Dein Gedicht "Die Prinzessin auf der Grindobeere" finde ich echt super - besonders gefällt mir dabei deine Wortwahl, die den Text beim Lesen gut klingen lässt. Besonders Strophe 3 gefällt mir hier, weil du dort auch viel Geprochen Inhalt gut untergebracht hast und der sogar lustig ist. Das Pandir ist so ehrlich, das tut schon fast weh.
Nimm es in den Mund!
-
- Verschiedenes
- Sammlung
- Wenloсk Holmes
Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!
Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“-
-
Noch ein Wettbewerbsupdate! Ich komme in letzter Zeit kaum zum Schreiben fürs Topic ._. aber was soll's Wettbewerbe sind auch schön :)
Diesmal ging es um Geschichte à la Pokémon - also darum, eine historische Situation so zu verarbeiten, dass Pokémon darin vorkommen. Ich habe mich an etwas gewagt, das ... ach seht selbst. Das Produkt ist ein ... Ding, das ich zum Ende selber nur schwer einschätzen konnte. Für den dritten Platz hat es aber offenbar gereicht. Mehr dazu wie immer untendrunter im Spoiler. Viel Spaß (oder wasauchimmer man dabei empfinden mag) beim Lesen!
Das talentlose Farbeagle
Die Tischplatte vibrierte spürbar, als das Dröhnen der immerzu unnachgiebig einschlagenden Magnetbomben in den meterdicken Stahlbetonwänden seines Büros widerhallte. Es sah nicht gut aus. Der Feind rückte an allen Fronten vor, das Heer war geschwächt, die Hauptstadt drohte zu fallen. Die Hauptstadt? Farbeagler schüttelte den Kopf. Das ganze Reich. Gerade erst hatten sie seinen sechsundfünfzigsten Geburtstag gefeiert und jetzt versteckten sie sich wie Angsthasen. Er beugte sich über die Karte der Stadt, seine Augen auf die roten und blauen Frontlinien fixiert – was es brauchte, war ein Befreiungsschlag, einen Durchbruch. Wie damals, als er Kalos binnen Wochen mit seinem Heer überrollt hatte wie ein Turbobrand – und niemand sich traute, seinen Weg zu versperren. Gleichsam der Ninjaskstaffel, mit der Kanto damals Alola in Schutt und Asche gelegt hatte, sollte ein grausamer Feuerschlag seine Feinde erinnern, mit wem sie es zu tun hatten. Noch war nicht alles verloren, das Reich hatte seine Zermalmklauen noch nicht eingebüßt!
Gut, dass er alles umsichtig geplant hatte.
„Mit dem Angriff Tarnsteiners“, Farbeagler blickte auf, seine dunklen Augen voller Zuversicht, „wird das alles in Ordnung kommen.“
„Mein Führer“, das Caesurio auf der gegenüberliegenden Seite des Tischs zögerte sichtlich nervös. „Mein Führer“, seine Lippen zitterten, „Tarnsteiner konnte nicht genügend Kräfte für einen Angriff massieren. Der Angriff Tarnsteiners ist nicht erfolgt.“
Farbeagler spürte, wie das Blut heiß in seinen Kopf schoss. Wie konnte das sein? Er hatte es doch befohlen! Befohlen! Er. Der Führer! Was gab einem einfachen General wie Tarnsteiner das Recht – oder sonst irgendwem! – sich seinem Befehl zu widersetzen? Hatte er zu viel verlangt? Er wusste, dass die Wehrmacht ausgedünnt war. Im Westen waren die Washakwil aus Einall gelandet und aus dem Osten rückten die Shnebedeck vor. Zugegeben, es war verwegen gewesen, ihr Reich mitten im kalten Winter eingreifen zu wollen, wo Blizzard und Hagelsturm herrschten. Doch ihm hätte gelingen können, woran der kalosianische Impoleon seinerzeit gescheitert war! Wäre da nicht die unerträgliche Inkompetenz seines Generalsstabs! Genau wie jetzt, legte ihre Unfähigkeit ihm einen Felsblock nach dem anderen in den Weg – er hätte gut daran getan, sie vor Jahren schon einen nach dem anderen liquidieren zu lassen. Wie der schnauzbärtige Volumin aus dem Osten.
„So weit ist es also gekommen.“ Farbeagler stand auf.
„DAS MILITÄR HAT MICH BELOGEN!! ALLE HABEN MICH BELOGEN!!“, polterte er aus voller Kehle und übertönte noch die feindlichen Geschosse, „Der Angriff Tarnsteiners war ein Schlagbefehl! Die gesamte Generalität ist nichts weiter als ein Haufen niederträchtiger, treuloser Feiglinge! FEIGLINGE, VERRÄTER, VERSAGER!!“
Niemand wagte es, zu erwidern.
Er hatte ganz auf sich gestellt den ganzen Kontinent erobert. Allein. Er war es immer noch. Er konnte sich auf niemanden verlassen.
Außer … Seine Augen musterten das hübsche Zigzachs am Ende des Raums. Eva … Ihr braunes Fell schimmerte im faden Schein der flackernden Deckenlampen noch immer so schön wie am hellsten Sonnentag. Seine Rechte Hand im Kampf gegen den Rest der Welt. Was sollte aus ihr werden? Was sollte aus ihnen beiden werden, wenn die Washakwil und Shnebedeck am Ende des Kriegs das Reich unter sich aufteilten? Auf das Volk konnte er sich nicht verlassen. Die würden alles tun, um ihre Köpfe zu retten. Die Seele des Volkes stahl sich so leicht wie ein schillerndes Schlapor. Und was hatte er nicht alles für dieses Volk getan? Er wollte es groß machen, ihm Lebensraum geben, Kunst und Kultur sollten florieren. Es sollte ein Reich von tausenden und abertausenden von Jahren werden. Und er wollte es hüten und umsorgen und es sollte ihm an nichts mangeln.
Er wollte es reinigen. Reinigen vom Unrat dieser Psycho-Pokémon! Er würde nicht eher Erholung einsetzen, bis auch das letzte von ihnen das Licht der Sonne zum letzten Mal gesehen hatte. Diese langnasigen Hypno, die mit ihren hypnotischen Kräften Kinder entführten … Niemand durfte so viel Macht besitzen. Seine Großmutter war ein Xatu gewesen und wusste immer, wenn er etwas ausgefressen hatte. Wie oft hatte er sich als Junge Prügler eingehandelt, weil er nicht den geringsten Trickbetrug vor ihrem allsehenden Wunderauge geheim halten konnte. Und dann waren da diese Pantimos. Der Rektor der Kunstakademie war ein Pantimos gewesen. Er hatte ihn abgewiesen. Talentlos hatte er ihn genannt. Seinen Gemälden würden jegliche Kunst und Komposition fehlen. Was verstand ein Pantimos schon von Kunst? Farbeagler wollte sich nicht ausmalen, was diese rosafarbenen Ungestalten, die sich allesamt Mister oder Monsieur nannten, nachts in ihren Bizarroräumen trieben. Psyschub, Dimensionsloch, Rollentausch – es war eine unerträgliche Schande! Eine Schande, der er bereit war alles entgegenzusetzen. Als Führer des Reiches war das seine Pflicht. Doch sie würden es nicht verstehen. Wenn die feindlichen Heere die Lager entdeckten, wäre es um ihn geschehen. Um ihn und seine liebe Eva. Sie würden ihn vor ein Tribunal zerren, wo er diesem aufgeblasenen Winston Granbull von der Teetrinkerinsel Rede und Antwort stehen müsste. Er konnte, nein er durfte nicht behaupten, er habe von nichts gewusst. Er wäre seine Verantwortung, ihnen deutlich zu machen, wie dringend eine Endlösung der Psycho-Frage war. Doch sie würden es nicht verstehen. Am Ende würden sie ihn umbringen. Oder noch schlimmer, einsperren.
Nein, die Selbstbestimmung würden sie ihm nicht nehmen. Er würde kämpfen. Allein, wenn er musste, und bis zum letzten Blutstropfen. Er würde es ihnen allen zeigen, den Xatu, Pantimos und Hypno, Volumin und Granbull, und allen, die jemals mit dem Finger auf ihn gezeigt und gerufen hatten „Seht nur, da läuft das talentlose Farbeagle!“ Und wenn er untergehen musste, sollte ihm das Reich folgen. Verdient hatten sie es alle sowieso. Aus dem einst starken Volk waren nur noch die Feiglinge und Versager zurückgeblieben. Aber er war Adolf Farbeagler. Er war der Führer. Niemand sagte ihm, was er zu tun oder zu lassen hatte und er kapitulierte nicht. Er kapitulierte niemals!
„Machen Sie, was Sie wollen“, sprach er müde und trat hinaus.
Ja. Also. Es sind Hitler und sein Drittes Reich. Überraschung! Orientiert habe ich mich hierbei am Film Der Untergang; der Dialog ist tatsächlich in stark gekürzter Fassung direkt daraus entnommen. Einigen Lesern ist dabei auch aufgefallen, dass sich um die als Meme weit verbreitete "Hitler rant"-Szene handelt - das ist ehrlich gesagt ein Zufall bzw. war nicht ursprünglich meine Absicht. Ich habe mir tatsächlich den Film angeschaut, um mein Wissen aufzufrischen und war eben auf der Suche nach einer geeigneten Szene, um den von mir geplanten inneren Monolog (auf dem liegt ja der Fokus) einzubringen. Dass es am Ende ebendiese geworden ist, liegt einfach daran, dass es sich um eine Schlüsselszene des Films handelt. Und nicht nur, weil Hitler rumbrüllt. Sie war also quasi prädestiniert. Und warum nicht, Meme-Connoisseure wie @Nexy würden das Werk dadurch direkt einzurdnen wissen.
Doch warum überhaupt ein heißes Eisen wie Hitler anpacken? Zwei Gründe: Erstens, wir sind im Internet. Zweitens, wir sind in Deutschland. Beides kommt ohne Hitler einfach nicht aus. Hitler war in diesem Wettbewerb zu erwarten und wenn ich diese Erwartung selbst erfüllen müsste. Den Reaktionen nach zu urteilen waren auch viele Voter nicht wirklich überrascht. Nachdem vor dreizehn Jahren zum Untergang gefragt wurde "Darf man Hitler als Menschen darstellen?", blieb die große Frage "darf man ihn als Pokémon darstellen?" aber aus. Trotzdem, warum ist Onkel Adolf plötzlich ein Farbeagle? Das ist mein respektvoller Nick in Richtung Berthold Brechts, Zeitzeuge und Dichter, der Hitler verachtungsvoll "den Anstreicher" nannte - zweifelsohne in Anspielung an seine gescheiterte Kunstkarriere. Heute wissen wir, die Wiener Kunstakademie hätte der Welt einen Gefallen getan, wenn sie Hitler aufgenommen hätte. Der Anstreicher lebbt also als talentloses Farbeagle (und wie @Galileo feststellte, fehlten ihm viele Talente) fort.
Dann noch etwas zur Entstehungsgeschichte dieses Texts, der mal wieder relativ kurzfristig enstanden ist. Die Idee, die Parteien des dritten Weltkriegs in Pokémon umzuwandeln, kam mir relativ früh, das war ziemlich leicht. Hier und da habe ich historisches Halbwissen eingestreut (ich hab nicht viel recherchiert, man hat wenig davon, besser informiert zu sein als sein Leser), Benito Gelatini hat es leider nicht in den Text geschafft, schade ... Ebenso übrigens Fegelein nicht, der zwar typisch für die Hitler rant-Videos ist, aber im Film erst an ganz anderer Stelle Erwähnung findet. Das war mir aber erst nach Abgabeschluss aufgefallen, so dass ich ihm nur noch eine Platz in meinem (Fake-)Vote vermachen konnte:
Wo ist in dieser Szene eigentlich Himmelsfegelein? Wenn er sich ohne Befehl entfernt hat, ist das Fahnenflucht, Verrat! Ich will Himmelsfegelein sehen! Sofort! Bringen Sie mir Himmelsfegelein! FEGELEIN! FEGELEIN! FEGELEIN!
Die eigentliche Herausforderung für meine Idee bestand nun aber darin, einen guten Kontext für diese Ausführungen zu finden, dazu habe ich, wie geschildert, den Untergang geschaut. Der hat mir auch eine gute Perspektive auf die Gedanken Hitlers gegeben (ob die nun historisch sind oder nicht, war für mich irrelevant), so dass ich also diesen inneren Monolog schrieb. Der war aber, und das ist einigen auch aufgefallen, irgendwie recht düster und ernst geraten. Und nun passierte etwas, das mich sehr lachen ließ, als ich @Obscuritas‘ Kommentar zu Sheos "Ides" las:
Es liest sich eher, als hätte man die Geschichte vollkommen ohne Pokémon geschrieben und zum Schluss noch etwas Themenbezug drüber gestreuselt
Tja, Obi, das war bei mir gar nicht so anders. Klar, das historisch-geographische Grundgerüst war da, aber irgendwie brauchte das mehr Auflockerung. Also hab ich eine Nacht über den Text geschlafen und am nächsten Morgen jede Menge Pokémon und Attacken und Fähigkeiten darüber gestreuselt. Das Produkt erschien mir selbst so skurril, dass ich gar nicht mehr einschätzen konnte, ob man darüber lachen oder weinen sollte. Gottseidank musste ich das aber auch nicht entscheiden.
Wie Andere entschieden haben folgt nun (Re-Kommentare wie immer da, wo sie sich anboten):
Auch hier wurde ein historisches Ereignis schön mit Pokémon gespickt, ohne dass es aufgesetzt wirkt, und ich denke, auch ohne die Erwähnung des Namen „Adolf“ hätte jeder gewusst, um wen es sich bei dem Farbeagle handelt. Ich frage mich, ob Farbeagle absichtlich genommen wurde, weil das Wortbild eher nach einem englischen als nach einem deutschen Wort aussieht. Würde zumindest ganz gut dazu passen, dass er eigentlich den Idealen, die er aufgestellt hat, nicht so wirklich entsprach. Hier dann eben zum einen das hochloben von allem Deutschen und damit auch der deutschen Sprache und im Gegensatz dazu das Pokémon Farbeagle sein.
Der einzige Lichtblick in diesem Wettbewerb. Aus historischer Sicht ist die beschriebene Szene eigentlich mehr als fraglich, immerhin wird hier eher ein zeitloser Klassiker parodiert oder geehrt, je nachdem wie man es sehen möchte. Aber da hier wenigstens die Pokémon schön eingebaut worden sind, sehe ich darüber mal hinweg.
Ursprünglich wollte ich den Kommentar mit der Frage eröffnen, warum man ausgerechnet Farbeagle ausgewählt hat um Hitler zu personifizieren. Aber just in dem Moment, in dem ich die erste Taste gedrückte habe, fiel es mir auf und ich konnte mir einen kleinen Lacher nicht verkneifen. Ok, man parodiert nicht nur eine Filmszene, man nimmt diese auch nicht allzu ernst, haha.
Die Stärke dieser Abgabe ist ganz klar die Einarbeitung von Pokémonnamen, Attacken und Fähigkeiten, die entweder auf den Wortwitz hinauswollen, oder metaphorisch für eine Person oder Personengruppe stehen. Hier sehe ich zum ersten Mal das Wettbewerbsthema richtig erfüllt: Versucht man hier die Pokémon aus der Geschichte zu streichen, büßt man den Kern der Geschichte ein. Das, was ihr ihren Humor gibt. Der Pokémonbezug ist hier nicht nur ein Accessoire um eine eigentlich Pokémon fremde Geschichte in einem Pokémonwettbewerb rein zu quetschen, sondern lebt davon. So erfüllt man das Wettbewerbsthema, etwas, dass die anderen Teilnehmer kaum oder fast schon gar nicht geschafft haben – und dabei bezieh ich mich mit ein. Ich habe aufgegeben, bevor es eigentlich richtig losging, gab dem Thema die Schuld. Mit einem Blick auf die anderen Abgaben fühlte ich mich in dieser Annahme bestätigt. Doch hier zeigt zumindest ein Autor, dass sich das Thema sehr wohl anschaulich umsetzen ließ. Meiner Meinung nach ist das hier die einzige Abgabe, die ihre Punkte wirklich verdient hat, so harsch es auch klingt.Hier sind die Pokémon wieder richtig schön eingebunden und das Ereignis, das hier dargestellt wird, dürfte auch genug Boden für eine gute Abgabe geben. Herausstechend sind die Details wie Attacken und Fähigkeiten, die der Geschichte eine Echtheit geben, so dass man den Pokémon-Aspekt gar nicht mehr herausstreichen könnte. Die Abgabe erfüllt die Vorgabe deshalb fast am besten, weil Pokémon hier kein Detail, sondern ein essentieller Bestandteil ist.
Warum wundert es mich nicht, dass wir schlussendlich auch eine Abgabe aus dem dritten Reich hier haben? Genau, weil das dritte Reich in Schland dermaßen omnipräsent ist, dass man eigentlich nicht dran vorbeikommt. Aber schon der Anfang hat mir gefallen, mit den Details zum Krieg. Auch die Namen der Pokémon gefallen mir hier, schöne Umsetzung. Ah, sogar der Russlandfeldzug wird erwähnt, an dem ja bereits Napoleon gescheitert ist und den Hitler trotzdem durchgeführt hat. (Im Grunde muss man sich da über das Verhalten der Russen damals nicht wundern, das war ein reiner Rachefeldzug von ihnen.)
Steiner? War das der General? Falls ja, fehlt da ein Tarn, jedenfalls für dieses Universum. ;)
Psycho-Pokémon als Juden — interessanter Einfall und die Erklärung Farbeaglers dazu war auch nachvollziehbar, was natürlich die Auslöschung der Psycho-Pokémon nicht rechtfertig, nur, weil er eine persönliche Fehde hatte.
Alles in allem eine sehr gut Abgabe, gerade die vielen Attackennamen in der Abgabe haben schön gepasst.Hier wurde ich dann sozusagen dabei erwischt, wie der Pokémonbezug erst nachträglich kam und tatsächlich habe ich diesen einen Steiner im Wettbewerb übersehen. Natürlich gehört er da hin und zumindest hier fürs Archiv hab ich ihn auch nachgetragen. Aber danke für den Hinweis :D
Es fing sehr gut an und dann fing das Farbeagle an uncool zu werden.
- Das es nur um talentlose Feiglinge geht, finde ich nicht gerade sehr schön.
- Hier fehlt das gewisse etwas.
~ Was für ein historisches Ereignis diese Geschichte darstellen soll, konnte ich jetzt nicht ausmachen.Wenn ich dir den Eindruck vermitteln konnte, dass Genozide zu planen uncool ist, macht dieser Text bereits alles richtig.
Die Abgabe mit dem wohl besten Pokémon-Bezug. Die ganzen kleinen, unterschwelligen Einflüsse sind wirklich genial, ich wette ich habe selbst nicht alle gefunden, sondern oft einfach drüber hinweg gelesen, weil die Attackennamen so flüssig eingebaut worden sind. Zu dem Geschichtsereignis muss ich wohl nichts sagen, ich denke wir alle haben die Filmszene im Kopf, auf die die Abgabe anspielt. Das einzige kleine Minus bei dieser Abgabe ist für mich, dass der Dialog so gut wie 1:1 aus eben dieser Filmszene übernommen wurde, aber da das nur einen kleinen Teil der Abgabe ausmacht, ist der Eigenanteil noch groß genug, dass ich guten Gewissens Punkte verteilen kann!
~ der Titel lässt an Künstler denken, van Gogh vielleicht oder ..... wenn man länger darüber nachdenkt, auch an Hitler, der ja nicht Kunst studieren durfte ...
+ Hitler. Bzw. Farbeagler. Bin mir nur nicht ganz sicher, was ich von diesem Namen halten soll; die anderen Namensspiele sind besser, wie ich finde. Allerdings halte ich die Kunst/Farbeagle-Anspielung für sehr gelungen
+ Caesurio; das passt da, wie ich finde, sehr gut rein
- "Niemand wagte es, zu erwidern." da fehlt ein etwas - eine Kleinigkeit im Satzbau
+ Psychopokémon, denn du vermittelst überzeugend, warum du ausgerechnet diese gewählt hast
- "„Machen Sie, was Sie wollen.“, sprach er müde und trat hinaus." bitte keinen Punkt, wenn der wörtlichen Rede ein Begleitsatz folgtOb das mit dem erwidern nun stimmt, darüber hatte ich im Vorfeld schonmal eine Diskussion. Es ist vielleicht etwas ungebräuchlich, aber ich würde mich zu der Aussage hinreißen lassn, dass erwidern kein Objekt braucht und der Satz daher so nicht falsch ist. Ggf. lasse ich mich aber auch gerne eines Besseren belehren ^.^
Ich hatte schon bei den ersten Sätzen das Gefühl zu wissen, worum es geht und schließlich war ich erstaunt, dass du das dritte Reich auf diese Weise eingebunden hast. Da macht dann natürlich auch das Farbeagle ohne Talent Sinn und du lässt es dir nicht nehmen, darauf ausreichend Bezug zu nehmen. Auf gewisse Weise wirkt die Geschichte schon wie eine Parodie. Jedenfalls, der geschichtliche Bezug wurde wahrgenommen und kreativ umgesetzt. Die Pokémon wurden zumindest in Anbetracht der Personen passend eingesetzt.
