Punkt -255 ~ Kingdom Hearts

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  • Punkt -255 ~ Kingdom Hearts



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    Angst schließt das Licht im Dunkel ein
    Mut wird der Schlüssel sein
    Des Trägers Pflicht ist zu sorgen
    Ein Gleichgewicht besteht
    Sodass am nächsten Morgen

    Dem Dunkeln das Licht weichen kann


    Eine der Erzählungen nach dem Schlüsselschwertkrieg in der Vergangenheit
    Quelle: Ich, hab den Spruch vom KH1 Cover etwas geändert und ergänzt



    Intro

    • Hallo und Herzlich Willkommen zu meiner Fanstory zu Kingdom Hearts! Seit dem Release von Kingdom Hearts Unchained Chi schwirrten mir Theorien und Illusionen von Geschichten vor dem ersten Teil der Geschichte im Kopf herum. Und nun bringe ich diese endlich zu Papier! Ich sehe das als Übung, um mein Ziel, eine richtige eigene Geschichte zu schreiben, eines Tages zu erfüllen. In dieser Story werden hauptsächlich eigene Charaktere vorkommen. Und eben Disney-Charaktere sowie einige Final Fantasy-Figuren. Lasst euch überraschen, wen die Helden alles treffen werden!

    Wie ich auf die Idee kam, zu schreiben?

    • Wie schon vorher erwähnt, kamen mit Unchained Chi fürs Handy noch mehr Informationen über die vergessene Vergangenheit in Kingdom Hearts heraus. Ich als Riesenfan lass mir da natürlich nichts entgehen, bin auch fleißig am spekulieren, wie es letztlich ausgeht für den Avatar und die Foretellers. Allerdings werd ich keine großartigen Informationen aus Chi aufgreifen, alles beruht auf meiner eigenen Theorie und kann sich daher vom Endprodukt bzw. dem Film Chi Back Cover unterscheiden.
    • Wer also wen verrät und wer im Schlüsselschwertkrieg gekämpft hat? Das werdet ihr nicht erfahren hier. Einzig von den Kindern, die diese Katastrophe überlebt haben.
    • Der Name Minus 255 leitet sich zum Teil von Glacier Place ab. Einer dunklen, aber dennoch für Menschen freundliche Stadt. Ich stelle mir sie als recht düster, kühl und geheimnisvoll vor. Zudem Glacier und Minus 255 ja in gewisser Weise mit Kälte verbunden sind. Daher entschied ich mich für diesen Namen.

    Um was genau handelt es sich bei Punkt Minus 255?

    • Alle Welten, die heute unabhängig voneinander existieren, waren einst eine große, idyllische Welt. Doch die Kinder dieser Welt begannen um das Licht in dieser Welt zu kämpfen und entfachten so Streit und Missgunst. Denn wo man Licht entnimmt, bleibt der Schatten zurück. Die Welt, welche einst im Licht erstrahlte, fiel in bodenlose Dunkelheit. Viele Jahre sind nach dem großen Schlüsselschwertkrieg vergangen.Inmitten der Finsternis erhob sich eines Tages die Stadt Glacier Place - getaucht in ewiges Mondlicht. Der Schlüsselschwertmeister Iustus trifft eine mysteriöse Person im Schloss Disney. Doch dieses war erst der Beginn jener Ereignisse des absoluten Nullpunkts...


    Sonstiges

    • Kritik und Lob sind jederzeit gerne gesehen. Da ich ungeduldig bin, versuche ich meist alleine die Kapitel nochmal zu überarbeiten und auszubessern. Aber vielleicht könntet ihr mir Tipps zum Redefluss geben, ich hab das Gefühl das geht noch um einiges besser...

    Du kannst Alles essen, aber nicht Alles wissen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dousa Katsumi () aus folgendem Grund: Update: Charaktersteckbriefe hinzugefügt.

  • Kapitel 0


    Ist dies wirklich vonnöten, Euer Majestät?“, Nervösität zog sich durch die Stimme von Goofy, dem Hauptmann der Ritter. Zusammen steckte er mit Donald, dem hitzköpfigen Hofmagier vom Schloss Disney mitten in einer Audienz mit ihrem König. Mickey.
    „Wieso können wir Euch nicht begleiten?“, fragte Donald. Er trat unruhig von einem Bein aufs andere. So wie er einen weiß gefiederten Körper besaß, hatte sein König große runde Mauseohren. Er rückte schließlich den Kragen seiner blauen Robe und den Hut zurecht.
    Mickey betrachtete die beiden nachdenklich. Er war in eine weiße Robe gekleidet, die am Kragen kleine Ketten aufwies und mit einem Reißverschluss verschlossen werden konnte. So konnte man sich den Blicken anderer Personen entziehen, wenn es drauf ankäme.
    Ihr wisst doch...“, Mickeys Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Du und Goofy, ihr müsst in meiner Abwesenheit das Schloss beschützen. Es langsam Zeit für mich, aufzubrechen.“
    Der König zog die Kapuze über den Kopf und beschwor ein Portal aus gleißendem Licht. Donald und Goofy sahen ihm wehmütig zu, wie er verschwand und sich das Licht verflüchtigte.


    Erzählt Minnie nichts davon....“, hallte es letzten Endes im Thronsaal wieder, während sie den Saal verließen.


