Behindert - verstoßen von der Gesellschaft?

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  • Bei den Werkstätten sieht man manchmal noch WfB: Werkstatt für Behinderte. Mittlerweile öfter: WfbM; Werkstatt für behinderte Menschen. Manch einer fordert, man solle die besser WfMmB nennen, also Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.

    Bei uns heißt es deswegen Berufsbildungswerk kurz BBW, wo man nicht direkt draus heraus hört, dass jemand eine Behinderung hat. Naja ok wir haben nur wenige die wirklich eine Behinderung haben, aber dennoch hört sich das so angenehmer an.

  • Ich habe an einer Umfrage teilgenommen


    Hier sind meine Antworten
    Was gibt es aus deiner Sicht für Vorurteile?
    Ich halte einige Läufer für Arrogant, die meinen müssen über das Leben anderer Leute zu bestimmen, weil sie ja nicht behindert sind.
    Ich finde es ehrlich gesagt zum Kotzen, dass einige sich das Recht raus nehmen sich für besseres zu halten, nur weil sein vollkommen gesund oder „zu behindert “ sind.
    Ich hab auch hin und wieder das Gefühl, dass die behinderten nicht als Menschen angesehen werden.
    Es ist so wie es ist.
    Was hemmt die Menschen oder auch dich selbst deiner Meinung nach im Umgang mit Menschen mit Handicap?
    Angst und Unwissenheit wie sie damit umgehen sollen.
    Ich finde, jeder sollte als Mensch respektiert erden.
    Ein Mensch, der auch Wünsche hat.
    Wie siehst du als ggehandicapter Mensch die Fußgänger oder andersrum?
    Sind auch Menschen wie du und ich.
    Es wäre schlimm, als würde man die „Läufer“ als bessere Menschen ansehen, nur weil sie gesund sind.


    Was sollte sich im Verhalten der Läufer/Handicapler ändern?
    Ich sagte es bereits, Mehr Respekt und nimmt uns als Menschen, die ein Recht darauf haben das Leben zu geniessen und nicht als Störenfriede/Zecken/Zootiere und was weiß ich denn noch alles.

  • Die Diskriminierung liegt doch schon im Begriff "behindert" an sich. Ich bin mir aber grade nicht sicher, ob "eingeschränkt" besser ist. Allein dadurch kommt schon eine negative Grundeinstellung eingeschränkter Menschen gegenüber auf. Von Kindesbeinen auf lernt man behindert als Beleidigung kennen.
    Deswegen ist das Thema immer etwas schwierig.

  • Alternativ kannst du Handicapter sagen? das klingt zu sehr nach Helikopter oder Handy Captain ..
    Offiziell heißt es Menschen mit besonderen Bedürfnisse *hust hust*
    Dazu würden mit Sicherheit auch andere Menschen wie Kinderschänder reinfallen, weil auf Kinder zu stehen ist auch nicht grad normal.
    Es Gibt Menschen, die werfen Kinderschänder, Geisteskranke, Behinderte und diverse andere "Untermenschen" in einen Topf, der Topf heißt "diese Menschen braucht die Gesellschaft nicht"

  • @Aramis Haha, Läufer hab ich ja noch nie gehört, klingt wie eine Zombieart. :D




    Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem mit dem Wort "Behinderter" nicht. Ja, ok, man könnte sagen, ein Mensch werde dadurch auf seine Behinderung reduziert. Aber man sagt doch auch: Deutscher, Münsteraner, Lehrer, Student, Schüler, Präsident, Abgeordneter, Gärtner, Franzose, Kind, Baby ...
    Und nicht deutscher Mensch, münsteraner Mensch, lehrender Mensch, studierender Mensch, schülernder Mensch, präsidierender Mensch, abgeordneter Mensch, gärtnernder Mensch, französischer Mensch, kindlicher Mensch, babyischer Mensch.
    Oder gar Mensch mit deutscher Staatsangehörigkeit, Mensch aus Münster, Mensch mit Lehrtätigkeit, Mensch im Studium, Mensch in schulischer Ausbildung, Mensch mit Präsidentenamt, Mensch mit Abgeordentenamt, Mensch mit Gärtnertätigkeit, Mensch mit französischer Staatsangehörigkeit, Mensch jungen Alters, Mensch sehr jungen Alters.
    Man muss bei all diesen Wörtern, die bestimmte Menschengruppen beschreiben, doch nicht dazu sagen, dass es sich um Menschen handelt, und schon gar nicht reduziert man Menschen auf die Eigenschaft, die man in diesem Moment zur Differenzierung benutzt. Auch wäre es doch seltsam, ausgerechnet bei Behinderten hervorzuheben, dass es sich um Menschen handelt - ganz so, als könnte sonst der Eindruck aufkommen, es handele sich nicht um Menschen.

