Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ich nur gefragt werde "Hast du einen Freund?" statt "Bist du in einer Beziehung?" oder so. Das ist dann wirklich Erbsenzählerei, wenn man sich an jedem Wort oder an jeder Phrase so sehr aufhängt wie es manche tun, dass sie regelrechte Rants im Internet loslassen.

    Ich greife das mal auf, weil das Beispiel tatsächlich etwas ist, was mich in den letzten Monaten beschäftigt hat. Zwar stimme ich zu, dass man keine kriege im Internet oder auch im RL wegen der Formulierung starten sollte, weil nicht hinter jeder Phrase gleich bewusste Diskriminierung steckt, aber ich sehe es nicht als Erbsenzählerei, wenn solche heterosexuell geprägten Aussagen einen stören.
    Das Problem ist nämlich, dass du durch solche Fragen durchaus plötzlich gezwungen wirst, deine sexuelle Orientierung zu betonen. Selbst wenn du diese als ganz normal und alltäglich leben willst. Das ist mir persönlich erst vor ein paar Monaten bewusst geworden, als ich in einem Büro angefangen habe zu arbeiten und diese Frage von Kollegen aus der eigenen und aus fremden Abteilungen öfters gehört habe, weil man eben irgendwie auf das Thema zu sprechen kam.
    Vorher war das immer entweder ein Thema im näheren Freundeskreis, wo man sowieso offen weiß, dass es bei mir nicht zwangsläufig ein "Freund" sein muss, oder innerhalb des Verwandtenkreises, wo ich nicht mal mehr einen Gedanken daran verschwende den konservativen Großtanten und -onkeln irgendetwas näher zu erklären. Ich war vorher aber nicht wirklich in der Situation, dass ich tagtäglich mit Menschen zu tun hatte, die ich weder "belügen" möchte (und bewusst verschweigen fällt jetzt mal in diesem Kontext für mich darunter), noch aber mich groß erklären will, weil sie nun mal alle auch aus völlig verschiedenen Kreisen stammen (nicht wie ein Freundeskreis, der doch immer selektiv ist). Nun bin ich aktuell in keiner Beziehung, weswegen es einfach bei einem "Nein" als Antwort blieb. Aber, das erste mal bin ich mir bewusst geworden, dass ich nicht wüsste, wie ich antworten soll, wenn zum Zeitpunkt der Frage mein Partner weiblich ist. Folgende Szenarien habe ich da im Kopf:


    a) Entweder ich sage Nein, weil ich ja keinen Freund (m) habe, wodurch aber die Frage nicht wahrheitsgemäß beantwortet wird, weil mir ja eigentlich bewusst ist, dass der Gegenüber wissen will, ob ich in einer Beziehung bin.
    b) Ich sage Ja, gehe aber nicht näher darauf ein. Beantworte somit die eigentliche Frage, ob ich eine Beziehung habe, verschweige aber, dass es kein Freund ist. Persönlich fühlt sich das für mich seltsam an, weil ich ja auf der Sachebene die Frage nicht richtig beantwortet habe.
    c) Ich sage "Ja, ich habe aktuell eine Freundin" (oder Ähnliches), womit ich die Frage des Gegenüber subtil korrigiere und meine Situation klar stelle. An dieser Option gefällt mir aber nicht, dass ich das Geschlecht meines Partners betonen muss. Ich weiß nicht, wie viele von euch schon mal in der Situation waren, dass sie sich ganz nebensächlich geoutet haben (nebensächlich = nicht unbedingt mit dem Ziel sich zu outen, sondern einfach weil man ganz natürlich in einem Gespräch eine Formulierung genutzt hat, die deutlich macht, dass man nicht hetero ist), aber Menschen reagieren drauf. Und gerne wird mal aus einer Nebensächlichkeit plötzlich DAS Thema. Und als Betroffener will man das nun mal nicht immer.
    d) Ich antworte mit einer neutralen Formulierung "Ja, bin aktuell in einer Beziehung" (oder Ähnliches). Für mich persönlich noch die angenehmste Vorgehensweise. Den einzigen Nachteil, den ich hier sehe ist, dass mein Gegenüber vielleicht in Zukunft, wenn er/sie dann genaueres erfährt, sich fragt, wieso ich das nicht gleich klar gestellt habe.