    Donnerwetter. Jetzt liegt es an uns, was Donald?“
    Stille.
    Donald?“ aufgeregt rief Goofy nach seinem Freund. Keine Reaktion. Hastig rannte er den Thronsaal entlang zum Thron zurück. Die geheime Treppe lag offen, Goofy trat durch die Tür und konnte Donald vor dem Herzstück des Schlosses entdecken.
    Der Eckstein des Lichts... egal was kommt. Wir müssen in der Abwesenheit des Königs alles daran setzen, ihn zu beschützen!“, Donalds Augen leuchteten durch das Licht, welches der Eckstein warf. Goofy hatte ihn letztlich eingeholt, nach einigen Diskussionen machten sie sich langsam auf den Weg nach draußen.
    Als die beiden dann den Thronsaal verlassen wollen, hörten sie nur ein Schnalzen. Es blitzte und einen kurzen Augenblick später hatten Donald und Goofy Schild und Zauberstab in den Händen.
    Auf dem Thron des Königs saß ein junger Mann, dem weiße Haare ins Gesicht fielen. Man könnte meinen, seine Augen leuchteten golden.
    Er grinste, als er sich erhob und schnippte mit den Fingern und beschwor in seiner rechten Hand schließlich ein Schlüsselschwert! Doch es war gänzlich anders als das des Königs. Es besaß ein gelbes, schwarz geflecktes Stichblatt, in dessen Mitte ein blaues Auge saß. Die Klinge selbst schien silbrig-durchsichtig zu sein und lief spitz zu. Der Eindringling trat mit langsamen Schritten auf Donald und Goofy zu, diese wappneten sich für einen Kampf. Jedoch verschwand er plötzlich eine Sekunde später!
    Donald bemerkte zuerst, wie es immer schwieriger wurde sich zu bewegen, bis er in der letzten Bewegung festzustecken schien. Goofy konnte nur mit ansehen, wie der Unbekannte hinter ihm erschien und zum Schlag ausholte.... dann erstarrte er ebenfalls. Einzig zuzusehen blieb dem Hauptmann als Option übrig.
    Hmpf. Euren König mag ich nicht erwischt haben, aber schauen wir mal hier...“, nachdenklich klang seine Stimme. „Es missfällt mir, zugeben zu müssen, dass ich diese Art Kräfte noch nicht ganz unter Kontrolle habe. Es wird kurz und schmerzlos...“
    Die Klinge sauste grade auf Donald herab, als mit einem Scheppern Lichtdornen den Boden entlang sausten und den Angreifer zurückwarfen! Ein weiterer Schlüsselschwertträger erschien, welcher eine genauso weiße Kutte wie der König trug. Beim näheren Betrachten schien es, als würden Menschen eine zweischneidige Klinge tragen.
    Eindringling aus der Dunkelheit! Was begehrst du, um den Bewohnern des Lichts Schaden zuzufügen?!?“
    Er wirbelte das Schlüsselschwert in der Hand, richtete es auf Donald und Goofy und rief: „Medica!“, wodurch die beiden letztlich vom Stoppzauber befreit wurden. Entsetzt sah Donald sich um, fixierte Goofy und ehe die beiden etwas sagen konnten, packte der weiß gekleidete Retter die beiden am Kragen und warf sie durch ein Portal aus Licht.


    Nun waren Königin Minnie sowie das Schloss ohne König und Beschützer... die beiden Schlüsselschwertträger nahmen nun wieder ihren Kampf auf.


    Verschwinde von hier!“, warf der weißgekleidete dem Eindringling an den Kopf und nahm seine Kapuze ab. „Mein Name ist Meister Iustus! Es ist meine Aufgabe, für das Gleichgewicht zu sorgen!“
    Er stürmte auf seinen Gegner zu, warf weitere Lichtdornen und Blitze auf ihn zu. Dieser sprang in die Luft, doch wie lebendige Wesen rankten sich die Dornen hoch in die Luft. Mithilfe eines Feuerzaubers verhinderte dieser, gefangen genommen zu werden. Kurze Augenblicke trafen die Klingen beider Schwerer aufeinander und erzeugten schrille, schneidende Echos die durch den Saal flogen.
    Sie schienen ebenbürtig zu sein, während sich die beiden Schwerter küssten und voneinander trennten, um anschließend von neuem aufeinander zu prallen. Iustus versuchte mit einem Eiszauber das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden, aber es schien so als würde der andere Schwertträger wissen, was er als nächstes tun würde.
    Narr! Ich habe alle Zeit der Welt, um den Wächter dieser Welt zu finden und auszuschalten! Du bist nichts weiter als ein kleiner Fisch im Ozean!“, versuchte er ihn zu verspotten. Doch Iustus ließ sich nicht auf die Drohungen ein. Dieser warf mittels Magnetzauber sein Schlüsselschwert auf den Jugendlichen zu, doch der stieß vorwärts, schlug die rotierende Klinge herunter und warf Iustus mit Wucht zu Boden!
    Keuchend richtete sich dieser auf, kroch rückwärts und versuchte den Griff seines Schlüsselschwertes ausfindig zu machen. Doch sein Gegner ließ ihm keine Zeit zum Verschnaufen - Dieser beschwor mit der linken Hand eine Energiekugel und ließ sie mit einer raschen Handbewegung im Boden verschwinden! Dann sah er zu, wie sie unter Tage auf ihr Opfer zu krabbelte und Iustus mit einer dunklen Explosion in die Luft warf...


    Iustus schien das Bewusstsein zu verlieren. Es schien, als würden ihn goldene Augen durch die Dunkelheit betrachten. Schmerz durchzuckte jede einzelne Faser seines Körpers, Angst erfüllte sein Herz. Es tat weh, schützend hielt er sein Herz mit der Hand bedeckt. Dann wurde ihm Schwarz vor Augen.
    Der Unbekannte kniete sich neben dem bewusstlosen Iusus nieder und flüsterte eindringlich:“Du wirst vergessen, wie ich ausgesehen habe. Sowie den Klang meiner Stimme un das Schlüsselschwert. Doch vergiss eines niemals: Ich bin derANDERE.“
    Dann entließ er das Schlüsselschwert und verließ er mit raschen Schritten den Thronsaal. Als er aufblickte, sah er im Sonnenschein den Schlossgarten, wie Königin Minnie spazieren ging.


    Konntet Ihr finden, was Ihr suchtet?“, aus den Schatten der Säulen im Korridor trat ein kleines, katzenähnliches Wesen. Es schien nicht einmal halb so groß zu sein wie der Jugendliche selbst.
    Er betrachtete es wortlos.
    Chichri...“ flüsterte das Wesen, senkte seinen Blick und starrte schüchtern auf den Boden.
    Nenn mich nicht so. Ich habe diesen Namen lange hinter mir gelassen, Chirithy.“
    Chirithy zuckte zusammen, doch sein Partner war nicht in der Laune, ihm irgendwas anzutun.
    Der weißhaarige Jugendliche zog sich seine Kapuze seiner schwarzen Kutte über den Kopf und streckte sich, zog die Luft in seine Lungen und atmete den Duft des naheliegenden Gartens ein. Man könnte meinen, seinen Lippen entsprang ein winziges Lächeln.
    Komm, verlassen wir diese Welt!“, sprach er zu Chirithy und gemeinsam traten sie durch ein Portal in die Dunkelheit.


