Problematische Frauendarstellungen in den Medien

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  • Was mir bis zu dem Video auch nie aufgefallen ist, aber interessant, werde ich mal drauf achten.
    Aber dann haben wir doch folgendes Problem: Wenn man weibliche "Bösewichte" klassisch böse kodiert, dann haben wir das Problem was du beschrieben hast. Würde man sie männlich kodieren hätte man wieder das Problem, dass sie letztendlich "Männer mit Brüsten" sind. Und wenn man keine weiblichen Antagonisten einbaut, würde mann Frauen doch irgendwie die Eigenschaft absprechen, dass sie... naja... aktiv sein können...

    Eben das ist das Problem. Die Gegnerrollen sind meistens ohnehin sehr weiblich codiert und würde mann aktuell Frauen in diese Rollen setzen (was gerade im Young Adult Bereich ja auch vermehrt passiert), werden entsprechend verweiblichte Gegnerstereotypen noch mehr verstärkt. Um entsprechend eine Entwicklung zu bekommen, müssen halt wirklich erst vielschichtige Heldinnen aufgebaut werden. Wenn sich diese starke Genderisierung von Eigenschaften aufhebt dann ist es auch leichter einen weiblichen Gegenspieler einzufügen, der nicht extrem negativ auffällt.


    Der Zuschauer muss auf jeden Fall den Helden mögen, der muss wirklich ein Held sein. Was man halt gern mit "im Grunde ein guter Kerl" beschreibt.

    Nun, zumindest da muss ich sagen, dass man mittlerweile ja durchaus einen ziemlichen hang in bestimmten Zielgruppen zumindest für den Antihelden hat, der ein im Grunde ziemliches Arschloch ist, dass aus eher zwilichtigen Gründen das richtige tut. Teilweise IMHO schon ein wenig zu sehr.


    Den Sinn hinter dieser Regel verstehe ich nicht ganz. Nach dem System gings ja darum zu sehen, welcher Film Frauen gut darstellt.
    Aber warum ist der Punkt relevant?

    Nein. Beim Bechdel Test geht es nicht darum, ob der Film Frauen gut oder schlecht darstellt. Im Bechdel Test ist es überhaupt nicht relevant, ob die Frauen übelstes Klischee sind oder komplexe Charaktere. Es geht nur um die zahlenmäßige Repräsentation von Frauen in Filmen und die Tatsache ob zwei weibliche Charaktere auch einmal miteinander reden dürfen, sagt durchaus etwas darüber aus, ob diese weiblichen Charaktere wirklich relevant sind.


    Das stimmt. Das man in der Werbung immer nur Brüste als Reizmittel benutzt finde ich generell lasch und unkreativ.

    Werbung ist noch einmal eine ganz andere Sache - über die ich hier allerdings nicht reden möchte, da es dazu einen eigenen Thread gibt ;)


    Hier möchte ich anmerken, dass du etwas zu selten mit Beispielen um dich wirfst.

    Der Startpost hatte auch so schon 8 Seiten. Hätte ich zu allem Beispiele genannt... Zumal ich die Leser dann doch für intelligent genug halte, soweit denken zu können - zumal etwa 90% aller weiblichen Charaktere in das Schema fallen:
    Katniss Everdeen trifft keine eigene Entscheidung außer für ihre Schwester in den Hungerspielen anzutreten. Davon abgesehen ist sie durchgehend passiv und lässt sich in Rollen drängen, hat aber keine Agenda. Sie ist ein Spielball der politischen Mächte.
    Bella Swan hat selbst zwar Interesse an Edward, handelt aber nie aufgrund des INteresses. Andere Handeln, sie gerät in Probleme, sie reagiert. Sie treibt selbst keine Handlung an.
    Weibliche Charaktere haben sehr selten eine eigene Agenda, die sie verfolgen. Klar, sie tun eventuell (selbst dass ist ja nicht gegeben) etwas, um am Leben zu halten, schmieden aber keine Pläne und bringen generell selbst praktisch nie durch ihre Taten die Handlung ins Rollen.


    Hast ja schon gesagt, dass es Ausnahmen gibt. Was mir aber auffällt. Es gibt wenig mittelalte Charaktere, zumindest in wichtigen Positionen. Also Frauen zwischen 35 und 50. Diese sind nicht mehr so hübsch, oder interessiert an der Liebe, wobei man auch da beides machen könnte.

    Aber selbst die sind sehr, sehr selten. Und nicht selten am Ende eher antagonistisch.


    Die Charas aus K-On. Weil man keine Liebesgeschichte einbaut, trotz guten Gelegenheiten.

    Ähm, gerade die Charaktere aus K-On sind eher ziemliche Negativbeispiele. Ich überlasse es an dieser Stelle einmal @Unovian zu erklären, warum.


    So täuscht sie Beweise für eine Vergewaltigung vor, um einen Computer zu schnorren, oder benutzt bewusst ihre Weiblichkeit um bei einem Baseballspiel einen unfairen Vorteil zu bekommen.

    Genau solche Aktionen machen auch Haruhi zu einem extremen Negativbeispiel. Sie zeigt zwar durchaus gemischte Stereotype (wobei sie allerdings zunehmend in die passive Rolle verfällt), belästigt dabei aber permanent Leute sexuell und tut auch mehrfach Dinge, die den "Die Frau lügt, wenn sie Vergewaltigung sagt" und "Eigentlich will sie es ja selbst" Stereotypen verstärkt. Da hat @Bastet vollkommen Recht.


    Ich sehe es genauso "problematisch" (extrem ausgelebt), wenn es gefeiert wird, dass zwei Leute nicht zusammengekommen sind.
    Als wäre es für den weiblichen Charakter (und zwar NUR für den weiblichen Charakter) fast schon diffamierend in eine Beziehung zu kommen und ein Loveinterest zu sein

    Darum geht es nicht. Es geht zum einen darum, dass eben die meisten weiblichen Charaktere einzig und allein dafür existieren in einer Beziehung zu landen und dies als der oder zumindest ein zentraler Aspekt ihres Charakters dargestellt wird, was absolut diffamierend ist, da es den "Frau braucht Mann" Stereotypen nur verstärkt.
    Zum anderen geht es auch darum, dass effektiv jede andere Art einer Beziehung zwischen Mann und Frau in den Medien prinzipiell als Minderwertig dargestellt wird und effektiv das Bild vermittelt wird, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau nur möglich ist, wenn die Frau schon in einer Beziehung ist, was natürlich den Mann - sofern er nicht selbst in einer Beziehung ist - nicht davon abhalten wird zumindest sexuelles Interesse zu haben. Was für beide Seiten ziemlich diffamierend ist.