    So, mir geht es jetzt nicht um die einzelnen Situationen. Letztendlich weiß jeder für sich am besten, wie er was wahrnimmt. Ich persönlich hasse es aber floskelhaft oder oberflächlich zu antworten. Gleichzeitig bin ich aber auch sehr selektiv, wenn es darum geht mein Privatleben etwas genauer zu beleuchten. Wenn man da also mit so fünf Leuten in der Pause quatscht und zwei davon kennst du nur flüchtig und einen hast du gerade eben kennen gelernt, dann ist das keine Situation, wo man sich tiefere Gedanken machen möchte, wie man jetzt zu antworten hat. Es ist auch schade, dass man das überhaupt muss. Deswegen bin ich jemand, der eben eher fragt "Bist du in einer Beziehung", weil ich niemanden in die Situation bringen möchte, dass er/sie wegen einer simplen Frage bei der es völlig egal ist, welche Orientierung man hat, sich trotzdem bewusst werden muss, dass er/sie von der "Mehrheit" abweicht. Unabhängig davon, ob ich persönlich diesen Gedankengang als Erbsenzählerei empfinde oder nicht. Es war definitiv einfacher für mich, mir geschlechts-unspezifische Formulierungen anzugewöhnen, als auf geschlechtsspezifische Fragen zu antworten. Wenn ich also nur einer handvoll Menschen den Kontakt mit mir angenehmer gestalten kann, indem ich so eine Kleinigkeit an meinem Wortschatz anpasse, dann tue ich das sehr gerne.


    Und nochmal zur Klarstellung; mir geht es nicht darum, dass man sich darüber erbost, dass jemand eine geschlechts-spezifische Formulierung nutzt, obwohl das Geschlecht bei der Frage keine Rolle spielt. Ich finde nur die Einstellung mancher (das ist btw. nicht jetzt auf dich direkt bezogen Bastet, dein Zitat diente jetzt nur als Aufhänger) nicht in Ordnung, wenn sie mit "stell dich nicht so an" ankommen, wenn sachlich erklärt wird, wieso eine andere Formulierung angemessener wäre. Noch schlimmer wird es, wenn man aus Prinzip an alten Gewohnheiten fest hält. Ich werde es wohl nie nachvollziehen können, wieso manch einer nicht bereit ist, einen so kleinen Aufwand zu betreiben, um das Miteinander für jeden positiv zu gestalten.

  • @Cassandra
    Das ist nicht aus Prinzip, sondern, wie du sagst, aus Gewohnheit. Auch ich stelle die Frage genauso, weil ich es einfach so gewohnt bin und man meist nicht über jede kleine Formulierung nachdenkt. Hatte aber noch nie jemand ein Problem damit mich zu korrigieren. ^^"
    Es kommt auch drauf an, wer fragt. Wenn es irgendein Wildfremder ist, der nur rausfinden will, ob er "flirten darf", wird er von mir unabhängig von den Tatsachen eh nur zu hören bekommen, dass ich nicht interessiert bin.
    Bei Kollegen und Bekannten entwickeln sich solche Gespräche irgendwie natürlicher und man stellt diese Frage nicht, weil man meist von selbst ein wenig von sich erzählt. Ansonsten muss ja auch nicht jeder alles von einem erfahren, wenn man sich mit jemandem sowas nicht gut versteht oder auch einfach keinen Draht zueinander findet, egal, ob man in einer Beziehung und ob die männlich oder weiblich ist. ^^"
    Bei Freunden und Familie gibt es ja erst recht keinen Erklärungsbedarf. Wenn die mich wirklich gut kennen, bekommen die es erzählt und alles mit, wenn eine mögliche Beziehung in Entstehung sein sollte. XD

  • @Cassandra
    Also ich würde in der Situation einfach antworten "Nö, aber ne Freundin", wenn ich dann eine hätte. Erzählt man die ganze Wahrheit, verweist eher subtil auf die eigene Orientierung und die meisten Leute würden darauf auch nicht groß reagieren.
    Da es immer noch mehr die Ausnahme als die Regel ist, gibt es natürlich deutlich mehr Leute, die ganz automatisch nach einem Freund fragen, weil sie es nicht anders gewohnt wären. Vor allen Dingen, wenn sie vor mir noch nie mit eine homosexuellen Person zutun hatten.
    Trotzdem stimme ich dir zu, dass es schön wäre, wenn mehr Leute Fragen wie solche neutraler stellten, weswegen ich es jedem dankbar bin, der das tut. Einfach, weil ich weiß, diese Person ist sich dessen bewusst, dass es nicht nur m/f Beziehungen gibt und akzeptiert das. (Nicht, dass andere das nicht auch tun würden, aber denen hört man das halt eindeutig an.)
    Aber solange beide Seiten dazu in der Lage sind, ruhig miteinander zu reden und die angesprochene Person ruhig korrigiert, ist ja alles gut. Finde ich.

  • Ich persönlich hasse es aber floskelhaft oder oberflächlich zu antworten. ... Wenn man da also mit so fünf Leuten in der Pause quatscht und zwei davon kennst du nur flüchtig und einen hast du gerade eben kennen gelernt ...