  • Ich frage mich, warum mir erst heute dieses Thema ins Auge gesprungen ist. Dabei habe ich dazu viel zu erzählen. Ich habe jetzt nicht jeden Betrag gelesen, sondern nur die ersten paar, aber dennoch bin ich der Meinung, dass das Thema auch heute noch ein Tabu ist und das darf nicht sein.


    Meistens erkennen die Menschen einen Handicap-Menschen an den Äußerlichkeiten, sei es das Down-Syndrom oder der "obligatorische" Rolli bei körperlich Gehandicapten. Damit einhergehend kommen die Vorurteile, die teilweise schon bei den Urgroßeltern verankert waren und von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Die Handicaps, die an nicht sofort als solche erkennen kann, werden nicht wahrgenommen und sind vielen gar gänzlich unbekannt. Dabei besteht hier ein erheblicher Aufklärungsbedarf.


    Ich bin selbst ein Mensch mit Handicap, auch wenn man es mir nicht ansieht. Ich habe schon früh gelernt, damit zu leben und das beste draus zu machen, weil ich damit im Alltag und im Beruf ständig konfrontiert bin. Dazu war ich jahrelang in Therapie, um meinem Handicap den Kampf anzusagen. Ich rede von Dyskalkulie, oft auch als "Rechenstörung" bezeichnet, welches den Psychischen Störungen zugeordnet ist. Das Äquivalent zur Dyskalkulie ist Legastenie, die "bekanntere" Lese- und Rechtschreibstörung.
    Ironischerweise arbeite ich seit 10 Jahren als Bürokauffrau. In Zeiten von Excel und anderen Rechenprogrammen bin ich zwar weniger auf das Kopfrechnen angewiesen, aber während meiner Grundschul- und Sek 1-Zeit war Mathe für mich die Hölle auf Erden. Außer Geometrie... das Thema hatte ich witzigerweise besser drauf als alle anderen in meiner Klasse. Aber auch heute noch (nach jahrelanger Therapie) merke ich, dass ich nie so schnell Dinge im Kopf errechnen kann wie andere Menschen. Aber ich lebe damit und sehe es selbst nicht als Problem an.


    Aber das ist eigentlich nicht das Thema, worauf ich hinaus will. Eigentlich wollte ich eher meine Erfahrungen teilen, wenn ich bin zusammen mit gehandicapten Menschen aufgewachsen. Seit der Grundschule hatte ich immer "normale Kinder" und "Kinder mit Behinderung" (wie sie damals genannt wurden) um mich herum. Meine Schule (Privatschule) war damals eine der ersten in NRW, die Kindern mit Behinderung (geistig und körperlich) in den normalen Schulalltag integrierten. Dementsprechend hatten wir neben den "normalen" Lehrkräften auch einen Haufen Sonderpädagogen und Zivis. Der Großteil unserer Handicaps waren "Downies" und "Rollis".
    Für mich waren sie alle gleich, ich habe nie Unterschiede gemacht. Auch heute ist das noch so. Ich freue mich immer darüber, wenn ich in den Medien (seien es Soziale Projekte oder auch TV-Serien und Filme) Menschen mit Handicap sehe. Denn nur miteinander funktioniert unsere Welt.

  • @Sneek


    Die Unterteilung in Läufer und nicht-Läufer erfolgt mitunter, weil Läufer mitunter mobiler sind.


    Die im Rollstuhl sitzen, sind mitunter nicht allzu flexibel in Sachen Bewegungen.
    Läufer kann ein Synoym sein für Menschen ohne Behinderung sein.


