Meinungs-Montag #3: Pokémon Shuffle und das „Free-to-play”-Prinzip

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • [news='2362','meta'][/news]


    Heute findet wieder der offizielle Bisafans-Meinungs-Montag statt! Bei diesem wird in jeder zweiten (beziehungsweise in jeder geraden) Woche ein Kommentar zu einem beliebigen aktuellen Thema verfasst. Im Anschluss habt ihr die Möglichkeit, durch eine Art Leserbrief Bezug darauf zu nehmen und eure eigene Meinung kundzutun. Hierbei ist ausnahmslos jede Meinung gerne gesehen! Der Autor dieses Kommentars wird immer wieder wechseln, sodass möglichst verschiedene Perspektiven vertreten sind und sich aktive Teilnehmer auch mal selbst ihre Themen aussuchen können.
    Diese Woche dreht sich im Kommentar alles um Pokémon Shuffle und andere Free-to-play-Titel. Da für ersteres jeden Dienstag ein Update zur Verfügung steht und die Shuffle-Spieler entsprechend heute in die News schauen, findet auch der Meinungs-Montag heute ausnahmsweise an einem Dienstag statt. Langfristig bleiben wir natürlich dem gewohnten Rhythmus treu. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie lange ein solches Spielsystem wie Pokémon Shuffle attraktiv bleibt.


    Pokémon Shuffle und das „Free-to-play”-Prinzip
    Seit über einem Jahr gibt es nun schon das Free-to-play-Spiel Pokémon Shuffle und auch heute begeistert es viele Spieler jeden Tag aufs Neue. Um diese Spieler möglichst lange zu halten, gibt es jede Woche neue Events mit unzähligen Belohnungen. Im Gegensatz zu Spielen wie Pokémon Picross entwickelt sich Shuffle also immer weiter und präsentiert der Spielerschaft stets neue Inhalte. Ähnlich wie in den Hauptspielen gibt es hierbei immer etwas zu tun: Neue Pokémon fangen, noch nicht so starke Pokémon trainieren oder ihre Fähigkeiten immer weiter verbessern. Mittlerweile ist ein kurzzeitiger Content Clear-Zustand (welcher ohnehin pure Definitionssache ist) schon fast nicht mehr möglich, ohne sich durch Echtgeld eine kleine Finanzsprite im Spiel zu gönnen und somit schneller wieder startklar zu sein. Doch genau darauf zielt Nintendo als gewinnorientiertes Unternehmen selbstverständlich auch ab.
    Bei den Fans kommt das allerdings nicht immer so gut an. Die Diskussion, ob und wie viel Geld man in solche Spiele investieren sollte, ist wohl genauso alt wie die Idee an sich: Die Anzahl an verfügbaren Versuchen ist begrenzt und regeneriert sich nur langsam. Das lässt sich allerdings durch Investitionen beschleunigen, wodurch die Schwierigkeit im Spiel allgemein rapide abgesenkt werden kann. Die Versuchung ist also durchaus groß, vor allem wenn man sich schon problemlos eine Grundlage aufgebaut und den Spaß am Spiel gefunden hat. Das System kann also durchaus lukrativ sein, wenn das Spiel an sich gut und langfristig packend ist. Bei Pokémon Shuffle scheint das bis heute gegeben zu sein und die Entwickler setzen durch neue Formen (Shinys, emotionale Pokémon, etc.) auf eine lange Fortsetzung. Aber wie lange kann so ein Konzept noch aufgehen? Um auch langfristig möglichst viele Spieler zu halten, wird es wohl nötig sein, neue Elemente neben den gewöhnlichen Events hinzuzufügen, wie es zuletzt durch Missionskarten und den PokéMarathon realisiert wurde.
    Insbesondere für Pokémon-Fans ist ein Spiel wie Pokémon Shuffle eine ziemliche Abweichung von den normalen Spielen, welche es bisher fast immer in einer Vollversion zu kaufen gab. Entsprechend schwer tun sich manche Spieler mit dem Gedanken, zusätzlich zu investieren, auch wenn das verstärkt den Zeitgeist der Videospiele-Industrie charakterisiert. Einige Fans scheinen damit noch nicht ganz warm geworden zu sein oder unterstützen diese Spiele-Art insgesamt nicht. Dennoch sind auch diese Investitionen einzelner Spieler notwendig, um solche Spiele langfristig weiterentwickeln zu können. Der entstehenden Kosten werden bei solchen Titeln zwar in größeren Mengen verdient, dennoch sollte sich jeder Spieler eines Free-to-play-Titels bewusst sein, dass diese Weiterentwicklung theoretisch jederzeit vorbei sein kann, wenn die Entwickler nicht genügend Profit machen. Das soll natürlich kein Aufruf zum Investieren sein, da dies jeder Spieler selbst entscheiden kann, dennoch schadet es nicht, im Hinterkopf zu haben, dass nur die Spieler, die Echtgeld investieren, dafür sorgen, dass andere auch kostenlos neue Inhalte geliefert bekommen. Bei kostenlosen Spielen ist und bleibt das nun mal keine Selbstverständlichkeit.