    ________________________


    Find es so nervig, dass erstens mein Bild im Startpost nicht funktioniert und zweitens kein Tabmenü mehr möglich ist. Ich war ewig offline, also den Editor hier zum Schreiben hats echt übel erwischt...

  • Hallo Dousa,


    willkommen zurück im Fanfiction-Bereich! Wie es aussieht, hast du das Problem mit dem Bildhoster ja schon rausgefunden. Alternativ kannst du das natürlich auch über die Dateianhangsfunktion lösen, die unter der Beitragserstellung im zweiten Tab möglich ist. Dann landen die Bilder nämlich direkt auf dem BB-Server.


    Aber nun zur Geschichte. Kingdom Hearts verfolge ich nun seit einigen Jahren recht intensiv, auch wenn ich bei Unchained Chi leider recht schnell wegen der zu kurzen Missionen das Interesse verloren habe. Deswegen gehe ich wohl auch nicht mit dem Hintergrund an die Geschichte, den du beim Schreiben hattest, aber zumindest im Kapitel 0 hatte das noch keine Probleme bereitet, weil du auf vieles recht detailliert eingegangen bist.
    Jedenfalls lässt der Beginn schon erahnen, in welche Richtung du abzielen möchtest. Der Schlüsselschwertkrieg ist eines dieser Geheimnisse, die noch nicht richtig gelöst wurden und aber auch viele Theorien zulassen, was da genau passiert ist. Die Ausrichtung, dass sich Licht und Schatten bereits hier bekämpft haben und es kein Wirrwarr aus verschiedenen Charakteren ist, ist nachvollziehbar, da später stattfindende Geschichten ebenfalls so ablaufen. Und grundsätzlich scheint es dabei auch etwas Ähnliches wie Niemande zu geben, da du von "anderen" sprichst. Da lasse ich mich aber gerne überraschen.
    Den Kampf hast du ansprechend und genau in der richtigen Länge für das Kapitel beschrieben. Ein guter Anfang, um die Prämisse zu präsentieren, besonders nachdem der König aufgebrochen ist. Insgesamt also ein sehr solider Start und ich erwarte von dir beim nächsten Mal noch mehr.


    Wir lesen uns!

  • Kapitel 1



    Es hing der Geruch von Blumen und Kräutern in der Luft. Schwerfällig und träge erwachte der Unbekannte, inmitten von blühenden Pflanzen. Als er sich umsah, fielen ihm kunstvoll geschnittene Bäume und Hecken auf, die zu bizarren Figuren geschnitten waren. Im Zentrum des Gartens erhob sich ein prächtiges Schloss aus jenen Pflanzen in die Luft. Gedankenverloren fasste er sich an seine Brust und formte mit seiner Hand eine Faust, als würde ihm das Herz schmerzen...


    Endlich. Du bist erwacht!“, Königin Minnie nährte sich auf dem Grasboden liegenden jungen Mann.„Bist du wohlauf? Ich habe dich bewusstlos im Thronsaal liegen sehen und hierher gebracht.Wie ist dein Name?“
    Seinen Kopf reibend, stellte dieser sich mit seinem Namen vor. „Ich bin Iustus. Vielen Dank, dass Sie mir geholfen haben.“, er versuchte auf die Beine zu kommen, kippte allerdings zur Seite und stützte sich auf seinen Knien ab. Minnie lächelte und bot ihrem Gast an, einen Kräutertee zu trinken. Dabei unterhielten sie sich über die momentane Situation.
    Ich stamme von Außerhalb. Ich habe gespürt, wie sich Dunkelheit Eurer Welt näherte.“, Iustus beschrieb seine Beobachtungen und woran er sich erinnerte.


    Nach dem großen Krieg der Schlüsselschwertträger fiel die Welt in Dunkelheit und das Licht aller Welten verschwand. Allerdings begannen die wenigen Überlebenden Splitter des Lichtes inmitten des Dunkel einzusammeln. Mithilfe dieses Lichtes war es ihnen möglich, die Welt wieder aufleben zu lassen. Zahlreich waren die Opfer, die durch den Kontakt mit der Finsternis ihr Herz verloren hatten. Nicht viele Träger des Schlüsselschwertes blieben übrig, die letzten erzählen folgendes:


    Angst schließt das Licht im Dunkel ein
    Mut wird der Schlüssel sein
    Des Trägers Pflicht ist zu sorgen
    Ein Gleichgewicht besteht
    Sodass am nächsten Morgen
    Dem Dunkeln das Licht weichen kann


    Die Zeit verging. Iustus beschloss, Schloss Disney zu verlassen und weiterzuziehen. Er sprach mit Königin Minnie über seine weiteren Schritte und verbeugte sich vor ihr.
    In Ordnung.“, Iustus blickte auf. „Ich danke Euch für die Heilmagie! Ohne diese wäre ich in echte Schwierigkeiten geraten!“
    Der Jugendliche blickte umher. Wenn Minnie die Königin dieses Schlosses ist, wo ist dann der König? Fragend blickte er Minnie an. „Bevor ich ausbreche, erlaubt mir eine Frage. Habt ihr zufällig den König irgendwo gesehen?“
    Allerdings musste sie Iustus enttäuschen. Zu Minnies Bedauern war sie Mickey noch gar nicht über den Weg gelaufen. Die Königin war es gewohnt, dass er viel herumreiste. Allerdings verschwand er immer öfter ohne ein Wort und dies machte sie wütend.


    Allen Anschein nach war König Mickey wieder einmal ohne Minnie Bescheid zu geben, verschwunden. Von Donald und Goofy fehlten im Schloss auch jegliche Spur....
    Minnie war im Notfall durchaus in der Lage, das Schloss zu verteidigen – Nachdenklich schloss sie ihre Augen und dachte weiter nach. Iustus war mithilfe eines Lichtportals weit weggereist.


