Fruchtsalat

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  • Wenn das nicht mal mein allerliebstes E&S-Topic ist! EDIT: MEIN ALLERLIEBSTES PROFI-TOPIC! Und bei deinem Output liegen schon wieder drei oder vier Gedichte zwischen diesem Kommentar und dem letzten. Es ist Fluch und Segen gleichzeitig, so viele tolle Gedichte zu bekommen und kaum welche davon wirklich kommentieren zu können!
    Jetzt aber: Desires of a Musician

    I accuse myself for betraying you

    accuse of

    And all the fans assume I won

    Feels like I’ve been faking for centuries

    Die beiden letzten Verse der ersten beiden Strophen sind richtig schön, einfach vom Klang her. Es wirkt zu großen Teilen noch so, als würde dir die englische Dichtung ein paar Probleme bereiten, aber hier scheint schon richtig schön durch, wie toll es klingt, wenn es klappt!


    I trade the success with old memories

    Hier war ich mir nicht sicher, was du sagen willst. Tauschen im Sinne von "Ich bezahle für den Erfolg mit alten Erinnerungen" - in diesem Fall wäre pay wohl besser als trade, weil du eigentlich eher for etwas tradest und nicht with. Wenn du allerdings sagen willst, dass du deine alten Erinnerungen einfach austauschst, dann hätte ich eventuell swap benutzt? Kommt alles darauf an, wie du die Zeile meinst!

    artificial honesty

    Tolle Wortkonstruktion! Einer der Gründe, warum man sich in meinen Augen im Englischen besser und schöner ausdrücken kann sind Kombinationen wie "artificial honesty"!

    One thing I can’t replace, please give me my guitar


    Don’t need a jaguar or another expensive car

    Hier habe ich bewusst den letzten Vers der vorletzten Strophe und den ersten Vers der letzten Strophe zitiert, obwohl ja im zweiten Vers der letzten Strophe der eigentliche Reim mit "Guitar" kommt. Den finde ich aber wesentlich schwächer im Vergleich dazu, wie schön diese beiden Verse zusammenklingen!


    Abschließend: Mach bitte weiter auf Englisch, je sicherer du dich fühlst und je mehr Erfahrung du hast, um so schöner wird sich das anhören, in diesem Werk gibt es schon viele Ansätze für Größeres!
    Dann vielleicht noch: Ist der Titel wirklich so passend? Ich erkenne nämlich kaum "Desires" des Musikers. Nur den einen Wunsch: Endlich zurück in die alte Bar mit meiner Gitarre, der Rest wirkt eher wie eine Kritik an dem Musikbusiness in dem der Musiker sich befindet. Vielleicht hätte "Troubles of a Musician" besser gepasst.


    Nächster Kommentar kommt nicht erst nach vier Gedichten!

  • Guten Abend und herzlich Willkommen in meinem Topic, wie schön, dass wir verschoben wurden! Danke an das Fanfiction-Komitee und Nexy für den Vorschlag - ich freue mich sehr darüber. ^-^
    Danke auch an @Nexy für den süßen Kommentar, mal wieder! Ist ja fast schon Gewohnheit, dass du hier bist, haha. Habe mir die Sachen natürlich wie immer zu Herzen genommen, danke dafür noch einmal und muss aber zum "Desire-Punkt" sagen, dass für mich der Wunsch durchgehend im Vordergrund stand, er auch stärker, positiver als die Probleme sowie Sorgen ist und deshalb lasse ich den mal so, trotz deines berechtigten Einwands.^^'

    Wenn das nicht mal mein allerliebstes E&S-Topic ist! EDIT: MEIN ALLERLIEBSTES PROFI-TOPIC!

    Das freut mich besonders, danke sehr. ^-^
    Heute habe ich ein Gedicht mitgebracht und wünsche euch viel Spaß beim Lesen!


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    Quelle: We♥it


    Das alte Bilderbuch besitzt nur eine Seite




    Früchte des Weltlichen


    Die Kronen ragen zur Wärme
    So tat ich es ihnen damals gleich
    Unter der stolzen Gestalt saß ich
    Grübelte und redete vor mich her
    Weg von den giftigen Hilfsmitteln
    Mit der unklaren Zukunft vor mir
    Und dem klaren Schmerz in mir


    Wenn Mutter sich Sorgen machte
    Ließ sie Blätter besorgt fallen
    Tanzend, spielerisch fing ich sie
    Bei Kälte Regen, bei Wärme
    Das wüsste ich nur zu gerne
    Wenn ich mich brav verhielt
    Bekam ich die rote Köstlichkeit
    Dessen Verzehr sie mir verbaten
    Angeblich schickt es sich nicht
    Wenn ich runtergefallene Köstlichkeiten
    Voller Freude und Dankbarkeit verspeiste


    Ein Biss, so saftig und warm
    Lässt mich heute jung fühlen
    Von Mutter an mich, nur mich
    Als hätte ich etwas genossen
    Was ewig verboten war
    Mit einem Lächeln, einer Träne
    Was ewig verboten war
    Ein Biss, so unberührt und echt


    Tief in die Erde reichen sie
    Lebensadern meiner Mutter
    Manchmal legte ich meinen Kopf
    Auf den nassen Rasen, neugierig
    Ob ich es höre, und es war mir
    Als wäre da ein Pochen, laut
    Bis heute horche ich manchmal
    Ob dort ein Anzeichen ist
    Aber in der lauten Welt, unmöglich
    So etwas Zerbrechliches zu vernehmen
    Ruhe ist ein rares Gut geworden


    Ein Gedanke, so mütterlich warm
    Fest klammere ich mich an die Erinnerung
    Der Nektar des lebenserhaltenden Gefühls
    Nach Wärme ragen, den Wind atmen
    Die kleinen Speisen gierig aufnehmen
    Und vergessen, was noch geschehen ist
    Eine Erinnerung, so fürsorglich beschützend




    Herzkonfekt

  • Guten Abend! Willkommen zu einem neuen Update, die "Winterpause" ist sozusagen vorbei und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen meines neuen Werkes, das ein Gedicht ist. *^*)/


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    Quelle: We♥it
    Inspired by the Line: "You carved a special place for your pain" from the song "Under the Knife" - Icon for Hire


    Wir alle kennen es, aber wir teilen es nicht gerne




    Geistesspuren


    Gefängnis, Gewicht, zweischneidig
    Waffe, notwendig und das Deine
    Hilfsbereit, desolat – so wie du


    Rau sind deine Hände vom Aufbau
    Schwach hauchst du in den Morgen
    Du blutest, tief drin
    Willst woanders hin
    Aber sie könnten lauern
    Alle tragen Masken, täglich
    Weil Zweifel hoch mauern
    Ihr heucheln ist so kläglich
    Lass mich deine Hände reinigen
    Wir sorgen uns ständig, so sind wir


    Dauergast deines Gedankenfests
    Ich bin ganz Dein, halt mich fest
    Hörst du, wie es zerbricht?
    Sie hassen dich mit Absicht
    Schwer für dich, nanu?
    Nun weine doch nicht
    Flüstere mir Sorgen zu
    Ich bin deine Eisschicht
    In der Reizüberflutung des Schmerzes
    Da bin ich Chaos und Ordnung hier


    Ich bin nicht so zierlich wie Hoffnung
    Denn ich bin real, vollkommen echt
    Niemand ist so zugänglich
    Jederzeit bin ich da für dich
    Im tiefsten Kern, der Ort
    Unzugänglich für die Spieler
    Throne ich lachend dort
    Eigene Lügen sind origineller
    Wie könntest du sonst noch lachen?
    Ohne mich, ich gehöre einfach zu dir


    Mitten im Scherbenmeer
    All die Worte, diese Folterer
    Oberflächlich, niemals fair
    Maskentragende Schauspieler
    Schneidest dich mit jedem Schritt
    Aber es tut nicht weh, nie mehr
    Flüstere mir zu, mit sanfter Stimme
    Wer schafft die neue Scherbe in dir?
    Vergessen wirst du es nie mehr
    Die Worte liegen viel zu schwer
    Ich bin die Zuflucht tief in dir
    Der Ort für unzählige Scherben
    Wir werden gemeinsam sterben
    Im tiefsten Inneren weinen wir
    Echt, menschlich und allein – so wie du




    Herzkonfekt

  • Guten Abend! Da mir @Nexy vorhin zuvor kam, beim Thema Am Anfang war das Wort, habe ich ein Drabble plötzlich zum Thema Ungewissheit gehabt. x)
    Irgendwie gehörte es dann aber auch zu meinem Drabble, welches ich in dem Topic gepostet habe, deshalb habe ich mir gedacht, mache ich eine kleine Drabble-Kette (oder wie man es nennen möchte), da sie irgendwie für mich zusammen gehören. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!


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    Quelle: We♥it


    Es wartet auf dich, wenn du bereit bist


    Schwingen des Neuanfangs


    Brüche des Beginns


    Ich brauche Jahre für den Aufbau von Vertrauen, aber nur eine Sekunde, um es ins Wanken zu bringen, oder gar zu zerstören. Die ungewisse Zeit nach dem knallenden Einstieg ins Jahr. Was wird geschehen? Zitternd versuche ich, die Bilder zu lesen – es misslingt. Die Ungewissheit, die Furcht vor dem Unbekannten. Kann ich alles zu Staub werden lassen? Ich kann das Gewicht nicht tragen, es zerdrückt meine Wünsche. Im Schatten der großen Aufgaben, tief verborgen, dort trauere ich still und leise. Warte auf eine helfende Hand, sie soll mich in die Gewissheit führen. Beginn und Ende sind sich so nah.



    Es zerbricht
    Es leuchtet vom Palast
    Es gibt Rettung



    Phänomen des Unbeschreiblichen


    Das unberührte Konstrukt des Jahresbeginns. Thronend schwebt sie im Palast, die Hoffnung, nicht deutlich zu beschreiben. Meine Hand versucht, ihre Wärme zu vernehmen. Leise flüstere ich, kaum hörbar, wie ich ihre Kraft benötige. Sie umgibt mich, befreit mich vom Gewicht, dessen Ketten mir den Atem verwehrten. Einfühlsamer als jeder Mensch, klarer als das Wasser, schöner als jeder Kuss – ihre erfüllende Umarmung. Ist es eine Umarmung? Ich kann nicht beschreiben, wie sich Hoffnung für andere anfühlt. Will sie ewiglich an mich binden, aber sie ist so vergänglich wie das Leben selbst. Ich genieße die Sekunden als wären sie jenes Jahr.



    Ich spüre es
    Ich bin mir sicher
    Ich habe die Hoffnung



    Schwingen der Freiheit


    Erschaffe ein dir fremdes Gefühl oder verbleibe in der dir bekannten Hülle. Im freien Flug sollst du nicht fallen, sondern das Fliegen lernen. Schöpfe Kraft aus dem Unbekannten, atme nur noch Freiheit. Menschen ohne Hoffnung auf das Unergründliche, sind ewig gebunden an ihre Grenzen. Menschen mit dem Sinn für das Unbekannte, deren Schwingen reißen alles Gebundene nieder. Die Realität des Schwarz-Weiß-Denkens zerfällt beim ersten Abheben. Aus dem Fallen wurde das Fliegen. Komm in die Arme dessen, was du ewig ersucht hast. Alleine oder gemeinsam. Hoch oben, tief vergraben. Du alleine bestimmst das Ziel, nicht die anderen. Nutze deine Schwingen.



    Frei von allem
    Im glanze der Wahrheit
    Schwingen des Neuanfangs





    Herzkonfekt

  • Herzlich willkommen zu einem neuen Update, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen meines neuen Gedichts!


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    We♥it


    Spürst du den Windhauch, der dich in eine Zukunft leiten will?