    >Katniss
    Sie ist einfach großartig, mehr dazu hab ich anderer Stelle geschrieben

    Sie ist ein unglaubliches Negativbeispiel und es fällt mir nachwievor schwer, nachzuvollziehen, warum du sie magst, wo sie doch effektiv nur Eigenschaften zeigt, über die du sonst hier herziehst.
    Sie ist absolut respektlos gegenüber so ziemlich jeder anderen Person in ihrem Umfeld. Egal ob diese ihr helfen wollen oder nicht. Sie sieht es auch nicht, wenn ihr jemand helfen will, reagiert ablehenend und zickig, wenn sie es merkt. Dazu ist sie absolut egoistisch und schert sich effektiv um niemanden, außer sich selbst, weshalb sie die Tendenz hat, Leute um sich zu sammeln, die sich von ihr Abhängig machen, was sie sogar selbst zugibt (Prim, Rue und allen voran Peeta). Aus diesem Grund - und nicht aus Liebe - geht sie am Ende auch eine Beziehung mit Peeta ein.
    Ja, super sympathische Heldin. *sarkastisch klatscht*


    Dazu kommt eben aus der Sicht der oben beschriebenen Probleme: Bis auf ihre Neigung Leute von sich abhängig zu machen, um sich dadurch besser zu fühlen, ist sie durchgehend mit maskulinen Eigenschaften codiert - ist effektiv das Mannsweib, über das du so gerne herziehst. Und dabei ist sie dennoch vollkommen Passiv und ergreift selten die Initiative oder hat eine wirklich eigene Agenda, die sie aktiv verfolgt.


    Sie ist eine ziemlich schlechte Darstellung. Und ein schlechtes Vorbild.


    Ich finde eigentlich nicht, dass es mehr Ausnahmen gibt

    Doch, die gibt es. Erst einmal gibt es weit mehr Helden, die nicht dem üblichen Klischee des Aggressors entsprechen, sondern verschiedene andere Rollen einnehmen. Auch ist es so, dass gerade in der modernen Welt immer mehr Filme "den Hacker/Computernerd" als Hauptcharakter haben. Natürlich noch neben dem klassischen Underdog der durch eine gewisse wittyness anstelle von grober Gewalt sein Ziel erreicht. Dazu kommt, dass es in fast jedem Film mindestens einen Sidekick gibt, der andere Eigenschaften erfüllt, selbst wenn der Hauptcharakter wirklich das Klischee Muskelpaket sein sollte. Diese Sidekicks sind dabei nicht immer Comic Relief und retten durchaus auch mal den Tag - weit häufiger, als es das Tokenchick tut.

  • Weil ich bei meinem Post gestern etwas in Eile war, möchte ich nochmal auf ein paar der Fragen aus dem Startpost eingehn:
    Gibt es einen Film/eine Serie mit weiblichen Hauptcharakter, der euch besonders gut gefallen hat?

    • Legend of Korra: Korra war mir zwar am Anfang etwas unsympathisch, weil sie halt doch etwas zu sehr dem "Strong Independet Woman"-Klischee entsprochen hat, und das nicht auf die gute Art, aber hat dann durchaus eine sehr schöne Charakterentwicklung bekommen und ab Mitte Staffel 2 bis Staffel 3 mochte ich sie tatsächlich ganz gerne.
    • Agent Carter: Sie war halt kompetent und konnte auch mal ordentlich zuhaun, aber sie wurde deswegen nicht unbedingt als männlich kodiert. Und ich glaube sie musste auch nie gerettet werden.
    • Gravity Falls: Wir gehn mal von Mabel als gleichberechtigtem Hauptcharakter aus. Sie ist halt sehr übertrieben "girly", was zwar oft als Comic Relief genutzt wird, aber auch nicht negativ dargestellt wird. Abgesehen davon ist sie auch ein durchaus komplexer Charakter.


    Welche der genannten Probleme sind euch selbst schon einmal aufgefallen?
    Bis vor ein paar Jahren wären mir solche Sachen tatsächlich nicht aufgefallen. Also ich hab zwar gesehen, dass die meisten Hauptcharaktere männlich sind, und es in Heldengruppen halt mal die eine Quotenfrau (und manchmal auch den Qutenschwarzen) gab, aber als Junge denkt man da wohl irgendwie nicht so wirklich drüber nach (was ja auch eins der angesprochene Probleme ist). Wobei mich solche Sachen wie: "Der Hauptcharakter ist total stark und kommt immer mit dem Quotenmädchen zusammen" tatsächlich ziemlich gestört haben.



    Gibt es bestimmte Arten weiblicher Charaktere, die ihr gerne öfter sehen würdet?
    Gut gemachte weibliche Antagonisten, aber das Problem haben wir ja besprochen^^
    Ich setzte da relativ viel Hoffnung in die Homeworld Gems bei Steven Universe, dass sie gute Gründe dafür haben, warum sie so "böse" sind. Und dass sie auch bitte nicht alle eine Redemption verpasst bekommen.



    Diese Sidekicks sind dabei nicht immer Comic Relief und retten durchaus auch mal den Tag - weit häufiger, als es das Tokenchick tut.

    Wobei es dann oft die Comic-Relief Sidekicks sind, die dann die "unmännlichen" Klischees abbekommen, über die man lachen kann.

  • @Alaiya
    Hm, es geht eher darum, dass Katniss in dieser Welt lebt, in der sie lebt - und da sie sich anfangs für Prim praktisch opfert, seh ich es sonst nicht so eng, wenn sie mal egoistisch ist. Sie fühlt sich sehr stark als die Beschützerin gegenüber Schwächeren oder/und Jüngeren, da ein Abhängigkeitsverhältnis hineinzuinterpretieren versteh ich nicht oder find es übertrieben.
    Nebenbei glaub ich, dass sie Peeta durchaus liebt. Halt anders als Gale, aber sie hat auch bei ihm die Tendenz stark beschützend zu sein. Man kann aber generell festhalten: Man will niemanden mit dem Leben beschützen, der einem egal ist.
    Gale braucht das halt nicht so sehr.
    Dass sie für Peeta im vollen Bewusstsein welcher Gefahr sie sich aussetzt, zum Füllhorn zurückläuft, als er verletzt ist, ist nunmal auch keine egoistische Handlung. Die Sache mit den Beeren war zwar ein sehr guter, strategischer Schachzug, aber sie hätte ihn abmurksen können, auch wenn er vorher seine öffentlich seine Liebe gestanden hat. In einer lebensgefährlichen Situation ist dir die PR wohl egal … oder zweitrangig. Effektiv war der Schachzug in jedem Fall und darauf kommt's doch in einer Ausnahmesituation an: dass man da rauskommt.


