Golden Time

Ich habe den Anime in einem Anfall von "Ich habe jetzt Lust auf typische Romance-Animes" angeschaut und pushe mal das Thema.

Was hat euch an Golden Time gefallen/nicht gefallen?
Schwer zu sagen. Grundsätzlich hat mich der Verlauf der Geschichte positiv überrascht. Ich dachte eben, es wird eine typische Love-Story mit Hin- und Her, vielen Missverständnissen, Rivalen etc. Natürlich gab es diese hier auch, aber eben auf eine etwas andere Art. Es hat mir recht gut gefallen, dass Banris Amnesie mit eingebaut wurde und in der Beziehung für eine gewissen Dynamik gesorgt hat. Gleichzeitig stand Banri aber auch als Individuum ebenfalls im Mittelpunkt und hat sich nicht nur durch seine Beziehung zu Kouko definiert. Im Allgemeinen hat mir auch die Verkettung der einzelnen Personen gefallen; wie Nebencharaktere mit eingebaut wurden und wichtige Rollen übernahmen, gleichzeitig aber nicht in der nächsten Episode vergessen wurden. Auch die Entwicklung in der Beziehung der Protagonisten habe ich einiges Positives entdecken können. Ich fand es wirklich nett, wie Andeutungen auf die erwachsene Seite einer Beziehung gemacht wurden und die beiden sich doch recht ungeschickt damit verhielten.
Nicht zugesagt haben mir manche dramatischen Stellen, gerade wenn sie nur durch Kouko entstanden sind. Hier und da war auch viel Kitsch dabei (aber das hatte ich ja eigentlich erwartet). Und man könnte sich durchaus über das Ende beschweren, weil es so zuckersüß Happy End schreit, aber mein Fangirl-Herz kann sich damit gut anfreunden.

Was haltet ihr von den Charakteren? Habt ihr diesbezüglich irgendwelche Favoriten?
Hm, müsste ich einen Favoriten wählen, würde ich mich zögernd für Chinami entscheiden. Aber eigentlich hatte ich nicht wirklich einen (außer der Tee-Club gilt als favorisierter Charakter, haha). Vielleicht auch Nijigen, weil er neben den ganzen Verrückten doch recht bodenständig und authentisch wirkt. Banri mag als junger Mann in Ordnung sein, aber ich wurde nicht richtig warm mit ihm. Mitsuo stehe ich neutral gegenüber. Linda war mir einfach unsympahtisch in vielerlei Hinsicht. Zwar konnte ich durchaus nachvollziehen warum sie so handelte, wie sie es tat, aber gerade wenn sie wütend oder beleidigt war, hat es mich sehr aufgeregt. Kouka spaltet mich. Einerseits finde ich, dass gerade sie sich gut entwickelt hat und doch ein sehr ehrlicher und herzlicher Mensch ist, andererseits macht mich ihre Dramaqueen-Seite sehr müde. Chinami hingegen hat nie etwas getan, dass mich groß aufgeregt hat. Gleichzeitig fand ich ihre Eigenarten aber sehr sympathisch und ansprechend, weswegen sie wohl als kleiner Favorit hervorgeht.

Die Musik fand ich in Ordnung; Opening und Ending konnten sich durchaus immer wieder hören lassen. Weniger gut fand ich, dass Kouko so stark in diesen vertreten war (auch wenn ich die Animationen recht niedlich fand). Das hat vor allem am Anfang, bevor man wusste, wohin der Plot führt, falsche Erwartungen geweckt. Zumindest hatte ich nicht den Eindruck, dass es sich nur um Kouko drehte.
Eine Fortsetzung brauche ich persönlich nicht. Für mich wirkte die Geschichte in sich abgeschlossen. Wenn auch etwas gehetzt in der letzten Episode. Schlussfazit ist: Man kann sicher bessere Romance-Animes ansehen, aber es war eine angenehme Überraschung mit einem Plot, der mich angesprochen hat. Die Charaktere fand ich allesamt erträglich bis spannend.