    Spieluhr des Sommers


    Rauschende Blätter, buntes Baumkleid
    Wandernde, verspielte Schäfchenwolke
    Nicht eine lachende Seele taumelt umher
    Mein Handy, die Wohnung, du – reine Stille


    Die rettende Hand vor dem Fall
    Eine stabile Brücke ins Ungewisse
    Sichere Gefahr, stilles Gebrüll
    Eine Musik, die Leben einhaucht
    Das warst du, alles, was ich wollte
    Aber brüchig und trügerisch
    Wandere ich nun auf einem Weg
    Dein Name tänzelt auf meiner Zunge
    Also beiße ich drauf, bis du verschwindest
    So ist es geworden, so sollte es nie sein


    Ein zertretenes Fragment
    Im kalten Herbst verworfen
    Schwebend in Sehnsucht
    Aber gefangen im Hass
    Für das Herz einer anderen?
    Im Auftrag der Libido
    Bewusst ohne Rücksicht
    Fragen bohren in mich
    Für das Herz einer anderen?
    Ich weine, aber schweige


    Verstecke mich vor mir
    Nur ein Sommerhauch
    Blass, unbedeutend
    Wünschte, ich wäre mehr
    Wünschte, ich wäre fort
    Rote Nägel schneiden fest
    Verkrampfe, will nicht fallen
    Ich zittere, aber schweige


    Wenn Bilder hochkommen
    Schlucke ich den Schrei runter
    Blicke hinauf, atme tief hinein
    Sehe den Herbst, spüre Sommer
    Keine Brücke führt zurück
    Und vor mir schweigen die Wolken
    Keine Musik ertönt mehr
    Und vor mir liegt eine tiefe Schlucht
    Ich verblasse, aber schweige


    Sie sagen, ich soll vergessen
    Werfen mir vor, ich ziehe runter
    Sei der Anker meiner Freunde
    Keiner reicht mir eine Hand
    Niemand baut die Brücke
    Sie sagen, ich soll schweigen
    Und das tue ich, jeden Tag
    Ich lache, kämpfe – mit mir
    Sie reden über mich, jeden Tag
    Aber nie mit mir, nicht einen Tag
    Ich schweige, aber mein Herz nicht




    Herzkonfekt

  • Sehe ich das richtig, seit schon vier Updates ist dieses wunderbare Topic unkommentiert? Dagegen muss etwas getan werden! Vor allem dein letztes Werk verdient einen umfassenden und tiefgehenden Kommentar, verfasst von jemanden, der die Genialität hinter diesen Worten mit einem ebenso genialen, analytisch kritischen Blick würdigen kann.
    Da ich aber so jemanden auf die Schnelle nicht finden konnte, schreibe ich doch einfach selbst mal ein Kommentar.



    Rauschende Blätter, buntes Baumkleid
    Wandernde, verspielte Schäfchenwolke
    Nicht eine lachende Seele taumelt umher
    Mein Handy, die Wohnung, du – reine Stille


    Ich mag die Stimmungskurve in der ersten Strophe. Nachdem mir das einleitende Bild und der blaue Touch in der Gestaltung des Posts bisher unbekannte Sehnsüchte nach Sommer, Sonne und Meer hervorgerufen haben, habe ich eine ähnliche Thematik im Gedicht vermutet. Die ersten zwei Verse hätten durchaus auch noch in diese Richtung hinzielen können, es war aber der dritte Vers der mir klarmachte, dass wohl ein anderer Ton aufgesetzt wird.
    Aber lass mich doch konkret werden. Rein gegangen bin ich in das Gedicht in der Erwartung vom Sommer zu lesen, und tatsächlich weckten die ersten beiden Verse Erinnerungen an genau das: am Strand liegen und dem Wind dabei lauschen, wie er durch die Blätter der Bäume weht und die Wolken, scheinbar sorgenlos, auf seinen Weg mitzieht. Erst beim zweiten Mal Lesen fiel mir dann auf, das „buntes Baumkleid“ dann doch eher ein Bild vom Herbst zeichnet – gerne mal ein Symbol für das Verfallen und Verlorengegangene, darauf komme ich später noch zurück -, das muss aber der Idylle, die du in diesen Versen so wunderbar erzeugst, keinen Abbruch tun.
    Der dritte Vers trübte dann meinen fröhlich schönen Eindruck vom bisher Beschreibenden. Keine lachende Seele? Keine Freude, kein Vergnügen, auch kein Entzücken – denn so würde ich eine lachende Seele interpretieren – nicht einmal das lyrische Ich? Hm, interessant schon im dritten Vers einen Bruch zu sehen, allein deswegen schon, da er meine Betrachtungsweise auf die vorangegangenen, vor allem aber auf den folgenden Vers ändert. An und für sich betrachtet kann man dem letzten Vers durchaus positiv auffassen. Ich lese da Zweisamkeit ungestörte Zweisamkeit raus. Diese Ungestörtheit wird nochmal zusätzlich von Bindung zwischen „Handy“ und „Stille“ unterstützt. Ein Handy, so praktisch es auch ist, wird eher als lästig angesehen, vor allem, wenn es zur Begegnung zweier oder mehr Menschen kommt. Ständig ist da jemand draufschauen, rumschreiben, Videos schauen oder am was weiß ich treiben. Es wird auf jeden Fall nicht miteinander kommuniziert und interagiert. Dadurch, dass du die Stille aber nochmal hervorhebst, scheint das genau gegenteilige Bild vermittelt zu werden: trotz Handy ungestört, von der Welt in Frieden gelassen nur die beiden. Das Bild ändert sich aber schnell wieder, zieht man den dritten Vers wieder in die Betrachtung mit ein. Stille bekommt durch das zuvor beschreibende Fehlen von Fröhlichkeit eine neue Bedeutung, nicht ungestörte Zweisamkeit, sondern unangenehmes Schweigen. Sie sind zu zweit und allein, und dennoch wird kein Wort gesprochen. Ich komme nicht darüber hinweg, wie toll ich in den Kontrast zwischen den beiden Deutungen finde, der nur durch das Vorhandensein des dritten Verses geschaffen wird. Es hört bei diesem Kontrast übrigens nicht auf. Es ist nicht nur der dritte Vers, der eine innerstrophliche (ist das ein Wort?) Brücke schafft, der letzte Vers tut das ebenfalls – mit dem ersten Vers.
    Während Blätter, Bäume und Wolken noch ein Bild von der Natur vermitteln, wandert der Ort des Geschehens mit dem ersten Vers in eine Wohnung. Also vom Freien ins Geschlossene. Hier haben wir auch nochmal ein Punkt, der die eher bedrückendere Deutung unterstützt, die symbolische Bedeutung zwischen Draußen und Drinnen, vor allem im Kontrast zueinander, sollte ja jedem geläufig sein.
    Mir fällt spontan noch ein, dass sowohl die ersten beiden Verse als auch die letzteren auch als Erinnerung gedeutet werden können. Das lyrische Ich ist zum Zeitpunkt der Beschreibung entweder in einem der beiden Verspaare und blickt auf das jeweils andere zurück. Ich will das aber mal lieber nicht weiter ausführen, meine Gedanken zur ersten Strophe sind jetzt schon länger ausgefallen, als ich den gesamten Kommentar angedacht habe ^^“.

    Die rettende Hand vor dem Fall
    Eine stabile Brücke ins Ungewisse
    Sichere Gefahr, stilles Gebrüll
    Eine Musik, die Leben einhaucht
    Das warst du, alles, was ich wollte
    Aber brüchig und trügerisch
    Wandere ich nun auf einem Weg
    Dein Name tänzelt auf meiner Zunge
    Also beiße ich drauf, bis du verschwindest
    So ist es geworden, so sollte es nie sein


    Die zweite Strophe beginnt mit einem Fest an rhetorischen Mitteln, die den längst verdrängt geglaubten Analytiker in mir vor Vorfreude tanzen lässt.
    Wenn es Zweifel gab, wie die erste Strophe gedeutet werden soll, so hat die zweite diese beseitigt und setzt ein klares Maß dafür, was hier vorgeht (zumindest hoffe ich, dass ich weiß). Dem lyrischen Ich ist seine Liebe verlorengegangen, die Sicherheit und Zuversicht die sie ihm (interessant, wie ich hier Geschlechter annehme) wird dem Ich nun umso schmerzlicher bewusst, da sie jetzt fehlt und das Schöne, Kraftspendende darin sich jetzt in ein Loch gewandelte hat, das am Ich nagt. Und es scheint ihm in absehbarer Zukunft besserzugehen, wie die folgenden Strophen andeuten. Bevor ich aber dazu übergehe, erst einmal ein paar Worte dazu, wie du diese Gefühle erzeugt hast. Die zweite Strophe macht es ähnlich wie die erste, baut positive Gedanken auf und stellt sie den negativen gegenüber. Da hätten wir gleich zu Anfang die Metapher der „rettende(n) Hand“ die auch gleich andeutet, dass es dem lyrischen Ich vor der Begegnung mit der beschriebenen Person ähnlich bescheiden ging. Er drohte zu fallen, was ich als Sturz in trübsinnige Gedanken, Trauer und Leid interpretiere, doch besagte Person (die man durchaus mit dem Leser gleichsetzten kann – das sollte erwähnt werden) bewahrte ihn davor.
    Wo ein Stimmungshoch ist, kann das Tief ja nicht lange auf sich warten lassen. Tut es auch nicht, der zweite Vers macht in einer schönen Antithese den Anfang, aufzuzeigen, dass besagte Person zwar eine Stütze für das Ich war, ob sich ihre Beziehung aber ins positive entwickelt, war wohl von Anfang an fraglich. Denn dort setzt die dritte Strophe mit zwei nicht minder schönen Oxymora gleich an: „Sichere Gefahr, stilles Gebrüll“. Die Deutung ist auch hier vielfältig, mir gefallen aber besonders zwei: Zu einem war dem Ich schon zur Beginn der Beziehung klar, dass diese nichts Gutes für ihn bedeuten würde, so lief er mit Sicherheit auf Gefahr zu. Zum anderen müssen diese Worte allerdings nicht in einem gemeinsamen Zusammenhang betrachtet werden. Eine andere Deutung würde zulassen, dass das lyrische Du (falls es dieses Wort nicht gab, so habe ich es gerade erfunden) zwar Sicherheit bot, diese die beiden aber nicht vor einer immerwährenden Gefahr bewahrte. Vielleicht, weil die Beziehung nicht akzeptiert wurde oder das Du einen schlechten Einfluss auf das Ich hatte, wer weiß? Ich will mich da nicht festlegen.
    Was aber wohl Sicherheit hat, ist, dass das Fehlen des Du dem Ich stark zu schaffen macht, wie sehr beschreibt die dritte Strophe.
    Zuvor aber nochmal zur schon angesprochenen Herbstsymbolik: der Verlust, den der Herbst symbolisiert ist in der zweiten Strophe gut zu tragen gekommen und wird in der dritten fortgesetzt.

    Ein zertretenes Fragment
    Im kalten Herbst verworfen
    Schwebend in Sehnsucht
    Aber gefangen im Hass
    Für das Herz einer anderen?
    Im Auftrag der Libido
    Bewusst ohne Rücksicht
    Fragen bohren in mich
    Für das Herz einer anderen?
    Ich weine, aber schweige


    Ha! Da ist der Herbst ja wieder. Und damit erledigt sich auch meine Sommertheorie der ersten beiden Strophen.
    Dem Ich geht es wirklich nicht gut, es hängt noch immer an dem, was ihm verlorengegangen ist, kann sich aber nicht überwinden, sich davon loszumachen, denn es plagen ihm noch immer die Wut und Trauer über den Grund der Trennung. Was war denn nun eigentlich der Grund dafür?
    Ich lese da Betrug raus. Man sagt ja so oft, das Herz will, was das Herz will, aber das Verlangen nach dem Fleischlichen ist, so traurig es ist, bei vielen Menschen dann doch stärker („Im Auftrag der Libido“). Nun Fehler passieren, aber, wenn man weiß, wie sehr man seinen Partner mit einem Betrug schadet und es dennoch macht („Bewusst ohne Rücksicht“), dann kann ich den Hass des lyrischen Ichs verstehen. Leider will das Herz aber nicht immer wie der Kopf und so ist es gefangenen im ambivalenten Zustand der Hassliebe, die durch den Kontrast zwischen der Sehnsucht nach dem Du und dem noch immer empfundenen Hass zu diesem erzeugt wird. Diese Ambivalenz wird im letzten Vers nochmals durch den Kontrast zwischen dem „stillen Weinen“ verdeutlicht.