  • Also ich persönlich hasse das Free-to-Play-Prinzip, was mich nicht davon abhält, Pokemon Shuffle zu spielen. Ich habe bis jetzt jedes Event gemacht und musste im ganzen Spiel noch nicht einen Cent dafür ausgeben. Werde ich auch nicht. In dem Moment, in dem mich ein Entwickler in einem F2P zwingt, Geld auszugeben, um einen Content-Clear-Zustand zu erreichen, fasse ich das Spiel nicht mehr an, denn das sehe ich nicht ein. Ich finde, bis vor einigen Wochen war Shuffle noch wirklich fair umgesetzt vom F2P-Prinzip. Das Spiel war so konzipiert, dass man einfach nur einmal pro Tag spielt (ausgenommen bei Safaris) und so langsam im Spiel voranschreitet. Nur haben sie seit Kurzem diese blöde Regel, dass Eventstufen teils Geld statt Versuche kosten und das macht mich skeptisch ... momentan ist es noch tragbar, aber wenn sie das Spiel weiter in diese Richtung entwickeln, werden plötzlich ganz viele Spieler aufhören, das Spiel zu spielen. Ich finde es nämlich gut, wie es im Moment ist: Man kann bezahlen, um schneller voranzukommen, muss aber nicht (dass die Preise brutal sind, lass ich erstmal außer Acht). Wenn sie das ändern, wird das mehrere Spieler böse verärgern, vor allem die, die Geld ausgeben, denn Nintendo zwingt sie dann dazu und nimmt ihnen ihre Freiheit. Ich hoffe, dass Nintendo nicht dumm ist ...


    Dennoch sind auch diese Investitionen einzelner Spieler notwendig, um solche Spiele langfristig weiterentwickeln zu können. Der entstehenden Kosten werden bei solchen Titeln zwar in größeren Mengen verdient, dennoch sollte sich jeder Spieler eines Free-to-play-Titels bewusst sein, dass diese Weiterentwicklung theoretisch jederzeit vorbei sein kann, wenn die Entwickler nicht genügend Profit machen. Das soll natürlich kein Aufruf zum Investieren sein, da dies jeder Spieler selbst entscheiden kann, dennoch schadet es nicht, im Hinterkopf zu haben, dass nur die Spieler, die Echtgeld investieren, dafür sorgen, dass andere auch kostenlos neue Inhalte geliefert bekommen. Bei kostenlosen Spielen ist und bleibt das nun mal keine Selbstverständlichkeit.