    Ich mag ihre spätere Entwicklung nicht besonders, aber ich mocht sie am Anfang mehr als im weiteren Verlauf / Ende. ^^"


    Dass sie Peeta und Haymitch gegenüber am Anfang nicht unbedingt aufgeschlossen war, sollte auch klar sein.
    Peeta war einer ihr potentieller Mörder (und umgekehrt), der eventuell nur so tun könnte, als wäre er in sie verliebt, um das Mitleid der Sponsoren zu bekommen… und Haymitch war als Säufer auch nicht ihr größter Hoffnungsschimmer.
    By the way, ist man in einem solchen System und in der Situation sowieso jedem gegenüber misstrauisch, den man nicht bestens kennt. Jeder könnte ev. doch zur Regierung gehören und/oder dich heimlich umbringen wollen.


    Die Rebellion wollte sie nicht unbedingt, das nehm ich ihr auch ab, aber dann war sie auch nicht mehr aufzuhalten und sie steckte mittendrinnen.

  • Es wurde ja lange nichts mehr in diesen Thread geschrieben.
    Ich habe in der Werbung gesehen dass irgendwann in der nächsten Zeit ein recht guter Film kommt, der Beautiful creatures heißt.
    In den Kritiken die ich gehört habe wurde er als "das gute Twilight" bezeichnet und das denke ich eigentlich auch.
    Tatsächlich könnte man sagen, dass das Drehbuch darauf aus ist eine Fantasie Liebesgeschichte wie Twilight zu schaffen, nur ohne die selben Fehler zu machen.
    Der weibliche Protagonistin ist in dem Fall klar der starke Part in der Beziehung und hat mehr in ihrem Leben als einen Jungen.
    Der Junge ist sehr passiv, ohne dabei zum gesichtslosen Schwächling zu verkommen. Außerdem geht ihre Verbindung über zufällige Verliebtheit hinaus und ist für die Charaktere auch zweckmäßig.
    Hinzu kommen einige interessante Abschnitte im Plot, wie eben der auf dem das ganze Movie aufbaut. Die Selbstbestimmung, aber auch Entfremdung und das Leben nach dem man einen Verlust erlebt.
    Es hieß laut der Kritik der Film bekam keine besondere Aufmerksamkeit. Wundert mich nicht, da es immerhin gut geschrieben war, logisch, nicht überdramatisch, lockere Witze hatte, kein so klares Gut und Böse, starke weibliche Charaktere... alles Dinge die nicht in einen erfolgreichen Film gehören, fürchte ich.


    Mein eigenes Urteil war, dass der Film kein Meisterwerk war, aber sehr gut unterhalten konnte, obwohl das Genre absolut nicht meines war und dass der Film richtig viel sehr gut gemacht hat. Deshalb würde ich ihn als überdurchschnittlich einstufen und empfehlen, vor allem wenn man auf das Genre Romantik steht.


    Deshalb sage ich, das es viel mehr solche Filme geben müsste. Davon abgesehen fand ich hier gerade eine nette Liste warum der Film sich von dem ähnlichen Twilight so deutlich abhebt.
    http://www.wetpaint.com/5-reas…ight-will-ever-be-765251/

  • Moin Moin^^


    Also zunächst einmal: Eine große Äußerung bezüglich der einzelnen Punkt folgt zu einem anderen Zeitpunkt, das würde dann doch ein ziemlich langer Post werden vermute ich.


    Allerdings ist mir beim lesen des Titels, direkt eine "interessante" Geschichte eingefallen die ich vor kurzem hörte.


    Hierbei geht es um das Spiel "Life is Strange", bestimmt vielen bekannt. Wer es nicht kennt:
    Ein recht beliebtes 3D-Adventure, das einen ziemlich in den Bann zieht und viel Atmosphäre und Gefühle bietet, vor allem stark auf den WEIBLICHEN Hauptcharakter Max zugeschnitten ist.


    Wieso ihr hier grade das weiblich so betone?


    Die Entwickler haben bei vielen Publishern angefragt, ob sie eine Zusammenarbeit wünschen. Und nahezu ALLE die angefragt wurden, haben wohl abgelehnt, weil sie nicht mit einem weiblichen Hauptcharakter zufrieden sind, erst Square Enix hat sich dann dazu "erbarmt".


    Wie ich das gehört habe, hab ich mich auch nur gefragt was das denn soll?
    Die komplette Geschichte und alles, das passt kein bischen zu einem männlichen Hauptcharakter, also wieso sollte man so sehr darauf pochen? Ist es noch immer so normal, dass eine Frau keine Hauptrolle in einem Spiel einnehmen kann? Außer natürlich sie hat große Brüste und Knarren! Ich komm mir bei solchen Aktionen echt vor, wie noch im 18 Jahrhundert, sowas sollte es doch heute nicht mehr geben!


    An sich lässt es mich ja ziemlich kalt, ob ein Hauptcharakter männlich oder weiblich ist, aber in dem Fall wars dann sogar mir mal zu viel...


    Naja...diese kleine Gegebenheit wollte ich einmal mit euch teilen, wie gesagt sie kam mir einfach direkt in den Sinn ;)


    Der große Post kommt dann demnächst mal.


    Grüße,
    ~~Shin~~

  • Ich spiele gerade Zero Escape Vol. 1: 999 (ja, ich bin etwas hinterher mit meinen Entdeckungen...) und die Darstellung der Frauen in dem Spiel regt mich tierisch auf. Hinter dem Spiel steht relativ klar ein japanisches Team, und es ist unglaublich, wie die Entwickler wirklich kein einziges problematisches Klischee haben liegen lassen. Es gibt drei weibliche Charaktere, von neun insgesamt. Die Animation ist im Mangastil gehalten. Charakter 1 ist halb nackt, extrem unsympathisch und wird auch von den anderen Charakteren für ihre herrische Art sofort gehated. Charakter 2 ist ein kleines, weinerliches Mädchen, dessen emotionale Reaktionen darin bestehen, unhörlich zu murmeln oder Leute anzubrüllen. Charakter 3 ist ein fiebriges, hübsches Mädchen, Loveinterest und so passiv, dass es weh tut. Im Spiel sind alle in Lebensgefahr, aber die Mädchen müssen vor allem davor beschützt werden,dass sie nicht dauernd in Ohnmacht fallen. Als Sahnehäubchen gibt es dann hin und wieder wirklich dumme anzügliche Witze.