    Verstecke mich vor mir
    Nur ein Sommerhauch
    Blass, unbedeutend
    Wünschte, ich wäre mehr
    Wünschte, ich wäre fort
    Rote Nägel schneiden fest
    Verkrampfe, will nicht fallen
    Ich zittere, aber schweige


    Und da habe ich meinen Sommer zurück. Schade, dass er in so einem tragischen Gewand daherkommt.
    Es fällt mir bei dieser Strophe irgendwie schwer, die richtigen Worte zu finden um zu beschreiben, was aus dem gelesenem entnehmen kann. Ich versuche meine Gedanken, so wie sie mir durch den Kopf schwirren mal einfach festzuhalten.
    Dem Leser wird ein tieferer Einblick in die Gefühlswelt des Ichs gezeigt. Es versucht von seinem Leiden weg zu kommen, wünscht sich nicht daran zu zerbrechen („will nicht fallen“). Und obwohl man ihm so sehr zugesetzt hat, erduldet es den Schmerz nach wie vor („Ich zittere, aber schweige“).
    Wie man die „rote(n) Nägel“ interpretieren möchte, hängt davon ab, welchen Betrachter man wählt. Zu einem, könnten die Nägel des Ichs gemeint sein, die sich durch seinen festen Griff rot färben (wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie dann nicht weiß werden müssten. Komme gerade aus der Kälte, bei mir bleiben sie einfach rot ^^‘‘) und mit dem folgenden Vers eine Einheit bilden: es symbolisiert den Akt des Erduldens, das Ich fühlt Schmerz versucht aber mit aller Kraft nicht daran zu zerbrechen, wie schon einmal erwähnt.
    Andererseits könnten auch fremde Nägel gemeint sein, die sich fest ins ich Schneiden, in diesem Fall am ehesten die der Bezugsperson, zur der das Ich redet. Auch hier würde die Deutung als Metapher für Schmerz interpretiert werden, dieses Mal aber aus einem leicht anderen Blickwinkel. Die Quelle des Schmerzes ist die Trennung, aber auch die Erinnerungen an diese tragen ihren Teil zum Schmerz bei. Somit könnten die roten Nägel zum lyrischen Du gehören und fungieren als Sinnbild für die Ursache des Schmerzes.
    Ich werde dennoch nicht das Gefühl los, dass ich mit dieser Deutung auf dem Holzweg bin, vielleicht geben die folgenden Strophen ja mehr Anhaltspunkte diesbezüglich.


    Wenn Bilder hochkommen
    Schlucke ich den Schrei runter
    Blicke hinauf, atme tief hinein
    Sehe den Herbst, spüre Sommer
    Keine Brücke führt zurück
    Und vor mir schweigen die Wolken
    Keine Musik ertönt mehr
    Und vor mir liegt eine tiefe Schlucht
    Ich verblasse, aber schweige


    Meine Lieblingsstrophe. Inhaltlich werden Brücken zur ersten Strophe geschlagen, ich sehe einen Vergleich, zu dem was war und was nun ist, und wie verheerend dieser Kontrast ist. Man konnte schon vorher das Elend des Ichs nachfühlen, aber erst hier wird der Schmerz so richtig deutlich. Ich bin hin und weg, so starke Emotionen mit nur so wenig Worten darzustellen, ist wirklich eine Leistung für sich *slow clap*
    Wo sehe ich diese Emotionen? Mal wieder in den ersten beiden Versen, die Erinnerungen an die Vergangenheit setzten dem Ich stark zu, er will seinen Schmerz aber nicht nach außen tragen und so unterdrückt er ihn, so gut es geht. Die Tragik die hier zu gelten kommt, wird in den nächsten beiden Versen (und meiner Meinung nach die Besten im gesamten Werk) noch deutlicher. Mit einem Blick zum Himmel nimmt sich das lyrische Ich einen Moment der Besinnung, lässt seine Erinnerungen noch einmal vor seinen Augen spielen, ist sich aber bewusst, dass es eben nur noch Erinnerungen sind. Hach, wie gut du das in Szene gesetzt hast! Ich weiß, der Blick himmelwärts ist ein beliebtes Thema, wenn man Rückbesinnung, Tragik oder Schmerz beschreiben will, aber wenn es so gut eingearbeitet ist, wie du es hier getan hast, dann verdient es sich seinen Platz an dieser Stelle. An sich bleibt mir nicht mehr viel dazu zu sagen, aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Verse noch nicht ausreichend gewürdigt habe. Im Grunde genommen ist das größte Lob, dass ich aussprechen kann, jenes, dass mir das Bild, dass die ersten vier Verse erzeugen, so stark im Kopf geblieben ist, wie es schon lange bei keinem geschriebenen Werk mehr der Fall war.Es muss die Einfachheit der Worte sein, die mir so gut gefällt.
    Die Strophe hat aber noch eine zweite Hälfte, zur der etwas gesagt sein will. Hier haben wir den bereits erwähnten Kontrast zu den ersten beiden Strophen. Wo am Anfang noch von der Leben-einhauchenden Musik die Rede war, fehlt diese nun. Auch die einst verspielten Wolken ziehen jetzt nur noch still ihres Weges, die Brückenthematik wird erneut aufgegriffen und macht klar, die Dinge liegen nun in der Vergangenheit und was bleibt ist der Frust, den das Ich aber weiterhin unterdrückt.


    Sie sagen, ich soll vergessen
    Werfen mir vor, ich ziehe runter
    Sei der Anker meiner Freunde
    Keiner reicht mir eine Hand
    Niemand baut die Brücke
    Sie sagen, ich soll schweigen
    Und das tue ich, jeden Tag
    Ich lache, kämpfe – mit mir
    Sie reden über mich, jeden Tag
    Aber nie mit mir, nicht einen Tag
    Ich schweige, aber mein Herz nicht


    Es ist nicht einfach zu vergessen und diesen Umstand bringt die letzte Strophe gut zur Geltung. Eine Trennung zu verarbeiten braucht seine Zeit, je tiefer die Spuren, die sie hinterlassen hat, desto länger dauert es sich von ihr zu erholen. Dass es einem in dieser Zeit aber nicht auf Anhieb gleich bessergeht, wird von vielen aber nicht verstanden. Vor allem, wenn man die Welt nur durch seine eigenen Augen betrachtet, wird schnell übersehen, was andere durchmachen. Das lyrische Ich bekommt diesen Umstand in dieser Strophe zu spüren, den Schmerz immer noch mit sich rumtragend, fällt er seinen Freund zur Last. Diese scheinen nicht verstehen oder verstehen wollen, was das Ich durchmacht, kriegen nur mit wie bedrückt es ist und das schlägt auf ihre Stimmung. Also rat sie ihm naiv einfach zu vergessen, machen klar, dass sie das Ich in diesen Zustand nicht länger ertragen wollen und lieber das stille Leiden des Ichs in Kauf nehmen. Und genau das tut das Ich, es erduldet im Schwiegen, aber Schmerz lässt sich nicht einfach ignorieren und das kommt im letzten Vers noch ein letztes Mal so richtig zur Geltung und lässt den Leser mit diesem Gedanken allein.



    So, ich habe mir das Gedicht aus allen möglichen Perspektiven angeschaut, hab versucht verschiedene Deutungen miteinander abzuwiegen und ins Verhältnis zu setzten, wie habe ich also das Werk letztlich verstanden?
    Nach mehrmaligen Lesen sehe ich Trennungsschmerz“ immer noch als zentrales Motiv. Das lyrische Ich hat eine Person getroffen, die ihm Sicherheit und Wohlgefühl geben konnte, hat diese Person in sein Leben geschlossen und ihr sein Herz geschenkt. Es kam allerdings zum Bruch dieser Beziehung nachdem das lyrisches Du (ich halte jetzt an diesem Wort fest) fremdgegangen ist, wohlwissend, welchen Schaden damit beim Ich angerichtet wird. Zurück in der Gegenwart versucht das Ich einen Weg zu finden mit seinem Schmerz umzugehen und sein Leben weiterzuleben, wird aber ständig an die vergangene Zeit zurück erinnert, wie schön die Zeit und verletzten der Betrug war. Auch de, Bekanntenkreis des Ichs wird zunehmend bewusst, wie sehr es unter der Trennung leidet, will dem Ich aber nicht helfen, empfindet es eher noch als Klotz am Bein und lässt sich darüber aus. Bemüht auch diese Beziehungen nicht aufs Spiel zu setzen, erduldet das Ich seinen Schmerz also im Stillen und wird so wohl niemals davon loskommen.


    So viel zu meiner Deutung. Ich denke, dass der Eindruck den ich von diesem Werk habe mehr als nur positiv ist, konnte man im Kommentar vielleicht schon ein bisschen rauslesen. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, zu sehen, wie jemand auf so wenig Worte so viel Emotion verpackt. Kein Wort ist überflüssig, jedem einzelnen kann man eine Bedeutung anhängen und diese wiederum seitenlang analysieren. Dementsprechend habe ich auch nichts zu kritisieren, außer vielleicht, dass es mir schwer fiel den Titel mit dem Inhalt in einen Kontext zubringen, was aber wohl eher meinen Fähigkeiten geschuldet ist als deinen.
    Daher lass dir gesagt sein, dass ich das lesen wirklich genossen habe (was bei der Tragik des Gedichts ja irgendwie ironisch ist) und freue mich in Zukunft noch mehr zu lesen und vor allem zu kommentieren, in dem Sinne: bis dann!

    PS: Es würde mich ja interessieren, ob ich mit meiner Deutung zumindest ein Stück weit richtig lag oder nicht, hehe.

  • Herzlich willkommen zu einem neuen Update und gleich ein riesen Dankeschön an @Obscuritas für den motivierenden und wunderschönen Kommentar, haha. ^-^ Freut mich, dass du dich hier verewigt hast und einen solch ausführlichen Kommentar verfasst hast. Umso mehr, dass dir mein Werk und das Topic allgemein gefallen. Ich gebe, wie schon öfters erwähnt, eigentlich keine genauen Hintergründe und Informationen zum Werk, sondern lasse die Leser frei interpretieren. Die Lebendigkeit würde ich damit nur unnötig verletzen, wenn ich euch eine Musterlösung vorgebe, wenn ihr doch - im Idealfall - eine fabelhafte, eigene Vorstellung in eurem Kopf entwickelt habt. Ich kann dir aber sagen, dass du tolle Arbeit geleistet hast und die Essenz des Werkes deutlich gespürt hast, um es wirklich zu verstehen, aber was genau das bedeutet, das ist wieder eine andere Frage, haha. Danke auf jeden Fall, hoffentlich findest du noch öfters deinen Weg hierher!
    Ich habe euch heute ein spezielles Werk mitgebracht. Einfach losgeschrieben und mich von dem Funken inspirieren lassen, der dank einer wichtigen Freundin ♥ entstanden ist. Ein besimmtes Bild von ihr hat mich inspiriert und einfach dieses Gefühl ausgelöst, dass ich etwas schreiben müsste. Das Gedicht spiegelt nicht wieder, was das Bild gezeigt hat, aber es spiegelt das wieder, was das Bild mir vermittelt hat. Es hat einfach etwas ausgelöst und mich inspiriert! *^*)/


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    Quelle: We♥it


    Nimm das Fragment und erschaffe etwas Neues




    Feder der Nacht


    „Atmest du für mich?“, flüstert sie
    Ihre zarte Hand streicht übers Spiegelbild
    Tief in der Nacht schlafen alle
    Aber sie kann so nicht atmen
    Im Spiegelbild sucht sie eine Reaktion
    Aber es schweigt, voller Arroganz
    T-Shirt, Jogginghose in schwarz
    Ein leichter Biss auf ihre Lippen
    Ein Griff zum Lippenstift, flink aufgetragen
    Ein knalliges Rot als Kontrast zur Schwärze
    Sie formt einen Kussmund, er ist kalt
    Der Spiegel schweigt, ein kalter Kuss


    Sie zerrt an ihrer Halskette mit Feder
    Sie strahlt eine unerträgliche Hitze aus
    Verweigert das Atmen, schnürt fest
    Ihre matten Augen zeugen vom Kampf
    Keine Sekunde weicht die Erschöpfung
    Sie muss sich aufs Waschbecken stützen
    Bürden ziehen wie der Zwang der Masse
    Die Feder brennt sich in ihren Hals, tief
    Der Spiegel ist kalt, verwehrt schweigend


    Sie will schreien, aber ihre Stimme schweigt
    Ein leises, schmerzliches Lachen dringt hervor
    In der dunklen Stadt, wo alle schlafen
    In der finsteren Stunde protzen blutrote Lippen
    Kein Verband kann die Schwärze stoppen
    Ist meine Existenz die Wahrheit einer Lüge?
    Ist die Leere in mir das Produkt des Versagens?
    Diese stechenden, ungelösten Fragen
    Sie lassen mich verbluten, niemand hinterfragt
    Wenn du tatenlos zusiehst, dann atme du
    Die Feder soll sich wie die Fragen einbrennen
    Ich will meine selbst angelegten Ketten spüren
    Und alles, was du tust, ist schweigen und verurteilen!
    Erneut streicht ihre zarte Hand übers Gegenstück
    Blutrote Lippen und die dunkle, stille Nacht
    Ich verzeihe dir, atme weiter
    Morgen wirst du meinen Kuss erwidern
    Statt Schweigen wirst du antworten



    Herzkonfekt

  • Guten Tag mein Lieber,
    da du ja nach meiner Meinung zu deinem neusten Werk gefragt hast, welches mir ja auch indirekt gewidmet wurde (nochmals danke dafür ♥), dachte ich mir, dass ich die Antwort auf diese Frage ja auch als Kommentar verpacken kann. Einerseits habe ich nämlich nun Semesterferien und dementsprechend wieder Zeit an was anderes als an Prüfungen zu denken und andererseits hast du von mir schon gefühlte Jahrhunderte keinen Kommentar mehr erhalten. An sich lässt sich das ja gut verbinden, hm? Nun ja, was solls. Ich hoffe einfach mal, dass du dich über den recht bescheidenen Kommentar freust und das ich dir ein wenig weiterhelfen kann.
    Anmerkung/Sidefact: Beim Kommentieren höre ich aktuell mehrere Piano Cover von Costantino Carrara und ich muss sagen, dass die Musik von ihm einfach nur unglaublich ist. Sowohl inspirierend als auch wunderschön. Vielleicht willst du ja mal reinhören; empfehlen kann ich Closer, Runnin' (Lose it all), Hello, ... - eigentlich alles. Wenn du Klaviermusik magst, ist das eventuell genau das Richtige. Mir hat es jedenfalls auf eine verdrehte Art und Weise ziemlich geholfen. Nicht nur beim Kommentieren.


