Charmed

Hachja, Charmed...

Vor ein paar Jahren hätte ich dazu noch viel mehr schreiben können. Aber wie das halt so ist bei Serien, die über viele Jahre gehen und auch schon ein bisschen zurückliegen, man vergisst so einiges...
Soviel kann ich zumindest sagen: neben Buffy/Angel war Charmed für mich eine Serie, die mir mal viel Spass gemacht hat und die sich wohluend von vielen Durchschnittsserien abgehoben hat. Die immerhin acht Staffeln sind wohl nicht ohne Grund zusammengekommen. Klar gab es immer mal wieder ein bisschen zu kritisieren und ich fand, dass hin und wieder leider etwas an Potential verschenkt wurde, weil die Story, die die einzelnen Folgen zusammenhält oft zu flach war, aber die einzelnen Folgen ansich hat das nicht schlechter gemacht.
Lieblingscharakter: Ja, ich gebs zu, ich bin immer Fan von Prue gewesen und fands ziemlich schade, dass sie damals die Serie verlassen hat. Leider war auch an sämtlichen Gerüchten, sie könne irgendwann wiederkommen, möglicherweise sogar als böse Hexe (was für Möglichkeiten sich dadurch hätten ergeben können!), nichts dran. Schade, schade... allerdings gabs mit Paige einen recht passablen Ersatz, sie wurde sozusagen zu meiner Zweitlieblingshexe, knapp vor Phoebe. Mit Piper konnte ich mich nie so richtig anfreunden.
Und Cole... naja, da muss ich nicht viel sagen. War ein toller Typ, sowohl als Charakter in der Serie, als auch als Schauspieler. Den muss man einfach mögen.
Achja, von der bösen Seite mochte ich immer Barbas. Habe mich über jede Folge gefreut, in der er auftauchte. Für mich mit dem Schauspieler Billy Drago super besetzt. So herrlich, als er in den beiden Folgen "Gute und böse Welt" so ekelhaft nett ist... Womit ich auch schon (soweit ich mich spontan erinnere) zwei meiner Lieblingsfolgen genannt habe.

Hmm, naja... hin und wieder schaue ich mir auch heute noch Folgen an, wenn sie gerade laufen. Wenn mir noch etwas einfällt (oder hier jemand etwas postet, zu dem ich etwas sagen muss), liest man sich hier sicher nochmal. Also los, es gibt bestimmt noch ein oder zwei Fans im BB. =)

Charmed war immer genial. Ich hab mit der Serie damals in der dritten Klasse angefangen, was zwar wohl nicht das perfekte Alter für das Schauen dieser Serie ist, dennoch immer ein Highlight des nachmittäglichen Programms darstellte und trotz einiger Mankos auch zu meinen favorisierten Serien überhaupt zählt. Dies liegt vor allem an dem Trio, das stets aus so unterschiedlichen und dennoch kompatiblen Charakteren bestand, dass es immer wieder zu lustigen Situationen kam und es mindestens einen Charakter gab, in den man sich hineinversetzen konnte. Andererseits hatte jeder auch noch die ein oder andere Schwäche und so starke menschliche Züge trotz der großen Macht, dass es einen klaren Kontrast zu vielen anderen Serien bietet. Piper hatte Eheprobleme, Phoebe fand keinen Mann für sich, Paige hatte auch kein großes Liebesglück; dabei wird es jedoch nicht kitschig, man findet das richtige Gleichgewicht zwischen Liebe, Action und Humor, um ein an sich beinahe einwandfreies Beispiel einer modernen Fantasy-Serie zu etablieren, die sich trotz der relativ langen Dauer eigentlich schon noch länger hätte halten können. Da es ja sehr sehr viele Comics dazu gibt, die aktuell noch erscheinen, anderes Merchandise auch noch gut verkauft wird, denke ich, dass man schon noch eine neunte Staffel hätte drehen können, auch wenn die Schauspielerin von Billy, also Kaley Cuoco, dann wohl niemals zu TBBT gekommen wäre, was auch schade wäre. Dennoch hätte Charmed es mit seinen wunderbaren Geschichten und meist einfühlsamen Szenen doch durchaus verdient, eine Dekade zu füllen und nicht so knapp vorher daran zu scheitern wie viele andere CW-Serien aufgrund des Zusammenschlusses der damaligen Sender The WB und Paramount Network.