    Was diesen Aspekt angeht ... Ich persönlich finde, dass dieser "Zeitgeist" der Videospiel-Industrie ein brutalster Fehltritt ist. Ich möchte keine Free-to-Play-Spiele und ich will auch nicht, dass immer mehr davon entwickelt werden. Ich will einmalig Geld für ein Spiel ausgeben und es dann aber auch in vollem Umfang bekommen. So war es früher und so ist es zum Glück größtenteils noch jetzt. Diese negative Entwicklung muss in meinen Augen unterbunden werden, sonst sieht die Videospielbranche in 10 Jahren ungefähr so aus:
    - Keine Konsolen mehr, nur noch Handyspiele
    - Alle Spiele sind F2P mit Wucherpreisen für Ingame-Käufe
    - Alle Spiele bestehen nur noch aus Prinzipien, die man mit Auf-den-Bildschirm-tippen oder Über-den-Bildschirm-wischen bedienen kann
    Okay, das ist vielleicht leicht übertrieben, aber in die Richtung entwickelt es sich derzeit ... Was ist aus Gaming geworden? Was ist mit den ganzen komplexen Spielen mit übertrieben krasser Story und geiler Steuerung, die aus mehr als nur tippen und wischen besteht? Was ist mit dem Prinzip, das mir ein Spiel für 40€ gehört und ich alles bekomme? Warum zahle ich jetzt 70€ für ein Spie, 60€ für den Season Pass, 60€ für weitere DLCs, bis zu 80€ für zusätzliche Skins und muss dann teils immer noch "Supply Drops" ziehen, die mindestens 1€ pro Öffnung kosten und dann auch noch eine furchtbar schlechte Chance auf gute Gewinne haben? In welcher Welt leben wir eigentlich?
    Ich finde, man muss der aktuellen Entwicklung der Videospielbranche entgegensteuern. Unterstützt kein Ubisoft, kein Call of Duty etc., keine billigen Handyspiele und vor allem keine F2Ps!!
    Und um F2Ps entgegenzusteuern, kann man nur eines machen: Spielt sie, wenn ihr wollt (mach ich auch), aber gebt kein Geld aus! Nur so verstehen die Entwickler, dass dieses Prinzip furchtbar ist. Ihnen wird das Geld ausgehen und man produziert künftig einfach keine F2Ps mehr -> Die Welt ist wieder ein Stück besser geworden ;)


    Also zusammenfassend: Bitte unterstützt in Zukunft keine F2Ps mehr! Wir müssen die Videospielbranche wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen lassen!

