Ich habe einige über dieses Thema im Rechtsextremismus-Topic sprechen sehen und finde es ganz interessant, sodass ich es mal auskoppeln werde.
Auch an mir an der Uni höre ich oft Sachen wie "Das Dorf ist ein Auslaufmodell", "Am besten ist es, wenn man alles zu Fuß erreichen kann" etc.
Früher war auch im Dorf mal alles zu Fuß erreichbar, und für alles was nicht zu Fuß erreichbar war, gab es den Bus. Aber mit dem Aufstieg von Supermärkten und den Rückzug des ÖPNV aus der Peripherie zieht es viele Menschen in die Stadt.
Auch ich sehe einen gewissen Reiz darin. Man ist nah am Geschehen, man hat alles Nötige fürs Leben vor Ort (Arztpraxis, Apotheke, Bank, Supermarkt, Krankenhaus...), und man ist erheblich unabhängiger von einem Auto, vor allem wenn man in seiner Stadt auch einen Bahnhof oder Busbahnhof hat. In größeren Städten sind die Wohnungs-/Mietpreise aber Wahnsinn (300€ für 10qm in Marburg O.o)
Andererseits hat auch das Dorf seine Vorteile. Kaum Verkehr, die Luft ist klar, das Leben entspannt, und Grundstückspreise sind niedrig. Dafür hat man aber auch das Problem, dass ein Auto fast ein Muss ist, und ein Auto kostet viel mehr Geld als ein Fahrrad. Zudem sind Mobilfunk und Internet in der Peripherie oft schlecht ausgebaut.
Obwohl für mich als Student durchaus störend ist, jeden Tag eineinhalb Stunden Hinweg und eineinhalb Stunden Rückweg zu haben, will ich das Leben in dem Dorf, in dem ich wohne, dennoch nicht missen. Im Dorf kennt jeder jeden, man ist unter sich und die Luftqualität ist (abgesehen von dem gelegentlichen Güllegestank) wunderbar. Und - zum Glück - gibt es hier noch eine Apotheke, eine Arztpraxis, einen Supermarkt und einen Bahnhof, im Hauptort meiner Gemeinde.
Wo lebt ihr? Wo würdet ihr gerne leben? Könntet ihr euch ein Leben auf dem Land/in der Stadt vorstellen? Was sind für euch jeweils die Vor- und Nachteile?