Mein Lieblingscharakter ist ganz klar Phoebe. Das liegt einerseits an ihrer zu Beginn noch ziemlich wilden, aber dauerhaft lebendigen Art, ihrem Temperament und ihres beratenden Berufs als Kolumnisten bei "Ask Phoebe/Fragen Sie Phoebe", wodurch sie einfach noch mal sympathischer wurde. Außerdem waren ihre Kräfte einfach immer ziemlich genial, auch wenn das Wegnehmen einiger ihrer Fähigkeiten ziemlich blöd, weil plötzlich war. Wenn man nämlich bedenkt, wie selbstsüchtig andere Zauberer und Hexen mit den Fähigkeiten umgehen, ist es ja wohl nicht zu viel verlangt das auch bei Phoebe zu akzeptieren. Aber so sind halt die dämonischen Vertreter des Tribunals.

Ansonsten mag ich noch Billy. Getrieben von dem Wunsch, ihre Schwester Christy zu finden, hatte sie stets ein klares Ziel, das sie bis zum Finden dieser auch immer im Auge behielt. Dabei hatte sie selbst auch coole Kräfte, die teilweise aber ein wenig zu übertrieben waren, wenn man sich mal anschaut, welche Fähigkeiten die Mächtigen Drei als mächtigste magische Instanz zusammen haben. Aber sie war einfach cool als Lehrling und hat auch eine super Ergänzung und Erinnerung an Phoebe in der Vergangenheit dargestellt.

Lieblingsszenen und Folgen?
Puh, das ist schwer zu sagen. Ich fand die letzten Folgen sehr cool, aber auch die Folge, in der Phoebe mit der Schamanin spricht. Das war einfach eine jener Schlüsselszenen, die die Geschichte wirklich mit der resultierenden Erkenntnis weitergebracht haben, was nun schon relativ selten passiert ist (denn die Geschichte hat sich in den ersten Staffeln erst relativ langsam entwickelt). Deswegen definitiv meine Lieblingsszene.

Hach ja, Charmed. Eine Serie, die ich als Jugendliche total geliebt habe, aber dann habe ich sie letztes Jahr noch einmal gesehen und saß da: "Was ein Blödsinn!"
Ich habe mir allerdings mit viel Spaß die Reviews von Obscurous Lupa zur Serie angesehen. Die waren klasse. xD

Als Jugendliche war es natürlich etwas in Richtung empowernment Fantasie und... Nun, man muss ja schon sagen: Es war ganz nett eine Serie zu sehen, wo Frauen zwar wie rohes Fleisch behandelt werden... Männer allerdings auch und dabei den Nachteil haben, dass sie nichts, aber auch gar nichts, auf die Reihe bekommen. xD"

Nein, aber mal ehrlich: Als ich die Serie letztes Jahr durch Zufall beim durchzappen erwischt habe saß ich da: "OMG? Und das fandest du mal gut? Uuuuuh *schäm*" Wobei ich nicht ganz sicher war, was mich am meisten genervt hat: Die im schnitt eher schlechte darstellerische Leistung, die furchtbar schlechten Kulissen, die noch schlechteren Effekte oder die albernen Kostüme? Oder die Tatsache, dass der Plot einfach nur dumm war... xD"

Nun, das war nur eine Folge. Nachdem ich die Reviews von Lupa gesehen habe (ich kann sie wirklich nur jedem Empfehlen) muss ich natürlich sagen, dass mich so gesehen wohl am meisten stört, dass die drei Schwestern irgendwie alle ziemliches bitches sind. Frei nach dem Motto: "Was? Ich soll unschuldige Retten? ABER ICH HABE SELBST PROBLEME! Ich meine, ich habe gerade Liebeskummer und kann mich nicht entscheiden, was ich heute Abend anziehen soll!" Das merkt man so erst, wenn man drauf achtet, aber: Es ist wirklich erstaunlich, dass die drei mit jeder Staffel weniger unschuldige retten. lol Also irgendwann ist es schon eher ein "Überraschung!" wenn sie mal jemanden retten (und das sind dann sowieso nur relevante Charaktere der Woche - random Unschuldige sterben sowieso xD"), weil... Nun, ja, Job-Probleme, Romanzen und alles andere >>>> Leben retten. Ist doch klar, ne? xD"
Vor allem Phoebe und Piper sind halt wirklich bitches vom Dienst. Mir tun die ganze Zeit Leo (aka "Piper's Bitch") und Cole sehr leid. Ich meine Leo ist sowieso nur der Fußabtreter der Serie (arme Sau) und Cole... Hach ja, Cole war eine irgendwie sehr traurige Geschichte. xD"

Wisst ihr, das lustige ist: Ich mochte Cole immer. Das wieder ansehen und das ansehen der Reviews hat mir auch gezeigt: Mal einen Charakter, den ich mit gutem Grund mochte. Weil er ist einer der wenigen halbwegs runden Charaktere der Serie - zudem Julian McMahon mich bis heute überrascht, wenn ich sehe, dass er doch eigentlich ziemlich gut schauspielert (als Model...), der vor allem in irgendeiner Form nachvollziehbare Motivationen hatte.