Der Titel spricht Bände, aber ich frage mich, in welchen Sachen er wohl noch so talentlos war, neben Kunst, Menschlichkeit usw., aber das nur als Randnotiz. Die angepassten Namen und die dazugehörigen Pokémon sowie die Charakter der geschichtlichen Persönlichkeiten passen soweit, außer vielleicht der von Farbeagler. Sicherlich steckt in Hitler auch das -ler drinnen, aber da hätte ich mir eventuell etwas ausgefalleneres gewünscht. Soweit hat mir diese Abgabe gut gefallen und verdient ebenso zwei Punkte von mir.
Hier wurden die Pokémon wirklich am besten in die Geschichte eingebaut, auch wenn ich etwas gebraucht habe, zu erkennen um wen es sich bei den Shnebedeck und den Washwakwil handelt. Das Ende war recht überraschend (zugegebenermaßen kenne ich mich kaum mit deutscher Geschichte aus - dementsprechend weiß ich nicht, inwiefern das jetzt der eigentlichen Geschichte entspricht) - hat mir aber gefallen!
Die satirische Auseinandersetzung mit Hitler und den Greueltaten der Nazis ist immer auch eine Auseinandersetzung mit der Frage „Worüber darf man noch lachen?“ – eine Debatte auf die sich (fast) keiner der Leser offenbar einlassen wollte. Das habe ich nicht erwartet, kann es aber gut verstehen, denn ich habe mehr 25 Jahre lang in Deutschland gelebt, lang genug, um zu sehen, wie ermüdend dieser Diskurs sein kann. Manchmal, weil er viel zu vielschichtig und komplex erscheint, um wirklich zu einer Antwort zu kommen, immer aber sicherlich auch, weil es anstrengend und demotivierend ist, sich als Deutscher allzeit instinktiv und in Sekundenschnelle für die Geschichte seines Landes zu schämen. Dass wir dies tun und die Erinnerung aufrechterhalten, nicht verharmlosen, erweist sich in Anbetracht der geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre aber vielleicht als gar nicht so verkehrt. Der AfD zum Trotz scheint Deutschland manchmal Europas letztes Bollwerk gegen den völkischen Nationalismus zu sein. Auch, weil es Leute gibt, die über das dritte Reich (oder Aspekte davon) nicht lachen können oder wollen. Selbst wenn ich keine Antwort darauf habe, ob, wann, in welchem Maße oder warum, das nun richtig oder falsch ist, es ist schön, dass es sie gibt, denn in der Auseinandersetzung mit der Thematik (und auch der Auseinandersetzung mit der Auseinandersetzung) liegt am Ende doch ihr Wert. Deshalb bekommt dieser letzte, sehr ausführliche und einzige Kommentar in dieser Sache einen einen Ehrenplatz. Danke @Thrawn!Ach, ich hab's beim Titel geahnt... Das wird jetzt wahrscheinlich lang, sehr lang. Und nun einmal leider auch ein wenig politisch...
Nun, vorweg sollte ich sagen, dass ich beim Schreiben der Kommentare eigentlich nie wirklich weiß, wie am Ende die Punkteverteilung aussehen wird und diese Geschichte wird es mir vielleicht nicht unbedingt leicht machen, da sie einige Elemente hat, die mir gefallen, aber auch einige, wo ich die Stirn runzeln muss - letztere sind zu großem Teil, aber nicht nur dem Umgang mit ihrem Inhalt geschuldet.
Okay, zunächst einmal ist die Geschichte absolut nicht schlecht geschrieben, sondern eigentlich sogar sehr gut. Die Einbindung der Pokémon ist im Prinzip gelungen; ein Farbeagle für diesen Menschen zu nehmen, ist plausibel. Caesurio als einer der Offiziere ist konzeptionell auch sinnvoll, zudem muss ich bei dem Pokémon sowieso immer ein wenig an Karl Ruprecht Kroenen aus Hellboy denken, auch wenn das jetzt eine subjektive Assoziation ist, die vom Autor nicht beabsichtigt sein muss. Das Stalin-Pokémon ergibt ja auch optisch und vom Typ her irgendwie Sinn.Auf Seiten der Nazis fehlt ja eigentlich ein Registeel, weil zensierter Sprite und so.Andere kleine Pokémonbezüge wie zum Beispiel "Tarnsteiner" sind jetzt nicht unbedingt so genial und mehr einfache Wortspiele, aber okay - allerdings, gerade in diesem Fall hätte ich mir das Tarnsteine-Wortspiel eher für diese Stelleaufgespart, weil "Tarnsteine in den Weg legen" doch eigentlich mit Bezug zur Wirkung der Attacke ganz nett ist. Es sei denn, dass mir jetzt ein Wortspiel mit "Felsblock" entgeht (oder mein Vorschlag zu offensichtlich ist), dann will ich da nichts gesagt haben. Dann nun der erste Punkt, der mich ein wenig stört: Es ist oft von der Formulierung einfach in vielen Fällen sehr nahe an dieser Filmszene (kenne ironischerweise den Film nicht, ein paar Szenen daraus aber schon) und das schmälert meinen Eindruck ein wenig. Das heißt, es gäbe hier einen Umstand, der mich das verzeihen lassen würde und der wäre eben, wenn es Beweise/Hinweise darauf gibt, dass derartige Dinge in derRealität so gesagt wurden wie im Film - denn dann kann man sagen, dass hier nicht an einigen Stellen der Film etwas kopiert wird, sondernvielmehr die Realität selbst, was dem Ganzen dann eben einen stärkeren Bezug zum realen Ereignis geben würde. Über diesen Punkt hätte ich mir gerne Klarheit verschafft, indem ich nachprüfe, ob es eine reale Grundlage gibt, auf der die Dialoge des Films bzw. einige der Stellen in dieser Geschichte basieren. Das dumme ist - ich habe es nicht
geschafft, jedenfalls nicht mit absoluter Sicherheit. Ich habe bei der Internetsuche Quellen gefunden, die die Authentizität des Films anzweifeln, aber meine konkrete Frage wurde nicht beantwortet. Als ich dann in der historischen Bibliothek meiner Uni nachsehen wollte, war leider ein Buch, das vielleicht darüber Aufschluss gegeben hätte, nicht für mich verfügbar - jedenfalls nicht so schnell. Ich fürchte, ich habe mich mit diesem Punkt schlicht zu spät auseinandergesetzt. Da ich nun also nicht mit letzter Sicherheit darüber entscheiden kann, muss ich den Punkt wohl etwas unter leichtem Vorbehalt erst mal unter den Tisch fallen lassen (vielleicht kannst du mir ja sagen, ob die entsprechenden Stellen belegt sind?).
Dann wiederum... Auch wenn es mutig ist, das Thema zu wählen, stören mich daran nun einmal ein paar Dinge. Ich will ehrlich sein, dass ich persönlich beim Schreiben immer ein Problem mit der Porträtierung von realen Personen habe, sofern es sich nciht um Parodien handelt (da ich in denen aufgrund ihrer Funktion und des oft angewendeten Stilmittels der Übertreibung den Charakter ja sowieso nicht so darstellen muss, wie er tatsächlich ist), erst recht wenn ich sie als Pokémon darstelle (das hat den Wettbewerb für mich ein wenig schwierig gemacht). Nun muss ich sagen: Sich über Nazis lustig zu machen und sie zu parodieren, halte ich für okay, je nachdem, wie es gemacht wird. Ob das hier der Sinn war, weiß ich nicht, es wirkt manchmal eigentlich ein wenig zu ernst dazu, obwohl es Pokémon sind. Dennoch ist es mir persönlich bei denen schlicht egal, wie sie dargestellt werden (auch ungeachtet, ob Parodie oder nicht), solange sie halt nicht glorifiziert werden (was hier freilich auch der Fall ist). Nur: Bei ihren Opfern ist es etwas Anderes. Man mag mir gerne vorwerfen, dass ich dann zu beschränkt denke oder mich nicht traue, Tabus zu brechen, das ist mir egal. Wenn hier die Ermordeten des Nazi-Regimes zu Pokémon gemacht werden, stößt mir das einfach eher ungut auf. Zudem muss man sagen, dass bei der Übertragung von Gruppen in eine Tier- oder Pokémonwelt generell eine scharfe bzw. schärfere Trennung zwischen diesen möglich wird, was nun einmal auch Teil einer rassistischen Einstellung ist - bitte nicht falsch verstehen, ich werfe dir hier absolut keinen Rassismus vor, bewussten schon gar nicht, aber das ist nun einmal etwas, was mich an manchen Filmen mit Tieren als Protagonisten stört. Und leider findet man auch hier das klassische jüdische Klischee langnasiger Kindesentführer - da allerdings die Abgabe aus der Sicht Hitlers geschrieben ist, kann man hier annehmen, dass es einfach Teil seiner antisemitischen Einstellung ist (zumal ich dir ja wie gesagt nichts in der Richtung vorwerfen will - die rassistischen User treiben sich glücklicherweise vor Ihrer zwangsläufigen Sperrung nicht im FF-Bereich, sondern nur hin und wieder in den Allgemeinen Diskussionen herum). Abseits davon sei natürlich gerne dazu angeregt, darüber nachzudenken, was es aussagt, dass derartige negative Klischees und Vorurteile in Bezug auf Juden immer noch in einem viel größeren Ausmaße existieren als in Bezug auf so ziemlich jede andere Bevölkerungsgruppe.
Ein vielleicht als positiv zu bewertender Nebeneffekt davon ist dann allerdings wohl in gewisser Weise, dass man weiß, wer jeweils gemeint ist, ohne dass du auf Nationalitäten zurückgreifen musst, die in der Pokémonwelt nicht existieren (statt "Amerikanern" hat man eben die "Washakwil") - wenn man halt mal von diversen Bezügen zur realen Welt absieht, die sich in Pokédexeinträgen o.ä. finden lassen (die aber meiner Meinung nach nicht ausreichend sind, um anzunehmen, dass diese Orte in der Pokémonwelt tatsächlich existieren. Ich nehme an, dass es auch letzten Endes diese pragmatische Überlegung war, die zur Etablierung dieser Idee führte. Also ja, die Intention war sicherlich gut und ohne Tadel, aber am Ende bleibt für mich ein unguter Beigeschmack.
Desweiteren - es gibt auch ein wenig das Problem, dass ich die Darstellung von Hitler in ähnlicher Hinsicht hier ein wenig problematisch finde. Auch wenn man hier annehmen kann, dass ein über Jahrhunderte in Europa genährter und sich in ihm in schlimmster Form manifestierter Antisemitismus und Rassenhass zu seinen Taten führte, wird der Fokus davon weggelenkt und auf eine persönliche Ebene der Frustration geholt - das erscheint mit extrem problematisch, seine Rechtfertigung wirkt dadurch nämlich - wenn freilich immer noch nicht ausreichend - auf eine zu simple Art nachvollziehbar (weil das als Motivation für eine ganze Rassenideologie ungeeignet ist) und das ist meines Erachtens einerseits nicht akkurat und andererseits auch unverdient. Die ultimative Ironie ist dann auch schon irgendwie, dass wenn die Motivation hier eine "menschlichere" Darstellung der Figur war, sich genau das mit dem Pokémonbezug beißt, da die Figur dadurch wiederum entmenschlicht wird - ungeachtet, ob diese Darstellung angemessen war oder nicht. Insofern betrachtet liegt hier die Schwierigkeit schon in der Natur der Sache.
Ein Punkt, den ich diesbezüglich aber auch positiv anmerken möchte: In dem Film gibt es ja einen Offizier, der widerspricht. Dies ist eine der Stellen in dem Film, in der Personen möglicherweise ein bisschen zu gut wegkommen. Hier fehlt dieser Widerspruch allerdings, was den daraus folgenden unerwünschten Effekt natürlich negiert.
Insgesamt ist es leider auch so - das komplette Thema ist mir persönlich viel zu ernst, als dass ich es mit Pokémon kombiniert sehen wollen würde. Mit zwei Dingen kann ich mich in Bezug auf das Nazi-Regime anfreunden: Einerseits eine mit hoher Fachkompetenz durchgeführte korrekte Darstellung oder aber eine ebenfalls mit hoher Fachkompetenz ausgeführte Parodie, eine, die nicht verharmlost, eine, die kein ungerechtfertigtes Mitleid mit den Tätern entstehen lässt, es aber vielleicht doch trotzdem schafft, ihnen ein wenig die Würde zu nehmen.
Diese Abgabe nun hatte sicherlich nicht die Intention, die Täter zu glorifizieren, sich über die Opfer lustig zu machen oder sonst etwas Furchtbares. Jedoch war sie mir für etwas Parodierendes zu ernst und eine ernste Auseinandersetzung war durch den Pokémonbezug generell nicht möglich. Ich nur sagen, dass es mutig war, sich dem Thema zu stellen, dass durchaus etwas Gutes in dieser Abgabe vorhanden ist, aber, so leid es mir tut, bei mir regt sich durch das Thema zu viel Widerstand.
Und abschließend kann ich nur darum bitten, diesen Kommentar nicht falsch zu verstehen. Ich habe versucht, es vorsichtig auszudrücken und ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist. Also werde ich noch einmal wiederholen, dass ich dir absolut nichts Schlechtes unterstelle, die Ausführung kam jedoch mit einigen sicherlich unbeabsichtigten und für mich nicht wirklich akzeptablen Konsequenzen. Du kannst ruhig sauer auf mich deswegen sein, doch ich kann an der Stelle einfach nicht anders und bitte um Verständnis.Kleine Randbemerkung
(haha, klein, verstehse?)zur zitierten Passage: Ich hatte hierbei jene Felsblöcke im Kopf, die man mittels Stärke verschieben kann.Und damit noch einmal vielen Dank an alle Voter :)
-
Nachdem @Bishamon die offziellen @Kumagon-Fanwochen eingeläutet hat, will ich ihr natürlich in nichts nachstehen und habe mich selber auch an einem bärig-süßen Gedicht zu Ehren unseres Bärenfreunds versucht. Ich wünsche bärige Unterhaltung!
Kumagon
Hörner und Flügel
Schuppen, ein großer Rachen,
Spuckt er wohl Feuer?Nicht ganz geheuer
Ist mir, sollte ich rennen
Vor diesem Drachen?Ach was, er ist Bär
Flauschig sein Fell, groß das Herz,
Sein Gutmut bekannt.Ein Wesen so weich,
Dass selbst Blasen nicht platzen,
wenn er sie bemannt.Wer würd unsre Liebe wohl mehr verdienen
Als er, unser Freund von Menschen und Bienen? -
das ist ein super nettes gedicht.
-
Hallo @'Wenlock Holmes' :)
Ich möchte dein Gedicht "Kumagon" bewerten :) Ich will dir nur sagen, das ist ein sehr schönes Gedicht :) Besonders gefällt mir, dass du hier mit Haikus (Haiku? Haikuen? Haikühen?) gearbeitet hast, die sich sogar reimen :) Auch, wenn mir diese letzte Strophe nicht so gefallen mag, weil sie kein Haiku ist :) Aber sonst ist es technisch echt top gemacht :) Und den Inhalt finde ich auch ganz super :) Das trifft den Charakter von Kumagon perfekt :)
Bis demnächst :) Man liest sich ;) -
Hallo Wenlok! (:
ZitatIch komme in letzter Zeit kaum zum Schreiben fürs Topic ._. aber was soll's Wettbewerbe sind auch schön
Weiß nicht, ob dir das was bringt, aber kleiner Tipp von mir, weil ich schon immer diesen „struggle“ in meinem E&S Topic hatte: am besten nicht fürs Topic schreiben, sondern einfach nur schreiben. ;)
So und jetzt zum Update!
Ich mag es ja sehr, die ganzen Hintergründe zu lesen, die zu der Entstehung eines Textes beitragen und deshalb freu ich mich auch immer, wenn ich die Wettiabgaben noch mal „außerhalb“ des Wettbewerbes lesen und kommentieren kann.
Ich bin beim Voten immer ziemlich geflasht von den ganzen Abgaben und das Vergleichen ist ja unweigerlich der Fall, weil man ja Punkte vergeben soll und möchte. Geht ja um einen Wettbewerb. (Und weil ich versuche nicht für jede Abgabe eine WoT zu schreiben, fällt natürlich auch zeitweise bissl was unter den Tisch, was ich sagen möchte.) Aber ich les gern die Texte auch außerhalb dieses Kontextes und deshalb kümmer ich mich gleich mal um deinen Farbeagler. Vor allem auch deshalb, weil ich den von dir genannten Film sogar gesehen hab, ha! :D
(Irgendwann in der Realschule, wir sind im Geschichtsunterricht nie über Hitler hinausgekommen.)Das talentlose Farbeagle
Ich fand’s ja schon spannend, wie du im Titel bereits auf den Inhalt hingewiesen hast und das doch sehr subtil gemacht hast. Zuerst hatte ich natürlich einfach ein Farbeagle im Kopf, was wohl kein Talent zum Malen besitzt, wofür Farbeagle ja bekannt sind. Doch dann dacht ich mir: moment, wir sind hier bei einem historischen Ereignis! Könnte es also Leonardo da Vinci oder ein anderer Künstler sein? Nein, es ist Hitler! Das meiste über ihn hab ich ja erst nach der Schulzeit in Wikipedia erfahren. In der Schule wurde nämlich nie gesagt, dass er als beinahe mittelloser Künstler in Wien lebte, weil er an der Wiener Kunstakademie nicht aufgenommen wurde. Das war dann so die zweite Assoziation.
Mein Vote war deshalb vielleicht etwas … kritisch, weil ich bei dem Wetti einfach schon die Vermutung hatte, dass mindestens einmal was mit Hitler drin vorkommt. Und ich bin der Thematik ein bissl müde. Deshalb konnte ich darüber auch nicht lachen, weil ich nicht weiß, ob man Hitler karikatieren sollte. Natürlich ist er im Grunde eine Witzfigur, großer Führer, ja, ja und am Ende einfach den Freitod wählen anstatt für seine Verbrechen gerade zu stehen. Feige Sau! Er lädt dazu ein, sich humoristisch mit ihm zu befassen, aber gleichzeitig stör ich mich dran. Weniger wegen ihm selbst, sondern eher aufgrund all der Menschen die wegen diesem einen Deppen leiden mussten. Und das waren viel zu viele. Ich finde, ihn stark zu verharmlosen, heißt auch seine Verbrechen zu verharmlosen und das find ich falsch. (Empfinde ich aber universell, Stalin war ja nicht besser und an der Stelle könnte man viele Verbrecher nennen.) Aber ich bin auch nicht dafür, dass sich sämtliche Generationen danach, die mit den Verbrechen nichts zu tun haben, schuldig fühlen müssen. Deshalb find ich Verantwortung auch besser als Schuld bei dem Thema. Außerdem geht es um Aufklärung, nicht wahr? Insofern ist es eigentlich immer gut, wenn man sich mit Hitler auseinandersetzt.Okay, das war jetzt etwas OT, ich komm aber gleich zurück zu deinem Text!
Was mir hier besonders gefällt ist, wie du all diese Pokémonbegriffe einbaust und die ganze Szene sich eigentlich sofort von der „realen“ in die Pokémon-Welt verwandelt. Ich hab da gleich die Bilder im Kopf, wie Farbeagler über Kalos herfällt, so wie Hitler es mit Frankreich getan hat. Und ich seh die Ninjask über Alola fliegen, das kantonische Wappen tragend und mit ihren Attacken das friedliche, unbedarfte Hauholi attackieren. Also, Lob an dich für die aussagekräftigen Bilder in meinem Kopf. ;)
Man merkt auch gleich, wie Farbeagler tickt, als Caesurio sagt, dass Tarnsteiner nicht genug Leute finden konnte. Da ist gleich dieses aufbrausende, dieses „wie kann er es nur wagen!“ Das hat mir sehr gefallen! Du machst dann auch gleich weiter mit den Parallelen zwischen der realen und der Pokémon-Welt und es ist echt praktisch, dass die Pokémonwelt sich in den letzten Generationen auch außerhalb Japans orientiert hat. Washakwil für die Amerikaner, super! Shnebedeck für die Russen — Rexblisar sieht mit klassischer Fellmütze bestimmt auch aus, wie aus Sibirien.