    Ich finde das Spiel sonst spannend und gut gemacht, aber mein Würgreiz in diesen Situationen schmälert den Spielspaß sehr, wenn wieder ein weiblicher Charakter zur Seite gestellt wird, weil das besser für sie ist, wenn wieder ein weiblicher Charakter verschämt die Augen niederschlägt oder nicht weiter weiß, ...


    *rant Ende, Mogelbaum over and out*

  • Charakter 1 (Ich vermute du meinst Lotus) erschien mir jetzt nichtmal so unsympatisch...sie ist halt eine Frau die sich nicht sofort alles sagen lässt....zum halb-nackten...naja ok...kann man mögen oder nicht, ist halt stark an ne andere Person angelehnt, die du im zweiten Teil noch kennen lernen wirst.


    Charalter 2 (Clover wie ich vermute) ist halt ein kleines Kind die auch nicht grade eine gefestigte Persönlichkeit hat...genaueres kann ich da auch nicht sagen, ist leider storyrelevant ;) Aber zumindest nach dem True Ending kann ich schon ganz gut verstehen, wieso sie so ist...Virtues Last Reward wird dir hier vielleicht auch nochmal helfen, den Charakter besser zu verstehen.


    Charakter 3 (hier bleibt ja eigentlich nur noch June übrig) ist natürlich auch nicht die aktivste Figur der Geschichte (einerseits wegen dem Fieber, wo drüber du aber auch noch mehr erfahren wirst) und andererseits auch aufgrund ihrer Vergangenheit...


    Spiel das Spiel halt mal zuende, dann wird sich unter Umständen der größte Teil schon klären ;)


    Achja btw: Etwas anzüglichere Witze sind halt son Japano-Ding, ich hab da jetzt eigentlich nicht groß was anderes erwartet...wobei mir solche Witze nicht wirklich in Erinnerung geblieben sind, zumindest fällt mir grade nichts großes ein....


    Naja wollt ich halt mal dazu sagen....


    Grüße,
    ~~Shin~~

  • Ich werds auf jeden Fall zuende spielen, dafür ist es zu spannend. ;)


    Ein Witz war zB im Maschinenraum. Santa sagt zu einer Treppe, dass die interessant geformt ist, mit einem Absatz zwischendrin, aus Gittermetall, dass man unbedingt Clover (June?) herbringen müsste. Also implizit, damit man ihr unter den Rock gucken könnte. Da war noch ein anderer, ähnlich "gut"... Hab ich aber wieder vergessen.

  • Klar, einfach weil es plainly hilarious ist. Ich sehe nicht, wie man da Sexismus reintun kann, besonders weil June (die weibliche Partei in diesem Gespräch) Junpei vorher und nachher tierisch angemacht hat. Sie hat da die übelsten Witze abgezogen, die sowohl ihn als auch sie in einem diversen Akt darstellen und diverse andere Dinge. Wenn du da Junpei die Täterrolle bzw allgemein den entwicklern die Täterrolle aufdrängen willst, dann darf ich doch wohl bitten.


    Außerdem wieso sollten das Frauen nicht witzig finden? Ist doch lustig wie das ganze Gespräch auf einem Missverständnis beruht. Außerdem steht doch Junpei als Idiot dar. Verstehe nicht, wieso du dich darüber aufregen kannst.

    Ich antworte mal hier darauf, weil das ja nicht mehr zu dem Zitatetopic passt.


    Vor ein paar Tagen habe ich hier schonmal kurz zusammengefasst, dass mich die Darstellung der weiblichen Charaktere in dem Spiel grundsätzlich stört. (Nur um das gleich zu sagen, ich mag das Spiel trotzdem. Und ich hab auch immer noch kein gutes Ende gefunden... ^^) Die sind alle sehr passiv - und wenn sie aktiv werden, auf eine wirklich seltsame Art (Clover...). Die einzig positive Szene ist die, in der Lotus diese Computer da hackt und kompetent auftritt.


    Zu dem Gespräch - ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, dass sie ihn vorher oder nachher anmacht. Aber ich meine, dass da kurz vorher auch eine Entscheidung über den Spielverlauf getroffen wird, vielleicht ist da einfach meine Erfahrung mit dem Spiel eine andere. Aber das ganze Gespräche an sich fand ich eher mäßig witzig und vor allem dämlich. Kann mir keiner erzählen, dass man das nicht nach spätestens zwei Missverständnissen checkt - und dann ist es auch sehr seltsam, mal unterstellt, er checkt es wirklich nicht, dass es so von jetzt auf gleich heftigst explizit sexuell wird. Und dann kann man als männlicher Charakter natürlich davon ausgehen, dass die alte Freundin aus Kindertagen in einer lebensbedrohlich beschissenen Situation in erster Linie darüber nachdenkt, mich in einem Fahrstuhl flachzulegen... Nee, also, nee... ^^ Was hat er denn für eine Vorstellung von ihr? Erst darf sie sich keine Leichen angucken, denn sonst fällt die Arme ja um, und ihr Fieber ist auch so schlimm, dass er sie dauernd auffangen muss - aber kaum sind sie allein, wird sie zur wilden Sexgöttin oder wie?


    Also zusammengefasst fand ich das einfach nicht besonders witzig oder geistreich. Eine ähnliche Szene mit tausend Missverständnissen und Wortspielen, aber über irgendein alltägliches Ding hätte ich riesig gefeiert. Aber Sex als Zutat, auf Kosten (beider) Charaktere find ich nicht so toll.

  • Warnung: Dieser Post beinhaltet massive Spoiler zu den Spielen "999: 9 Hours 9 Persons 9 Doors", "Virtue's Last Reward" und evtl "Zero Time Dilemma".



    Die einzig positive Szene ist die, in der Lotus diese Computer da hackt und kompetent auftritt.

