nie wieder loslassen. Das ändert sich aber vll., wenn man lyrische Texte schreibt. ^^

  • Für wen schreibt man überhaupt?


    Die erste Antwort die ich darauf geben würde wäre ein klares „Ich schreibe für mich.“ Das ist zu einem bestimmten Teil auch richtig, da ist aber da ist dann nach etwas überlegen noch mehr. Wenn ich die frage rein auf dieses Forum beziehe dann lautet die Antwort wohl wirklich für mich. Ich habe zwei Kisten unter meinem Bett voll mit Zeichnung, Ideen und Schreibkrams, die meiner Meinung nach nicht gut oder fertig genug sind um gezeigt zu werden. Ich poste hier um Feedback zu meiner Geschichte und meinen Schreibstil zu bekommen, sowie die Verantwortung tragen zu müssen die Leserschaft nicht zu lange warten zu lassen und nicht zu enttäuschen. Ich möchte als Autor praktische Erfahrung sammeln die man bei Geschichten die man nur seinen freunden zeigt nicht sammeln kann. Ich möchte mich mit anderen austauschen und neue dinge wie Schreibchallanges ausprobieren. Dennoch sehe ich in keinen Autor einen Rivalen, ich habe mir extra das Bisa Board für dieses vorhaben ausgesucht um nicht von Hobbykritikern auf Seiten die sich auf Fanfictions spezialisieren zerschossen werde, bevor mein Boot segelt. Keiner kann an ausnahmsloser Negativkritik wachsen, das geht auf Dauer auf die Substanz, egal wie eingebildet man ist. Und als Autor wachsen ist das was ich will.


    Wenn ich die Frage auf den Allgemeinen Grund warum ich schreibe beziehe, so ist die Antwort wohl um mich auszudrücken und meine Gedanken festzuhalten, aber auch um anderen das Gefühl zu vermitteln was ich gefühlt habe. Das kann das Gefühl einer anderen Story sein die mich inspiriert hat oder etwas was ich selbst erlebt habe. Ich möchte das der Leser an meinen Harken anbeißt und sich von der Handlung mitreißen lässt, selbst wenn er nicht weiß wie ihm geschieht, bis er zu einem Punkt kommt und realisiert wie das Netz das ich für ihn gestrickt habe sich zusammensetzt. Etwas wie: „Das ist simpel, warum hab ich es nicht kommen sehen“ oder „mind blown“ wäre einer der Reaktionen die ich mir wünschen würde, im gleichen maßen wie ich mir wünsche das der Leser meine Geschichte weiterempfehlt. Nicht des Ruhmes oder der Bestätigung willen, sondern weil ich es geschafft habe etwas zu schaffen woran man sich so gerne erinnern mag, dass man diese Erinnerung teilen möchte. Ich möchte Menschen zum nachdenken oder sogar dazu bringen, sein gewohntes Umfeld zu verlassen auch wenn dies nur in Form eines anderen Buches geschieht.

  • Für wen schreibe ich eigentlich?


    Ich finde diese Frage interessant und habe beschlossen mich selber ein mal mit dem Thema zu befassen. Angefangen bin ich mit dem Schreiben von Pokemon-Fanfictions, weil ich die Fanfiction "Pokeschool" von Guardy gelesen habe und ich gedacht habe, dass ich so etwas auch machen wollte. Die ersten Fanfictions waren wirklich richtig schlecht und wurden nach einiger Zeit, in der ich mich intensiver mit dem Thema "Schreiben" und Unterthemen wie zum Beispiel "Mary Sues" beschäftigt habe, von diversen Internetseiten wieder von mir gelöscht.
    Damals habe ich wahrscheinlich geschrieben um Lob einzuheimsen (hat nicht funktioniert, weil die Geschichten wirklich richtig schlecht waren), aber über die Zeit habe ich gemerkt, dass ich mich in schriftlicher Form besser ausdrücken kann und mir auch einfach mal Sachen von der Seele schreiben konnte. Mittlerweile schreibe ich für mich. Alle meine (Kurz-) Geschichten haben einen besonderen Wert für mich, weil ich meist sehr viel Zeit und Konzentration in die Geschichte und die Charaktere gesteckt habe. Ich gebe auch ungerne Charaktere von mir in die Hände anderer Autoren, selbst, wenn es Freunde von mir sind.
    Natürlich freut es mich auch, wenn ich Feedback bekomme, allein schon, weil ich mich dadurch verbessern kann, allerdings würde ich schon sagen, dass ich für mich schreibe, da viele meiner Erfahrungen und auch Charakterzüge meiner Freunde mit einfließen.

