Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Das selbe was es für die sexuelle Ebene gibt, also Hetero-, Homo-, Bi-, Pan- oder Asexuell, gibt es auch für die romantische Ebene, also Hetero-, Homo-, Bi-, Pan- oder Aromantisch. Man kann sich also gleichzeitig romantisch zum eigenen und zu anderen Geschlechtern hingezogen fühlen, aber sexuell nur zu anderen. Dann wäre man quasi biromantisch und heterosexuell.
    (EDIT: ich hab grade gesehen, dass das genau so im Startpost steht... :hmmmm: )


    Und nochmal zu den Abstufungen bei der Asexualität: Es gibt da noch als Untergruppe noch demisexuell, was bedeutet, dass man, bevor man sowas wie eine sexuelle Anziehung entwickeln kann, zuerst eine starke romantische oder platonische Beziehung braucht, und grau-asexuell (ich hab das jetzt einfach mal vom englsichen grey-asexual übersetzt), was bedeutet, dass man nur unter bestimmten Bedingungen sexuelle Anziehung verspürt. (Um ehrlich zu sein finde ich das ein bißchen schwammig formuliert, aber naja).

    Ja, das war auch im Groben meine Aussage. Du hast nur die Bereiche noch weiter unterteilt ^^ Ich hörte zudem noch von weiteren Abstufungen, die aber zu dem Aromantisch-Spektrum gezählt werden. (Anmerkung: Ich las davon nur auf der Seite tumblr, weshalb ich nicht weiß, wie "offziell" die Begriffe sind, also habt Verständnis)
    Demiromantic - ähnlich wie oben. Kann erst nach einer sehr starken Bindung entstehen.
    Cupiromantic - fühlt keine romantische Anziehung. Möchte eine romantische Beziehung.
    Quioromantic (oder auch WTFromantic) - können zwischen platonisch und romantisch nicht unterscheiden.
    Lithromantic - fühlt eine romantische Anziehung, aber braucht es nicht oder möchte keine Erwiederung.


    Nur dass man mal davon gehört hat.

  • Also wäre das wahr, wäre ich ja so anormal. Nicht nur, dass in das Bild Bisexuelle irgendwie gar nicht reinpassen, ich suche mir meine Sexualpartner und romantischen Partner normal in einem Kreis von Leuten, die ähnliche Interessen und entsprechend auch ein ähnliches Verhalten, wie ich, haben. Und ehrlich gesagt kenne ich fast auch nur Leute, bei denen es letzten Endes auf dasselbe hinaus läuft. Immerhin braucht eine Beziehung eine Freundschaft als Grundlage und die ist schwer aufrecht zu erhalten, wenn es keine oder wenig Gemeinsamkeiten gibt.

    Ich hab mich in seine Texte nicht eingelesen, deswegen weiß ich auch nicht genau, wie er Verhalten, Präferenzen etc. definiert. Allerdings unterscheidet der Autor jetzt nicht direkt zwischen offensichtlichen Interessen und Unterschieden, sondern anscheinend eher zwischen dem Grad der Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen und ihren Einfluss auf das Verhalten. Und diese Anziehung vom Nicht-vertrauten Verhalten äußert sich eher in der Kindheit, wo sich das unterbewusst einprägt und die Auswirkung erst mit der Pubertät wirklich zeigt. Und weil ich das nach drei Versuchen in Worte zu fassen noch immer nicht hinkriege, tipp ich mal den deutschen Text aus nem Buch ab, lol:

    Zitat

    [...]Nach Bems Theorie hängt es davon ab, inwieweit Kinder ein Spielverhalten aufweisen, das für ihr Geschlecht typisch oder eher atypisch ist, ob sie sich ihrem eigenen Geschlecht oder dem Gegengeschlecht unähnlich fühlen. In Bems Theorie wird "exotisch zu erotisch": Gefühle der Unähnlichkeit führen zu emotionaler Erregung; im Laufe der Zeit wird diese Erregung in erotische Anziehung transformiert.
    Zitiert aus "Psychologie" (Ausgabe 18), herausgegeben von Gerrig, R., Zimbardo, P. (2008)


    Mit Spielverhalten wird auf ein Kapitel im Buch verwiesen, bei dem es um die Entwicklung und Erziehung ging und wie Persönlichkeitsmerkmale bei Mädchen und Jungen nach stereotypischen Bildern gefördert oder gehemmt werden (z. B. dass Jungen oft mehr erlaubt wird aggressiv zu sein oder bei Mädchen fürsorgliches Verhalten gefördert wird). Diese Gemeinsamkeiten oder Unterschiede sind also nicht relevant, wenn wir sexuelle Bedürfnisse entwickeln, sondern spielen unterbewusst eine Rolle während der Kindheit. Die Prägung fließt mitunter als Faktor dann in die spätere Orientierung ein.


    Allerdings finde ich persönlich, dass die Theorie etwas zu eingeschränkt klingt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und Wahrnehmungen in der Kindheit "mitprägen", aber in einem viel kleinerem Ausmaß. Nach Bems Aussage führt das Gefühl der Unähnlichkeit in jedem Fall zur erotischen Anziehung. Zwar unterstützen das seine Studien, aber ich hab das Gefühl, dass hier eben die Geschlechter-Stereotypen verzerrend Einfluss auf die Ergebnisse nehmen. Mich hat das extrem gewundert, dass die Theorie es ins Handbuch für Psychologie geschafft hat, weswegen ich mir dachte, dass ich das mal hier anbringe.

  • Dass die Angeborenheit in der Sexualität ein Paradigma ist, stimmt überhaupt nicht. Wir haben zwei große gegensätzliche Meinungen zu dem Thema. Und Studien wie gewisse Mikrozensus und z.B. meine eigene Erfahrung und Erfahrungen anderer, mit denen ich gesprochen habe, zeigen, dass das nicht stimmt. Man könnte natürlich anfangen zu sagen, dass Menschen, die eine Zeit lang auf Mädchen, dann auf Jungs, dann mal auf beides standen, und dann den PArtner fürs Leben gefunden haben, halt schon immer so waren, es aber noch nicht wussten, was die typische Respektlosigkeit des Psychologen ist, der sich einfach besser im Kopf des anderen auskennt, und wenn nicht, dann irrt sich halt der andere in seiner Erfahrung.
    Dass auf Präferenzen keinen Wert gelegt wird, beweist, dass es sinnlos ist, auf Präferenzen Wert zu legen, oder wie soll ich die Argumentation verstehen. Ich denke, es ist falsch, sich bei Sexualität auf das Geschlecht zu verlassen, das vernachlässigt tausend andere Faktoren. Die Sexualforschung kann bis heute keine guten Erkenntnisse zur Ausbildung verschiedener Sexualitäten darstellen, weil sie genau den Fehler macht, das als zu einheitlich zu betrachten. Was aber auch nicht stimmt, sie ist ja gar nicht so, wie gesagt, da gibts unterschiedliche Meinungen. Du, Alayia, behauptest ja, dass das feststeht und das stimmt nicht. xD