    Ich denke wie du. Bedenk bite folgendes. Der Mensch ist Mensch, aber behalndelt nicht jeden Menschen gleich, obwohl es so sein sollte.


    Solang es Menschen gibt, die in Schubladen denken, werden einige Menschen ihr Makel nicht los.
    Ich meine damit die Vorurteile wie Alle Flüchtlinge sind Mörder und Vergewältiger, alle Christen sind reine unschuldige Engel und so weiter.
    Dieses Denken gibt es auch wenn Menschen das Wort behindert denken, dann keimt das innere Bild auf von einen Behinderten, der nicht lesen, schreiben, sehen, hören, denken und so weiter können.
    Für manche Menschen ist das kein Leben sich vorzustellen, dass man das nicht kann.
    Es wärebesser erlöst zu werden.
    Für andere Menschen, die in einer schönen rosanen Welt leben, passen Behinderte nicht rein, weil sie in ihren Augen stören. Für sie sind das keine Menschen, weil sie nicht vollkommen funktionieren. Für sie ist es wichtiger zu funktionierenj, perfekt zu sein und so weiter. Sie leben in einer Scheinwelt.
    Das könnte man auch von den Reichsbürger sagen, denn die leben in ihre Vorstellung, dass Merkel ein Hund der Usa ist, die Flüchtlinge eine Geheimarmee ist und dieUSA die Weltpolizei ist.
    Das ist alles haneblücherne Unsinn, diese Vorstellungem entsprechen nicht der realen Welt.
    Es gibt Menschen, für die sind Behinderte Gold wert, weil sie mit ihnen befreundet sind. Es gehört mitunter Mut dazu sich mit einen Behinderten anzufreunden, weil es Menschen die das nicht gut finden.
    Das ist meine Meinung.


    Es gibt gesunde Menschen wie @Aquana m @Feliciá, @Shizumi oder @Luziferline, die das nicht stört mit mir zu reden. Sie sind zwar auch Menschen wie du und ich, sie sind bestimmt nicht perfekt, sie haben ihre Fehler, aber das macht es so interessant. Diese Menschen sind tolerant, menschlich natürlich und so. Das ist mein Eindruck.
    Möglicherweise ist es dem Internet geschuldet, dass ich mit ihnen unterhalten kann bzw. ich sie kennen lernen dürfte.
    Es gibt auch andere Menschen, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann und sie mich nicht. Das trifft auf das Real Life, Forum und andere Sachen zu.


    Habe ich schon erwähnt, dass manche Menschen denken, dass die Gemeinschaft unter "Behinderten" freundlich, herzlich und so zueinander sind.
    Das ist ein Irrtum.


    Der rote Faden ist weg

  • Die nächste Frage wird lauten „Sind behinderte Menschen krank?“
    Meine Antwort lautet nein, warum auch? Ganz einfach, eine Behinderung hält oftmals ein Leben lang, Der Zustand des Krank seins ist nur temporär vorhanden. Sie endet mit der Genesung oder den Tod der betreffenden Person.

    Die Frage die ich mir stelle ist, warum können Kranke nicht auch ihr lebenslang krank sein ?


    Ich zum Beispiel habe eine Krankheit die angeboren ist und auch selten ist, da grad mal die sekundäre Form (nicht angeboren und durch andere Krankheiten etc. hervorgerufen) mit 1% in Deutschland vertreten ist und die werd ich für immer haben. Das einzigste wie man es vermindern kann, wäre bei meiner Krankheit eine Therapie und die muss ich mein ganzes Leben machen, ansonsten taucht meine Krankheit wieder auf. Genesung würde es bei mir nur geben, wenn ich mich operieren lassen würde mit der Wahrscheinlichkeit mein Augenlicht zu verlieren. Eine Operation kann man jetzt, aber auch nicht richtig eine Genesung nennen. Mein Körper besitzt ja immer noch dann "die Markierung", sagen wirs mal so, dass ich eine Operation hatte. Ich verstehe nicht, warum dies sich unterscheiden sollte.