    Andere Welten... nur mithilfe der Splitter des Lichts war es möglich, dass die Kinder der Welten ihre Heimat wieder aufbauen konnten. Allerdings sollte sich die Tragödie von damals nicht ein weiteres Mal ereignen. So errichteten die Welten voneinander Schutzwälle, um so die Dunkelheit und ungebetene Gäste vor dem Eindringen zu hindern.
    Einzige Ausnahme bilden jene, welche mit dem Lichte oder der Dunkelheit im Bunde sind. So ist es dem Nutzer der jeweiligen Seite möglich, durch Korridore zwischen den Welten zu reisen. Allerdings birgt diese Art der Fortbewegung auch ihre Risiken. Setzt man sich eine der beiden Mächte zu stark aus, verliert man das Herz an die Dunkelheit oder vergeht im Lichte.


    Der Schlüsselschwertmeister Iustus nutzt sowohl die Mächte der Dunkelheit und des Lichts. Damit ihm jedoch nichts geschieht, hüllt er sich in einen speziell angefertigten, weißen Mantel. Dadurch wird verhindert, der Dunkelheit Einlass ins Herz zu gewähren oder vom Licht geblendet zu werden.


    Mithilfe des Lichts von Schloss Disney war es Iustus möglich, in seine Heimat Glacier Place zurückzukehren. Obwohl er jedes Mal die Augen schloss, als er vom Licht in die Stadt trat, bereitete die plötzliche Dunkelheit Probleme. Denn anders als in anderen Welten wie Schloss Disney, schien in Glacier Place nur der Mond. Andere Lichtquellen erzeugten die Bewohner mithilfe von Laternen, die an den Häuserwänden montiert waren oder an Straßenrändern standen.
    Als Iustus aufblickte, erkannte dieser verschwommen die vielen Leuchtschilder, trat hindurch durch die Gasse und rieb sich die Augen.


    Die Welt wurde wieder klar, als er kurze Momente später wieder etwas sehen konnte. Mit langsamen Schritten lief er die Straße entlang Richtung Zuhause. Dort angekommen, kamen Iustus wie üblich hämmernde und klopfende Geräusche aus der hintersten Ecke des Flurs entgegen. Wahrscheinlich merkte sein kleinerer Bruder nicht einmal, dass er wieder zuhause war. Zunächst legte er den Mantel ab, da fielen dem Schlüsselschwertmeister auf, dass dieser an den Ärmeln schwarze Flecken aufwies.
    Darum kümmere ich mich später...“, flüsterte Iustus und beschloss, nach seinem Bruder zu sehen. Anders als Iustus war dieser ziemlich viel am Werken, baute Maschinen und versuchte stets, etwas neues zu erfinden. Einmal hatte er versucht, den Kühlschrank in einen automatischen Getränkespender zu verwandeln....
    Hallo Leo. Wie ich sehe, bist du fleißig am Arbeiten!“, Iustus lehnte sich an den Türrahmen und blickte in das Zimmer seines Bruders. Schwach schien das Licht von der Decke herab und flackerte ein wenig. An den Wänden klebten Zeichnungen von komplizierten Geräten, die Leo irgendwann einmal bauen wollte. Iustus Bruder saß auf dem Boden, während er fasziniert an etwas herumhämmerte, das würfelartig und rund war. Schließlich sprang der Jugendliche auf, wobei ihm das schwarze, lockige Haar ins Gesicht fiel.
    Iustus... wo bist du gewesen?“, Leo begrüßte seinen Bruder, in dem sie gleichzeitig die Fäuste aneinander schlugen. „Ich hab hier was interessantes entdeckt.“ Er zeigte auf den Würfel und einige verstreut liegende Einzelteile.
    Allen Anschein nach bedarf es keiner zusätzlichen Schrauben oder anderer Werkzeuge, diese Dinger haften ohne großen Druck aneinander....“
    Wirklich? Das klingt ziemlich seltsam. Woher hast du die?“, fragend trat Iustus um die Teile herum. Dabei musste er aufpassen, nicht irgendwo auf verstreute Teilchen von Leo zu treten.
    Da du wieder mal ohne was zu sagen verschwunden bist, hatte ich Langeweile und bin ein wenig über die Straßen von Glacier Place geschlendert. Da fiel mir ein seltsamer Jugendlicher auf. Ganz gekleidet in Schwarz. Der winkte mich heran und zeigte mir eben jene Steinchen.“, nachdenklich kratzte sich Leo das Kinn. „Glaube er nannte sie... Gumi-Steine! Ein paar drückte er mir in die Hand und zog weiter. Komischer Kerl war das.“
    Stirnrunzelnd hörte Iustus sich die Geschichte seines Bruders an. Jemand, der übernatürliche Steine an Bewohner einer Welt verteilt? Ihm war das nicht ganz geheuer. Er trat aus Leos Zimmer heraus und beschloss, sich eine Weile in seinem auszuruhen.


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    So langsam kriege ich die Kontrolle über den Editor wieder. In Open Office sah das nach viel mehr Text aus, aber das ist eben nur Ansichtssache :) Im nächsten Kapitel werden neue Figuren auftauchen, so kann ich üben, eigenen Charakteren Leben einzuhauchen und authentischer wirken zu lassen.

  • Kapitel 2


    Erwache.“, hallte eine Stimme umher. „Tauche ein in die Tiefen deines Bewusstseins und Herzens.“
    In der Finsternis trieb der Körper einer Jugendlichen umher. Wohin sank sie? In einen endlosen Abgrund?
    Du musst eine Entscheidung treffen.“
    Verschlafen öffnete das Mädchen die Augen und drehte sich einige Male um die eigene Achse. Ihre Füße fanden schließlich Halt in diesem finsteren Meer, doch der plötzliche Perspektivenwechsel ließ sie in die Knie sinken. Dunkelbraune Strähnen ihres Haars fielen dem unbekannten Mädchen in das Gesicht, welches versuchte seufzend wieder auf die Beine zu kommen.