    Es ist ein kafkaeskes Argument: Ein Mann, die auf dicke Männer mit Bärten steht, ist homosexuell. Ein Mann, der auf feminine Männer steht auch. Ein Mann, der erst mehrere Freundinnen hatte, und dann einen Mann als Partner fürs Leben findet, war schon immer homosexuell, wusste es aber nicht. Und ein Mann, der wechselnde Beziehungen hat, ist halt bisexuell. Das missachtet aber, dass sehr viele Menschen sich in dieses Schema nicht einordnen können. Die werden dann halt auch bi genannt.
    Es wäre doch ein arger Zufall, wenn die Begrifflichkeiten aus einer sexuell repressiven Kultur eines einzigen (!) Teils der Welt zufällig genau die richtigen wissenschaftlichen Fakten liefern, die heute alle astrein bestätigt werden. Das ist doch eine absolute Illusion, sorry.

  • http://www.n-tv.de/politik/Die…Test-article14444231.html


    Ich find sowas schade :( Ok Slowakei, irgend so ein konservativer Ostblockstaat. Aber Deutschland ist da nicht viel besser. Adoptionsrecht gibt es für homosexuelle Paare eigentlich nicht wirklich und eine Gleichsetzung homosexueller Ehen zu Heterosexuellen auch nicht. Grade Deutschland mit dem Hintergrund Homosexuelle strafrechtlich verfolgt und ermordet zu haben sollte heute anders agieren. Wir sind da nicht so weit wie ein Großteil der restlichen Welt , wie z.B unsere Nachbarn Frankreich.
    Auch schade, dass das Thema der Gleichsetzung in vielen Dingen nicht wirklich diskutiert wird. Es kommt nur dann mal wieder auf, wenn irgendetwas in die Richtung gefordert wird, ich erinnere mich noch als Homosexualität (und andere Sexualitäten/ Lebensstile) in den Lehrplan eingebunden werden sollte, da war der Aufschrei natürlich groß. Dadurch merkt man auch wie homophob unsere Gesellschaft an manchen Ecken noch ist.
    Ich hoffe irgendetwas passiert wieder mal wieder, dass die Politik zum Umdenken veranlasst oder eher zwingt und das es mal wieder in den Medien thematisiert wird.

  • Eigentlich könnte man sagen, dass sich ein Paar auch ohne Ehe lieben kann. Der Kniff hierbei sind aber steuerrechtliche Vorteile und die Frage um Kinder.


    War das wirklich so formuliert? Oo Homosexualität, andere Sexualitäten und Lebebsstile? Was darf man sich genau unter Lebensstil vorstellen, wenn sie mit Sexualitäten in Verbindung gebracht werden?

  • Ne das war anders es ging darum dass man auch zum Beispiel Regenbogenfamilen thematisiert das meinte ich mit Lebensstil ^^' naja und es sollte halt nur näher gebracht werden dass es auch andere Sexualitäten gibt und auch verschiedene Familienbilder, aber naja sind halt irgendwelche verrückten Eltern auf die Straße gelaufen und hatten Angst als würden die jetzt alle Schwulenpornos in der Schule gucken.


    Edit:
    Das ist keinen neuer Post wert und halt etwas OP deshalb nur Edit ;)
    Hab mich jetzt nicht näher mit den politischen Zusamenhängen in der Slowakei auseinander gesetzt, deshalb tut es mir leid ^^' In Polen ist es so, zumindest dort wo meine Verwandten leben, dass Homosexualität oft als "Krankheit" o.ä. gehalten wird. Ok es ist ein Dorf, aber auch die jungen "Stadtmenschen" finden so ein Familienbild komisch und "das geht doch nicht". Vllt. hab ich da einfach die falschen Leute getroffen, aber staatlich gesehen gibt es im Osten eigentlich kein Land, dass das Adoptionsrecht für Homosexuelle akzeptiert (oder die Ehe), und je mehr man sich in den Osten begibt desto krasser wird's halt.

  • Ok Slowakei, irgend so ein konservativer Ostblockstaat.


    Kann sein, dass mein folgender Post ein wenig off-topic ist, aber es ist mir ein Anliegen, als jemand mit slowakischen Wurzeln auf deinen Beitrag einzugehen. Mein Beitrag kann nach Bedarf auch gelöscht oder gekürzt werden.


    Das Problem an deiner Aussage ist nämlich: Die Mehrheit der Slowaken ist nicht konservativ, sondern gar nicht politisch. Politiker werden in der Slowakei wenig bis gar nicht geschätzt. Das liegt an den zahlreichen Korruptionsskandalen, aber auch daran, dass die Politker dort schlicht nicht authentisch genug sind und niemand dort den Eindruck erweckt, tatsächlich was ändern zu können. Die Probleme (schlechtes bis katastrophales Gesundheitssystem, schlechte Schulen und Universitäten) sind nach Jahren stets die selben, und kein Politiker hat es bis jetzt geschafft, etwas zu dagegen zu tun. Leider profitieren oft die Randparteien von der "Die können doch eh alle nichts"-Attitüde vieler Slowaken. Lächerliche 17,2% Wahlbeteiligung, und wer ist der große Gewinner? Ein rechtsextremer Roma-Hasser.


    Das Referendum gegen Homosexuellen-Rechte ist gescheitert - wegen zu niedriger Wahlbeteiligung. Knapp über 20% sind wählen gegangen. Vielleicht waren die Liberalen mit ihrem Boykott-Aufruf erfolgreich, aber die weniger romantische Deutung dieses Ergebnisses, die meiner Meinung nach wahrscheinlicher scheint, ist, dass Homosexuellentrechte vielen Slowaken komplett egal sind.