    Letztlich ist das doch eh nur mehr oder weniger Smalltalk, in den ich persönlich nie zu viel hineininterpretieren würde bzw. wo ich sowieso nicht meine gesamten Lebensumstände darlegen würde, oft wollens die wenigsten überhaupt tatsächlich wirklich wissen.
    Für mich wäre an der Stelle tatsächlich immernoch der leichteste Weg, die gestellte Frage mit ja/nein zu beantworten, ohne irgendwelche Ausführungen zu machen. Aber vielleicht bin ich da auch nur zu oberflächlich, keine Ahnung...


    Deswegen bin ich jemand, der eben eher fragt "Bist du in einer Beziehung", weil ich niemanden in die Situation bringen möchte, dass er/sie wegen einer simplen Frage bei der es völlig egal ist, welche Orientierung man hat, sich trotzdem bewusst werden muss, dass er/sie von der "Mehrheit" abweicht.

    Wenn sich dein Gegenüber in mehreren Beziehungen gleichzeitig befindet, bereitest du ihm mit dieser Frage womöglich die gleichen Unannehmlichkeiten, wie du sie bei der Frage nach dem Freund beschrieben hast.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Bei mir in der Umgebung ist das Wort Freundin eher so besetzt, eine Frau, mit der man Sex hat. Das Warum lässt mir nicht erklären, aber die Bedeutung des Wortes Freundin gleich mit Sexpartnerin oder Liebesfreundin gleichzusetzen finde ich masslos +übertrieben.
    Ich würde gerne sagen, das XYZ meine Freundin ist ohne dass mein Gegenüber denkt "Hat der viele Freundinnen, muss super im Bett sein" oder ähnliches.
    Ich habe mir mittlerweile angewohnt zu sagen, dass XYZ meine Kumpeline ist. Das Wort Kumpeline erweckt den Eindruck, dass eine Beziehung ist, die auf Freundschaft basiert. Ich bin es leid, die Leute daran zu erinnern, dass Freundin nicht gleich Bettgefährtin ist. Das nervt mich permanent, dass es Mitmenschen gibt für die eine Freundin nur Sex im ersten Moment bedeutet.


    "Ich hab eine Freundin, mit der verstehe ich mich gut!"
    "Wie ist die im Bett?"
    "Geht es dir noch gut? Sie ist eine Freundin, ..."
    "Aber sie sind nur zum Sex gut"
    Ich hätte schon hunderte diese Gesprächsverlaufe und es nervt mich dieses Getue "Männer können keine Freundin haben, es sei denn, sie wollen Sex"
    Mich macht das tierisch wütend.
    Ich hab sogar ein gestörtes Verhältnis zum Wort Freundin entwickelt, weil es diesen Sex oder Liebesbezug hat, der von anderen suggeriert wird.
    Interessant finde ich, wenn eine Frau sagt, dass XYZ meine Freundin, das hat keinen Sex oder Liebesbezug.
    Wehe dem, sie sagt, dass sie XYZ als Freund hat, dann brennen bei einigen die Sicherungen durch und sie muss sich erklären, dass XYZ ein Freund ist, nicht der Freund ist.
    Das finde ich schlimm.
    Ich habe sogar eine Art Angst, dass es missverstanden wird.
    Ich habe eine Menge Freundinnen, mit denen ich befreundet bin und entgegen der Erwartungen von Mitmenschen bin ich immer noch Jungfrau.
    Wieso kann eine Freundin nicht einfach eine Freundin sein, mit denen lacht, weint und sonstwas und dabei keinerlei finsteren Hintergedanken zu haben.


    ES fällt mir schwer zu sagen, dass XYZ meine Freundin ist ohne den falschen Eindruck zu erwecken.
    Es bereitet mir Schwerigkeiten das zu sagen ohne dass jmd sich auf den Schlips getreten fühlt.
    Ich wünschte, es wäre wie in England mit Girl- and Boyfriend im Verhältnis zu Friend. So kann ich sagen, dass XYZ ist eiun Friend of me. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine.


    Die Leute stecken einfach zuviel Bedeutung in das Wort Freund oder Freundin

  • @Aramis: da verstehe ich dich ziemlich gut. Das selbe Problem habe ich nämlich leider auch häufig. Da ich noch biologisch ziemlich weiblich aussehe, gehen immer alle mega ab wenn ich von männlichen Freunden erzähle. Habe mir deswegen genau wie dir angewöhnt Kumpel zu sagen.
    Aber selbst das wirft meistens dumme Fragen auf, z.B war ich letztens mit dem Vermieter von meinem Freund etwas feiern und habe da erzählt, das ich während mein Freund weg ist, mit einem Kumpel telefoniere. Der hat mich direkt total komisch angeschaut und meinte dann zu meinem Freund "Ich pass schon auf das niemand ins Haus kommt."
    Bor kam ich mir dabei dumm vor -.-