  • Hallo,



    Eine Sexualassistenz bzw. Begleitung ist eine Person, die einen hilft. Sei es beim Finden und Vermitteln einer "Prostituierten", also eine Person, die gegen Geld Sexuelle Sachen macht.
    Das Angebot kann vom Kauf von Kondomen über die Hilfe bei der sexuellen Befriedigung und die Vermittlung von Prostituierten bis hin zum Geschlechtsverkehr reichen.
    Sie verstehen sich als Dienstleister.
    Es gibt zwei Formen, Sexualassistenz und Sexualbegleitung.
    Der Sexualassistent soll ausführen, was der behinderte Mensch möchte, mit dem Sexualbegleiter geht der Kunde für eine begrenzte Zeit auch eine emotionale Partnerschaft ein.
    Diese Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, im Prinzip kann sich jeder diesen Titel geben.
    Jedoch bemüht sich die ISBB um gewisse Standarts.



    Worin besteht der Unterschied zur Prostitution?



    Unter den Sexualbegleiterinnen gibt es auch Prostituierte, die Grenzen sind je nach Auslegung fließend. Kunden von Prostituierten zahlen für jede erbrachte sexuelle Handlung. Sexualbegleiter hingegen bieten behinderten oder alten Menschen gemeinsame Zeit an, sagt ISBB-Leiter Sandfort. Diese Zeit solle offen sein für sexuelle Kontakte, sie solle aber auch der Persönlichkeitsentwicklung dienen und zu einem positiveren Selbstbewusstsein verhelfen.



    Was meint ihr dazu?
    Was denkt ihr über diese Form von Integration?
    IstSexualerfahrung wichtig fürs Leben?
    Sollte sowas von den Kommunen mitunterstützt durch finanzielle Unterstützung?
    Haben Behinderte ein Recht auf Sex?

  • Also allgemein gesagt,finde ich Prostitution nicht schön, ist meine ich auch Verboten.


    Diese intergration findeich nicht sehtschön .


    Sex an sich sollte jeder Mensch ob mit oder ohne Behinderung selber entscheiden können. Man sollte sich nur im Klaren sein, das man gut Verhütet,weil wenn es dann doch zur schwangerschaft kommt,kann es sein,dass das kind auch die Behinderung der Eltern bekommen kann.
    (WESWegen ich auch noch nicht ansatzweise an Sex usw denken möchte, weil das Kind könnte ja entweder Epelepsi oder Autismus, bzw beides bekommen.)


    Ich finde, sowas sollte nicht durch die Kommunen unterstützt werden. Jeder sollte selbst entscheiden, was er macht,aber sollte nicht sich dazu Hilfe holen.


    Ich finde auch nicht das sexuelle Erfahrungen wichtig im Leben sind.

  • @Bastet
    Interessant, dass du es so formulierst. Ich hätte es im allgemeinen Kontext eher umgedreht und gesagt "Wieso sollten Behinderte kein Recht darauf haben?", aber nicht im Sinne von erzwungenem Recht, sondern dass man ihnen dieses aufgrund ihres körperlichen oder geistigen Zustandes abspricht. So wie nach dem Schema "Du hast jemanden umgebracht, also hast du kein Recht darauf, dich frei in der Öffentlichkeit zu bewegen" (sondern er wird eben verurteilt und ins Gefängnis gesperrt) .
    Bei deiner Auffassung des Begriffs würde ich natürlich zustimmen. Keiner kann sich zu etwas zwingen lassen, nur, weil jemand anderes sein Recht darauf einfordert, gleichzeitig sollte es aber niemanden aufgrund der Unterschiede zu nicht behinderten Menschen abgesprochen werden. Wie weit das im Rahmen der Behinderung dann möglich/ethisch korrekt ist, das ist natürlich eine andere Frage.



    Ansonsten finde ich diese Sexualbegleitung/-assistenzsache schon etwas befremdlich x: Allein schon deshalb, weil man damit ja schon etwas sehr Persönliches verbindet und auch wenn diese Begleitung dann regelmäßig vorbeischaut, sich auch Privates anhört, etc... wenn man sagen würde, man unterstützt diese Menschen, indem man ihnen hilft, einen Menschen zu finden, zu dem sie eine richtige Beziehung aufbauen können (also einen Partner zu finden), würde ich das noch eher unterstützen als wenn es nur darum geht, sexuelle Befriedigung zu erfahren. Denn Letzteres macht auf Dauer wahrscheinlich auch nicht glücklich.