    Feder der Nacht
    Beim Lesen des Titels habe ich mich irgendwie auch schon indirekt an mich erinnert gefühlt- nicht, weil ich weiß, dass ich dir mehr oder weniger als Inspiration gedient habe, sondern weil Leute mich ja gern mal als Phönix oder aber auch als Rabe/Krähe betiteln und gerade letzteres Geschöpf verbindet man ja auch gern mit der Nacht. Ob es nun wegen der dunklen Farbe ist oder aber weil die Nacht hauptsächlich Träger der eher melancholen und düsteren Atmosphäre ist, die Raben oder Krähen auch hin und wieder nachgesagt wird. Ohnehin ists eigentlich amüsant, wenn du mich fragst: Grundlegend betrachtet sagen wir Menschen bestimmten Sachverhalten immer etwas nach; ob es nun bekannte Menschen sind oder eine gesellschaftliche Tatsache - und das nur, weil wir vorgeben zu wissen, jedweilige Zusammenhänge zu kennen. Recht ironisch, wenn man bedenkt, dass alles mehr oder weniger relativ ist. Aber egal, ich weiche gerade ein wenig vom Thema ab; es ist mir nur gerade in den Kopf gekommen, da ich ja ein wenig auf typische Klischees zu sprechen kam. Jedenfalls! So wirklich festgelegt, ob es sich beim Titel nun um eine Anspielung auf mich oder um einen Vogel der Nacht (der ja zwangsläufig Federn besitzt oder besitzen sollte, lol) handelst ist nicht gesagt. Es könnte genau so gut eine Schreibfeder sein, die nur in der Nacht zum Einsatz kommt- eventuell ein Symbol für die kreativsten Stunden des Tages (also wortwörtlich ein Sinnbild für das Schreiben) mancher Leute oder aber ein Hinweis darauf, dass die aussagekräftigsten Geschichten in der Nacht geschrieben werden. Seien es Sehnsuchte, Ängste oder aber Träume. Sie suchen Menschen ja bekanntlich zumeist in der Nacht heim. Nun, ich mag den Titel. Er gibt einem viel Interpretationsraum. Also genau das, was ich ja generell liebe.
    Ein sehr düsteres Werk auf jeden Fall. Zumindest macht der Gesamteindruck nicht unbedingt den Eindruck, als wenn es sonderlich positiv gemeint ist; vor allem das Ende nicht. Aber nun ja; ich hatte dir ja bereits privat mitgeteilt, dass es zumindest in eine meiner derzeitigen Situationen gar nicht mal so verfremdent für mich ist. Ob sich das nun auf den Inhalt bezieht oder aber einfach nur auf das Düstere, Geheimnisvolle mit dem man im ersten Moment nichts anzufangen weiß. Daher müsste ich wohl behaupten, dass ich mehr oder weniger ohnehin einen relativ persönlichen Bezug zu dem Werk habe. Ironischerweise diente ich ja indirekt auch als Inspirationsquelle und der Tatsache zu verdanken, dass ich momentan ja auch nicht unbedingt die Fröhlichste in mancher Hinsicht bin- ob das dann Zufall war, dass dieses Werk auch eher düster geworden ist? Oder aber ist es dadurch berechtigt für mich anzunehmen, mich irgendwie damit verbunden zu fühlen? Das dürfte wohl auch grundlegend betrachtet die Frage danach beantworten, wie ich dieses Werk allgemein finde, hm? Egal. Nur als kleine Anregung für dich, warum ich vlt. auf so manche Interpretationen komme (und natürlich die Pianomusik nicht vergessen, die ich höre. Pianomusik neigt ja dazu auch eher melancholisch zu sein!). Herje, ich verrenne mich heute aber auch in Nichtigkeiten während des Kommentierens, verzeih.
    Allein die ersten beiden Zeilen des Werks empfinde ich schon mal als sehr interessant- das eigene Spiegelbild danach fragen, ob es für einen atmet. Nun, man kann nun davon denken was man will. Indirekt stellt man sich selbst die Frage; schließlich gehört das Spiegelbild ja zu einem. Da es kursiv geschrieben wurde, erkennt man auch direkt den kleinen Rahmen, der das kursiv Geschriebene im gesamten Werk bildet. Demnach scheint auch der untere Teil an ihr eigenes Spiegelbild gerichtet zu sein? Zumindest könnte man es als Monolog bezeichnen, der laut ausgesprochen wird. Wobei, nein, es ist viel eher ein Selbstgespräch und kein Monolog, oder? Das Selbstgespräch würde auch viel ironischer werden, wenn man mit dem Spiegelbild redet. Quasi "sieht" man ja (s)einen Gesprächspartner, aber die Wenigsten verstehen in dem Moment selbst auch, dass sie mit sich selbst sprechen. Das ist mir schon öfter in Werken aufgefallen, diese Art von Gespräch wird oftmals für die sehr kritische oder gar fehlende Selbstwahrnehmung und Selbstkritik verwendet und ich muss sagen, mir gefällt diese Methode noch heute. Es gibt dem Werk eine gewisse ... Selbstironie, nicht zuletzt auch dadurch, dass sich diese (ich bezeichne es nun mal frech als Floskel) Floskel durch das gesamte Werk zieht. Sie redet nämlich nicht nur mit sich selbst, nein, sie berührt "sich" auch. Halt suchend? Fragend? Ich würde sogar sagen, dass es eine Mischung aus den beiden Gegebenheiten ist und das zudem auch Verzweiflung noch mit dabei ist. Zwar sagen Menschen ja öfter mal, dass es das Selbstwertgefühl steigert, wenn man mit seinem Spiegelbild redet (daher soll man ja auch Vorträge und dergleichen sich selbst im Spiegel zusprechen und sie damit üben, lol), aber in diesem Werk ist davon absolut nichts zu sehen oder zu bemerken. Es gleicht gegen Ende eher einer Lüge und einer Einbildung, wenn nicht sogar einer Lüge, die man sich selbst einredet. Oder aber es ist der verzweifelte Wunsch, eine Antwort zu erhalten? Wieder ironisch, dass man quasi sich selbst nach einer Antwort bittet, keine findet und nun jeden Tag aufs Neue darauf wartet. Besonders auch der letzte Teil lässt irgendwie darauf schließen, dass es mittlerweile zu einem Teufelskreis für sie geworden ist jeden Abend ihr eigenes Spiegelbild anzusehen und nach Antworten auf so viele Fragen zu hoffen. Ich finde es übrigens auch interessant, dass du es als "arrogant" bezeichnet hast, dass das Spiegelbild schweigt und sie keine Reaktion im Spiegel erkennen kann. Es erinnert mich irgendwie daran, dass ... wenn man keine Antwort auf Fragen hat, man sich ja zumeist immer selbst an irgendwas die Schuld gibt. Allgemein "etwas Schuld" zu geben, erleichtert es uns, mit dem Sachverhalt an sich klar zu kommen und in dem Fall bedeutet es wohl auch, dass sie die Hoffnung daher nicht verliert, eines Tages eine Antwort zu bekommen. Ich frage mich nur, ob sie dabei nicht schon längst aus den Augen verloren hat, dass es an ihr selbst liegt und ihr dabei niemand helfen kann. Wobei das Problem kein Unbekanntes ist, wenn du mich fragst. Ich erlebe ziemlich oft den Fall, dass Menschen nach Hilfe hoffen, einem alles erzählen, was sie bedrückt und am Ende erwarten, man würde die Lösung für all ihre Probleme parat haben. Nun, ich höre meinen Mitmenschen gern zu und habe generell auch immer ein offenes Ohr. Allerdings sollte man sich wirklich darüber bewusst sein, dass man das Leben als solches zwar anklagen kann, aber im Endeffekt ist man es selbst, der daran etwas ändern muss- denn alle anderen können es ist. Oftmals kann es ziemlich ermüdent sein, anderen helfen zu wollen, wenn sie diese Einfachheit nicht erkennen, hu.
    Was mir auch noch als sehr Positiv in Erinnerung geblieben ist beim Werk ist der starke Kontrast, den du gesetzt hast. Die knallroten Lippen in der tiefschwarzen Nacht. Sidefact: Ich verstehe nicht, warum man Lippenstift trägt oder wie man ihn länger als ein paar Stunden tragen kann. Spätestens beim Essen würde mich er nerven, lol. Aber egal, back to topic, haha. Als Kontrast kann er gut erhalten, vor allem in dem Zusammenhang. Da Rot ohnehin eine Signalfarbe ist, ists eigentlich schon abzusehen gewesen, dass du hier einen Kontrast zur derzeitigen Situation von ihr setzen wolltest. Ich frage mich, ob sie das eventuell sogar getan hat, weil ihr eigenes Spiegelbild ihr zu trist war? Oder weil es "arrogant" eine Antwort verwehrte? War es das typische "Hey, ich hebe mich von dir ab" (wenngleich das wieder ironisch wäre. Wobei ich mittlerweile irgendwie tatsächlich davon ausgehe, dass sie nicht aktiv bemerkt, dass sie mit sich selbst redet. Dementsprechend wäre das wieder ein Indiz darauf)? Gut gefallen tut mir auch die eingebaute Widerholung mit dem Kuss, der gegen Ende wieder auftaucht. Auch wenn es ein kalter Kuss ist (und damit einer, der nicht die bekannte Intensität und das Feuer besitzt, was ihr zu fehlen scheint), wird am Ende darauf hingewiesen, dass sie voraussetzt, er würde morgen erwidert werden. Und das ebenso die Antworten auf die Fragen folgen werden. Mir gefällt hier wieder der Bezug, den du gesetzt hast. Es zieht sich ein roter (ha ha) Faden durch das Werk, den man durchaus immer wieder erkennen kann.
    Nun, die Feder taucht hier als eine Kette auf (mir war schon bewusst, dass es sich wohl ironischerweise auf meine Eigene beziehen müsste (auch wenn das 'n Flügel aus Federn ist), aber das kann man ja als Normalleser nun nicht wissen), wobei ich mich Frage, ob sie ein Sinnbild eines Flügels besitzt oder nicht. Allgemein verbindet man ja Federn mit Schwerelosigkeit. Nicht gewollte, aber vorhandene Parallele zu meinem englischen Gedicht: Man weiß allerdings nie, ob Federn fliegen oder fallen ... was auch super in das Gesamtbild des Werkes passt. Auch die Äußerung, dass sich die Feder in ihren Hals brennt, macht nicht unbedingt einen positiven Eindruck. Juhu, Verweis auf Feuer, ich hab ja irgendwie drauf gewartet. Eingebrannte Sachen sind ja mehr oder weniger Makierungen; Dinge oder Menschen werden gebrandmarkt. Man erkennt sie überall und immer wieder- ist das hier auch so gemeint? Soll es signalisieren, dass sie sich selbst in diesem Netz aus Lügen und offenen Fragen gefangen hält? Oder das die gesamte Zeit sie gebrandmarkt hat und zudem gemacht hat, was sie nun ist? Beide Möglichkeiten finde ich irgendwie sehr interessant. Beides wäre nicht freiwillig geschehen, da Feuer zwangsläufig immer weh tut und sich selbst etwas einbrennen zu lassen, nun, zeugt gewissermaßen von einem (inneren) Zwang.


