So viel zu meinem eigenen Vorsatz ^^'
Wie immer will ich euch dazu anhalten (auch die schwarzleser unter euch) mal einfach ein kurzes kommentar zu tippen oder wenn euch das auch schon zu vil ist, einfach mal einen 'daumen hoch' zu geben
ich habe halt leider den eindruck, für zwei leute zu schreiben, was mich zwar (erst recht kurz vor dem ende) nicht mehr stoppen wird, aber es ist halt iwie traurig
okay okay, genug gejammert
viel Spaß beim Kapi! :)
-30-
Nearly finished
~Maike~
Ich war mir nicht sicher, ob wir diesem Mädchen wirklich trauen konnten, aber sie war unsere letzte Chance, noch etwas zu tun. Konnte das ein Hinterhalt sein, um uns endgültig ins Verderben zu führen? Diese Celia war merkwürdig, aber sie wusste etwas, das wir nicht wussten.
Wir hatten kaum eine andere Wahl, als ihr zu glauben.
Ich sah meinen Freunden an, dass sie ähnlich dachten, wie ich.
Celia führte uns zur Hauptstraße und lief dann lange Zeit nur geradeaus.
Als ich gerade anfing zu glauben, dass irgendetwas nicht stimmen konnte, blieb sie stehen.
Vor uns war nichts weiter, als einer kleinen Drogerie.
„Hier?“, fragte ich skeptisch.
„Glaubst du etwa, man könnte sowas einfach gut sichtbar aufbauen? Wenn man vorhat, eine neue Welt zu erschaffen? Habt ihr eigentlich nie Bücher gelesen?
Ich schwieg. Was sollte man darauf bitte antworten?
Celia öffnete die Tür. Eine kleine Glocke oberhalb des Eingangs erklang und kündigte uns an, doch das Geschäft war verständlicherweise völlig leer. Unser aller Blicke waren voller Skepsis auf Celia gerichtet, die gerade damit beschäftigt schien, irgendetwas zu suchen.
Sie ließ die bernsteinfarbenen Augen umherwandern.
„Ah, da.“, murmelte sie vor sich hin. „Eins muss man ihr lassen, Chrissie ist wirklich verdammt vorsichtig geworden.“ Sie lachte leise.
Erst als sie ihren Namen aussprach, fiel mir auf, wie absurd es war. Konnte ich sie nach alledem noch als meine Freundin bezeichnen? War sie wirklich Chrissie?
War sie jetzt nicht nur noch mein Gegner? Eine Commanderin von Team Galaktik? Jemand, der versuchte die Welt, so wie sie war, zu vernichten.
Gespannt beobachteten wir alle, wie Celia sich die langen lila Zöpfe über die Schultern warf und begann, einige der Papierstapel auf der Theke auf den Boden zu werfen.
„Gefunden.“, triumphierte sie, als sie in einer Ecke einem der Stapel eine Nische fand.
Sie streckte die Finger ihrer rechten Hand hinein. Gespannt starrten wir sie an.
Ein leises Klicken ertönte.
Ein Geheimgang? War das nicht das älteste Klischee der Welt, wenn es um geheime Verbrecherorganisationen ging? Sie öffnete die Klappe, die sie nach kurzem Überlegen unter einem alten Läufer freilegte und bedeutete uns mit einer weiten Geste, dass wir hinabsteigen sollten.
Ich zögerte. Alles hier wirkte zu verdächtig. Woher hatte sie das alles gewusst?
Team Galaktik hatte hier im Geschäft zwar wirklich kein einziges Klischee ausgelassen, was den Eingang zu ihrem Versteck anging, aber das machte es nicht weniger verdächtig.
„Woher weißt du das alles?“, fragte ich angespannt.
Prüfend betrachtete ich Celia, die mich aufmunternd anlächelte.
Auch meine Freunde waren misstrauisch.
„Glaubst du, wir lassen uns so einfach von dir in die Falle locken?“, fragte Lucia verärgert.
Wieder einmal schien es, als hätten meine Freunde fast genau das gleiche gedacht, wie ich.
Langsam aber sicher wurde das gruselig.
Falsches Thema. Ich musste mich konzentrieren. Wir durften uns nicht ins Verderben führen lassen. Hatte uns Chrissie – nein, die Commanderin – nicht bewiesen, dass man nicht jedem vertrauen durfte?Celia seufzte.