Also ja: Lieblingscharakter ist wohl Cole.
Zweitliebster Charakter ist... Billy. Ja, die Sue aus der letzten Staffel. Warum? Weil sie das war, was die Schwestern hätten sein sollen!

Zitat von Alaiya

... dass die drei Schwestern irgendwie alle ziemliches bitches sind. Frei nach dem Motto: "Was? Ich soll unschuldige Retten? ABER ICH HABE SELBST PROBLEME! Ich meine, ich habe gerade Liebeskummer und kann mich nicht entscheiden, was ich heute Abend anziehen soll!"

Ja und? Klingt für mich nach ganz normalen Menschen. Ist ja nicht so, dass die Drei darum gebettelt haben den ganzen Tag irgendwelche fremden Leute zu retten, sich dabei in tödliche Gefahr zu begeben (eine stirbt ja sogar), dabei jederzeit Gefahr zu laufen, dass ihr Geheimis gelüftet wird und zum Dank allerhöchstens einen netten Schulterklopfer von den Geretteten zu bekommen. Es ist halt so, dass sie das alles sozusagen ehrenamtlich machen und ihre normalen Probleme auch noch am Hals haben, die sie, nebenbei bemerkt, nichtmal mit Hilfe von Magie lösen dürfen. Eigentlich schon eher verwunderlich, dass sie das nicht noch häufiger versuchen, nach dem Motto: Vielleicht merkts ja diesmal keiner.

Zitat von Alaiya

Nachdem ich die Reviews von Lupa gesehen habe muss ich natürlich sagen, dass mich so gesehen wohl am meisten stört, dass die drei Schwestern irgendwie alle ziemliches bitches sind.

Und das ist dir aufgefallen, nachdem man es dir in Reviews erklärt hat?

Zitat von Alaiya

oder die albernen Kostüme

Und weiter unten stört dich, dass sie Zeit damit verbringen über ihre Klamotten nachzudenken. Da siehst du mal was passiert, wenn man nicht lange genug darüber nachdenkt. ;)

Was mich persönlich wirklich gestört hat, waren die seltsamen Kampf-Choreographien, die in ein oder zwei Staffeln verwendet wurden, nachdem dieser blöde "3 Engel für Charlie"-Film rauskam und sowas plötzlich als cool galt (in Wirklichkeit wars halt affig). Zum Glück hat das später wieder nachgelassen.

Zitat von Gucky

Ja und? Klingt für mich nach ganz normalen Menschen. Ist ja nicht so, dass die Drei darum gebettelt haben den ganzen Tag irgendwelche fremden Leute zu retten, sich dabei in tödliche Gefahr zu begeben (eine stirbt ja sogar), dabei jederzeit Gefahr zu laufen, dass ihr Geheimis gelüftet wird und zum Dank allerhöchstens einen netten Schulterklopfer von den Geretteten zu bekommen.

Nun, mein lieber Gucky, es wäre verständlich, hätten sie ECHTE eigene Probleme und würden zumindest AB UND ZU sich mal um die Probleme ihrer "Schützlinge" kümmern. Aber meist sind ihre eigenen Probleme, dass sie noch einen Kerl stalken wollen, dass irgendjemanden ihnen auf der Arbeit nicht die Anerkennung entgegenbringt, die sie ihrer Meinung nach verdienen (woran sie aber auch nichts ändern können) oder eben Kleidung oder aussehen (und je mehr sie darüber nachdenken, desto schlimmer sehen sie am Ende aus).
Aber die drei haben selten echte eigene Probleme, sondern wirklich nur so "Luxusprobleme". Also eher "Luxusprobleme der Luxusprobleme". Und sie kümmern sich wirklich NIE um ihre Aufgabe (und ausgesucht oder nicht: Wegen ihren Luxusproblemen sterben Menschen. On masse! Und ab und zu hat die Serie sogar diese Hellen Momente, in denen ihr das klar wird)...

Nun, und das schlimme an der Sache ist ja, dass sie dabei auch im realen Leben noch durchgehend auf "Ego-Show" machen. Also "ZickZickZick! Meine Luxusprobleme sind viel schlimmer als deine Luxusprobleme!" und dann wird wieder der arme Leo angezickt, weil... Er Pech hatte gerade da zu sein und mal wieder Fußabtreter ist. (Ach Leo... Du arme Sau!)

Zitat von Gucky

Und das ist dir aufgefallen, nachdem man es dir in Reviews erklärt hat?