  • Also allgemein gesagt,finde ich Prostitution nicht schön, ist meine ich auch Verboten.

    Unsinn. Freiwillige Prostitution von Volljährigen ist in Deutschland, Österreich und Schweiz absolut legal (und das ist auch gut so). Wieso auch nicht?


    Ich sehe bei der Sexualassistenz auch ehrlich gesagt nicht, was daran schlimm sein soll, solange alle beteiligten damit einverstanden sind und fähig sind Einverständnis zu geben. Jeder, wie er meint und so. o.o" Sehe ehrlich gesagt nicht, warum das überhaupt ein Thema sein muss.

  • Ich sehe bei der Sexualassistenz auch ehrlich gesagt nicht, was daran schlimm sein soll, solange alle beteiligten damit einverstanden sind und fähig sind Einverständnis zu geben.

    Da stimme ich dir vollkommen zu. Und so geht es wohl den meisten. Trotzdem will ich eine solche Assistenz nicht mit meinen Krankenkassenbeiträgen (oder in anderer Form) finanzieren und das ist wohl der eigentliche Diskussionsgrund.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Was meint ihr dazu?

    Was denkt ihr über diese Form von Integration?
    Ich muss sagen, dass ich diese Fragen merkwürdig finde, haha. Was bedeutet "diese Form der Integration"? Dass man Menschen zu einer Sache verhilft, die zu einem durchschnittlichen Alltagsleben gehört? Dass man nicht erlaubt, dass die körperliche Beschränkung (ich beziehe mich jetzt mal auf die körperlichen Beschränkungen, weil mir das nötige Know-How für geistige Einschränkungen fehlt, um im Sachen Mündigkeit bewerten zu können) tatsächlich eine Einschränkung der Lebensqualität ist? Ehrlich gesagt war es für mich selbstverständlich, dass es so etwas gibt. Wenn es persönliche Assistenz gibt, die für dich kocht, dich duscht, dich anzieht, dich füttert, dich spazieren begleitet, für dich schreibt, für dich spricht, für dich sieht [...], wieso dann nicht einen Beruf, wo Menschen völlig freiwillig in sexuellen Angelegenheiten aushelfen? Es gibt nun mal gesunde Menschen mit einem völlig "normalen" bzw. durchschnittlichen Bedürfnis nach sexuellen Erfahrungen/sexueller Befriedigung, die sich aufgrund ihrer körperlichen Beschränkung nicht helfen können. Es ist eh schon schlimm, dass geistig völlig gesunde Menschen so abhängig sein müssen von anderen. Ich habe mal für eine Klientin gearbeitet, die sich nicht selber ins Bett legen konnte, auch wenn sie mit einer Gehhilfe langsam kurze Strecken sogar gehen konnte (also sich bewegen kann), sodass ihr Tag immer dann zu enden hatte, wenn die Spätschicht zu Ende war. Und von solchen Situationen gibt es unzählige Variationen, die sich die meisten gar nicht vorstellen können (ich auch nicht lol), weswegen es sehr naiv wäre anzunehmen, dass es keinen nachvollziehbaren Bedarf an sexueller Assistenz gäbe.


    Ist Sexualerfahrung wichtig fürs Leben?
    Jein, würde das nicht so grob über einen Kamm scheren. Es ist für die Menschen wichtig, die das Bedürfnis danach verspüren. Dann kann das natürlich sehr belastend werden, wenn es nicht erfüllt wird und man ohne Unterstützung nichts tun kann.


    Sollte sowas von den Kommunen mit unterstützt werden durch finanzielle Unterstützung?
    Es sollte nicht wie so oft zu einem Sonderthema verarbeitet werden. Nicht jedem mit einem Behindertenpass muss das natürlich gezahlt werden. Da sollte imo selbstverständlich darauf geachtet werden, zu was der Patient selber in der Lage ist und was ihn tatsächlich belastet. Man finanziert schließlich auch nicht jedes Medikament, jede Behandlung und 24/7 Stunden für Begleitung. Wieso sollte es hier anders sein? Aber es gehört definitiv dazu und wenn der Mensch es braucht, um physisch und psychisch so gesund wie eben nur möglich zu sein, dann sollte das auch finanziert werden. Dafür haben wir doch soziale Krankenkassen. Und wenn es den Patienten dann womöglich auch noch anregt eine größere Compliance bezüglich ärztlichen Anweisungen zu zeigen, dann umso besser, lol.