    Also nur wenn Frauen - absichtlich oder unabsichtlich - in einem Videospiel gut dargestellt werden, ist das gut bzw positiv für dich? Ist das nicht Sexismus?


    Sie tritt da "kompetent" auf, da es einfach der Charakter ist. Wen haben wir denn sonst? Wir haben Clover, ein junges Mädchen, das noch nichtmal volljährig ist, welches bereits als Kind vor 9 Jahren in das Nonary Game verwickelt war. Heck, dass sie überhaupt stehen kann, ist ein Wunder. Sie ist damals fast gestorben und wäre es wohl wieder - sie müsste rein hypothetisch absolut traumatisiert sein.


    Wen haben wir dann noch? Ah, June, die Kindheitsfreundin, die dieses ganze Spiel inszeniert hat, um sich an 4 Leuten zu rächen und diese kaltblütig zu ermorden, sowie sich selbst in der Vergangenheit zu retten. Findest du das nicht auch kompetent oder hast du das Spiel überhaupt gespielt?


    Außerdem haben wir Lotus. Das Outfit ist fragwürdig, aber ihre Story sagt, dass sie Programmiererin ist und als Hobby gerne tanzt.


    Zu dem Gespräch - ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, dass sie ihn vorher oder nachher anmacht.

    Das passiert einfach so verdammt oft, dass es schon lächerlich ist.


    Ich gebe ein Beispiel:
    "Junpei, your chunk of meat is rock-solid!"



    er checkt es wirklich nicht,

    FUN FACT:
    Alles auf dem unteren Bildschirm ist in Wahrheit June. Also alles, was eigentlich Junpei sagt (zumindest denken wir das), denkt in Wirklichkeit June.


    Auch.. den fast gesamten Dialog mit June über den Aufzug. Sie will sich einfach nen Spaß erlauben.


    Erst darf sie sich keine Leichen angucken, denn sonst fällt die Arme ja um

    Und als sie sich mal eine Leiche angeschaut hat... ist sie auch umgefallen. Sie hat sich an der Wand zusammengekauert und hat geschrien.



    und ihr Fieber ist auch so schlimm, dass er sie dauernd auffangen muss

    Dieses Fieber kommt davon, dass sie gerade bei lebendigem Leibe verbrannt wird. Diese "Fiebermomente" kamen, als du dich vom wahren Ende entfernt hast und gaben June das exakt selbe Gefühl wie als ob sie bei lebendigem Leibe verbrannt worden wäre.


    Also ja, das Fieber ist "überhaupt nicht schlimm".


    Also zusammengefasst fand ich das einfach nicht besonders witzig oder geistreich. Eine ähnliche Szene mit tausend Missverständnissen und Wortspielen, aber über irgendein alltägliches Ding hätte ich riesig gefeiert. Aber Sex als Zutat, auf Kosten (beider) Charaktere find ich nicht so toll.

    Wenn es über ein alltägliches Ding gehen würde, würde niemand lachen. "ACH BANK, DU MEINTEST DIE BANK FÜRS GELD AUSRAUBEN, ICH DACHTE DIE PARKBANK AHAHAHAHA".


    Ich finde du vergewaltigst die Spiele etwas zu sehr - Storylastige Spiele sollen nicht darauf achten, dass irgendetwas politisch korrekt für jeden oder "in Ordnung" ist, sondern sie sollen eine Geschichte erzählen. Wenn jetzt alle Frauen sexsüchtige Nymphomanen sind und die Männer wodkatrinkende Revolverhelden, dann ist das halt so. Du kannst nicht sagen "Ne, das passt jetzt nicht" - man würde das Spiel verändern, die Story verändern und zur Unkenntlichkeit verkrüppeln.

  • -_- Wofür gibt es denn ne Spoilerfunktion hier...


    Es hätte gereicht mir zu sagen, dass sich das alles nochmal dreht.



    Ich will auch keine Geschichten umschreiben oder verdrehen - ich frage mich bei sowas nur immer, ob man nicht einen ähnlichen Effekt oder eine ähnliche gute Geschichte mit (von Anfang an...) starken Frauencharakteren hätte erzählen können. Stories über sexsüchtige Nymphomaninnen und Revolverhelden finde ich langweilig und pointless, wenn das alles ist, was die Charaktere definiert.

  • Zuerst mal finde ich es echt cool, dass du so ein Thema ansprichst, ich habe das bisher noch nicht wirklich auf Foren oder anderen Plattformen gesehen (okay, es ist ein Pokémon-Forum). Ich teile dein Meinung und stimmte dir zu deinen Punkten etc 100% zu..
    Leider bin ich es ziemlich satt, dass Frauen A sexistisch af gezeigt werden, oder B hilflos, dumm oder unnütz. Klar, ist das weitaus nicht bei allen Filmen so, aber man könnte an diesem Punkt unmengen von Filmen, Comics oder allgemein Figuren aufzählen.
    Natürlich gibt es auch Frauen die Coolness oder Stärke vertreten, davon gibt es aber viel zu wenig, und an den Statistiken anzusehen, gibt es mehr des anderen Falles. Genau solche Dinge, verderben mir den Spass an einem ganzen Film, nur weil di Regisseure die geniale Idee hatten, die Frau so extrem sexistisch darzustellen, dass es schon wieder ekelhaft wird. Und versteht mich nicht falsch, ich bin keine Femministin.



    Wir hätten da das Musterbeispiel: Suicide Squad. Früher was es ein Comic, und nun wurde er verfimt und wird in 5 Tagen im Kino ausgestrahlt. Die Figuren wurden mehr oder weniger aus den Comics übernommen. Die Männer haben Ganzkörperanzüge, oder ganz normale Kleidung an, jedenfalls laufen sie nicht nackt rum. Die Frauen werden in enge Kleidung gesteckt, vor allem fällt mir da Harley Quinn (Margot Robbie) auf, die ein kurzes T-Shirt und Hosen anhat. Naja, die Hosen erinnern mich wohl eher an Unterhosen oder ein Bikiniunterteil. Und wie diese Figur im Film dargestellt wird, finde ich einfach nur doof. Ich hätte mich den Film gerne angesehen, nur kotzt mich sowas wirklich an, sorry^^
    Naja, es wäre ja nicht das erste mal, dass Margot Robbie eine solche Rolle vertritt, oder? Ich erinnere mich da an 2013, Wolf of Wallstreet. Keine Ahnung wie ihre Rolle hiess, es ist mir auch relativ egal. Jedenfalls spielte sie dort eine Rolle, die mir den ganzen Film zerstört hat. Sie hat Leonardo di Caprio und seine Ehefrau (im Film) auseinandergebracht, weil er mit ihr fremdging. Auch im späteren Verlauf des Films sieht man sie eher selten mit mehr als Unterwäsche rumlaufen. Und nicht nur Margot Robbie hatte eine sexistische Rolle, sondern ca 70% der Frauen die mitgespielt haben, aber gut.
    Das war übrigens nicht der einzige Fall, in dem sich ein Hollywood-Paar scheiden liess, weil es in einem Film zu heiss umherging. Ich kann mich da noch an Brad Pitt erinnern, oder?