  • Der eigentliche Grund weshalb ich mich dem Schreiben widme is die schiere Flut an Ideen und Szenarien die sich wie von alleine in meinem Kopf produzieren. Einige male habe ich sogar aus Träumen heraus Konzepte niedergeschrieben :D . Blöd nur, wenn man dann nichtsmehr dergleichen träumt oder das geträumte vergisst, bevor mans aufschreibt :(


    Für wen ich hingegen Schreibe ist die kompliziertere Frage;
    Grundsätzlich würde ich sagen; Ich schreibe für mich, um meine Ideen auf Papier zu bringen und eventuell etwas tolles daraus zu machen. Wenn ich dann Werke Online stelle hingegen, stelle ich diese natürlich für andere Menschen Online, damit andere diese Werke lesen können und Kritik, Anmerkungen und Lob dalassen können. Dementsprechend motiviert es mich weiter zu schreiben, wenn andere Leute auf meine Werke reagieren. Klar schreibe ich auch so weiter, allerdings muss ich tatsächlich sagen, dass wenn ich mich mit jemand anderem über mein Werk unterhalte oder ich lese was andere von meinen Werken halte, ich direkt motivierter bin mein Werk zu verbessern / es weiter auszubauen. Im Umkehrschluss deprimiert es auf Dauer aber ein wenig, keine Kommentare zu erhalten. (Natürlich ist dann aber die Freude um so größer, doch noch einen ausgereiften Kommentar zu erhalten. :) )


    Abgesehen von der Motivation fällt mir auf, wie leicht ich mich aber von anderen Menschen beim Schreiben ablenken lasse; sobald zwei Freunde mitmir fragen ob ich mit ihnen LoL spiele, spiel ich dort mit anstatt zu sagen; "Jetzt nicht! Ich schreibe grad." Allerdings schaffe ich es mitlerweile wenigstens Ideen dann nebenbei niederzuschreiben und Dinge zu recherchieren, die ich eventuell in mein Werk mit einfließen lassen möchte.

  • Ich hatte gerade anderorts eine Diskussion, ob man für den Leser oder sich selbst schreibt.
    Ehrlich gesagt sehe ich keinen Sinn darin für den Leser zu schreiben. Und das versuche ich dann in einen möglichst angenehmen Schreibstil zu verpacken, weil es natürlich großartig ist, wenn es anderen auch gefällt. Aber inhaltlich? Niemals.
    Wem es nicht gefällt, der muss es ja auch nicht lese, aber sich auf einen möglichst breiten Publikumsgeschmack einstellen, widerstrebt mir zutiefst.

  • @Bastet
    Ich finde, das kommt ganz auf die Sichtweise an und auch darauf, was man eigentlich als "für den Leser schreiben" bezeichnet. Geht es mir darum, möglichst viele Leute anzusprechen - also etwas zu schreiben, was die Masse anspricht, aber mich selbst vermutlich eher nicht so sehr oder was ich in eine andere Richtung entwickelt hätte - oder möchte ich lieber den Leuten, die mitlesen, etwas Tolles zu lesen geben und etwas schreiben, was ich selbst auch mag? Letzteres läuft ja meist auch darauf hinaus, für sich selbst zu schreiben und man schreibt ja indirekt auch für diese (im Vergleich kleinere) Leserschaft. Auch wenn man das zuerst womöglich gar nicht im Blick hat, aber wenn jemanden die Geschichte interessiert, ist man ja selbst auch motivierter, diese zu Ende zu bringen. Wer den Inhalt mag, liest mit und wer ihn nicht mag, liest eben nicht mit und so sieht das bei Büchern ja nicht anders aus, Stichwort Hypes.


    Aber im Grunde gebe ich dir recht, dass es besser ist etwas zu schreiben, was man selbst auch mag und lesen würde.

  • Ein interessantes Thema, deshalb nehme ich mir die Zeit, hier meine persönliche Meinung zu schildern. Auf die Fragen und Aussagen im Startpost ein wenig eingehen und alles, los geht’s!


    „Wenn ich keine Kommentare bekomme, muss ich auch gar nicht mehr weiterschreiben“

    Das bezieht sich natürlich darauf, dass man etwas online stellt, weil der Wunsch da ist, dass es andere lesen und im Idealfall auch einen Kommentar dalassen. Finde ich persönlich merkwürdig, wenn man deswegen mit dem Schreiben aufhört, weil ich dann schon an dem persönlichen Interesse zweifeln würde, sich gerne mit dem Schreiben zu beschäftigen und viel Spaß scheint dann auch nicht dabei zu sein. Sollte der Wunsch entstehen, bei mangelnden Kommentaren, die Werke nicht mehr online zu stellen, könnte ich es durchaus verstehen. Ein Geben und Nehmen, wenn Autoren hier etwas uploaden. Ein Kommentar kann ja auch einfach die persönliche Interpretation von einem Werk sein, deshalb braucht ja auch niemand Angst davor haben, einen Kommentar zu verfassen, wenn er die Werke eines Autors gerne liest. Also nicht weiterschreiben, wenn keine Kommentare nach einer gewissen Zeitspanne folgen, finde ich fragwürdig als Aussage, aber akzeptabel, wenn es sich nur auf das Onlinestellen bezieht.

