de Blob

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  • Entwickelt von: Blue Tongue Entertainment
    Publisher: THQ
    Erscheinungsjahr: 2008
    Plattform: Wii
    Genre: Action-Platformer, Puzzle
    Multiplayer
    : Ja (nur offline, zwei bis vier Spieler)
    Altersfreigabe ab: 6


    In Zeiten, in denen es nicht mehr reicht, Prinzessinnen aus den Klauen von Schildkröten zu befreien, den Garten gegen Zombies zu verteidigen oder wie ein Verrückter an Häuserwänden emporzuklettern. Ja, genau in diesen Zeiten erhebt sich ein neuer Held, der versucht, wieder etwas Farbe in die ansonsten graue Welt zu bringen. Nein, ich meine nicht Pac-Man, sondern ... de Blob!


    Heroischer Wackelpudding


    „Wer zur Hölle soll denn das bitte sein?“
    Nun ja, de Blob ist, wie es sein Name schon sagt, ein Blob der fiktiven Stadt Chroma City und, wer hätte es gedacht, natürlich ist diese quietschbunt und lädt geradezu dazu ein, dort einmal Ferien zu machen! Während Blob sich also gerade ausruht, fallen die bösen Tintis (merkwürdige schwarze Sterne mit Polizeihüten) der INKT Corporation über die Stadt herein und stehlen sämtliche Farben, um diese in den Weltraum zu schleudern. Noch dazu versklaven sie die Einwohner zu allfälligen Arbeiten und herrschen somit nun über die graue Welt. Und Blob wäre kein Held, würde er sich nicht dieser Sache annehmen und die Farben wieder zurückbringen! Gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich nun an die Arbeit, um das zu bewerkstelligen!
    Zugegeben, die Story verdient sicherlich keinen Oscar, aber sie dient lediglich als Mittel zum Zweck, um einen Zusammenhang zwischen den Leveln und dem Gameplay zu erstellen. Erzählt wird sie dabei hauptsächlich in Cutscenes zu Anfang jeder Mission, die oftmals sehr witzige Szenen mit Blob und einigen Tintis zeigen, in denen er sie vermöbelt. Diese laden mitunter zum Schmunzeln ein, allerdings sollte man auch nicht mehr erwarten, da das Spiel eben auch sehr kinderfreundlich gestaltet wurde.


    Turbulente Entwicklung


    „Aber moment, es gab doch schon mal einen Versuch auf dem PC, dieses Spiel umzusetzen, oder nicht?“
    Ja, das ist tatsächlich richtig. Die Idee dazu enstand unter neun Studenten der Hogeschool van de Kunsten (zu deutsch "Kunsthochschule") im niederländischen Utrecht, die ein Konzept zu einer damaligen Aktion entwickelten, wie wohl der Utrechter Bahnhof in zehn Jahren aussehen könnte. Das Projekt erhielt so große Aufmerksamkeit, dass die Stadt de Blob nicht nur zu seinem Maskottchen erklärt hatte, sondern auch THQ darauf aufmerksam wurde und die Idee in die Hände der Enwickler von Blue Tongue setzte. So wurde aus einem ursprünglich geplanten Downloadspiel für den PC ein vollwertiges Konsolenspiel für die Wii.


    Bunt wie ein Regenbogen


    "In dem Spiel kann man ja alles mit Farbe bemalen!"
    Nicht alles, aber das Gameplay ist genau darauf ausgelegt. Wie anfangs erwähnt wurden der Umgebung die Farben gestohlen und die Aufgabe besteht nun darin, die Gebäude und Objekte wieder mit Farbe zu versehen. Zu Beginn eines Levels ist Blob noch durchsichtig, jedoch geben einem spezielle Bots schließlich Farbe und mit "neuem" Aussehen kann man nun seiner Tätigkeit nachgehen. Zum Einfärben muss man dabei das entsprechende farblose oder bereits farbige Objekt (hier wird einer von bis zu 100 Farbpunkten verbraucht) nur berühren und schon wird es von selbst in genau derselben Farbe komplett bemalt. Das hat insofern einen netten ästhetischen Aspekt, als dass man dadurch die Stadt komplett nach eigenen Vorlieben gestalten kann; allerdings ist das nicht alles. Insgesamt sind so sechs verschiedene Farben möglich - von den Grundfarben Rot, Blau und Gelb bis zu den entsprechenden Mischfarben Violett, Orange und Grün - und jede dieser Farben verändert auch die Hintergrundmusik der Mission, die man zu Beginn aus mehreren auswählen kann. Sei das nun ein vielstimmiger Chor, eine Trompete oder ein Saxophon - die Möglichkeiten sind vielfältig und verleihen dem Spiel dadurch einen individuellen Stil. Die Grafik ist dabei auf Cel-Shading ausgelegt und läuft auf flüssigen sechzig Frames, ein seltenes Phänomen für die Wii.