    Haben Behinderte ein Recht auf Sex?
    lol. Jeder Mensch hat ein Recht auf freie Entfaltung. Darunter fällt natürlich auch Sex. Was nicht heißt - und ich erwähne das nur, weil es in der Diskussion schon anders rum erwähnt wurde - dass man das Recht hat, jemandem sein Recht aufzuzwingen. Aber man hat definitiv ein persönliches Recht auf sexuelle Erfahrungen.

  • Sexualbegleiterin find ich ja schon irgendwie witzig. Warum man den Namen einer Berufsgruppe unbedingt ausschmücken muss wenn daran ja wie sie selbst sagt nichts verwerflich ist, bringt mich (gernerell auch bei anderen Dingen) immer ein wenig zum schmunzeln. Sie ist Prostituierte mit Kundenschwerpunkt und das ist ja völlig ok und gut so. Ist ja nicht so als gäbe es für das Wort Prostitution schon negativ konnotierte Wörter. Aber vielleicht ist das bei Prostitution auch schon wieder so weit. Sexualbegleiterin (lel)...
    Das mit der gemeinsamen Zeit ist da irgendwie kein Argument. Auch "normale" Prostituierte haben Kunden, denen es nicht um Sex geht sondern um Zeit und Kommunikation.



    Zitat von Nike Laurenz

    Als Sexualbegleiterin hilft Arnold Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, etwas auszuleben, das die Gesellschaft ihnen nicht zugestehen will: Lust.

    Ahja ist das so? Schöner Artikel. :rolleyes:


    Ich halte das schon für eine Runde Sache. Jeder ist in der Beziehung anders und wer den Drang verspürt der nutzt den Service und wer nicht der lässt es. Einzig die Thematik mit der Subventionierung halte ich für fragwürdig. Viel zu kompliziert in der Umsetzung für eine Berufsgruppe die in dieser Form staatlich gar nicht existiert. Eine Erhöhung des Pflegegeldes wäre imo allgemein sinnvoller.
    Es gibt auch Personen die nicht behindert sind und trotzdem (aus welchen Gründen auch immer) "keine" Möglichkeit auf enge Beziehungen beziehungsweise Sex haben. Genau so wirkt es auf mich indirekt diskriminierend dies nur für behinderte Personen in Erwägung zu ziehen, aber das Sonderthema hatten wir ja schon.


    Unsinn. Freiwillige Prostitution von Volljährigen ist in Deutschland, Österreich und Schweiz absolut legal (und das ist auch gut so). Wieso auch nicht?

    Also in Österreich ist das (soweit ich weiß) nicht ganz so einfach pauschal richtig. In manchen Bundesländern ist meine ich Prostitution nur in Bordellen legal. Hausbesuche und der gleichen wären also (zumindest theoretisch :rolleyes: ) in manchen Bundesländern nicht erlaubt. Die Handhabung ist natürlich wieder eine andere Geschichte. Man kann Prostitution beispielsweise auch nicht als Gewerbe anmelden. Das wird IMO irgendwie über Selbstständigkeit geregelt.
    Sprich Prostitution ist zwar natürlich legal, aber unter gewissen Bedingungen. So wie sie das Handhabt wäre das beispielsweise nicht (ohne Umwege) möglich meine ich.
    Natürlich keine Ahnung wie das in Deutschland aussieht (und ob es überhaupt eine Rolle spielt was Sanktionen / Verfolgung angeht).