    „Wenn ich zu viel Kritik bekomme, habe ich scheinbar kein Talent zum Schreiben und werde die Geschichte nicht fortsetzen“

    Klingt für mich nach Angst und Selbstzweifeln, wenn die Kritik zu massiv ist. Sollte dazugesagt sein, dass es dann auch darauf ankommt, wie die Kritik verfasst ist. Kritik kann schnell auf die Motivation schlagen, wodurch der Gedanke, selbst wenn sie die Wenigsten offen zugeben, doch häufig entsteht. Sollte also von beiden Seiten betrachtet werden, aber eigentlich, in der optimalen Situation, versucht man, an der Kritik zu wachsen und sich daran zu orientieren, denn nur so kann eine Verbesserung folgen. Wobei der Faktor des Übens auch viel ausmachen kann. Ergänzt sich mit Kritikpunkten dazu dann umso mehr. Und „Talent“ ist für mich immer schwer festzumachen und zu definieren, weil ein Naturtalent vielleicht nur die Hälfte der Zeit braucht, die andere zum Meistern einer bestimmten Fertigkeit brauchen, aber dadurch nicht zwangsläufig unfehlbar ist. Selbst bei scheinbar „keiner Veranlagung“ oder angeblich „mangelnden Talent“ kann ein Mensch mit Übung und Hilfe durchaus diese Defizite überkommen und sich stetig verbessern (10.000 Stunden oder irgendwie sowas, habe ich jedenfalls einmal gelesen, braucht ein Mensch, um ein Experte auf einem Gebiet zu werden, aber keine Ahnung, wie genau die Definition davon war, also nagelt mich nicht auf der Aussage fest, lol. Lediglich ein Gedanke am Rande). Somit eher zwiespältig gegenüber der Aussage, weil es wirklich schade ist, wenn so mit Kritik umgegangen wird.


    „Ich schreibe diese Geschichte um zu beweisen, dass ich schreiben kann“.

    Das hingegen ist ja einfach Bestätigung wollen und sich selbst zeigen, dass es klappen kann, was man sich vornimmt, wobei Kritik hier wohl ebenfalls entscheidend sein kann. Die Aussage stört mich gar nicht eigentlich, weil es einfach ein eigener Beweggrund ist, den man sich gesetzt hat.


    Wie seht ihr das? Macht euch eine Geschichte wirklich nur dann richtig Spaß, wenn es (gute) Kommentare hagelt? Oder ist auch die von der Community scheinbar vergessene und übersehene FF euer ganzer Stolz? Habt ihr besondere Erwartungen, wenn ihr eine Geschichte online stellt oder ist es für euch nur ein nettes Gimmick? Schreibt ihr auch mal nur für euch alleine, ohne das irgendjemand das, was ihr zu Papier gebracht habt, je zu Gesicht bekommt? Und machen Kommentare „süchtig“, sodass es auf einmal weniger Freude macht, ein Werk zu veröffentlichen, wenn dieses keine mehr bekommt?