Ich habe die Serie als Teenie gesehen, wo man "Bitchen" als normal empfindet *lol* Und als ich letztes Jahr die paar Folgen gesehen habe, war es zufäliger Weise gerade das Finale, als Cole die Quelle des Bösen war und zufälliger Weise private Probleme = Weltprobleme waren und sie zwar rumgebitcht haben, aber... Es so halbwegs verständlich war. :P

Zitat von Alaiya

Nun, mein lieber Gucky, es wäre verständlich, hätten sie ECHTE eigene Probleme und würden zumindest AB UND ZU sich mal um die Probleme ihrer "Schützlinge" kümmern.

Nun, Alaiya, es sind halt die "Probleme", die viele von uns auch haben. Von daher wüsste ich nicht, was daran falsch ist. Letztendlich solls ja auch nicht viel mehr als (seichte) Unterhaltung sein und keine Dramatik, die das Unrecht auf unserer Welt im allgemeinen beseitigen soll. Bedenken sollte man auch die Zielgruppe (hat ja scheinbar damals auch bei dir funktioniert, als du noch dazugehört hast).

Zitat von Alaiya

Und sie kümmern sich wirklich NIE um ihre Aufgabe

Das klang in deinem vorherigen Post viel richtiger, warum sagst du jetzt etwas, was schlicht falsch ist?

Zitat von Alaiya

Nun, mein lieber Gucky, es wäre verständlich, hätten sie ECHTE eigene Probleme und würden zumindest AB UND ZU sich mal um die Probleme ihrer "Schützlinge" kümmern. Aber meist sind ihre eigenen Probleme, dass sie noch einen Kerl stalken wollen, dass irgendjemanden ihnen auf der Arbeit nicht die Anerkennung entgegenbringt, die sie ihrer Meinung nach verdienen (woran sie aber auch nichts ändern können) oder eben Kleidung oder aussehen (und je mehr sie darüber nachdenken, desto schlimmer sehen sie am Ende aus).
Aber die drei haben selten echte eigene Probleme, sondern wirklich nur so "Luxusprobleme". Also eher "Luxusprobleme der Luxusprobleme". Und sie kümmern sich wirklich NIE um ihre Aufgabe (und ausgesucht oder nicht: Wegen ihren Luxusproblemen sterben Menschen. On masse! Und ab und zu hat die Serie sogar diese Hellen Momente, in denen ihr das klar wird)...

Ja und? Jeder Mensch empfindet andere Dinge als Probleme und jeder, der mal verliebt war, versteht diese drei Frauen doch auch. Es ist manchmal halt nicht absolut rational und mir kann niemand verkaufen, dass es bei ihm oder ihr anders ist. Denn wir alle sind nur Menschen und wir alle sind subjektiv und machen eben dies und das, was andere von außen nicht verstehen können.
Die mächtigen Drei sind als solche auch nur Menschen mit besonderen Gaben und ihre Luxusprobleme belasten sie. Mich würden sie auch wirklich belasten und viele andere Menschen mit Sicherheit auch. Wenn es bei dir anders ist, freut mich das, aber es ist grundsätzlich menschlich absolut nachvollziehbar und dementsprechend doch ein Zeichen dafür, dass die Macher verstanden haben, dass selbst magische Wesen nicht ganz über der Natur stehen und Liebe und Co. spüren.
Dass sie sich nämlich selbst für das größere Ganze aufopfern, mag für ein absolut rationales Wesen perfekt klingen, macht sie aber nicht wirklich menschlich. Mir (und anscheinend auch Gucky) macht gerade das Menschliche der drei Frauen diese Frauen so sympathisch.
Das ist absolut kein Blödsinn.

Zitat von Alaiya

Nun, und das schlimme an der Sache ist ja, dass sie dabei auch im realen Leben noch durchgehend auf "Ego-Show" machen. Also "ZickZickZick! Meine Luxusprobleme sind viel schlimmer als deine Luxusprobleme!" und dann wird wieder der arme Leo angezickt, weil... Er Pech hatte gerade da zu sein und mal wieder Fußabtreter ist. (Ach Leo... Du arme Sau!)