    Okay, es war schlussendlich doch mehr, als ich eigentlich sagen wollte, und ihr haltet mich wahrscheinlich für vollkommen durchgeknallt, und denkt, dass ich noch das Weltbild des Mittelalters besitze, aber naja.
    Ich finde es einfach schade, Suicide Squad sowie Wolf of Wallstreet wären zwei sehr interessante Filme gewesen, hätte man die Frauen weggelassen oder einfach anders dargestellt, wahrscheinlich hätten die dann leider nicht mal die Hälfte ihres Einkommens eingenommen.
    Bitte erhängt mich jetzt nicht^^

  • Ich erinnere mich da an 2013, Wolf of Wallstreet. Keine Ahnung wie ihre Rolle hiess, es ist mir auch relativ egal. Jedenfalls spielte sie dort eine Rolle, die mir den ganzen Film zerstört hat. Sie hat Leonardo di Caprio und seine Ehefrau (im Film) auseinandergebracht, weil er mit ihr fremdging. Auch im späteren Verlauf des Films sieht man sie eher selten mit mehr als Unterwäsche rumlaufen. Und nicht nur Margot Robbie hatte eine sexistische Rolle, sondern ca 70% der Frauen die mitgespielt haben, aber gut.

    Okay, die Kritik an dem Film kommt mir doch sehr weit hergeholt vor. Margot Robbie verkörpert im Film die Rolle des Models Naomi. Der Film basiert ja auf dem Buch von Jordan Belfort, der darin sein Leben aufschreibt. Ob das nun immer zu 100% der Wahrheit entspricht, sei mal dahingestellt, aber Margot Robbie spielt ja nicht das Model Naomi, weil das so geil ist und weil man Ehebruch feiern möchte, sondern weil Jordan Belfort das Model Naomi so beschreibt. Warum sollte man diese Person, die es vermutlich tatsächlich so gegeben hat und die sich wohl auch ziemlich genau so verhalten hat, anders darstellen, weil dir das sexistisch vorkommt? Zumal Naomi nichtmal annähernd als weibliches Ideal gefeiert wird, genausowenig, wie die vielen Prostituierten, die du scheinbar meinst, als Ideale hervorgehoben würden. Nichtmal Jordan Belforts Verhalten gegenüber Frauen (oder das seiner Kollegen) wird irgendwie als positiv gefeiert, also frage ich mich doch, warum du dich bei diesem Film über Sexismus aufregst. Die vielen Frauen, die doch recht häufig knapp bis fast unbekleidet rumlaufen, dienen eher zur Veranschaulichung des völlig überzogenen Lebensstils von Jordan Belfort. Eher wird noch kritisiert, dass er Frauen zu Objekten macht, als das es tatsächlich zelebriert wird.

  • @Flunkifera
    Zum Betrug gehören aber immer zwei, möcht ich nur dazugesagt haben und da ist nicht nur das böse Model Schuld.


    Zitat

    Natürlich gibt es auch Frauen die Coolness oder Stärke vertreten, davon gibt es aber viel zu wenig, und an den Statistiken anzusehen, gibt es mehr des anderen Falles.

    Die Coolness und Stärke, die du meinst, ist oft nichts als primitives Draufhauen. Das sind oft dumme Zicken, die nur oberflächlich stark wirken. :rolleyes:
    Actiongirls gut und schön, aber deswegen sind sie kein "besseres Vorbild", sondern passen nur gut in bestimmte Filmgenres hinein.


    Zitat

    Die Frauen werden in enge Kleidung gesteckt, vor allem fällt mir da Harley Quinn (Margot Robbie) auf, die ein kurzes T-Shirt und Hosen anhat. Naja, die Hosen erinnern mich wohl eher an Unterhosen oder ein Bikiniunterteil. Und wie diese Figur im Film dargestellt wird, finde ich einfach nur doof. Ich hätte mich den Film gerne angesehen, nur kotzt mich sowas wirklich an, sorry^^

    Tja und ich schau mir zu 70 % den Film wegen Harley an und ich mag auch ihr Outfit extremst gern. ;P
    Manche Leute wollen nur den Film genießen, nicht (ihre) reale Probleme auf fiktive Charaktere abwälzen.
    Außerdem hat das andere Mädel auch einen Ganzkörperanzug an und es gibt genug Oben-Ohne-Bilder von Männern. Sex sells, ist nicht schön, ist aber leider so.


    Zitat

    Naja, es wäre ja nicht das erste mal, dass Margot Robbie eine solche Rolle vertritt, oder?

    Kann es sein, dass du einfach was gegen die Frau hast? ^^"


    Zitat von Mogelbaum

    Erst darf sie sich keine Leichen angucken, denn sonst fällt die Arme ja um...

    Hast du denn Ahnung wie Menschen reagieren, wenn sie zum ersten Mal eine Leiche sehen oder sogar einen Menschen - oder auch nur ein Tier - sezieren müssen? ^^"
    Hör dich bei (Vet)Medizin- und Biostudenten um, bei Forensikstudenten, bei Leuten aus der Polizeischule oder Sanitätern, denen (fast) einer wegstirbt. Dann wirst du sehen, dass das unter anderem eine sehr reale Reaktion sein kann. Gut, Ohnmacht ist vll. selten, aber sehr mitgenommen, ja. "Die Arme" reagiert nur menschlich. Jedenfalls sollte iwo ein WC oder Mülleimer für viele in der Nähe bereitstehen. :pflaster:


    Zitat von Mogelbaum

    und ihr Fieber ist auch so schlimm, dass er sie dauernd auffangen muss

    Ich kenn jetzt das Spiel nicht und so, aber ich hatte als Kind eine so schwere Lungenentzündung, dass ich zwei Wochen im Spital war und kurz gesagt: Wenn du das schon für unglaubwürdig hältst, warst du wohl nie richtig, richtig krank und kennst kein Fieberdelirium. ^^"

  • Hast du denn Ahnung wie Menschen reagieren, wenn sie zum ersten Mal eine Leiche sehen oder sogar einen Menschen - oder auch nur ein Tier - sezieren müssen? ^^"
    Hör dich bei (Vet)Medizin- und Biostudenten um, bei Forensikstudenten, bei Leuten aus der Polizeischule oder Sanitätern, denen (fast) einer wegstirbt. Dann wirst du sehen, dass das unter anderem eine sehr reale Reaktion sein kann. Gut, Ohnmacht ist vll. selten, aber sehr mitgenommen, ja. "Die Arme" reagiert nur menschlich. Jedenfalls sollte iwo ein WC oder Mülleimer für viele in der Nähe bereitstehen.

