Kurze Kurzgeschichten von und mit DaBaus

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  • Hallo,
    ich bin zwar neu im Board, doch schreibe ich schon seit einiger Zeit Geschichten, von denen ich ein Paar kurze gerne zeigen würde.
    Ich weiß ich habe noch stark Luft nach oben, doch ich hoffe mich stets weiterentwicken zu können. Wenn es euch gefällt oder auch nicht gefällt, gerne Kritik anbringen, aber nicht so hart, dass ich wieder zu Antidepressiva greifen muss. :|
    Ich hoffe, dass ich euch ein wenig was bieten kann, was euch anspricht.


    DaBaus :whistling:

  • Hier mal das erste :)


    "Wie wird man Meister, Pokémon Meister"



    Jetzt ist es so weit. Ich geh' da raus und geb' den allen richtig. Cash ergriff die Klinke der Tür seines Elternhauses, aus dem er nun
    heraustreten wird um sich in die Welt zu stürzen oder besser gesagt um die Welt zu stürzen. Er drückte die Klinke herunter und ging
    hinaus. „EY, wo willst du jetzt schon wieder hin?“ Cashs Mutter rief aus der Küche, in der sie arbeitete, lebte und die sie nie
    verließ. „Mama ich geh' auf meine Reise.“ „Junge, das letzte mal als du in die Welt ziehen wolltest musste der fette Wanderer dich
    aus dem See hinterm Haus fischen.“ „Diesmal wird es anders. Ich weiß jetzt, dass Raupys miese Verräter sind. Ich bin jetzt eine
    Woche älter und DEUTLICH klüger.“ „Ach mach doch was du willst. Aber tu mir den gefallen und komm nicht wieder du Plage.“ Der
    werde ich's zeigen
    ! Cash fühlte sich stark, fit und zu allem bereit. Er machte sich sofort auf in
    Richtung des hohen Grases. „Wat willst du denn da im hohen Gras.“ Das kleine Mädchen aus der Nachbarschaft versperrte ihm den Weg.
    „Ich gehe auf mein Abenteuer um der Welt zu zeigen wer ich bin!“ „Ein wildes Safcon besiegt dich im Kampf und sogar die Raupys sind
    dir psychisch wie physisch überlegen.“ „Pff. Du kleines Mädchen hast doch keine Ahnung.“ Mutig trat er in den nächsten
    Grasbüschel, trat auf etwas glattes, hartes und rutschte aus. Ein Safcon blickte ihn schlecht gelaunt an. „Du denkst du wärst
    stärker als ich? Komm her ich bin jetzt viel stärker als zuvor.“ Es ertönte eine fetzige Musik und Cash fand sich dem Safcon
    gegenüber. Cash lockerte seinen Körper und vollführte eine Finte um das Safcon zu verwirren. Dabei kam er ins stolpern und fiel
    erneut. Und als er wieder aufblickte sah er nur noch eine grüne Faust auf sein Gesicht zu fliegen. Als er wieder zu sich kam lag er
    neben seiner Haustür. „W...Wie bin ich hier her gekommen? Was ist passiert?“ „Ich hab dich getragen, nachdem du Ohnmächtig
    geworden bist weil das Safcon dich K.O geschlagen hat.“ Das kleine Mädchen stand neben ihm, die Hände in die Hüfte gestemmt. „Wie
    kann ein Safcon mich schlagen? Es hat keine Hände.“ „Hast du dich jemals gefragt warum es so ein großes Kinn hat?“ „Ähh,
    nein?“ „Schwachkopf. Es hat da 'ne Faust drunter um Trotteln, die ihn anmachen mächtig einen gegen die Maske zu mätschen.“ „Ach
    verdammt. Ich geb's auf. Ich schaffe es nie die Welt zu erstürmen.“ Geknickt schleppte sich Cash in sein Haus zurück. „HAHAHA, wer hat
    dir das blaue Auge jetzt verpasst? Ein Waumboll? HAHAHA.“ „Nein Mama es war ein Safcon.“ „Junge, du bist der größte Lutscher
    der rum läuft.“ „Ich geh mir Pillen einwerfen bis mich nicht mal Schwester Joy wieder hinkriegt.“ Cash ging hoch in sein Zimmer,
    nahm die Pillen, die ihm seine Mutter hingestellt hatte, in der Hoffnung dass sie ihn endlich los wird wenn er sie nimmt. Er nahm
    die Pillen uns kippte sie sich tief in den Rachen, legt sich aufs Bett und schlief ein.