Und auch das ist menschlich. Man muss es absolut nicht mögen, aber es ist nun einfach realistisch. Gäbe es da nie Stress und wären die Charaktere nicht auch selbstsüchtig, wären sie keine Menschen. Finde es irgendwie ziemlich utopisch zu verlangen, dass Menschen, nur weil sie eine gewisse Macht besitzen, auch immer und in jeder Situation nicht von ihrer eigenen Position getrübt werden sollen, denn das passiert. Für mich macht sie das zu größeren Vorbildern, da sie sich trotz jedes Streits, jedes Konflikts und jedes egozentrischen Moments wieder vertragen und zusammen gegen das Böse kämpfen.
Dass sie da nicht jeden Schützling retten können, ist wohl nicht nur mit der ach-so-selbstsüchtigen Art der drei Frauen zu begründen. Manchmal ist das Schicksal (und dass es das gibt, ist ja durch die Engel des Schicksals klar) dieser Zauberwesen eben kein gutes oder lang anhaltendes.

Zitat von Gucky

Nun, Alaiya, es sind halt die "Probleme", die viele von uns auch haben.

Äh, nein. Einfach nein. Das sind Probleme, die 90% der Menschen nicht haben. Um genau zu sein sind es Probleme, die zu haben 90% der Leute froh wären. Es sind wirklich Luxus-Luxus-Probleme. Wie gesagt: Stalking (was per se schon nicht okay ist - also aktives stalking, nicht "gestalkt werden") wird mehrfach über den Schutz Unschuldiger gestellt. Oh, und während die Serie es nicht leid wird, zu erzählen, dass die Kräfte nicht zum persönlichen Nutzen eingesetzt werdn dürfen, werden die Kräfte zu 70% zum eigenen Nutzen und nur für die restlichen 30% mal zum Bekämpfen von Dämonen eingesetzt.

Und ich zweifle ja nicht an, dass es etwas ist, mit dem sich Teenager wunderbar identifizieren können... Nur ist es dennoch ziemlich beschissen - weil es die Charaktere wie unmenschliche Arschlöcher ohne jedes Bisschen Empathie erscheinen lässt.

Zitat von Gucky

Das klang in deinem vorherigen Post viel richtiger, warum sagst du jetzt etwas, was schlicht falsch ist?

Weil es nicht falsch ist. Schau dir wirklich mal die Reviews von Obscuros Lupa an. Spätestens ab Staffel 3 wird ALLES vor ihre Aufgaben gestellt und dann rumgebitcht, wenn jemand ankommt: "Ähm, sorry, da sterben Leute! Mach doch mal was!"
In den ersten beiden Staffeln hielt es sich noch die Wage, aber ab Staffel 3...

Lupa analysiert das (also die Frage, wann sie sich mal - ohne zutun von außen - um ein übernatürliches Problem kümmern) recht genau, in dem sie da Folge für Folge durchgeht und es wirklich sehr schön und auf sehr lustige Weise aufzeigt, was für Luxus-Luxus-Probleme da vorgestellt werden.

Der einzige Grund für die drei, sich um Probleme von anderen normalsterblichen zu kümmern ist eigentlich, wenn es sie selbst betrifft. Aka: Wenn es ein Loveintrest von einem der Mädels ist.
Paige hat ab und an dann noch helle Momente (genau so wie Prue, als sie sie noch dabei war), wo ihr klar wird: "Okay, vielleicht sollte ich doch mal..." Aber Phoebe ist eine Egomanin und Piper... Wie hatte Lupa sie bezeichnet? Als eine Herzlose Dämonin, die die Emotionen aus ihren Mitmenschen saugt, glaube ich.

Lupas Reviews kann man sich hier ansehen.

Zitat von Dusk

Ja und? Jeder Mensch empfindet andere Dinge als Probleme und jeder, der mal verliebt war, versteht diese drei Frauen doch auch.

Das hat nur nichts mit Liebe zu tun, was wir da größtenteils gezeigt bekommen, sondern mit Kontrollsucht. Erneut: Vor allem bei Piper und Phoebe. Vor allem bei Piper. "OMG, LEO, du liest mir nicht jeden Wunsch von den Augen ab! Geh dich kuschen, ich date jetzt erst mal für eine halbe Staffel Characters of the week!"

Zitat von Alaiya

Das hat nur nichts mit Liebe zu tun, was wir da größtenteils gezeigt bekommen, sondern mit Kontrollsucht. Erneut: Vor allem bei Piper und Phoebe. Vor allem bei Piper. "OMG, LEO, du liest mir nicht jeden Wunsch von den Augen ab! Geh dich kuschen, ich date jetzt erst mal für eine halbe Staffel Characters of the week!"

