Tomb Raider

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  • Wenn man einmal in sich geht und über berühmte Videospielcharaktere nachdenkt, so werden die meisten hier garantiert auf Mario kommen. Aber genauso sollte Lara Croft vielen hier ein Begriff sein. Das geschieht auch nicht ohne Grund, schließlich existiert die Tomb Raider Reihe seit mittlerweile gut 17 Jahren und weiß es, viele emsige und rätselfreudige Gamer zu begeistern.
    Der neuste Teil der Reihe, der von Crystal Dynamics entwickelt wurde und auf den schlichten Namen Tomb Raider hört, zeigt die Ursprünge der Reihe und somit Laras erstes Abenteuer, wo gezeigt wird, wie sich Lara von der braven Studentin zur gnadenlosen Grabräuberin entwickelt.


    Entwickler: Crystal Dynamics
    Publisher: Square Enix
    Erstveröffentlichung: 05.03.2013
    Genre: Action
    USK: keine Jugendfreigabe



    Story

    Das Abenteuer beginnt damit, dass Lara und die Crew der Endurance auf dem Weg sind, um das Geheimnis einer verschollenen japanischen Kultur um die Sonnenkönigin Himiko zu lösen. Lara vermutet die Insel Yamatai im Drachendreieck und rät der Crew dieses anzusteuern. Im Drachendreieck angekommen, geraten sie in einen Sturm und stranden auf einer ihr zunächst unbekannten Insel. Als Lara dann ihre Freunde am Strand erblickt, wird sie von hinten niedergeschlagen und wacht im wahrsten Sinne Hals über Kopf auf, denn unsere junge Heldin ist Kopf über an der Decke baumeld gefesselt. Lara kann sich befreien und nun heißt es: Überleben, die Crew finden und die Insel verlassen. Blöd nur, dass Wirbelstürme verhindern, dass man die Insel verlassen kann. Diese Wirbelstürme sollen dafür sorgen, dass schon viele Menschen Schiffbruch auf der Insel erlitten haben, diese aber aufgrund dieser nicht verlassen konnten. Lara vermutet, dass das alles mit der Sonnenkönigin Himiko zusammenhängt. Somit muss Lara versuchen, das Geheimnis der Sonnenkönigin Himiko zu lösen.
    Die Story zeichnet sich nicht gerade durch Komplexität aus, aber dass muss sie auch nicht. Trotzdessen, dass sie nämlich ziemlich abgebrüht ist, muss ich gestehen, dass sie es schafft das gesamte Spiel über zu unterhalten. Das liegt aber sicherlich auch eben daran, dass man mal als Spieler ein anderes Bild von dem spielbaren Hauptcharakter bekommt. Schon bei ihrer ersten Befreiungsaktion wird Lara schwer verletzt und unsere junge Heldin wirk im Laufe des Abenteuers schon wirklich optisch sehr ramponiert und besitzt am Ende eine Reihe von Narben und Verletzungen.

    Ja, der spielbare Charakter wirkt hier wirklich mal nicht wie der Testosteron geschwängerte, emotionslose Superheld, sondern eben im Laufe der Story wie ein Mensch, da Lara verletzlich wirkt und mit dem ersten Töten in den Cutscenes schon ihre Probleme hat. So entschuldigt sie sich zu Beginn sogar bei dem erlegten Hirsch, den sie aber töten musste, um an Nahrung zu kommen. Im Laufe des Spiel muss sie immer öfters über sich hinauswachsen. Ich muss sogar sagen, dass dies auch das gesamte Spiel in meinen Augen so besonders macht. Man findet es selten, dass eine Figur in einem 3rd Person Shooter so verletzlich und vor allem menschlich wirkt, sie zeigt, dass man nicht als ein Held geboren wird, sondern eben zu einem wird.



    Gameplay
    Auffallend am Game ist natürlich, dass sich das Gameplay, leider muss ich sagen, sehr stark gewandelt hat. Statt wirklich interessanten und kniffligen Kletterpassagen gibt es nun daueraction mit Pistole, Bogen und Maschinengewehr. Dabei läuft man lediglich wie bei vielen anderen 3rd Person Shootern eher von Deckung zu Deckung, ballert alles nieder was einem stört und rennt zur nächsten. Statt Medipacks, wie man es eben noch aus alten Teilen kennt, gibt es HP-Regeneration, was dem Spiel den nächsten Tomb-Raider-Kill aufsetzt. Was ich bei den alten Teilen mochte, war eben noch das Ressourcen management, sprich es gab nur eine begrenzte Anzahl an HP und die musste man durch Medipaks heilen. Da diese aber nicht Kiloweise im Spiel vorkamen, musste man versuchen, mit diesen auch zu haushalten, man musste vorsichtig sein und konnte es sich nicht leisten durch Unvorsichtigkeit HP zu verlieren.
    Das gibts dank HP Regeneration nicht mehr, man geht einfach in Deckung und wartet darauf, bis Mama der lieben Lara die Nase pudert. Das stört in dem Sinne in zweierlei Hinsicht: Zum einem zerstört dieses Gameplay die Atmossphäre. Lara ist auf einer Insel und muss überleben. Dies kommt in den Cutscenes auch gut rüber, eben weil sie sich bei dem erlegten Hirsch entschuldigt und so. Als spielbare Figur allerdings tötet sie viele Gegner auf brutalste Art und Weise, da bleibt nichts übrig, von der braven Studentin, sie wirkt zuweilen, wie ein kaltblütiges Monster, ein Bild, was zuvor eher auch nicht in anderen Teilen gezeigt wurde. Weniger Feinde und vlt. auch mal Situationen, wo man nicht zwangsläufig die Gegner töten muss, hätten dem Spiel gut getan und der Story auch seitens des Gameplays Glaubwürdigkeit verliehen.