    Cash riss die Tür auf, rannte wie ein bekloppter auf das hohe Gras zu, bis ihm jemand
    ein Bein stellte. „Du kannst auch nicht genug auf die Schnauze bekommen, was?“ Das kleine Mädchen hatte ihn zu Fall gebracht.
    „Ich bekomm' nichts mehr auf den Latz. Ich bin jetzt viel stärker und klüger als beim letzten Mal.“ Er rannte davon direkt rein ins
    hohe Gras. Das kleine Mädchen seufzte und ging auch auf das Gras zu. „Es ist echt jede Woche das selbe mit dem.“

  • So, ich bezweifle zwar, dass ich das mit den Codes hier jetzt so schnell hinkriege, wie sonst, aber egal. Habe eben dein neues Topic gesehen und wollte dir auch gleich ein wenig Feedback geben.


    Vorab möchte ich kurz etwas zu deinem "Startpost" sagen. Du beginnst damit zu sagen, dass du nicht gut oder intelligent schreiben würdest. Wieso machst du denn so etwas? Mach dich doch nicht von Anfang an schlechter als du bist, denn deine kurze Geschichte gefällt mir wirklich gut und scheint doch auch einen gewissen Inhalt, bzw. Sinn zu tragen. An dieser Stelle vielleicht etwas mehr Selbstvertrauen. (:


    Jetzt zum Werk an sich: Der Titel "Wie wird man Meister, Pokémon Meister" scheint auf den ersten Blick ziemlich lang zu sein. Vielen (mir auch) gefallen grundsätzlich eher kurze und tiefsinnige Titel. Auf den zweiten Blick oder auch nach dem Lesen kann ich zumindest aber einen wirklich schönen Sinn darin erkennen. Der Bezug zur Story ist ohnehin klar und durch die Wiederholung des Wortes "Meister" wird auch das Wiederholen des Trainings dargestellt. Ob das beabsichtigt war, kann ich schlecht einschätzen, gefällt mir aber doch ganz gut.
    Inhaltlich zeigt die Story einen jungen Abenteurer (?), der gerne in die Welt der Pokemon aufbrechen will oder auch ein wenig dazu gedrungen wird. Dieses Unternehmen scheitert jedoch an Übermut oder auch generell Leichtsinnigkeit. Interessant zu sehen, sind die einzelnen Beziehungen zwischen den Charakteren in der Geschichte. Es gibt drei Figuren und zu keiner hat der Protagonist eine gute Beziehung: Nicht zu der Mutter, nicht zu dem Mädchen und auch nicht zu den Pokemon. Dennoch scheint das Mädchen ihm noch am nächsten zu stehen. Dass eine Geschichte Raum für Analysen und Interpretationen lässt, ist immer gut. Trotzdem frage ich mich irgendwie, wieso der Protagonist nicht wenigstens eine Figur um sich herum hat, mit der er sich gut versteht. Vielleicht habe ich das aber auch übersehen. Auch die grundsätzliche Ablehnung der Mutter kann ich nicht ganz nachvollziehen. Was dir also wirklich gut gelingt ist, dass man über deine Charaktere nachdenkt.