  • Moin moin,


    Ich persönlich finde F2Ps eigentlich eine gute Sache. Wir bekommen so Spiele, die uns zumindest kurzfristig unterhalten, worauf sie meiner Meinung nach auch abgezielt sind, vollkommen gratis. Sich über geschenkte Inhalte zu beschweren ist für mich nicht ganz nachzuvollziehen. Man kann natürlich argumentieren, dass diese Spiele dazu verleiten immer wieder und immer mehr Geld dafür auszugeben und mancheiner dafür vielleicht Unsummen ausgegeben hat. Ich persönlich kenne niemanden der das getan hat, weder aus erster, zweiter oder 3. Hand.
    Ok, Kindern könnte das passieren die nicht realisieren dass sie dafür echtes Geld ausgeben aber da sehe ich dann eher die Eltern in der Aufsichtspflicht als Hersteller solcher Spiele. Ich persönlich spiele keine F2Ps ausser Picross und Shuffle. Auf dem Handy spiele ich sowas schon gar nicht, alleine schon um den Akku zu schonen, kenne aber viele Leute (vorallem nicht- oder Casualgamer) die das tun.
    Natürlich sollte man bei einem F2P Spiel keinen große Story, bahnbrechendes Gameplay oder innovative Technik erwarten, denn dafür werden sie schlicht nicht gemacht. Es ist einfach kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch.
    Zum Thema Shuffle kann ich sagen, dass zumindest ich es genauso spiele wie eben beschrieben. Größtenteils auf Bahnfahrten oder wenn ich irgendwo warten muss. Das gleiche gilt für Picross. Ich finde dafür eignen sie sich hervorragend. Ich habe in Shuffle bis jetzt kein Geld ausgegeben und in Picross 5€ da mich einfach der alternative Modus interessiert hat. Die 5 € ist es mir aber locker wert. Wenn man das ganze mal auf Spielzeit umrechnet habe ich bei einem Vollpreistitel, je nach Genre natürlich, im Schnitt irgendwas zwischen 20-40 h Spielzeit. In Shuffle habe ich sicher schon mehr als 20 h und in Picross könnten es so 15 h sein. Dafür dass ich in diese Spiele nichts bzw. nur 5€ bei Picross investiert habe rechnet sich das locker. Ich glaube auch nicht, dass solche Konzepte dazu führen, dass echte Spiele vernachlässigt werden. Jedenfalls wäre mir das bisher nicht aufgefallen. Alle Spieleserien die ich seit NES Zeiten kenne gibt es auch heute noch als Vollpreistitel. Ich sehe das ganze momentan eher als eine Art Phänomen an welches sicherlich nicht für immer existiert. Seitens Nintendo sehe ich das ganze auch eher als Werbung um Leute an ihre Handhelds zu ziehen. Sicherlich wird es irgendwann darauf hinauslaufen, dass Gaming komplett aufs Smartphone wandert aber warum auch nicht? Gute Games kann man auch unabhängig von der Plattform herstellen. Bau mir ein Telefon in einen 3DS ein und ich würds kaufen. Was die Gamer momentan eher verunsichert ist, dass beides zur Zeit noch parallel verläuft und niemand genau weiß wo es hingehen wird aber das ist nochmal ein ganz anderes Thema.
    Abschließend kann ich nur das alte Sprichwort bringen: "Einen geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul."
    Wie der Name schon sagt sind diese Spiele free to play und nicht free to complete oder free to content clear Zustand. Ich verstehe nicht woher dieses Anspruchsdenken kommt an ein kostenloses Produkt irgendwelche Forderungen stellen zu dürfen. Spielt diese Spiele umsonst oder gebt im vernünftigem Maße dafür Geld aus und freut euch über den konstenlosen Content. Wem das nicht genügt der kauft eben ein Vollpreisspiel oder lässt diese Spiele schlicht links liegen.
    In diesem Sinne,
    der Gun_DAlf

  • Meine Meinung zu F2P ist an sich schon eine recht kritische. Wobei das zu allgemein gesprochen wäre. Es gibt durchaus einige Spiele, die F2P gut umsetzen und mit diesem System funktionieren, als Beispiel können hier wohl MOBAs aufgeführt werden. Hier ist das Prinzip an sich relativ fair und als aktiver Nutzer kann man meist auch ohne Echtgeld gut alle relevanten Dinge erspielen.


    Dann wiederum gibt es aber gibt es wie in jeder Branche schreckliche Negativbeispiele. Wo die Spieler früher noch durch Qualität sowie die Spielmechaniken selbst an das Spiel gefesselt wurden, wird jetzt auf psychologische Prinzipien und Paywalls gesetzt, die den Spieler abhängig machen und dafür sorgen sollen, dass er möglichst viel Geld ausgibt. Es gibt, nachlesbar an vielen Stellen, genauste Anleitungen und Formeln, wie ein F2P-Spiel aufgebaut sein muss, dass es möglichst viele Leute in die Sucht verfrachtet. Man belohnt den Spieler zu Beginn mit vielen simplen und eigentlich nicht nennenswerten Erfolgen (Wobei man fairerweise sagen muss, dass das im heutigen Spieldesign allgemein oft so gehandhabt wird) und zieht dann diese Kurve immer weiter an, parallel zu Bazahlinhalten und so weiter. Der Content des Spiels selbst ist komplett irrelevant und bewusst billig produziert, damit der Gewinn maximiert wird. Allenfalls die Verpackung ist bunt und glitzernd, weil das nochmal mehr Anreize liefern soll. Hört sich alles ziemlich simpel und eigentlich leicht für den Konsumenten umgehbar an, ist es an sich auch, wenn man bedenkt, wieviele Leute solche Spiele spielen, ohne dafür auch nur einen Cent auszugeben. Und an dieser Stelle wird es ziemlich unmoralisch: Nur knapp 2% aller Konsumenten geben für Free2Play überhaupt Geld aus. Die Hälfte des Umsatzes wird mit 0,2% gemacht (Quelle). Das sind Zahlen, wie man sie sonst nur aus der Alkoholbranche kennt. Anders formuliert: Diese Industrie lebt primär von abhängigen Menschen. Es steht nicht mehr im Fokus, ein rundes und gutes Spiel abzuliefern, das Spaß macht - im Gegenteil darf das Spiel nicht zu viel Spaß machen, damit keine Übersättigung stattfindet und der Anreiz, Geld auszugeben, verstärkt wird.