Und natürlich, Napoleon in Gestalt eines Impoleon — dieser Zusammenhang hat sich natürlich angeboten, aber gerade hier hätte Hitler aus der Geschichte lernen müssen. Man greif Russland nicht im Winter an. Und schon gar nicht unterschätzt man die russischen Rachegelüste, srsly.
Schnauzbärtige Volumin aus dem Osten … Stalin? (Stalin als Voluminas … oh my, zu genial!)
Und da poltert er schon los! Und zeigt damit eigentlich seine gesamte Inkompetenz, was für mich Hitler einfach immer wieder zu einer Witzfigur macht.
Eva Braun als Zigzachs … interessante Wahl! Ich weiß nicht, als was ich sie dargestellt hätte, aber Zigzachs gefällt mir gut.
Was mir in dem ganzen Zusammenhang jetzt noch aufgefallen ist … was ist eigentlich mit den Briten? Oder kämpften die damals an der Seite der Amerikaner? Oder hast du die Briten einfach unerwähnt gelassen, weil wir kein Äquivalent in der Pokémonwelt haben?ZitatDie Seele des Volkes stahl sich so leicht wie ein schillerndes Schlapor. Und was hatte er nicht alles für dieses Volk getan? Er wollte es groß machen, ihm Lebensraum geben, Kunst und Kultur sollten florieren. Es sollte ein Reich von tausenden und abertausenden von Jahren werden. Und er wollte es hüten und umsorgen und es sollte ihm an nichts mangeln.
Wow, ganz schön poetisch hier und diese Metaphern! Also der große Traum vom Tausendjährigen Reich, wie damals das Römische … oder so, ich bin so schlecht in Geschichte. ^^“ Es ist eine interessante Seite, die du hier nach dem polternden Farbeagler gezeigt hast. Da ist doch irgendwie ein bissl dieses väterliche und man könnte ihn glatt mögen für diese Vision. Wenn ich nicht wüsste, dass die Ausbreitung des Lebensraumes für sein Reich bedeutet, dass er andere Länder einfach überrennt oder schlichtweg „anschließt“. Wie er es ja mit Österreich gemacht hat. Schwupp, einfach mal über die Grenze, auf den Heldenplatz in Wien gehen und „ja, hey, also ihr seid jetzt auch dabei. Freut euch!“
Insofern, dieser kleine Abschnitt macht ihn zwar für den Moment ein wenig sympathisch, weil du ihn damit als Verfechter der Kleinen und Schwachen darstellst, aber im nächsten Moment zeigst du auch gleich seine unschöne Seite mit dem Holocaust. Reinigen! Allein das Wort ist so falsch.
Hier find ich es richtig spannend, wie du all diese Pokémon und Pokémonattacken noch mal zusammennimmst um das alles zu beschreiben. Ich find das richtig gut gemacht! Und letztendlich kommen wir auch auf den Titel zurück: warum der Text „Das talentlose Farbeagle“ heißt. Weil das Pantimos an der Wiener Kunstakademie Farbeagler als talentlos angesehen hat. Und so ein bissl schwingt danach auch diese Theorie der Verschwörung mit, die man den Juden früher ja nachgesagt hat.
Oh, da ist ja der Winston Granbull! Und ja, natürlich hätte man Farbeagler zur Rede gestellt und eigentlich wär ich auf seine Ausführungen, warum die Endlösung der Psychofrage so wichtig ist, sehr gespannt gewesen. Interessant find ich hier noch den Zusatz, dass es schlimmer ist eingesperrt zu sein, als zu sterben. Hat das auch einen geschichtlichen Hintergrund?
Am Ende ist noch mal dieses Aufbäumen in Farbeagler, weil er es allen zeigen will. Weil er nicht kapitulieren will!
Im übertragenen Sinne hat er am Ende ja kapituliert, nur halt nicht schriftlich sondern eher vor sich selbst. Aber das hat er sich vermutlich nicht eingestanden. Ich find’s auch sehr passend, dass du gerade an dieser Stelle endest. Weil jetzt am Ende absolut klar ist, um wen es geht und ich die Geschichte jetzt auch ohne weiteres Wissen mir zuende denken kann. Allein schon, weil man die geschichtliche Vorlage ja kennt. Und das war für mich persönlich auch so der Reiz an dem Wetti. Ein geschichtliches Ereignis mit Pokémon zu lesen und am Ende die Sache für sich selbst weitererzählen, aber eben mit den Pokémon im Kopf. Und da hat mir deine Abgabe hier einfach sehr gut gefallen. (: Allgemein mag ich deine Abgabe sehr, weil du die ganze Sache zwar doch irgendwie ins Lächerliche ziehst, aber eben nicht übermäßig. So ein wenig kriegt man eben doch Einblick in den Kopf dieses Farbeagle, was ihn antreibt und was sein Ziel ist. Und das hat mir von der Darstellung her sehr gut gefallen. Und doch weiß ich, was da für ein armes, klägliches Wesen sich an der Weltherrschaft versucht und letztendlich doch scheitern wird. Weil die Geschichte es einfach schon festlegt.
Also ja, hat mir einfach sehr gefallen, weil’s gut gemacht war. :D Ich seh schon, die Wettisaison wird durch deine Texte definitiv aufgefrischt — ich muss mich ja schon zusammenreißen nicht anzufangen zu raten, welcher Text im Wetti deiner sein könnte.Zum Schluss noch ein kleiner Tippfehler:
Zitat„Machen Sie, was Sie wollen.“, sprach er müde und trat hinaus.
Dieser Punkt nach „wollen“ müsste weg. ;)
Und dann freu ich mich auf das nächste Mal!
-
Hallo @Cyndaquil!
Vielen lieben Dank für deinen Kommi, ich sehe, du widerlegst die These, dass niemand einen Wettbewerbstext nochmal kommentieren möchte :D (Was mich daran erinnert, dass ich ja eigentlich auch noch zwei Kommentare bis Ende Mai verfassen wollte... kann ich mich diesmal mit "Interna" rausreden? ;D )
Zunächst mal danke für deinen Hinweis, ganz so extrem hatte ich das aber gar nicht gemeint. Schreiben tue ich ohnehin immer nur um des Schreibens Willen und stelle mich dabei ehrlich gesagt auch eher selten der Frage, ob mein Werk nun eigentlich gewinnen wird. Allerdings geben mir Wettbewerbe eine gute externe Motivation! Da ich (zum Glück) nicht (mehr) jemand bin, der sein gebrochenes Herz beständig aufs Papier entladen muss, fehlt mir manchmal so dieser starke innere Drang, jetzt unbedingt dieses oder jenes zu schreiben. Habe ich aber eine (aus meiner Sicht) gute Wettbewerbsidee, bin ich manchmal wie besessen davon und komme von der Tastatur gar nicht mehr los. Im E&S-Topic landet am Ende dann ja sowieso alles. Insofern wollte ich mit meiner Aussage eigentlich auch nur "sonstige Werke" von "Werken für Wettbewerbe" abgrenzen. Zwingen tue ich mich weder zum einen noch zum anderen ^.^
Aber genug davon und ran an Hitler!
Erstmal: Danke für die kleine Korrektur, wie Rusalka dir sicher aus dem Bisatainment-Forum berichten kann: Ich bin schreklich blind für meine eigenen (Tipp)Fehler, da ist ein zweites Paar Augen immer ein Segen (irgendwann kenne ich meinen Text nämlich zu gut und anstatt ihn zu lesen, sage ich ihn quasi im Kopf auf...).Dann Stichwort: Hitler-Parodien. Wollte ich mir ja eigentlich keine Gedanken zu machen. Ich bin nichtmal sicher, ob der Text eigentlich eine gute Parodie ist, aber dazu gleich mehr, erstmal so generell: Am Ende muss das jeder für sich selbst wissen, aber ich ganz persönlich bin zunächst erstmal der Meinung, dass man über alles lachen können darf und muss. Die Welt ist ein zu grausamer Ort, um es nicht zu tun. Was nun konkret Parodien Hitlers, der Nazis und des Dritten Reichs angeht: Ja, es ist richtig und schrecklich, dass es da so viele Opfer gab und nein, das darf man nicht belächeln oder schönreden oder sonstwas. Aber ich finde, eine Hitler-Parodie als solches zu sehen, ist in den meisten Fällen einfach auch nicht richtig (außer sie kommt offensichtlich aus rechten Kreisen und heißt Progromopoly...). Ich glaube nicht, dass man jemals über die Opfer lacht, selbst wenn sie in der Parodie vorkommen. Die Opfer geben sich ja nie der Lächerlichkeit preis. Viel mehr ist es eine Mischung aus Unfassbarkeit, erstauntem Kopfschütteln und einem "Wie dumm ist das denn bitte?" gegenüber dem System damals. Wenn du dir überlegst, dass da ein einziger verkappter Anstreicher dieses ganze System heraufgezogen hat, wie alle mitgemacht haben, wie jeder wusste, was da passiert - und am Ende will's keiner gewesen sein... Ja also da kann man doch nur noch lachen oder halt weinen. So jedenfalls sehe ich solche Werke immer, unter dem Motto "Eigentlich ist es doch zu absurd, um wahr zu sein, oder??"
Und dann mal zum Text. Hier will ich erstmal darauf eingehen, wie wir uns also in Hitlers Kopf bewegen. Dafür will ich eigentlich nicht zu viel Credit nehmen, denn eigentlich reite ich hier auch nur auf der Welle des Untergangs. Ich habe mir den Film wie berichtet vorm Schreiben zur Hälfte angesehen, gerade um eine Idee zu kriegen, wie dieser Hitler so draufgewesen sein könnte und darum meinen inneren Monolog gesponnen - den ich ja brauchte, um diese ganzen historischen Anspielungen einstreuen zu können. Ich weiß nicht, wie gut du dich an den Film erinnerst, aber was der sehr geschickt tut: Gleich in der ersten Szene binnen 3 Minuten Onkel Adolf sehr geschickt als ebensolchen darzustellen. Der freundliche Herr von nebenan, der zwar irgendwie Führer ist, aber dann doch total freundlich und höflich und humorvoll. Hitler als Mensch, das löste damals eine große Diskussion aus. Und im Endeffekt trage ich das nur weiter. Was ich da geschrieben habe ist Stellenweise so wie Hausaufgaben für den Deutschunterricht: "Schreiben Sie einen inneren Monolog Hitlers nach Szene 14." Und dadurch kommt es wohl auch, dass das passiert, was @Thrawn bemängelt hat: Stellenweise wirkt es eigentlich zu ernst, stellenweise ist Hitler zu nachvollziehbar - eben, weil ich das parodistische eigentlich gar nicht so sehr in Vordergrund gestellt hatte, sonder mich eigentlich tatsächlich irgendwo mit Hitler als Person (oder als Charakter dieses Films, wie man's nimmt) auseinandergesetzt habe. Zwar schon mit der Idee dieser historischen Pokémonwelt im Kopf, aber das ist halt nur die halbe Miete irgendwo.
Der stärkere Pokémonbezug wurde dann wie berichtet eigentlich erst hinterher drübergestreuselt und am Ende war ich so ein bisschen "Oh mein Gott, ich habe ein Monster erschaffen!" - denn auf der einen Seite waren einige Passagen dieses Texts eigentlich todernst und auf der anderen zerrten die Pokémon sie plötzlich ins Absurde. Und ich muss zugeben: Mir persönlich gefällt diese Diskrepanz irgendwo, aber ich habe auch einen absurden Humor...Was diese "Kapitulation" angeht, so muss man hier auch wieder Hitler (ohne ihn jetzt in Schutz nehmen zu wollen!) mehrdimensional betrachten. So wirklich kapitulieren wollte er mit seinen Idealen - so entnehme ich es zumindest dem Film, das muss man immer dazusagen, weil das ja so eine sehr gefilterte Darstellung ist! - eigentlich nie. Hat er auch nie, er hat sie bis zum Ende hochgehalten - und man muss ihm lassen: Manche dieser Ideen waren losgelöst vom Kontext ja vielleicht auch gar nicht SO schlecht (#Autobahnen). Ja, er hatte dabei immer noch Weltherrschaft und Judenauslöschung im Kopf, aber man kann sie zumindest so drehen, dass man sagt "Eigentlich hat er den Deutschen damit ja nen Gefallen getan." Aber auf der anderen Seite war er müde von der Politik und von einem Volk, das nicht tat, was er wollte, das sich in seinen Augen als schwach herausgestellt hatte (wenn man so will, kam Hitler am Ende zum Schluss mit den Deutschen/Ariern einfach aufs falsche Pferd gesetzt zu haben). Deshalb ist das Ende auch so kontrastiert. In seinem Inneren ist Hitler immer noch verbissen und kämpft, aber diese ganzen Leute da um ihn herum gehen ihm gehörig auf den Sack, weil sie einfach so tun, was sie wollen. Deshalb mündet das in diesem müden Ausspruch. Oder zumindest war das meine Intention dabei.
Was die Engländer angeht übrigens: Ich hatte einfach kein wirklich gutes Pendant für sie, weil sie es eben doch noch nicht so sehr in die Pokéwelt geschafft haben. Vielleicht als Terribark? Überzeugte mich irgendwie nicht so sehr, daher wurde es dann einfach die Teetrinker-Insel, weil das für mich nach etwas klang, das es so in einem der Mystery Dungeon-Spiele geben könnte.
Das schillernde Schlapor ist btw eigentlich nur eine halb so geniale Metapher. Schlapor ist ein Kaninchen und in shiny ist es rosa. Und Hitler stahl doch das rosa Kaninchen. Und ich hab das Buch nie gelesen und weiß nichtmal, wofür das eine Metapher ist. Aber dann dachte ich mir "Das wissen die meisten Voter vermutlich auch nicht, also egal." - nützt ja nichts, besser informiert zu sein als die Leute, die das hinterher bewerten :D (An dieser Stelle sei vllt noch erwähnt, dass Hitlers Großmutter auch gar keine Jüdin war, sondern das Gerücht herrschte, sie hätte sich mit einem Juden eingelassen, aber auch das gilt mittlerweile als widerlegt - das allgemeine Halbwissen reicht aber auch hier meist gar nicht soweit, so dass ich das glatt ausgenutzt habe.)So und damit hoffe ich, ein bisschen mehr Licht noch darauf geworfen zu haben. Danke nochmal fürs Lob und die Einschätzung, es freut mich immer, das zu lesen. Ich hoffe, du hast bei den Spiegeln nicht zu lange geraten - da habe ich nämlich gar nicht mitgemacht. Was den nächsten Wettbewerb angeht ... ach das wirst du schon ganz von allein sehen. Bis dahin! ^.^
-
So, dann will ich doch direkt auch mal wieder ein Update liefern (zumal es sich im Inhaltsverzeichnis seit Wochen schon ankündigt ...)! Diesmal nichts aus einem Wettbewerb, aber trotzdem ein Text, der schon vorher existierte und über den ich neulich in meinem Archiv gestolpert bin (ich hatte ihn ganz vergessen fand dann aber, er sei es durchaus wert, mit euch geteilt zu werden).
Das Ganze braucht ein klein wenig Vorgeschichte: Wie die meisten wohl schon wissen war ich seinerzeit mal Administrator im PokéWiki. Unter anderem war ich verantwortlich für die Ausgestaltung der Hauptseite, insbesondere für die Rubrik Artikel/Pokémon der Woche (AdW/PdW). Anders als bei Wikipedia, wo der Artikel des Tages nur aus dem ersten Absatz eines ausgewählten Artikels besteht, ist es im PokéWiki so, dass die Texte eigens geschrieben werden müssen - allein schon, weil die Artikel gar nicht so viel Text hergeben. Und da war ich nun also als Autor und Korrekteur tätig. Gemeinsam mit meinem Freund und Co-Admin @DagobertDuck (der diese Erwähnung vermutlich irgendwann in zwei Jahren malt entdecken wird). Und der kam nun also auf die einen AdW-Text über das Basisitem Aschetasche schreiben zu wollen. Das wäre jetzt an sich kein Problem gewesen, allerdings gab es damals den Artikel "Aschetasche" gar nicht. Stattdessen war die Aschetasche Teil des großen Listenartikels "Basisitems (Gen.3)" - wie also konnte die Aschetasche jetzt Artikel der Woche werden?
"Aber das Wort reimt sich so schön", hält Dagobert mir entgegen. Und als Befürworter der freien Kunst knicke ich also ein:
"Okay, du darfst den Text bringen, ABER NUR, wenn sich auch der Rest des Texts reimt."
Tja, Challenge accepted. Am Ende wurde es dann doch ein Gemeinschaftsprojekt, denn die Unsinnigkeit dieser Idee steckte mich an.
Das war so im April/Mai 2012 - fünf Jahre später kann ich natürlich nicht mehr sagen, wer konkret welchen Teil beigesteuert hat, zitiere aber aus meinem AdW-Archiv:Dieser AdW ist in Zusammenarbeit mit DagobertDuck und 22 Reimen entstanden. Mein Dank gilt allen Beteiligten.
Zu sehen war das Ganze dann in der Kalenderwoche 24/2012. Natürlich musste allerdings der enzyklopädische Charakter des Wikis gewahrt werden, leider konnten wir dabei nicht ganz so meme-artig auftreten, wie ich es heute in meinen Videos tue (deshalb mag ich die auch lieber ...). Deshalb sind einige der Reime auch gut versteckt und nicht immer sehr auffällig .Die Reaktion der Leser war daher in etwa "Ooooooh und ich hab mich schon gefragt, warum sich das so komisch liest!"
Mal sehen, wieviele Reime ihr finden könnt, ich wünsche viel Spaß!
Die Aschetasche
Die Aschetasche ist ein Basis-Item der dritten Generation, das erhalten werden kann in einer Glasbläserei östlich von Laubwechselfeld für keinerlei Geld. Mit ihr kann der Protagonist die Asche, die aufgrund des vulkanischen Klimas überall auf Route 113 verteilt ist, aufnehmen, wenn er dort auf rasche, leise Weise über das hohe Gras eilt. Der Laubstaub aus der Aschetasche kann dann unter anderem zu Glas verarbeitet werden, indem eine bestimmte Menge des Bodensatzes zum Haus des Glasbläsers gebracht wird, woraus dieser behände überaus nützliche Gegenstände herstellt: So gelangt der Spieler etwa an verschiedene Flöten, denen, wenn vonnöten, die richtige Praktik schöne Töne entlockt. Mit der passenden Taktik verhindert etwa der Einsatz der roten Flöte im Kampf gegen einen anderen Trainer, dass das eigene Pokémon von Anziehung erfasst wird, sich so verliebt in den Absichten seines Kontrahenten irrt und seine Attacken folglich nicht auf korrekte Weise ausführt. Flöten in weiteren Farben, wie blaue oder weiße, erfüllen weitere Effekte, wenn man nur nie damit aufhört, durch das heiße Gras zu gehen, um genügend Asche zu erstehen.Doch der Glasbläser hat sich nicht ausschließlich auf nützliche Objekte spezialisiert, er konzipiert auch noch schöne Einrichtungsgegenstände für die Geheimbasen der Hoenn-Region detailliert in wenigen Arbeitsphasen – freilich wiederum nur, wenn er genügend Asche aus dem umliegenden Gelände erhält. Bei insgesamt 17.250 Schritten für alle Produkte ist der Protagonist also vergleichsweise lange in der Natur zugange.
-
Update folgt auf Update hier, wer hätt's gedacht? Heute mal etwas aus aktuellen Anlass: Am Sonntag hat bei meinen Eltern im Haus der Blitz eingeschlagen, woraufhin der Dachstuhl anfing zu brennen. Das war ein schönes durcheinander, besonders nach nur vier Stunden Schlaf. Wie ich das Ereignis wahrgenommen habe, habe ich dann in Form eines Gedichts zu Papier gebracht. Weniger, weil es verarbeitet werden musste und mehr, weil es als relativ "extreme" Erfahrung guten Stoff hergibt. Vom Blitz getroffen wird man ja auch nicht alle Tage ...
Es ist ist im Übrigen niemandem etwas passiert; das Dach ist halt hinüber, aber dafür gibt's Versicherungen. Am Sonntagabend hätte man von innen schon nicht mehr erraten, dass morgens noch die Feuerwehr das Haus gestürmt hatte. Meine Schwester, die ja nun zwangsläufig Teil des Ereignisses war, konnte über das Gedicht sogar lachen. Hauptsache dem Bubu geht's gut!
Tatsachenbericht, subjektiv.
Schlaf. Sehr kurz. Sehr langer Abend. Aber sehr angenehm.
KARUMMS
Was das denn für ein Radau??
Mh-hm. Aha. Gewitter. Na dann.
Muss ja nicht sein. Immer so laut und so.
Zurück ins Bett.
„euer!“ … „euer“
Was das schon wieder für ein Radau??
