Von Anachronismen, Paradoxien und stabilen Zeitschleifen

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/9iAkHgS.jpg
    bildquelle


    Die alltäglichen Spitzfindigkeiten der vierten Dimension, oder: Wie ich gestern meinem Begräbnis beigewohnt haben werde


    Die meisten von uns reisen mit einer Geschwindigkeit von 60 Minuten pro Stunde in die Zukunft. Doch hiermit ist es nicht getan - wer hat nicht schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, das Ganze zu beschleunigen, zu verlangsamen, oder soger die Zeit ganz zurückzudrehen? Und eben weil dieses Thema durchaus jeden Menschen mal beschäftigt, finden derlei Ideen und Vorstellungen ihren Weg in die unterschiedlichsten Geschichten. Dieses Topic - inhaltlich mit dem des Reset-Buttons verwandt - soll sich um alles Zeitliche drehen, was in Geschichten aufkommen kann!
    Und die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Natürlich wäre da zum einen die Art Zeitmanipulation wie im grade verlinkten Topic - jemand hat die Fähigkeit, die Zeit zurückzudrehen und alles erneut passieren zu lassen, wenn ihm das Ergebnis nicht gefällt. Ein klassisches Beispiel dieser Art von Zeitreise findet sich im Film »Das Mädchen, das durch die Zeit sprang«. Doch die Möglichkeiten sind weitaus vielfältiger! So können manche Superhelden die Zeit verlangsamen, andere sie beschleunigen. Manche haben eine Zeitmaschine und können damit in die Zukunft reisen, aber nicht in die Vergangenheit (wie in »Idiocracy«). Dann gibt es aber noch diejenigen, die komplett über die Zeit verfügen, indem sie sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit reisen können - wie etwa der Doctor aus »Doctor Who« oder Hiro aus »Heroes«. Eine Softcore-Variante sind wohl die Wahrsager und Wahrsagerinnen. Sie erkennen die Zukunft oder die Vergangenheit, und versuchen ihr Bestes, gesehenes Unheil abzuwenden!


    Beispiele für Zeitreisen sind zahlreich. Und so zahlreich sie sind, so viel Kopfzerbrechen verursachen sie auch. Da wären die berühmten Zeitparadoxien: Was passiert, wenn man in die Vergangenheit reist und sich selbst tötet? Oder den eigenen Vater? Verschwindet man dann? Doch wenn man nie existiert hat, wie hätte man dann den eigenen Vater oder sich selbst töten können? Lange Zeit schon beschäftigen sich Autoren und Physiker mit diesem Problem, wobei erstere den Vorteil besitzen, sich nicht allzu sehr an die Realität gebunden fühlen zu müssen. Da gibt es dann deterministische Anläufe: What happened, happened. So sehr man es auch versucht, man kann ein früheres Ereignis nicht verhindern, jeder Versuch ist zum Scheitern verursacht. Andere Anläufe gibt es mit Paralleluniversen: Wer in die Vergangenheit reist, erschafft dadurch ein Paralleluniversum, und Veränderungen, die die Person hervorruft, beeinflussen dann nur dieses neue Universum und nicht das, aus dem man selbst stammt. Ein Beispiel hierfür wäre die Serie »Steins;Gate«, doch es gibt viele weitere. Oder aber man führt so genannte Fix-Punkte ein: einzelne Ereignisse in Raum und Zeit, die auf jeden Fall eintreten werden, egal was man tut.


    Doch ganz gleich für welches Setting man sich entscheidet, man wird nicht drum herum kommen, mit der Zeit zu spielen. Oft ist es Zeitreisenden verboten, sich selbst zu treffen, viele dürfen in historische Ereignisse nicht eingreifen. Auch gibt es häufig Menschen, die alles geben, um ein schreckliches historisches Ereignis zu verhindern. Auch Zeitschleifen sind beliebt - entweder, die Hauptdarsteller sind in einer solchen gefangen, wie in den »Endless Eight« der Haruhi Suzumiya oder Ereginisse sind Ursache und Wirkung zugleich ... indem man beispielsweise sein eigener Großvater wird, oder man wird von einem zukünftigen Ich aus dem Gefängnis befreit, nur damit man dann in die Vergangenheit reisen und sich selbst befreien kann. Anders herum geht es natürlich auch: Man reist zurück, um etwas Schreckliches zu verhindern und verursacht dieses Ereignis dann versehentlich selbst. Zeitreisen ermöglichen es den Menschen sogar, einander in der falschen Reihenfolge zu begegnen, oder gar in umgekehrter Reihenfolge, wie in »Die Frau des Zeitreisenden« oder in »The Somnambulist«.