    Das Refenderum kam von der christlich-konservativen Allianz für Familie, und selbst Papst Franziskus hat dieses Projekt unterstützt („Ich grüße die Pilger aus der Slowakei und wünsche durch sie meine Anerkennung für die gesamte slowakische Kirche zum Ausdruck zu bringen, die jeden dazu auffordert, die Anstrengungen zur Verteidigung der Familie – der entscheidenden Keimzelle der Gesellschaft – fortzusetzen.“ (Quelle)). Bei familienrechtlichen Fragen ist der Einfluss des Christentums dort enorm, dabei wird Homosexualität allgemein von der Mehrheit der slowakischen Bevölkerung gesellschaftlich akzeptiert.
    Ich persönlich würde mir ein gegenteiliges Referendum wünschen, besonders die Aufklärung in der Schule ist zu fördern, damit man den - meiner Ansicht nach durch und durch negativen - Einfluss der Kirche in der Slowakei vermindern kann.

  • Hmm ich denke, dass es hier am Meisten ins Thema passt:


    Sind wie überhaupt in der Lage, monogam zu leben? Oder liegt es uns im Blut, polygam zu sein? Ich wüsste gerne, was ihr darüber denkt...ich bin mir da noch unschlüssig. Wünschen würde ich mir, dass Monogamie unabhängig von unserem "Drang what ever" ist und das einzig der Gedanke daran schon ein monogames Leben ermöglicht...aber es kommt mir so unwahrscheinlich vor. Ich meine, man kann zwar denken: Ich will nur sie/ihn, aber kann man wirklich was dagegen tun, sich von jemand anderem angezogen zu fühlen?
    Ich konnte es bis jetzt sehr erfolgreich, seit ich mit meinem Freund zusammen bin aber ich hab einfach...angst das es irgendwann nicht mehr so einfach ist (wenn ich mir andere Paare ansehe, die ewig zusammen sind...und dann irgendwann doch komisch werden und sowas sagen wie: Gegessen wird zuhause ;)...so will ich nicht sein und werden). Und es gibt doch immens viele Verhaltensforscher, die sich damit beschäftigen und viele sind sich einig, dass wir nun mal zur Polygamie neigen/dafür gemacht sind....ich will mir das alles gar nicht mehr durchlesen, weil ich dadurch nur die Hoffnung verliere...und merke, wie sehr wie doch von Instinkten gesteuert werden. (Da wäre ich lieber ein monogamer Pinguin mit einem monogamen Instinkt...ein Pinguindasein wäre bestimmt eine schöne Sache ^-^).
    Vielleicht bin ich da verblendet und klammere mich an die Vorstellung, dass ich für immer nur mit diesem einen Mann glücklich sein kann und er nur mit mir...aber vielleicht ists auch keine "Utopie"?


    Hmm...vielleicht lassen sich hier einige zu einer Diskussion ein. Mich würden Meinungen dazu interessieren, allein schon um zu wissen, ob ich mit meiner "Hoffnung/Angst" alleine dastehe oder nicht...

  • Hmm ich denke, dass es hier am Meisten ins Thema passt:


    Sind wie überhaupt in der Lage, monogam zu leben? Oder liegt es uns im Blut, polygam zu sein? Ich wüsste gerne, was ihr darüber denkt...ich bin mir da noch unschlüssig. Wünschen würde ich mir, dass Monogamie unabhängig von unserem "Drang what ever" ist und das einzig der Gedanke daran schon ein monogames Leben ermöglicht...aber es kommt mir so unwahrscheinlich vor. Ich meine, man kann zwar denken: Ich will nur sie/ihn, aber kann man wirklich was dagegen tun, sich von jemand anderem angezogen zu fühlen?
    Ich konnte es bis jetzt sehr erfolgreich, seit ich mit meinem Freund zusammen bin aber ich hab einfach...angst das es irgendwann nicht mehr so einfach ist (wenn ich mir andere Paare ansehe, die ewig zusammen sind...und dann irgendwann doch komisch werden und sowas sagen wie: Gegessen wird zuhause ;)...so will ich nicht sein und werden). Und es gibt doch immens viele Verhaltensforscher, die sich damit beschäftigen und viele sind sich einig, dass wir nun mal zur Polygamie neigen/dafür gemacht sind....ich will mir das alles gar nicht mehr durchlesen, weil ich dadurch nur die Hoffnung verliere...und merke, wie sehr wie doch von Instinkten gesteuert werden. (Da wäre ich lieber ein monogamer Pinguin mit einem monogamen Instinkt...ein Pinguindasein wäre bestimmt eine schöne Sache ^-^).
    Vielleicht bin ich da verblendet und klammere mich an die Vorstellung, dass ich für immer nur mit diesem einen Mann glücklich sein kann und er nur mit mir...aber vielleicht ists auch keine "Utopie"?


    Hmm...vielleicht lassen sich hier einige zu einer Diskussion ein. Mich würden Meinungen dazu interessieren, allein schon um zu wissen, ob ich mit meiner "Hoffnung/Angst" alleine dastehe oder nicht...

    Ja, das ist ein sehr unangenehmer Gedanke, da stimme ich dir zu. Ich denke, das hat vor allem damit zu tun, dass die Sexualität auch etwas soziales und nicht rein biologisches ist. Die meisten Kulturen dieser Welt haben eine Norm der Monogamie entwickelt, so auch und ganz besonders unsere, die vom christlichen Ehebild geprägt ist. Zwar löst sich in manchen Teilen der Welt die Vorstellung auf, dass eine Beziehung nur zwischen Mann und Frau eingegangen werden kann, die Polygamie allerdings ist immer noch ein rotes Tuch.
    Biologisch gesehen hat beides seine Vorteile. Die Monogamie wegen der Pflege des Nachwuchses, die Polygamie wegen der Anzahl der Nachkommen.
    Sozial gesehen gilt das eine als normal, das andere als pervers, auch wenn faktisch gesehen Seitensprünge und Fremdgehen als natürlich und menschlich angesehen und kulturell verarbeitet werden. Ein großer Teil der Menschen macht nämlich polygame Erfahrungen (sei es nur das Verlieben oder sich hingezogen fühlen oder sei es die tatsächliche Praxis).
    Solange man seinen Partner liebt, ist es üblich, dass man ihn/sie alleine für sich haben will. Insofern wäre es merkwürdig (aber nicht ausgeschlossen), wenn man sich während des Verliebtseins in eine(n) andere(n) verliebt. Sobald die Liebe aber verschwindet, bindet uns oft nur noch der Wille, die Angst, die Routine etc. an den Partner.
    Letztlich gilt es (wie so oft), genau in sich hineinzuhören und sich Gedanken zu machen, was man wirklich fühlt. Mit diesen Gefühlen sollte man ehrlich sein und sie nicht verdrängen. Ich denke, verdrängte Lust führt zu weit größeren Problemen als eine Beendigung einer Beziehung zur rechten Zeit.
    Deine Gedanken sind wohl üblich für eine Zeit, in der sehr viele Traditionen infrage gestellt werden. Ich persönlich halte es für eine seltene Ausnahme, dass man sich ein Leben lang zu einer einzigen Person hingezogen fühlt. Aber freue dich, vielleicht seid ihr beide ja die Auserwählten.