    Wer bist du?“
    Toni.“
    Ihr Blick schweifte umher, als sie in einem Atemzug der Stimme ihren Namen nannte. Tonis graue Augen zuckte umher, als sie erkannte, worauf sie stand. Im Grunde genommen war es eine riesige Scheibe, doch wenn man ohne anzuhalten geradeaus lief, könnte man herunterfallen. Der Boden schien von selbst zu leuchten und aus Glas zu bestehen. Einen Moment später begann, eine Sphäre aus Licht vor ihr zu strahlen, was daraufhin einen Schatten ihrer Selbst auf den weitläufigen Boden warf.
    Triff eine Wahl“, befahl die klanglose Stimme Toni. „Wähle weise.“
    Sie zwang sich, in das helle Licht zu schauen, doch zu ihrer Verwunderung war es gar nicht schmerzhaft. Es durchzog ihren Körper mit einer wohligen Wärme. Im Inneren der Kugel sah sie einen bunten Wirbel aus nahezu unendlichen Farben, die umeinander rangen. Sie bildeten Formen, Muster oder andere komplizierte Bilder, als sie sich in drei Farben zusammenschlossen.


    Rot, Blau und Grün.


    Sollte Toni sich zwischen einer dieser drei Farben entscheiden? Zu welchem Zweck, was wenn ihre Entscheidung falsch wäre? Sie hob die Hand, um in das Licht zu fassen, doch zögerte.
    Habe keine Angst. Du bist bereits im Besitz der stärksten Waffe, die es gibt.“, hallte die Stimme in ihrem Kopf wieder. Sie ließ ihren Blick auf den Musterlosen Boden sinken, dann kniff sie die Augen zu. Toni stieß mit der rechten Hand in das Licht der Sphäre hinein und die Welt explodierte. Unzählige Gefühle fuhren durch Tonis Geist - Freude, Trauer, Wut, Angst, Hass, Liebe. Einen Moment glaubte sie, ihr würde die Luft aus den Lungen gepresst, doch schließlich stand sie dort, umgeben von Leuchtpartikeln.


    Die Jugendliche fuhr sich mit ihren Händen durch das Haar, dann füllte sie ihre Lungen mit Luft. Sie schloss ihre Augen und fokussierte ihren Geist in der rechten Hand. Erst ganz sanft, dann auf einmal spürte sie etwas wie einen Windstoß durch ihre Finger wehen - Ihre Finger schlossen sich um einen metallenen Griff. Tonis Augen weiteten sich vor Erstaunen: Sie hatte das Schlüsselschwert herbeigerufen! Aufgeregt betrachtete sie diese wundersame Waffe genauer. Ihre Hand wurde von einem dunkelblauen Rahmen geschützt, auf welchem sich zwei Mondsicheln Rücken an Rücken gegenüberstanden, halb verborgen hinter Wolken. Die Klinge selbst war strahlend weiß, schlank und endete mit einem schwarzen Stern an der Spitze. Sanft umschloss Toni diese mit ihrer linken Hand, ergriffen von der Schönheit. Die Zähne an der Spitze bildeten einen weiteren Halbmond, der zusammen mit kleinen Sternen bestückt war.
    Geschickt ließ sie die Klinge in der Hand wirbeln. Da fiel ihr der Anhänger an dem unteren Ende des Schlüsselschwertes auf. Ein kreisrunder, gelb leuchtender Mond baumelte an der silbernen Kette. Nie im Leben dachte Toni, dass sie von dieser mystischen Waffe auserwählt werden würde. Doch bemerkte sie nicht, was hinter ihrem Rücken geschah. Rasch wirbelte sie herum und blickte kurzerhand in ein Paar gelbe, stechend leuchtende Augen!


    Lasse die Dunkelheit niemals die Oberhand gewinnen....“
    Rasch wuchs das Gewirr aus Schatten auf die Größe von Toni selbst an, starrte sie mit seinen gelben Augen an. Schließlich formten sich Arme, Beine und bizarr geformte Antennen auf dem Kopf des Schattenwesens. Es schoss auf Toni zu, doch diese schwang ihre neu gewonnene Waffe entschlossen aufwärts. Aber sie reagierte zu langsam. Krallen aus Finsternis streiften ihren Arm entlang. Schmerzen durchfuhren Tonis Körper und sie musste aufpassen, wegen des Schmerzes in Ohnmacht zu fallen. Schritt für Schritt trat sie rückwärts, doch fiel der Jugendlichen grade noch rechtzeitig ein, dass dieser Ort einen Abgrund hat!


    Toni blieb stehen, ließ den Schatten nicht aus den Augen, welcher aufgeregt herum zuckte. Tropfen aus Dunkelheit schienen an seinen Armen und Beinen herunterzufallen, als sei er nass, doch der Schein täuschte. Gehörte so etwas dazu? Wenn man ein Schlüsselschwert erhält? Toni fragte sich, wie ihr Lehrmeister wohl gehandelt hätte. Ohne nachzudenken rannte sie auf ihren Feind zu, dieser hüpfte aufgeregt hin und her, als er sich schließlich in Bewegung setzte. Dieser schlug mit seinen Klauen aus und versuchte, Toni das Gesicht zu zerkratzen. Doch sie glitt zur Seite und verpasste dem Schattenwesen einen schwungvollen Hieb in die Magengrube. Daraufhin fiel es mit dem Rücken auf den Boden, auf welchem sich nun Dunkelheit ausbreitete... wie in Trance trat Toni zu dem zappelnden Wesen. Sie stieß diesem die Schwertspitze zwischen die Augen, was ihn verschwinden ließ.
    Die Dunkelheit am Boden erlosch und ließ den Boden nun noch heller aufleuchten, bis dieser in einem grellen Blitzlicht sein wahres Aussehen enthüllte: Toni konnte sich selbst auf dem Boden erkennen, schlafend und mit dem Schlüsselschwert in der Hand! Jedoch war dieses Abbild mindestens 20 Mal größer als sie selbst. Ihr dunkelbraunes Haar fiel auf ihre Schultern, sie trug ein braunes Oberteil, dessen Ärmel zur Hälfte hochgekrempelt waren. Bedeckt wurden ihre Beine von einer schwarzen und weiten Hose, die an den Hosenenden Holzmaserungen aufwiesen.