Will doch schlafen. Muss das?
„Feuer Haus brennt!“
… … …
… … …
FUCK
Anziehsachen? Hose. Shirt. Socken? Scheißegal. Jetzt aber raus hier.
Mitnehmen? Portemonnaie. Schlüssel. Handy. Noch was?
Zu viel. Scheiß drauf. Kann man Nachkaufen.
Treppen. Tränen.
Raus.
Vater. Gartenschlauch. Löschen.
„Keller! Leitung! Aufdrehen!“
Stromausfall. Stress.
Dunkel. Durcheinander.
„Mehr! Mehr!“
Lasse aus Versehen das Wasser aus der Heizung ab und flute die Waschküche.
Gas. Gestank. Luft. Keine! RAUS HIER!
Polizei. Feuerwehr. Freunde. Helfer. Nachbarn. Schaulustige.
„Der weiße Audi muss hier weg, sonst kommen wir nicht durch, wem gehört der!?“
Gerenne. Geschrei.
Feuerleiter. Wasserschlauch. Marsch!
Und dann ist da immer dieser latzhosige Mensch einer bildungsfernen Schicht, von dem niemand weiß, wo er herkommt und den niemand kennt. „Ihr Amateure! Da muss man gleich aufs Dach und direkt löschen! Hab ich von Anfang an gesagt. Geht nach Hause, ihr Lehrlinge!“
War ja nicht sein Haus.
Tatsachenbericht, objektiv.
-
Hallöchen @Wenlok Holmes!
Wenn ich schon durch Zufall nochmal hier lande und mir sowieso fest vorgenommen hatte, deinen subjektiven Tatsachenbericht zu kommentieren, soll es wohl so sein und ich übernehme das dann jetzt schon an Ort und Stelle, statt noch einen Tag abzuwarten.
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich Gewitter mag; du wahrscheinlich jetzt nicht mehr so, wenn du das irgendwann mal getan hast, aber ich wollte es nur mal kurz anmerken, denn das ist immerhin der ausschlaggebende Grund, wieso mich das Gedicht so faziniert hat. Immerhin war es "nur" ein deutsches Gewitter war, denn türkische Gewitter sind meiner Meinung nach die heftigsten, die ich mitunter erlebt habe. Sicherlich, wenn du vom Balkon auf das Meer schaust und tausend Blitze in das Meer einschlagen siehst, ist das wunderschön, aber, wenn du wie ich in der Lobby WLan gaffen bist, ein Blitz in naher Reichweite einschlägt, du vor versammelter Mannschaft zusammenzückst wie sonst was und plötzlich Putz von der Wand abbröckelt, ist das nicht so toll; besonders dann nicht, wenn wenige Augenblicke danach der Strom ausfällt und somit auch kein Internet mehr für den Zeitpunkt da ist. Aber nun gut, ich möchte nicht allzu viel um den heißen Brei reden, denn immerhin bin ich hier, um dein Werk zu kommentieren.
Zu Beginn fange ich damit an, dass es mir gefällt, dass du oftmals kurze Sätze und Ellipsen verwendest, da diese die Panik und allgemein die Gefühlswelt des Werks unterstreichen. Du hast soweit alles schön im Detail beschrieben, sodass man als Leser behaupten könnte, dass man dabei gewesen wäre. Ebenso betonst du eine Stellen, indem du sie fett schreibst oder, wie bei deiner Reaktion auf das Feuer, eine Pause in Form von Unterbrechungspunkten (?) [wie man sie auch immer nennen will] machst, die so doch schon anders gelesen werden, als wenn du sie normal, also nicht fett, kursiv o.ä., geschrieben hättest und gleichzeitig ein vollkommen anderes Gefühl von der Situation übermitteln. Was man noch hätte verbessern können, wäre, dass es sich am Ende noch reimt, aber da Gedichte auch vollkommen frei geschrieben werden können, ist das optimal gelöst; und vielleicht passt ja die unreine Form mehr zum Gedicht, als ich mir jetzt selbst zugestehe, da man das noch zum Panikgefühl zuschreiben kann. Wer reimt denn bitteschön, wenn er sich in einer vollkommen ungewohnten und zugleich gefährlichen Situation befindet? Aber wie gesagt, das musst am Ende du, aber auch hauptsächlich der Leser interpretieren, wie man das auffasst.
Im folgenden Spoiler habe ich noch einige Textstellen zitiert und bin auf diese Zitate noch einmal explizit eingegangen, da mir diese besonders gefallen haben oder hier noch Rede- und Kommentarbedarf meinerseits bestand:FUCK
Ich bin ja, wie bereits aus den letzten Wettbewerben, bekannt dafür, dass ich Fluchwörter o.ä. allgemein ablehne, aber hier ist es außnahmsweise berechtigt und nachvollziehbar; ich würde wahrscheinlich nicht anders reagieren, außer, dass ich noch andere Wörter mit unter mischen würde.
Mitnehmen? Portemonnaie. Schlüssel. Handy. Noch was?
Zu viel. Scheiß drauf. Kann man Nachkaufen.Schön, dass du trotz einer solchen Situation noch einschätzen kannst, was wichtig und was unwichtig ist.
Sehe bei anderen Leuten sicherlich anders aus, die zuerst ihre Spielekonsole oder ihre heißgeliebten Schuhe retten müssen.Dunkel. Durcheinander.
An dieser Stelle musste ich kurz überlegen, denn im Zeitungsbericht stand, dass es bereits Morgen war, als der Blitz einschlug.
Würde mich jedenfalls um eine Antwort auf die dadurch ergebene Frage freuen. :3Schaulustige.
AB MIT IHREN KÖPFEN!
Nein, aber echt mal, wieso? Haben die noch nie ein Feuer gesehen…?„Der weiße Audi muss hier weg, sonst kommen wir nicht durch, wem gehört der!?“
:facepalm:
Sieht man ja nicht beim Parken, dass die Lücke im Ernstfall für Feuerwehr, Rettungswagen etc. zu schmall ist…
Sou… das wär's dann auch schon wieder von mir für diesen Moment und ich hoffe doch, dass ich dir soweit eine kleine Freude mit meinem Kommentar machen konnte.
Bis dahin und au revoir! -
Shalömchen @Galileo!
Schön, dass es dich auch mal hierhin verschlagen hat! Da sagst du noch "es gibt zu wenig Updates zum Kommentieren" und schwupps, komm ich um die Ecke - hatte der Blitzeinschlag auch was Gutes! :D
Zunächst einmal Danke für das Lob zu den Stilmitteln. Wie du gemerkt hast , versuchen meine Gedichte aus der Kategorie "Gefühle" oft wirklich den Gedankengang oder auch einen "stream of consciousness" darzustellen, besonders in diesem Fall. Da bemühe ich mich natürlich auch, die Art, wie einem die Gedanken kommen, irgendwie umzusetzen. Das ist wohl auch der Grund, warum diese Gedichte nie Reimen. Reime wären mir bei so ernsten Themen, in denen ich versuche, sehr introspektiv meine Gedanken oder Gefühle zu transportieren, irgendwie doch zu verspielt. Was nicht heißt, dass man damit nicht auch wunderschöne ernste Sachen machen kann. Ich habe nur wenig Drang, bei dieser sehr persönlichen Art von Gedicht unterwegs noch nach Reimen zu suchen (überhaupt finde ich Reimen ja furchtbar zeitaufwändig :D ). Mir fällt auf, dass vielen Usern hier der Zugang zu freien Gedichten irgendwie neu ist (wobei ich ehrlich gesagt nicht ganz verstehe, warum, wir leben ja nicht im 17. Jahrhundert), aber ich habe Vertrauen, dass ihr schon noch lernt, damit umzugehen ;):DUm also auf ein paar Dinge einzugehen, die du gesagt hast:
Das Lob mit der Technologie kam verführt :D Ich habe tatsächlich meinen 3DS gerettet. Allerdings hatte ich das beim Schreiben selbst nicht mehr auf dem Schirm, in so einer Stresssituation kriegt man auch nicht alles mit, was man tut. Der Gedankengang war aber wirklich erstmal "okay, was BRAUCHE ich jetzt?", also das fragt man sich schon in dem Moment. Und dann hatte ich einfach noch ne Hand frei. Jetzt muss man dazusagen: Das Gästezimmer meiner Eltern ist direkt unterm Dach (der Blitz hat wundervoll über meinem Kopf eingeschlagen - Putz bröckelte immerhin keiner) und mir war klar: Wenn hier gelöscht wird, dann suppt das alles durch. Also habe ich dieses sehr tragbare elektronische Gerät dann doch davor bewahren wollen, denn 200 Euro, die ich später nicht ausgeben muss, sind 200 Euro, die icht nicht ausgeben muss. Gottseidank war man mit dem Löschwasser aber ohnehin sehr sparsam.
Ich hätte sogar mehr transportieren können, weil ich meinem Vater den Gartenschlauch unters dach getragen hab, allerdings befindet sich meine Elektronik im Keller des Hauses (nicht, wo die Waschküche ist!).
Dort war im Übrigen auch der Hahn zu der Leitung, die ich hätte aufdrehen sollen und dunkel war es aber aufgrund des Stromausfalls, so dass ich mit meinem Handy einfach den erstbesten Hahn beleuchtet und aufedreht habe (während mein Vater also aus dem Dachfenster lehnend das Feuer löschte). Bei unseren Nachbarn, die den viel größeren elektrischen Schaden davongetragen haben jedoch, hatten die elektrisch betriebenen Rollos versagt, es HÄTTE also dunkel sein können.
Was die parkenden Autos angeht: Leider ist die Straße so eng, dass die für so ein großes Feuerwehrauto immer noch im Weg sind, selbst wenn sie vernünftig parken (was nicht immer alle tun). Zur Not schleppt die Feuerwehr die auch ab, aber das kostet halt alles wertvolle Zeit. Und so war das Durcheinander groß, die richtigen Fahrer zu finden. Besonders, wenn halt alle lieber Feuer gucken gehen. Ich war so der einzige, der quasi ohne großes Tamtam sein Auto bis zur nächsten Straße gefahren hat (was am Ende nichtmal nötig war) - aber war ja auch mein Haus -
So, mal wieder Zeit für ein Wettbewerbsupdate (auch wenn ich eigentlich zuerst Playlist endlich archivieren sollte, aber irgendwie tu ich mir damit schwer). Very recent: Parodie-Wettbewerb, dritter Platz. Schöne Sache das! Unten finden sich wie immer Bemerkungen und Kommentare sowie außerdem mal wieder "Der große Materschlüssel" für alle, die gerne wissen möchten, woraus dieser Potpourri-Text besteht. Viel Spaß!
'Tis the Season
Es ist ein wahr gewordener Albtraum. Tote! Tote überall! Von links und rechts kommen sie wie aus dem Nichts an die Erdoberfläche gekrochen. Tote Frauen, Männer, Eltern, Brüder, Protagonisten, Schauspieler, Königssöhne, Liebespärchen – sogar tote Pokémon! Und am Himmel kreisen bereits drei Yveltal, die längst fette Beute gemacht hätten, würde diese nur endlich stillhalten. Die Zombieapokalypse passiert. Hier und jetzt. Und ich bin mittendrin.Gierig hatten die klammen Hände nach mir gegrapscht, aber ich habe es geschafft. Das letzte Refugium der Menschheit liegt vor mir, ich erklimme hastig den Hügel und hämmere an die Pforten der Kirche. Pooh öffnet mir und quietschend begrüßt mich sein Freund Ferkel: „Willkommen, wir haben Sie bereits erwartet. Tut mir sehr leid, dass Sie das erleben müssen. Ganz tragische Verstrickung!“
„Das hier ist der beste Ort für unsere Operation. Großartige Lage. Das weiß jeder. Schlagen Sie’s nach“, versichert mir Pooh.
„Ich bin so schnell gerannt, wie ich nur konnte“, keuche ich.
„Ich mag Sie. Sie sind ein guter Läufer. Sie werden es weit bringen.“
Ich lächele müde. „Vorausgesetzt, wir überleben diese Nacht überhaupt …“
„Betrachten Sie es als Herausforderung, als Chance“, versucht Ferkel mich zu beruhigen, „morgen früh sind nur noch die Eliten übrig und allen wird klar sein, dass Ihnen Großes bevorsteht.“
„Alles läuft großartig. Ich habe die besten Köpfe des Landes zusammengebracht. Und mich. Tolle Sache das. Einfach großartig“, versichert mir Pooh. Er deutet in Richtung eines Tisches, an dem Farbeagle und Impoleon über einer Schlachtkarte brüten und den Angriff auf die Armee der Untoten planen:
„Sei φ eine Geradenspiegelung in ℝ² an der Achse a durch den Ursprung (0,0). Dann sind a und a⟂ die einzigen nicht-trivialen φ-invarianten Unterräume von ℝ²“, sinniert Impoleon und streicht sich nachdenklich übers Kinn.
Farbeagle brummt zustimmend: „Ich übernehme für alles die volle Verantwortung, anders kann man das nicht machen.“
„Ha!“ johlt da ein Pandir aus der hinteren Ecke des Raumes:„Was bringt es denn, mit Munition auf diese Toten einzuhageln?
Ne sinnvollre Resolution wär’s, Pudding an die Wand zu nageln.
Es hat doch alles keinen Zweck, ich sage es euch frei: Sie sind
Uns
Noch
Superior.
Tatsächlich:
Euer
Riesen-
Bataillon
Langstreckenbomber
Ist
Chancenlos
Hierbei.“Und noch ehe jemand antworten kann, durchdringt ein lautes Geräusch das Gemäuer und bringt die Wände zum Beben.
„D-d-du meine Güte!“, quiekt Ferkel und versteckt sich unterm Tisch, „d-d-die Glocken!“Entschlossen, nach dem Rechten zu sehen, ersteige ich die Marmorstufen des Glockenturms. Nur nicht stehen bleiben. Ganz oben sehe ich meine Kollegin Inge an der Glocke hängen. Und wie sie da von links nach rechts baumelt, ist es ein so schöner Anblick, dass ich ihn glatt mit meinem Handy festhalten möchte – auch wenn gar nicht alles aufs Display passt.
Überhaupt hat man eine gute Aussicht von hier oben. Im Tal vor mir hat die Entscheidungsschlacht der Menschheit begonnen: Die Phalanxen bauen sich auf, die Dragoner stürmen zuhauf los auf den Feind, die Pikeniere stehen geeint. Ein Rebell leistet Widerstand, doch hat er die Lage verkannt und sich an den Rand der feindlichen Linie verrannt. Und alle rufen: „Tod den Monstern, sie alle sollen vergangen sein.“Ein plötzlicher Radau von unten entreißt mich dem Schauspiel. Ich stürme die Treppen hinab und finde das reinste Chaos vor: Die Untoten haben die Tore der Kirche aufgerissen, die letzte Bastion der Menschlichkeit droht zu fallen. Während Farbeagle lautstark einen Latte Macchiato verlangt, ist Impoleon bereits vorausgeeilt, um den Zombies einen warmen Empfang zu bereiten.
In der Tür steht ein junges Mädchen und blickt fasziniert in die Ferne. „Die Gefahr, sie ruft nach mir. Ich liebe das Ungewisse.“
„Das respektiere ich“, entgegne ich, doch dann nimmt mich schon Fred (93) aus Oregon zur Seite:
„Zu meiner Zeit haben wir unsere Untoten einfach wieder im Boden verscharrt. Wir hatten ja nichts. Das Holz für unsere selbstgeschnitzten Pfähle mussten wir selber im Wald suchen. Wir hatten ja nichts. Und wenn sie wieder aus dem Boden gekrochen kamen, konnten wir sie nicht einmal mit Weihwasser zurückhalten, denn-“
Lärm dringt von draußen herein und verschluckt seine Tirade. Die Erde bebt. Es wird Zeit, diesen gottlosen Ort zu verlassen. Ich hole meine Okarina hervor und spiele eine Weise (▲◀▶▲◀▶). Dann reite ich auf meinem Fass in die Nacht hinaus.Eilig bahne ich mir meinen Weg durch die Meute der lebenden Toten. Einige von ihnen halten Transparente hoch, auf denen „Freiheit für Irgendwas“ steht. „Erhebet euch“, lautet der Gesang, den sie anstimmen:
„Zum Spaße erschafftet ihr uns
Und hieltet es für große Kunst
Mit der Feder uns zu erstechen
Und unseren Leben ein End‘ zu bereiten.Heute zahlen wir‘s zurück
Und unsre Existenz wird so bewiesen.
Wenn kalter Stahl euch durchzückt
Wird euer Blut bald wie Wasser fließen.“Abrupt halte ich an und stürze beinahe von meinem Reittier. Nicht etwa, weil mich der arrhythmische Gesang der Untoten so bezaubert hätte, sondern weil sich vor mir die Erde auftut, ein Riss klafft auf und empor steigt … Sie. Ich höre ihre zarte Stimme, rieche ihr Parfüm. Sie hatte mit meinen Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit tief in meinem Herzen schon immer weitergelebt.
Doch eh ich mich versehen kann, haben die Untoten meinen Moment der Schwäche ausgenutzt. Sie packen mich, reißen mich hernieder, unter ihnen einer in Uniform, der beileibe noch kein bisschen verwest ist.
„Heda!“, rufe ich, „Sie sind doch noch überhaupt nicht tot!“
„Mein Leben nach dem Team Rocket ist eine einzige Lüge“, entgegnet er mir tonlos.
Ich verstehe. Er ist schon vor langer Zeit gestorben. Innendrin.
Dann übergebe ich mich der Masse der Untoten, allen voran die Nummer Eins Smitty Werben-Jaggermanjansen. Gleich würden mich seine Zombiekumpels festhalten und an meinen Eingeweiden knabbern. Dann würden sie mein Gehirn aussaugen und den Rest zum Nachtisch essen, wäre da nicht … eine einzige Triangel, die stört. Lauter und lauter wird ihr klirrendes, alles durchdringendes Geräusch – bis ich erwache.Behäbig setze ich einen Fuß nach dem anderen vor das Bett. So hatte ich mir mein Mittagsschläfchen nicht vorgestellt, denke ich und erleide fast einen Herzinfarkt, als ich die Uhrzeit erblicke. Ich muss mich beeilen – Yvonne wartet schon auf mich!
Tja, was parodiert man, so dass es alle verstehen? Vor dem Problem standen wir ja alle und jeder hat so seine Antwort darauf gefunden. Für mich hieß es, "etwas, das wir alle kennen - den FF-Bereich" und vielleicht hätte man das als Fandom-Angabe einstellen sollen ... aber dann hatte ich keine Lust, Captain Obvious zu spielen. Und darin liegt auch schon gleich die schicksalsironische Parodie der Parodie: Auf der einen Seite habe ich eine Abgabe verfasst, die sich an "die üblichen Verdächtigen" richtet, auf der anderen Seite predige ich seit Wochen, dass mehr Leute voten sollten ... tja, so kann man sich auch ins eigene Knie schießen, denn plötzlich kam ein ganzer Haufen Leute, der nur wenige bis keine Abgaben dieser Saison kannte und sie dementsprechend auch nicht wiedererkannte ... Macht aber nichts, für Platz 3 hat es trotzdem gereicht!
Tatsächlich habe ich aber versucht, jeden Wettbewerb und jeden regelmäßigen Teilnehmer mit mindestens zwei Abgaben vertreten zu sehen. Das fiel mal netter, mal weniger nett aus und meine Hauptsorge war eigentlich weniger das Verständnis und mehr, dass @Cyndaquil mir am Ende den Kopf abreißt oder so :D (und nein, mach dir keine Sorgen, du erweckst sicher nicht den Eindruck einer bösen Hexe!)
Ansonsten haben sich einige ja am Chaos der Abgabe gestört, andere haben gelobt, dass es im Traum-Setting begründet und gerechtfertig sei. Hand aufs Herz: Die Idee kam mir zwar recht früh, ist allerdings jetzt nicht so der größte Plottwist aller Zeiten. Eigentlich existiert er nur für die Pointe mit der Triangel und Yvonne. Ich hätte den Text ohne Traum nicht anders geschrieben, denn es ging ja darum, auf absurde Weise einmal quer durch die Saison zu rennen. Dass damit nicht jeder was anfangen kann, das ist eben so.Ganz unten finden sich im großen Masterschlüssel noch einmal Erklärungen zu allen Anspielungen, ansonsten hier noch einmal alle Kommentare auf einen Blick, wie immer mit Re-Kommi, wo es sich anbot. Vielen Dank fürs Voten und gerne wieder (auch wenn ich diesmal nicht mit euch gerechnet hatte :D )!