  • Von Grund auf ist der Mensch schon Polygam, nur werden wir zur Monogamie erzogen.


    Das kann, muss aber kein Problem sein. Es gibt sicher mehr als genug Beispiele, bei denen die Monogamie gar kein Thema ist und ein Fremdgehen nicht in Frage kommt.
    Generell kommt es auch immer auf den Partner und die eigene Ehrlichkeit an - vor allem aber auch wie man sich abspricht und was no go's sind.
    Ich kenn jetzt keine Werte aus Studien auswendig, aber ich denke das in etwa bis zu 50% der Leute durchaus Fremdgehen bzw. im "Ernstfall" dazu bereit wären.


    Im Prinzip ist es mMn einfach eine Sache von Glück ob es für die Ewigkeit ist oder nicht. Es gibt auch noch Trennungen im fortgeschrittenen Alter. Gerade heut zu Tage, wo finanzielle Sorgen, religiöse- und gesellschaftliche Gründe doch eher nicht mehr im Vordergrund stehen.
    Das Wichtigste ist, dass man selbst Glücklich sein muss. Denn eine Partnerschaft die man nur jemand anders zu liebe, oder gar einfach auf der Tatsache am leben hält, dass man vielleicht niemand besseres findet halte ich nicht für richtig.


    Ich bin ehrlich, für mich ist die Monogamie nur sehr schwer einzuhalten. Da sie mir selbst aber auch anerzogen ist und ich daher vermutlich auch keine Freude damit hätte betrogen zu werden, stellt sich die Frage für mich normal nicht. Aber dadurch kann es bei mir auch sehr leicht vorkommen das ich an meiner Partnerin komplett das Interesse verliere.
    Derzeit bin ich in der längsten meiner ganzen Beziehungen, welche nun schon 3 Jahre geht. Mal sehen wie es sich entwickelt.


    Abgesehen vom Urzeitinstinkt in uns, kann ich es also sehr gut nachvollziehen, wenn man sich zwischendurch auch nach etwas neuem sehnt. Immerhin ist es auch ein schönes Gefühl jemand neues enger kennen zu lernen ohne dabei von der Routine eingeholt zu werden. Wobei ich natürlich nicht sagen will das nicht beides seine Vorteile hat. :P


    Edit: Wie du viel schneller warst als ich und quasi auch noch das selbe denkst. :/

  • In letzter Zeit sind mir im Internet vermehrt Kommentare aufgefallen, die mich ein bisschen ins Grübeln gebracht haben. Nicht nur auf Plattformen wie Youtube, 9gag und Co., auch hier im Forum habe ich viele dieser Kommentare lesen müssen.
    Während das Thema "Toleranz" besonders im Internet scheinbar immer mehr in den Vordergrund rückt, kommt es mir so vor, als wären viele Menschen fremdenfeindlicher und intoleranter denn je und als hätten sie kein Problem damit, dieser menschenverachtenden Gesinnung Ausdruck zu verleihen. Diesen Menschen spielt die Anonymität im Internet natürlich in die Hände.


    Vor einigen Wochen habe ich mir auf Youtube ein Interview mit einem Pädophilen angeschaut. Er hat recht offen über seine Neigung geredet und hat sich mit vielen Vorurteilen auseinandergesetzt, mit denen Pädophile konfrontiert werden. Er hat mehrmals bestätigt, dass er sich noch nie an einem Kind vergriffen hat und dass er in ständiger Behandlung ist. Weiterhin ist er sehr erwachsen mit dem Thema umgegangen und war vollkommen davon überzeugt, dass er nie sexuellen Kontakt mit Kindern haben wird. Auch wenn er es gerne wollte.
    Trotzdem musste man unter dem Video Kommentare lesen wie "Wo habt ihr denn dieses perverse Arschloch aufgegabelt?", "Ich gebe euch 1000€ wenn ihr mir die Adresse von diesem Spasten mitteilt" oder "Dieses Schwein sollte man am nächsten Baum erhängen", zufällig gehörten diese dann noch zu den Kommentaren, die die beste Bewertung erhalten haben. Das Video hatte größtenteils Dislikes.
    Solche Kommentare machen mich extrem wütend und mir ist schleierhaft, wie unreflektiert man mit solchen Themen umgehen kann. Da setzt sich jemand vor laufende Kamera (Gesicht war zu seinem eigenen Wohl zensiert und Stimmte verzerrt) und berichtet von seinen Erfahrungen, von seinen Ängsten und von seinen Neigungen, bestätigt mehrmals, dass er noch nie einem Kind etwas getan hat und muss sich dann solche Kommentare anhören.
    Auch hier im Forum habe ich schon einige Male gelesen, dass "Pedos" der Abschaum der Gesellschaft sind und man sie doch wegsperren sollte. Auch hier ist mir nicht klar, wieso man nicht die Grenze zwischen Menschen, die Kinder vergewaltigen und solchen, die zwar die Neigung haben, diese aber nicht ausleben, ziehen kann.
    Meiner Meinung nach sollte allen Menschen, die unter pädophilen Neigungen geradezu leiden, weil sie diese nicht ausleben dürfen und wollen und sich in Therapie begeben, damit sie keinen Kindern schaden, extrem hoher Respekt gezollt werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass nur ein kleiner Anteil aller Pädophiler im Endeffekt zum Täter wird und dass die meisten dieser Menschen kein Kind vergewaltigen wollen. Man sollte ganz klar zwischen pädophil und Vergewaltiger unterscheiden. Schaffen die meisten aber nicht. Ist halt einfacher, so jemanden als krankes, perverses Arschloch darzustellen.