    Nun zur Sprache, und da möchte ich wirklich nicht jeden Tippfehler korrigieren, weil so etwas einfach mal passieren kann. So stark ist es mir bei dir auch gar nicht aufgefallen, vielleicht könntest du noch etwas mehr auf die Kommasetzung achten. Trotzdem möchte ich dir drei Tipps geben, die deine Geschichten leserlicher machen:
    Zum Einen würde ich dir von groß geschriebenen Wörtern eher abraten, weil sie einfach unprofessionell wirken. Stattdessen könntest du das Gefühl, das dadurch zum Ausdruck gebracht werden soll (in der Regel Aufregung, Hektik, Wut, etc.) in einem Nebensatz erwähnen.
    Die andere Sache betrifft die wörtliche Rede. Hier würde ich dir empfehlen, nach der wörtlichen Rede, bzw. nachdem ein Sprechteil beendet ist, einen Absatz zu machen. Gerade bei abwechselnden Sprechern, also in einem Dialog, ist es so deutlich übersichtlicher.
    Als letztes möchte ich noch kurz auf die Zeit eingehen. Du musst noch ein wenig mehr darauf achten, dich auf eine Zeit festzulegen: Entweder Gegenwart oder Vergangenheit. Allein die erste Zeile ist schon ein Beispiel dafür. "Jetzt ist es so weit. Ich geh' [...] Cash ergriff" Hier einfach auf eine Zeit, aber vor allem auch auf einen Erzähler, festlegen. Auch hier: Entweder Ich-Form oder Er-Form.


    So, das war es auch schon. Ein sehr interessantes Werk, von dem ich nicht ganz sicher bin, ob es tatsächlich dazu anregen soll, immer weiterzukämpfen. Es steckten schon relativ viele versteckte Metaphern darin, aber es gefiel mir auf jeden Fall. Ich hoffe, dass dir die Tipps helfen und dass ich hier demnächst wieder etwas von dir lesen kann. (:
    Man liest sich bestimmt noch einmal.


    ~ Flocon

  • Erstmal danke für das schnelle Feedback.


    Ich habe plötzlich das Gefühl den Leuten die das lesen etwas erklären zu müssen. :grin:


    Der Titel ist ein Zitat aus einem bekannten Pokémon Kinderlied.


    Und zu dem Thema mit den Zeiten: kursiv geschriebenes sollte Gedanken des Protagonisten darstellen, deshalb die "Ich-Form" im Präsens.


    Ich hoffe mich weiter zu entwickeln ( Vielleicht finde ich ja noch 'nen Mega-Stein. Hehehe.) und es wird sicher noch etwas kommen. :)

  • Hier kommt mal was, zu einem Thema, das ich persönlich sehr wichtig finde. Also wenn ihr Zeit und Lust habt, gerne mal durchlesen.



