Pokémon Mystery Dungeon: Erkundungsteam Himmel

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  • Pokémon Mystery Dungeon 2: Erkundungsteam Himmel


    Eine Spezialedition zu einem Pokémon-Spiel? Klar, das kannte man schon seit der ersten Generation und hat es mit jeder Generation wieder und wieder erlebt. Aber zu einem Spin-Off? Das war bisher unerhört, sodass Pokémon Mystery Dungeon 2: Erkundungsteam Himmel die erste und bisher einzige Ausnahme dieser Regel darstellt. Doch ist dieser Teil eine billige Kopie der vorigen Spiele oder sein Geld wert? All das und viel mehr folgt jetzt!


    Eine Stimme, die dich ruft …
    Wie aus den älteren Spielen bekannt, muss man auch in diesem Ableger des Dungeon-Crawlers erst einen Test absolvieren, bevor man schließlich zu dem Pokémon werden kann, das man schon immer sein wollte. Es sind ziemlich allgemeine Fragen, die sich nicht verändert haben seit PMD 2: Erkundungsteam Zeit und Dunkelheit, aber es gibt einige neue Pokémon, die man werden kann. Ob es nun Riolu, Evoli (wie bereits in PMD 1), Vulpix, Phanpy oder Sheinux sind, all diese Basis-Pokémon sind neue Helden des alten Settings.
    Überraschenderweise spiegelte das Spiel genau meinen Wunschcharakter wieder und kannte mich fast schon besser als ich mich selbst, denn es wählte Sheinux als Avatar aus und konnte damit schon in den ersten Momenten überzeugen. Vielen anderen Spielern erging es wohl nicht so und der Wermutstropfen war schnell gefunden: Es gibt nach dem Fragebogen nicht die Option, einen anderen Charakter zu wählen, man muss also die ganzen Fragen noch mal beantworten und auf ein anderes Pokémon hoffen, sodass man schnell die Lust verlieren kann.


    Eine altbekannte Geschichte mit neuen Charakteren …
    Es bezieht sich nicht auf die direkten Vorgänger dieses Spiels; tatsächlich ist der Grundaufbau der Geschichte wie auch im ersten Teil aufgebaut. Kurz zusammengefasst heißt das also: Man hat sein Gedächtnis verloren, findet seinen Partner sehr schnell und etabliert sich so langsam in der Welt der Pokémon, bis auf einmal irgendein Geister-Pokémon davon ausgeht, dass der Protagonist der Grund für viele Probleme ist. So begibt man sich auf die Flucht, die früheren Freunde im Nacken und nur zusammen mit dem Partner und irgendeinem mittendrin auftauchenden zweiten Partner, mit dem man nicht gerechnet hat, um seine Unschuld zu beweisen. Und ja, das endet damit, dass der Protagonist dem größten Gegner entgegensteht, dem man begegnen konnte, diesen besiegt und dann auf irgendeine Art und Weise verschwindet. Erinnert das nicht an die ersten Spiele der Spin-Off-Reihe? Absolut.
    Und dennoch weiß PMD 2: Himmel mit einem Charakterensemble und einer Geschichte zu begeistern, die die Tränen in die Augen treibt, sobald man sich von den Freunden zu verabschieden glaubt. Ich konnte dem Wasserschwall nicht standhalten, wusste ich doch von all den Schicksalen der Pokémon in der Zukunft und von dem des Partners, der so herzensgut und loyal war wie kein anderer Partner in den anderen Ablegern.
    Dabei hilft es auch nicht, dass das Charakter-Mischmasch der Gegenwart für jeden Spieler etwas zu bieten hat, liebenswerte und lustige Gildenmitglieder bietet, die man so schnell nicht vergessen wird. Gilde? Genau. Die Gilde von Knuddeluff dem großen Entdecker! Der wohl lustigste und verpeilteste Charakter aller Pokémon-Spiele noch vor Perl aus Diamant und Perl.