    Deshalb würde ich es ja auch begrüßen, wenn es in Deutschland wie im Englischen eine klare Unterteilung der Sprachen gäbe, halt boy/grilfriend und friend. Aber im Deutschen ist halt sowas wie Kumpel auch nicht so geläufig.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • @Aramis
    Wenn eine (feste) Freundin für diese Leute nicht in erster Linie eine Beziehung, sondern Sex bedeutet, dann ist mit denen was falsch und daher ist mir recht egal, was die in diese angebliche oder tatsächlich bestehende Beziehung hineininterpretieren.
    Kommt halt wie von hormongesteuerten Teenies rüber, die überall iwas Sexuelles sehen wollen. XD

  • Wenn sich dein Gegenüber in mehreren Beziehungen gleichzeitig befindet, bereitest du ihm mit dieser Frage womöglich die gleichen Unannehmlichkeiten, wie du sie bei der Frage nach dem Freund beschrieben hast.

    Korrekt. Deswegen ist ein Dialog auch immer wichtig. Manche Dinge kann man einfach nicht "aus der Luft heraus" wissen. Während manche Themen es schon eher in unseren Alltag schaffen und dadurch sich jeder auch im Sprachgebrauch etwas bewusster wird, tun es andere Dinge eben nicht. Was aber genau implizierst du mit der Aussage? Oder war es einfach nur eine Aussage bzw. ein weiteres Beispiel? Ich hoffe nur, es soll nicht heißen, dass man da nichts tun kann, weil sowas "nun mal passiert". Es kann natürlich mal passieren, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass man das Schritt für Schritt abbauen kann.


    Das Beispiel finde ich aber grundsätzlich interessant, weil ich da schon merke, wie sehr die persönliche Interpretation von Begriffen mit reinspielt. Ich kann zum Beispiel "Freund" im Kontext von Beziehungen nicht als weiblich interpretieren. Wenn ich aber "eine" Beziehung sage, dann ist das für mich keine Zahl und keine eingrenzende Bezeichnung, sondern tatsächlich eher sowas wie "hast du mindestens einen festen Partner oder bist du aktuell Single" (wobei ich gerade nicht mal wüsste, wann ich überhaupt jemanden das letzte Mal gefragt habe, ob eine Beziehung aktuell geführt wird. Aber ich führe grundsätzlich auch kein Smalltalk). Allerdings ändert das wohl nichts daran, dass ein Betroffener ähnliche Gedanken hat, wie ich in meinem ursprünglichen Beispiel. Wäre natürlich interessant zu hören, wie solche Formulierungen ankommen, wenn man etwas anderes als eine monogame Beziehung führt.

  • Aber ich führe grundsätzlich auch kein Smalltalk

    Als was würdest du Unterhaltungen mit dir flüchtig bekannten Leuten, die du in der Pause führst, sonst bezeichnen?


    Ich hoffe nur, es soll nicht heißen, dass man da nichts tun kann, weil sowas "nun mal passiert".

    Doch, genau sollte es heissen. Ich kann vielleicht, wenn ich Lust darauf habe und mir gaaanz viel Mühe gebe einen Text schreiben, der zumindest fast komplett politisch korrekt ist und bei dem sich fast keiner auf den Schlips getreten fühlt. Aber wohl niemand kann ernsthaft in dieser Form eine Unterhaltung führen und wenn doch bleibt fraglich, ob dem jemand folgen kann und will. Irgendwie passiert das doch ständig, dass man gesagtes im Kopf entsprechend interpretiert und dann eine dem Gesprächpartner entsprechende Antwort gibt. Bestimmte Fragen werden von verschiedenen Personen (halt auch [aber nicht nur] alterabhängig) unterschiedlich gestellt und entsprechend unterschiedlich beantwortet.


    Für mich ist "eine" Beziehung halt tatsächlich eine eingrenzende Bezeichnung. Ich fände die Frage allerdings auch nicht besser ohne Eingrenzung und wenn man möglicherweise von sich aus etwas dazu sagen müsste, das würde möglicherweise auch wieder bedeuten, dass man sich gezwungen fühlen könnte, dazu etwas sagen zu müssen...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Dito und irgendwer wird sich immer auf den Schlips getreten fühlen.
    Außerdem reagiert jeder auf etwas anderes empfindlich. Ich hasse es, wenn Frauen über andere Frauen von "flachlegen" ua reden, weil es schon genügend Männer mit diesem herablassenden Wortschatz gibt. Da müssen wir nicht auch noch unter- oder übereinander so sprechen.
    Mir ist aber auch klar, dass ich das einmal zur Sprache bringen kann, aber anderen nur auf die Nerven gehe, wenn ich mich groß und breit wegen ein paar Phrasen aufrege und die Gesellschaft nicht für mich ihren Sprachgebrauch ändern wird. Auch wenn es mir nicht passt. Wenn dem so sein sollte, wäre ich froh, aber ich halte nichts davon diese Dinge erzwingen zu wollen.

