Was ist bloß aus uns geworden - Maschinen

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  • Im Einklang des Taktes,
    bewegen wir uns jeden Tag,
    geben uns den Sorgen des Alltags hin,
    leben so, wie vorgemacht.


    Jeder denkt er wäre etwas Besonderes,
    doch sind sie nicht alle gleich?
    Bewegen sich wie Maschinen,
    kein Gedanke ist mehr frei…


    Sind unsere Herzen aus Stahl?
    Laufen sie nur noch mechanisch?
    Warum ist jedem alles egal,
    solang es ihnen selbst gut geht?


    Wie viele Zahnräder laufen in uns,
    welcher Takt bestimmt unser Leben,
    Warum denkt jeder nur an nehmen,
    und niemand noch an geben?


    Wie kalt und tot sind wir geworden,
    laufen an Menschen vorbei,
    die selbst nicht mal das Nötigste haben,
    und lachen auch noch dabei…


    Keiner kann mehr er selbst sein,
    Jeder muss jeden mögen,
    Individuen darf es nicht geben,
    sie schwimmen gegen den Strom.


    Und keiner von ihnen ist anders,
    oder im Entferntesten schön.
    Den Schönheit kommt aus dem Innersten,
    doch niemand will das so sehen.


    Was ist bloß aus uns geworden?
    Wie Roboter , kalt und tot.


    Doch denkt an diese Worte,
    wer in dieser Welt so lebt,
    wird nie jemanden finden,
    der wirklich hinter ihm steht.


    Steht zu euren Gedanken,
    seid ihr selbst und nicht der Rest,
    Lebt euer Leben wie ihr es wollt,
    und seid glücklich wenn man euch lässt!


    Nutzt jede freie Sekunde,
    und lasst euch nicht vorgeben wie.
    Sonst seid ihr am Ende nur Maschinen,
    genauso mechanisch wie Sie…

    Personne n'est fait comme toi. Tu es ta propre création!
    À cœur vaillant rien d'impossible.


    Sur les bons jours, je suis charmante comme de la baise!


  • Hi DaemonLilith


    Ich habe schon viel zu lange keinen Kommentar geschrieben, daher schreibe ich einen zu deinem Gedicht, unter anderem, weil ich dich in der Feedbackkette gesehen haben! Ich habe dich schon in den Allgmeinenen Diskussionen gesehen, daher bist du mir auch ein Begriff, was mich sicherlich mehr motiviert.


    Du wählst hier mit deinem Gedicht ein viel beachtetes Thema in der - sagen wir mal - tieferen Literatur, wie wir sie hier im Board praktizieren. Es betrifft viele Leute, es ist interessant, es beschäftigt einen... aber ich finde es persönlich ein wenig durchgekaut. Gerade die totalpessimistischen Gedichte, wie deines grösstenteils ist, sind schon sehr oft gesehen worden. Man muss dir aber hochhalten, dass du mit der letzten Strophe doch eine kleine Antithese aufstellst, was ich sehr gelungen finde und dein Gedicht aus den anderen abheben lässt. Somit bleibt es länger im Gedächtnis des Lesers. Dennoch würde ich dir raten, für weitere Gedichte diesen positiven Effekt raffinierter beziehungsweise etwas versteckter als einfach so in der letzten Strophe zum Schluss, was relativ Standard ist. Ich denke, du wirst ein paar Versuche brauchen, und auch wird nicht jedes Gedicht gelingen (das ist bei allen Autoren so), aber Übung macht den Meister. Klar braucht es auch etwas Talent, aber ich denke, das hast du, wenn ich mir dein Gedicht lese hier.


    Irgendwie fehlt mir noch ein rechter Titel. Ich kann mir denken, dass die Topicüberschrift der Titel ist - dieser ist mir aber ein wenig grob für ein Gedicht. Vor allem aber nimmt der schon die ganze Botschaft des Gedichts vorneweg, was ich persönlich recht schade finde. Du kannst hier sicherlich bessere Titel finden, ein paar Vorschläge auf die Schnelle wären zB. Welt aus Stahl oder Das Zahnrad in uns. Beide zwar nicht besonders kreativ, aber sie nehmen die Botschaft nicht vorneweg (nämlich, dass wir mehr und mehr unsere Individualität verlieren), sondern machen mit einem Bezug zum Thema neugierig auf das Gedicht.


    Was mir gut gefällt sind die Metaphern, die du oft einsetzt. Metaphern passen gut in Gedichte, mach das weiter so (paar Beispiele: der Takt, Schwimmen gegen den Strom). Für die Zukunft rate ich dir, hier noch etwas kreativer zu sein und originellere Metaphern, also deine eigenen, einzubringen, denn die passen oft wie die Faust aufs Auge und lassen den Leser denken: "Oh wow, ich kann mir dank dieser Metapher genau vorstellen, was der Autor sagen will."
    Wie ich sehe, hast du keinen festen Rhythmus und auch kein strikt durchgezogenes Reimschema, auch wenn es hier und da einen Reim hat. Ich selbst schreibe auch gerne Gedichte ohne festen Rhythmus und Reimschema. Einer der wichtigsten Aspekte, der bei solchen Gedichten beachtet werden muss, ist, dass sich das Gedicht immer noch von Prosatexten unterscheidet. Das heisst, man soll beim Gedicht nicht einfach die Versunterteilung aufheben und dann einen ganz normalen Text erhalten. Es muss wirklich eine lyrische Form sein. Hierbei sehe ich noch Verbesserungspotential bei deinem Gedicht. Es lässt sich nicht sehr flüssig lesen, was meiner Meinung nach enorm wichtig ist. Mit einer ausgeglichenen Silbenzahl in den Versen lässt sich so einen Fluss gut kreieren. Lyrik ist wie Musik (daher auch lyra - die Leier). Wenn du dein Gedicht theoretisch singen könntest (natürlich musst du nix komponieren oder so :D), dann ist ein Fluss da, ein Zug, eine sprachliche Schönheit und Ausgeglichenheit, welche dein Gedicht gerade sehr viel qualitativer machen.


    Ich denke, dieses Gedicht ist schon ein sehr guter Ansatz zu viel mehr, mit ein wenig Übung und auch Feedback von anderen Autoren (Feedback von verschiedenen Leuten ist wichtig, gerade wenn man noch neuer ist) kann da ganz viel draus werden!
    Viel Spass dabei, ich werde dein Topic hier sicherlich verfolgen.


    Buxi