  • Mein großer Bruder ist geistig behindert, aber er hat auch eine große Begabung im Bereich Musik und Tontechnik.
    Was mache ich also? Ihn nicht bemitleiden oder hinten anschieben, sondern ihm die ehrliche Chance geben, seine Begabung auszuleben. Wir arbeiten zusammen an diversen Musikstücken, bearbeiten Sprachfiles nach und unterhalten uns auf einer Ebene über verschiedene fachliche Themen. Manchmal vergesse ich sogar, dass er eigentlich "behindert" ist (wobei ich das Wort "beeinträchtigt" besser finde), das fällt nur dann auf, wenn er stottert. Und dadran bin ich ja schon mein Leben lang gewöhnt. Daher ist das nicht schlimm.

  • Behinderung... ich hasse dieses Wort. In was sollen Menschen behindert sein? Ich verbinde dieses Wort mit einer Blockade, wie zum Beispiel bei einem Unfall, wo ein Auto den Weg zum Verletzten behindert. Mir gefällt es eher, wenn man beeinträchtigt oder eingeschränkt in seiner Gesundheit sagt, denn das ist man im Grunde eigentlich auch.


    Ich selber habe eine sprachliche Einschränkung in Form von stottern und zum Teil verwaschener Aussprache. Dies merkt man, indem ich zum Teil einfache Worte einfach nicht aussprechen kann. Eine Dysarthrien ist dies aber nicht. Eher eine Sprach oder Sprechstörung, die ich seit meiner Geburt hab. Wenn man mich so sieht, vermutet man bei mir keine Einschränkung, aber wenn man mich kennt oder mit mir spricht, dann merkt man dies. Bei Gesprächen mit fremden Menschen ist dies schlimmer als bei Freunden von mir. @Shizumi müsste dies bezeugen können, sowie der ein oder andre von den Forentreffs. Insgeheim hab ich mich sehr zurückgezogen und bin sehr ruhig. Liegt einfach daran, dass man sich oft über mich lustig machte. Aussagen wie: "die ist betrunken", "die ist doch blöd im Hirn", "pass auf, dass du dich nicht von ihr anstecken lässt" usw. hab ich mir schon oft anhören müssen. Schlimmer wirds auch in Stresssituationen, da hab ich immer das Gefühl, dass sich meine Stimmbänder aufhängen. Da man dies bei mir schon im Kleinkindalter bemerkte, musste ich auch eine Grundschule besuchen, die auf spracheingeschränkte Kinder spezialisiert ist. Heute ist es mir egal, was andere über mich denken, dennoch rede ich nicht so gerne mit anderen, weil mir dies auf Dauer zu anstrengend ist.


    In meiner Familie bin ich aber nicht die einzige mit einer Einschränkung. Mein Bruder bzw. Cousin ist Geistig eingeschränkt und ist Analphabet. Dennoch hab ich ihn gerne, denn er kann dafür nichts. Bei ihm merkt man dies, da er schlecht im Rechnen ist und auch seine Rechtschreibung schlecht ist. Ebenfalls hat er Probleme beim Lesen. Zusätzlich versteht er vieles falsch und setzt dieses auch falsch um. Manchmal muss ich ihn zurechtweisen und ihn beim Ausfüllen von Formularen und so helfen. Mein Halbbruder, das zweite Kind meiner leiblichen Mutter hat eine starke Immunschwäche, ebenfalls eine Muskelschwäche und ist auf einem Auge blind. Leider kenne ich ihn nicht, dennoch möchte ich ihn gerne kennenlernen. Zumal ich weiß, dass er neme lang zum Leben hat.


    Leider können viele Menschen meist nichts mit anderen anfangen, die nicht wie sie selbst sind und verachten diese auch. Diese Verachtung geht meist ins Mobbing und drüber hinaus. Beeinträchtigte Menschen passen einfach nicht in diese Vorstellung gesunder Völker. Doch viele wissen nicht, dass dies meist ein Gendefekt ist oder eine Verletzung des Gehirns sowie Verletzungen durch einem Unfall. Ich arbeite in einem Pflegeheim mit alten Menschen. Unter diesen alten Menschen sind auch Menschen dabei, die beeinträchtigt sind. Einer von ihnen war ein damaliger Soldat, der damals sein Jurastudium aufgrund des 2. Weltkrieges abbrechen musste. Heute ist er ein scheinbar geistig zurückgebliebener Mensch. Damals wurde er als verrückt eingestuft, als er vom Krieg zurückkam. Heute weiß man, dass er eine schlimme Kopfverletzung hatte und sich davon nicht regenerierte. Man wird als "Behindert" eingestuft, obwohl andere nicht den wahren Hintergrund kennen. Ich selber verachte diese Menschen nicht, nicht zuletzt, weil ich selbst betroffen bin, sondern ich respektiere diese. Viele eingeschränkte Menschen haben einen normalen Beruf, haben eine Familie und sind glücklich mit ihrem Leben. Bei vielen weiß man nicht mal, dass diese eine Einschränkung haben.