  • Als was würdest du Unterhaltungen mit dir flüchtig bekannten Leuten, die du in der Pause führst, sonst bezeichnen?

    Deswegen "grundsätzlich" und "ich FÜHRE kein" - ich schweige natürlich auch niemanden an, wenn man in einer solchen Situation landet. Es ist wohl offensichtlich, dass es recht unmöglich ist, absolut niemals mit irgendwem Smalltalk zu führen. Vor allem, wenn man arbeitet, studiert oder sich sonst irgendwo befindet, wo viele andere Menschen anwesend sind. Aber du kannst davon ausgehen, dass ich da kaum die führende Rolle übernehme. Ich frage selten Privates und wenn, dann nur als "Rückfrage", wenn ich das gefragt wurde.


    Der Rest wird mir jetzt zu schwammig. Meine Aussagen haben nichts mit 100%iger politischer Korrektheit zu tun gehabt und wenn man das natürlich argumentativ so auf die Spitze treibt, dann kann ich nichts anderes sagen als "Klar, das ist unmöglich". Worauf ich aber hinaus wollte, das ist nicht unmöglich und erfordert nur einen sehr kleinen Aufwand, um seine Gewohnheit etwas seinen Kontakten anzupassen. Da stecken weder "viele Gedanken" hinter jedem Satz, den man sagt, noch muss man sich "viel Mühe" geben. Wir passen unsere Sprache tagtäglich irgendwelchen Gegebenheiten an und wenn man nur ein bisschen mal reflektiert und ein paar mal sich selber korrigiert, ändert sich der Sprachgebrauch sehr schnell. Weder muss man "alles" auf einmal anders machen, noch ist das Ziel, dass man absolut "perfekt" formulieren kann. Zu behaupten, man könne nichts gegen seine gewohnte Wortwahl machen, ist genau das, was ich mit "aus Prinzip" meine. Verstehe diese defensive Haltung nicht, weil ich persönlich mich gerne weiter entwickle.

  • Sooo, ich habe mich hier jetzt mal ein bisschen rum- und durchgelesen. Ich finde das Thema hier sehr interessant, da ich selbst nicht soo viel über einige Begriffe weiß und doch gerne mehr wissen würde. Da ich mich nicht sonderlich gut auskenne, bitte ich um Entschuldigung, falls ich mal einen Begriff falsch verstanden oder verwendet habe. Ich bemühe mich natürlich das so etwas nicht passiert.


    Bevor ich auf einige Diskussionsfragen im Startpost eingehe, möchte ich noch eine Verständnisfrage klären.



    Dann gibt es aber noch die Pansexualität, welche ebenfalls eine Polysexualität ist. Pansexuelle fühlen sich von anderen Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht sexuell angezogen.
    An dieser Stelle wird vielleicht wirklich der ein oder andere Sagen: „Ja, aber das ist doch dasselbe wie Bisexualität“, doch das ist es nicht. Denn hier ist eben dieser kleine, aber feine Unterschied in der Definition: Bisexuelle werden von Menschen beider Geschlechter (männlich/weiblich) angezogen, Pansexuelle werden von anderen Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht sexuell angezogen.
    Einfach gesagt: Der Bisexuelle ist im binären Raster. Auf ihn oder sie wirken Männer, wie auch Frauen sexuell attraktiv. Auf den oder die Pansexuelle(n) wirken andere Menschen sexuell attraktiv, was auch, aber nicht nur Männer und Frauen umfasst.


    Ich muss ehrlich sagen, dass ich diesen "kleine[n], aber feine[n] Unterschied in der Definition" nicht verstehe. Ich habe es jetzt so verstanden, dass eben jeder Mensch etwas bestimmtes mag bzw. sich zu etwas bestimmten hingezogen fühlt bei dem Geschlecht, das er preferiert und das folglich Pansexuellen sozusagen "egal" ist was der Gegenüber "besonderes" hat, aber das klingt jetzt so als würde Pansexuelle gar keine Vorlieben bei der Wahl des Partners haben bzw. bei der Person, von der sie sich angezogen fühlen und das wird ja wahrscheinlich nicht der Fall sein oder??
    Das war meine Verständnisproblem, hoffe das war verständlich und mir kann das jemand erklären^^


    Also komme ich zur ersten Diskussionsfrage zu der ich mich äußern möchte:
    Sollten die Schulen allgemein verstärkt über diese Themen aufklären? Sollte Homosexualität in den Aufklärungsunterricht aufgenommen werden? Was haltet ihr allgemein davon, dass einige auch bezüglich Heterosexueller Thematiken den Aufklärungsunterricht gerne "zensieren" würden, da sie ihn als unmoralisch empfinden?