    Wie ist Shuffle nun in diesen Kontrast einzuordnen? Nun, im Allgemeinen spricht man bei Shuffle eher von einem Negativbeispiel, so zumindest die vorherrschende Meinung. Wer sich obige Passage genauer durchgelesen hat, erkennt entsprechende Parallelen. Ich war offen gesprochen beim Release richtig enttäuscht, dass sich ein so großer Entwickler/Publisher auf dieses Niveau herabbegeben muss, vorallem, wenn sonst immer Kundenfreundlichkeit postuliert wird. Und ich habe die Lernfähigkeit der Branche angezweifelt, da Publisher wie EA bereits eine ähnliche Schiene gefahren und grandios auf die Nase gefallen sind, sowohl bezüglich des Rufs, als teilweise auch des finanziellen Erfolgs (Wobei der Ruf auch einen signifikanten Einfluss auf den Erfolg hat). Wenigstens ist es bei Shuffle noch möglich, auch ohne Investitionen seitens des Spielers voranzuschreiten. In der Branche auch keine Selbstverständlichkeit. Nichtsdestotrotz sitzt man bei Shuffle konstant in diesem "Bezahlkäfig", was, persönlich gesprochen, den Spaß doch mildert, vorallem wenn man um dieses Konzept Bescheid weiß. Da habe ich sogar Spiele wie Rumble und Picross lieber, bei denen man nur einmal Geld ausgeben muss und dann ein vollwertiges Spiel ohne F2P-Aspekte in den (virtuellen) Händen hält, das Gratisprodukt also eher wie eine Demo anmutet. Da bin ich dann auch gerne eher willens, Geld zu investieren. Allein schon aus dem Grund, dass ich die Kontrolle über meine Spielweise habe. Und nicht umgekehrt.

  • als Beispiel können hier wohl MOBAs aufgeführt werden.

    Allerdings auch nur ein Teil der MOBAs, denn nicht jedes ist Free-to-Play und auch nicht jedes bietet diese Fairness, dass man sich alles selbst erspielen kann. Tendenziell sieht man es in dem Genre zwar am ehesten, aber gute Geschäftsmodelle für Free-to-Play findet man auch in anderen Genres, wenngleich seltener.

    Da bin ich dann auch gerne eher willens, Geld zu investieren. Allein schon aus dem Grund, dass ich die Kontrolle über meine Spielweise habe. Und nicht umgekehrt.

    Genau das ist ein Punkt, der mich persönlich an neueren Free-to-Play-Titeln stört. Man wird praktisch dazu gezwungen, nach einer gewissen Anzahl Versuchen zu warten, bis sich diese wieder aufgeladen, weswegen mir Pokémon Shuffle nach einer Weile auch schon keinen Spaß mehr bereitet hat. Andere Titel oder Sequels zu bereits bekannten Spielen haben dann ja auch mit diesem Geschäftsmodell angefangen, um das Suchtpotenzial zu erhöhen. Ich möchte mir nicht vom Spiel vorschreiben lassen, wann ich spielen soll, sondern möchte selbst entscheiden, wie lange ich mich jetzt damit beschäftige und deswegen sprechen mich die meisten Free-to-Play-Spiele auch überhaupt nicht an. Einige Ausnahmen gibt es hier aber noch, die tatsächlich dauerhaft gespielt werden können, wo das Freischalten aber auch meist relativ lange dauert, wenn man kein Geld investiert. Aber in erster Linie zählen da ja nicht die Freischaltungen, sondern der Spaß am Spiel und wenn der mal nicht mehr gegeben ist, dann ist entweder die Luft draußen oder man sollte eine längere Pause einlegen.