Was? Ne?
Piper datet andere Leute, ja. Es sind drei oder vier und das in einer durchaus kurzen Zeit. Aber das hat nichts damit zu tun gehabt, dass Leo ihr nicht jeden Wunsch von den Augen abliest, sondern weil er einfach gar nicht mehr da war und es das Beste für das Glück der Welt war. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass Leo wegen der "Intrige" von Chris zum Ältesten wurde und Piper und Leo zusammen entschieden haben, dass sie es erst einmal beenden müssen, weil Leo einfach oben sein musste, um seinen Aufgaben nachzukommen. Er hatte einfach gar keine Zeit mehr für Piper und das ist ein Glück, das fehlt, ohne das man aber eben auch so manche Schwierigkeiten hat. Da ist ein klarer Schnitt viel sinnvoller gewesen.
Und dass Piper nicht drei Jahre um die Trennung trauert, sollte man doch auch verstehen können, schließlich ist sie Mitte Zwanzig, Anfang Dreißig, als es zu dieser Trennung kommt und hat doch auch das Recht auf Glück. In diesem Fall ist es ja sogar noch so, dass Piper sich mehr oder weniger von ihrem Schicksal und allen magischen Wesen betrogen fühlt, denn dieses hat ihr Leo ja weggenommen, als dieser Ältester wird. Dass sie da nicht gerade erpicht ist, diesen ohne Zweifel weiterhin zu dienen, was die mächtigen Drei eigentlich immer nur getan haben, ist klar menschlich und mit dem Verlust, der damit verbunden ist, nicht weniger realistisch, sondern ein Paradebeispiel für Konsequenzen, die aus einer Trennung entstehen.
Das mag nicht im Sinne der Menschheit sein, aber darum geht es dem Gefühl, das sich in ihrer breit gemacht hat, ja auch keine Sekunde. Gefühle sind nicht rational und der Mensch wird von Gefühlen getrieben.

Ich empfehle dir wirklich, die Reviews anzusehen. Denn ich möchte dich daran erinnern: Leo und Piper trennen sich mehr als einmal. Das geht mit den beiden ewig hin und her. Und selbst wenn sie zusammen sind, dann zickt Piper Leo am laufenden Band an (und sei es, weil er es wagt, ihr zu sagen, dass sie vielleicht ihren Hintern in Richtung Amoklaufenden Dämon bewegen soll, anstatt sich MAL WIEDER einen Mädelsabend "zu gönnen"). *hüstel*

Glaub mir, ich hatte es auch nicht so extrem in Erinnerung (mag daran liegen, dass man es als gar nicht so extrem empfindet, wenn man es wöchentlich oder sogar nur alle paar Wochen mal schaut), aber wenn man es in den Reviews in Geballter Ladung präsentiert bekommt, was das vermeintliche "Character Arc" in jeder Staffel pro Mädel war... Dann ist es schon traurig zu sehen.

Es ist allgemein eine Serie, von der erstaunlich wenig nach dem Anschauen hängen bleibt und das dann auch noch alles ineinander überfließt. (Nostalgie tut schnell ihr übriges.)
Nun, ich kann ja zumindest ehrlich sagen: Piper war mir immer unsympathisch. Und Leo auch. lol Selbst als ich ein Teenie war. Und ironischer Weise ist mir das gebitche zwischen den Beiden sogar noch etwas hängen geblieben - nur nicht, wie extrem es wirklich war. Darauf kam ich erst, als ich es noch mal angeschaut habe.
Und Cole mochte ich immer.

Gott weiß: Ich habe keine Probleme damit, wenn Charaktere in Urban Fantasy ein richtiges Leben mit Beruf und Liebe und allem haben. Aber wenn die Probleme in diesem Leben einfach nur noch lächerlich sind... Nun, dann macht sich die jeweilige Geschichte oder zumindest der jeweilige Charakter lächerlich.
Und glaub mir: Was mir so an Ende 90er/Anfang 2000er TV Serien so hängen geblieben ist, bestach durchweg nicht durch die gutgeschriebenen Charaktere... Aber Charmed war wirklich schon ein Sonderfall was Luxusprobleme und der umgang mit diesen anging. Das war weit entfernt von "menschlich". Denn Empathie ist auch eine grundlegende Menschliche Eigenschaft, diverse Evolutionsforscher behaupten sogar, sie ist das, was uns vom Schimpasen zum Menschen gemacht hat, und diese scheint bei den "mächtigen drei" leider irgendwie nicht vorhanden zu sein.

Zitat von Alaiya

Ich empfehle dir wirklich, die Reviews anzusehen.

Mittlerweile habe ich eher das Gefühl, dass du dir statt den Reviews mal wieder die Serie ansehen solltest. Nicht einzelne Folgen, sondern zusammenhängend. Ansonsten wirds mir hier leider schon wieder etwas zu stressig, wenn die Wortwahl sich immer mehr steigern muss, um auszudrücken wie schlecht man eine Serie findet...

Zitat von Katoptris

Billie: Billie war toll.