    Ich sprech erstmal aus eigener Erfahrung was Aufklärung über zB Homosexualität angeht. Ich bin jetzt dabei mein Abi zu machen und ich wurde noch nie, wirklich noch nie, im meinen 11-12 Jahren Schule einmal im Unterricht explizit und gezielt über Homosexualität unterrichtet. Es war immer nur so, dass zB. Homosexuelle nur mal nebenbei in einer Randbemerkung vorkamen a la "ja die gibts übrigens auch...". Bei uns fand schon in der 3. oder 4. Klasse, auf jeden Fall noch in der Grundschule Sexualunterricht statt, weil es ja nötig war Kindern, die ihre Geschlechtsorgane nur zum Blasenentleeren kannten, zu erklären wie sie entstanden sind. Der Großteil und damit meine ich auch wirklich 99,9% haben das ja gar nicht verstanden, was daran denn so besonders ist und wussten nur, dass es ein Tabu-Thema war. Warum wird dann nie ein Thema wie Homosexualität erwähnt, wenn man es doch für nötig hält 9 Jährigen "Kindermachen" zu erklären. All das Wissen, das ich zu den Themen Homosexualität, Gender usw. habe, musste ich mir selbst aneignen oder habe ich aus Bekanntenkreisen erfahren. Das Problem dabei ist, dass man so einer Person, die keinerlei Aufklärung in diesen Bereichen hat, ja einfach alles einreden kann(zB."Homosexuelle sind krank"). Für sie ist Sex zwischen Mann und Frau das Einzige, was sie kennen und normal. Sehen sie dann zum ersten Mal ein homosexuelles Pärchen verstehen sie ja gar nicht was da los ist oder was noch viel schlimmer ist, wenn sie dann plötzlich merken, dass sie selbst zB eher das eigene Geschlecht bevorzugen und denken sie haben irgendwelche Probleme deshalb.
    Um das Ganze zusammenzufassen: An Schulen sollte auf jeden Fall auch über solche Dinge aufgeklärt werden. Das würde so viel einfacher machen.



    Ich habe noch eine Frage, die so nicht im Startpost steht: Es war ja die Rede vom dritten Geschlecht in Deutschland. In den USA gibt es ja über 20(richtig???) eingetragene bzw offiziell anerkannte Gender. Sind diese alle(,welche nicht Mann und Frau sind) unter dem dritten Geschlecht zusammengefasst/zusammenzufassen?

  • Doch, genau sollte es heissen. Ich kann vielleicht, wenn ich Lust darauf habe und mir gaaanz viel Mühe gebe einen Text schreiben, der zumindest fast komplett politisch korrekt ist und bei dem sich fast keiner auf den Schlips getreten fühlt. Aber wohl niemand kann ernsthaft in dieser Form eine Unterhaltung führen und wenn doch bleibt fraglich, ob dem jemand folgen kann und will. Irgendwie passiert das doch ständig, dass man gesagtes im Kopf entsprechend interpretiert und dann eine dem Gesprächpartner entsprechende Antwort gibt. Bestimmte Fragen werden von verschiedenen Personen (halt auch [aber nicht nur] alterabhängig) unterschiedlich gestellt und entsprechend unterschiedlich beantwortet.
    Für mich ist "eine" Beziehung halt tatsächlich eine eingrenzende Bezeichnung. Ich fände die Frage allerdings auch nicht besser ohne Eingrenzung und wenn man möglicherweise von sich aus etwas dazu sagen müsste, das würde möglicherweise auch wieder bedeuten, dass man sich gezwungen fühlen könnte, dazu etwas sagen zu müssen...

    Sorry, aber die gesamte Argumentation baut seit dem "eine Beziehung diskriminiert ja Leute mit mehreren Beziehungen" nur noch darauf, dass man, wenn man nicht sämtliche Diskriminierung aus der Welt schafft, gar keine Diskriminierung aus der Welt zu schaffen braucht. Die Lösung muss perfekt sein, sonst ist sie komplett auszulassen. Das hat natürlich für dich etwas bequemes, da eine perfekte Lösung nicht erreichbar ist. Warum aber reden wir nicht immernoch von Schwuchteln, Negern, Schlitzaugen und was weiß ich nicht alles? Perfekte Lösung gibts doch nicht, können wir doch in Ruhe weiterdiskriminieren, oder nicht?
    Ich halte jedenfalls die "Mühe" für ziemlich gering jemanden zu fragen, ob er denn gerade in einer Beziehung steckt gegenüber der Standardfrage nach Freund oder Freundin. Da braucht man nicht zu tun, als sei das ein unüberwindbares Hindernis.