    Was mich auch schon zu meinem nächsten Punkt bringt. Wer gibt Menschen das Recht, über die sexuelle Neigung, Aktivität oder Variabilität anderer zu urteilen? Solange dies einvernehmlich geschieht, versteht sich. Wieso gelten heutzutage "alternative Formen" der Sexualität wie Homosexualität als größtenteils akzeptiert (auch wenn ich das für ein ganz starkes Gerücht halte), andere hingegen, wie Pädophilie, Nekrophilie oder Inzest gelten als pervers und abartig? Wieso ist ein Mann, der sich in seine Schwester verliebt und eine romantische Beziehung mit ihr führt ein krankes Schwein, jeder andere Mann, der sich in eine random Frau verliebt ist aber normal? Wieso verbietet man solchen Menschen, Kinder zu bekommen, anderen Menschen mit Gendefekten, dessen Kind mit einer hohen Wahrscheinlichkeit behindert werden könnte, steht diese Entscheidung jedoch frei?


    Mich stört, dass sich die meisten Menschen heutzutage nicht wirklich mit diesen Themen auseinandersetzen, sondern gleich alles und jeden als "pervers" abstempeln. Mich stört, dass sich Menschen, die nicht gefragt wurden in den sexuellen Kontakt anderer Menschen einmischen. Vor allem aber stören mich arrogante und anmaßende Kommentare, die einfach nur menschenverachtend sind und andere aufgrund ihrer sexuellen Neigung abwerten.

  • Wer gibt Menschen das Recht, über die sexuelle Neigung, Aktivität oder Variabilität anderer zu urteilen? Solange dies einvernehmlich geschieht, versteht sich. Wieso gelten heutzutage "alternative Formen" der Sexualität wie Homosexualität als größtenteils akzeptiert (auch wenn ich das für ein ganz starkes Gerücht halte), andere hingegen, wie Pädophilie, Nekrophilie oder Inzest gelten als pervers und abartig? Wieso ist ein Mann, der sich in seine Schwester verliebt und eine romantische Beziehung mit ihr führt ein krankes Schwein, jeder andere Mann, der sich in eine random Frau verliebt ist aber normal? Wieso verbietet man solchen Menschen, Kinder zu bekommen, anderen Menschen mit Gendefekten, dessen Kind mit einer hohen Wahrscheinlichkeit behindert werden könnte, steht diese Entscheidung jedoch frei?


    Mich stört, dass sich die meisten Menschen heutzutage nicht wirklich mit diesen Themen auseinandersetzen, sondern gleich alles und jeden als "pervers" abstempeln. Mich stört, dass sich Menschen, die nicht gefragt wurden in den sexuellen Kontakt anderer Menschen einmischen. Vor allem aber stören mich arrogante und anmaßende Kommentare, die einfach nur menschenverachtend sind und andere aufgrund ihrer sexuellen Neigung abwerten.

    Das aktive Ausschließen & Diskrimieren von Randgruppen war doch schon immer nen ganz großes Thema. Der einzelne fühlt sich durch die Masse bestätigt & andersherum, ein gemeinsamer Gegner ist halt sehr tragfähig wenn es darum geht für sich selbst eine Statuserhebung zu erzwingen. Sind diese 'perversen' also alle schlecht, heißt dass das man selbst besser ist. Ergo ist es für die Gesellschaft angenehmer sich auf diese Randgruppen einzuschießen, weil ein einzelner damit nicht alleine ist fühlt er sich bestätigt & denkt dass es richtig ist, der Kreis dreht sich weiter. Daher arrogante & anmaßende Kommentare, man erhebt sich damit über die Opfer der Diskriminierung indem man sich selbst versichert dass man was besseres ist. Dieses Motiv ist ja auf alles übertragbar was irgendwie was mit Diskriminierung zutun hat, es geht um die Aufwertung von einem persönlich durch die Abwertung eines anderen - & daran ist man halt stark interessiert.
    Desweiteren muss ich ehrlich gesagt sagen dass ich selber auch Pädophilie, Nekrophilie & Inzest eher ekelhaft finde. Klar muss man immer zwischen Neigung & ausleben der Neigung differenzieren & mich stört eben vorallem das Ausleben der Neigung im Hinblick auf sowas wie Pädophilie. Nicht dass ich Ausübung von Nekrophilie & Inzest super finde, vorallem nicht ersteres. Nicht dass ich jetzt zu konservativ oder total religiös klinge, aber das sind Leichen. Tote, die sollte man begraben & ehren, nicht mit ihnen Geschlechtsverkehr haben. Natürlich fühlt man sich davon total angeekelt & hält das für 'pervers'. Wobei als 'pervers' ja einfach nur eine sexuelle Neigung außerhalb der allgemeinen gesellschaftlichen Norm beschrieben wird.
    Also wie gesagt, ich finde nichts von den 'perversen' sexuellen Neigungen die du beschrieben hast besonders schön, sogar eher abartig, jedoch hat sicher niemand das Recht diese innere Abneigung verbal beleidigend nach außen zu tragen. Das ist einfach eine eigene Meinung die man sich automatisch bildet, zu allem was es eben so gibt. Die einen behalten die für sich, andere müssen sie unbedingt mitteilen, wo wir dann bei den Leuten wären die unter YouTube-Videos solche Kommentare wie von dir erwähnt aufschreiben müssen.

  • ein gemeinsamer Gegner ist halt sehr tragfähig wenn es darum geht für sich selbst eine Statuserhebung zu erzwingen. Sind diese 'perversen' also alle schlecht, heißt dass das man selbst besser ist. Ergo ist es für die Gesellschaft angenehmer sich auf diese Randgruppen einzuschießen, weil ein einzelner damit nicht alleine ist fühlt er sich bestätigt & denkt dass es richtig ist, der Kreis dreht sich weiter.

    Schon klar. Chauvinismus ist ein recht häufig auftretendes Phänomen in der Gesellschaft, ob jetzt bezogen auf die Nationalität, die Hautfarbe, das Aussehen oder sogar das Geschlecht. Trotzdem sollte man meinen, dass die Mitglieder einer modernen und größtenteils liberalen Gesellschaft mittlerweile erkannt haben, dass es nicht sinnvoll ist, Minderheiten aufgrund ihrer "Andersartigkeit" auszugrenzen, sondern viel mehr darauf zu achten, dass die Gemeinsamkeiten zwischen Mehrheit und Minderheit letztlich immer noch überwiegen. Es ist übrigens nicht für die gesamte Gesellschaft angenehmer, sondern lediglich für die Mehrheit der Gesellschaft. Gewinner gibt es dabei keine, Verlierer sind jedoch immer die Minderheiten. Und ich glaube nicht, dass das Ziel eines demokratischen Staates die Ausgrenzung von Minderheiten sein sollte.


