Regeln und Informationen zum Mapping-Bereich

Hallo, liebe Mappinginteressierte!

Jeder, der gerne hier im Bereich unterwegs ist, kennt es: Man schaut eine Map an und legt sich schnell fest, ob sie einem gefällt oder nicht. Doch wenn man dann überlegt, ob man das dem Mapper auch mitteilen soll, stellt sich die Frage: Was schreibe ich denn? Immerhin soll das Feedback ja möglichst konstruktiv ausfallen, damit der Mapper auch etwas damit anfangen kann, um den eigenen Stil für die Zukunft zu verbessern und weniger Fehler zu machen.

Das gilt ebenso bei Wettbewerben: Ein Vote ist weitaus nachvollziehbarer, wenn auch begründet wird, warum euch eine Map besser als eine andere gefällt. Da im Bereich Begründungspflicht herrscht, ist es schön, wenn diese Begründungen auch sinnvolles Feedback enthalten und nicht nur aus "gefällt mir", "gefällt mir nicht" bestehen. So hilft man nicht nur der Wettbewerbsleitung, indem man Punkte für Maps beisteuert, sondern auch dem Mapper selbst, damit er sich, wie erwähnt, verbessern kann. Es ist zudem schön zu sehen, dass sich ein Voter auch mit den Abgaben beschäftigt hat und nicht nur nach dem Eindruck eines kurzen Blicks abstimmt.

Der Gesamteindruck ist das, was man beim ersten Blick auf die Map feststellt. Gibt es etwas, auf das der Blick zuerst fällt? Wenn es eine leere oder zu volle Fläche ist, sollte das ebenso angemerkt werden (bestenfalls mit Ideen, wie man die Fläche stattdessen hätte füllen können), wie wenn zuerst etwas gut Gelungenes ins Auge fällt - sei es ein besonderes Tile, das gut in den Mittelpunkt gerückt wurde oder ein schön geformtes Landschaftselement.

Zudem sollte bemerkt werden, wie es um Begrenzungen (Silence) steht. Eine Map, in die man theoretisch an jeder Stelle hineinkommen kann, wirkt nicht allzu stimmig, da sie unfertig oder abgeschnitten wirkt. Wenn aber Begrenzungen vorhanden sind, stellt sich die Frage, wie gut diese in die restliche Landschaft eingefügt sind. Einer Reihe von Bäumen, die am Rand der Map steht, wo sonst weit und breit nur Gras zu finden ist, sieht man an, dass ihr einziger Zweck der künstlichen Begrenzung dient. Ist die Reihe von Bäumen hingegen stimmig in das Umfeld eingefügt, wirkt sie natürlicher.

Im Grunde sollen die meisten Maps vor allem eines wirken: Natürlich. Wenn sich ein Flusslauf oder Berg (Robin) sehr gut ins restliche Gelände einfügt, ist es sinnvoll, dies anzumerken. Stehen hingegen Bäume in Reih und Glied, so wirkt dies alles andere als natürlich (auch wenn es beim Nintendo-Stil der Standard ist).

Mappingfehler sind sehr vielfältig. Mal passiert es, dass ein falsches Tile verwendet wird, mal treten Unstimmigkeiten beim Verwenden von Ebenen auf (sich falsch überlappende Bäume etc.), mal fehlen Begrenzungen ... All das sind Dinge, die einem Mapper mal passieren können - aber nicht sollten. Deshalb ist es in den meisten Fällen hilfreich, auf einer Map direkt einzuzeichnen oder zu beschreiben, welche Fehler gemacht wurden.

Weiters ist es, insbesondere in Zeiten, wo gerne mit transparentem Wasser gearbeitet wird, schnell passiert, dass man einen falschen Stein verwendet. So wirkt ein Stein, der für nicht transparentes Wasser gedacht ist, auf transparentem, als ob er schwimmen würde, eine umgekehrte Situation sieht nicht besser aus.
Auch bei der Verwendung von Overworlds sollte man aufpassen: Wasser-Pokémon, die sich unter Wasser befinden, wirken auf nicht transparentem Wasser falsch, da man ansonsten auch Steine und dergleichen sehen müsste, während bei transparentem Wasser immer darauf geachtet werden sollte, dass man auch unter die Wasseroberfläche sehen kann - sonst wirkt es beispielsweise, als ob ein Schwimmer keinen Unterkörper besitzt. Bei allem unter Wasser gilt zudem, dass die Tiles auch entsprechend bearbeitet sein müssen, damit erkennbar ist, dass darüber Wasser ist.