    Nein, der Spaß entsteht meistens beim Schreiben als solches und wenn die Ideen sprudeln, bei mir persönlich vor allem dann, wenn ich plötzlich neue Charaktere, Charaktereigenschaften, Story Elemente oder Ähnliches entdecke, die mich motivieren, weil ich selbst herausfinden will sozusagen, wie es denn weitergeht. Bedeutet dann also, dass ich nicht groß und genau plotte bei längeren Projekten, haha, aber das ist ein anderes Thema. Spaß entsteht vielleicht minimal, wenn positives Feedback kommt, aber diese bewirken eher, dass das eigene Selbstvertrauen in die Schreibkünste stärker wird und außerdem ein enormer Motivationsschub entsteht, der zukünftige Projekte positiv prägt, aber der Effekt tritt eben kurzfristig auf. Konstruktives Feedback, mit positiven und eben ein paar Verbesserungen oder möglichen Alternativen, können deutliche Fortschritte einleiten, aber das ist wohl vom Werk abhängig, wie es dem Kommentarschreiber selbst gefällt und Ähnliches. Ein Stolz ist für die Werke natürlich auch vorhanden, deshalb finde ich es immer sehr gewagt, wenn Feedback auf rein objektiver oder subjektiver Basis erfolgt. Objektivität nimmt dem Ganzen etwas Persönliches, dabei ist es natürlich auch immer persönliche Wahrnehmung, wie das Werk rüberkommt. Zu viel Subjektivität kann schnell in recht unvorsichtigen oder direkten Aussagen führen, die einen Autor auch direkt treffen. Viele Autoren hängen sehr an ihren Werken, vor allem an denen, die aus dem eigenen Leben erzählen, zum Verarbeiten dienen oder sogar seit Jahren im Kopf entstanden sind und in einer langen Geschichte enden sollen, aber plötzlich geht jemand nicht angemessen und respektvoll mit dem Werk um und dadurch fühlt sich der Autor angegriffen. Da braucht es einfach ein gewisses Feingefühl, weil es enorm schwer ist, sich in die Gedankenwelt des Autors zu versetzen und im Hinterkopf immer bedacht werden sollte, dass in dem Werk eine Menge steckt, selbst dann, wenn die Umsetzung vielleicht Logikfehler oder ähnliche „Mangelerscheinungen“ aufweist. Das führt auch gleich zu der nächsten Frage, nämlich ob ich Erwartungen habe. Die Antwort wäre wohl ein „Ja“, weil ich respektvollen Umgang erwarte und mehr auch nicht. Feedback ist immer gern gesehen, aber keine Pflicht, aber wenn es folgt, dann mit dem Angemessen Umgang, weil da ein Stück vom Autor in den meistens Werken verborgen liegt. Die meisten meiner Werke haben da auch eine gewisse Wichtigkeit für mich, wobei diejenigen, die viel Arbeit in sich haben oder jene, in denen ich von mir persönlich erzähle sozusagen, oder etwas verarbeiten respektive erzählen möchte, eine andere Art der Wichtigkeit inne haben, deshalb ist kein Werk einfach „nur so“ da, geschweige denn eine simple „Nebensächlichkeit“, die ohne Hintergedanken entstanden ist.
    An sich habe ich mir angewöhnt, alles, was ich schreibe, auch in meinem Topic zu veröffentlichen, einfach weil ich es möchte und mich freue, wenn andere es lesen.
    Von süchtig machenden Kommentaren würde ich nicht sprechen, aber Motivation und ein tolles Gefühl entsteht dadurch schon, deshalb sind sie definitiv guter Treibstoff, um weiterzumachen, deshalb sind mangelnde oder eher gar keine Kommentare sehr demotivierend als solches, wobei dadurch würde ich ein Werk vermutlich nicht einstellen, vor allem ist hier ja abzusehen, an „Gefällt mir“-Angaben und Aufrufen, inwiefern eine Leserschaft besteht, somit ist das auch schon ermutigend und motivierend, hu.


    Persönlich ist es schwer auszumachen, wo ich für mich schreibe oder eben für andere. Ich veröffentliche, weil ich mich freue, wenn ich die Werke mit anderen teilen kann und sie diese lesen, deshalb ist da wohl ein gewisser Gedanke an andere dahinter. Manchmal schreibe ich auch für jemand bestimmten, um ihm/ihr zu helfen, mich zu bedanken oder Ähnliches, oder um Gefühle auszudrücken. Für mich selbst natürlich auch, weil das Schreiben Spaß macht und ich damit persönlich etwas Wichtiges verbinde. Alles in allem schwankt es also, ob es für mich, alle oder einer bestimmten Person gedacht ist, was ich schreibe und veröffentliche. Lohnen tut es sich also sowieso, wenn die richtigen Gründe dahinterstehen und mehr Positives als Negatives damit verbunden wird. Tut mir leid, dass ich jetzt nicht auf vorherige eingegangen bin, hu.
    Mehr wollte ich auch zum Thema gar nicht äußern, muss aber sagen, dass ich mich mit den Fragen und den Gedanken gerne beschäftigt habe. Danke dafür!

  • Erhält man gar kein Feedback, ist es so als ob man blind und taub durch die Welt wandelt. Man hat keinen Maßstab da man sich selbst nicht objektiv genug einschätzen kann und die Geschichte aus einer Perspektive kennt in der alles schon geplant ist.
    Werden Anspielungen verstanden? War eine Anspielung zu offensichtlich? Blickt man mit der Handlung noch durch, als Leser?
    Feedback ist wichtig und ideal wäre 1, 2 richtige Kommis pro Kapitel und wenns auch nur eine Punktebewertung ist.
    Allgemein an alle aktiven Leser solcher Storys, wenn ihr nicht wisst wie ihr für ein Kapitel Feedback dalassen könnt, könnt ihr ja ein paar Sachen wie Gesamteindruck, Plot, Grammatik und so bewerten.


    Ich erinnere mich daran, dass ich, als ich jünger war, sehr viel geschrieben habe ohne das irgendjemand all diese Texte je zu Gesicht bekommen.