    Ist Free-to-Play deswegen schlecht? Würde ich nicht sagen, nur rückt der Begriff durch viele Beispiele der letzten Jahre immer mehr in ein negatives Licht und da wundert mich auch der Hate seitens der Gamer nicht. Solange man sich während des Spielens unter Kontrolle hat und genau weiß, wann es gut ist, dann spricht absolut nichts dagegen. Im Gegenteil, man kann ja sogar das Spiel gratis antesten und sehen, ob es einem überhaupt gefällt und dann merkt man als Spieler ohnehin, wie es weiter gehen wird.


    Und mal ganz davon abgesehen können bekannte Entwickler dieses Geschäftsmodells sowieso nichts anderes als das, was sie schon immer gemacht haben. Egal ob sie jetzt Rovio, Zynga oder King heißen; die Spiele laufen immer gleich ab und eigentlich bekommt man mit jedem neuen Spiel nur das Selbe vom Selben. Neue Projekte gehen, wie am Fall der genannten Entwickler gesehen, auch komplett unter oder können sich nur bei einem Bruchteil der Spielerschaft durchsetzen, aber so geht es auch größeren Entwicklern (beispielhaft genannt sei hier mal Mojang mit Minecraft. Es wissen nur wenige Leute, dass sie auch schon drei andere Spiele entwickelt haben).

  • Allzu viel Interesse habe ich diesem Pokemon Shuffle nie entgegenbracht, sodass ich lediglich grob weiß, worum es geht. Ist ein Puzzle-Spiel, im RL mag ich Puzzeln schon nicht – immer unbegabt für sowas gewesen. Dass man als Nicht-Spieler hier im Forum so stark mit News dazu überfrachtet wird, fällt kontinuierlich auf. Das ist ignorierbar, insgesamt ist die Tendenz zu dieser Tatsache dennoch eher negativ als positiv.


    Für Spiele bin ich nicht gewillt, Geld auszugeben. Muss es doch sein, so soll es sich um eine echte Vollversion handeln. DLCs sind mir zuwider, Pokemon Bank stellt eine Ausnahme dar. Wobei differenzierend anzumerken ist, dass der Pokemon-Transfer von Gen5 zu Gen6 als mitzuzahlende Bank-Extension eine Frechheit ist.
    Sollten die Pokemon-Hauptspiele stärker DLCs nutzen in Zukunft, würde ich ohne eigenes Gehalt überlegen, deren Bezug sein zu lassen; da ich derzeit verdient, würde ich sicherlich dummerweise in den sauren Apfel beißen und den Obolus entrichten, der fürs unbedingt Nötige seitens der Entwickler gefordert wird. Es sei denn, sie übertreiben es.


    Pokemon Shuffle gehört nicht zu den Hauptspielen und insofern fällt das Interesse daran schon grundsätzlich gering aus. Habe in einem PC-Magazin (wars die PCgo?) mal einen Report von einem Insider gelesen, der in der Free-to-play-Szene gearbeitet hat: Aus dem etwas älteren Bericht geht hervor, dass optionale Erwerbs-Optionen vermeintlicher Gratisspiele nicht primär dem Gegenfinanzieren dienen; vielmehr sind massive Gewinnabsichten im Spiel, wobei die Einnahmen die Kosten für den Server-Betrieb im Idealfall bei Weiterem übertreffen. Die ganze Branche dürfte diesen Grundsatz vor Augen haben und anstreben. Da ich Pokemon Shuffle kritisch gegenüberstehe (Puzzle-Affinität null etc), verschwende ich keine Zeit mit dem Ausprobieren und somit gebe ich mich gar nicht erst der Gefahr hin, womöglich doch süchtig und zum zahlenden Kunden zu werden. Wobei ich die Suchtgefahr als höchst gering einstufe, jedenfalls bei genau diesem Spiel.