    Die Schlüsselschwertträgerin merkte schließlich, dass sie aufwachen sollte. Sie schloss die Augen und schon änderte sich die Szenerie für sie. Toni stand schließlich wieder inmitten der Sternenhalle, deren Wände zu einem Großteil mit Fenstern ausgeschmückt waren und den Nachthimmel zeigten. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn, welchen sie sich rasch mit dem Handrücken abwischte. Sie konnte fühlten, wie ihr Körper von dem Kampf erschöpft und schwer wurde. Ihr gegenüber stand der Lehrer für angehende Meister mit dem Schlüsselschwert. Iustus.


    Toni, willkommen zurück.“, sie richtete sich auf als er vor ihr trat. Iustus verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Er musterte sie mit seinen braunen Augen.„Wie ist es dir ergangen?“
    Sie erzählte, was sich in ihrem Geist abgespielt hatte, wie real sich alles angefühlt hat. Als Toni von dem Moment mit dem Schatten erzählte, wurde Iustus' Miene ernst - „Du musst wissen...“, er strich sich mit dem Daumen über das Kinn.
    Wir sind nur in der Lage das Schlüsselschwert zu führen, weil wir im Gleichgewicht stehen. Versuche stetig und um jeden Preis, dort zu bleiben, oder dein Herz wird zerbersten.“
    Jawohl, Meister Iustus.“
    Nun denn, bist du in der Lage dein Schlüsselschwert herbeizurufen?“, fragte er.
    Toni schloss für einen Augenblick ihre Augen, dann hob sie wie im Traum den rechten Arm. Sie versuchte, in der Luft Halt zu finden, in Schwingungen zu versetzen. Schließlich fühlte die Jugendliche, wie sich in ihrem Griff etwas verfestigte. Ein Windzug durchdrang Tonis Geist und schließlich materialisierte sich vor den Augen des Lehrmeisters ihr Schlüsselschwert.
    Sehr gut, junge Trägerin des Schlüsselschwertes.“ Iustus nickte langsam und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Es wird Zeit, das du den Umgang mit der Klinge übst, damit du eines Tages eine Meisterin sein kannst. Nun habt ihr alle drei eurer Schlüsselschwert herbeirufen können. Ich muss euch etwas wichtiges erzählen. Aber nun kehre erst einmal nach Hause zurück.“


    Toni schauderte. Was könnte der Meister nur wollen? Ehe sie sich versah, befand sie sich schon mitten auf den Straßen von Glacier Place. Sie hatte ja Gerüchte über die Vergangenheit gehört, aber niemals wirklich daran geglaubt. Oder das es so etwas wie andere Welten gäbe! Ihre Heimatstadt war ihrer Meinung nach das einzige, das existierte. Nie war irgendetwas vorgefallen oder Besucher von anderen Welten erschienen. Könnte sich das schon bald ändern? Was würde das Schlüsselschwert für ein Schicksal bereithalten?
    In Gedanken kreisend, ging lief die Jugendliche durch die Straßen. Selbst bei dunkler Nacht ließen die Menschen sich nicht daran hindern, allerlei Marktstände zu betreiben. Hier und dort sah sie halbmondförmige Früchte, verschiedene Nüsse oder Getränke. Die Händler versuchten einander zu übertrumpfen, was die Preise anbelangten. Toni lief jedoch einfach weiter, als sie schließlich mit dem Gesicht gegen jemandes Oberkörper rannte.
    Sachte, junges Fräulein.“, hustete dieser Jemand und blickte auf Toni herab.
    Oh, Verzeihung...“. stammelte sie, strich sich mit der Hand über die Augen und trat etwas zurück. „War ein Versehen, ist bei Ihnen alles in Ordnung?“
    Der Unbekannte trug einen roten Pullover, dessen Kapuze er auf dem Kopf hatte und ihm blonde Haarsträhnen in das Gesicht drückte. Es war ein Wunder, dass er überhaupt etwas erkennen konnte. Er beteuerte lächelnd, dass ihm nichts fehlen würde und er sich empfehlen müsse. Toni dachte sich nichts weiter darüber und ging schließlich weiter, als er in der Menschenmenge verschwand.
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    Ich lebe. Eigentlich hätte ich schon viel mehr geschrieben. Aber momentan ist einfach so viel los bei mir das ich KH erstmal etwas verlangsamt schreiben muss. Nichtsdestotrotz zeichne ich meine FIguren aus der Geschichte oder denke mir mögliche Kapitel aus... nur muss ich zunächst Lernen und Prüfungen schreiben. Danach sollte ich etwas mehr Zeit haben.



    Iustus hab ich bisher so gezeichnet hinbekommen wie ichs will. Mit den anderen Charakteren bin ich nicht sonderlich zufrieden...

  • Hallo Dousa,


    das Kapitel erinnert an den typischen Anfang eines KH-Spiels, wenn man sich gerade entscheidet, welche Werte im Spielverlauf wichtig sein sollen. Mit der zugehörigen Musik ist das gleich noch besser, aber du beschreibst die geheimnisvolle Atmosphäre in dem Raum ziemlich gut und geizt dabei auch nicht mit Kleinigkeiten. Farben, Gefühle, der Wind und schließlich das Erscheinen des Schlüsselschwerts ergeben eine gute Kombination und bauen eine tolle Stimmung auf. Somit ist also die nächste Trägerin erwacht, auch wenn sie bisher noch sehr eindimensional wirkt. Viel gesagt hat Toni noch nicht und besonders im Dialog mit Iustus wäre es möglich gewesen, sie dahingehend näher vorzustellen und ihren Charakter dem Leser vorzustellen. Ich hoffe, dass das innerhalb der nächsten Kapitel der Fall sein wird.
    Schreiberisch bist du nach wie vor gut unterwegs. Du weißt, worauf du hinaus möchtest und kannst das jederzeit mit den richtig gewählten Worten beschreiben, was natürlich einen guten Eindruck hinterlässt. Eine Sache vielleicht, die mir aufgefallen ist: Wenn nach einer wörtlichen Rede ein Nebensatz folgt, dann entfällt der Punkt bei der wörtlichen Rede.


    In diesem Sinn: Wir lesen uns!