    Hab ich auch, irgendwann dachte ich dann dass ich soweit wäre und es mal probieren könnte.
    Allgemein ist das aller tollste an einer FF dass man alles durchplanen und erstellen kann. Ich habe mir vor kurzem auch wieder Notizen zu einer Fortsetzung gemacht, obwohl die eigentliche Geschichte nur geplant ist. Hab heute das erste Kapitel geschrieben und das 2. mach ich auch noch fertig, nur damit der begeisterte Planungsglanz nicht verfliegt ehe ich bis zur Fortsetzung komme.
    Der 1. Ark hat glücklicherweise nur 6 Kapitel. Je nachdem wie lange die Kämpfe werden vielleicht auch etwas mehr.

    Ich schreibe diese Geschichte um zu beweisen, dass ich schreiben kann

    Ja auch das. Man ist kreativ und man versucht auch seinen Stil zu finden und zu verbessern und glaubt daran, dass seine Geschichte zu gut ist um auf dem Papier zu bleiben. Meine derzeitige Story für Yu-gi-oh! ist denke ich schön durchgeplant und so logisch wie Yu-gi-oh! sein kann. Wäre deshalb schade drum wenn ichs liegen lassen würde.
    (ich sehe es kommen, es wird Feedback in strömen fließen, bei dem unglaublich beliebten Thema yay -.-)

    Einfach, weil ich ja schon einmal damit angefangen habe.

    Ja, selbst als bei mir überhaupt kein Feedback mehr kam, was man anfängt ja, das macht man auch zu Ende.
    Wenns auch nur für sich ist.


    Wie gesagt, eine FF kann sehr lesenswert sein und selbst wenn nicht, kann der Autor sich nie verbessern, oder wissen woran er ist.
    Deshalb hoffe ich, wenn ich ein paar Monate später mal meine hier und wo anders einreiche, dass etwas Resonanz kommt.
    Zumindest 1, 2 Kommis.


    Was aber auch gut klappt, wenn man denn vor allem nach Verbesserungsvorschlägen sucht. Ein Togetherprojekt.
    Man arbeitet einfach mit jemanden zusammen. Entweder sind es dann zwei Charaktere die parallel voneinander da selbe Erleben nur eben aus ihrer Sicht, teilweise auch andere Orte begehen aber in der selben Welt leben, zur selben Zeit und mit den selben Einflüssen konfrontiert werden eventuell Gegnern und so. Oder sie setzen eine einzige Story gemeinsam durch indem sie sich gegenseitig korrigieren und ergänzen. So kann man Unklarheiten und Plotholes frühzeitig erkennen. Genau so Stellen, die weniger logisch durchdacht sind. Ist wirklich nützlich, wenn man nicht alleine an was arbeiten muss.


    Und vom produktiven Standpunkt abgesehen. Ich denke man darf hier wirklich eitel sein und Feedback wollen, nur um stolz zu sein.
    Man hat eine Geschichte geplant, aufgeschrieben und versucht sie so logisch und spannend wie möglich zu gestalten.
    Man hat ein paar Egostreicheleinheiten verdient, solange man nicht total abhebt.

  • Wenn ich schreibe - und das kommt sowieso eher seltener vor als ich mir wünschen würde - tue ich das in erster Linie, um Gefühle, Gedanken, Probleme irgendwie nieder zu schreiben und greifbar zu machen. Die Frage, ob sich der Prozess des Schreibens überhaupt "lohnt", stellt sich mir also eher weniger. Viel mehr hilft mir das Schreiben selber, Gedanken zu ordnen und mich wieder auf Wesentlicheres konzentrieren zu können. Dabei ein Publikum zu haben ist zwar nett, aber nicht weiter erstrebenswert für mich. Ist wohl auch einer der Gründe, warum vieles, was ich schreibe eher konzeptlos und durcheinander erscheint - weil mir eben das eigentliche Niederschreiben wichtiger ist als die Feinpolitur.

  • Ich frag mich auch oft genug, für wen ich eigentlich schreibe. Ich schreibe zwei Arten von Geschichten: Fanfictions und eigene Geschichten, die hoffentlich mal als eigenes Buch rauskommen.
    FFs schreibe ich natürlich für Fans der Geschichte, zu der ich schreibe, für Fans des Genres, oder Fans des Pairings. Allerdings liest selten jemand meine FFs, was entweder an meinem grottigen Schreibstil, meinen furchtbaren Stories oder an der Plattform, auf der ich sie hochlade, liegt. :x Ich hoffe, es ist Letzteres.


    Meine eigenen Geschichten schreib ich auch, damit sie hoffentlich irgendwann mal jemand liest. Ich träum schon, seitdem ich ein kleines Kind bin davon, Schriftstellerin zu werden. Leider bin ich sehr demotiviert und kämpfe andauernd mit dem Gefühl, dass eh kein Mensch das lesen würde, was mich wiederum vom Schreiben abhält.