  • Lösung des Problems: Es wird nicht danach gefragt, ob jemand eine/n Partner/in hat, mehrere Partner/innen, in einer Beziehung ist oder wasauchimmer, sondern, ob jemand Single ist. Damit müsste eigentlich jede Diskriminierung ausgeschlossen sein, oder? Mir fällt jedenfalls spontan nichts ein. Und seinen Sprachgebrauch kann man in dieser Hinsicht doch eigentlich recht leicht umstellen.

  • wenn man nicht sämtliche Diskriminierung aus der Welt schafft, gar keine Diskriminierung aus der Welt zu schaffen braucht.

    Von diskriminieren habe ich halt an keiner Stelle etwas geschrieben (wurde auch von Cass nicht getan). Und sehe den ursprünglich angesprochenen Punkt auch nicht als diskriminierend an. Das Wort würde ich dafür also garnicht gebrauchen wollen, solange der Fragende es nicht mit einer besonderen Absicht verwendet hat. Die anderen von dir aufgezählten Beispiele tun das hingegen durchaus.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Lösung des Problems: Es wird nicht danach gefragt, ob jemand eine/n Partner/in hat, mehrere Partner/innen, in einer Beziehung ist oder wasauchimmer, sondern, ob jemand Single ist. Damit müsste eigentlich jede Diskriminierung ausgeschlossen sein, oder? Mir fällt jedenfalls spontan nichts ein. Und seinen Sprachgebrauch kann man in dieser Hinsicht doch eigentlich recht leicht umstellen.

    Das stimmt natürlich, aber das "Problem" bei der Frage ist dass du dann entweder mit hochgezogenen Augenbrauen, oder nettem Augenaufschlag beglückt wirst. ;)


    Ich hatte was das Thema angeht eine eigentlich kleine, normale Erfahrung, die mich aber etwas aufgelockert hat und den Schalter bei mir umgelegt, dass es bei solchen Fragestellungen sicher nicht nur den typischen hetero-Freund oder Freundin gibt. Bei meiner vorigen Arbeitsstelle hatte ich für kurze Zeit eine Arbeitskollegin, die in einem Satz von "meiner Freundin" gesprochen hat. Klingt und ist wohl banal, aber diese Offenheit hatte ich bis dahin noch nicht erlebt und war kurz etwas überrascht, und habe dann sowas Plumpes nachgefragt wie "wie, deine feste Freundin?" :patsch:
    Sie hat es aber ganz normal aufgenommen. Ich hatte nie homo- oder bisexuelle Freunde, deswegen war das für mich einfach ungewohnt und erfrischend zugleich. Seitdem, und nachdem ich auch älter wurde und gemerkt habe es sind längst nicht alle so schwarz-weiß wie es oft scheint, würde ich mir überhaupt nichts denken wenn mir jemand sagen würde dass er einen gleichgeschlechtlichen Partner hat. Aber dass man das von sich selbst nicht unbedingt gleich preisgeben will, und schon gar nicht beim Smalltalk, kann ich gut verstehen. Ich denke wer offen und tolerant ist, wird keine Mühe haben die Formulierung zur Frage "Bist du in einer Beziehung/mit jemandem zusammen?" umzuändern. Allerdings wird es wenn die Unterhaltung dann weitergeht, schwierig sein nicht irgendwann seine/n Freund/in mit "er" oder "sie", zu benennen, außer man achtet darauf in "wir" zu sprechen was ich dann schon als mehr Mühe als nötig empfinde. Ich würde dann wahrscheinlich mit knappen Ja-Nein-Antworten sagen dass ich in einer Beziehung bin, vielleicht noch wie lange schon wenn noch eine Nachfrage kommt, und signalisieren dass ich nicht mehr erzählen möchte. Die Details um die gleichgeschlechtliche Beziehung sind für viele doch eher nur für die nahestehendesten Personen gedacht, wenn überhaupt.

  • Bei meiner vorigen Arbeitsstelle hatte ich für kurze Zeit eine Arbeitskollegin, die in einem Satz von "meiner Freundin" gesprochen hat. Klingt und ist wohl banal, aber diese Offenheit hatte ich bis dahin noch nicht erlebt und war kurz etwas überrascht, und habe dann sowas Plumpes nachgefragt wie "wie, deine feste Freundin?"