    Alles in allem ist das wirklich ein sehr schönes Werk. Ich mag es und es hat auch Spaß gemacht, dir dazu einen kleinen Kommi zu hinterlassen. Mach weiter so; auch wenn ich nicht immer etwas zu deinen Werken schreibe, solltest du wissen, dass ich ein sehr großer Fan von dir bin. ♥
    ~ Liz

  • Guten Abend und herzlich willkommen zu einem neuen Update. Ganz besonderer Dank @Saeran geht natürlich an die magische, beeindruckende und wundervolle Kommischreiberin: Liz! ♥
    Fühle mich fast schon schlecht, weil ich, aus fairness zu den anderen Kommischreibern, natürlich auch hier nicht näher auf die Fragen, die sich dir so gestellt haben, eingehe, haha. Im Notfall musst du mich wohl privat fragen, dann würde ich möglicherweise etwas erzählen! Aber grundsätzlich weißt du ja, dass ich es ganz den Lesern überlasse. Ist auch witziger so, haha. x)
    Auch schon peinlich, dass ich auf so einen ausführlichen und vor allem persönlichen Kommentar von dir, doch eher spärlich und sehr vage Antworten gebe, wenn überhaupt, hu. Das wirst du mir hoffentlich verzeihen, aber was soll ich auch noch sagen, außer, dass du tolle Überlegungen hattest und dir die Feinheiten doch aufgefallen sind, die ich im Werk versteckt hatte. Der Bezug dir ist teilweise natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber so ist das eben, du kanst sehr inspirierend sein, lol. Danke für die Inspiration, danke für den wundervollen Kommi und hoffentlich liest du fleißig weiter und kommentierst bald wieder! ^-^

    Mach weiter so; auch wenn ich nicht immer etwas zu deinen Werken schreibe, solltest du wissen, dass ich ein sehr großer Fan von dir bin. ♥

    Das habe ich gleich in mein Herz geschlossen, danke. ♥


    Heute habe ich euch ein englisches Gedicht mitgebracht und hoffe natürlich, so viel "hoffen" heute, lol, dass es euch gefällt! Habe mal eine gewisse andere Art genommen, in Sachen Aufbau und natürlich Inhalt...etwas Spezielles wohl! Viel Spaß beim Lesen, danke an alle stillen Leser sowie Kommi-Leser (wie man sie auch nennen will, haha). *^*)/


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    Quelle: We♥it


    Copy my soul into your heart




    CPU


    I have been trying to fix my mind
    But it keeps pushing escape
    Pressing delete all night long
    Well, I forgot to sleep again
    I want to reload the system
    Hitting enter for every question


    :-:-:-:-:-:-:-:-:-:


    File: State
    Smile
    For you
    Drag me down
    That’s what love does
    Just to soar
    Beneath my heat
    Is a heart
    For you
    Like in hibernation
    It’s cold
    But
    It might awake again
    Friends, Family
    Want me
    To
    Act normal
    But this file never existed
    Darling, heat me up again
    Be the earthquake
    To
    My powered down system


    :-:-:-:-:-:-:-:-:-:


    File: Core
    My pure existence
    Is build up on emotional actions
    Some Files are broken, some nonexistent
    You will always have access to the vulnerable core
    It’s fragile, easily hurt and most important: Not replaceable
    Change my files, change my perspective on life
    Be the source of my breathing at night
    Upgrade everyday with your smile
    No firewall would stop you
    Even if I would try it
    Feel my core


    :-:-:-:-:-:-:-:-:-:


    File: Broken (Press delete)
    Your tears make me suffocate
    Did I overhear it?
    A blow of lost hope
    Words sharp as fears
    Pain should be temporarily
    Love should be endless
    I can’t alter what has been stored
    In the past, in the memory
    But I saw you cry
    Broken, defeated
    A lost mind, thin attached
    Deep down
    It has altered me
    But you know what?
    You might be unable to delete the pain
    The past and what has been broken
    But you can press
    Repair
    And while doing it, you start accepting
    And while accepting
    It starts healing
    I will ease your thoughts
    That’s what we do


    :-:-:-:-:-:-:-:-:-:


    File: Restart
    The sound of an engine
    Powered up, heated up
    Your body is raw data
    When you touch
    My cheek
    You simultaneously
    Make my core bounce
    Speechless, shy
    I enjoy every byte, every second
    You
    Make the whole world
    Feel like it’s unstable
    You
    Make me feel like
    I’m not just human
    But
    Yours
    Only yours


    :-:-:-:-:-:-:-:-:-:


    I have been trying to fix my mind
    But you keep altering reality
    And I might be attached
    To every word, every touch of yours
    So keep using me as you wish
    Because
    I’m all yours




    Herzkonfekt

  • Hallo Musicmelon. (:


    Aus einer Laune heraus, hab ich mir mal gedacht, dass ich dir ein wenig Feedback gebe. Muss allerdings sagen, dass mir Gedichte nicht so liegen, deshalb, keine Garantie auf das Geschreibsel hier. Ich fang dann mal an, gell?


    Geistesspuren
    Erstmal: das ist ein richtig langes Gedicht und im Grunde hab ich schwer, bei langen Gedichten überhaupt dabei zu bleiben. Hier ging es aber ganz einfach und das soll was heißen. Zwar bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich es verstanden habe — das ist so mein Problem mit Gedichten — aber ich schreib jetzt einfach mal meine Gedanken dazu auf. Der Titel spricht von den Spuren eines Geistes, ich bin mir nur noch nicht sicher, ob du einen wirkliches Gespenst meinst oder eher etwas psychisches — den Geist im Menschen selbst. Mal sehen.


    Gefängnis, Gewicht, zweischneidig
    Waffe, notwendig und das Deine
    Hilfsbereit, desolat – so wie du

    —> Diese Aufzählung wirkt durch ihre Einteilung in Verse besonders abgehakt. Ein interessanter Einstieg. Dank Bildungslücke musste ich das Wort „desolat“ natürlich nachschlagen — obwohl ich glaube, dass ich es schon mal bei @Dreykopff gelesen habe. Noch weiß ich nicht, was mit Gefängnis gemeint ist, aber es scheint gemeinsam mit Gewicht eine zweischneidige Waffe zu bilden. Für das lyrische Du — wait … gibt’s so was überhaupt? Oh well … — ist sie wohl notwendig. Interessant find ich desolat direkt nach hilfsbereit. Das ist so ein starker Kontrast, wenn man bedenkt, dass desolat zerrüttet oder trostlos bedeutet. Passt so gar nicht zu hilfsbereit, scheinen aber beides Eigenschaften des lyrischen Du zu sein. Sehr interessant.


    Rau sind deine Hände vom Aufbau
    Schwach hauchst du in den Morgen
    Du blutest, tief drin
    Willst woanders hin
    Aber sie könnten lauern
    Alle tragen Masken, täglich
    Weil Zweifel hoch mauern
    Ihr heucheln ist so kläglich
    Lass mich deine Hände reinigen
    Wir sorgen uns ständig, so sind wir

    —> Okay, irgendwas spricht in Gedichtform zu dem lyrischen Du — was nicht nur eine sofortige Verbindung zum Leser aufbaut, weil man sich so angesprochen fühlt, sondern auch sehr neugierig darauf macht, wer hier spricht. Wenn ich die erste Zeile lese, dann muss ich an den Aufbau von inneren Mauern denken. Dass man davon raue Hände — im übertragenen Sinne — bekommt, kann ich gut verstehen. Es ist wahnsinnig schwer solche Mauern aufzubauen und aufrecht zu halten. Man meint, dass sie einen schützen und das sollten sie auch, aber manchmal übertreibt man es damit und schadet sich selbst. Wenn ich die folgenden Zeilen dann so lese, hab ich das komische Gefühl, dass hier die Angst zum Du spricht. Andererseits passt es auch nicht so ganz, nur fällt mir gerade nichts anderes ein. Es scheint jedenfalls kein Mensch zu sein, denke ich.
    Die Zweifel mauern hoch und heucheln doch? Oder bezieht sich das heucheln auf die, die Masken tragen? Ganz sicher bin ich mir da nicht. Beim erste Mal hab ich’s so gelesen, dass die Maskenträger heucheln, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Die Zeile, dass das lyrische Ich dem Du die Hände reinigen will klingt im Grunde fürsorglich, nur irgendwie nehm ich es dem lyrischen Ich nicht ab, dass es das aus Mitleid oder Besorgnis tut. Weiß auch nicht, bin da gerade sehr skeptisch.


    Dauergast deines Gedankenfests
    Ich bin ganz Dein, halt mich fest
    Hörst du, wie es zerbricht?
    Sie hassen dich mit Absicht
    Schwer für dich, nanu?
    Nun weine doch nicht
    Flüstere mir Sorgen zu
    Ich bin deine Eisschicht
    In der Reizüberflutung des Schmerzes
    Da bin ich Chaos und Ordnung hier

    —> Lustig, das Gesicht des lyrischen Ich hat sich für mich gerade gewandelt. Jetzt denke ich, es könnte eine Personifikation von Depression sein. Aber irgendwie passt das auch nicht hundertprozentig. Die erste Zeile hat mich darauf gebracht. Depression ist wahnsinnig prominent im Kopf, tritt allerdings selten selbst auf sondern lässt lieber selbstschädigende Gedanken die Psyche fertig machen. In der zweiten Zeile, sprichst du aber davon, dass das lyrische Ich ganz dem Du gehört. Das würde wieder zur Depression passen — meiner Erfahrung nach zumindest — dann seltsamerweise klammert man sich daran fest. Irgendwann hat man sogar die Lüge verinnerlicht, dass die Depression der einzige Freund ist, den man hat. Da würden dann auch die Gedanken passen, dass das lyrische Du von den anderen gehasst wird. Was auch immer das lyrische Ich ist, ich finde seine Sorge wirkt heuchlerisch. Zwar bietet es sich als Eisschicht an, die die Reizüberflutung eindämmen soll, aber ich kann mir nicht helfen, es klingt einfach nicht echt. Es fühlt sich eher so an, als würde das lyrische Du hier einem falschen Freund lauschen, der es eigentlich nur benutzen will. Kann mir nicht helfen, der Eindruck geht nicht weg.


    Ich bin nicht so zierlich wie Hoffnung
    Denn ich bin real, vollkommen echt
    Niemand ist so zugänglich
    Jederzeit bin ich da für dich
    Im tiefsten Kern, der Ort
    Unzugänglich für die Spieler
    Throne ich lachend dort
    Eigene Lügen sind origineller
    Wie könntest du sonst noch lachen?
    Ohne mich, ich gehöre einfach zu dir

    —> Nicht so zierlich wie Hoffnung … denn es ist real. Mhm … verflixt, was könnte das bloß sein? Im ersten Moment hätte ich gedacht: Realität, aber auch das passt nicht. (Okay, es gibt auf jeden Fall Pluspunkte bei dem Gedicht dafür, dass ich ums Verrecken nicht draufkomm, von wem hier gesprochen wird. xD Geb aber zu, ich war da noch nie gut darin … so zwischen den Zeilen lesen und so.) Jedenfalls scheint das lyrische Ich ein Teil des Du zu sein, welcher kann ich zwar nicht sagen, weil Angst und Depression für mich schon wieder nicht hier passen, aber es scheint ein sehr übermächtiges … Ding zu sein. (Ist Ding ok? Ich mein, so kann ich’s zumindest benennen, hoffentlich ist das nicht zu unpassend in dem Zusammenhang.) Im tiefsten Kern, ein Ort unzugänglich für Spieler … Für welche Spieler? Wo kommen die auf einmal her? Ich weiß es nicht . Scheint aber, als wäre das lyrische Ich ein Teil des Du, der hier personifiziert wird. Jedenfalls scheint es für mich so.
    Ob eigene Lügen origineller sind, weiß ich nicht, man versucht ja bei der Wahrheit zu bleiben, aber sicherlich ist es einfacher selbst zu lügen als belogen zu werden. Aber es ist sehr schlecht sich selbst anzulügen und irgendwie glaube ich, dass du darauf hinaus möchtest. Eine Lüge um einen Schmerz zu ersticken — was wiederum nach Depression klingt. Oder nach geringem Selbstwertgefühl. Oder beides? Man, I’m so confused.
    Aber die letzte Zeile macht’s für mich klar: das lyrische Ich ist ein Teil des Du.


    Mitten im Scherbenmeer
    All die Worte, diese Folterer
    Oberflächlich, niemals fair
    Maskentragende Schauspieler
    Schneidest dich mit jedem Schritt
    Aber es tut nicht weh, nie mehr
    Flüstere mir zu, mit sanfter Stimme
    Wer schafft die neue Scherbe in dir?
    Vergessen wirst du es nie mehr
    Die Worte liegen viel zu schwer
    Ich bin die Zuflucht tief in dir
    Der Ort für unzählige Scherben
    Wir werden gemeinsam sterben
    Im tiefsten Inneren weinen wir
    Echt, menschlich und allein – so wie du

    —> Worte als Folterer, Worte als Scherben. Sind es Lügen oder einfach nur schädigende Worte? Schwer zu sagen, aber das lyrische Ich scheint den Schmerz nicht mehr zu spüren. Klingt nach Gefühlstaubheit — was schon wieder für Depression spricht. Oder für Verbitterung, das weiß ich grad nicht. Das lyrische Ich ist jedenfalls eine Zuflucht für das Du und trotzdem ein Ort für unzählige Scherben. Was im Grunde ziemlich paradox klingt, weil sollte ein Zufluchtsort nicht Schutz ausstrahlen? Doch die Vorstellung da von lauter Scherben umgeben zu sein — scharf, spitz, potentielle Verletzungsgefahr — klingt nicht sehr „schützend“, eher gefährlich.
    Und dann auch noch die Aussicht zusammen zu sterben — na, ich weiß nicht, ob ich mit dem lyrischen Ich zusammen sterben will. Es klingt für mich falsch, so wie jemand, der einen eigentlich von dem Guten wegziehen will. Der einen einnehmen will für sich selbst, im Grunde aber total toxisch ist. Wenn das nicht deine Absicht war … ich kann mir nicht helfen, für mich kommt’s einfach so rüber. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, was das lyrische Ich ist. Nett ist es jedenfalls nicht, das kann ich sagen. Und dabei würde ich den Geist, von dem der Titel ist so gern benennen.