    Das ist einfach eine eigene Meinung die man sich automatisch bildet, zu allem was es eben so gibt. Die einen behalten die für sich, andere müssen sie unbedingt mitteilen

    Manche Menschen überschätzen ihr Recht auf Meinungsäußerung. Irgendwie hat sich der Irrtum verbreitet, dass Menschen über alles in ihrem Umfeld wertende Kommentare abgeben können und sich dann auf ihr Recht auf Meinungsfreiheit berufen dürfen. Es gibt einfach Dinge, die gehen niemanden etwas an. Und das sind nun mal eben die meisten Dinge, die eine Privatperson betreffen. Sexualität ist eines der letzten Dinge, die irgendeinen Außenstehenden, geschweige denn den Staat etwas angehen. Solange es einvernehmlich ist, aber das sollte klar sein. Und dass sich eine Gesellschaft zur Aufgabe macht, all jene, die nicht in die Norm passen, auf irgendeine Art und Weise fertig zu machen, das nenne ich wirklich pervers.

  • Solche Kommentare machen mich extrem wütend und mir ist schleierhaft, wie unreflektiert man mit solchen Themen umgehen kann.


    bestätigt mehrmals, dass er noch nie einem Kind etwas getan hat

    Weil jeder davor Angst hätte, dass sich ein Erwachsener an deinem Kind vergreift. Nein, es muss nicht mal dein eigenes sein...
    Wenn ich dir sage, dass ich noch Jungfrau bin, glaubst dus mir dann? Es mag schon gut sein das es stimmt, dass muss es aber nicht. Ein weiterer Punkt hierzu kommt unten, denn er muss sich nicht vergreifen um einem Kind zu schaden.

    Auch hier ist mir nicht klar, wieso man nicht die Grenze zwischen Menschen, die Kinder vergewaltigen und solchen, die zwar die Neigung haben, diese aber nicht ausleben, ziehen kann.

    Was heißt in dem Fall nicht ausleben? Sich Bilder und Videos im Internet ansehen sicherlich nicht, denn damit wird der Kindesmissbrauch durchaus unterstützt.

    Solange dies einvernehmlich geschieht, versteht sich.

    Also bitte, einvernehmlich heißt noch lange nicht einvernehmlich. Im Zweifelsfall wirst du nie herausfinden ob es das war oder nicht.
    Erstmal im Fall von Pädophilie, kann ich mir weniger vorstellen das so etwas überhaupt existiert... Und was Parthenophilie angeht, spielen nicht nur Naivität und Einschüchterung eine Rolle.

    Es gibt einfach Dinge, die gehen niemanden etwas an.

    Stimmt und dann gibt es Dinge, die einen auf einmal plötzlich doch etwas angehen.



    Wenn mir einerseits Inzest noch sonst wo vorbeigeht, da dabei zumindest niemanden von außen geschadet wird, wird es bei Nekrophilie schon ein wenig unrund. Dem Verstorbenen wirds zwar nicht mehr sonderlich interessieren, sehrwohl aber den Familienangehörigen. Klar, was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. Wenn wir das auf auf Pädophilie umwälzen, sieht man das dann immer noch so?


    Es gibt Dinge, die sind Falsch und die bestimmen sehrwohl wir Menschen. Wer auch sonst? Ich bin durchaus tolerant, aber wenn jemand geschadet wird geht es immer zu weit und das wir diese Regeln haben ist gut so.
    Mag dir jetzt weit hergeholt vorkommen, aber ich bin sehr froh hier aufzuwachsen wo manches woran es nichts auszusetzten gibt nicht toleriert wird, aber dafür für die Mehrheit verwerfliches nicht gebilligt wird.
    Ein 13 jähriges Mädchen in Somalia möchte ich jedenfalls nicht sein. Wenn ich, nachdem ich erstmal vergewaltigt wurde, anschließend die Schuldige bin und auch noch gesteinigt werde, dann passt das schon so? Aber ja, da haben wir wohl auch kein Recht, darüber zu urteilen...

  • Wenn ich ein Kind hätte und der Nachbar entpuppt sich als Pädophiler würd ich das Kind auch um jeden Preis von ihm fernhalten und ihn im Auge behalten. Das Wohl meines Kindes >>> Fairness geg. dem Pädophilen. Der Fremde interessiert mich ehrlich gesagt recht wenig. Denn keiner kann mir garantieren, dass er sich immer im Zaum hält.


    Zitat von Yadin

    Erstmal im Fall von Pädophilie, kann ich mir weniger vorstellen das so etwas überhaupt existiert... Und was Parthenophilie angeht, spielen nicht nur Naivität und Einschüchterung eine Rolle.

    Dito. Um etwas einvernehmlich tun zu können, muss eine gewisse geistige Reife vorhanden sein.


    Zitat von Antiheld

    Es gibt einfach Dinge, die gehen niemanden etwas an.

    Falsch. Wenn du allein auf einer Insel im Pazifik lebst, dann geht niemanden etwas an, was du tust. Solange man Teil der Gesellschaft ist, geht es jeden was an.

  • Weil jeder davor Angst hätte, dass sich ein Erwachsener an deinem Kind vergreift.

    Achso und dem entgeht man natürlich am besten, wenn man jemanden, der von seinem Problem berichtet und sagt, was er für eine schwere Zeit durchmacht, und der darüber hinaus nie auch nur einem Kind etwas angetan hat, derbe beleidigt und mit dem Tod droht? Angst sieht anders aus, das ist purer Hass.


    Sich Bilder und Videos im Internet ansehen sicherlich nicht, denn damit wird der Kindesmissbrauch durchaus unterstützt.

    Habe ich vergessen zu erwähnen, auf Kinderpornografie hat er auch nicht zurückgegriffen. Lediglich auf Gezeichnetes.


    Also bitte, einvernehmlich heißt noch lange nicht einvernehmlich. Im Zweifelsfall wirst du nie herausfinden ob es das war oder nicht.


    Erstmal im Fall von Pädophilie, kann ich mir weniger vorstellen das so etwas überhaupt existiert... Und was Parthenophilie angeht, spielen nicht nur Naivität und Einschüchterung eine Rolle.

    Natürlich kann man bei pädophilen Übergriffen nie von einvernehmlich sprechen. Das meinte ich auch gar nicht, sondern eher, wenn es sich um erwachsene Menschen handelt und das, was sie tun, einvernehmlich geschieht. Einvernehmlich im Sinne eines mündigen Bürgers, der sich über Konsequenzen bewusst ist. Aber das sollte eigentlich klar sein.