    Die Neuerungen …
    Nebst neuer Protagonisten erlebt auch die Story eine Änderung. So eröffnet sich nach der Hauptgeschichte der Berg am Shaymin-Dorf, der viele Zwischenstationen bietet und mit denen die sogenannten Himmelspräsente etabliert werden. Man kann diese an Freunde verschicken, aber auch an Ingame-Charaktere, die meist mit einem ähnlichen Präsent reagieren, sodass häufiger mal seltene Items erhalten werden können.
    Doch noch größer ist die Einführung der Spezialepisoden, fünf kurze Quests zu Charakteren der Spiele, die sich während der Hauptgeschichte aktivieren. So ist die erste Quest eine über Zigzachs und seine Familie; weitere befassen sich mit Knuddeluff, der Gildenmeister, als es noch klein war und seinem Lehrer; Sonnflora und Krakeelo, die sich zerstritten haben; Team Charme, einem bekannten Erkundungsteam; und Reptain, Celebi und Zwirrfinst in der Zukunft.
    Meist mit der Prämisse, die Charaktere noch näher vorzustellen, sind fünf meist wundervolle und etwa zwei- bis dreistündige Handlungen entstanden, die bisher ungeliebte Charaktere sympathisch werden lassen und Hintergründe beleuchten, warum in der Handlung geschehen ist, was geschehen ist. Dabei kann nicht immer die volle Liebe für die Szenen entfaltet werden, die man sich wünschen würde, doch insgesamt lassen sich diese Spezialepisoden großartig spielen und genießen.


    Die Musik, die vor ihrer Zeit war …
    Mit den Werken von Arata Iiyoshi und einigen anderen Komponisten erfüllt das Spiel alle nötigen Elemente, um das Uhr zu entzücken. Das heiß beileibe nicht, dass jedes Stück großartig ist und man sich in allen verlieren kann; allerdings sind die meisten Tracks der Spielmusik eingehend, fesselnd und energisch. Stücke wie jene beim Abschied des Charakters untermalen die Situationen und führen zu einem Gänsehautmoment, bei dem man nicht weiß, ob man wegen der Geschichte oder der Musik so fühlt. Doch bei aller Imposanz wird sparsam vorgegangen, nur selten ändert sich die Dynamik eines Stücks besonders merklich, sodass die Hintergrundmusik auch genau das bleibt: im Hintergrund.
    Die Himmels-Jukebox stellt eine schöne und häufig benutzte Möglichkeit dar, den Soundtrack durchzuhören, sodass ein eigenes Soundtrack-Album redundant geworden ist.


    … Grafiken, die man lieben kann, aber nicht muss
    Gewiss ist die Optik in vielen Situationen schön zu betrachten und von der Nintendo-DS-Grafik ist nicht so viel zu erwarten, denn bei der relativ geringen Auflösung und der begrenzten Anzahl an möglichen Polygonen auf einem Screen können große, detaillierte Kunstwerke nicht dargestellt werden. Allerdings hat das Spiel in seiner eigenen Sparte gewiss eine schön zu betrachtende Fassade, an die man sich gewöhnen kann. Sanfte Farben wissen in den meisten Dungeons die Augen zu schonen, doch hin und wieder tauchen beinahe erschreckende Kontraste auf, die man schnellstmöglich wieder vergessen will.
    Gewiss ist es möglich, die Optik zu genießen, doch dafür spielt man Pokémon Mystery Dungeon 2: Erkundungsteam Himmel gewiss nicht.


    Das Fazit
    Pokémon Mystery Dungeon 2: Erkundungsteam Himmel ist ein großartiges Spiel, das sich vor den Vorgängern nicht verstecken muss, sondern noch weit über den Originalen steht, was Spielgenuss und Spielfreude anbelangt. Dabei bietet es eine wunderschön zu erlebende Handlung, die von Einblicken in die Leben anderer Charaktere nur gewinnen kann. Die Musik weiß zu begeistern, auch wenn es selten mal Ausfälle gibt, die man schnell wieder vergessen kann. Im Gegensatz dazu ist das Spiel jedoch nicht die Augenweide, die aktuelle Ableger der Spielreihe darstellen; in seinem eigenen Zeichen aber gewiss eine gut überblickbare und mehr oder weniger angenehme Angelegenheit, an die man sich gewöhnen kann und wird, wenn man sich auf das Spiel einlässt.


    Bei einer Wertung von 100 Punkten also gäbe es von mir für dieses Spiel 93 Punkte.