    Weiterhin trägt die HP-Regeneration nicht gerade zur Glaubwürdigkeit des Spieles bei. Würde es nicht mehr Sinn machen, wenn sich Lara durch Verbandszeugs etc. heilen müsste, oder dass sich die HP eben bei Verletzungen nicht ganz regeneriert? Games wie MGS 3 haben doch gezeigt, dass sowas möglich ist.
    Weiterhin zerstört das Gameplay auch den Schwierigkeitsgrad völlig. Den normalen Schwierigskeitgrad würde ich schon fast als idiotensicher einstufen, da es echt verdammt schwer ist, mal zu sterben.
    Wo wir zum nächsten Kritikpunkt kommen und das ist der echt unterirdische Schwierigkeitsgrad. Das schlägt nicht nur die HP-Regeneration zu buche, nein, auch die Gegner sind strunzenhohl, lassen sich sehr leicht ablenken und kommen gerne mal unkontrolliert auf dich zu, wo du sie mit dem guten Freund der Schrotflinte liebevoll in Empfang nehmen kannst. Mit der Zeit tragen die Gegner zwar Rüstungen, da aber auch die Waffen besser werden, stellen diese keine sonderlich große Herausforderung dar. Weiterhin sind die Rätsel nicht sonderlich schwer und die Kletterpassagen, von denen reden wir nicht, weil sie so schön hervorgehoben wurden, dass man schon wirklich blind sein müsste, um diese nicht zu erkennen.
    Es ist zwar jetzt alles Erwähnte nicht so megaschlecht, aber eben leider nix Neues mehr, da man alles schon iwie bei der Konkurrenz gesehen zu haben scheint. Zwar versucht man in das Spiel Stealtheinlagen mit einzubauen, diese aber, sagen wir es mal so, nicht gut umgesetzt wurden. Zwar kann man seine Gegner lautlos killen, aber das Ablenkungsmanöver hierfür ist immer das selbe: Man schießt einen Pfeil an eine Wand in der Nähe der Gegner, worauf hin einer von denen den anderen Partner aus den Augen lässt und man ihn genüßlich abschießen kann. Macht man dies nicht, wird man sofort entdeckt und obwohl die Gegner nicht genau wissen, wo man sich befindet, kommen sie dann auf einen zugestürmt.
    Im Game gibt es auch Quicktime-Events, aber diese halten sich zum Glück in Grenzen und wirken nicht aufgesetzt und sind auch nicht frustrierend, da man auf Ellenlange Tastenkombinationen weitesgehend verzichtet und diverse Aktionen immer mit der selben Taste ausgeführt werden.
    Was ich positiv finde, ist die Tatsache, dass man im Game nun durch das Erfüllen von Spielabschnitten, der Jagd etc. Erfahrungspunkte bekommt, die man dann nutzen kann, damit Lara neue Aktionen lernen oder ihre bestehenden Aktionen verbessern kann. Weiterhin findet man in der Umgebung Bergungsgut, mit denen man die Waffen aufbessern kann. Dafür muss man nur im Lager Rast machen. Gerade durch das Bergungsgut muss man die schöne Umgebung zwangsläufig erkunden, da dieses zum Beispiel auch in Kisten abseits des linearen Pfades zu finden sind. Auch löblich ist, dass man eben doch eine gewisse Freiheit hat, denn die Schatzsuche gibt es immer noch. In den einzelnen Inselabschnitten kann man Dokumente, Reliquien oder alte Tempelanlagen finden. Man versucht hier zumindest etwas Tomb Raider Stimmung aufkommen zu lassen, jedoch kommt dies nur zuweilen auf, weil eben die Rätseleinlagen nicht der Rede wert sind und diese Tempelanlagen meist nach 10 min Spielzeit wieder abgefrühstückt wurden. Ein paar Rätsel, Fallen und etwas mehr Umfang hätten da sicherlich gut getan, zumindest alte Rätselfreunde hätte es erfreut, da es immerhin optional ist.
    Was ich positiv finde, ist dann doch die Tatsache, dass es in den relativ linearen Levelabschnitten (zumindest ist das Game, wenn man dem Storyverlauf verfolgt sehr schlauchförmig) eben nicht Zwangsläufig eine Wegmarkierung gibt, die einem sagt, wo man hin muss, weil ich mich da zunehmend verarscht vorkomme, schließlich sollte es eig. keine geistige Meisterleistung sind um von A nach B zu gehen. Man kann zur Not Laras Instinkte auf Knopfdruck aktivieren und dann erkennt man eine Lichtsäule mit der Wegmarkierung, genauso werden Kletterwände hervorgehoben, also schon was für die ungeduldigen unter den Gamern, obwohl das Auffinden von Stellen, wo man Kletter kann, nicht gerade schwer ist. ._.
    Das Fazit des ganzen ist, dass die Entwickler versuchten einen Kompromiss aus dem alten Tomb Raider und neuer, stupider 3rd Person Shooter Action zu schaffen. Dies ist ihnen aber nur teilweise gelungen. Die Rätseleinlagen sind echt nicht der Rede wert, es wird entschieden zuviel geballert und genau das ist der große Kritikpunkt. Man will Lara als verletzliche Frau darstellen, aber gleichzeitig muss man sich alá Rambo durch Horden von Gegner ballern, es gibt HP-Regeneration und null Ressourcen-Management ist von Nöten. All dies zerstört die Atmosphäre leider doch so ziemlich. Auch wenn das alles leider so ziemlich niedermachend klingt, es ist leider nun mal wirklich nichts wesentlich Neues in dem Game, vieles für was man die Tomb Raider Spiele liebte ist eben kaum noch vorhanden. Weiterhin kränkelt das Game eben aufgrund des Gameplays an den typischen Krankheiten, die heutzutage viele moderne Shooter haben.