Stimmt, mit ihr hätte die Serie auch fortgeschrieben werden können. Leider war ihre Zeit viel zu kurz. Ähnlich wie die von Cupido, den ich gerne noch in ein oder zwei weiteren Staffeln gesehen hätte. :(

Zitat von Gucky

Ansonsten wirds mir hier leider schon wieder etwas zu stressig, wenn die Wortwahl sich immer mehr steigern muss, um auszudrücken wie schlecht man eine Serie findet...

Die Serie ist schlecht. Aber das ist nicht mein Problem mit ihr. Ich finde Buffy per se auch schlecht, da es irgendwann ziemlich redundant wurde und teilweise auch recht lächerlich und vor allem in den ersten Staffeln hat Effekte und Kulissen ganz schön schlimm waren. lol Oder Sabrina The Teenage Witch. So alles dasselbe und so.
ABER... Während Buffy sich zum Beispiel auch mal beschwert, dass sie gerne was anderes machen würde und keinen Bock hat immer Vampire abzuwehren, kümmert sie sich von sich aus darum.
Und sie zeigt menschliche Reaktionen, wenn durch ihr Versagen jemand stirbt oder verletzt wird.
Alles etwas, das die Damen bei Charmed nicht machen, da sie dazu zu egozentrisch sind. Die Mädels bei Charmed wirken nicht menschlich, weil sie auf Gefahr und Verluste genervt reagieren - nicht betroffen. Viele "Tote" sind sogar ein Fall: Charakter stirbt. Oh nein. Nächste Folge: OMG, der ist tot. Nächste Folge: "Da war ein Charakter?"
Und das ist sogar etwas, das ich selbst noch recht genau im Kopf habe, weil es einer der Gründe war, warum ich die Serie als Jugendliche beim zweiten Durchlauf gedroppt habe, weil es mich damals dann so angepisst hat, dass Cole nach seinem vermeintlichen Tod innerhalb kürzester Zeit vergessen war. Und wie gesagt: Cole war auch damals mein Liebling.
Das wirkte einfach unmenschlich. Und es macht die Charaktere unsympathisch, weil sie einem Herzlos erscheinen.

Einfach gesagt: Die Romanzen darin waren so "romantisch" wie Twilight... Mit dem Unterschied, dass der weibliche Teil hier der Teil in der Beziehung war, der krankhafte Kontrollsucht zeigte.

Wie gesagt: Mir geht es nicht um die Serie. Ich rewatche aktuell mit meiner besten Freundin gemeinsam Hercules und Xena (weil Karl Urban mitspielt <3) und die Serien sind auch miiiiiiiiiiies (wobei die Kulissen zumindest hübsch sind - dafür sind die Kostüme teilweise noch schlimmer als in Charmed *lol* Ich meine, nicht dass ich mich über Karl Urban im Lederröckchen beklage, aber... loooool), aber zumindest, auch wenn auf eine furchtbar campige und übertriebene Art und Weise reagieren die Charaktere auf Dinge, die ihnen passieren. Und, wie sich vielleicht der ein oder andere, der eins oder beides gesehen hat, erinnern kann: Auch Hercules und Xena haben ihre "Fuck this hero business!" Momente und beschweren sich... Aber sie wirken nie herzlos und selbst wenn gerade der Herr, der Hercules spielt (frag mich nicht wie er heißt) ein mieser Schauspieler ist oder zumindest in der Serie schlecht spielt, so wirkt der Charakter doch zumindest... Nun, nicht unmenschlich.

tl;dr
Ich kann mich an keine Serie, die ich gesehen habe und die zwischen 1995 und 2005 heraus kam, erinnern, die wirklich, wirklich gut war. Gerade, wenn ich an Fantasy-Sachen denke, sind alle nach heutigem Standard irgendwie ziemlich campy und haben ein wenig was von einem mittelmäßigen B-Movie. Da ist Charmed nicht schlechter als die anderen und könnte dennoch weiterhin denselben "Oh schau mal, damals..."-Charme (haha, Wortwitz?) haben. Aber Charmed ist schon wirklich ein Sonderfall, wenn es darum geht, hyperkritische, unsympathische Hauptcharaktere, die absolut unmenschlich sind, zu haben.
(Und ja, der Hauptfaktor war fraglos, dass die Schauspielerinnen irgendwann die Produzentinnen waren und Mary Sues spielen wollten... Im negativesten Sinne.)