    "Aber du solltest für dich schreiben und nicht für andere Leute oder Kommentare!!!11111einself" - Dieses Argument nützt mir leider nichts, da ich mich sonst nicht dazu motivieren kann, auch wirklich zu schreiben. Ich brauch das Feedback und das Wissen, dass auch wirklich jemand liest, was ich schreibe, sonst kann ich es einfach nicht.;;

  • Nettes Topic! ^^


    Also, ... anfangs wollte ich einfach das loswerden, was mir im Kopf rumspukt. Damals noch als Fanfiktion zu bestehenden Themen. Ich dachte mir als 15-Jährige:
    "Wäre doch cool, wenns so weitergehen würde...!"
    Danach hatte ich eine Phase, in der ich nur für mich geschrieben habe, mehr oder weniger zur Selbstfindung.
    Mittlerweile hat sich das aber alles geändert und ich habe lange überlegt, was ich eigentlich bezwecken will... Bis ich dann RE:Creators gesehen hab. Vielleicht sagt der Anime jemand was. Dort hat einer sinngemäß gesagt:


    "Ich möchte Leuten helfen und Hoffnung schenken..."


    Das klingt total abgedroschen, stilisiert und/oder idealistisch, aber im Endeffekt haben mir viele Geschichten genau das Selbe gebracht. Nämlich abschalten und einfach das Vergessen, was dort draußen schief läuft und wieder Kraft schöpfen. Auch wenn Geschichten nur erfunden sind, färbt das Verhalten ab und kann daher Kraft spenden:
    "Dem Charakter geht es grad schlecht, aber er erlebt auch wieder gute Zeiten und schafft es, seine Probleme zu bewältigen!"


    Diese Haltung habe ich irgendwann übernommen und meine Geschichte komplett zu dem umgeschrieben, was sie heute ist und wohl auch bleibt. ^^


    bellchen Evoli

  • Machen wir uns hier mal nix vor: Ich will gelesen werden.
    Das heißt nicht, dass ich nur mit dem Schreiben angefangen habe, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Nein, angefangen habe ich, weil es da diese eine Geschichte gab, die unbedingt geschrieben werden wollte, ansonsten aber vielleicht bis heute nie das Licht der Welt erblickt hätte. Natürlich könnte ich diese Geschichte auch privat für mich allein schreiben, aber die Tatsache, dass Leute sie hier sehen können und dass ich Leute auf die Dinge aufmerksam machen kann, die ich mag, ist ein großer Motivationsfaktor. Und wofür sollte man eine Geschichte schreiben, wenn sie nie gelesen wird?
    Tatsächlich habe ich ja mit ~12 bis 13 schon einmal an einer Pokémon-Fanfiction um Mewtu (das ich im Text stur Mewtwo genannt habe - cringe!) gearbeitet. Ich hatte mir einen groben Plot überlegt, Twists in selbigem, wusste, wie es enden würde, aber nicht genau, was zwischen Anfang und Ende passiert (witzigerweise also ziemlich ähnlich wie mit God Stone). Der Unterschied ist allerdings, dass ich damit nur und ausschließlich deswegen angefangen hatte, weil ich im FF-Bereich stehen und gesehen werden wollte. Im Endeffekt habe ich diese FF allerdings nie veröffentlicht und die 2-3 Kapitel existieren (leider?) nicht mehr. Wahrscheinlich fehlte mir damals dann doch der Mut und einen Account hatte ich auch noch nicht.
    God Stone hingegen hat ein bisschen seltsam angefangen. Eigentlich hatte ich ja nicht vor, nochmal ins Schreiben reinzugeraten, aber es ist einfach passiert und ich hatte plötzlich den Prolog da stehen. Dann den ersten Teil eines ersten Kapitels, den zweiten, den dritten. Und es ging einfach weiter. Das Schreiben habe ich also mehr oder weniger zufällig "wiederentdeckt" und als Folge beschlossen, das auch öffentlich zu machen. Warum auch nicht, ist ein geiles Gefühl.
    Im Großen und Ganzen kann man also sagen: Ich habe für mich und für God Stone selbst angefangen, und die Interaktion mit Gleichgesinnten hält mich dabei. Auch wenn ich vermutlich auch im Falle eines toten FF-Bereichs weitermachen würde.

  • Willi00

    Hat das Label Inspiration hinzugefügt.
  • Eine gute Frage. Früher habe ich einfach meine Gedanken und Ideen niedergeschrieben, die dann nie jemand anderes zu Gesicht bekommen hat, aber es hat mir Spaß gemacht. Das waren auch Geschichten, bei denen das auch ganz gut so war. (Kennen sicher einige hier - man sieht nach vielen Jahren etwas Selbstverfasstes und bekommt leicht die Krise, was man sich dabei nur gedacht hat.) Seit ich online unterwegs bin und auf den Geschmack von Fanfictions (später auch eigene Werke) gekommen war, habe ich dann zu bestimmten Fandoms sehr viel geschrieben. Einerseits für mich selbst natürlich, weil ich einige Ideen dafür hatte und sie dann alsbald aufschreiben musste, sonst war das ein unangenehmes Gefühl. Andererseits war ich auch neugierig, was andere Leser dazu denken und war auf deren Kommentare gespannt.