    Wow, das war ein sehr beeindruckendes Gedicht. Deine bildhafte Sprache ist sehr schön, wenn auch in dem Zusammenhang sehr dunkel, aber gerade dadurch gelungen. Du hast dich mit einem Reimschema nicht lang aufgehalten, jedenfalls haben sich nur einzelne Zeilen immer mal gereimt, was ich ganz gut fand. Ich lese ja auch Gedichte, die sich nicht reimen ganz gern, weil ich das sehr faszinierend finde, was man so mit dem Medium machen kann. Da kann ich nur sagen: bleib dabei!
    So, hoffentlich war das hier etwas nützlich und falls nicht, vielleicht wenigstens interessant zu lesen. (:

  • Guten Abend und herzlich willkommen zu einem neuen Update. Ich möchte mich ganz herzlich bei der fabelhaften Autorin @Cyndaquil für ihren wunderschönen Kommentar bedanken! Freut mich sehr, jemanden wie dich hier zu haben und natürlich danke für die tollen Worte. Du bist auf dem richtigen Weg und solltest deine Gedanken bezüglich des Gedichtes genau so festhalten, das reicht mir bereits. Ich liebe es, wenn sich Leser mit meinen Werken auseinandersetzen und werde, wie auch sonst immer, nicht genau erzählen, was denn meine Gedanken und Ähnliches, bezüglich des Gedichtes, waren. Auf jeden Fall hast du sehr gute Ansätze und solltest es auch so in Erinnerung behalten, dann bin ich bereits sehr glücklich darüber. Hoffentlich kommst du irgendwann wieder oder bleibst zumindest eine fleißige Leserin, das würde mich sehr freuen! ^-^
    Das neue Werk ist ein Gedicht und ich hoffe, dass es euch gefällt. Viel Spaß beim lesen!


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    Quelle: We♥it


    Mit einem schüchternen Lächeln, mit einem ehrlichen Lächeln...




    Ruhiger Luftstrom

    Die gefalteten Hände, leises Atmen
    All die Feuchtigkeit erneut vergangen
    Der Wind lässt die Klänge ersticken
    Und das schwache Herz ist erblüht


    Störrisch unsicher, dann endlich bereitwillig
    Das Flüstern des Windes kommt näher
    Hände ragen zum Himmel, in die Ferne
    Es züngelt ein Gefühl von Widerspenstigkeit


    Tiefer Zug, um den Körper zu reinigen
    Tänzelndes Gewissen, so unansehnlich
    Aus dem Wind wird ein wütender Sturm
    In ihrem Herzen herrscht eine sanfte Brise




    Herzkonfekt

  • Schon wieder sieben Werke unkommentiert gelassen >-< Immer nur auf der Pinnwand das Blaue vom Himmel gelobt, aber jetzt bin ich wieder da und habe Ruhiger Luftstrom mal aufmerksamer gelesen:


    Ganz allgemein sagt mir hier die reimlose Form zu. Das begründe ich nicht, weil ich es nicht kann - es liest sich einfach sehr angenehm.
    Das Gedicht scheint den inneren Wiederaufbau eines Menschen zu behandeln, von tiefer Trauer am Anfang (Ich habe die Feuchtigkeit als Tränen gedeutet) bis zur sanften Brise im Herzen am Ende, ein Zeichen des Neubeginns und der Klarheit.
    Das Motiv des Windes ist dabei natürlich das zentrale, der entwickelt sich zusammen mit der Protagonistin von einem erst beiläufig erwähnten Phänomen bis zuletzt zu einem wütenden Sturm.
    Es sind wohl letztendlich beide Faktoren verbunden, der Wind als Symbol für die eigene Entwicklung, den Umgang mit Trauer und so weiter, der dann das Herz wieder aufblühen lässt.
    Meiner Meinung nach hätte man die zweite Strophe im Übrigen auch komplett ausklammern und weglassen können, das zögernde Element zeigt sich in meinen Augen schon am Ende der ersten Strophe, wenn noch von dem schwachen Herzen die Rede ist.


    Wie immer aber natürlich ein schönes Gedicht, in der Bedeutung vielleicht simpler als andere Werke, aber vom Lesegefühl her auf einer Ebene mit deinen restlichen Beiträgen ^-^

  • Herzlich willkommen zu einem neuen Update, welches schon lange überfällig ist und dafür entschuldige ich mich. Inletzter Zeit habe ich mich gedanklich zu wenig mit dem Schreiben beschäftigt und mir kamen auch nicht die Eindrücke, die ich mir gewünscht hatte. Ich bedanke mich bei @Nexy für den schönen Kommentar und bei @Obscuritas, der mich irgendwie motiviert hat, heute ein Update zu machen und ein Werk zu schreiben. Musik und ein schönes Bild (unten zusehen) haben ebenfalls einen wichtigen Teil dazu beigetragen! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bedanke mich bei allen treuen Lesern!


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/wYDqQDo.png?1]
    Quelle:We♥it


    In a world where everyone looks for a place



    Cold Attire

    I tried to be like the snow
    Cold and all around them
    Trying not to melt too early
    Withstand the heat of daily life
    Pretending to be cold within


    In all my memories I hold back
    Formless and somehow liked
    But never fully experienced as a part
    I take my place in the world
    Between sky and downfall


    Hold my breath for a few times
    In the fast pace of a lifespan
    I look for a shape of my own
    All I can really do
    Is trying to be like the snow




    Herzkonfekt

  • Guten Abend! Es ist schon viel zu lange her, dass ich hier etwas gepostet habe und deswegen habe ich dieses Mal ein längeres Werk, wo so einige Sachen drinnen verborgen liegen. Das, was nicht explizit genannt ist, ist meistens umso spannender zu interpretieren. Vorab möchte ich aber noch auf ein Topic verweisen, welches nicht nur ein kleines Liedchen von mir beinhaltet, sondern auch einer talentierten, sympathischen Autorin gehört. Vielleicht schaut hier mal rein, ist eine schöne Fanfiction, die noch nicht abgeschlossen ist und sich sicherlich über Leser, im besten Fall auch Kommentare, freut. Die Werbung wollte ich kurz reinbringen, weil mir einfach danach war, haha. Habe festgestellt, dass ich sehr viel Spaß hatte, ihr ein Werk für ihre schöne FF zu schreiben und sozusagen einen Gastauftritt damit hatte, lol. x)
    Vielleicht schaut ihr bei Gelegenheit mal rein: [Kalos] Feurige Leidenschaft von @Alexia
    Nun wünsche ich euch allerdings erst mal viel Spaß beim Lesen!


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    Quelle: We♥it

    My heart loves to gamble with feelings, my mind loves to argue about it




    Sophistry


    Libidinous images in my mind
    As soon as your hands approach
    Softly around my waist
    Slowly getting vigorously
    Around my chest, pure heat
    The second I zone out
    I begin to choke on my thoughts
    But you tend to catch me rough


    Honesty lies in our actions
    Not in our prepared phrases
    Trust earned over eternity
    Blown away within one gasp


    Aspiring emotions in our heart
    Despite of all the deceptive smiles
    We believe in them, believe in us
    While hiding in our own apathy


    Oppressive doubts let me tremble
    What if those satisfying hands
    Have a scent of betrayal on them?
    As a result of my deep commitment
    I would ignore the truth anyways
    It’s just too seductive on my mind
    My heart silences all reasoning
    So, how do people call it again?


    Vulnerability is the conclusion
    But the tempting hands make me forget
    Trust is less exhausting than doubting
    My worries turned blank
    I pretend to be difficult, but it’s a fraud
    Because my heart has no secrets now
    You make me forget the disgusting voices
    However, my heart might be at fault here


    Tolerant in front of our conscience
    But within we want to act different
    Drowning in their own pool of lies
    We laugh outside, locked out


    Empathetic is my tight embrace
    Love and Madness walk narrow paths
    Barely separable, close to crossing
    Emotions disguised as good and evil


    Envy is the name of pure toxin
    Damaging ourselves every day
    It seems unbreakable in our hope
    A fraud, a fake and nothing more
    My body experiences pure warmth
    But I can’t stop the bleeding
    Inside my very own, formed world
    Love and Hate just walk too close




    Herzkonfekt

  • Guten Tag, freut mich, wenn du/ihr euren Weg hierher gefunden haben. Heute habe ich ein Gedicht mitgebracht und ich hoffe, dass es euch gefallen wird. Nebenbei erwähnt, ich habe im Moment nicht vor, mich an diesem Topic: Gemeinsam sind wir (wieder) stark zu beteiligen. Ich habe es "geliked", weil ich die Idee schön finde, aber so manches, was ich dort gelesen habe, ist lächerlich und führt eher zu einem frustrierten, schwachen Bereich, der bei so mancher Thematik nach Problemen sucht, wo keine sind oder die Lösungen einfach sind. Ich kann das Topic nicht ausstehen, aber wenn es scheinbar manchen Usern Luft verschafft und hilft, dann viel Spaß dabei, hu. Natürlich habe ich nicht jeden einzelnen Beitrag akribisch gelesen, nebenbei erwähnt. Also erwartet am Besten keinen Beitrag von mir dort, weil ich das Klima dort nicht mag und mir dieses Topic jedes Mal mehr widerstrebt, wenn ein erneuter Beitrag dort erscheint.
    Genug davon, viel Spaß beim Lesen meines neuen Werkes und genießt die Sonnenstunden draußen, haha! x)


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    Quelle: We♥it

    Wir suchen oftmals dort, wo es nichts zu finden gibt




    Protektionismus des Geistes


    Cynthia, bitte nimm meine Hand
    Wohin wir gehen, fragst du mich?
    An den Ort, den nie jemand fand
    Was das sein soll, fragst du dich?


    Verborgen im stillen Eis
    Kein Schwarz oder Weiß
    Raus aus dem Wanken
    Dem Zweifel abdanken


    Wie sie sich alle begatten
    Der Verstand im Schatten
    Ihre Intentionen verkommen
    In der Mehrheit sonnen


    Ich will die Festung preisen
    Dir unseren Weg weisen
    Meine Welt liegt versteckt
    In deiner wird vollstreckt


    Du bist ein mutiger Architekt
    In deinem lebenslangen Projekt
    Mit dem schädlichen Nebeneffekt,
    Dass der Mensch nicht zurückschreckt


    Ich bin müde vom beobachten
    Kann die Missstände nur verachten
    Wie sie deine Gutmütigkeit pachten
    Und dabei deine Werte niemals achten


    Tarnen sich als absoluter Idealfall
    Gefälschter Kristall im Spiegel der Taten
    Mit einem düsteren Widerhall
    Von ihrem Kauf würde ich dir abraten


    Cynthia, folge mir ins eisige Land
    Stiller Zerstörung nicht zuschauen
    An den Ort, den nie jemand fand
    Stattdessen deinen Traum erbauen




    Herzkonfekt

  • Guten Abend! Heute habe ich etwas "Spezielles" für euch, nämlich eine Kurzgeschichte. Ich habe gefühlt seit Ewigkeiten keine mehr geschrieben, bin total aus der Übung und ihr könnt es als eine Art Training für mich sehen, denn bei Kurzgeschichten kann ich noch so extrem viel lernen und bin auch dankbar für jegliche Tipps, Anregungen und Ähnliches, denn ich fühle mich da auch absolut nicht sicher, haha. Ich hatte die Idee für den "Spiegel-Wettbewerb" angefertigt, halb-fertig, aber dann nicht rechtzeitig fertig geschrieben und somit nicht abgeben können. Dann habe ich sie gelöscht, aber @Shiralya hat mich dazu motiviert, sie hier auszustellen (habe sie dann erneut, komplett fertig geschrieben) und für einen Kommentar von ihr tue ich das gerne. x)
    Erschreckt also nicht sofort, wenn die Kurzgeschichten nicht allzu gut sind, hu. Ich werde versuchen, mich stetig zu verbessern. ^-^
    Viel Spaß beim lesen!