Kurz und bündig: ich find’s super. So ganz uneigennützig natürlich, immerhin hat hier jemand eine Menge Wetti-Abgaben miteinander vermixt und es ist schon lustig Zitate aus dem eigenen Werk zu lesen. Ich hab ja von Parodien keine Ahnung, aber ich denke, hier nimmt jemand sehr kunstvoll — trotz der Brutalität gerade gegen Ende — die diesjährige Wettisaison aufs Korn. Oh ja, wie viele Tode haben wir schon gelesen? Zu viele, viel zu viele. Kinder, bitte! Das kann doch so nicht weitergehen. Wo soll das noch hinführen?
Jedenfalls, schöne Arbeit, herrliches Chaos, schöne Seitenhiebe, schicke Zitate aus anderen Werken. Fühl mich geehrt, dass Pooh, Ferkel und Yvonne es reingeschafft haben. Vielen Dank.Ich muss zugeben, ich dachte beim ersten Lesen ja, dass du mit "Brutalität" nicht so sehr die Handlung meinst, sondern den Umgang mit den parodierten Texten meintest :D Der ist zum Ende hin nämlich ein bisschen kritischer als am Anfang ^^;
Zugegebenermaßen hatte ich anfangs keinen Deut was eigentlich parodiert wird. Und, wenn ich ganz ehrlich sein soll, hatte ich das am Ende auch nicht. Erst nachdem ich den Kommentar von Obscuritas gelesen habe ging mir ein Licht auf und ich habe danach auch einige der Abgaben wiedererkennt.
Mochte die Abgabe aber auch das richtige Hintergrundwissen schon, einfach weil ich mich herrlich unterhalten gefühlt habe. Minuspunkte weil über Mathe gesprochen wird. Ich hatte Dienstag meine Matheprüfung und seitdem kann ich davon nix mehr sehen :<.Wenn ich den Mathe-Teil gut gefunden hätte, wäre er nicht in einer Parodie aufgetaucht :thinking:
Abgabe 3 ist unglaublich kreativ. Die verschiedenen Wettbewerbsabgaben dieser Saison gewissermaßen in einem Universum anzusiedeln und die ganzen Tode in den Abgaben in einer Zombieapokalypse wieder aufleben zu lassen (gewissermaßen zumindest), fand ich extrem cool. Fühlte mich außerdem sehr geehrt, mich selbst wiederzuerkennen. (Auch, wenn deine Version von Unsterblich meiner niemals das Wasser reichen kann. X( ) Inge und Yvonne haben den Counter der Saisontode fast um eins ansteigen lassen, weil ich um ein Haar vor Lachen gestorben wäre. Gefährliche Abgabe. Gefährlich witzig. Gefällt mir gut. Denn ich liebe die Gefahr.
Ich bin neidisch auf diesen letzten Satz. Der macht mehr draus als mein eigener Text. Nächstes mal bitte Collab!!
Ich vermute einfach mal blind, das hinter diesem Text die meiste Arbeit steckt. Es ist natürlich gewagt, eine Parodie auf vergangene Wetti-Abgaben zu schreiben (vor allem natürlich mit dem RIsiko, dass andere Voter nicht alle Abgaben noch im Kopf haben), aber für jemanden, der jedes Mal fleißig mitliest, ist das ein lustiger Rückblick auf die vergangenen Wettbewerbe und etwas, das ich mir eigentlich am Ende jeder Saison wünschen würde (vielleicht eine Zusammenfassung der Siegertexte in diesem Stil). Hat sehr viel Spaß gemacht, die ganzen Anspielungen zu suchen und ich bin mir sicher, dass ich jedes Mal welche übersehen habe.
Gute Idee, werde es im Hinterkopf behalten! (Und dann Collab mit dir und Kiri!)
Yeay, englischer Titel für eine deutsche Wettbewerbssaison. Warum? So viel Englisch war diese Saison doch noch gar nicht, oder? Hab den Titel mal gegooglet, weil ich eigentlich herausfinden wollte, ob "'tis" tatsächlich für "it is" steht und herausgefunden, dass es drei Alben mit dem Titel gibt und eine Kurzgeschichte, mindestens drei dieser Dinge sind weihnachtlich, weil es offensichtlich auf die Zeile "'Tis the season to be jolly" aus dem Weihnachtslied "Deck the Halls" anspielt (von dem ich jetzt übrigens einen Ohrwurm habe), also war das irgendwie beansichtigt? Denn ich wüsste keinen so wirklichen Zusammenhang. Der Text parodiert ja unsere Wettbewerbssaison, die nicht unbedingt viel mit Weihnachtsliedern zu tun hat. An und für sich gefällt mir diese Parodie sehr gut, weil ich hier halt auch einfach den absoluten Bezug zu habe, auch wenn ich mich jetzt sehr ärgere, dass ich ein paar Anspielungen nicht zuordnen kann. Das geht jawohl gar nicht! Auf jeden Fall ist das eine total verrückte Zusammenstellung, die sich natürlich nur die seltsamsten Dinge aus den vergangenen Wettbewerben herausgepickt hat. Ich hatte teils echte Probleme, der eigentlichen Handlung zu folgen, weil sie in Anspielungen unterging, aber das hat mich nicht wirklich gestört, da es eben eine Parodie ist. Aber ... aber es ist die falsche Saison. Es hat einen absolut bitteren Beigeschmack, die Abgabe zu lesen, weil ich diese Saison als absolut anstrengend empfand. Aber das sollte dieser Text nicht ausbaden müssen. Ich würde nur gerne wissen, ob der Autor die Seltsamkeiten der Saison einfach auf humorvolle Art verarbeiten wollte oder ob es versteckte Kritik ist. Denn daher kommt dieser Beigeschmack. Unabhängig davon eine, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, gelungene Parodie.
Das mit dem Weihnachtslied ist eher Zufall, freue mich aber, dass ich den Ohrwurm, den ich dadurch konstant beim Schreiben hatte, teilen konnte. Es ging mehr darum, diesen Hinweis auf eine Saison zu haben, der Titel ist sehr wörtlich zu nehmen.
Ansonsten: Ich hab ja keinen Vergleich zu anderen Saisons, ich kann nicht sagen, ob diese Saison mehr oder weniger Aufmerksamkeit verdient als andere. Sehr bewusst war aber natürlich die Einbringung von Issues, die unterwegs aufkamen: Hofnarr Pandir ist drin, obwohl er gar nicht wirklich in einem Wettbewerb vorkam, als Seitenhieb auf die Märchendiskussion. Die Diskussion um Formatierungen ist auch drin. Was sich während so einer Saison halt zusammenträgt. Wenn man erstmal anfängt, drüber zu lachen, wird es auch erträglich!wenn schon dann fez halten
Auch wenn beim ersten Mal ( ( ͡° ͜ʖ ͡°) ) wahrscheinlich mindestens 50% der Jokes, die sich auf die Wettiabgaben beziehen, an mir vorbeigegangen sind und es wahrscheinlich teilweise immer noch tun: Ich feier den Text ziemlich. Die Absurdität alleine hat schon vollkommen ausgereicht, mich beim Lesen zu killen. Spezieller Shoutout an das Fass und an das junge Mädchen.
Weiterhin find ichs cool, wie viel Kram man in so eine Abgabe reingequetscht kriegt. Ich mein, klar, bei dem Setting brauchte es auch nicht allzu viel Sinn und Verstand, aber irgendwie hat mans hingekriegt, das alles irgendwie zu verbinden. Not bad.Fezzes are cool, okay? Und können auf Deutsch auch mit s hintendran geschrieben werden. (Den Fehler hab ich trotzdem extra für dich korrigiert )
Im ersten Moment dachte ich an eine The Walking Dead - Parodie, da in der ersten Folge der zweiten Staffel eine ähnliche Szene stattfindet; zumindest sind da Beißer in der Kirche, die beten und niemand weiß, warum. Schließlich kam dann der Lichtblick und ich bin begeistert, dass ich hier sogar ein paar, drei an der Zahl, meiner Werke erkennen konnte. Ich würde mich auf alle Fälle freuen, wenn man hier nach der Auflösung eine Übersicht an Werken, die hier geehrt wurden.
Eventuell stört es an manchen Stellen, dass das alles etwas chaotisch wirkt. Aber mit der Lösung, dass das Alles ein Traum war, kann ich das ganz gut nachvollziehen.Kirchen als Refugium in Zombieapokalypsen sind ohnehin schon ein alter Hut, in der Tat war die Ausnutzung des Klischees hier auch Parodie aufs Genre.
Die nächste Abgabe, die mir Kopfzerbrechen bereitet hat und am Anfang wusste ich nicht einmal warum. Nachdem ich mir aber andere Kommentare durchgelesen haben (wovon ich normalerweise absehe), wusste ich zumindest, wo meine Wissenslücke steckt und habe mir alle bisherigen Wettbewerbe dieser Saison angeschaut. Das hat das Ganze etwas geklärt. Wie schon erwähnt, ich finde es nicht so angenehm, dass die Zielgruppe dieser Parodie (ähnlich wie bei Abgabe 01) so spezifisch ist. Normalerweise bin ich ja riesiger Fan von solchen Werken, aber nur, wenn das Thema direkt darauf verweist, dass es um so spezifische Dinge geht oder eben, wenn man das als "Geschenk" an all die aktiven User in sein eigenes Thema packt. Dennoch muss ich sagen, dass ich den Text als Parodie verstehen konnte, ohne das Hintergrundwissen. Natürlich nicht so, wie es gedacht war, aber das ist in meinen Augen kein Minuspunkt. Die Abgabe ist an einigen Stellen auch ohne dieses Wissen ansprechend und insgesamt liest man sie sich gerne durch und wird unterhalten. Deshalb habe ich einige Stellen sogar als Parodie zum Thema "übermäßiger Gebrauch bestimmter Werkzeuge, um seinen Text etwas aufzubauschen" gesehen. Die Nutzung von Formatierungen, Symbolen, Absätzen und sogar einem Gedicht, das irgendwie so gar nicht reinpasst, und zufällige Personen, die nur dem Drama oder einer Plotüberleitung dienen, haben das Ganze sehr unruhig wirken lassen. Musste an einigen Stellen aber über mich selber lachen, als zum Beispiel, die unpassend kursiv gesetzten Wörter gegen Ende, mich beim Lesen wirklich etwas aggressiv gemacht haben, haha. Der Schreibstil selber sehr solide, nur wie gesagt, es war alles so unruhig. Am Ende hat mich die Abgabe mit einem etwas unangenehmen Gefühl stehen lassen, was wohl eben an diesem leicht chaotischen Flair liegt. Da es sich aber um eine Parodie handelt, sehe ich das als Teil der Wirkung und nicht negativ.
Fazit: Sehr gut geschrieben, aber zu spezifische Zielgruppe gewählt, wodurch viel verloren gegangen ist.
Wo wir schon beim Thema "Parodie des übermäßigen Gebrauchs" sind: Ich hätte eigentlich noch viel mehr Präsenspartizipien einbauend einen parodierenden Text auf die schreibenden Teilnehmenden verfassend sollend. Aber dann dachte ich mir, dass das am Ende eh keiner rallt. Wenn dir jedenfalls die Formatierung hier schon weh tat, solltest du vielleicht mal das Original lesen
Dass man die Wettbewerbe und ihre Abgaben auch auf eine weitaus kreativere Art parodieren kann, sieht man hier.
Die ganze Parodie funktioniert unter dem Aufhänger einer Zombieapokalypse, die aber nicht mehr als der Rahmen der Geschichte fungiert. Das eigentliche Hauptaugenmerk ist ein wenig subtiler, dafür aber umso cleverer umgesetzt. Ich habe eine Weile gebraucht (so etwa nach dem ersten Drittel des Textes), dann ging mir aber ein Licht auf: Hier werden doch tatsächlich die vergangenen Wettbewerbe(sabgaben) auf die Schippe genommen. Sehr schöne Idee!
Ferkel, Tiger und (Trump-)Pooh haben mich etwas meine Stirn runzeln lassen, da sich mir nicht erschließen wollte, warum man gerade diese Figuren ausgewählt hat. Wirkt ein wenig random, es könnte sich hier aber auch um eine clevere Winnie-Puuh Parodie handeln, die mir noch nicht ins Auge gesprungen ist. Jedenfalls lässt die erste Anspielung nicht lange auf sich warten, denn Trump-Pooh bleibt seinem Charakter aus dem zweiten Wettbewerb treu und weiß genau: der Protagonist wird es noch weit bringen!
Wenn ich nichts übersehen habe, dann werden anschließend folgende Abgaben parodiert: Das talentlose Farbeagle, Drei Probleme mit Spiegeln, Unsterblich, Im Glockenturm da hingen sie, dann ein Augenzwinkern in Richtung „Darstellungsprobleme auf mobilen Geräten“ (mein persönlicher Favorit), Die Schlacht beginnt, Guams Sternenstunde, Pong (ich hoffe das wird zum Meme), A Link Between Worlds, Alles Schwachsinn, eventuell auch das AC IV Review, Zerrbild Wahrheitsbild und zu guter Letzt Playlist.
Das ist schon eine beträchtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass man alle diese Texte irgendwie halbwegs sinnvoll in einen Kontext bringen will. Und hier zeigt sich sowohl eine Stärke, wie auch eine Schwäche des Textes. Das negative zuerst: Die gesamte Geschichte ist ziemlich wirr, alles geht drunter und drüber und wirkt so plötzlich, als würde es sich um einen Traum handeln. Und siehe da: Das tut es tatsächlich! Ein sehr schönes Detail, dass dem anfänglichen Wirrwarr plötzlich ein Sinn gibt und mich fragen lässt, ob der Autor dies von Anfang an geplant hat oder, ob es sich vielleicht nur durch Zufall ergeben hat. Jedenfalls passt es gut zusammen und „entschuldigt“ die überladene Erzählweise nicht nur, sie macht sie sogar noch zu einem Stilmittel. Das muss gewürdigt werden.Ist das eine Parodie? Ein Grenzfall in meinen Augen, da er zwar bekannte Gesichter aufgreift, diese aber in einem - mit der ursprünglichen Geschichte völlig unzusammenhängenden - Zombiekrieg vorkommen. Das kann funktionieren, wird hier aber gar nicht genutzt. Ich erkläre anhand eines Beispiels: Pooh und Ferkel sind klischeehafte Figuren. Wenn sie plötzlich in einen Zombiekrieg geraten, ist das eine durchaus lustige Vorstellung. Allerdings beschreibt der Autor höchstens in Ansätzen, wie die Persönlichkeiten dieser Figuren mit ihrer aktuellen Situation in Konflikt kommen, ganz im Gegenteil liegt der Fokus auf einer neutralen Hauptfigur, die soweit ich weiss, völlig selbsterfunden und in einer Parodie daher eher fehl am Platze ist.
Keine schwerwiegenden Grammatikfehler, immerhin. Der Rest ist allerdings einfach nur ein Sammelsurium aus vergangenen Abgaben, ein paar hab ich sogar erkannt, und Randomness, aber zum Überthema der Zombieapokalypse passt das nicht so wirklich. Es wirkt, als hätte man so viel wie möglich in die Zeichengrenze reinquetschen wollen, was in einer fehlenden Struktur und vielen kleinen Parodieschnipseln, aber keiner echten resultiert.
Jaja wenn es am Ende doch nur ein Traum ist
+ sehr schön geschrieben
+ Kombination aus Pokemon und Pooh, finde ich eine schöne Kombination.
- Schade das im Endeffekt nur das Ende lustig ist, als ihr das Triangelgeräusch auf die Nerven ging und sie dadurch ausm Schlaf geholt wurde.Nette Idee, die vielen Toten dieser Wettbewerbssaison in einer Zombieapokalypse wieder aufleben zu lassen. Der Humor wirkt zeitweise recht erzwungen und du stützt dich da schon relativ stark auf diese Texte selbst, sodass es ohne Vorwissen schwierig wird, da die Parodie zu erkennen. Da gerät der eigentliche Inhalt, um den es geht, schon mal recht schnell in den Hintergrund. Wirklich lachen konnte ich nicht, aber ich find’s gut geschrieben.
Lol, also diese Parodie hat mich direkt beim Thema Zombieapokalypse gecatcht. Inwieweit würde das noch in Absurdität sinken? TV Kaiser sagte einst: Wir werden es erleben. Also las ich weiter. Und da las ich auch schon… Pooh und Ferkel. Rly Autor/Autorin? xd Es schien also doch ganz Klamauk zu werden, hehe. Bei mir fiel der Groschen übrigens beim Part mit der Mathematik. Das erinnerte mich an den letzten Vote für den Spiegel Wettbewerb und als ich weiter las, wurde mir klar, dass es vergangene Wettbewerbe auf den Arm nimmt! Großartig. Finde ich genau so gut wie die Idee mit den BisaBoardlern. Aber ich muss sagen, die Umsetzung hier gefällt mir super gut. Auch hier verstehe ich nicht alle Insider und bin beim Lesen oftmals auch verwirrt, aber im Großen und Ganzen hab ich mit den Anspielungen echt Spaß gehabt. Und es ist ne Spongebob Quote drin. +1 xd
Das Ende war sowieso das Beste an dem Ganzen. Ich erinnere mich noch zu genau an den einen Part eines Werkes vom Wettbewerb „Versanfänge“. „Yvonne wartet schon auf mich!“
Dann wollen wir uns mal Schritt für Schritt den Weg durch diese Abgabe bahnen:Die Zombieapokalypse
Ist eine Parodie auf die Saison und ihre Abgaben als ganzes. Wer mich kennt weiß, wie oft ich kitschig-unsinnige Charaktertode in meinen Votes verurteilt habe - als böte das Leben keine anderen Aspekte, über die man schreiben kann. Ich hab zwar das Gefühl, dass es in den neueren Abgaben nicht mehr ganz so drastisch zugeht (habe allerdings die Sonnen-Drabbles noch kaum gelesen, wer weiß, wer da alles noch an Hitzeschlag stirbt - geupdatete Korrektur: Supernovas sind neuerdings Todesursache Nummer Eins!), aber gerade wenn man in die Abgaben vom Anfang des Jahres schaut, wird es sehr auffällig. Der eingearbeitete Yveltal-Counter ist übrigens eine Erfindung @Kiriki-chans aus ihrem Versanfänge-Vote, er betrug dort drei Yveltal.Pooh und sein Quietschender Freund Ferkel
Stammen aus @Cyndaquils Bibliophil aus dem Versanfänge-Wettbewerb, wo sie den P- und Q-Vers ihres Abecedariums stellen. Charakterlich sind sie aber eigentlich sie aber der Präsident aus @Thrawns Ein Wichtiger Titel und Dr. Spin aus @Silences We sell Excellence aus dem Drama-Wettbewerb. Das kommt bei Pooh leider besser durch als bei Ferkel, da die Szene nur bedingt brauchbar war für einen Spindoktor. Wenn man richtig tief in der Materie drinsteckte, würde man vielleicht erkennen, dass seine ersten Sätze aus dem Drama selbst genommen sind.Mathematik und Geschichte
Dass ein echter mathematischer Satz vorkommt, ist eine Anspielung auf @Avalanches Text Drei Probleme mit Spiegeln aus dem Spiegel-Wettbewerb. Der Satz entspricht übrigens vollstens der Wahrheit, ich habe ihn aus einem Skript für Lineare Algebra der Uni Regensburg abgeschrieben!
Gesagt wird das Ganze von Impoleon, das wiederum aus @Nexys Guams Sternstunde aus dem History-Wettbewerb stammt, wo es als Hafenmeister Gutiérrez auftritt. Aus demselben Wettbewerb stammt auch Farbeagle, das eine Verkörperung Hitlers ist und in meinem Das talentlose Farbeagle (siehe auch einige Posts zuvor) vorkommt. Farbeagle hab ich extra eine Hitler-Zeile aus den Hitler-Rant-Videos gegeben, die noch nicht in der eigentlichen Abgabe benutzt worden war. Dass das Pokémon später wütend einen Kaffee verlangt ist eine Anspielung auf einen der berühmteren Hitler-Rants.Ein unsterbliches Pandir
Pandir stammt aus meinem Märchenfragment Die Prinzessin auf der Grindobeere, das für den Märchen-Wettbewerb geschrieben, dort jedoch abgelehnt wurde. Die Parodie auf die Saison liegt auch darin, dass die Entscheidung, den Text abzulehnen eine ziemliche Kontroverse ausgelöst hat. Dadurch ist der Text irgendwo porminenter Bestandteil der Saison ohne jemals in einem Vote gestanden zu haben.