    Schwarz und Weiß


    "Die Gebäude lassen sich doch sicher auch erklimmen, oder?"
    Sofern es das Spiel zulässt, natürlich. Abgesehen vom Farbenspiel steuert sich de Blob wie ein herkömmlicher 3D-Platformer. Anders ist dabei allerdings, dass Sprünge durch Schütteln der Wiimote erfolgen, während sich die Knopfbelegung auf weitere Funktionen beruft. A ruft dabei eine Art Kompass auf, auf dem die drei Grundfarben und Quests in der Nähe angezeigt werden, B lässt einen in der Luft bremsen und auf dem Boden fest stehen und das Steuerkreuz dient dabei der Kameraführung. C zentriert die Kamera hinter Blob und Z dient zum Anvisieren von Gegnern und Objekten; bei Anvisierung kann man so durch Schütteln der Wiimote auch Gegner bezwingen, was wiederum Farbpunkte verbraucht. Was sich dabei ganz innovativ anhört, ist allerdings oftmals ein Krampf, besonders, wenn man von einem Gebäude zum nächsten springen möchte, verliert sich die Kamera oft in einer ungünstigen Ecke und man springt daneben, was zum Einen auch dem ungenauen Schütteln angerechnet werden kann. Hier hätte eine konsequentere Steuerung weniger Frust verursacht. Zu sagen ist allerdings, dass die Steuerung die meiste Zeit funktioniert.


    Ambitioniertes Rätsellösen


    "Du hast doch eben gesagt, dass es auch Quests gibt!"
    Richtig! Innerhalb eines Levels finden sich neben den Hauptzielen auch viele Nebenmissionen, die von Blobs Freunden gestellt werden. Diese belaufen sich darauf, entweder gewisse Gebäude in einer bestimmten Farbe zu bemalen oder eine bestimmte Anzahl an Farbpunkten zu sammeln, um dann eine Art Schloss zu brechen und die Gefangenen zu befreien. Das war's im Großen und Ganzen aber auch schon, denn Abwechslung sucht man bei diesen Missionen leider vergeblich. Auch wenn es innerhalb eines Levels nicht so stark auffällt, so merkt man doch spätestens beim dritten oder vierten Level, dass man das alles doch schon einmal gesehen hat. Das ändert sich auch bis zum Ende des Spiels nicht und hier hätte sich mehr Abwechslung und besseres und vor allem längeres Missionsdesign durchaus angeboten. Erwähnenswert ist dabei auch noch, das ein Abschluss dieser Nebenaufgaben zum Einen Punkte für den Highscore bringt und zum Anderen auch die Levelzeit verlängert. Ja, man hat eine vorgegebene Zeit, die man in einem Level verbringen darf, allerdings ist diese sehr großzügig gesetzt und man kommt nie in Bedrängnis, dass man den Level nicht schaffen könnte.


    Kleiner Held - großes Abenteuer


    "Gibt es denn noch etwas Erwähnenswertes?"
    Zum Spielaufbau gibt es noch so viel zu sagen, als dass es insgesamt zehn Level gibt, die sich in ihrem Aufbau doch stark unterscheiden. In fast jedem wird eine neue Gegnerart eingeführt, die sich in ihrer Funktion zwar nicht unterscheiden - sie färben Blob Schwarz und man muss sich die Farbe erst abwaschen, da man sonst bei zu langer Verschmutzung ein Leben verliert -, allerdings werden sie auch schwerer zu besiegen. Zusätzlich zu den eigentlichen Zielen kann man in jedem Level viele Collectibles sammeln, die einem am Ende zu Medaillen verhelfen, bestenfalls auch zu einer Goldwertung für den gesamten Level, der wiederum neue Zusatzaufgaben freischaltet. Zumindest letztere schalten dabei noch zusätzliche Filme und Konzeptgrafiken frei, während der Rest lediglich zur Vervollständigung dient.
    Neben dem Storymodus findet sich auch ein Freestyle-Modus wieder, in dem die Stadt nach eigenem Belieben und ohne Zeit oder Gegner erkundet und bemalt werden darf. Außerdem wurde für de Blob ein Multiplayer-Modus entwickelt, der sich zwar in vier Modi aufteilt, allerdings im Grunde immer nach demselben Prinzip abläuft: Bemale mehr als deine Konkurrenten. Spielen lässt sich dieser auch nur offline auf der Couch.


    Fazit


    de Blob ist ein Spiel für Zwischendurch. Das merkt man seinem Gameplay und Missionsdesign doch stark an und so weiß es besonders kurzweilig zu überzeugen, etwa eine oder zwei Missionen am Tag, aber auf lange Zeit gesehen wirkt das Spiel ermüdend und wenig abwechslungsreich. Besonders faszinierend macht es dabei sein Grafikstil und die Möglichkeit, die komplette Umgebung nach eigenem Belieben einzufärben und so motiviert die dadurch ständig wechselnde Hintergrundmusik zum weiteren Spielen. Das ist womöglich auch der größte Argumentationspunkt für de Blob. Wer eine frische Spielidee sucht und sich gerne einmal kreativ austoben möchte, ist hier gut aufgehoben, muss jedoch ebenfalls damit rechnen, dass es nur in kurzen Phasen Spaß macht und auch die Steuerung für einen Platformer zwar nicht ideal, aber funktionabel ist.


    6,5/10 Punkten