    Mittlerweile habe ich eine jahrelange Schreibpause hinter mir, teilweise aus mangelnder Kreativität als auch aus persönlicheren Gründen. Aber das Schreiben hat mir immer etwas gefehlt. Ich mag es, mir etwas auszudenken, es niederzuschreiben und die Tasten zu bearbeiten. Dass mir das so lange nicht möglich war, finde ich schade.

    Also um die Frage eindeutig zu beantworten: Ich schreibe vor allem für mich, aber auch die Meinungen anderer Leute zu meinen Werken interessiert mich. Doch wenn ich keine Freude daran hätte und nur aus reiner Selbstbestätigung - das wäre mir zu lästig.

  • Ich habe sehr vieles im Kopf, das ich noch gar nicht aufgeschrieben habe oder Geschriebenes, das ich niemandem gezeigt habe. Ob man das am Ende veröffentlicht und teilt oder nicht: es ist immer schön, wenn jemand einfach nur ein kreatives Hobby hat und sich kreativ auslebt. Das ist imo für sich schon sehr viel Wert und ist etwas, das man immer unterstützen sollte, wenn jemand mit einem kreativen Hobby beginnt. Am Ende soll ein kreatives Hobby dabei helfen seine Fantasie auszuleben und sich auch in anderen Bereichen zu entfalten. Es macht mir einfach unglaublich Spaß etwas zu erschaffen und mit meiner Fantasie herumzuspielen.

    Es ist daher schon viel Wert, wenn man es nur für sich selbst tut. Es mit anderen zu teilen und zu hoffen, ist aber ebenfalls ein großer Teil davon. Ehrlich gesagt sehe ich keinen Sinn darin FÜR den Leser zu schreiben.

  • Für wen schreibt man überhaupt?

    Das ist eine schöne Frage und ich versuche das mal für mich persönlich aufzuschlüsseln und mit euch meine Gedanken dazu zu teilen.

    Als ich angefangen hatte meine erste Geschichte zu schreiben kam das da heraus, dass ich selber immer viele Gedanken im Kopf habe von kleineren Mini Geschichten, welche ich mir über den kompletten Tag zusammen gesponnen habe, ich von anderen Leuten ihre Geschichten gelesen habe und ich mir dann so selbst dachte "warum probiere ich es selbst nicht mal aus?". So fing ich dann an zu schreiben.....aber ja, für wen schreibe ich? Anfangs war es wohl hauptsächlich für mich selbst, um zu schauen "kann ich das?". Als ich dann am schreiben war und mit einer Person darüber am schreiben war, kam wir irgendwann auf den Punkt "wieso postest du das nicht und schaust an, was du verbessern könntest/wie es den leuten gefällt?". Anfangs war ich etwas skeptisch darüber, da ich keine Ahnung hatte, wie hart die Kritik ausfallen wird oder ob es überhaupt jemand lesen würde. Dennoch habe ich es dann gepostet und das Feedback war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte und es gab ein paar Leute, die gerne mehr davon lesen würden. So hatte ich dann neben dem Schreiben für mich auch herausgefunden, dass andere Leute scheinbar auch meine Geschichten interessiert, somit schreibe ich dann auch mit für diese weiter und nun nicht mehr "nur" für mich selbst.


    Wenn ich jetzt von Geschichten weg gehe und über zu Gedichten, diese schreibe ich meist individuel und gezielt für andere Person. Das sind aber dann entweder spontan Ideen oder ein moment, wo ich mir selber sage "ich möchte die Person glücklich machen".

  • Der freundliche Geist der Moderation - gepriesen sei er, Lyrikwunder in Blau Flocon - hat mich gechallenged, meinen alten Beitrag zu lesen. Ich muss sagen, anfangs eine Mischung aus Cringe und Langeweile, weil ich so ausgeschweift bin, uh. Aber irgendwie flog da ein wenig Optimismus mit, den ich heute an mir vermisse, haha, danke dafür Uni und Co. Jedenfalls habe ich jetzt eine ganze Weile darüber nachgedacht. Die Frage wirkt recht simpel, aber ich kriege sie nicht ganz geknackt, fand mich aber in den drei Zitaten hier ganz gut wieder:


    "Ich möchte Leuten helfen und Hoffnung schenken..."