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    Quelle: We♥it


    Es erscheint so schwierig, dabei erschaffe ich den unmöglichen Schwierigkeitsgrad




    Spiegelgedanken


    Die Fragen und Sorgen überschlugen sich, während er bereits seit einer Stunde vor seinem Spiegel im Zimmer stand. Der Moment, der den Tag eigentlich in ein Wunderwerk verwandelt hatte, ließ er erneut Revue passieren. In der Pause breitete sich ein leichter Duft von Orange aus und ehe er es bemerkte, nahm Miranda neben ihm Platz. Lächelnd ignorierte sie seine Verwunderung und lud ihn zu ihrem Geburtstag ein. Nicht irgendeine Person, sondern Miranda höchstpersönlich. Als neugewählte Klassensprecherin und erst kürzlich zurückversetzte Schülerin, hatte sie in der Klasse einen gewissen Grad an Faszination bewirkt. James musste sich anstrengen, nicht übermäßig vor Freude zu strahlen, während Miranda die Konversation beinahe im Alleingang führte.
    „Du musst unbedingt vorbeikommen!“, erklärte sie am Ende und verschwand so schnell wie sie gekommen war. Unbewusst atmete er einen tiefen Zug ihres fruchtigen Parfüms ein und realisierte erst später, was gerade passiert war. Irgendwas konnte nicht stimmen, denn die meisten wurden über Social Media eingeladen und genau dieser Gedanke schien sich auch in die tuschelnden Klassenkameraden geschlichen haben, die eifrig Blicke sowie Gelächter austauschten.


    Alle Stimmen verstummten, denn in seinem Zimmer starrten nur Figuren auf ihn, die alle schwiegen. Und ein zweifelnder Blick, nämlich der seinige, begutachtete ihn durch den Spiegel. Was könnte sie nur an ihm so besonders finden? Will sie mich bloßstellen oder bemitleidet sie mich? So viele Fragen, von schmerzhaft bis optimistisch, gruben sich in seinen Verstand, aber keine Ruhe legte sich auf seinem Herzen nieder. Eher ließen ihn seine Durchschnittlichkeit und fehlenden Talente zur pessimistischen Gedankenwelt tendieren und die Sorgen nährten sich daran.
    „Das Essen wird kalt“, ertönte die vertraute Stimme aus dem Hintergrund, „und das Klopfen scheinst du auch nicht gehört zu haben“, fügte sie hinzu, denn ihr Erscheinen brachte ihn kurzzeitig zum Zusammenzucken.
    „Bin gleich da.“ Aber statt sich damit zufriedenzugeben, schloss seine Mutter die Tür und trat näher an den Fünfzehnjährigen heran. Sanft umarmte sie ihn von hinten mit einer Wärme, die nur eine Mutter aufbringen konnte. James erlebte sie nie wütend und wenn es ein Problem gab, wurde sie lediglich still und bedacht.
    „Kannst du mich morgen zu einer Geburtstagsparty fahren?“
    Einen Moment lang ging Melissa, seine Mutter, ihren Tagesablauf durch und James bemerkte ihr Lächeln im Spiegelbild. „Ja, morgen habe ich ab Mittag frei.“
    Nickend stimmte James zu und lächelte zum ersten Mal seit heute Morgen.
    „Vielleicht will ich aber auch nicht hin, bin mir noch unsicher“, durchbrach James unbedacht die Stille, woraufhin Melissa skeptisch ihren Sohn im Spiegel musterte. Leider war ihre mütterliche Spezialfähigkeit, dass sie die Zweifel und Unsicherheiten ihrer Kinder gut deuten konnte, außerdem auch die ihrer Freunde, was zum Leidwesen aller führte, wenn es um Streiche ging.
    „Ein Mädchen also, aha“, merkte sie mit einem gehobenen Finger an, bevor sie ihre Hände auf seine Schultern legte. James ersparte sich die Diskussion oder mögliche Verschleierungstaktiken, damit würde er bekanntlich nicht weit kommen und nur ein müdes Kopfschütteln ernten.
    „Sie ist beliebt und ziemlich cool drauf“, erzählte er, aber dachte es nicht. In Wirklichkeit war sie viel mehr. Sie war ein Wirbelwind an Sympathie und Anziehung, womit sie die Klasse bereits nach einem Lächeln für sich gewann. Eine Schönheit und gleichzeitig konnte sie manchmal auch direkt sagen, wenn sie eine Person absolut nicht ausstehen konnte. Dann verwandelte sich ihr zartes Lächeln in reinste Verhöhnung des Gegenübers. Jenes ließ ihn zweifeln. Was sollte so ein Mädchen, das so beliebt ist, mit ihm anfangen? Er war schließlich in keinem kitschigen Kinofilm, wo allerlei Wunder passieren, die sie plötzlich zusammenbringen würden. In der Realität gab es immer die unsichtbaren Grenzen, die Menschen voneinander trennten und so taten es auch Ansehen sowie Äußerlichkeiten, welche gefühlt Welten trennten. Aber all diese Emotionen und Gefühle konnte er nicht seiner eigenen Mutter erzählen, es fühlte sich nicht richtig an, obwohl sie niemals lachen oder etwas davon ausplaudern würde. Einfach eine Blockade, aufgebaut aus Scham und Zweifel, die ihm die Wahrheit und Offenheit verwehrte.
    „Was liegt dir auf dem Herzen?“, unterbrach Melissa die Stille und zog James fest an sich.
    „Du kennst doch diese Highschool-Filme, oder?“
    „Ja?“, reagierte sie ungläubig, schließlich liebte sie jene Filme doch sehr und empfand sie als amüsant.
    „Die Beliebten stehen nie auf Mittelmäßigkeit bis etwas passiert, aber das etwas gibt es nur im Film.“ Entmutigt blickte James zum Boden, dann wieder in den Spiegel, um die Reaktion seiner Mutter zu sehen. Sie drehte eine den Kragen seines T-Shirts um, blickte an seinen Armen entlang bis zu den dunkelblauen Socken und schloss die Beobachtung zufriedenstellend ab.
    „Also, ich sehe kein Schild mit der Aufschrift ‚Mittelmäigkeit‘“, gab Melissa lachend zu und knuffte ihn leicht, „du hast zu viele Filme gesehen.“
    Einige Sekunden verharrten sie in der Stille, dieses beißende Gefühl, dass etwas nicht stimmen konnte und doch schwiegen sie.
    „Schön, beliebt und einfach besser ist sie gefühlt.“
    Melissas Lächeln verschwand bis nur eine getrübte Mine übrig blieb.
    „Besser und schlechter gibt es bei Menschen nicht.“
    „Aber-“
    „Beliebtheit ist wählerisch, nichts Besonderes.“
    „Trotzdem ist sie-“
    „Du kannst das Mädchen wirklich nicht leiden, oder?“, führte Melissa den Abtausch von Worten zum Ende und erstaunt blickte James weiterhin in den Spiegel bis er die Stirn runzelte.
    „Hast du mir nicht zugehört? Wieso sollte ich sie nicht mögen?“
    „Dass du sie für so oberflächlich hältst, macht mich traurig“, gab sie mit einem flüsternden Ton voller Melancholie von sich, während ihr trauriger Blick einen direkt ins Innerste betrachtete, „ich sehe in diesem Spiegelbild nur einen Jungen, den es sich lohnt, kennenzulernen, und mehr auch nicht.“
    James überlegte einen Moment, wie er darauf reagieren sollte, wusste er doch genau, dass sie Recht hatte. Die Last der Sorgen, die er vorher hatte, war lange nicht so schmerzhaft wie ihr enttäuschter Blick und gegen den konnte er mit Leichtigkeit etwas machen. Er drehte sich um, mit einem Lächeln auf den Lippen, und umarmte seine Mutter innig, die seinen Tag gerettet hatte.
    „Was sagt ein Spiegelbild schon aus, oder?“, erwiderte er und die beiden verfielen in einem lauten Gelächter.




    Herzkonfekt

  • Jo Musicmelon, heute ist Kommitime.


    Spiegelgedanken


    Eine hübsche Geschichte über das Schwärmen eines Jungen. Genau die Beschreibung dieses Gefühls, das er hegt, macht die Qualität dieser Geschichte aus. Es wird ein Thema aufgegriffen, das in der Jugendphase nicht nur bei Jungen aktuell ist, sondern wohl ein genereller Punkt ist, ein Teil seiner Identitäsfindung. Auch die Beschreibungen von Melissa sind gut getroffen, insbesondere die mit dem Wirbelwind finde ich hervorragend.


    Nicht ganz so sehr mag ich allerdings die Rolle der Mutter; auch wenn das Bild der allesdurchschauenden Mutter hier ganz gut passt, wirkt der schnelle Umschwung von James in meinen Augen etwas gar schnell und vor allem etwas gar umfassend. Die Selbstzweifel eines Jungen in einer solchen Situation sind nicht rationaler Natur, und das Vertrauen einer Mutter in ihren Sohn ist nicht unbedingt ein Faktor, der jene Zweifel auszuräumen vermag. So wirkt das Ende imo etwas klischiert und forciert-"happyending".

  • Hallo du. ♥
    Ich dachte, ich lasse dir nach meiner langen Abwesenheit - in der ich viel zu viel verpasst habe - mal einen kleinen Kommentar da; allerdings zu einem etwas älteren Werk von dir: Hauch der Lippen.
    Ich muss sagen, dieses Bild hat mich einfach nur gefesselt und es erzielt auch genau das, was es - zumindest unter anderem soll - den Leser aufmerksam werden lassen und sofort in seinen Bann ziehen. Ich liebe diese Farben und die damit erzeugte Atmosphäre, ebenso wie das dargestellte Mädchen. Irgendwie gibt es dem ganzen einen melancholischen und gleichzeitig aber auch hoffnungsvollen Touch. Genau das zieht sich auch durch dein gesamtes Gedicht: zum einen schreibst du von der Nacht, die du als finster und somit düster beschreibst, ebenso erwähnst du Ketten, die auf innere Gefangenschaft und auch Ausweglosigkeit schließen lassen. Zum anderen bringt die andere Person, vermutlich ein geliebter Mensch, wieder Licht ins Leben und "formt neu". Hier gefällt mir die Idee dieser Beziehung sehr gut; denn auf wen will man sich denn mehr verlassen und stützen können, als auf die Menschen, die man liebt? In der nächsten Strophe wird das lyrische Ich als stürmisch und auch beinahe schon kompliziert beschrieben, denn die geliebte Person ist "unbeirrt", lässt sich also davon nicht beeindrucken und hält umso mehr zum lyrischen Ich. Hier kommt auch die perfekte Ergänzung zum Vorschein, die du mit dem Licht und der Nacht schon angedeutet hast, nämlich durch den sanften Regen und den stürmischen Wind. Beides Gegensätze und doch können sie nicht ohne einander existieren. Die Strophe darauf kommt in meinen Augen die Dankbarkeit durch, denn das lyrische Ich sieht hier umso mehr einen Anker in ihrem/r Geliebten/r, da er oder sie die Zweifel zu nehmen vermag und Ruhe ausstrahlt. Hier gefällt mir besonders das Wort hauchst, das passt einfach ungemein gut! In der letzten Strophe spielst du wohl auch auf das Körperliche an, doch der eigentlich Kern ist die letzte Zeile, durch die dir ein idealer Abschluss gelungen ist und die die gesamte Atmosphäre und Aussage deines Werkes noch einmal unterstreicht. Hier schreibst du sogar von Erleuchtung, so sehr fühlt sich das lyrische Ich durch die Person bereichert. Auch hat es fast etwas religiöses, wie sehr das lyrische Ich liebt, zumindest wirkt es durch diese Wortwahl so. Allgemein kann man sagen, dass sich, wie schon gesagt, der Gegensatz und gleichzeitig die Ergänzung dieser beiden Seelen durch dein Gedicht zieht; durch deine letzte Zeile wird dies auch nochmal verstärkt; das lyrische Ich wird quasi durch die Liebe geerdet. Abschließend kann ich sagen, dass mir dein Gedicht wirklich gut gefällt! Du verstehst es, dich auszudrücken und eine ganz bestimmte Atmosphäre zu erzeugen. Außerdem gefällt mir diese Art von Beziehung, die du beschreibst, da dies für mich einen großen Teil davon ausmacht, wie ich selbst diese komplizierte und wunderschöne Thema Liebe sehe. Ich danke dir für dieses Werk, ich freue mich auf jedes weitere wie du weißt! Bis dahin alles Liebe, man schreibt sich ja auf jeden Fall wieder. ♥


    Gracidea

  • Hallo Musicmelon,
    da bin ich endlich. Ich hab dir ja versprochen, deinen Spiegeltext zu kommentieren und du bist dadurch spontan ganz nach oben auf meiner Kommentier-Liste gerutscht. Und jetzt wollen wir mal sehen, was deine Geschichte so für mich bereithält.