    Hm, das glaube ich wohl. Ich habe bisher "nur" wirklich unschöne Fotos im Rahmen des Studiums gesehen, und mir wurde auch etwas anders. Aber das ist nicht meine Kritik. Im Gegenteil, da zeigt das Spiel auch, dass der männliche Hauptcharakter genau das empfindet irgendwann und sich übergeben muss. Der Punkt ist eher, dass der männliche Hauptcharakter an der Stelle wie selbstverständlich das Mädel zurückhält - aber alle anderen nicht.
    Genau wie mit dem Fieber - klar ist das glaubwürdig (bzw. in dem Spiel etwas seltsam, weil es mal da ist, mal nicht - aber da gibt es ne Erklärung zu) - der Punkt, der mich störte, ist aber, dass sie dann immer umfällt und er sie heroisch auffängt. Anstatt dass sie wie ein normaler Mensch verlautbart, dass es ihr nicht gut geht und dass sie von selber sich irgendwo hinsetzt und den anderen sagt, dass sie erstmal ohne sie weitermachen sollen.


    Ich weiß, dass ich arg auf dem Spiel rumhacke, und das will ich eigentlich gar nicht mehr. ^^ Es ist nur gerade an solchen Details, denke ich, ganz gut aufzuzeigen, dass man in diesen kleinen Dingen einen Charakter anders und stärker darstellen kann. Weil es auch in kleinen Dingen darauf ankommt, ob sich eine Figur aktiv oder passiv verhält.


    Um mal ein paar positive Beispiel zu bringen: Tenar of the Ring aus dem 2. Earthsea-Buch. (Ursula K. LeGuin schreibt sowieso immer großartige weibliche Charaktere.) Oder eigentlich alle Frauen bei Brandon Sanderson. Der zwar irgendwie immer einen etwas putzig, naiven Umgang mit Sexualität hat - aber seine weiblichen Charaktere sind klug, eigensinnig, manchmal auch dumm, riskieren etwas, ergreifen die Initiative, kurz gesagt. Das sind Charaktere mit Tiefgang, mit einer Geschichte und Problemen. Und keine wandelnden Klischees. Oder Alia von den Messern aus Frank Herberts Dune- die ist ein sehr gutes Beispiel, finde ich, weil sie wirklich kein sympathischer Charakter ist, finde ich. Aber sie tut Dinge und hat einen eigenen Kopf! Aus der Comicsparte auch die Frauen im Sandman, absolut grandios. Und das waren jetzt alles (bis auf Tenar) Nebencharaktere - man muss also definitiv nicht jetzt sämtliche Hauptrollen mit Frauen besetzen, das wäre totaler Unfug.


    Mich stören keine halbnackten Frauen generell, oder überzogene Sexualität oder all das, was man aus den Comics kennt - wenn es eben dazu gehört, wenn es schon immer so war oder was weiß ich. (Ich bin absolut dagegen, alte Geschichten neu und politisch korrekt aufzulegen, das nervt tierisch - auch weil ich die Schnauze voll hab von Recycle-Ideen. Ich bin daher auch eher kein Fan des neuen Ghostbusters. Der alte ist ein absoluter Klassiker, warum musste man das machen? Naja, aber hab ihn zugegebenermaßen auch noch nicht gesehen. Ist der überhaupt schon raus?) Aber wer heute eine Geschichte erzählen will, und es dabei nicht schafft, sich von Stereotypen zu lösen und daher nur passive, schwache Frauen und aktive, starke Männer schreibt, der hat irgendwie den Schuss nicht gehört.

  • Zitat von Mogelbaum

    Genau wie mit dem Fieber - klar ist das glaubwürdig (bzw. in dem Spiel etwas seltsam, weil es mal da ist, mal nicht - aber da gibt es ne Erklärung zu) - der Punkt, der mich störte, ist aber, dass sie dann immer umfällt und er sie heroisch auffängt. Anstatt dass sie wie ein normaler Mensch verlautbart, dass es ihr nicht gut geht und dass sie von selber sich irgendwo hinsetzt und den anderen sagt, dass sie erstmal ohne sie weitermachen sollen.

    So funktioniert das oft nicht. ^^" Wenn man aufgrund von Fieber oder Anämie zusammenklappt, wird dir nicht schleichend iwie komisch, dann sackt dein ganzer Kreislauf innerhalb einer Sekunde zusammen - und du gleich mit.
    Ich bin in der Schule neben einem Mädel gesessen, mit der man normal reden konnte und dann ist sie vom Sessel gekippt. Also ist's mit dem Hinsetzen auch nicht.
    Und glaub mir, wenn du richtig Fieber hast, dann sagst du nicht "Joa, mir geht's ned so toll, ich setz mich mal da her", dann krepierst du halb.


    Und btw versteh ich nicht, wieso Passivität für jedes Mädel das Todesurteil aus Fansicht sein soll. Das ist zumindest um einiges realer.
    Ich wäre auch eine jener "hassenswerten" Prinzessinnen, die nur rumjammern, zicken und sich ängstlich irgendwo verstecken würden.
    Das ist nur die reale Betrachtungsweise, wenn man bedenkt, dass ich schon nörgle, wenn mir die Füße wehtun, ich schmutzig werde oder ein Fingernagel abbricht.
    Passt wem nicht? Deal with it. :cool:


    Zitat

    Aber wer heute eine Geschichte erzählen will, und es dabei nicht schafft, sich von Stereotypen zu lösen und daher nur passive, schwache Frauen und aktive, starke Männer schreibt, der hat irgendwie den Schuss nicht gehört.