    Es gibt viele Wege, Zeitreisen in geschichten zu implementieren, und oftmals bleibt es nicht bei einem einzigen dieser Bausteine. Sie werden vermischt, manchmal nicht konsequent durchgehalten und ergeben stellenweise nicht den geringsten Sinn. Außerdem nehmen Zeitreisen in den häufigsten Fällen ein böses Ende - wer mit der Zeit spielt, neigt dazu, sich dabei die Finger zu verbrennen, denn plötzlich läuft alles aus den Fugen und die Charaktere können ihr Schaffen getreu des Schmetterlingseffekts nicht mehr kontrollieren: Eine minimale Veränderung in der Vergangenheit führt plötzlich zu einer komplett anderen Gegenwart, die man so nie haben wollte. Doch was sagt ihr dazu?

    • Mögt ihr Zeitreisegeschichten?
    • Was für Zeitreisevarianten sagen euch zu, welche überhaupt nicht?
    • Findet ihr Superhelden, die die Zeit kontrollieren können, zu stark?
    • Sollte es immer böse enden, wenn es jemand wagt, am Zeitgefüge herumzuspielen?
    • Habt ihr selbst schon mal eine Zeitreisegeschichte geschrieben oder könntet ihr euch vorstellen, so etwas mal zu tun?
    • Gibt es eine »elegante« Art, Zeitreisen zu schreiben - ohne offensichtliche Paradoxien und Probleme?
    • Wie würdet ihr eine Zeitreisegeschichte schreiben?
    • Wenn ihr in die Vergangenheit reisen könntet, was würdet ihr tun? In welche Zeit würdet ihr gehen?


  • Haha, das Bild ist das Beste. :D


    Ich mag Zeitreisen eigentlich nicht. Zumindest nicht solche, bei denen es heißt "Du darfst in der Vergangenheit bloß nichts verändern, sonst zerstörst du die Zukunft." Ehrlich, das haben wir alle schon tausend Mal gehört, das hängt mir beim Hals raus.
    Wo ich das aber sehr gerne gemocht hab/mag ist Inuyasha, vor allem weil Kagome nicht Zeit genug findet, um bei sich zu Hause und regelmäßig zur Schule zu gehen / zu lernen und gleichzeitig im Mittelalter zu sein.


    Was ich auch mochte war eig. alles rund um Celebi, was in Pokemon vorkam. Fand das einfach interessant.
    Oder die letzte YGO-Staffel mit dem alten Ägypten, hm...


    Selbst würde ich aber keine Zeitreisen schreiben, weil mir sowas einfach nicht richtig liegt. Das erscheint mir einfach seltsam und wenn ich ehrlich bin habe ich keinen Bock mich mit Zeitreisen zu beschäftigen.


    Wenn ihr in die Vergangenheit reisen könntet, was würdet ihr tun? In welche Zeit würdet ihr gehen?
    Wenn schon würde ich in die Zukunft reisen, weil ich ohne unsere modernen Hygienestandards und Technik nicht leben könnte. :D
    Wenn ich schon in die Vergangenheit reisen müsste, würd ich mir wohl eine kurze Dinosafari gönnen, natürlich ohne gefressen zu werden, und dann wieder ab nach Hause haha XD

  • Es ist mehr ein Interesse als eine Zuneigung, die ich gegenüber Zeitreisegeschichten empfinde, da mein Hauptaugenmerk darauf liegt, wie der Autor die im Startpost angesprochenen Sinnesfragen beantwortet und Probleme löst. Dabei ist es zugegebenermaßen auch ein Eigeninteresse für zukünftige Werke meinerseits, bei denen ich eventuell auch irgendwann den Bedarf einer Zeitreise verspüre oder sie unausweichlich passend erscheint. Leider bin ich noch nicht in den Genuss von "komplexen" Zeitreisen gekommen, welche hauptsächlich im Sci-Fi-Genre stattfinden, denn mein Geschmack liegt eher im Fantasy-Genre, zumindest privat bei Verfilmungen, da ich selten Bücher lese.