    Wow, wenn das nur alle so schnell raffen würden wie du. xD
    Als ich die Ausbildung angefangen habe, hab ich immer wieder von meiner Freundin erzählt, wie selten wir uns sehen, wie schade das doch ist, usw. Irgendwann hab ich dann erzählt, dass ich vorhabe, an diesem Tag noch mein Jahrestagsgeschenk fertig zu machen. Und von der Kollegin kam die Frage: "Oh, für deinen Freund?" Und ich denk mir nur: So, wie ich über meine Freundin rede, redet man nicht über eine "normale" Freundin. Warum versteht ihr das nicht? Ich hätte mich ewig über dieses heterosexuelle Denken aufregen können. Ich war ihr dann natürlich nicht böse, ich habs richtiggestellt und die Sache war vom Tisch, aber dass manche Leute, selbst, wenn man total über seinen gleichgeschlechtlichen Partner schwärmt, nicht drauf kommen, dass man homosexuell sein könnte, hat mich einfach genervt.
    Ich fands aber interessant, ein paar Wochen später zu beobachten, dass besagte Kollegin die andere Kollegin gefragt hat, ob sie denn einen Partner hat. Ich weiß zwar nicht, ob das nicht einfach ihre normale Ausdrucksweise ist, aber für mich ist dieses Wort klar geschlechtsunabhängiger und freier interpretierbar (auch, wenn es natürlich technisch gesehen die männliche Form ist -- vielleicht ist das nur wieder so ein Kiri-Ding).

  • Zitat von Kiriki-chan

    Und ich denk mir nur: So, wie ich über meine Freundin rede, redet man nicht über eine "normale" Freundin.

    Blöd gesagt: doch... doch, unter Umständen schon. XD
    Vor allem, wenn man eine Freundin lang nicht gesehen hat, weil sie ein Auslandssemester gemacht oder einfach weit weg wohnt. Whr. sind auch Freundschaftsjahresgeschenke nicht wirklich ungewöhnlich.
    Ich nenn auch zwei gute Freundinnen von mir auch ab und zu Süße. Keine Ahnung hat sich so ergeben.
    Das macht es Heteros nicht gerade einfacher auf den ersten Blick zu erkennen, ob die beiden Frauen ein Paar sind. Solang man es nicht wirklich obvious macht, sind "wir Frauen" bei unserem Verhalten zueinander doch iwo ja selbst Schuld. ^^"
    Da kannst du nicht generell von homosexuellen Menschen reden.
    Wenn du ein schwuler Kerl wärst, hätte das schon jeder verstanden, wenn man von deinen Erzählungen nach nicht gerade davon ausgeht, dass du die Bromance deines Lebens lebst. XD

  • Die Details um die gleichgeschlechtliche Beziehung sind für viele doch eher nur für die nahestehendesten Personen gedacht, wenn überhaupt.

    Ist doch bei nicht gleichgeschlechtlichen Beziehungen nicht anders, denke ich.
    Ich persönlich hätte kein Problem damit, über mein Liebesleben offen zu reden, das heißt zu erzählen, ich habe eine Freundin und wir sind so und so viele Jahre zusammen und haben uns hier und da getroffen und sie ist super toll etc., wenn mich jemand fragt. (und ich dann mal eine Freundin habe x)) Da ist es mir relativ gleich, was für einen Draht ich zu der Person habe, denn für mich sind solche Informationen nichts zwingend Intimes. Egal, ob es sich um eine hetero- oder homosexuelle Beziehung handelt.
    Wie erwähnt, sehe ich da keinen Unterschied und da sollte man keinen Unterschied sehen. Über eine homosexuelle Beziehung solltest du genauso offen reden können wie über eine heterosexuelle.

  • Allerdings wird es wenn die Unterhaltung dann weitergeht, schwierig sein nicht irgendwann seine/n Freund/in mit "er" oder "sie", zu benennen, außer man achtet darauf in "wir" zu sprechen was ich dann schon als mehr Mühe als nötig empfinde.

    Also in meinem Fall wäre das nicht mal ein Problem. Es geht mir ja nicht um das Verschweigen, sondern darum, dass das Gespräch darüber völlig natürlich verläuft. Wenn man also im weiteren Gespräch dann doch sagt "Meine Freundin", dann ist das völlig in Ordnung. Kann zwar ähnlich wie bei dir zu einer überraschten Reaktion führen, aber das ist nun mal so. Auf Dauer ist das zwar auch ermüdend, wenn man immer wieder Leuten extra etwas erklären muss, aber dafür kannst du als Einzelperson nun mal nichts, das du Teil dieser Masse bist. Irgendwo muss jeder mal die erste Berührung mit "Alternativen" haben, egal in welcher Lebenslage. Geht mir ja auch nicht anders in vielen Dingen. Dass das teilweise erst so spät geschieht, liegt dann auch leider daran, dass die Aufklärung noch nicht hoch genug ist und wir im Alltag noch immer überall eher mit dem heterosexuellen Lebensstil konfrontiert werden. Aber ich glaub, das wird sich dann mit den nächsten 2-3 Generationen auch schon um einiges bessern. Zumindest sehe ich durchaus Unterschiede zwischen meiner und der Generation meiner Großeltern, was den Umgang mit solchen Themen angeht.