Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan

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  • Mittelalterliches RPG mit futuristischen Kriegern



    Tharsis – die blühende Metropole am Fuße des Baums des Lebens Yggdrasil und die Stadt, in der die Explorer Guild (am treffendsten als Erkundergilde zu übersetzen) zu finden ist und damit euren Anfang markiert. Einst eine Stadt nahe des Abgrunds, da das Land nach einer ewig zurückliegenden Katastrophe nicht mehr fruchtbar war, erreichte sie neue Höhen, nachdem die Flugschiffe Einzug hielten; was damit der merkwürdige Erkundungsexperte Whirlwind (Wirbelwind) zu tun hat und ob es nicht doch noch eine Zivilisation in der Nähe von Yggdrasil existiert, erfahrt ihr nur in Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan!



    Eckdaten



    Release: 5. Juli 2012 (JP) 30. August 2013 (EU; englischsprachig)
    Genre: RPG, Dungeon-Crawler
    Modus: Einzelspieler
    Entwickler/Publisher: Atlus, Inc.



    Handlungsanriss



    Über Jahrhunderte hat der Baum Yggdrasil über die Bewohner der Stadt Tharsis gewacht und ist ein dauerhaftes Zeichen am Horizont. Tharis ist die nördlichste Stadt der Welt und damit am nächsten am legendären Baum gelegen. Doch es ist noch immer eine weite Strecke bis hin zu diesem natürlichen Monument; kein Mensch hat diesen Baum jemals erreichen können. Das soll sich ändern, als der Outland Court (der Herrscher über die Stadt) Interesse daran findet und eine Explorer's Guild unterstützt, die das Land noch weiter erkunden soll, was den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt bedeutet und viele Menschen aus aller Welt in die Stadt führt, die einem Ziel folgen: Den Baum als erstes erreichen. Aber nicht jeder Verbündete ist treu und nicht jeder Gegner ein Feind. Was wird dich also erwarten?



    Klassen



    Zehn Klassen sollt ihr sein! So oder so ähnlich könnten die Typen und Typinnen bei Atlus sich verständigt haben, als sie besprachen, was es dieses Mal für Klassen geben sollte. Von diesen zehn Klassen sind sieben von Anfang an nutzbar. Sieben. Scheiße, dachte ich mir da, denn im Endeffekt können nur fünf für das Team genutzt werden, obwohl es per se drei Slots in der Vorder- und drei in der Hinterreihe geben sollte. Dem ist aber nicht so und so blieb sich Atlus mal wieder mit den fünf Charakteren treu, die ich mir irgendwann mühevoll aussuchen konnte. Im Folgenden dann auch die Klassen:






    Der Nightseeker
    Krieger aus dem Schatten, der trickst und damit zerstört
    Stärke: ++
    Magie: +
    Defensive: --
    Geschwindigkeit: ++
    Support: o
    Reihe: Vorne
    Der Landsknecht
    Der Allround-Ritter aus dem Mittelalter
    Stärke: +++
    Magie: -
    Defensive: o
    Geschwindigkeit: -
    Support: -
    Reihe: Vorne
    Der Runenmeister
    Das magische Wunderwerk
    Stärke: --
    Magie: +++
    Defensive: o
    Geschwindigkeit: -
    Support: +
    Reihe: Hinten
    Der Heiler
    Der Support, den jeder mal brauchte
    Stärke: o
    Magie: o
    Defensive: +
    Geschwindigkeit: -
    Support: +++
    Reihe: Hinten
    Der Tänzer
    Tanzendes Schwert, elegante Heilung
    Stärke: ++
    Magie: o
    Defensive: --
    Geschwindigkeit: +
    Support: ++
    Reihe: Vorne
    Der Sniper
    Bogenschießen ist ein Klacks
    Stärke: ++
    Magie: --
    Defensive: -
    Geschwindigkeit: +
    Support: o
    Reihe: Hinten
    Der Fortress
    Laufende Festung
    Stärke: +
    Magie: -
    Defensive: +++
    Geschwindigkeit: --
    Support: +
    Reihe: Vorne
    Der Arcanist
    Wesen aus anderen Zeiten
    Stärke: --
    Magie: +++
    Defensive: --
    Geschwindigkeit: o
    Support: +++
    Reihe: Hinten
    Der Bushi
    Tierische Kampfmaschine
    Stärke: +++
    Magie: -
    Defensive: +
    Geschwindigkeit: o
    Support: -
    Reihe: Vorne
    Der Imperialsoldat
    Moderner Soldat der Kaiserstadt
    Stärke: +++
    Magie: o
    Defensive: +++
    Geschwindigkeit: ---
    Support: ---
    Reihe: Vorne






    Gameplay



    Wie die Vorgänger ist auch der vierte Eintrag in der Spielserie ein sogenannter Dungeon-Crawler. Man tritt also in einen unbekannten Dungeon ein, sucht die Wege durch immer größere, immer komplexer aufgebaute Labyrinthe, die man teilweise in mehreren Besuchen durchschreiten muss, da man anders gar nicht die nötigen Wege öffnen kann. Hier und da greifen einen kleine Minimonster an, die alleine schon beim ersten Besuch relativ wenig Mühe machen, aber das ist nicht die Schwierigkeit in diesem Spiel: Die Masse macht es. Wenn man einmal Glück hat und nur von zwei Ratten angegriffen wird, sind es im nächsten Moment auf einmal fünf. Und dann gibt es auch noch seltene Exemplare, die immer zuerst angreifen, stärker sind, dafür aber auch fünfmal so viele Erfahrungspunkte liefern!
    Wie viele Dungeon-Crawler (oder zumindest jene von Atlus) finden sich auch in Etrian Odyssey IV etliche Field-on Enemies, denen meist beim ersten Besuch ausgewichen werden muss. Nicht selten kommt es vor, dass man in einer Runde getötet wird.
    Man vergibt nicht: Wählt man das falsche Element für einen Angriff, kann es schnell Probleme geben und man ist tot. Schwächen gilt es auszunutzen, die Vorder- und Hinterreihe passend wählen, sonst ist man tot. Nicht so oft heilen? Ganz direkt: Sterbt einfach direkt. Ihr sterbt, wenn ihr nicht alles gebt.


