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Die alltäglichen Spitzfindigkeiten der vierten Dimension, oder: Wie ich gestern meinem Begräbnis beigewohnt haben werde
Die meisten von uns reisen mit einer Geschwindigkeit von 60 Minuten pro Stunde in die Zukunft. Doch hiermit ist es nicht getan - wer hat nicht schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, das Ganze zu beschleunigen, zu verlangsamen, oder soger die Zeit ganz zurückzudrehen? Und eben weil dieses Thema durchaus jeden Menschen mal beschäftigt, finden derlei Ideen und Vorstellungen ihren Weg in die unterschiedlichsten Geschichten. Dieses Topic - inhaltlich mit dem des Reset-Buttons verwandt - soll sich um alles Zeitliche drehen, was in Geschichten aufkommen kann!
Und die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Natürlich wäre da zum einen die Art Zeitmanipulation wie im grade verlinkten Topic - jemand hat die Fähigkeit, die Zeit zurückzudrehen und alles erneut passieren zu lassen, wenn ihm das Ergebnis nicht gefällt. Ein klassisches Beispiel dieser Art von Zeitreise findet sich im Film »Das Mädchen, das durch die Zeit sprang«. Doch die Möglichkeiten sind weitaus vielfältiger! So können manche Superhelden die Zeit verlangsamen, andere sie beschleunigen. Manche haben eine Zeitmaschine und können damit in die Zukunft reisen, aber nicht in die Vergangenheit (wie in »Idiocracy«). Dann gibt es aber noch diejenigen, die komplett über die Zeit verfügen, indem sie sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit reisen können - wie etwa der Doctor aus »Doctor Who« oder Hiro aus »Heroes«. Eine Softcore-Variante sind wohl die Wahrsager und Wahrsagerinnen. Sie erkennen die Zukunft oder die Vergangenheit, und versuchen ihr Bestes, gesehenes Unheil abzuwenden!
Beispiele für Zeitreisen sind zahlreich. Und so zahlreich sie sind, so viel Kopfzerbrechen verursachen sie auch. Da wären die berühmten Zeitparadoxien: Was passiert, wenn man in die Vergangenheit reist und sich selbst tötet? Oder den eigenen Vater? Verschwindet man dann? Doch wenn man nie existiert hat, wie hätte man dann den eigenen Vater oder sich selbst töten können? Lange Zeit schon beschäftigen sich Autoren und Physiker mit diesem Problem, wobei erstere den Vorteil besitzen, sich nicht allzu sehr an die Realität gebunden fühlen zu müssen. Da gibt es dann deterministische Anläufe: What happened, happened. So sehr man es auch versucht, man kann ein früheres Ereignis nicht verhindern, jeder Versuch ist zum Scheitern verursacht. Andere Anläufe gibt es mit Paralleluniversen: Wer in die Vergangenheit reist, erschafft dadurch ein Paralleluniversum, und Veränderungen, die die Person hervorruft, beeinflussen dann nur dieses neue Universum und nicht das, aus dem man selbst stammt. Ein Beispiel hierfür wäre die Serie »Steins;Gate«, doch es gibt viele weitere. Oder aber man führt so genannte Fix-Punkte ein: einzelne Ereignisse in Raum und Zeit, die auf jeden Fall eintreten werden, egal was man tut.
Doch ganz gleich für welches Setting man sich entscheidet, man wird nicht drum herum kommen, mit der Zeit zu spielen. Oft ist es Zeitreisenden verboten, sich selbst zu treffen, viele dürfen in historische Ereignisse nicht eingreifen. Auch gibt es häufig Menschen, die alles geben, um ein schreckliches historisches Ereignis zu verhindern. Auch Zeitschleifen sind beliebt - entweder, die Hauptdarsteller sind in einer solchen gefangen, wie in den »Endless Eight« der Haruhi Suzumiya oder Ereginisse sind Ursache und Wirkung zugleich ... indem man beispielsweise sein eigener Großvater wird, oder man wird von einem zukünftigen Ich aus dem Gefängnis befreit, nur damit man dann in die Vergangenheit reisen und sich selbst befreien kann. Anders herum geht es natürlich auch: Man reist zurück, um etwas Schreckliches zu verhindern und verursacht dieses Ereignis dann versehentlich selbst. Zeitreisen ermöglichen es den Menschen sogar, einander in der falschen Reihenfolge zu begegnen, oder gar in umgekehrter Reihenfolge, wie in »Die Frau des Zeitreisenden« oder in »The Somnambulist«.
Es gibt viele Wege, Zeitreisen in geschichten zu implementieren, und oftmals bleibt es nicht bei einem einzigen dieser Bausteine. Sie werden vermischt, manchmal nicht konsequent durchgehalten und ergeben stellenweise nicht den geringsten Sinn. Außerdem nehmen Zeitreisen in den häufigsten Fällen ein böses Ende - wer mit der Zeit spielt, neigt dazu, sich dabei die Finger zu verbrennen, denn plötzlich läuft alles aus den Fugen und die Charaktere können ihr Schaffen getreu des Schmetterlingseffekts nicht mehr kontrollieren: Eine minimale Veränderung in der Vergangenheit führt plötzlich zu einer komplett anderen Gegenwart, die man so nie haben wollte. Doch was sagt ihr dazu?
- Mögt ihr Zeitreisegeschichten?
- Was für Zeitreisevarianten sagen euch zu, welche überhaupt nicht?
- Findet ihr Superhelden, die die Zeit kontrollieren können, zu stark?
- Sollte es immer böse enden, wenn es jemand wagt, am Zeitgefüge herumzuspielen?
- Habt ihr selbst schon mal eine Zeitreisegeschichte geschrieben oder könntet ihr euch vorstellen, so etwas mal zu tun?
- Gibt es eine »elegante« Art, Zeitreisen zu schreiben - ohne offensichtliche Paradoxien und Probleme?
- Wie würdet ihr eine Zeitreisegeschichte schreiben?
- Wenn ihr in die Vergangenheit reisen könntet, was würdet ihr tun? In welche Zeit würdet ihr gehen?