  • Kapitel 3


    Wie typisch... war klar, dass er sichzurückzieht...“, Leo räumte die Gumi-Steine sorgfältig beiseite. Dann schnappte er sich ein Paar schwarze Handschuhe, zog sich diese über und ging mit leisen,raschen Schritten zur Tür hinaus. Es ärgerte ihn, dass Iustus dauernd ohne ein Wort verschwand. Er wusste, dass dieser andere Welten besuchte. Doch nie hatte sein Bruder ihn mitgenommen. Zu gefährlich,meinte dieser. Genervt lief der junge Bastler die dunkel beleuchtete nStraßen von Glacier Place entlang. Trotz der andauernden Finsternis waren eine gute Anzahl Menschen auf den Straßen unterwegs. Manche trugen Taschen, andere unterhielten sich mit ihrem Gegenüber.
    Leo interessierte sich aber weniger für die Menschen. Er fühlte sich vertraut mit Maschinen und Dingen aus anderen Welten. Zusammen mit seinen Freunden ergründeten sie daher Theorien und stellten sich vor, wie es da draußen wohl aussähe. Für gewöhnlich trafen die drei sich an ihrem Stammplatz, dem Süßwarenverkäufer Enyaw.
    Als Leo ankam, erblickte er bereits Miko - die wiederumauf einer Bank saß und an einem Spieß gegrillter Kirschenknabberte. Sie winkte ihm zu, Leo zurück und kam rasch näher. Er setzte sich zu ihr auf die Bank. Miko trug wie üblich ein dunkelgelbes Kopftuch, worunter sie ihre roten Haare zu einem Zopf gebunden hatte. Sie bot ihm eine Grillkirsche an, welche Leo jedoch dankend ablehnte.
    „Also... damit ich das richtig verstehe. Du hast seltsame Steine namens Gumi von einem FREMDEN Kerl bekommen?“, entsetzt biss Miko von ihrem Kirschspieß ab. „Und was hielt dein Bruder von der ganzen Sache?“
    „Der war nicht sonderlich begeistert. Ist ohne große Worte in sein Zimmer schlafen gegangen.“, schulterzuckend blickte Leo herauf und sah die unterschiedlich leuchtenden Gebäude. „Zur Zeit wirkt er recht abwesend . Meinst du er packt das mit dem Ausbilden von Schlüsselschwerttägern?“, Es bedarf eines charakterstarken Herzen, um ein Schlüsselschwert tragen zu können.Doch die wenigsten schaffen es ohne die Hilfe eines Meisters, ihr ureigenes Schwert zu manifestieren. Leo erinnerte sich daran, wieschwer es ihm fiel. Manchmal träumte er davon, wie ihn ein schwarz-leuchtendes Wesen mit gelben Augen versuchte einzufangen....
    „Leo, ist alles in Ordnung?“, Miko tippte ihrem Freundan die Schulter und grinste. „Iustus wird das schon irgendwie hinbekommen. Du als sein Bruder solltest ihm vertrauen und dankbarsein.“
    Der schwarzhaarige Jugendliche hatte seinen Bruder zuletzt vor Stunden gesehen. Gemeinsam mit Miko beobachtete er die vorbeilaufenden Menschen. Wie er Iustus kannte, war er schon wiederin der Sternenhalle und widmete sich seinen Pflichten als Lehrmeister. Da fiel ihm ein, dass heute der Tag war, an dem Toni geprüft werdensollte!
    Wie bestellt erschien Toni wenige Augenblicke später bei Enyaw. Ihre braunen Haare fielen ihr ins Gesicht und sie keuchte, als sie ihre beiden Freunde erreicht hatte. Sie und Miko vollführten ein High-Five als Begrüßung und sagte ebenfalls Leo Hallo. Ohne sich jedoch in die Hände zu klatschen.



    „Leute... endlich hab ich es!“, Toni rappelte sich aufund setzte sich zwischen Leo und Miko. „Ich war vorhin in derSternenhalle bei Meister Iustus und jetzt bin ich endlich in derLage, mein Schlüsselschwert herbeizurufen!“
    Sichtlich angespannt blickte die rothaarige Jugendliche zu Leo rüber. Keiner von beiden wollte etwas sagen. Schließlich fasste Leo den Entschluss, das Opferlamm zu spielen.
    Das heißt also, wir drei sind nun in der Lage, dasSchlüsselschwert zu verwenden. Ähm, uns ist das vorhin aucheingefall---“
    „WAS?“, rief Toni entsetzt und starrte ihre Freunde an. Aufgebracht strich sie sich das braune Haar aus dem Gesicht, ihre grauen Augen leuchteten vor Entschlossenheit. „Ihr als meine Freunde vergesst, dass ich die Einzige von uns dreien war? Die es als letzte zustande gebracht hat, ihr Schlüsselschwert zu beschwören? Na vielen Dank auch!“, beleidigt verschränkte sie die Arme und schwieg.
    Doch da fiel Toni ein, dass sie von Iustus eine Botschaft zu übermitteln hatte. Mit verstellter tiefer Stimme ahmte sie ihren Meister nach – Er wolle die drei tags darauf in der Sternenhalle sehen und mit ihnen über etwas sprechen. Allerdings driftete die Ernsthaftigkeit schnell in Themen herum, wie der anstehende Ausverkauf auf dem Marktplatz oder was die drei zusammen unternehmen könnten. Jedoch kamen Toni, Miko und Leo auch nach endlosen Diskussionen zu keinem wirklichen Ergebnis. Meist hingen sie bei Enyaw herum. Daher beschlossen sie, nach Hause zu gehen und morgen in der Sternenhalle aufzutauchen.