„Okay, okay, ich erzähle euch die ganze Geschichte.“
~Chris~
Ich seufzte entnervt. Waren diese Rüpel eigentlich zu blöd für alles?
Und dann dieser Macho vorhin. Als ob das hier der richtige Augenblick wäre, mir zu widersprechen.
Hatte ich ihnen denn noch nicht oft genug bewiesen, dass ich meine Position mehr als nur verdiente?
Ich war nicht einfach nur Commanderin. Ich stand mindestens gleich auf mit Zyrus. Ich hatte diese vermaledeite Bande von Idioten doch erst so weit gebracht.
Ich war die einzige, die dafür alles hatte Opfern müssen.
Immer und immer wieder.
„Commander Merkur!“, einer der Rüpel platzte in das kleine Zimmer, welches mir hier als Büro diente. Es war viel zu eng und voller Gerümpel, aber der einzige Raum, in welchem ich mich wenigstens ein bisschen um die Berechnungen und die Planung kümmern konnte, ohne ständig von den Streitereien und dem Geschrei meiner Rüpel unterbrochen zu werden.
Außerdem wurde fast der gesamte Platz hier unten für die riesige Anlage benötigt, die wir gebaut hatten, um die nötige Energie für unser Vorhaben zu sammeln.
Ich hatte den Weißorb und den Adamantorb in meinem Besitz. Ich war diejenige, die es letztlich doch endlich schaffen würde, Dialga und Palkia zu kontrollieren. Es war mir bereits zwei Mal misslungen.
Einen weiteren Fehlschlag würde ich nicht mehr dulden.
Wenn sie es noch ein einziges Mal vermasseln sollten… Nein. Ich musste mich beruhigen.
Ich musste die Rüpel nur wissen lassen, dass es ihnen nicht bekommen würde. Wenn ich selbst begann, das Team Galaktik zu zerstören, dann würde ich alle meine Chancen zunichtemachen.
Für einen Augenblick war ich in meine Gedanken abgedriftet, dann wandte ich mich wieder dem Rüpel zu, der aufgeregt vor mir stand und von einem Fuß auf den anderen trat.
Das sah aus, als hätte er nie gelernt, aufs Töpfchen zu gehen.
Voller Verachtung starrte ich ihn an, als ich mit kalter Stimme befahl:
„Stillgestanden. Berichte und dann verschwinde!“ Augenblicklich spannte er sich an.
„Soeben haben wir sie auf den Kameras entdeckt. Neptun ist wieder da!“
Ich stöhnte innerlich auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Wollte sie mir ewig hinterherrennen?
Ich hatte ja gewusst, dass sie etwas geplant hatte, aber musste diese Nervensäge wirklich so derartig an mir kleben?
„Positioniert euch! Haltet sie auf! Abtreten!“, befahl ich knapp und wendete mich von dem Untergebenen ab. Verdammte Klette.
Aber Celia würde mir nicht wieder dazwischen funken. Schlimm genug, dass es ihr in Herzhofen gelungen war, uns zu sabotieren.
Noch einmal würde ihr das nicht gelingen. Ich musste mir leider eingestehen, dass ich es nicht gerne tat, aber wenn es nötig war, würde ich sie auch mit Gewalt davon abhalten.
Sie hatte nur ihr Frosdedje. Ich dagegen hatte nicht nur Kirlia, wie sie vielleicht dachte.
Ich hatte mein Team endlich wieder voll um micht versammelt.
Neben Kirlia hatte ich auch Altaria und Vulnona.
Sie waren alle top in Form und gut trainiert.
Als ob ich ein halbes Jahr lang nicht trainiert hatte.
Ich hatte gewusst, dass sie mir folgte. Damals in Herzhofen hatte ich allein mit Kirlia gekämpft, weil ich die anderen vier nicht bei mir gehabt hatte.
Damals war sie mir ebenbürtig gewesen. Jetzt hätte sie keine Chance mehr.
Ich verließ mein sogenanntes ‚Büro‘ und lief zielgerichtet durch die langen, Menschenleeren Gänge. Die Rüpel waren alle entweder am Eingang oder an der Tür zum Hauptraum postiert. Dorthin führte auch mein Weg. Es war endlich so weit. Ich konnte beginnen, Dialga und Palkia ein weiteres Mal zu rufen.