    An sich schon, aber weißt du was? Weibliche Charaktere können es oft niemandem Recht machen und jeder Schritt von ihnen wird sozial-politisch instrumentalisiert.
    Und als Hobbyautorin muss ich sagen: Mir geht alles an meinem Allerwertesten vorbei und ich charakterisier jede Person so, wie ich sie haben möchte. Man muss sich nicht dauernd drum scheren, was ein Fremder von deinem Charakter hält.

  • Und btw versteh ich nicht, wieso Passivität für jedes Mädel das Todesurteil aus Fansicht sein soll. Das ist zumindest um einiges realer.
    Ich wäre auch eine jener "hassenswerten" Prinzessinnen, die nur rumjammern, zicken und sich ängstlich irgendwo verstecken würden.
    Das ist nur die reale Betrachtungsweise, wenn man bedenkt, dass ich schon nörgle, wenn mir die Füße wehtun, ich schmutzig werde oder ein Fingernagel abbricht.
    Passt wem nicht? Deal with it.

    Hihihi, okay. ^^ Das mit dem Fieber packe ich auch mal in die Kategorie TIL.


    Nee, nee, also ich will auch nicht so verstanden werden, dass man auf einmal keine passiven, weiblichen Charaktere mehr schreiben darf. Aber ne gute Balance wäre schon schön. (Btw. streiten ein Freund und ich schon längere Zeit darüber, ob Harry Potter ein aktiver oder ein passiver Charakter ist. Er findet das alles furchtbar öde, weil Harry angeblich nie was macht, sondern immer nur Hermine...) Anyway.
    Die Frage ist ja, ob dein Leben dann eine gute Geschichte abgibt oder nicht. ;)


    Naja, und mir entspricht das halt nicht. Ich hätte gerne mehr Bücher und Filme mit weiblichen Charakteren, die Banden anführen, Abenteuer erleben und schlaue Dinge tun. Ich glaube, das hätte die ein oder andere Krise, die ich mit meiner Mädchensein so im Laufe der Zeit hatte, wesentlich verkürzt. Irgendwie fand ich Pippi Langstrumpf als einziges Rollenmodell doch etwas zu abgedreht. Ich wollte lieber sein wie Justus Jonas, Atréju oder all die anderen tausend coolen Jungs in Kinderbüchern. ^^

  • @Mogelbaum
    So ein Unsinn, Harry ist ein ganz normaler Junge und ich hab es eig gemocht, dass er nicht dauernd nur aktiv gehandelt hat.


    Zitat von Mogelbaum

    Die Frage ist ja, ob dein Leben dann eine gute Geschichte abgibt oder nicht. ;)

    Wir kommen ja im Normalfall nicht in solche brenzlige Situationen wie die Charaktere vieler Filme - und ich hab jetzt ehrlich auch mehr Lust auf Couch, Bar und ungefährlichere Aufenthalte in der Natur, als auf Extremsportarten und co. XD


    Zitat von Mogelbaum


    Naja, und mir entspricht das halt nicht. Ich hätte gerne mehr Bücher und Filme mit weiblichen Charakteren, die Banden anführen, Abenteuer erleben und schlaue Dinge tun. Ich glaube, das hätte die ein oder andere Krise, die ich mit meiner Mädchensein so im Laufe der Zeit hatte, wesentlich verkürzt. Irgendwie fand ich Pippi Langstrumpf als einziges Rollenmodell doch etwas zu abgedreht. Ich wollte lieber sein wie Justus Jonas, Atréju oder all die anderen tausend coolen Jungs in Kinderbüchern. ^^

    Aber davon gibt's auch einen dazugehörigen weiblichen Stereotypen und meist ist er sehr unsympathisch. ^^"


    Und wie gesagt: Egal, was ein weiblicher Charakter tut, einem Mädel wird viel mehr auf die Finger geschaut, als ihren männlichen Kollegen. Bei männlichen Charakteren wird seltener gesagt: Er ist aber kein gutes Vorbild für die Jungs!!1
    Das fällt den Leuten va dann ein, wenn's um die Frauen geht. Die MUSS ja ein gutes Vorbild sein und wait... sie muss gar nichts sein, nur weil sich das jemand grad in den Kopf gesetzt hat. Ich bin da vollkommen dagegen, dass man Medien und fiktive weibliche Charas für seine eigene Ideologie missbraucht.


    Es ist auch ziemlich arm, wenn Eltern plötzlich beginnen von einem fiktiven Charakter zu fordern ein Vorbild zu sein. Sei selbst eines, es ist nicht der Job irgendeiner Serie dein Kind zu erziehen. XD


    Außerdem wäre mir wie gesagt eben auch als Erschaffer ieines Mediums ziemlich gleich, ob jemand meine Charaktere als Vorbild nimmt oder erwartet, dass sie welche seien. Ich hoffe mal eher, dass man das nicht tut, aber das ist dann nicht mehr meine Sache. :'D

  • Die Diskussion erinnert mich dezent an die über Quoten-beliebigeminderheithiereinfügen. Bei Kinderserien kann ich das ja durchaus nachvollziehen, da so etwas auf Kinder nun mal anderen Einfluss hat als auf Erwachsene. Aber ansonsten kann einem doch scheißegal sein, ob jetzt alle schwarz, weiß, asiatisch, muskelbepackte Proleten, Nerds, strohdumme Weiber nach der dritten Brustvergrößerung oder Herminen sind. Das Zeug ist Fiktion. Wenn man auch mal nach draußen in die reale Welt, also unter Menschen geht, dann merkt man ziemlich schnell, dass die Darstellungen im Allgemeinen nicht zutreffend und überspitzt sind. Wenn man reale Darstellungen will, kann man ja auch einfach in die Fußgängerzone und Leute beobachten. Warum das als Film wohl kein Schwein interessieren würde, brauch ich hier denke ich nicht näher zu erläutern. Als durchschnittlich intelligenter Mensch sollte man es schaffen, sein Frauen- & Männerbild nicht irgendwelchen Filmen zu entnehmen. Zumal es auch Schwachsinn ist, dass die Darstellungen allgemein so schlimm und fies wären. Klar gibt's solche Fälle, aber genauso viele Gegenbeispiele. Sehe also nicht so den Sinn dahinter sich darüber aufzuregen, dass manche drauf stehen sich einen zu halbnackten Frauen aus Videospielen einen runterzuholen.