    Es war gar nicht so einfach, sich im Licht des Mondes und der schwach leuchtenden Laternen zurecht zu finden. Zur spätesten Stunde wurden die Lichtquellen in Glacier Place gedrosselt. Allerdings konnte man dann in der Finsternis schnell mal die Orientierung verlieren. So erging es auch dem unbekannten Schatten, welcher sich durch die Straßen stahl.
    Der Statur nach zu urteilen, war dieser männlich. Doch was hatte dieser vor? Mit schnellen Schritten bahnte er sich einen Weg überden Asphalt, bog entlang von Straßen und Gassen. Überquerte Kreuzungen und sprang intuitiv über Hindernisse, die im Dunkeln nur schwach erkennbar waren. Einige Zeit befand der Unbekannte schließlich sich vor der Sternenhalle. Gläsern und anmutig standsie im Mondlicht, die unzähligen Sterne wurden auf der Oberfläche reflektiert. Doch dann geschah es: Der Schatten erhob die Hand und im nächsten Augenblick erschien ein Schlüsselschwert! Hastig wirbelteer dieses herum und richtete es geradewegs auf die Tür.
    Für einen Moment kroch ein schwach leuchtender Strahl von der Spitze auf das Schlüsselloch an der Tür zu und man könnte behaupten, ein Klicken eines Schlosses wäre zu hören gewesen. Er trat hindurch und blickte in die vom Licht der Sterne getauchte Halle. Es wirkte wie ein Traum, stumm schlängelten sich Glassäulen die Decke empor und Banner streckten sich an dieser entlang. Nun, daer in das Mondlicht trat, nahm der Unbekannte die Kapuze herunter und hervor kam ein blonder Kopf, welchem das Haar immer noch ins Gesicht hing. Scheu blickte er sich um und schlich sich zum thronähnlichen Gebilde, was am Ende der Sternenhalle stand. Als der Unbekannte schließlich weitergehen wollte, stellte dieser zu seinem Entsetzen fest, das ihm sein Körper nicht mehr gehorchte. Regungslos stand der junge Mann nun da.
    Iustus trat aus der Dunkelheit hervor und betrachtete den Eindringling. „Immer bin ich auf Achse, was?, Er beschwor sein Schlüsselschwert. „Du bist gradewegs in meine Stoppzauber-Falle getappt. Für dich bleibt die Zeit stehen, allerdings bist du dir deiner Umgebung vollends bewusst.“
    Der Schlüsselschwertmeister trat um sein Gegenüber herum undbeobachtete es eingehend. Er schien vollkommen wehrlos zu sein, da hob Iustus sein Schwert und schlug horizontal auf sein Opfer ein.
    Einen Augenblick lang blitzte es, dann zerbrach der Bann mit einem schrillen Klirren und der Gestoppte wurde zu Boden geworfen.
    „Argh..“, entkam es seinem Mund, rasch richtete er sich auf und ließ ebenfalls mit einem Windzug ein Schlüsselschwert in der rechten Hand erscheinen. Es wirkte wie ein vertrockneter Baum, andem in der kalten Jahreszeit keine Blätter hingen.
    „Du bist Träger des Schlüsselschwerts?“, Iustus Augen weiteten sich entsetzt und wirkten im Mondlicht nahezu schwarz. Es dämmerte ihm: „Du bist nicht von dieser Welt!“
    „Korrekt. Aber was geht dich das an?“, konterte dieser.
    „Ich beschütze seit Jahren, nachdem mein Meister verstarb,diese Stadt! Niemand soll diese Idylle missbrauchen!“, Iustus sprintete auf seinen Gegner zu, wirbelte um die eigene Achse undschlug mit der Klinge von unten aufwärts zu. Dieser tänzelte geschickt auf seinen Angreifer zu, blockte diesen jedoch etwas ungeschickt ab - Allerdings ließ er daraufhin Kugeln aus grell leuchtendem Feuer aus seiner freien Hand auf Iustus zufliegen!
    Draufhin brachte der Unbekannte mit einigen Schritten Abstand zwischen sich und Iustus, welcher einen Schwall gefrorener Luft auf die Feuerkugeln schoss. Mit lautem Zischen und Knacken, als sich die Elemente miteinander vereinten und in Dampf auflösten, schoss Iustus aus diesem hervor und schlug mit dem Schlüsselschwert auf seinen Gegner ein. Die Klingen küssten sich, waren einander ebenbürtig und erzeugten metallisch klirrende und schrille Laute. Quer trieb es die beiden kämpfenden Schlüsselschwertträger durch die gläserne Halle, deren einziger Zeuge nur der stumme Mond am Himmel war. Sichtlich außer Atem, hielt Iustus einen Moment inne.
    „Ich habe wohl keine andere Wahl, als diesen Zauber zuverwenden...“, Iustus umklammerte den Griff seines Schlüsselschwertes fester, als er anfing, die magische Zirkulation seines Körpers auf das Maximum zu trimmen. Magie bedarf es ebenjener Zirkulation, die bei jedem Menschen anders, geschweige überhaupt vorhanden ist. Verausgabt man sich zu sehr beim Nutzen von Zaubern, kann es einen schwächen und Magenstechen hervorrufen. Als wüsste er, was Iustus vorhatte, stürmte sein Gegner auf ihn zu. Bereit das Schwert zu schleudern, vernahm dieser ein heftiges Zittern am ganzen Körper. Die Bewegungen schienen mit jedem Schritt schwerer und unbeholfener zu werden, bis sie schließlich langsamer wurden,denn es galt der Schwerkraft zu trotzen. Der Schlüsselschwertmeister konnte spüren, wie ihm der Gravitationszauber an den Kräftenzehrte, hielt mit seiner freien Hand die Kraft unter Kontrolle. Doch es galt seinen Feind zu schlagen. Dieser kämpfte verbissen darum,auf den Beinen zu bleiben - aber gegen die Anziehungskraft konnte ernicht gewinnen. Das resultierte letztlich darin, dass er das Schlüsselschwert fallen ließ, welches sich in einem Wirbel aus Funken auflöste. Durch die enorme Gravitation verlor Iustus Gegner das Bewusstsein.

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    Puh. Ich weiß nicht, was mit meinem OpenOffice-Dokument auf einmal los war. Über ne halbe Stunde war ich nach dem Kopieren damit beschäftigt, die Worte voneinander zu trennen... bei dem Kapitel erinnere ich mich jedoch daran, das auf dem Tablett geschrieben zu haben. Bevor der Kampf mit Iustus begann, stürzte das ab. Und musste alles neu schreiben - Daher ist das ein wenig anders geworden als eigentlich geplant. Hier taucht übrigens einer meiner ältesten eigenen Charakter auf, ich dachte mal, das tut dem gut etwas Persönlichkeit zu entwickeln. Bin dort wirklich gespannt, wohin das führen wird.