„Ist alles soweit? Wenn ihr noch einen einzigen Fehler macht…“
Drohend sah ich den Rüpel an, der noch einmal alles durchschaute.
Unter meinem stechenden Blick schien er sich alles andere als wohl zu fühlen. Ich stöhnte innerlich auf. War ich freundlich zu ihnen, zweifelten sie meine Kompetenz an. War ich streng, so schienen sie, als wollten sie gleich um ihr Leben betteln.
Nein Nein. Um diese Idioten durfte ich mir jetzt wirklich keinen Kopf machen. Erst einmal musste ich diese Aufgabe hier zu Ende bringen. Entschlossen nahm ich die letzten Einstellungen an der Maschine vor. Nur noch ein Knopfdruck.
Ein Rasseln ging durch das Getriebe, ein Dröhnen erschallte wie aus dem Nichts.
Dann ging alles drunter und drüber. Jetzt nur keine Panik. Das hatte ich schon zwei Mal erlebt.
Jeden Augenblick würde es soweit sein.
Wenn ich jetzt zögerte, war alles verloren.
~Maike~
Celia führte uns durch die Gänge. Sie schien genau zu wissen, wohin sie wollte.
Der Kampf gegen die Rüpel am Eingang war nicht unbedingt ein Problem gewesen.Sie waren viele, aber nicht besonders stark.
Gegen uns hatten sie nicht lange durchgehalten. Manche waren klamm und heimlich in den Gängen verschwunden. Solche Feiglinge. Aber ich störte mich schließlich nicht daran. Jetzt war es sowieso viel wichtiger, Chrissie zu erreichen. Nein, falsch. Die Commanderin.
Wie nannte sie sich? Merkur, nicht wahr?
Sie tat mir beinahe leid, so tief gesunken zu sein.
Celia hatte uns erzählt, wie sie damals gewesen war, als sie sich kennengelernt hatten. Verloren.
Mittellos. Beinahe tat sie mir leid. Und sie hatte uns endlich erklärt, wieso sie so viel wusste.
Commander Neptun. Ein hochrangiges Mitglied von Team Galaktik und doch wollte sie uns helfen.
Nach zwei Fehlschlägen hatte sie begriffen, wie wenig Aussichten auf Erfolg es gab. Wie sinnlos es war. Sie wollte Merkurs treiben unterbinden.
So lange, bis das hier ausgestanden war, standen wir auf einer Seite. Ob wir sie danach gehen ließen, würde sich zeigen. Wenn sie für ihre Taten Buße tat, musste sie vielleicht gar nicht so sehr bestraft werden? Sie half uns schließlich. Oder war ich zu nachgiebig?
~Celia~
Zielgerichtet lief ich durch das Versteck. Wir hatten nicht mehr viel Zeit.
Eine Erschütterung nach der anderen brachte die Wände zum Wackeln. Ich kannte diese Anzeichen. Sie hatte es fast geschafft.
Ein weiteres Mal hatte sie Dialga und Palkia herbei gerufen und beinahe waren sie schon da.
Wer hätte vor vier Jahren damit rechnen können, was aus ihr werden könnte?
Beinahe reuevoll dachte ich an den Tag zurück.
Ich war mit meiner Mutter nach Trostu gereist. Während sie sich dort um einige Angelegenheiten für die Organisation kümmerte, war ich ziellos und gelangweilt herumgelaufen, ohne wirklich etwas mit mir anzufangen zu wissen. Nur zufällig war ich auf dieses Mädchen aufmerksam geworden.
Zu Tode gelangweilt lief ich durch dieses öde Kaff.
Trostu war vielleicht schön, wenn man als kleines Kind mit seinen Eltern hierher kam, Picknickte und sich die Pension ansah, um dort mit den frisch geschlüpften Pokémon zu spielen, aber ich war dreizehn. Ich war raus aus diesem Alter.
Man musste dazu sagen, als ich jünger gewesen war, hätten wir niemals so einen Ausflug gemacht. Ich hatte immer nur im Hauptquartier in meinem Zimmer gesessen.
Eine Kindheit war wie ein Gefängnis, wenn man Tochter eines Team Galaktik Commanders war.