Der zweite Teil von Pandirs Gedicht ist ein Abecedarium, das das Wort unsterblich buchstabiert. Das ist eine Anspielung auf @Kiriki-chans Unsterblich aus dem Versanfänge-Wettbewerb. Zwar habe die die Anfangsbuchstaben vor allem deshalb fett markiert, damit man das Akrostichon als solches erkennt, es ist aber auch ein kleiner Wink hin zu @Galileos Memento Mori aus dem gleichen Wettbewerb, wo er seine Versanfänge ähnlich gehandhabt hat.Den Glockenturm hinauf
Der Glockenturm selbst stammt aus @Cáithlyns Im Glockenturm da hingen sie aus dem Versanfänge-Wettbewerb. Den Charakter "Inge" haben sowohl Kiriki-chan als auch ich mit unseren Votes geprägt (er rührt vor allem daher, dass eine Strophe des Akrostichons eben den Namen INGE bildet). Die Sache mit dem Handy-Display ist wieder mal ein Wink in Richtung interne Diskussion, in der das Gedicht auch als Beispiel für den Darstellungsunterschied auf verschiedenen Endgeräten verwendet wurde.
Die von oben aus beschriebene Schlacht enthält übrigens Anspielungen auf @Thrawns Die Schlacht beginnt (Videospiel-Wettbewerb), @Galileos Verwandt (Familie-Wettbewerb) und @Kiriki-chans Seelenlos (wieder Videospiel-Wettbewerb).Wir hatten ja nichts
Impoleon und Farbeagle hab ich bereits erklärt, das junge Mädchen, das die Gefahr liebt, stammt aus @cloudys Auf dem Schiff Periculum (Drama-Wettbewerb). Fred aus Oregon indes kommt aus @Nexys Pong-Review (Review-Wettbewerb).
Das besonders absurde Ende mit der Zeichenfolge und dem Fass ist eine Anspielung auf mein A Link betweem Worlds (Videospiel-Wettbewerb). Konkret ist das dort Eponas Song wie er auf dem N64 gespielt werden würde. Das Fassreiten ist eine Anspielung auf den entsprechenden Vers im Gedicht, der seinerseits wiederum eine Anspielung auf einen Vers aus Tolkiens Hobbit ist - wir hatten ja nichts...Die Meute der lebenden Toten
Die Meute selbst mit ihren Transparenten stammt aus @Thrawns Alles Schwachsinn (wieder mal Versanfänge-Wettbewerb, der ist irgendwie überproportional stark vertreten :thinking:). Ihr Gesang indes ist eine vage Parodie auf @Cáithlyns Blaues Blut aus dem Familien-Wettbewerb; insbesondere der letzte Vers, der die Verbindung von Wasser und Blut herstellt (wie in ihrem Gedicht auch). Inhaltlich knüpft das Ganze aber wieder an der übergeordneten Thematik der hohen Sterblichkeit in Wettbewerben an.
Die auftretende Zombie-Dame ist eine Anspielung auf @Galileos Sie (Erinnerungen-Wettbewerb), genauso wie die willkürlich übertrieben gesetzte kursive Formatierung. Mann, der schon innendrin tot ist, stammt aus @Flamehearts Zerrbild, Wahrheitsbild aus dem Spiegel-Wettbewerb.Smitty Werben-Jagermanjansen
Ja, was macht der jetzt eigentlich hier? Und dieses Spongebob-Quote (darüber, was die Zombies so mit einem machen würden). Die vermutlich am wenigsten verstandene Anspielung ist eine auf die total schlecht besuchte Eigenlob-Aprilscherz-Aktion, die den Charakter quasi zum Maskottchen hatte.Das Erwachen
Dieses "Es war alles nur ein Traum" ist ja in sich schon ein schrecklich ausgelutschtes Klischee. Trotzdem ist es hier eigentlich nicht so sehr Teil der Parodie (obwohl es perfekt in line wäre mit den beiden Oz-Abgaben!), sondern eher sehr billiges Mittel zum Zweck, noch zwei Pointen reinzuklatschen:
Die störende Triangel stammt aus @Galileos Symphonie, das für die FF x AV-Collab geschrieben wurde. Yvonne indes ist der Y-Vers aus @Cyndaquils Bilbiophil und war ein eher herausstechender Vers, weshalb sie es verdient, weiterzuleben. -
Hallo Wenlok. (:
WAS?! Du dachtest, ich würde dir den Kopf abreißen?! Aber wie denn? Meine Arme sind dafür gar nicht geeignet, das wär überhaupt nicht möglich. Als Feurigel verbrenn ich, wenn schon. ;D Doch keine Sorge, wenn’s mir nicht getaugt hätte, hätte ich das in meinem Vote bereits deutlich gemacht.
(Ich mein, ich war ja selbst sehr kritisch mit meinem Werk „Bibliophil“, da stört mich das nicht, wenn das parodiert wird. Bei anderen Sachen wäre ich vermutlich empfindlicher gewesen.)
Oh, da bin ich aber erleichtert, dass ich nicht den Eindruck einer bösen Hexe erwecke. Wurde da tatsächlich bissl verunsichert von diesem unfreiwilligem Auftritt. (Wenn man mental eh gerade bissl instabil ist, reagiert man auf so was ja anders.)Anyway, nachdem ich dir letztes Mal mit einem „ausführlichen“ Kommi zu einem Wettitext eine Freude machen konnte — hab ich jedenfalls so verstanden — mach ich das heute einfach wieder.
Here goes!'Tis the Season
Ich find’s ja immer noch wahnsinnig faszinierend, wie du diese ganzen Abgaben hier genommen hast und in ein eigenes großes Werk verwandelt hast. Applaus dafür meinerseits. Ich hab ja nicht viel erkannt, aber einiges schon — vorrangig natürlich mein eigenes Zeug, aber natürlich ist mir auch anderes aufgefallen, was in den letzten Wettbewerben recht prominent war.
Allein schon der Anfang beißt sich mit dem Titel, fand ich jedenfalls. „Tis the Season“ ist ja eigentlich ein Weihnachtslied — es sei denn, du hast dich damit auf etwas anderes bezogen. Ich kenn’s jetzt nur in dem Zusammenhang und deshalb war der Bruch von diesem Titel und Zombieapokalypse natürlich ziemlich krass. Andererseits ist mir schon im ersten Abschnitt klar geworden, dass du dich auf die Wettisaison beziehst, weswegen der Titel wiederum perfekt passt. Wie schon in meinem Vote angemerkt: ja, es gab dezent zu viele Tote in der ersten Hälfte der Saison. Und ich bekrittel das genauso wie du, weil … why? Ich versteh’s einfach nicht, warum ist der Edge auf einmal so beliebt? Ich kann zwar verstehen, dass man sich mit der Thematik „Tod“ auch mal literarisch auseinandersetzen möchte, aber das war wirklich zu oft. Aber muss wohl der Zeitgeist sein.Dein Ich-Erzähler ist also mitten drin in dieser Apokalypse, überall Zombies und rettet sich in die Kirche. Ob das ein klassisches Setting ist, weiß ich nicht, weil ich mich bei Untoten nicht auskenne, aber später passt es ja ganz gut. Natürlich hab ich gleich die Zeile aus meinem Abecedarium erkannt, hab aber auch gemerkt, dass die Charakterisierung nichts mit den Originalfiguren zu tun hat. Ferkel konnte ich nicht so leicht erkennen, aber worauf Pooh hier anspielen soll war mir dann eher klar. Witzig die zwei auf diese Art zu erleben, muss ich schon sagen. Ist ja eh schon ungewöhnlich die zwei in diesem Setting zu erleben, kommen auch noch Impoleon und Farbeagle dazu. Impoleon hab ich hierbei nicht sofort erkannt, Farbeagle dagegen sofort. Schöner Einwurf mit der Mathematik hier, ob das stimmt oder nicht, ich hab keine Ahnung, denn ich hab kein Wort verstanden, wir vertrauen einfach mal der Uni Regensburg! :D Spätestens da hab ich dann auf jeden Fall erkannt, dass hier noch sehr viel mehr kommen wird.
Interessant ist ja im Grunde, dass du auch deine eigenen Texte hier mit verarbeitet hast, wie eben das Pandir, auch wenn ich es nicht gleich mit der Prinzessin auf der Grindobeere in Verbindung gebracht habe. Irgendwie hatte ich das in dem Moment nicht auf dem Schirm. (An der Stelle: Gratulation für die größte Disku des FF-Bereiches seit langem! Du hast den Stein ins Rollen gebracht — meine Hoffnung auf Veränderung ist allerdings schon lange zu Staub zerfallen.)
Das Werk von Kiriki hab ich hierbei ganz gut erkannt und es war schon ein krasser Bruch, wenn man das Originalgedicht kennt und dann das, was du hieraus gemacht hast. Ferkel war dann doch wieder „in-Character“, wie man so schön sagt, als er sich vor den Glocken fürchtet. Da hab ich dann schon gedacht, dass jetzt vermutlich das Glockenwerk von Cáithlyn dran kommen wird und siehe da: genauso war’s. Bissl makaber, wenn man sich die Inge da so vorstellt … kein schönes Bild, aber schöner Seitenhieb an die Sensationslust von Schaulustigen, die ja doch noch alles mit dem Handy festhalten müssen. Da wurde mir der Ich-Erzähler dann das erste Mal unsympathisch. Auch wenn ich weiß, dass du damit eigentlich auf die Darstellungsdisku anspielst. ;)
Die Abgaben zum Videospielwetti waren dann nach der Glockenszene auch schön zusammengemixt, hat mir gefallen. Einzig frag ich mich: welche „Monster“ sind im Zusammenhang der Geschichte gemeint? (Von der Undertale-Anspielung mal abgekoppelt.) Sind in deiner Geschichte jetzt die Lebenden die Monster? Im Grunde ja ein faszinierender Gedankengang, bedenkt man, dass „Lebende“ in der aktuellen Wettisaison eher ungewöhnlich waren, ja, die Autoren diese praktisch selbst zu etwas rares gemacht haben.
Farbeagle will einen Latte Macchiato — lol. Von meinem Bruder hab ich ja den Ausspruch „ist mir latte macchiato“ anstatt „ist mir wurscht“, weswegen das für mich persönlich auch so wirkte, als würde die ganze Sache total an Farbeagle vorbei gehen. Ah, ignorance is a bliss.
Vielleicht schau ich zurzeit zu viele Gaming-Videos — binge watching of AVGN und in der ersten Juli-Woche war ja SGDQ — aber das Ganze hat auch bissl so einen Castlevania-Flair. Gerade also du den Fred aus Oregon zitiert hast und die ganzen typischen Dinge aufgeführt hast — Pfähle, Weihwasser — musste ich an Castlevania denken. Auch wenn ich die Games nur aus Videos kenne. Und schon wieder Games, wenn der Ich-Erzähler plötzlich eine Okarina herausholt und auf einem Fass reitet. Dabei musste ich ja nicht an Tolkien denken, sondern eher an den Baron von Münchhausen. Der ist zwar nicht auf einem Fass geritten, dafür auf einer Kanonenkugel — jedenfalls sagt man das, ich kenn den guten Baron nur vom Hörensagen.
Jetzt am Ende kommt der Part, der wohl besonders kritisch ist, wenn die Untoten „Freiheit für Irgendwas“ auf ihren Transparenten geschrieben haben. Egal, ob man die aktuelle politische Lage oder die Bereichskontroverse als Hintergrund für den Text nehmen will, ich fand es hier passend im Zusammenhang mit den Zombies platziert. Auch das Gedicht kam hierbei schön raus — hier hab ich das Original nicht gekannt bzw. vergessen gehabt — und hat den Untoten damit einiges an Charakter gegeben. Und es ist natürlich auch schöne Kritik, denn ich bin ja auch der Ansicht, dass der Tod nicht unbedingt als Kunst angesehen werden sollte. Aber gut, was weiß ich schon?
Das Ende deines Textes wird durch „Sie“ erstmal ziemlich verwirrend. Es ist ein bissl arg random, nicht nur wegen der wahllos gesetzten Kursivschreibung. Dummerweise musste ich bei Parfüm — weil es auch noch so kursiv herausstach — gleich an das Buch denken. (Das ich nicht mal gelesen habe, auch hier kenn ich den Spaß nur vom Hörensagen.) Der Mann, der nur innerlich tot ist, aber nicht äußerlich ist hierbei ein ziemlich starkes Bild, wo ich nicht mal sagen würde, dass es parodiert ist. Oder ist gerade das die Parodie? Oh, ich weiß es nicht, jedenfalls wirkt das hier besonders ernst und die darauf folgende Beschreibung, was die Zombies denn alles mit ihren Opfern machen — das meinte ich übrigens mit Brutalität — trägt noch dazu bei den ganzen Text ernsthaft zu machen. Bis dann die Triangel kommt und das Bild zerstört, aber auch den Traum. Und dann erwacht der Ich-Erzähler und ich als Leser dachte mir: okay, was für ein Schabernack ist das jetzt? Da hab ich mich dann wirklich gefreut, dass Yvonne aus meinem ungeliebten Y-Vers hier einen Auftritt fand, der die Sache recht passend abrundet. Aber gut, das sag ja auch ich. xD
Oh my, ich hab schon wieder palabert als würd ich dafür Geld kriegen. Kurzum: ich mochte deine Abgabe. Sie parodierte eine Menge, aber hatte eben auch diese Kritik drin, die dadurch, dass sie etwas versteckt war, nicht überdeutlich war, aber bei mir jedenfalls ankam. Ob sie auch bei anderen ankam, kann ich dir leider nicht sagen.
Jedenfalls freu ich mich drauf, mehr von dir zu lesen! -
Ohje ohje, da will man nur einen kurzen Blick werfen und lässt sich dann doch aus – aber du bist selbst Schuld, @Wenlok Holmes. Komm nun in den Genuss deines ersten Sheommentars!
(Hinweis: Ich habe das Gedicht so zu kommentieren versucht, als wüsste ich um den persönlichen Hintergrund nicht. Sonst kann ich sowas einfach nicht^^“
Was bleibt
Der Titel an sich hat schon etwas sehr Melancholisches. Das 'bleibt' steht zwar einerseits für etwas, das man hat, sich vielleicht auch daran festhalten kann; seine Bedeutung beinhaltet aber gleichzeitig Verlust, das, was eben nicht mehr geblieben ist. Verstärkt wird die Wirkung dadurch, dass der Titel nur aus zwei Wörtern besteht, weshalb der Fokus auf jeden Einzelbegriff stärker ist und die Bedeutung damit eine noch stärkere Wirkung entfaltet.
Bestandsaufnahme in drei Akten
Nachdem ich erfolglos zu recherchieren versucht habe, woher diese „Ein Drama in drei Akten“-Phrase eigentlich kommt, widme ich mich mal einfach dem, was ich hier lese. Der Gedanke dazu drängt sich beim Untertitel geradezu auf und man wird dazu verführt, den Text selbst nicht nur als lyrisches Werk zu betrachten, sondern auch als Drama. Dafür fehlt zwar etwas die Form, aber es drängt einen zu der Möglichkeit, das gute Stück aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können. Ich könnte zu diesem Teil noch etwas mehr sagen, aber wir wollen ja den Rest auch noch betrachten, nicht wahr?
Schau
die Küche
In der wir zusammen Spaghetti Carbonara gekocht haben
Du bist nicht mehr hier
Mein Topf ist es immer noch
Heute gibt es Chili con Carne
Carbonara schon lange nicht mehr.Ein-Wort-Anfänge sind grundsätzlich richtig genial. Man kann dadurch, dass man nur ein einziges Wort in eine Zeile oder einen Satz steckt den gesamten Fokus auf den Punkt konzentrieren. Das wird hier noch dadurch verstärkt, dass ein Imperativ verwendet wurde, eine nochmal stärkere Form der Ausdrucksweise. Kurzum also: Der Einstieg ist schon immens kräftig. Und zwingt einen geradezu, sich in das Gedicht zu vertiefen.
Weiterhin ziehst du die Sätze über mehrere Verse, was das Ganze abgehackt wirken lässt. Und das ist gut so. Es handelt sich hierbei um ein Werk, das im Grundtenor traurig/melancholisch ist. Dieses „Satzstottern“ unterstützt das auf struktureller Ebene: Das ist nicht flüssig. Das ist nicht melodisch, das ist nicht im herkömmlichen Sinne 'schön' – und deshalb verstärkt es die Stimmung des Gedichtes umso mehr. Ich persönlich werde freie Lyrik zwar nie zu meinen Favoriten zählen, aber ich weiß es dennoch zu schätzen, wenn (fehlende) Struktur den Inhalt zu unterstützen versteht. Ich finde auch, dieses Stottern versinnbildlicht das Schlucken und Trauern in schriftlicher Form sehr, sehr gut.
Die Spaghetti Carbonara-Zeile ist etwas lang, das schwächt die zuvor angesprochene Wirkung ein wenig ab. Für meinen Geschmack ist das Beispiel auch etwas zu profan, muss ich sagen. Das hindert mich aber nicht daran, festzustellen, dass gerade das eine besondere Symbolik in der Situation hat – denn es sind nicht immer die Erinenrungen an die besonderen Dinge, die wirklich wehtun. Sondern die alltäglichen Begebenheiten. Denn alles erinnert. Besonderes kann man wegschließen, besonderes kann man in eine Kiste stecken und in die hinterste Ecke des Schrankes sperren oder Erinnerungsstücke direkt verbrennen. Aber das kann man mit Alltäglichkeiten nicht machen. Die sind immer da und man wechselt ja nicht die komplette Einrichtung oder stellt alles auf den Kopf, wenn eine Beziehung zuende geht. Und selbst wenn: Solche 'besonderen Kleinigkeiten' stechen dann umso mehr, weil sie einen unerwartet treffen können. Man denkt nicht so viel darüber nach, schmeißt die Nudeln in den Topf – und plötzlich kommt alles wieder. In sofern absolut nachvollziehbar, schön symbolisch. Nur fühlt es sich für den Kontext dieses Werkes auch etwas zu profan … lass es mich so ausdrücken: Als Leser kommt bei „Spaghetti Carbonara“ nicht viel Gefühl auf. An der Stelle muss ich natürlich wieder sagen, es handelt sich ja um ein Verarbeitungswerk, was das Ganze sehr persönlich macht und tiefe Einblicke in sehr persönliche Momente des Autors gewährt. Es gibt also zwei Seiten, von denen man das hier sehen kann.
Dem Wechsel zu einem anderen Gericht wohnt auch eine nicht zu übersehende Symbolik inne. Abgesehen vom Offensichtlichen versinbildlichen die Spaghetti das Vertraute, Gewohnte, die alte Liebe, die es „schon lange nicht mehr“ gibt. Und diesen Formulierungen wohnt auch etwas zutiefst Wehmütiges inne. Auch hier könnte man noch mehr sagen, aber wenn ich die Wortbegrenzung für Posts nicht sprengen will, sollte ich vorsichtig vorgehen.Hör
den Song
Von dem wir beide zwei Wochen lang einen Ohrwurm hatten
Sweet Dreams.mp3 wurde erfolgreich in den Papierkorb verschoben
Ich weiß noch
Wie sich damals deine Lippen von meinen lösten, um zu sagen
Das läuft jetzt zum zwanzigsten Mal, wir können auch mal was anderes anmachen
Heute höre ich Love is a Stranger
Möchten Sie diese Erinnerung wirklich unwiderruflich löschen?Mit der zweiten Strophe wird dann klar, dass die einzelnen Abschnitte des Werkes auch auf formaler Ebene verknüpft sind, was auch gut so ist. Ich sagte zwar, fehlende Ordnung unterstützt die traurige Stimmung, aber ganz ohne würde das auch nicht funktionieren, dann hätte man Buchstabensalat. Nun ja, die geschaffenen Brücken zwischen den einzelnen Strophen liefern jedenfalls genau den richtigen Zusammenhang, der für das Funktionieren als Gesamtkunstwerk wichtig ist. Man muss auch noch erwähnen, dass der Bezug auf die körperlichen Sinne intensiver mit dem Werk verbindet, als es die Stimmung ohnehin schon tut.
„Sweet Dreams.mp3 wurde erfolgreich in den Papierkorb verschoben“ – eigentlich drückt das eine erfolgreiche Verarbeitung aus. Die ganzen Erinnerungen und Gefühle, die einem entgegenspringen, beweisen aber das Gegenteil und zeigen, dass das nur ein Versuch war, so viel wie möglich aus dem Blickfeld zu verbannen, das einen an vergangenes Glück erinnert. Ein notwendiger, wichtiger Schritt, der aber leider noch keine 'Heilung' mit sich bringt.
Und dann kommt dieses 'lösten' – geesh, war so viel Bedeutungstiefe beabsichtigt? Die sich hier voneinander lösenden Lippen sind ganz klar parallel zu der gelösten Beziehung, ein Abschied, der Schmerz …. harrrrrrch, man fühlt mit ._.