Davon abgesehen gibt es auch Unsauberkeiten, die von manchen als Fehler gesehen werden, von anderen eher nicht: Nicht transparente Baumschatten, die über Wege und Ufer gehen und dergleichen. Diese sollte man beim Feedback auch nicht direkt als Fehler betiteln, wohl aber erwähnen.
Vielleicht solche Dinge auch einfach fehlenden Fähigkeiten zur Tilebearbeitung geschuldet. Nicht jeder kann ein unvollständiges Tileset selbst anpassen.

Damit beim Betrachten einer Map Spannung aufkommt, muss sie interessant gestaltet sein. So wird ein relativ geradliniger Weg meist eher weniger interessant sein als ein verschlungener, der vielleicht über mehrere Bergebenen, mal durch Wasser und mal durch hohes Gras führt oder ein Labyrinth darstellt, voller Abzweigungen und Sackgassen, wo hinter jeder Ecke etwas anderes Interessantes zu entdecken ist. Ebenso wirkt ein Weg abwechslungsreicher und natürlicher, wenn dieser nicht durchgehend mit Wegtiles dargestellt wird, sondern diese auch mal durch Gras unterbrochen werden. Auch kann eine Map interessanter gestaltet werden, indem man mehr Dekoration (Steine, Blumen und dergleichen, je nachdem, was zur Map passt und das Tileset anbietet) verwendet - so lange nicht damit übertrieben wird, das Maß muss stimmig sein. Beispielsweise in Wäldern ist der Weg oftmals nur eine ungefähre Richtungsangabe, die den Blick des Betrachters durch die Map leitet, während die Frage hauptsächlich darin besteht, wie die Stellen abseits des Weges gestaltet sind.

Je abwechslungsreicher und spannender eine Map gestaltet ist (sofern sie in sich schlüssig und harmonisch bleibt), umso besser. Trifft das auf eine Map eher nicht zu, so ist es natürlich auch hilfreich, dem Ersteller Tipps zu geben, wie es hätte besser wirken können.

Auch die Logik ist ein entscheidendes Element auf Maps: Aus einem kleinen See wird kein riesiger Wasserfall stürzen, auf felsigem Untergrund werden keine (großen) Bäume wachsen und an einem entlegenen Strand wird es nicht vor Sandburgen wimmeln. Es gibt viele Dinge auf Maps, die unlogisch wirken können und wann immer ihr beim Betrachten einer Map am Sinn eines Elementes zweifelt, ist es besser, das zu erwähnen, damit der Mapper sich selbst Gedanken darüber machen kann.

Diese Dinge gehören meist zu den Anfängerfehlern - erdrückende, lange Linien, praktisch viereckige Berge, Bäume, die in Reih' und Glied stehen auf der einen Seite, auf der anderen leere oder nur mit einem Tile gefüllte Flächen, die den Betrachter förmlich erdrücken. Hier hilft es oft, anzumerken, ob sich der Mapper nicht doch erstmal an kleineren Maps versuchen sollte, um das natürlich wirkende Befüllen von Flächen zu üben. Zudem ist auch ein Link zum Allgemeinen Mapping-Tutorial und den Mapping-Grundlagen nicht verkehrt.

Eine besondere Herausforderung stellt es dabei dar, nur mit einer einzigen Baumart (Mew1993) zu arbeiten - oftmals kann es passieren, dass ein Wald, insbesondere wenn er lückenlos viel Platz auf einer Map einnimmt, deshalb monoton wirkt. Im Gegenteil dazu ist es natürlich auch möglich, dass zu viele verschiedene Bäume oder Dekoelemente verwendet wurden. Es sollte daher eine gute Mischung gefunden werden, die möglichst gut mit dem Stil eines Mappers harmoniert und auch hier kann Feedback hilfreich sein, eben diese Mitte zu finden.

Natürlich hat ein Mapper im Normalfall ein verwendetes Tileset nicht selbst erstellt - wohl aber es ausgewählt. Hierbei stellt sich die Frage, wie gut die verwendeten Tiles zur Map passen oder ob ein anderes Set nicht doch besser gewesen wäre. Natürlich ist dies oft eine persönliche Einschätzung, es hilft aber ungemein, dem Mapper die eigenen Überlegungen mitzuteilen.