    Besonders Wert wird auf die Charaktergestaltung gelegt. So kann man mit jedem neuen Level einen Skillpunkt verteilen, um Fähigkeiten zu verstärken oder neue zu lernen, um so jeden Charakter einzigartig zu machen. Zudem gibt es für jeden Charakter zwei Designs und man kann jeder Klasse eine Subklasse zuordnen, durch den eine abgeschwächte Version der Hauptklasse auf den Charakter übertragen wird (so gibt es Kombinationen wie Runenmeister/Arcanist, um alle magischen Stärken zu vereinen, oder Sniper/Arcanist, um schnell Gegner bewegungsunfähig zu machen, oder Nightseeker/Fortress, um die Verteidigungsschwächen auszugleichen)



    Optik



    Das Spiel unterscheidet sich stark von vielen anderen 3DS-Spielen, die Atlus so auf den Markt gebracht hat. Leuchtende Farben, beinahe überfüllte Dungeons mit exotischem und dann auch giftigem Blattwerk, die Bildschirmleistungen auf dem Zenit mit all den Kontrasten und den sich elegant wiederholenden Animationen der größten und stärksten Feinde, die niemand jemals unterschätzen darf. Und genau das liefert die Optik mit dem geradezu bodenständigen Entwurf, der den alten Titeln der Reihe treu bleiben soll.


    »This game is one of the most colorful titles with its vibrant green
    and blue world and attractive character art from Yuji Himukai.«


    — Destructoid


    »Dieses Spiel ist eines der farbenfrohsten Titel mit der grün und blau leuchtenden Welt und den schön anzusehenden Charakterdesigns von Yuji Himukai.«


    Doch bei aller Treue merkt man teilweise leider eine ernüchternde Einfallslosigkeit. Können die Farbspiele noch die ersten Besuche in den großen Labyrinthen der Spielewelt versüßen, verlieren sie ihre Kraft schnell, denn am Ende wirkt es zweidimensional, wiederholt und altbekannt. Wichtige NPCs muss man teilweise über längere Zeit hinweg suchen, weil man sie schlichtweg nicht findet — sie sind nicht auf der Map nicht zu finden, lediglich am unteren Bildschirmrand erscheint ein A-Zeichen, das die Möglichkeit zeigen soll, dass man überhaupt reden kann. Was man sich dabei gedacht hat, weiß ich nicht, aber von Atlus erwarte ich mehr, die FOEs sind schließlich auch sichtbar. Wieso also nicht besondere Leute?



    Sound



    Man ist etliche Stunden in den größeren Labyrinthen. Dauerhaft ist die gleiche Musik zu hören. Aber wie fühlt es sich beim Spielen an? Fließt die Musik in einen über und liefert ein Gefühl, das man häufiger spüren will? Lässt es einen im Labyrinth aufgehen?
    Nein. Die Musik ist toll, keine Frage. Abwechslung an verschiedenen Orten, langsame und schnelle Stücke, westliche Musik, östliche Klänge, alles ist dabei. Aber über Stunden hinweg ist das nicht ausreichend. Man kann in einem Labyrinth oder einer Höhle nicht so schnell aufhören, das geht nun einmal nicht. Doch die Musik macht es auf Dauer nicht leichter, man muss sie abstellen und sitzt in müßig machender Stille, konzentriert sich und hat keinerlei Auflockerung. Man sollte mich nicht falsch verstehen: Ich mag die Stücke, die Etrian Odyssey IV liefert. Neues höre ich auch mal für zehn Minuten ohne Probleme, ich genieße es sogar. Das war es jedoch auch schon mit allen Versuchen, die Instrumentalisierungen länger zu hören. Es stinkt mir auf Dauer, es macht mich verrückt und genau das kann ich nicht gebrauchen. Ihr etwa? Ich glaube ja nicht.




    Fazit



    Etrian Odyssey ist kein Spiel, das man wegen der Story spielt, denn diese ist zwar vorhanden, aber in wenigen Sätzen zusammengefasst, ohne dabei etwas vergessen zu müssen. Dennoch weiß das Spiel zu bestechen mit all den Farben, Klassen und kurzen aufflackernden Momenten der Handlungsdichte; man spielt es nun einmal nicht, um eine atemberaubende Geschichte zu erleben, sondern um Gegner zu besiegen, ein Held zu sein, der eine Gruppe an Kriegern anführt und dabei immer stärkere Gegner besiegt.
    Wer also Dungeon-Crawler mag und eine Herausforderung wünscht, ist hier genau richtig. Optik und Musik laden grundsätzlich auch ein, sind aber auf Dauer nicht so famos, wie man es sich wünscht.
    Dennoch ein großer Schritt in die richtige Richtung im Vergleich zu den drei Vorgängern, eine Menge Spannung, wenn man Gegner bekämpft, und eine Reihe an Wendungen, die man nicht erwarten würde.



    Handlung: ★★★☆☆
    Gameplay: ★★★★★
    Spannung: ★★★★☆
    Optik: ★★★★☆
    Sound: ★★★☆☆
    Wertung: ★★★★☆