    Grafik

    Anders als beim Gameplay, muss man sagen, dass sich hier die Macher wirklich sehr viel Mühe gegeben haben und ein grafisch wirklich bildhübsches Spiel gezaubert haben, was in wirklich allen Punkten zu überzeugen weiß. Die Texturen sind super, die gesamte Spielwelt ist sehr detailliert und wunderschön gestaltet. Auch in Punkto Orte hat man versucht, möglichst viel aus der Szenerie tropische Insel heraus zu holen. Hier war man wirklich sehr detailverliebt. Auch die schönen Licht- und Schatteneffekte kann man hervorheben, so wie das Design der Hauptfigur. So bekommt Lara mit der Zeit immer mehr Wunden und die Kleidung verschleißt zunehmend. Hier gibt es, anders als beim Gameplay, wirklich nichts auszusetzen.



    Soundtrack
    Auch der ist in seiner Gesamtheit wirklich schön und stimmig. Zwar sind jetzt keine richtigen Kracher dabei, aber der Soundtrack ist stimmig und passend und unterstreicht die Atmosphäre in meinen Augen wirklich sehr gut, zumindest das, was davon noch übrig ist ^^. Hinzu kommt die Tatsache, dass Lara wirklich hervorragend deutsch synchronisert wurde. Die Sprecherin macht hier wirklich einen super Job und schafft es sehr gut Laras Gefühle darzustellen. Sie wirkt unglaublich glaubwürdig. Aber auch die anderen Sprecher verrichteten ihr Arbeit unglaublich gut.


    Pro
    + Super Story
    + mal ein verletzlicher Videogamecharakter und kein Rambo (zumindest laut Story)
    + wunderschöne Grafik
    + vielseitige Spielwelt
    + super Synchro
    + kinoreife Unterhaltung
    + glaubwürdige Charaktere...


    Contra
    - ... was leider vom Gameplay her nicht gut rüberkommt
    - sehr leichter Schwierigkeitsgrad
    - kein Ressourcenmanagement
    - mäßige KI

    - kaum Rätsel
    - 0815 Gameplay



    Fazit
    Tomb Raider hätte die Chance gehabt, ein wirklich einzigartiges Game zu werden. Allerdings ist hierfür vieles nicht konsequent umgesetzt wurden, die Stealtheinlagen verlaufen immer nach dem selben Schema und ermöglichen kaum Freiheiten, genauso wie die Rätsel eben nicht gerade knifflig sind und allgemein wird viel zu viel geballert. Dies ist aber allerdings immer noch unterhaltsam, wenn man auch mal auf die stupide Action steht, die keinerlei spielerischen Anspruch an den Spieler hat. Die Cutscenes, aber auch die Grafik erzeugen ein bombastisches Actionfeuerwerk ... das wars dann leider auch schon.
    Fans, die die alte Lara eben genau wegen den Rätsel- und Klettereinlagen liebten, und mit der ganzen Action nichts anfangen können, werden leider Gottes wenig Spaß mit dem Game haben, dafür wurden einfach zu viele Tomb Raider Elemente entfernt und durch massen kompatible Action ersetzt. Was ich so gesehen auch schade fand, war, dass das Game an Atmosphäre durch die viele Action und der Tatsache, dass aus Lara relativ schnell eine kaltblütige Killerin wird, zunehmend einbüßt. Hinzu kommt, dass Munitionsüberschuss und HP Regeneration einfach nicht zu einem Überlebensszenario passen. Es ist ein gutes Actiongame, aber es besticht eher nur durch die Technik und die Story, vom Gameplay her kriegt man leider nicht sonderlich viel geboten.


    Story: 86%
    Gameplay: 70%
    Grafik: 96%
    Soundtrack: 82%

    Gesamt: 84%