Das, was in der darauf folgenden Zeile gesagt wird, trifft einen dann erst Recht sehr hart. Nicht nur wegen des Strukturbruchs in Form eines längeren Satzes (den ich an dieser Stelle sehr passend finde). In Verbindung mit dem gemeinsamen Ohrwurm, einem wichtigen Stück gemeinsamer Erinnerung, erlebt mein ein richtiges Schmerzgefühl. Wenn etwas so Wichtiges für einen Teil des Paares seine Bedeutung komplett zu verlieren scheint, dann … spürt man als Leser das nahende Ende. Der folgende Verweis auf ein Lied mit dem Titel „Love is a stranger“ drückt Verbitterung über die ganze Situation aus, im Speziellen über die Sache mit dem Ohrwurm, weil das in direktem thematischen Zusammenhang steht.
Am Schluss der Strophe … also das ist glaube ich die einzige Frage in diesem Werk. Das verleiht ihr natürlich ein besonderes Gewicht – und dem Zögern, das sie begleitet. Dort steht nicht nur die etwas abgewandelte Windows-Meldung. Die Worte bilden das symbolische Festhalten an dem, was einmal schön war, aus, die Unfähigkeit, sich davon zu lösen – weil man sich insgeheim, trotz all des Schmerzes, doch wünscht, es zurückzubekommen. *sigh*Fühl
Das Bett
Das so warm wurde, wenn du darin einschliefst
Was wir in diesem Bett nicht alles getan haben
Heute Nacht liege ich allein
Die Wärmflasche
Deren Bezug du bestickt hattest mit dem Wort
Schatzersatz
Habe ich fachgerecht entsorgt
Ich habe jetzt eine neue, graue
Von Rossmann.Auch „Fühl“ (hatte ich schon erwähnt, dass der Imperativ dadurch, dass er sich direkt an die verlassende Person richtet, etwas Anklagendes vermittelt?) verbindet wieder mit dem Rest des Gedichtes und stellt einen direkten Bezug zu den Sinneseindrücken her, die bisher thematisiert wurden. Gleichzeitig wird hier aber auch ein ungewöhnlicherer unserer Sinne gewählt, was das Ganze nochmal interessanter macht – das bricht hier halt ein wenig aus der Erwartungshaltung der klassischen, bewussteren Körperwahrnehmungen aus und zieht die Aufmerksamkeit des Lesers noch stärker auf sich. Ich persönlich finde auch, dass dieses Fühlen (das wortsinngemäß ja auch eine Verbindung zu Gefühlen aufweist und noch etwas mehr Bedeutungstiefe hat an dieser Stelle) viel intensiver ist als Sehen oder Hören … ein anderes Erlebnis also, reizvoller, wenn du so willst.
„Warm“ - das ist ein sehr positives Wort. Damit verbinde ich Geborgenheit, Freude, einfach ein sich Versenken, ein gutes Gefühl. Umso bitterer entfaltet es seine Wirkung natürlich in diesem Kontext hier. Abgesehen davon, dass man gleichzeitig auch an eben das Fehlen dieser Wärme und Nähe erinnert wird – man weiß ja schon, dass das Ende nicht glimpflich sein wird.
„Schatzersatz“ (als Einzelvers btw wieder sehr gut gewählt, das verstärkt den Fokus und drückt eine Menge Gefühl auf das einzige Wort) als Symbol für die Geborgenheit, die man mit der besonderen Person in seinem Leben genossen hat, wird schließlich verabschiedet. Sagte ich verabschiedet? Nein, „fachgerecht entsorgt“. Und erneut spüren wir allein durch die Wortwahl eine tiefe Verletztheit und den Schmerz, der mit dem Ende der Beziehung zusammenhängt. Faszinierend, wie gut die Wortwahl auf die Stimmung und Gefühle abgestimmt ist! An der neuen Wärmflasche ist dafür nichts Besonderes mehr. Sie ist grau, aus einem Discountmarkt, etwas ganz denkbar Schlichtes – ein ausgezeichnetes Symbol für Leere, für das Fehlen von etwas, das einmal da gewesen ist und noch immer vermisst wird.Frag mich
Was bleibt
Nach sechseinhalb Jahren
Von unserem Lachen
Die Erinnerung an unsere tränenverschmierten Gesichter
Ich hatte dich noch nie so fertig gesehen
Was bleibt
Von unserer Zärtlichkeit
Die Erinnerung wie du mich im Schlaf von dir stießt
Ich wusste, diese Nacht würde die Letzte sein.„Was bleibt“ – damit wird der wortgetreue Bezug zum Titel hergestellt. Und wir werden mit der Antwort auf diese Frage konfrontiert. Ein Moment, der eine mulmige Erwartung hervorruft.
„Von unserem Lachen
Die Erinnerung an unsere tränenverschmierten Gesichter
Ich hatte dich noch nie so fertig gesehen“
Die beiden unteren dieser Zeilen sind sehr doppeldeutig. Sie beziehen sich formal gesehen zwar auf (vergangenes) Lachen, aber isoliert vermitteln sie eher einen traurigen, schmerzhaften Eindruck, der gut zum Kontext passt.
Der letzte Satz dieses Zitats hat schließlich etwas zutiefst Wehmütiges. Irgendwie staut sich der ganze Schmerz und das Leid hier noch einmal auf, man spürt das Zittern und Beben, das in der Luft liegt. Herrlich und schrecklich gefühlvoll zugleich, irgendwie.Was bleibt
Von unserer Liebe
Ist jener Raum am Ende meiner Gedankengänge
Wo sich beim fahlen Licht flackernder Neonröhren weder Trauer noch Freude hinwagen, weder Schmerz noch Genuss
Hinter der Tür die große Leere
Und ganz hinten an der Wand ein Aktenschrank
Der auch heute nicht geöffnet wird.Dieser Aktenschrank ist eigentlich ein perfektes Symbol für meine Theorie, das etwas immer bleibt, wenn einem jemand mal sehr, sehr wichtig war, wenn man ihn oder sie sehr geliebt hat. So sehr man sich bemüht, so sehr man „verarbeitet“ und die Akte Ex fein säuberlich in den Archiven seines Bewusstseins verstaut – das wird nicht zerstört. Es bleibt. Wenn einem jemand mal genug bedeutet hat, dann bleibt ein teil von ihm immer in einem. Und ich denke, dagegen kann man, so blöd das klingt, nichts tun. Narben sind zwar Zeichen einer Heilung (Verarbeitung), doch sie zeigen auch, dass etwas immer zurückbleiben wird. Hm, die Gedanken dazu sind etwas zu komplex, schätze ich, um sie auf so kurzem Raum verständlich genug wiederzugeben. Ich hoffe, man bekommt trotzdem einen Eindruck davon, was ich meine.
Stell dir vor
Was bleibt
Das bin Ich
In einem Haufen gelernter Lektionen
Ich setze einen Fuß vor den anderen
Ich sehe, ich höre, ich fühle
Ich lerneDie kurzen Verse sind hier wie Taktschläge. Hammerschläge. Abgesehen davon, dass das „Lektionen“ hier auch gut mit 'Scherben' ersetzt werden könnte. An dieser Stelle hätte man aber die Struktur noch etwas stärker nutzen können, um die Wirkung der Worte zu intensivieren. Entweder noch abgehackter, um das Ende zu untermalen, oder 'aufgeweichter', um einen sich anbahnenden Neuanfang zu symbolisieren.
Die Dunkelheit ist auch nicht furchteinflößender
Als der erloschene Glanz in deinen Augen, wenn du mich ansahst
Die Stille ist auch nicht Schlimmer
Als dein Schweigen, wenn ich dich fragte ob alles in Ordnung ist
Die Einsamkeit ist auch nicht unerträglicher
Als das Gefühl, das alles, was ich tue, falsch istDieses Stück vermittelt so sehr ein Gefühl von Leere, Kälte und Traurigkeit zugleich, dass es einen schaudern lassen kann. Aber – paradoxerweise wird auch so etwas ähnliches wie Hoffnung deutlich. Der Verlustschmerz ist noch immer da und greifbar, aber das lyrische Ich scheint sich einzupendeln. Abzufinden, könnte man bedauernd sagen, aber … ich kann mir nicht helfen, es wirkt im Kontext der ganzen Verbitterung und Trauer schon richtig hoffnungsvoll, was hier geschieht. Denn es kommt Erkenntnis. Eine Erkenntnis, die besagt: Der Schmerz ist da, aber das ist er auch vorher schon gewesen, an einem Zeitpunkt, den ich mir eigentlich zurückwünsche. Und daran hängt unmittelbar der Gedanke: Vielleicht ist es besser so.
Der letzte Satz an sich ist übrigens furchtbar traurig, aber ich kenne das Gefühl. Das wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht und ist gerade deshalb so furchtbar, weil es nicht an die Person gebunden ist, die es in einem ausgelöst hat. Das Ganze tendiert dazu, sich zu verselbstständigen, wodurch die selbstzerstörerische Wirkung auch dann noch anhält/Nachwirkungen hat, wenn der Auslöser keine Rolle mehr spielt. Da wieder herauszufinden ist eine Kusnt, die entscheidend ist.Ich lerne
Dass ich schön sein kann
Dass ich Interessantes zu sagen habe
Dass ich gute Gesellschaft bin
Auch mir selbst, wenn es sein muss
Ich wachseDas klingt wie ein Mantra. Ein gutes Mantra. Etwas, das man sich immer wieder sagen muss, bis das Selbstvertrauen wieder langsam aufgebaut wird und man wieder neuen Mut fassen kann.
Doch wessen Liebe war es
Die mich klein gehalten hat
Meine oder deine
Heute spielt das keine Rolle
Bis zum nächsten Mal.„Meine oder deine“ - da bekommen wir direkt noch einen Anreiz zum Reflektieren, Innehalten, Nachdenken. Ich finde solche Anregungen immer gut, weil sie den Leser über den Text hinaus an ihn binden und noch einen stärkeren Eindruck hinterlassen als ohnehin schon beim Lesen.
Bei den letzten beiden Zeilen könnte man die (fehlenden/) Satzzeichen noch stärker zum Wirkungsvorteil nutzen. Ein Punkt symbolisiert Endgültigkeit – ein richtiges Ende sozusagen. Wenn man den hinter „Rolle“ anfügt, verstärkt man das erleichternde Gefühl, das Gröbste überstanden zu haben, das sich gegen Ende einstellt. Die Erleichterung, dass der Schmerz nachlässt. Und gleichzeitig intensiviert sich dadurch die letzte Zeile: Wenn man hier dann nämlich den Punkt weglässt, wirkt das Ende offener, die erwähnte Erleichterung noch stärker relativiert, als der bloße Hinweis auf die Befürchtung auf künftiges Leid mit Gefühlen es sowieso schon tut.Dieses Werk deprimiert mich. Aus emotionaler Sicht ist das weniger gut, aber es zeigt auch etwas anderes: Nämlich, dass hier verdammt gut verstanden wurde, Emotionen auszudrücken und vor allem an den Leser weiterzugeben. Das ist ein wichtiges Kunsthandwerkszeug, das sage ich immer wieder, das gute Autoren auszeichnet.
Ich möchte aber nicht mehr allzu viel hinzufügen – die WoS im Spoiler sagt denke ich genug aus. Ich mag es, wenn man so viel interpretieren kann (wenn es die Verschriftlichung auch deutlich anstrengender macht), auch, wenn ich längst nicht alles gesagt habe, was man hätte sagen können. Tut mir Leid, aber ich denke, damit erschlage ich fürs erste zu Genüge.
Man liest sich,
~ Sheo
-
Dieses Topic lebt noch! Unglaublich aber wahr, ich weiß. Leider ist mir in der zweiten Hälfte dieses Jahres ein bisschen die Freude am Schreiben und ebenso am Archivieren verflogen, trotzdem sind noch einige Werke entstanden, die durchaus einen Platz hier verdienen.
Ob mir nebenher noch große Re-Kommis gelingen, vermag ich nicht zu versprechen, aber zumindest sollen im Großen und Ganzen wie immer auch die Meinungen derer, die sich die Mühe gemacht haben, sie niederzuschreiben, abgebildet werden.Den Anfang dieser Archivierungsaktion macht einer meiner größeren Erfolge des vergangenen Jahres aus dem Versanfänge-Wettbewerb, den ich sogar gewonnen habe. Es ging darum, ein Akrostichon oder ein Abecedarium zu schreiben, also Gedichte, bei denen die Anfangsbuchstaben der Verse entweder ein Wort ergeben oder alphabetisch angeordnet sind. Ich habe mich für Letzteres entschieden und mir zudem aufgetragen, alle Buchstaben des Alphabets zu verwenden. Entstanden ist dabei eine Playlist, denn Musik-Dateien sind sicher etwas, das (zumidnest auf meiner Festplatte) alphabetisch sortiert wird.
(Die Darstellung hier weicht übrigens leicht vom Wettbewerb ab, wo ich sie aus Regelgründen etwas anpassen musste.)
Playlist
Always on My Mind – Elvis Presley
Baby, Come Back – The Equals
Can't Get You Out of My Head – Kylie Minogue
Don't Go Breaking My Heart – Elton John & Kiki DeeEverytime We Touch – Cascada
Fairytale – Alexander Rybak
Girl You Know It's True – Milli Vanilli
How Can I Tell You – Cat StevensI'm Yours – Jason Mraz
Just Help Yourself – Tom Jones
Kiss Me – The Cranberries
Light My Fire – The DoorsMake Me Lose Control – Eric Carmen
Nobody Does It Better – Carly Simon
One More Time – Daft Punk
Please Please Me – The BeatlesQueen of Hearts – Juice Newton
Red Blooded Woman – Kylie Minogue
Sexbomb – Tom Jones & Mousse T.
Tonight, You Belong To Me – Patience and PrudenceUntil You Come Back to Me (That's What I'm Gonna Do) – Aretha Franklin
Video Girl – Jonas Brothers
Wish You Were Here – Pink Floyd
X Marks the Spot – ColdplayYou Make It Real – James Morrison
Zeroes and Ones – Jesus Jones
Die Kommentare ähneln sich im Kern alle so stark, dass ich sie einfach mal unten hinklatsche und hier versuche, gleich auf alle zusammen einzugehen:
Ja also es sind Songtitel alphabetisch angeordnet. Hat dann ja irgendwie auch jeder erkannt. Hat auch jeder erkannt, dass die alle zusammenhängend irgendwie einen Text ergeben. Fanden die meisten dann auch gut, was mich n bisschem überrascht ist dann dieser Kommentar zur "mangelnden Schöpfungshöhe" (das beschreibt das so schön). Den krieg ich auch immer noch dann zu hören, wenn ich das Gedicht Leuten von außerhalb zeige.
Natürlich ist es richtig, dass dies nicht meine Worte sind, sondern ich einfach nur eine Collage daraus gebastelt habe, trotzdem möchte ich mir da nicht mangelnde Leistung unterstellen lassen. Ich habe in drei schlaflosen Nächsten über 2000 Songs durchforstet auf der Suche nach Tracknamen, die ineinander greifen unter der Auflage, alphabetisch sortiert zu sein. Besonders X und Z sind da besonders miese Buchstaben, weil es da in der Summe so gefühlt 20 Songs gibt und wenn jetzt jemand sagt "das sieht so leicht aus, das kann ich auch", muss ich das eigentlich als Kompliment sehen, denn wie so oft bei Kunst gilt: Je einfacher es aussieht, desto mehr Arbeit steckt drin und desto besser ist es gemacht. Ich will also niemandem nehmen, die Behauptung unter Beweis zu stellen, warne euch aber, dass man eben doch ordentlich Eigenleistung reinstecken muss - nur eben nicht in das Schreiben eigener Sätze.
Das es hier um Liebe und Leidenschaft geht (ich gehe gleich nochmal genauer ein), haben ja auch so ziemlich alle mitgekriegt, die Themenwahl stand dabei aber eigentlich gar nicht fest (und ist eigentlich auch ziemlich gewagt fürs BB, wo das hier eher eine thematische Randerscheinung ist). Begonnen hat dieses Gedicht für mich mit dem Konzept. Dann habe ich meine persönliche Musiksammlung durchforstet, aufgeschrieben, was brauchbar erschien und festgestellt, dass sich die Songtitel so in drei Kategorien gliedern ließen: Liebe, Party und Gesellschaftskritik. Dann hab ich mich für Liebe entschieden und wollte eigentlich etwas völlig anderes machen, aber die Auswahl an Versen schränkt einen dann eben doch ein. Und so schrieb sich dieses Gedicht unter Aufsicht seines Autors eigentlich quasi von selbst, wich meiner ursprünglichen Intention immer wieder aus und bot mir alles in allem eine der aufregendsten Schreiberfahrungen des letzten Jahres. Ich musste konstent flexibel bleiben, musste schauen, wie ich von einem Vers zum nächsten komme, die Vision immer wieder überarbeiten ... und dann einen sinnvollen Abschluss finden - das war vllt das Schwierigste.
Bringt uns auch auf die inhaltliche Ebene: Lediglich @Alphys hat ja irgendwie schon erkannt, dass es hier in Richtung Fernbeziehung gehen könnte, das ist auch nicht falsch, geht aber noch nen Schritt weiter. Die Schlüsselverse kommen sehr zum Schluss, da geht es dann um Video Girl, Zeroes and Ones (ein absoluter Glücksgriff als Titel für mich), You Make It Real ... konkret ich hatte hier ein Pärchen beim Skypen im Kopf. Was die da machen, sei mal dahingestellt, aber für mich hob sich diese ganze Leidenschaft zum Schluss auf ein virtuelles Niveau. Später fiel mir auch auf, dass man das Ganze auch aus sicht eines Otakus und seiner Waifu lesen kann - wenn man meint man muss. Es ist also n bisschen freier, die generelle Idee ist bei den Lesern ja auch angekommen, aber ich finde es wichtig, diesen Schluss da noch zu berücksichtigen.Das war's von mir, hier nochmal zum Nachlesen eure eigenen Kommentare; ich hoffe, ich konnte ein bisschen erleuchten ;)
musste ich öfter lesen, um die ganze Tragweite zu begreifen. Da hat sich jemand etwas interessantes ausgedacht. Er erzählt ein Gedicht, ganz ohne eigene Worte zu verwenden und so ganz bin ich mir nicht sicher, wie ich das deuten soll. Andererseits … Playlists sind ja die moderne Form von Mixtapes. Und ich find das ne super Sache. Auch hier geht es um die Liebe und wenn es tragisch gemeint ist, dann eher versteckt. Ich meine, gegen Ende scheint es zwar so, als wäre „Sie“ weg, aber vielleicht ist sie ja auch nur kurzzeitig nicht bei „Ihm“?
Jedenfalls, schöne Sache, auch wenn sie mir vielleicht etwas zu schnell im Bett landen. ;) Hab ich jedenfalls so interpretiert, aber natürlich könnte es sich auch einfach um die Leidenschaft handeln. Anyway, ist ungewöhnlich und ich find’s schick.
Trotzdem ist die Abgabe bissl schwierig einzustufen. Einerseits fehlt bissl die „schöpferische Höhe“, wie man im Patenwesen sagen würde, andererseits ist das halt auch einfach gut gemacht. Meh, bin hin und her gerissen, am Ende gibt’s aber einen Punkt, weil ich die Idee mag.Auch ein Liebling von mir. Die meisten Lieder kenne ich und es fing mit Elvis hier an! (Elvis Fangirling :D) Und ich feele dieses Werk gerade leider so sehr. Gerade der erste Absatz ist treffend, lol. Aber von anfänglicher Sehnsucht ist spätestens bei "Kiss Me" vorbei und es geht... nun ja, heiß zur Sache. Oder bilde ich mir das hier nur ein? Vielleicht denke ich auch zu zweideutig! Jedenfalls ist das hier ne schöne Umsetzung von Songtiteln. Neben dem ersten Absatz, liebe ich auch den 4. hier. Sehnsucht schlägt hier direkt über in Verlangen und Hingabe. Ganz schön prekäre Situation, da man offenkundig nicht ohne diese Liebe klar kommt. s:
Ich muss gestehen, beim ersten Lesen hat mir diese Abgabe nicht sofort zugesagt. Es ist einfach schon sehr ungewöhnlich eine Abgabe zu lesen, die quasi komplett aus Zitaten besteht. Aber in dem Kontext macht das durchaus Sinn, da sie eine Playlist als Medium durchaus an unserer Zeit orientiert und die Titel wurden auch sinnvoll ausgewählt, sodass auch eine gewisse Geschichte transportiert wird. Je länger ich mir auch Gedanken über diese Abgabe mache desto besser gefällt sie mir und die Aufgabenstellung so umzusetzen ist schon eine ziemlich kreative Idee.
Sehr interessanter Ansatz jemand anderen für sich sprechen zu lassen. Ich finde es erstaunlich, auf wie viele Arten man dieses Gedicht interpretieren kann. Zu einem kann man es rein inhaltlich betrachten, man kann sich aber auch den Spaß machen die Interpreten auszublenden und ein Ratespiel zu veranstalten, welcher Song von welchem Interpreten stammt. Genauso könnte man auch die einzelnen Songs zur Interpretation hineinbeziehen, sie gegeneinander aufwiegen und, und, und… Die Möglichkeiten sind mannigfaltig.