Wenn mehrere Tilesets verwendet wurden, ist es immer wichtig, sich zu fragen, wie gut diese miteinander harmonieren. Manchmal merkt man kaum, dass unterschiedliche Tilesets verwendet wurden - doch oft reichen schon kleine stilistische Merkmale[ an den Bäumen oder weniger gut zusammenpassende Farbtöne, um den Gesamteindruck einer Map deutlich zu verschlechtern. In solchen Fällen ist es immer gut, den Mapper darauf aufmerksam zu machen, damit er bei weiteren Maps entweder die Tiles anpassen oder diese Kombination von Tilesets bleiben lassen kann. Zu diesen Kombinationen, die eher befremdlich wirken, zählen im Übrigen beispielsweise auch solche, bei denen Tilesets unterschiedlicher Generationen kombiniert werden. So wirkt beispielsweise eine Map, die aus Tiles im Stil der dritten und vierten oder fünften Generation besteht, meist befremdlich, weil die Tiles kaum bis gar nicht miteinander harmonieren.

Kreativität findet sich nicht nur in Kreativmaps und Maps, die einen besonders außergewöhnlichen (Gibson) oder besonders gestalteten Ort darstellen, sondern oft schon in kleinen Ideen, wie man Tiles auf spezielle Art verwenden kann. Auch die Einbindung von eher ungewöhnlichen Tiles oder Geländeformationen ist immer wieder interessant zu betrachten - und führt so dazu, dass eine Map spannender zu betrachten ist. Solche Dinge sollten auch im Feedback angemerkt werden - immerhin weiß der Mapper somit, was an seiner Map im Kopf eines Betrachters hängen bleibt und nicht gleich vergessen ist.

Für Kreativmaps (Majiata) gilt, dass hier nicht nur auf die Wirkung der Map selbst, sondern auch auf die Technik geachtet werden sollte. Sie stellen im Grunde eine ganz eigene Disziplin dar, in der sich ein Mapper über die normalen Regeln des Mappings hinwegsetzen kann und eigene Ideen auf ganz unkonventionelle Weise umgesetzt werden. Doch auch in solchen Fällen gibt es, natürlich abhängig von der Kreativmap selbst, Verbesserungsmöglichkeiten, die im Feedback erwähnt werden sollten.

Bei Maps, die für Wettbewerbe erstellt wurden, kommen zu den bereits erwähnten Punkten noch weitere hinzu.

Besonders wichtig ist die Erfüllung der Aufgabenstellung. Wie genau wurde diese eingehalten? Wurden neben der Aufgabenstellung an sich (Höhlenmap, Insel, Stadt mit Fest (Sakul) ...) auch die zusätzlichen Vorgaben (Mindest- oder Maximalgröße, zwingende oder keine Verwendung von Overworlds ...) eingehalten? Dies ist bei Wettbewerben ein entscheidendes Kriterium.

Zudem ist es von Vorteil, vor der Vergabe der Punkte die Maps allesamt im direkten Vergleich anzusehen und sich eine persönliche Rangliste aufzustellen. Es ist meist sinnvoll, diese einmal provisorisch festzuhalten und anschließend die Maps noch einmal genauer zu betrachten. Oft bemerkt man dann Kleinigkeiten - gute wie auch schlechte, die dazu führen können, dass sich die Rangliste verschiebt. Bei den Votebegründungen hilft es den jeweiligen Mappern auch insgeheim, eben diese Gründe zu erwähnen: So ist nachvollziehbar, warum einem Voter eine Map besser als die andere gefallen hat - damit finden sich dann oft Kleinigkeiten, an denen ein Mapper noch feilen kann.

Insgesamt kann man sagen, dass Kritik möglichst ausführlich sein sollte, um möglichst viele Aspekte einer Map abzudecken. Dabei muss aber im Endeffekt der Text nicht unbedingt lang werden, es reicht auch, kurz und knapp zu formulieren, auch wenn Ideen und Tricks, wie eine Map besser aussehen würde, dem Mapper weitaus besser weiterhelfen als ein stures Aufzählen der Fehler.

Abgesehen von diesem Guide, der sich damit beschäftigt, was beim Geben von Feedback zu erwähnen ist, gibt es zudem ein Grundlagen-Tutorial, das sich hauptsächlich mit den hier erwähnten Punkten aus Sicht des Mappers beschäftigt.

Natürlich zählt dieser Guide nur grobe Anhaltspunkte auf, um Ideen zu geben, wie man Feedback für die Maps von anderen aufbauen kann und was wichtige Aspekte beim Mappen sind. Natürlich findet mit der Zeit jeder seinen eigenen Stil, jeder gewichtet bei Votes verschiedene Aspekte unterschiedlich. Wir hoffen dennoch, dass ihr diesen Guide als hilfreich empfindet und vielleicht auch den einen oder anderen erwähnten Aspekt in Zukunft beim Bewerten von Maps beachtet.
Bei Verbesserungsvorschlägen zu diesem Guide, könnt ihr euch jederzeit an die Bereichsmoderation wenden.