    Stimmt und dann gibt es Dinge, die einen auf einmal plötzlich doch etwas angehen.

    Ich weiß nicht, inwiefern ich den Anschein erweckt habe, ich würde Kinderschänder verteidigen wollen? Natürlich geht es dich etwas an, wenn dein Kind vergewaltigt wird. Aber es geht dich nichts an, welcher deiner Mitmenschen auf was oder wen auch immer steht.


    Mag dir jetzt weit hergeholt vorkommen, aber ich bin sehr froh hier aufzuwachsen wo manches woran es nichts auszusetzten gibt nicht toleriert wird, aber dafür für die Mehrheit verwerfliches nicht gebilligt wird.

    Und warum lässt sich das nicht vereinen? Natürlich bin ich auch froh, dass ich hier aufwachse, heißt aber nicht, dass ich die aktuelle Situation nicht kritisieren kann.


    Letztlich ist es auch bei einem Pädophilen immer noch seine Sache, zu wem er sich hingezogen fühlt. Und was willst du tun? Ich glaube nicht, dass sich sonderlich viele Menschen, die sich zu Kindern hingezogen fühlen, öffentlich als pädophil outen. Würde ich auch nicht tun, weil ich mich sonst nicht mehr auf die Straße trauen könnte. Genau deswegen sollte man Menschen, die unter diesem Problem leiden nicht mit unbegründetem Hass entgegnen, sondern ihnen symbolisieren, dass sie genauso viel wert sind wie andere Menschen auch, sie jedoch ihre Neigungen nicht ausleben dürfen. Natürlich braucht es aber noch mehr als das. Viele Pädophile besorgen sich auch Hilfe, weil sie Angst haben, dass sie irgendwann zum Täter werden könnten. Und so etwas verdient meiner Meinung nach Respekt. Jemandem, der so etwas durchleidet mit menschenverachtenden Kommentaren zu begegnen, finde ich einfach nur abscheulich.


    Ich weiß nicht, wie oft ich betonen soll, dass ich mit keinem Wort gesagt habe, dass Kinderschänder ungestraft davon kommen sollten. Ich weiß auch nicht, wieso mir das jetzt anhaftet? :D



    Wenn ich ein Kind hätte und der Nachbar entpuppt sich als Pädophiler würd ich das Kind auch um jeden Preis von ihm fernhalten und ihn im Auge behalten. Das Wohl meines Kindes >>> Fairness geg. dem Pädophilen. Denn keiner kann mir garantieren, dass er sich immer im Zaum hält.

    Hab ich das gesagt? Wieso legt ihr beide mir bitte Worte in den Mund, die ich nie so geäußert habe? Verlangt ja auch niemand von dir, dass du den Pädophilen babysitten lässt, meine Güte. Es geht mir darum, dass man solchen Menschen nicht das Leben zur Hölle machen soll, obwohl sie absolut nichts getan haben, weil es das eventuell eh schon ist. In solchen Fällen sollte man helfen, ich glaube das ist eine bessere Präventionsmaßnahme, als die bösen Pädophilen aufs Übelste fertig zu machen. Auch wenn ich kaum glaube, dass mal eben so rauskommt, dass der Nachbar pädophil ist. Ist immerhin noch mal etwas anderes, als sich als schwul oder lesbisch zu outen.


    Falsch. Wenn du allein auf einer Insel im Pazifik lebst, dann geht niemanden etwas an, was du tust. Solange man Teil der Gesellschaft ist, geht es jeden was an.

    Gehts noch? Natürlich gibt es Dinge, die verdammt noch mal niemanden etwas angehen. Es geht niemanden etwas an, mit wem ich ins Bett hüpfe, solange die andere[n] Person[en] mündig und damit einverstanden ist/sind. Ich habe nicht gesagt, dass alles, was ich tue niemanden angeht, ich habe gesagt, dass es viele Dinge gibt, die niemanden etwas angehen. Oder geht es mich etwas an, wann du mit wem das letzte mal Geschlechtsverkehr hattest?

  • Es geht mir darum, dass man solchen Menschen nicht das Leben zur Hölle machen soll, obwohl sie absolut nichts getan haben, weil es das eventuell eh schon ist.

    Ganz genau. Weil eben auch diese Einstellung dafür sorgt, dass sich weniger outen und in Behandlung begeben. Man schneidet sich also ins eigene Fleisch, wenn man an das Thema nicht aufgeklärt herangeht. Und es ist eben enorm wichtig, dass sich diese Menschen nicht fürchten müssen helfen zu lassen. Mit Beleidigungen werden wir schließlich solche Neigungen auch nicht aus der Welt schaffen, sondern womöglich sogar das Risiko erhöhen, das etwas geschieht.
    Das bedeutet ja noch lange nicht, dass man zur Hilfe einen Kindergarten mit betroffenen Menschen eröffnen soll. Es bedeutet auch nicht, dass man sich seiner Emotionen schämen muss, wenn man sich unwohl fühlt mit dem Wissen, dass der Nachbar eben solche Neigungen hat. Aber es sollte einem bewusst sein, dass der Mensch es sich auch nicht ausgesucht hat und die Tatsache, dass man sich sogar outet oder in Behandlung begibt, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass man vieles dran setzt eben nicht ein Mensch zu werden, der Kindern schadet.

  • Ein Grund für die Stigmatisierung ist die Gleichsetzung von Pädophile mit sexuellem Missbrauch an Kindern. Dabei sind, wenn ich die Zahlen noch richtig im Kopf habe, gerade mal 10% der Täter, die sich an Kindern vergreifen pädophil. Ein klassisches Beispiel eines nicht pädophilen Täters ist der Vater, der damit beginnt sich an seiner Tochter zu vergehen, während sie noch ein Kind ist, den Missbrauch aber bis in die Pupertät oder darüber hinaus fortsetzt. Es geht diesen Tätern nur insofern darum, dass das Opfer ein Kind ist, weil Kinder eben leider leichte Opfer sind. Das Beispiel des Vaters ist übrigens sehr bewusst von mir gewählt, da die meisten Täter aus dem direkten Umfeld der Kinder kommen. Das kann der Vater, der Onkel, ein Freund der Familie oder seltener auch ein weibliches Familienmitglied sein. Das Bild des pädophilen Triebtäters, der mit Süßigkeiten bewaffnet auf Kinderjagd auf dem örtlichen Spielplatz geht ist aber natürlich viel bequemer.