    Glücklich sein


    Endlich war Sommer. Jop, ein 15 jähriger Junge, der in einer kleinen Stadt in einer unbekannten Region aufgewachsen war, hatte das Vergnügen, dass der Wunderpark in seine Nähe gekommen war, sodass er sich bei den vielen Attraktionen und bunten Hüttchen amüsieren konnte. Es gab wahnsinnig viel zu entdecken. Luftgewehr schießen, Karten spielen, Zauberkünstler, es war der aufregendste Ort an dem er je war. Er fuhr mit der Achterbahn , aß diverse Süßigkeiten und gewann beim Glücksrad einen wohlschmeckenden Kaugummi.
    Worauf er sich aber am meisten freute war das am Abend, nach Sonnenuntergang, stattfindende Feuerwerk. Er hatte noch nie eines gesehen hatte aber schon viele Berichte gehört wie toll es sein soll. Plötzlich lief er an einer Hütte vorbei, an der ein Schild stand.
    „Komm rein und gewinne den Goldenen Keks. Behaupte dich inspannenden Wettkämpfen und du erhältst den Keks, von dem jeder derwenigen die das Vergnügen hatten einen zu essen sagt, dass er der
    beste Keks war, den es je gab! Teilnahme ab 14 Jahren, bis höchstens18 Jahre. Für Schäden an Kleidung und/oder Person wird nicht gehaftet.“
    Jop ging hinein. Drinnen warteten schon ungeduldig 20 Jugendliche darauf um um den begehrten Keks zu ringen. Als Jop den in einer prächtigen Vitrine liegenden, auf ein Samt-Kissen gebetteten Keks sah, wusste er: Das war es. Das war der wahre Grund warum er hier war. Ohne den Blick von der Vitrine zu nehmen setzte er sich zu den anderen und wartete. Einige Zeit später kam der Mann, der die Wettkämpfe leitete.
    „Danke das ihr so zahlreich erschienen seid um euch den goldenen Keks zu erkämpfen. Ja nichts anderes als ein Kampf ist es, der euch erwartet bis ihr ihn in der Hand halten könnt.“
    Anschließend ging er durch die Reihen und befragte jeden nach Name und Alter, was er darauf hin auf seinem Klemmbrett protokollierte.
    Endlich begann der Wettbewerb. Es handelte sich um Wettkämpfe eins gegen eins. Wer verlor war raus und hatte keine Chance mehr auf den Keks.
    In der ersten Runde wurde Schach gegeneinander gespielt. Jop trat gegen einen dicklichen, netten Jungen ,um die 16 Jahre, an. Nach einem groben Fehler des Jungen konnte Jop die erste Runde gewinnen. Der Junge lächelte ihm zu, konnte aber nicht verbergen, dass er traurig war. Darauf hin gab ihm Jop die Hand und klopfte auf ihm auf die Schulter.
    „Schade, du hast toll gespielt. Ich hätte dir gegönnt weiter zu kommen, tut mir Leid.“
    „Das muss dir nicht Leid tun“, die Laune des Jungen schien sich schon ein wenig gebessert zu haben, „Der bessere gewinnt eben, so ein Fehler hätte mir nicht passieren dürfen.“
    Der Junge warf ihm noch ein kurzes, freundliches Lächeln zu und verließ den Raum. Auch die folgenden Runden konnte Jop dank seines natürlichen Geschicks und seines scharfen Verstands für sich entscheiden. Einige, die er besiegt hatte waren geblieben und feuerten ihn an, da er zu allen fair war und immer freundlich, mochten sie ihn. Fast jede Runde wurden es mehr. Und nach Stunden des Wettkämpfens war es so weit. Es waren nur noch zwei Jungs übrig. Jop und ein 17 jähriger Junge. Er war groß, hatte breite Arme und einen harten Gesichtsausdruck. Sein braunes Haar war kurz geschnitten und mit Gel hochgestellt.
    „Kommen wir nun zur letzten, entscheidenden Finalrunde!“
    Der Leiter wies die zwei Jungen an, vor zu treten. Er führte sie hinaus aus dem Hüttchen, in dem die letzte Runde stattgefunden hatte und breitete die Arme aus.
    „Das ist der Ort für die Finalrunde. Ihr werdet ein Wettrennen durch den ganzen Park laufen. Wer zuerst wieder hier ist, gewinnt den Preis. Gebt noch einmal alles und kämpft, dann werdet ihr ihn erhalten. Den Keks der
    Kekse, das Gebäckstück, direkt aus dem Himmel, den goldenen Keks!“
    Jop und sein Widersacher machten sich bereit, nachdem sie sich die Route eingeschärft hatten. Um zu beweisen, dass sie nicht abkürzten, mussten sie an mehreren Stationen auf der Strecke Stempel abholen.
    Ansonsten gab es keine Regeln zu beachten, der schnellere gewann. Als der Leiter das Signal zum Starten gab, nicht ohne vorher noch die Herrlichkeit des Preisen zu preisen, hasteten die beiden Kontrahenten los.
    Jop war in Topform. Schon nach wenigen Stationen merkte er, dass der Junge Probleme hatte mit ihm mit zu halten. Dies schien er selbst zu bemerken und steigerte unter lautem Schnauben seine Anstrengungen.
    Jop war ihm noch immer voraus, sammelte die Stempel und fühlte sich frisch und stark, als plötzlich vor ihm ein Mädchen auftauchte. Sie war ihm von der Seite, ohne es zu merken, in die Bahn gelaufen.