    Das klingt total abgedroschen, stilisiert und/oder idealistisch, aber im Endeffekt haben mir viele Geschichten genau das Selbe gebracht.

    Machen wir uns hier mal nix vor: Ich will gelesen werden.

    Ich finde den Gedanken recht verständlich und ich glaube, das ist eine intrinsische Motivation, die davonkommt, auch gelesen werden zu wollen. Das beides ergänzt sich insofern, zumindest für mich, dass der Wunsch schon da ist, seine Werke teilen zu wollen. Da kommen sicherlich viele, kleine Aspekte hinzu und wandeln sich auch gerne mit der Zeit, was gut ist, aber anderen etwas zeigen zu wollen – völlig natürlich. Und im Idealfall wünscht man sich dann doch ganz gerne genau das, was Leute in Interviews und nostalgischen Monologen von sich geben: „Dieses Zitat/Bild/der Moment haben mich verändert/geprägt/gerettet.“ Indirekt wünsche ich mir zumindest immer, anderen Gedanken zu schenken, Interpretationen, einfach ein Feuer. Dass es sie vielleicht sogar verändert oder etwas auslöst in ihnen. Der Gedanke ist irgendwie motivierend.^^

    Ehrlich gesagt sehe ich keinen Sinn darin für den Leser zu schreiben

    Und der Teil von Bastet führt mich tatsächlich zu einem Tipp (ihr kennt vielleicht diese komischen „10 Writing Rules from…[berühmter Autor/berühmte Autorin].“ Und da sind oft Regeln oder Tipps, die ich unterstützen würde und gelegentlich auch welche, die ich für mich niemals so annehmen würde. Gelegentlich ist da sogar schädlicher Schwachsinn drinnen. Deswegen lasst euch nie vorschreiben, worüber ihr schreibt und wie ihr das machen wollt. Aber ein Tipp hat mir gefallen (keine Ahnung von wem, sorry), nämlich niemals für die anonyme Masse zu schreiben. Und das war einer der wenigen Hinweise, die mir wirklich was gebracht haben. Ich habe teilweise nämlich auf dem Weg zu einer Buchidee nicht geschrieben, weil ich ständig im Hinterkopf hatte, was beliebt war, was oft verkauft wurde, was Leute auf Reddit und sonst wo sich wünschen. Dabei ist es völlig sinnlos für eine anonyme Masse zu schreiben, die nicht gesehen oder erfasst werden kann. Das tut einem nichts und hat mich zeitweise wirklich blockiert. Die abgeschwächte Version habe ich auch abgelegt, nämlich für eine spezielle Person zu schreiben. Turns out…für eine analytische Naturwissenschaftlerin zu schreiben, war keine gute Idee und nicht motivierend. XD

    Also um die Frage eindeutig zu beantworten: Ich schreibe vor allem für mich, aber auch die Meinungen anderer Leute zu meinen Werken interessiert mich. Doch wenn ich keine Freude daran hätte und nur aus reiner Selbstbestätigung - das wäre mir zu lästig.

    Schließe mich der Aussage an. Es ist eine Mischung aus sich selbst treu bleiben, für sich in gewisser Weise schreiben und eben auch den Wunsch, es mit anderen zu teilen, aber nur für Bestätigung (man kann sich über Likes und Kommis immer freuen, keine Frage) ist es doch eher nicht zu empfehlen. Und Spaß sollte auch da sein. Außer beim Korrigieren/Revidieren! Das suckt einfach nur hart, ernsthaft…x)


    Deswegen würde ich mir gar nicht so intensiv Gedanken machen, für wen ich schreibe, weil es schneller schädlich als gut sein kann. Das zählt jetzt übrigens eher für epische Werke. Wenn es um lyrische Werke geht, ist der Gedanke an eine spezifische Person oder Sache wesentlich angenehmer und führt mich gelegentlich ganz gut. Bei Drabbles macht das auch Spaß!

  • In der Regel schreibe ich für mich selbst. Manchmal träume ich vor mich hin, höre einen Song und stelle mir dazu eine Story im Kopf vor, oder sehe etwas und denke mir "Ha, darüber müsste man eigentlich mal eine Fanfiction schreiben". Das Schreiben beruhigt mich und hilft mir, mich von negativen Gedanken und Emotionen zu lösen. Meine Geschichten schreibe ich auf Deutsch, übersetzte sie dann später Stück für Stück ins Englische. Im Moment (besser gesagt heute), habe ich ein neues Projekt angefangen. Dieses Mal fange ich aber auf Englisch an und übersetze die Geschichte dann erst ins Deutsche. Für mich ist das eine schöne Herausforderung. Natürlich freue ich mich auch immer total über Reads und Kommentare, vor allem über konstruktive Kritik. Es ist schön, wenn die eigene Idee auch von anderen Lesern gefeiert wird.