    Dies ist mein erster Kommentar in deinem Topic und da sage ich normalerweise ein paar Worte zum Startpost. So wirklich viel lässt sich dazu aber auch nicht sagen. Mich überrascht, dass du dein Tabmenu editieren kannst (ich dachte, das ginge nicht, hab es aber selbst nie ausprobiert), aber dadurch ist dein Startpost schön aktuell gehalten. Er ist zwar (von der Liste abgesehen) nicht gerade lang, braucht aber auch nicht unbedingt mehr. Ist ja jedem Autoren selbst überlassen, wie viel er dort schreibt. Und ich muss noch ein kleines bisschen Liebe für das Bild da lassen, weil es perfekt zu dir und deinem Topic passt. ♥
    Nun also zum Werk. Bzw. als erstes zum Titel, auch wenn ich zu dem noch nicht ganz so viel sagen kann, da ich die Geschichte dazu ja noch nicht gelesen habe. Wirklich viele neue Informationen gibt dieser Titel nicht, immerhin wusste ich bereits, dass es in dem Text um Spiegel geht (mir gefällt dieses Thema übrigens, auch wenn es bei den Votern wohl nicht so gut ankam). Bleibt also noch der zweite Teil "Gedanken". Ich stelle mir darunter eher weniger etwas wie bei Galileo vor, also keine Gedanken eines Spiegel(bild)s, sondern die Gedanken, die man hat, wenn man in den Spiegel schaut. Und genau das ist es, was mir an dem Thema so gefällt. Ich selber mache mir häufig Spiegelgedanken, auch wenn ich natürlich noch keine Ahnung habe, ob sie so sind wie die, die mich hier jetzt erwarten. Aber genau das gilt es jetzt herauszufinden.
    Eigentlich ... ich liebe dieses Eigentlich im zweiten Satz. Ich hab noch gar nicht mehr als diese beiden Sätze gelesen, aber ich musste das sofort aufschreiben, weil du mit diesem Eigentlich so viele Fragen in meinem Kopf aufwirbelst. Was hat diesen Tag so besonders gemacht? Was ist dabei schief gegangen? Ist überhaupt etwas schief gegangen? Was bedeutet dieses Eigentlich? Und weil diese Fragen mich gerade erdrücken wollen, muss ich jetzt mit dem Schreiben aufhören und weiterlesen.
    Eigentlich. Dieser letzte Satz von Miranda schreit geradezu danach, dass sie ihn nur eingeladen hat, um ihn dort zu demmütigen. Zumindest sagt mir das meine Erfahrung mit amerikanischen Teenie-High-School-Filmen. Ob das wirklich so ist oder du von diesem Klischee abweichst, kann ich noch nicht sagen. Irgendetwas scheint ja aber seltsam zu sein, sonst würden die anderen nicht tuscheln und lachen. Miranda scheint hierbei das hübsche Dummchen zu sein. Zumindest diese Faszination und das Sitzenbleiben lassen darauf schließen. Auf der anderen Seite ist sie Klassensprecherin, wofür man schon ein wenig mehr als gutes Aussehen braucht. Gehe ich zumindest mal von aus. Also vielleicht ist sie sich ihrer Schönheit einfach nur so sehr bewusst, dass sie sich dagegen entschieden hat, zu lernen. Oder sie ist "ganz normal" und einfach in ein/zwei Fächern schlecht. Da kann ich nur spekulieren. Auf jeden Fall weiß sie mit ihrer Ausstrahlung umzugehen. Ein/zwei äußerliche Merkmale hätten ihrer Beschreibung ganz gut getan, aber vielleicht kommen die ja auch noch. Schön finde ich das fruchtige Parfüm; passt zu deinem Topic. :3 Über James erfahren wir noch weniger. Ich war sogar im ersten Moment von seinem Namen überrascht, aber das wahrscheinlich nur, weil er im ersten Satz nicht wie ein James auf mich gewirkt hatte. Mal sehen, wie es weitergeht.
    Was für Stimmen verstummen? Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich den Stil dieses ersten Satzes im zweiten Absatz bewundern oder kritisieren soll. Er klingt sehr toll, verwirrte mich im ersten Moment allerdings doch sehr. Ansonsten zeigst du in diesem Teil bis zur wörtlichen Rede (weiter habe ich noch nicht gelesen) das, was du so gut kannst: Gedanken und Gefühle in wunderbaren Schnörkeln umschreiben. Das hast du aus deinen Drabbles sehr schön auf deine Geschichte übertragen können. Nur eine Stelle: "von schmerzhaft bis Optimismus". Ich würde dir raten, entweder beides als Nomen oder beides als Adjektive zu nutzen. Ich würde Adjektive nehmen, also "von schmerzhaft bis optimistisch". Das liest sich in meinen Augen einfacher.
    "„Das Essen wird kalt“, ertönte die vertraute Stimme aus dem Hintergrund, „Und das Klopfen scheinst du auch nicht gehört zu haben“, fügte sie hinzu" Entweder sollte das "Und" klein oder zuvor ein Punkt, denn so schreibst du das mitten im Satz groß und das ist schlicht falsch.
    Nun kommt also seine Mutter. Und mir stellt sich die Frage, aus wessen Sicht zu schreibst. Aus einer allgemeinen oder aus der von James? Denn James würde seine Mutter eher weniger Melissa nennen. Also benutzt du einen allwissenden Erzähler. Ergibt auch irgendwie Sinn. Vergiss die Frage. Auf jeden Fall habe ich an dem was da steht absolut nichts auszusetzen. Ich stelle mir diese Szene sehr gerne vor. Kommen wir deshalb also zu dem, was da nichts steht. Denn du überlässt dich sehr viel dem Leser selbst. Diese ganze Situation durch den Spiegel betrachtet, also als würde man bei einem Film nur oder hauptsächlich das Spiegelbild aufnehmen, finde ich sehr schön, allerdings ist das hier leider kein Film. Deshalb würde ich mir ein oder zwei Beschreibungen mehr wünschen. Du kannst das, das weiß ich. Sie müssen nicht klar sein, sie können genauso verschlungen sein, wie der zuvor erwähnte Absatz und quasi nichts wirklich deutlich darstellen, aber ich wünsche mir ein wenig Unterstützung für mein Kopfkino. Nicht viel, nur ein bisschen. Du erklärst eher Hintergründe, bei denen ich noch nicht sicher bin, ob sie noch gebraucht werden. Gerade das mit den Streichen fand ich etwas seltsam, fast etwas fehl am Platz. Nur mein Gedanke.
    Dann erhalten wir noch ein paar Informationen zu Miranda. Leider noch immer keine konkreten Beschreibungen, aber Unterstützung für meine Anfangsthese. Ich bin mir nur immer noch nicht sicher, ob sie in ihrer Schönheit eingebildet ist oder nicht. Auf jeden Fall konnte sie auch gut Leute schlecht machen, wenn ich die Ausführungen richtig verstanden habe. Und lustig, dass du hier die andere Variante der Teenie-High-School-Filme erwähnst.^^ Zwei formelle Dinge noch: Zum einen sind dir in diesem Absatz zwei Leerzeichen verloren gegangen und zum anderen fehlt mit etwas bei "ausplaudern". "obwohl sie niemals lachen oder ausplaudern würde." Ich bin mir recht sicher, dass "ausplaudern" ein transitives Verb ist, also noch ein Objekt braucht. "oder etwas davon ausplaudern würde" wäre eine Möglichkeit, das zu verändern. Manchmal sind allerdings auch Dinge nicht falsch, die für mich absolut so klingen, weshalb ich hier nicht auf mein Recht bestehe, sondern nur erwähne, dass ich glaube, dass da etwas fehlt.
    "Einige Sekunden verharrten sie in der Stille, dieses beißende Gefühl, dass etwas nicht stimmen konnte und doch schwiegen sie." Wozu gehört das Gefühl? Ich das irgendwie keinem Satzteil zuordnen, vielleicht kannst du du mir da helfen. Zuvor nutzt du aber wieder diese schöne Perspektive durch den Spiegel. Ich liebe das! (Und ich muss an meine Lieblingsstelle aus Mamma Mia! denken. *seufz*)
    "„Schön, beliebt und einfach besser ist sie gefühlt.“" Über diesen Satz bin ich auch gerade gestolpert. Ich möchte ihn allerdings nicht als falsch hinstellen. Es ist kein schönes Deutsch, aber es ist gesprochen und da kann man sich deutlich mehr erlauben. Also es überraschte mich, einen solchen Satz in einer Geschichte zu lesen, ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass ein fünfzehnjähriger Junge ihn so ausspricht. Ich wollte nur erwähnen, dass er mich kurzzeitig hat stocken lassen.
    "während ihr trauriger Blick einem direkt ins Innerste betrachtete" - jemanden betrachten, Akkusativ, nicht Dativ. Dieser Satz klingt ein wenig, als hättest du zuerst "blicken" geschrieben, wobei die Grammatik nämlich absolut korrekt wäre, und dann bemerkt, dass du eine unschöne Dopplung von "blick" hattest, weshalb du das Verb austauschtest. Dadurch allerdings verfälschte sich die Grammatik. Es müsste also heißen, dass der Blick das Innerste betrachtet.
    "den es sich lohnt kennenzulernen und mehr auch nicht" -> "den es sich lohnt, kennenzulernen, und mehr auch nicht" Wenn da ein "es" steht, muss die Infinitivkonstruktion immer mit Komma abgetrennt werden.
    Mir gefällt dieser Dialog wirklich sehr. Und nach einer Weile fehlte mir auch nicht mehr wirklich etwas. Wie bereits erwähnt finde ich solche Szenen, bei denen quasi über den Spiegel kommuniziert wird, total schön. Ich liebe es und ich finde es total toll, dass du das so umgesetzt hast! (Jetzt bin ich sogar froh, dass ich dich quasi zum Schreiben gedrängt habe.^^) Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll. Das ist aber immer so. Alles, was mir negativ oder verbesserungswürdig auffällt, dazu könnte ich Seiten schreiben, aber wenn mir etwas einfach nur gefällt und keiner weiteren Überlegungen bedarf, weil es einfach nur schön ist, dann habe ich nach einem Satz schon nichts mehr zu sagen. Das ist ein großes Problem. x) Du hast da ein wirklich schönes Gespann geschaffen. Ich persönlich verstehe auch nicht so ganz, was an James' letztem Satz so lustig ist, aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich es muss. Die beiden verstehen es und das reicht. Danke für diese schöne Szene. Ich habe sie sehr genossen.


    Das wars dann auch schon wieder von mir. Als kleines Schlusswort möchte ich gerne noch erwähnen, dass ich schonmal überlegt hatte, in deinem Topic zu kommentieren, aber irgendwas dazwischen kam. Ich weiß nicht mehr, was es war. Du schreibst sehr viele sehr schöne Texte, allerdings habe ich manchmal ein Problem mit deinen Gedichten, was an mir liegt, nicht an ihnen. Du hast tolle Inhalte und ich komme trotzdem nicht damit klar, dass sie sich (meist) nicht reimen. Tut mir schrecklich leid, dass ich deshalb so selten hier zu sein scheine. Aber wie hoffentlich oben deutlich wurde, schaffst du es auch, mich sehr zu begeistern, also mach bloß weiter! (Als würdest du meinetwegen aufhören.) Ich freue mich auch über weitere Kurzgeschichten. :3
    Liebe Grüße
    ~ShiralyaSeelentau

  • Guten Abend und herzlich willkommen zu einem neuen Update. Dieses Update ist vor allem als Dank an alle Leser und die drei fabelhaften Autoren/Kommentatoren für die schönen Kommentare. ( @Jason @Faolin @Shiralya ) ^-^ Ich habe heute ein englisches Gedicht mitgrbracht (schöne Grüße an unser Frustrationsthema im FF-Bereich).





    Das war es dann auch mit Rekommis und allem, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/3sJqSrN.png?1]
    We♥it


    I have an opinion, no need for insight




    People like to argue loud


    You think you’re a storm
    Want to be the changing blow
    Breaking out of their norm
    Arguing cold like the snow


    Trying to break walls and empower
    Be careful while forcing change
    You might damage a blooming flower
    Words can have a deadly range


    Change is what you want?
    Seems like a taunt
    Everything is fixed?
    People are looking for an issue
    Some intentions mixed
    Dragging frustration with you


    You attack
    They react
    In fact, you act
    In truth, you lack
    The empathy to change
    No sympathy in exchange


    A flower blooming inside the storm
    Will not strengthen her resistance
    No need to break anything with force
    When their hearts are open for change




    Herzkonfekt