    Allerdings bietet das Fantasy-Genre manchmal erstaunlich sinnige Lösungen von Problemen, wie auch das Problem von Zeitreisen. Ein Beispiel wäre das Buch oder der Film "Harry Potter und der Gefangene von Askaban", in welchem es J. K. Rowling schafft, eine meiner Meinung nach "elegante" Form der Zeitreise zu kreieren. Sie lässt ihre Charaktere die Geschichte durchlaufen, Geschehnisse beobachten und erleben lassen, die sich später erst dadurch erklären, dass Harry und Hermine in der Zeit zurückreisen und sich selbst in der Vergangenheit helfen. Hierbei kann schon mal nicht die Frage entstehen, ob die Zukunft nicht dadurch zerstört werden könne, denn die Veränderungen an der Vergangenheit wurden bereits dem Leser präsentiert und sind daher mehr oder weniger nachvollziehbar. Der Einfluss ist so gering gehalten, dass man sich nicht fragt, ob diese Zeitreise nicht noch anderes beeinflusst hat. Äußerst gelungen, aber meiner Meinung nach ebenfalls nur elegant und keineswegs perfekt.


    Die perfekte Zeitreise gibt es wohl in der Tat nicht. Es fängt schon damit an, dass es an der menschlichen Vorstellungskraft scheitert und für einen Zeitraum eine Co-Existenz vom vergangenen Ich und zukünftigen Ich entsteht. Letztendlich ist Zeit eine vom Menschen erfundene Größe, um die Dauer einer Bewegung festzuhalten. Und schon stößt man an das nächste Problem, da es schwer vorstellbar ist, dass nicht schon allein der reisende Körper genug Bewegung erzeugt, um Einfluss auszuüben. Ich vermute, dass man hier leicht abdriften kann und man schnell in der Philosophie und in der Physik endet, aber wie Aprikose es schon optimal formulierte: "Autoren besitzen den Vorteil, sich nicht allzu sehr an die Realität gebunden fühlen zu müssen". So ist es für uns zumindest wie J. K. Rowling möglich, eine elegante Form der Zeitreise zu schaffen, die dem Leser in der fiktionalen Welt logisch erscheint.


    Ich mag Zeitreisen eigentlich nicht. Zumindest nicht solche, bei denen es heißt "Du darfst in der Vergangenheit bloß nichts verändern, sonst zerstörst du die Zukunft." Ehrlich, das haben wir alle schon tausend Mal gehört, das hängt mir beim Hals raus.

    Ja, dort stimme ich dir vollkommen zu, denn vor allem frage ich mich immer wieder, welchen Nutzen eine Zeitreise dann bringen mag. Es gibt andere, weniger problematische Wege, Informationen aus der Vergangenheit an die Gegenwart zu tragen. Warum verwendet man dann eine Zeitreise und geht das Risiko als Autor ein? Dieser gewisse Reiz ist es vielleicht, etwas Interessantes, Überdimensionales zu erschaffen, welches den Leser nochmal fesselt. Dennoch bleibe ich dabei, dass dieser Grundsatz zu umgehen ist und daher sogar unnötigerweise "zum Halse heraushängt". J. K. Rowling und sicherlich viele andere Autoren machen es uns vor, wie man dennoch einen gewissen Grad an Logik trotz Veränderung erhält.


    Findet ihr Superhelden, die die Zeit kontrollieren können, zu stark?

    Bei der Frage ist differenziert zu betrachten, welche Rolle der Superheld spielt, wenn er die Zeit kontrolliert. Kann er sie anhalten und sich selbst bewegen? Kann er sie vielleicht nur für eine bestimmte Zeit anhalten wie im letzten Kampf bei "The Legend of Zelda - Phantom Hourglass"? Sobald Einschränkungen hinzukommen, würde ich mit "Nein" antworten, aber ohne Einschränkungen erscheint ein solcher Manipulator mit dem notwendigen Wissen, was er verändern muss, um seinen Gegner auszuschalten, wirklich unbezwingbar und für eine Handlung ein beendender Charakter.


    Habt ihr selbst schon mal eine Zeitreisegeschichte geschrieben oder könntet ihr euch vorstellen, so etwas mal zu tun?

    Nein, aber nach den gesamten Überlegungen habe ich wirklich Lust bekommen, es auszuprobieren, zumal mich die Zeit generell interessiert. Auch wenn es meinem Hang zum Perfektionismus widerspricht, da es nicht mal perfekt werden kann, wäre es für einen Autor eine gedankliche als auch handlungsspezifische Herausforderung. Allein schon bei der Platzierung der Zeitreise innerhalb der Handlung würde ich mir Gedanken machen, da z.B. eine Platzierung am Ende für mich nicht infrage kommt, da andere Autoren dies schon zur Genüge ausprobiert haben und es dahingehend mir schon zu standardisiert wäre.