Meine Mutter war bekannt unter dem Pseudonym Jupiter.
Sie war von den Rüpeln geachtet und von Zivilisten gefürchtet, wenn nicht gar gehasst.
Ich will nicht sagen, sie wäre mir eine schlechte Mutter gewesen. Sie hatte sich immer um mich gekümmert. Sie hatte mich immer an erste Stelle gestellt und ich hatte es nicht wirklich schlecht gehabt. Aber man lebt anders, wenn man zwischen Kriminellen aufwächst.
Fürmich war Mord nie etwas Schlimmes gewesen. Bestrafung war völlig normal und absoluter Gehorsam eine Lebenseinstellung.Mutter hatte mir beigebracht, Respekt vor dem Leben zu haben und nicht leichtfertig zu töten oder Menschen grundlos zu verletzen, doch wenn es für unsere Ziele nötig war, so hatte es sie nie gestört. Und mich auch nicht.
Sie war immer dagegen, dass ich dem Team beitrat, aber ich wollte nicht mein Leben lang nur untätig im Geheimen bleiben. Ich könnte das Team verlassen und endlich Leben, aber ich wollte auch nicht alles hinter mir lassen, was mir etwas bedeutete.
Sie waren Kriminelle, aber sie waren meine Familie. Sie waren auch Menschen und ich wusste, dass viele von ihnen dort waren, weil sie nichts mehr anderes mit sich hatten anfangen können.
Genervt kickte ich eine leere Limodose vor mir her, ließ den Blick streifen und überlegte, was ich nun mit mir anfangen sollte.
Nur Zufällig bemerkte ich das Mädchen, dass ein Stück abseits neben dem Schotterweg im Gras lag.
Ihre Kleider waren schmutzig und zerknittert, ihre langen Haare waren zerzaust und voller Dreck, aber das Auffälligste war ihr leerer, gen Himmel gerichteter Blick.
Ich glaubte, als ich näher heran ging, Tränen in ihren Augen zu erkennen. Egal, was ihr passiert war, sie war völlig verloren.
War sie obdachlos? Egal, was es war, sie wirkte verloren.
Vielleicht könnte ich…
Zögernd ging ich auf sie zu. Ich war eigentlich nicht wirklich schüchtern, aber sonst hatte ich ja fast nur Kontakt zu den Rüpeln. Ich sprach nicht oft mit anderen Menschen.
„Hey, alles okay mit dir?“, fragte ich unsicher. Sie reagierte nicht. Blickte mich bloß kurz an, ohne mich wirklich zu sehen, wie mir schien.
„Hey, Mädchen.“ Wieder keine nennenswerte Reaktion.
Erst nach einer Weile, in der ich hartnäckig auf sie eingeredet hatte, reagierte sie.
„WAS willst du?“ Sie war erstaunlich aggressiv.
„Kannst du mich nicht in Ruhe lassen? Ich will kein Mitleid!“ Ich schreckte zurück, aber ich gab nicht auf. Sie schien perfekt für das Team.
„Hey, ich hab ‘ne Idee!“, verkündete ich ihr. „Komm mit zu Team Galaktik. Ich will da sowieso anfangen und die wollen die Welt verändern. Wenn dich hier wirklich alles so anpisst, dann kann das doch nur in deinem Sinn sein, oder?“
Sie beäugte mich skeptisch, aber tatsächlich folgte sie mir.
Nachdem wir zusammen als Rüpel angefangen hatten – meine Mutter hatte nur sehr ungern eingewilligt – hatte sie sich sehr schnell verändert.
Wie sich zeigte hatte mein erster Eindruck nicht getäuscht und sie war perfekt für das Team.
Bald hatte sie angefangen, sich mir anzuvertrauen, auch, wenn es ihr nicht gefallen hatte, sich wieder auf jemanden einzulassen.
Ich hatte den anderen nur erzählt, dass ich sie ins Team geholt hatte. Es ging sie nichts an, was ihr sonst noch zugestoßen war.
Endlich hatten wir das Herz des Versteckes erreicht. Ich stieß die schwere Metalltür auf.
Durch den Lärm auf uns aufmerksam geworden wandte sich Merkur zu mir um.
„Na endlich, Neptun. Ich habe schon auf dich gewartet.“