Zitat von Katoptris

Aber selbst WENN sie diese Fortsetzung/Zwischeneinschubsstaffeln gemacht hätten, glaube ich kaum, dass Kaley wieder mitgespielt hätte beim aktuellen Erfolg von The Big Bang Theory

Glaub ich auch. Es wäre halt etwas anderes gewesen, wenn man direkt weiter gedreht hätte... Aber ich meine, dass ich vor einer Weile mal irgendwo gelesen habe, dass man über eine Neuauflage der Serie nachdenkt oder sowas in der Richtung. Kann ich jetzt aber nicht genauer sagen, müsste man vielleicht mal suchen, ob da etwas dran ist.

Zitat von Alaiya

Die Serie ist schlecht. Aber das ist nicht mein Problem mit ihr. Ich finde Buffy per se auch schlecht, da es irgendwann ziemlich redundant wurde und teilweise auch recht lächerlich und vor allem in den ersten Staffeln hat Effekte und Kulissen ganz schön schlimm waren. lol Oder Sabrina The Teenage Witch. So alles dasselbe und so.

Gut, dass Buffy besser ist bzw. war, fand ich persönlich schon immer. Dort waren dort die Personen, die Geschichte, die alles zusammengehalten hat und die Optik der Serie einfach stimmiger. Bei Charmed hat mir schon immer ein bisschen das allgemeine Ziel gefehlt, das ich bei Buffy immer gesehen habe. Aber nur, weil man eine bessere Serie findet, muss die andere Serie noch lange nicht schlecht sein. Ist natürlich mal wieder Ansichtssache, aber egal... Sabrina bitte nicht mit in diesen Topf werfen, weil... bitte einfach nicht machen.
... äh Moment, steht da im Zitat, dass Buffy auch schlecht ist? So'n Quatsch!

Zitat von Alaiya

Ich kann mich an keine Serie, die ich gesehen habe und die zwischen 1995 und 2005 heraus kam, erinnern, die wirklich, wirklich gut war. Gerade, wenn ich an Fantasy-Sachen denke, sind alle nach heutigem Standard irgendwie ziemlich campy und haben ein wenig was von einem mittelmäßigen B-Movie.

Akte-X, Dark Angel. Ich wünschte, dass heute auch nur EINE aktuelle Fantasy-Serie vorhanden wäre, die da auch nur halbwegs herankommt.

Zitat von Alaiya

Ich rewatche aktuell mit meiner besten Freundin gemeinsam Hercules und Xena

Das tut mir ehrlich leid.

Zitat von Gucky

Akte-X, Dark Angel. Ich wünschte, dass heute auch nur EINE aktuelle Fantasy-Serie vorhanden wäre, die da auch nur halbwegs herankommt.

Sind wir nicht mal wieder verblendet nostalgisch?
Das Problem früher war, das es damals fast nie erlaubt war, eine Serie mit durchgehender Handlung zu Produzieren. Was alles zu episodischen Shows hat verkommen lassen, die zwar eventuell gute Einzelepisoden hatten, aber eine durchgehende Narrative und entsprechend auch vernünftige Charakterentwicklung missten. Dazu kam, dass es sich erst seit "kurzem" in eine Richtung entwickelt, dass Serien prinzipiell als potentielle big Franchises gehandelt werden und eine entsprechende Behandlung von den Produktionsfirmen bekommen, was damals so ziemlich prinzipiell nicht der Fall war - selbst bei Serien, die sich schon als Franchises bewiesen hatten. Und ja, bei aller Liebe zu Mulder: Das war auch bei X-Files (die darüber hinaus ohnehin Mystery-SciFi und nicht Fantasy waren - genau so wie Dark Angel, was eine Dystopische SyFy Show war, kein Fantasy) nicht anders.
Natürlich ist es fraglos so, dass diese Shows - vor allem Buffy - mit dafür gesorgt haben, dass es heute TV Shows mit epischen Proportionen gibt... Doch das Wahrhaft traurige ist, dass wir die Tatsache, dass es Serien mit durchgehender Handlung gibt, tatsächlich Kinderserien zu verdanken haben, die Erfolgreich waren - trotz durchgehender Handlung.

Gott weiß: Ich hasse Game of Thrones. Gründe dafür sind manigfaltig. Aber mal ehrlich: Rein auf handwerklicher Ebene ist es einfach besser gemacht als Buffy (das ich wiederum liebe, weil tolle weibliche CHaraktere und so). Und Charmed wollen wir gar nicht zum Vergleich heran ziehen. *hüstel* Und dasselbe kann man über einige andere Serien auch behaupten.

Zitat von Gucky

Das tut mir ehrlich leid

lol Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du das beides schlecht fandest, oder?
Ich meine, es ist cheesy ohne Ende, aber... Mal ehrlich, das waren sämtliche von dir genannten Shows - bis vielleicht auf Dark Angel - auch. Zumindest Zeitweise.