  • Zitat von Sakul


    Ja, dort stimme ich dir vollkommen zu, denn vor allem frage ich mich immer wieder, welchen Nutzen eine Zeitreise dann bringen mag. Es gibt andere, weniger problematische Wege, Informationen aus der Vergangenheit an die Gegenwart zu tragen. Warum verwendet man dann eine Zeitreise und geht das Risiko als Autor ein? Dieser gewisse Reiz ist es vielleicht, etwas Interessantes, Überdimensionales zu erschaffen, welches den Leser nochmal fesselt. Dennoch bleibe ich dabei, dass dieser Grundsatz zu umgehen ist und daher sogar unnötigerweise "zum Halse heraushängt". J. K. Rowling und sicherlich viele andere Autoren machen es uns vor, wie man dennoch einen gewissen Grad an Logik trotz Veränderung erhält.


    Jaja, die Uhr war cool.
    Aber wo war sie logisch? Ich wäre bis zum Zeitpunkt von Tom Riddels Geburt zurück gereist und hätte ihn getötet. Harry hätte seinen Eltern und vielen anderen das Leben retten können. Und er tut es nicht, obwohl er beim Stein der Weisen sich das gewünscht hat?
    Dadurch, dass sie Seidenschnabel und Sirius gerettet haben, haben sie auch den Lauf der Zukunft geändert. Warum also nicht gleich Tom Riddle umbringen, als er noch machtlos war? Das ergibt einfach keinen Sinn. Egal, wie man es dreht und wendet. Jeder würde eine solche Uhr für etwas Größeres verwenden und nicht, um mehr Kurse zu besuchen und einen Greif und einen einzigen Menschen zu retten.
    Natürlich, man konnt Tom Riddle nicht umbringen, als er noch machtlos war, weil dann die Geschichte aus gewesen wäre. :pflaster:
    Ich mach der Autorin auch keinen Vorwurf, dass sie ein Plothole erschaffen hat. Das passiert jeden, aber logisch ist es trotzdem nicht.
    Warum hat die Uhr danach keiner mehr verwendet? Als Snape (;() starb? Als Sirius starb? Als Dobby starb? Als der Zwilling von Rons Brüdern starb? Und andere. Und warum kriegt Hermine die, um mehr Kurse zu besuchen, wenn man damit so viel anstellen und glätten könnte? :huh:

  • Die Frage ist, ob Harry und Hermine es riskiert hätten, einen solchen Tötungsversuch zu starten, ohne dass Tom Riddle sie dabei bemerkt. Eine weitere Frage wäre, welche konkreten Konsequenzen es gehabt hätte, wenn man Zeitreisende bemerkt bzw. sieht. Deshalb erwähnte ich bei der Frage, ob solche Zeitmanipulatoren nicht zu stark seien, Einschränkungen. Ich gebe dir recht, dass J. K. Rowling dies noch weiter hätte einschränken können (z.B. mit der Einschränkung, dass man nur Geschehnisse am vergangenen Tag ändern kann), aber damit, dass man nur zu den Geschehnissen "passende Dinge" hinzufügen kann, sich das Hintertürchen in der Logik aufgelassen hat, dass ein solcher Plan gar nicht aufgehen würde. Zudem verstießen die beiden sowieso mit der Verwendung schon gegen die Zaubereigesetze und der Zeitumkehrer wurde anschließend wieder von Hermine zurückgegeben, zumal sie während der Zeit, in der sie ihn hatte, wohl vertraulich damit umgehen musste, um sich selbst nicht zu verraten. Und die restlichen Tötungen konnten sie auch nicht mehr verhindern, da beim Kampf im Ministerium angeblich alle Zeitumkehrer zerstört worden waren.
    Allerdings sollte man sich wirklich immer die Frage stellen, wie mächtig ein Zeitmanipulator sein kann und wie unlogisch sich dieser in die Handlung einfügt, wenn es keinerlei Einschränkungen gibt. Irgendwann kommt man vermutlich auch an den Punkt an, an dem man sich fragt, weshalb Gegenspieler nicht darauf aus sind, sich eines solchen Gegenstandes zu bemächtigen, wenn sie die Chancen dazu hätten, wie ich es im Falle von den Harry Potter-Romanen sehe. Lord Voldemort und Gefolge hätten spielend leicht ins Ministerium eindringen können und sich diesen Gegenstand besorgen können. Weshalb haben sie es nicht getan? Vermutlich kommen wir wieder auf die Antwort, die du bereits gegeben hast: Dann wäre die Geschichte aus gewesen.