    Am Ende sind wir Menschen doch alle gleich. Wir haben alle den selben Aufbau des Körpers, wir leben alle auf dem selben Planeten. Doch wir sind unterschiedlich. Wir ähneln uns nicht im Charakter, im Aussehen und in der Vergangenheit. Jedes einzelnes Wesen, sei es Mensch, Tier oder Pflanze, ist ein einzigartiges Individuum, welches das volle Recht auf ein unbeschwertes Leben hat.


    Lg. Hiyori

  • Behinderung... ich hasse dieses Wort. In was sollen Menschen behindert sein? Ich verbinde dieses Wort mit einer Blockade, wie zum Beispiel bei einem Unfall, wo ein Auto den Weg zum Verletzten behindert. Mir gefällt es eher, wenn man beeinträchtigt oder eingeschränkt in seiner Gesundheit sagt, denn das ist man im Grunde eigentlich auch.

    Geht mir auch so. Ich sage immer lieber 'eingeschränkter'. Ich finde es auch furchtbar, wenn manche als Beleidigung sagen: 'Ey du bist ja voll behindert!' oder so ähnlich. Finde sowas geht gar nicht. So verletzt man diejenigen, die eben die ein oder andere Einschränkung haben. Sowas gehört sich nicht.

    Leider können viele Menschen meist nichts mit anderen anfangen, die nicht wie sie selbst sind und verachten diese auch. Diese Verachtung geht meist ins Mobbing und drüber hinaus. Beeinträchtigte Menschen passen einfach nicht in diese Vorstellung gesunder Völker. Doch viele wissen nicht, dass dies meist ein Gendefekt ist oder eine Verletzung des Gehirns.

    Sowas finde ich echt traurig, wenn 'normale' Menschen 'eingeschränkte' mobben oder verachten. Sie sind genauso Lebewesen wie wir auch. Sie sind deshalb auch nicht anders als wir. Keiner sucht sich aus, ob man mit einer Einschränkung zur Welt kommt, ob dies durch eine Krankheit passiert oder sowas durch einen Unfall passiert. DAS könnte JEDEM passieren. Keiner kann sagen, dass er wissen wird, niemals einen Unfall zu bauen oder so. So ist der Lauf des Lebens nun mal. Es kann jeden treffen und keiner sucht sich das aus. Mobbing ist für mich einfach nur schwach. Die Mobber wollen nur als 'stark' und 'cool' dastehen, während sie die Opfer damit sehr verletzen...
    Entweder man akzeptiert jemanden so, wie er ist, wenn man das nicht kann, lässt man denjenigen in Ruhe und hackt nicht auf den 'Schwachpunkt' rum.

    Am Ende sind wir Menschen doch alle gleich. Wir haben alle den selben Aufbau des Körpers, wir leben alle auf dem selben Planeten. Doch wir sind unterschiedlich. Wir ähneln uns nicht im Charakter, im Aussehen und in der Vergangenheit. Jede einzelnes Wesen, sei es Mensch, Tier oder Pflanze, ist ein einzigartiges Individuum, welches das volle Recht auf ein unbeschwertes Leben hat.

    Stimme dem zu. Mir ist es egal, wie ein Mensch aussieht, oder ob dieser Einschränkungen hat oder sonst was. Jeder Mensch ist etwas einzigartiges. Und bei dir weiß ich auch, Hiyori, wenn mir mal was passieren sollte und dadurch irgendne Einschränkung haben sollte, dass du trotzdem weiter zu mir halten würdest. Umgekehrt zählt das natürlich ebenso! Aber hoffen tu ichs natürlich nicht, dass uns mal irgendwas zustoßen sollte.