    Was ich mir statt der vielen Hassposts im Internet, a la "schneidet Pädophilen den Schwanz ab", wünschen würde ist, dass man sich stattdessen für mehr Hilfe für pädophile Menschen einsetzt, eben damit sie nicht zu Tätern werden. Aber solche Hilfsangebote gibt es in Deutschland leider kaum. Ich weiss nicht, was sich getan hat, seit ich mich das letzte Mal mit dem Thema auseinander gesetzt habe, aber damals existierte ein solches Hilfsprogramm nur in der Berliner Charité.

  • Zitat von Antiheld

    Hab ich das gesagt? Wieso legt ihr beide mir bitte Worte in den Mund, die ich nie so geäußert habe? Verlangt ja auch niemand von dir, dass du den Pädophilen babysitten lässt, meine Güte. Es geht mir darum, dass man solchen Menschen nicht das Leben zur Hölle machen soll, obwohl sie absolut nichts getan haben, weil es das eventuell eh schon ist. In solchen Fällen sollte man helfen, ich glaube das ist eine bessere Präventionsmaßnahme, als die bösen Pädophilen aufs Übelste fertig zu machen. Auch wenn ich kaum glaube, dass mal eben so rauskommt, dass der Nachbar pädophil ist. Ist immerhin noch mal etwas anderes, als sich als schwul oder lesbisch zu outen.Gehts noch? Natürlich gibt es Dinge, die verdammt noch mal niemanden etwas angehen. Es geht niemanden etwas an, mit wem ich ins Bett hüpfe, solange die andere[n] Person[en] mündig und damit einverstanden ist/sind. Ich habe nicht gesagt, dass alles, was ich tue niemanden angeht, ich habe gesagt, dass es viele Dinge gibt, die niemanden etwas angehen. Oder geht es mich etwas an, wann du mit wem das letzte mal Geschlechtsverkehr hattest?

    Aber es kann mir keiner vorschreiben, wen ich meiden möchte und wen nicht, oder?


    Ja danke, es geht. :)
    Es kommt auf die Situation an. Ist der andere vergeben? Geht's dann wirklich nur euch beide was an und nicht auch dem Betrogenen?
    Entsteht ein Kind? Geht das nur euch was an oder vll. auch dem entstandenen Kind?
    Sind die Eltern enttäuscht von der Person, weil sie durch die Betten hüpft, anstatt sich zu binden? Geht es nur dich was an?
    Ich kann dieses "Mein Leben gehört NUR mir"-Argument nicht ausstehen. Es stimmt nicht. Man hat Familie, Freunde, vll. einen Partner und ev. wäre es recht respektvoll auf diese Personen auch Rücksicht zu nehmen? Und bei manchen Familien schadet's wirklich dem Ruf, wenn das Kind zB. nie was für seine Ausbildung tut. Wie kommen die Eltern dazu wegen dem Kind, das sie großgezogen und das sie alles investiert haben, eine schlechte Nachrede zu haben?

  • Schon in dieser Diskussion verschwimmt wieder die Grenze zwischen Neigung und Ausleben. Für seine Neigung kann niemand etwas, es ist gut, wenn jemand damit offen umgeht und sein Bestes tut, das im Rahmen zu halten.
    Pädophilie ist kein Verbrechen. Man könnte sogar darüber nachdenken, inwiefern nicht kindliche Ästhetikmerkmale im aktuellen Schönheitsideal wiedergefunden werden können. Falls hier jemand entrüstet sein sollte, zeigt das, dass das Thema ein Tabu ist. Beim Lesen alter Texte der Griechen oder Römer wurde damit sehr locker umgegangen, wobei ich natürlich NICHT befürworten möchte, wenn sich Menschen an Kindern vergreifen. Es geht darum, dass sich sexuelle Tabus stark ändern. Wir sind heute sehr stark dem christlichen Sexualitätsbild unterworfen, d.h. Liebe gilt grundsätzlich als etwas zwischen mehr oder weniger gleich alten Individuen unterschiedlichen Geschlechts. Wir empfinden das als "natürlich", so wie wir es natürlich finden Schweine und Kühe zu essen, Insekten und Katzen jedoch nicht. Das Schlagwort "natürlich" hat schon immer dazu gedient, sich seiner eigenen (ebenso individuellen) Weltanschauung sicher zu werden.
    Wer sich die Entstehungsgeschichte der griechischen Götterwelt ansieht, erkennt zahlreiche sexuelle "Abnormitäten". Grundsätzlich ist Homosexualität vollkommen normal. Dazu die Inzest, der Seitensprung, die Polyamorie generell, die Pädophilie und überhaupt ganz häufig vertreten die sog. Ephebophilie. Am besten zeigt sich das bei Zeus: Ist mit seiner Schwester Hera verheiratet, entführt junge Königstöchter, um sich mit ihnen zu, äh, vereinigen, wohl eher Vergewaltigung. Seine Liebe gilt aber der längsten Zeit seinem jungen Mundschenk Ganymed


    Ich denke, wir sollten das ganze Thema etwas entspannter angehen. Das einzige, was wir zum Dogma erheben sollten, ist, wie von @Antiheld erwähnt, das Einvernehmen. Zum Schutz von Kindern sollte man ein Mindestalter einführen. Ansonsten geht ja ziemlich viel und das ist einfach nur okay.


    Mit Entsetzen beobachte ich die Tumulte um die Häuser pädophiler Menschen, die Drohungen, die Bezichtigungen. Es ist die moderne Hexenjagd. [nazikeule]Wer da persönliche Abneigungen spürt, der kann sich ja mal Geschichten diverser KZ-Häftlinge durchlesen, die als "Homosexuelle" oder "Asoziale" eingesperrt wurden, mit der dazugehörigen Stürmer-Propaganda. Er wird merken, dass das gar nicht so weit weg ist von heutigen Parolen diesbezüglich. Man kann nur hoffen, dass man irgendwann mit Abscheu auf diese Zeit schauen wird.[/nazikeule]


    @Bastet: Ja, du darfst hassen, meiden und ablehnen, wen du willst. Und dass das meist zufällig die Gruppen sind, die in der Gesellschaft an den Rand gedrängt werden und seit jeher wurden, ist bestimmt reiner Zufall und deiner freien vernünftigen Entscheidung geschuldet. Denn, wie wir schon an anderer Stelle lesen durften: Wer ausgegrenzt wird, wird schon irgendwie selbst daran Schuld sein.