    Sofort hielt er an, doch wäre trotzdem fast mit ihr zusammen gestoßen. Das Mädchen bekam einen großen Schreck.
    Zwei Sekunden später, wurde Jop brutal zur Seite gestoßen. Im Fallen sah er, wie sein Gegner auch das Mädchen, das noch immer am selben Fleck gestanden hatte, heftig mit dem Arm zur Seite stieß. Sie stieß einen Schrei aus und fiel ebenfalls. Da war Jop schon wieder auf den Beinen. Er sah dem Jungen hinterher. Er konnte ihn locker noch einmal einholen, sein Gegner pfiff aus dem letzten Loch. Doch Jop wandte sich dem Mädchen zu, das noch immer am Boden lag und sich, mit Tränen in den Augen, die Ferse hielt.
    „Alles in Ordnung bei dir? Kannst du aufstehen? Komm ich helfe dir.“
    Behutsam hob Jop das Mädchen an, doch als sie ihr rechtes Bein belastete, knickte sie mit einem Schmerzlaut sofort wieder ein. Jop war klar, dass sie nicht alleine laufen konnte, also hob er sie auf und legte sie in seine Arme. Sie war nicht schwer. Schnellen Schrittes begab er sich auf den Weg zur Hütte des Arztes des Wunderparks. Unterwegs redete er viel mit dem Mädchen um sie von ihren Schmerzen abzulenken. So erfuhr er, dass sie etwa so alt war wie er und in einem anderen Teil der Stadt lebte, in der er auch wohnte.
    Als er beim Arzt angekommen war legte er sie auf die Liege und schilderte was passiert war. Der Arzt tat kund, was er von dem anderen Jungen hielt und lobte Jop für seine Tat. Dann schickte er Jop aus der Hütte und sagte, er könne später wieder kommen um nach dem Mädchen zu sehen.
    So verließ er also den Raum und schlenderte in Richtung Ziel des Wettlaufs, den er jetzt sicher verloren hatte. Als er ankam sah er den anderen Jungen, wie er überglücklich am goldenen Keks nuckelte. Als dieser ihn sah ging er
    sofort zu Jop.
    „Na, hast du auch endlich das Ziel gefunden du Krücke?“ Lachend schob er sich den Keks wieder in den Mund.
    Das zu sehen machte Jop sehr traurig. Er hatte Stunden lang gekämpft und sich angestrengt, war im Finale vorne gewesen und nun hatte er garnichts.
    Die die ihn angefeuert hatten versuchten ihn aufzumuntern, wie er es mit ihnen getan hatte, doch sie hatten keinen Erfolg. Er machte sich auf den Weg zum Arzt, um fest zu stellen, dass das Mädchen eine Sehnenzerrung erlitten hatte, da sie beim Sturz umgeknickt war und schon mit Krücken davon gegangen war.
    Er setzte sich auf eine abgelegene Grasfläche, von der er einen guten Blick auf den Himmel hatte, wo in kürze das Feuerwerk starten sollte. Doch er war sich sicher, das selbst das Feuerwerk ihn nicht so erfreuen würde, wie er es zu Anfang angenommen hatte.
    Er bemühte sich immer fair und nett zu allen Leuten zu sein, doch war er es nicht, der glücklich war. Im Grunde hatte ihn das nie irgendwas gewinnen lassen. Brachte es nur Nachteile für einen selbst, gut zu anderen zu sein? Wurde man nur ausgenutzt? War es wirklich so, dass nur einer glücklich sein konnte und um selbst glücklich zu sein musste man die anderen unglücklich machen? Jop war so weit all diese Fragen mit einem „Ja“zu beantworten.
    Die Sonne war schon unter gegangen, als er plötzlich Schritte hinter sich hörte. Er wandte sich um und sah das Mädchen, das gestürzt war, mit einer Krücke ihr Bein entlastend auf ihn zu gehen.
    „Da bist du ja. Ich habe dich überall gesucht“, sagte das Mädchen mit fröhlicher Stimme. „Ich wollte mich noch bei dir bedanken, dass du mir geholfen hast und mich sogar bis zum Arzt getragen hast.“
    „Kein Problem,“ murmelte Jop noch immer trübsinnig.
    „Was ist denn mit dir? Du wirkst so traurig.“ Das Mädchen setzte sich neben ihn.
    „Nichts.“ Jop hatte keine Lust ihr von seinen Gedanken zu erzählen.
    „Ich sehe doch, dass du traurig bist. Ist es wegen dem rennen, das du wegen mir verloren hast?“
    „Nicht wegen dir, du kannst nichts dafür.“
    „Sag mal, hast du was dagegen, wenn ich bleibe um mir hier das Feuerwerk mit dir an zu sehen?“
    Jop blickte sie erstaunt an. „Nein, natürlich darfst du. Es würde mich sogar freuen.“
    Gespannt blickten beide auf den Himmel, wartend auf das große Feuerwerk. Sie legten sich hin, nebeneinander, um einen besseren Blick zu haben. Dann war es so weit.
    Ein Meer aus wunderschönen Farben ergoss sich über ihnen, Feuerwerke wie Blüten, bildeten komplizierte Muster, verschwanden und für sie trat eine weitere Flut an Farbenpracht an den dunklen Himmel. Die Sterne im Hintergrund verliehen dem ganzen einen märchenhaften Glanz.
    Und als das Mädchen ihren Kopf gegen seine Schulter legte, wurde Jop eines klar:
    Er hatte zwar das, was er sich so sehnlich gewünscht hatte verloren, doch er hatte, ohne es sofort zu bemerken etwas viel wertvolleres gewonnen.