  • Da ich das Thema (auch als künftige Physikerin, haha) ganz interessant finde und mich wegen meiner FF in letzter Zeit mehr mit dem Thema beschäftigt habe, wollte ich hier auch mal antworten. Aus Sicht der Unterhaltungsmedien, sowohl in Büchern als auch Serien, kann das Einbauen solcher Zeitreisen sehr spannend sein. Vor allem möchte ich auch wissen, wie das Thema auf unterschiedlichste Weisen umgesetzt wird. In Filmen fällt mir wie euch zuerst das Beispiel von HP 3 ein. Obwohl ich durchaus cool finde, wie die Zeitreise hier umgesetzt wird, hat @Bastet natürlich Recht. J.K. Rowling hat sich da einige Ungereimtheiten eingebrockt ... Außerdem frage ich mich, rein vom logischen her, was denn hier zuerst da war. Auf den ersten Blick natürlich die Vergangenheit, aber die wurde von Zukunfts-Hermine und Zukunfts-Harry schon prägend verändert! Also muss die Zukunft zuerst passiert sein, kind of. Aber das kann auch nicht sein. Falls jemand dafür eine Antwort hat, immer her damit. (; Für mich ist das ganze irgendwie wie die Sache mit Huhn und Ei, etc.


    Meine Lieblingsserie Doctor Who beinhaltet ebenfalls zahlreiche Zeitreisen. Der Doctor - ein Timelord - reist mit seiner TARDIS (Times And Relative Dimensions In Space) durch Raum und Zeit. Kann ich im übrigen nur weiter empfehlen, wenn euch das Thema interessiert. Jedenfalls wird das Problem des Butterfly Effects dadurch gelöst, dass sogenannte Fixpunkte existieren, die auf jeden Fall so geschehen müssen. Also was auch immer man in der Vergangenheit ändert, man kann die Zukunft dadurch nicht komplett ummodeln. Auch hier habe ich mit dem Verständnis allerdings Probleme wie bei HP (was war zuerst da?). Hinsichtlich der Frage


    Findet ihr Superhelden, die die Zeit kontrollieren können, zu stark?
    ist die Serie besonders in Staffel 4 interessant. Denn die Antwort ist natürlich JA! Ohne Einschränkungen ist eine solche Fähigkeit zu OP. Deshalb wird festgelegt, dass selbst der letzte Timelord nicht alles verhindern kann. Manche Dinge müssen geschehen, daran kann niemand etwas ändern. Mit dieser Beschränkung finde ich es allerdings in Ordnung. Das von euch angesprochene 'Wenn du in die Vergangenheit reist, darfst du ja nichts verändern!' finde ich auch blöd. Man sollte schon in kleinerem Rahmen eingreifen dürfen, wenn man schon auf Zeitreisen zurück greift.


    Nun aus physikalischer Sicht, zumindest was ich mir rein theoretisch dazu überlegt habe, lol. Eigentlich sollte es kein Problem sein, in die Zukunft zu reisen, auch in Stories nicht. Mit ausreichend großer Geschwindigkeit ist es vielleicht auch gar nicht unmöglich. Die besagte Person würde einfach aus der Jetzt-Zeit verschwinden und in der Zukunft wieder auftauchen. Die Zeit wäre weiter gelaufen, einfach ohne den Reisenden. Probleme? Unter anderem ... Man kommt nicht mehr zurück. Denn 'Reise rückwärts' ist was ganz anderes. Die Vergangenheit steht schließlich fest und wenn das möglich wäre, fragt man sich doch: Wieso hat es denn noch niemanden aus der Zukunft zu uns verschlagen? Zudem führt das alles zu zahlreichen Paradoxien, berühmtestes Beispiel ist ja das Großvater-Paradoxon. In dem Zusammenhang bin ich in dem Buch 'Der Physik-Verführer' von Christoph Drösser auf eine ganz interessante, wenn auch schwer greifbare/begründbare Hypothese gestoßen. Und zwar wird dort die Quantentheorie aufgegriffen. Also ... die Überlegung ist, so wie ich das verstanden habe, folgende: Bei jeder Änderung eines Quantenzustands (einer Entscheidung) entsteht eine 'neue Wirklichkeit'. Für unsere Zeitreisen könnte das nun bedeuten, dass man storytechnisch in die Vergangenheit reisen kann. Die alte Zukunft des Reisenden besteht nach wie vor. Nur ändert derjenige eine Kleinigkeit und schafft dadurch eine neue Wirklichkeit mit diesem neuen Ausgangspunkt. So entstünden zahlreiche parallele Wirklichkeiten, die Zeitreise würde 'nur' beeinflussen, in welcher man sich befindet. Hat allerdings wieder ein bisschen was von Butterfly Effect. Der gleichnamige Film ist bei dem Thema wohl auch erwähnenswert, ebenfalls ganz interessant, aber muss man jetzt auch nicht weiter drauf eingehen. Hoffe, man konnte mich einigermaßen verstehen, ich komme bei dem Thema immer durcheinander. ^^" Einwände gern gesehen. (:

  • Ich habe mich einmal beschlossen, ein paar alte Topics hochzuholen :)


    Insofern ...


    Das Thema Zeitreisen. Ich mag es an sich nicht. Weil die meiste Zeit - gerade in der Literatur - es ja doch gelinde gesagt in die Hose geht. Gut, ich bin eventuell auch voreingenommen, da ich immer als allererstes an das Zeitumkehrer-Debakel in Harry Potter denke. Ugh.


    Generell sehe ich es als problematisch an, die Vergangenheit ändern zu können, da es eben mit den ganzen Fragen einher geht. Und selbst wenn wir die Zeitlinientheorie nutzen, dann muss man sich eben fragen, was aus den innerhalb der Geschichte verlassenen Zeitlinien geworden ist. Ich meine, ich liebe Steins;Gate, aber wir wissen, dass die Serie effektiv eben kein Happy End hat. Denn Rintarou hinterlässt in jeder Timeline, in der er sein Ziel nicht erreicht, eine gebrochene Kopie seiner selbst. Eine Kopie, die die Leute, die ihm wichtig waren, nicht hat retten können und nun in dieser kaputten Welt leben muss. Aber yay, zumindest eine Version von ihm hat alle retten können. o.o Ich meine, ich amg das Ende und noch mehr mag ich den Film - aber der Gedanke an all die Kopien, die ihr Ziel nicht erreicht haben, stimmt einen schon traurig. Und auch wenn die Drama CDs (und später Steins;Gate 0) das Thema ansprechen, wird einem das Ende der Serie selbst als "Happy End" verkauft und innerhalb der eigentlichen Narrative diese Alternativen Realitäten, die weiterhin existieren, ignoriert. Und natürlich ist Steins;Gate da nicht die einzige Zeitreisengeschichte, die das so macht. Diverse andere halten es ähnlich.


    Gleichzeitig ist eben das Problem da, das in Harry Potter recht deutlich wird, egal, wie sehr Rowling sich bemüht hat, es irgendwie wegzuerklären: Okay, warum haben wir überhaupt ein Problem, wenn wir Zeitreisen können? Ups, die Sache mit Tom Riddle damals übersehen? Kein Ding. Zeitumkehrer her und in die Vergangenheit zurück, um das zurecht zu rücken. Tom Riddle wird nicht Voldemort. Sämtliche Probleme, die je entstanden sind, werden nichtig. Ach, wieso gehen wir nicht noch weiter zurück und verhindern auch das Grindelwald-Debakel? Lassen wir jemanden ein paar Warnungen da. Bla, blubb, niemand darf einen sehen, aber das hindert ja niemanden daran, einen Brief für jemanden abzugeben, nicht?


    Klar, Zeitreisen können lustige und/oder spannende Geschichten erschaffen, aber dennoch ... Praktisch immer enden sie damit, dass man - wenn man länger drüber nachdenkt - auf ziemliche Probleme stößt.


    Ich bin deswegen auch in meinen Geschichten etwas vorsichtig dahingehend. Es gibt ein paar Figuren, die außerhalb von Zeit und Raum existieren (daher also praktisch gesehen auch Zeitreisen können), aber diese haben kein Interesse daran, in die Handlung einzugreifen. Für normale Charaktere ist das Maximum, was sie erreichen können, die Zeit ein wenig zu strecken oder zu stauchen, also schneller oder langsamer verlaufen zu lassen.

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.