  • Glücklich sein
    Schon bei der Wahl des Titels wird schnell klar, um was für eine Art Geschichte es sich handelt. Es wird ein sehr breites Thema angesprochen, aber du benutzt eine Art Metapher, um deine Aussage unterzubringen, sodass es nicht zu einem einfachen Aufsatz über das Glücklichsein wird. Die Geschichte selbst ist gut verständlich geschrieben und man kann ihr problemlos folgen. Das tut der Überbringung deiner Aussage sehr gut, weswegen mir der Text gut gefällt. Es gibt sehr oft Geschichten, die zwar sehr schön und mit tollen Worten geschrieben sind, die aber keinerlei Aussage besitzen, wo man sich dann fragt, warum man das jetzt gelesen hat. Das ist hier nicht der Fall, weil du eine ganz klare Ansicht durch das Erzählen einer Geschichte überbracht hast. Das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt.
    Ich weiß nicht, ob du das gewollt hast, aber auf mich wirkt die Geschichte sehr wie eine Kindergeschichte, da du die Nachricht sehr geradlinig und ohne versteckten Inhalt eingeflochten hast. Es gibt ein (vorhersehbares) Happy End und die Geschichte bekommt eine für Kindergeschichten typische Moral. Sofern das dein Ziel war, ist es dir gut gelungen - andernfalls würde ich dir auf den Weg geben, das Thema ein wenig tiefer in den Text zu vergraben, sodass man vielleicht erst durch ein wenig Nachdenken auf die Lösung kommt. Dazu würde dann auch gehören, dass man die Charaktere nicht in ein klares Gut/Böse-Schema einordnen kann oder dass die Hauptfigur auch etwas Fragwürdiges tut und ihr eigenes Verhalten dann reflektieren muss.
    Ich habe selbst auch eine klare Ansicht zum Thema „Glücklich sein“, habe das aber noch nie in eine Geschichte gepackt. Nachdem ich deine Geschichte dazu gelesen habe, habe ich allerdings Lust bekommen, auch mal zu diesem Thema etwas zu schreiben - danke dafür!