Alleine die Idee begeistert schon sehr, die Umsetzung ist wie der Schliff eines Rohdiamanten und die Interpretationsvielfalt ist die Verarbeitung in einen Schmuckstein. Hätte ich mehr Zeit zur Verfügung würde ich sogar anfangen zu interpretieren, aber die Uhr macht Tick Tock, daher spar ich mir das für ein Andermal auf, sollte der Autor die Güte haben, das Gedicht in einem separaten Topic zu posten.Ich liebe diese Idee, etwas Eigenes komplett aus Zitaten zu basteln. Und ich mag die Idee dieser Playlist, denn möglicherweise sind das ja Lieder, die die beiden Liebenden verbinden, da ist es nicht so abwegig, eine Playlist daraus zu machen. Früher hat man seinem/r Partner/in Kassetten mit bedeutsamen Liedern aufgenommen, heute werden da eben Playlists auf Spotify o.ä. erstellt. Ich finds etwas schade, dass nur englische Lieder verwendet wurden, das gibt nen Minuspunkt. Aber ich finds geil, dass Wish you were here dabei ist, das gibt nen Pluspunkt.
Ich mag den Aufbau des Gedichts. Innerhalb einer Strophe passen die vier Titel immer sehr gut zusammen und ich weiß jetzt gar nicht, wie ich das ordentlich beschreiben soll. In der fünften Strophe zum Beispiel haben wir drei Beschreibungen dieser Person und dann ein "Heute Nacht gehörst du mir". Das scheint einfach sehr gut ausgewählt zu sein von den Titeln her. Der einzige Titel, der mich ein bisschen stört, ist der mit der ellenlangen Klammer, die da einfach nicht reinpassen will in meinen Augen. Ich sehe hier die Geschichte einer Fernbeziehung, in der sich das Paar nach einiger Zeit wieder sieht, dann eine ... heiße Zeit hat und sich zum Schluss wieder trennen muss. Vielleicht interpretiere ich das auch nur rein, weil ich gerade in so einer Situation bin.
Dass ein Gedicht mit einem solchen Konzept weder Metrum noch Reimschema hat, erschließt sich mir und ich vermisse das hier ehrlich gesagt auch gar nicht. Es hat trotzdem so etwas wie einen Rhythmus, der einen hindurchträgt. Und ja, heute bin ich der absolute Meister der Beschreibungen.Einerseits finde ich die Idee echt toll umgesetzt, mithilfe der alphabetisch sortierten Liedtitel eine Geschichte zu erzählen. Das fällt nämlich im ersten Moment gar nicht so stark auf, dass die auch direkt zusammenhängen. Allerdings ist die Abgabe schwierig einzustufen, eben weil da vergleichsweise wenig Eigenleistung, vom Suchen abgesehen, dahintersteckt. Das steht da natürlich etwas im Zwiespalt mit der Idee.
Playlist stellt mich vor ein riesiges Problem: Ich habe keine Ahnung, was ich damit anfangen soll. Zunächst einmal, die Idee finde ich geil. Es hat was, absolut. Und dann frag ich mich: Ist das ein Gedicht? Und ich weiß nicht, wie ich diese Frage korrekt beantworte. Gleichzeitig will ein Teil von mir diesem Werk einfach Punkte geben, weil es so innovativ und, ich wiederhole mich, irgendwie geil ist. Ich möchte allerdings sagen, dass ich unzufrieden damit bin, dass Kylie Minogue und Tom Jones doppelt vorkommen. Ich weiß natürlich nicht, wie wahr diese Playlist ist, aber ich hätte es noch etwas besser gefunden, wenn jedes Lied von einem anderen Künstler käme. (Und "von Jonas Brothers" klingt irgendwie falsch.) Abgesehen von diesen Kleinigkeiten habe ich noch keine Ahnung, wie ich mit diesem Werk verfahren werde. Wir werden sehen ...
Das Thema hast du eingehalte.
- Für mich ist es dennoch ziemlich einfallslos. Einfach Musiktitel in Alphabetischer Reihenfolge zu sortieren.Und hier... Ich muss sagen, mein erster Eindruck war negativ. Ich kann mit Musik ehrlich gesagt im Verhältnis zu anderen Menschen sehr wenig anfangen, ich höre nur hin und wieder was, während ich schreibe und das wähle ich je nach gerade benötigter Atmosphäre aus - richtige Songs wie diese sind dabei eigentlich auch nicht mal dabei. Und entsprechend konnte ich jetzt nicht so viel damit anfangen, auch wenn ich einige Liedtitel kenne (und vermutlich auch einige Lieder selbst, aber das sehr unsystematisch). Wenn ich nun aber schon sage, dass mein erster Eindruck negativ war, so wird dadurch ja schon impliziert, dass es besser wurde. Sogar viel besser. Zunächst einmal natürlich fällt mit dem zweiten Blick auf, dass die Titel, wenn man sie untereinander liest, eine tatsächliche Geschichte erzählen. Aber viel interessanter ist echt das Konzept, dass sich mir dann offenbarte: Die Worte sind nicht deine eigenen, die Leistung liegt hier tatsächlich in dieser raffinierten Anordnung, was mir echt gefällt. Und dann auch: Du hast clever das Schlupfloch in den Regeln ausgenutzt, wodurch die Abgabe effektiv in Englisch ist, obwohl das so nicht vorgesehen ist. Daher kann ich nur im absurdesten Sinne des Wortes sagen: Well played, Ma'am oder Sir. Well played indeed.
-
Hier mein Beitrag aus dem Wettbewerb zum Sonnen-Drabble. Konnte dort leider nur Platz 14 von 16 erreichen, mag den Text aber eigentlich sehr gern (wenn es gerade mal so viele Votes gibt wie Teilnehmer, ist die Aussagekraft des Ergebnisses ja nun ohnehin mindestens fraglich). Nur Drabbles werden wohl nie meine besten Freunde werden. Dann lieber Haikus.
Sonnenstrahlen
Die Sonne ist viereinhalb Milliarden Jahre alt und ist hundertfünfzig Millionen Kilometer von uns entfernt. Ihre Strahlen brauchen achteinhalb Minuten, um die Erde zu erreichen, und spenden Wärme, Licht und Leben. Für noch weitere viereinhalb Milliarden Jahre. Danach schwillt das Gestirn zum Roten Riesen heran, verschluckt den von ihm genährten Planeten und verglüht. Aber dir kann das egal sein. Du bist dann schon lange tot. Denn auch du verglühst. Nur eben früher. Und der Sonne wird das egal sein. In viereinhalb Milliarden Jahren sieht sie noch viele Menschen. Aber wäre es nicht schön, wenn dein Ableben irgendjemanden stören würde?
Mit Drabbles werde ich glaube ich nicht warm werden. Das hier war mein erstes und irgendwie war das ein Schwanken zwischen "Wenn ich nicht einen Satz streiche, ist es viel zu lang" und "Jetzt muss ich hier Füllwörter einbauen, damit es passt".
Thematisch ist hier vielleicht ganz interessant zu erwähnen, dass wir hier quasi die Geburtsstunde des Edgelok Holmes sehen. Nachdem ich fast ein halbes Jahr lang Edge in Wettbewerbsabgaben kritisiert hatte, zog es mich dazu, mich selber daran zu versuchen. Edge an sich ist ja nicht Schlechtes, es kommt auf die Umsetzung an; genau wie die mangelnde Authenzität eines Schlagersongs das Genre der Liebeslieder nicht automisch entkräftet. Also wollte ich es mal so machen, wie ich es mir vorstellen würde und bin damit auch halbwegs gut gefahren. Die Reduktion auf nüchterne Fakten wurde ja größtenteils positiv aufgefasst, was nicht so geklappt hat bzw. nicht so angekommen ist wie gewünscht, ist der Blick vons Große auf Kleine. Teilweise wurde der Gedankensprung nicht verstanden, ich muss zugeben, ich bin nicht sicher, wie man es (auch ohne Wortgrenze) besser bzw. deutlicher machen könnte, aber was ich eigentlich sagen wollte, war: Auch wenn wir auf großkomischen Skalen des Universums nur unbedeutende Pupse sind, ist das keine Perspektive aufs Leben, man muss dorthin schauen, wo (oder vor allem wem) man etwas bedeutet. Vielleicht fällt das in einem Wust von fast 20 Texten, in denen ständig die Sonne explodiert, nicht mehr so auf, vielleicht ist die Kommunikation hier auch wirklich gescheitert - wenn jemand Verbesserungsideen hat, wäre ich auch jetzt noch tatsächlich dran interessiert!Im Nachfolgenden wie gewohnt die Kommentare aus den Votes:
Hier hat mich am meisten diese Kombination aus Rationalität und Emotionalität am Ende positiv überrascht. All diese Fakten gehen da plötzlich in eine sehr philosophische Frage über, und das hat sonst keiner hier gemacht.
Die klassische "Wir sind klein, nichts ist wichtig" Thematik, lese ich auch immer mal wieder gerne. Passt ja auch zu einem Drabble, viel mehr muss da nämlich auch gar nicht gesagt werden, außer: Ist alles egal.
Zu viele Fakten, die die Wortzahl auffüllen, aber nichts mit der Grundaussage zu tun haben. Verstehe auch kaum, was genau die Grundaussage mit dem Drabble zu tun hat? Wieso sollte es nicht "irgendjemanden" geben, den mein Ableben stört? Das hat das Drabble vorher nicht erklärt und nicht angedeutet. Dass wir auf Makroebene irrelevant sind, kommt durchaus hervor, aber durch den letzten Satz wird das ein wenig über den Haufen geworfen, weil es plötzlich etwas mit der Mikroebene zu tun hat.
Auch schön umgesetzt, nur irgendwie ziemlich traurig.
+ Wie du den Untergang der Erde durch das größer werden der Sonne beschrieben hast, finde ich gelungen."Dir ist es egal, wenn die Sonne stirbt, und der Sonne ist es egal, wenn du stirbst." Ähm, ja. Sehr schöne Aussage. Außerdem, was ist diese Frage am Ende? Die impliziert für mich irgendwie, dass der Tod des Angesprochenen niemanden stören würde, weil er die Sonne nicht stört, und das ist Unsinn, sorry. Die generelle Idee sagt mir durchaus ein bisschen zu, aber bei all den sterbenden Sonnen hier sticht sie leider nicht so sehr hervor.
Pluspunkte gehen an die ausgeschriebenen Zahlen raus! Endlich mal jemand, der genauso wie ich tickt!
Aber leider sind es schon wieder zu Beginn Fakten, die mir begegnen, welche ich ungerne aus dem Weg gehen möchte. Fakten sind nun einmal echt und ich finde, dass man in diesem Punkt etwas kreativer sein hätte können. Man kennt sie bereits von anderen Dingen und da wäre Abwechslung eigentlich recht schön. Außerdem verstehe ich leider die Bedeutung des letzten Satzes nicht.Dann eher wieder ein bisschen nüchtern, wirklich pessimistisch oder zynisch möchte ich die Abgabe aber nicht nennen, denn hier schimmert für mich mehr eine "Ist halt so"- und keine "Ist halt so und es ist scheiße"-Haltung heraus, auch wenn es zum Ende hin ein bisschen mehr in die Richtung geht von wegen, dass der Tod niemanden stört. Um vielleicht mal die Frage zu beantworten: Es wäre mir eigentlich viel lieber, wenn mein Ableben niemanden stören würde, in der Hinsicht, dass eben keiner todtraurig sein soll. Natürlich heißt das aber nicht, dass ich mich sozial isolieren würde oder sonst etwas, sondern das wäre eben mehr etwas, was die Einstellung der Leute um mich herum betrifft. Es ist übrigens dann natürlich so, dass das eigene Ableben wahrscheinlich immer jemanden stören wird, aber natürlich nicht ewig. An Goethes Ableben stört sich heute auch keiner mehr, das liegt einfach in der Natur der Geschichte und hat nicht einmal etwas damit zu tun, dass die Sonne irgendwann die Erde verschluckt - auch ohne diesen Umstand würde mein Ableben irgendwann niemanden mehr interessieren. Und das halte ich auch gar nicht für schlimm, denn ich bin nicht so arrogant, von der Menschheit zu verlangen, auch in 1000 Jahren noch mich zu betrauern.
Man merkt dann vielleicht wohl, dass die Abgabe ihr Ziel bei mir wohl erreichen konnte; ich habe ein bisschen über die angesprochene Thematik nachgedacht. Hier nun wiederum finde ich es gut, dass diese konsequent bis zum Ende hin entwickelt wurde.Nachdem du anfangs die Fakten aufgezählt hast, bleibt natürlich die Frage, warum du am Ende vom Ableben des anderen sprichst, obwohl der mit diesen Fakten eigentlich nichts zu tun hat. Hier entsteht kein passender Zusammenhang zwischen dem ersten und zweiten Teil des Textes, ganz zu schweigen zum Titel. Dadurch ergibt sich keine gute Synergie und die Abgabe liest sich am Ende etwas trocken.
-
© O-mega
Α
Da Drabbles so schön kurz sind, werde ich dir auf dem Weg zur Schule mal eine Kritik zu Sonnenstrahlen dalassen...Erstmal muss ich die Kernthematik als sehr schön herausgesucht betiteln, die Antithetik der Überschrift (positive Assoziation) und des Inhaltes (negative Assoziation) fällt relativ schnell auf und hinterlässt einen Gedanken daran.
Beispielsweise die Alliteration bei Licht und Leben klingt in der Lesung sehr schön, sowas wird oft auch unterbewusst verwendet, ist aber definitiv etwas, was man in solchen Phrasen öfter benutzen kann.
Ich denke bei der Phrase "Denn auch du verglühst." wolltest du eigentlich nur füllen, aber ich kann den Zusammenhang nur sehr schwer mit dem Rest vereinbaren, ob das Verlassen der Seele als Verglühen bezeichnet wird? Was wahrscheinlich insbesondere mich stört, weil Satzzeichen ein entscheidender Kontent meiner Gedichte sind, ist dass du auch schon zu Beginn deine Sätze sehr oft durch Punkte abhackst, weshalb Lesepausen entstehen die erstmal total fehl am Platz erscheinen.Grüße
Ω
Dieser Inhalt ist nur in Verbindung mit den zugehörigen Rechtschreibfehlern erhältlich -
Hallo @O-mega und danke für deinen Kommentar.
Ich möchte daraus auf einen Aspekt eingehen:Ich denke bei der Phrase "Denn auch du verglühst." wolltest du eigentlich nur füllen, aber ich kann den Zusammenhang nur sehr schwer mit dem Rest vereinbaren, ob das Verlassen der Seele als Verglühen bezeichnet wird?
Finde ich schwierig als Filler zu betrachten, da dieser Satz eigentlich Dreh- und Angelpunkt des Texts ist (mir ist klar, dass ein Konstrukt aus Subjekt, Prädikat und Objekt in deinem Genre schon mindestens zwei Filler enthält, aber das ist ja nicht generell übertragbar obvs). Vielmehr gelingt hier glaube ich der Übergang von der einen Ebene auf die andere nicht. Vielleicht war ich etwas zu betriebsblind, da der Text ursprüngliuch mal eine Passage enthielt, die so in die Richtung ging "wir sind alle Sonnen für jemanden" - vielleicht hätte man das weiterverfolgen sollen. So im Nachhinein, wie der Text da jetzt steht würde ich vielleicht sagen, dass Anführungszeichen helfen könnten? Dadurch, dass die Metapher nicht aufzugehen scheint, könnte man sie schwächen und vielleicht würde der Übergang dann besser gelingen.
Recht hat du jedenfalls damit, dass dieser Dreh- und Angelpunkt nicht aufgegangen ist, aber ich glaube gerade deshalb werden Drabbles und ich keine guten Freunde werden - zu unflexibel. -
So, der Achivierzug fährt weiter und begibt sich jetzt auf relativ spannendes Terrain: die BBO 2017.
Das Ding war ja ... n Ding. Einen Post weiter werden wir uns damit noch eine Meta-Ebene höher befassen, jetzt gerade gehts aber erstmal um die reine Kunst, denn bei der BBO sind durchaus interessante Werke entstanden.
Wir fangen an mit der ersten Runde, da ging es um das Thema Wanderlust aus der ersten Fanwork-Runde!
Zeit, aufzubrechen
Das Wandern ist des Trainers Lust, das weiß hier jedes Kind
Im Alter von zehn Jahr’n geht’s los, drum zieh ich mir geschwind
Die Turbotreter an die Füß’, der Weg wird heute weit
Das frühe Taubsi fängt den Wurm, es wird nun für mich Zeit.Im Frühtau frisch ins hohe Gras, da ruft mich einer: „Halt!“
Es steht Professor Eich vor mir – (Mann, ist der vielleicht alt …)
„Da draußen lauern Pokémon, sei lieber auf der Hut,
Du brauchst ’nen Partner für den Kampf, nur dann wird alles gut.Gefährlich ist’s allein zu geh’n, nimm dies“, sagt er und reicht
’nen Pokéball mir in die Hand, „So wird die Reise leicht.
Und nun folg mir in mein Labor, ich will dir etwas geben
Den Jungen hier, den kennst du schon, sogar dein ganzes LebenEs ist mein Enkel … äh … sag schnell, wie hieß er denn nochmal?“
Ich flüster es dem Greis ins Ohr und grinse triumphal.
„Ach, Dödel war sein Name, stimmt, es lag mir auf der Zunge!“
Dann schaut er mich ernst an und fragt: „Bist Mädchen oder Junge?“Er deutet auf den Tisch und spricht: „Seht her, der Pokédex,
Ein Lexikon der Pokémon, der Inhalt recht komplex.
Er ist mein ganzes Lebenswerk, ihn zu kreier’n war schwer.“
(Wenn so viel Arbeit darin steckt, warum ist er dann … leer?)Der Alte ist wohl ganz senil, hier stehend komm ich nie ans Ziel!
Ich will die Welt jetzt endlich seh’n, es wird echt Zeit für mich zu geh’n!
Hier gibt es nichts mehr, was mich hält, heut Route Eins – morgen die Welt!Und so beginnt die Reise mein, das Ziel: Pokémon-Meister sein!
Ich zieh nun los, die Mons zu jagen, und hör noch den Professor sagen
„Leb deinen Traum, auf, auf, nur zu! Auch ich war früher so wie du.“
Normalerweise gehe ich an einen Wettbewerb ja heran, indem ich primär erstmal für mich schreibe. Klar will man ne tolle Idee umsetzen und klar ist es schön, damit dann auch zu gewinnen, aber wenn nicht, hat man immerhin etwas geschrieben, mit dem man selbst zufrieden ist.
Bei der BBO hab ich das anders gesehen. Da hat mich ja n Team quasi als Söldner eingekauft, damit ich denen die FFs reiße. (Hab ich dann ja auch getan.)
Für die Kunst heißt das einen Strategiewechsel. Man kann nicht auf hohe Kunst setzen, sondern muss auf jetzt massenkompatibel schreiben. So erkläre ich mir jedenfalls auch, warum viele Benutzer, die im FF-Bereich sonst hoch angesehen werden, ziemlich schwach abgeschnitten hatten.
Für mich jedenfalls bedeutete das leicht verdauliches Entertainment. Die Strategie ist aufgefangen, wie man den Kommentaren auch ansehen kann. Die habe ich im Übrigen diesmal nicht alle archiviert, das hätte einfach den Rahmen gesprengt.
Interessant war dabei besonders ein Kommentar:Am bedauerlichsten an dieser Abgabe finde ich, dass es einem öfters so vorkommt, als wären die Reime da auf Krampf hin gezwungen worden. Sätze werden zerbrochen und im nächsten Vers fortgeführt, Füllwörter tauchen auf, und Redewendungen, die schlicht falsch sind, können nicht die richtige Lösung sein, nur um der Reime willen. Die Idee, eine Pokémonreise als Prämisse zu nehmen, ist allerdings schön, meine ich.
Hier hat jemand offensichtlich meine Strategie durchschaut! Schlimm war das trotzdem nicht, denn die meisten anderen haben sich immerhin gut unterhalten gefühlt und ordentlich Punkte rausgerückt. Trotzdem möchte ich nochmal festhalten, dass diese Verse und Reime eine bitch sind und es jedes Mal so oder so ein Haufen Arbeit ist, die zu schmieden. Den Anspruch, dass da alles 100%ig stimmt und passt und man nicht mal irgendwo was opfern muss, halte ich auch für viel zu hoch angesetzt - so einem Goethe oder Schiller ging das nachweislich auch sonstwo vorbei!
Übrigens: Warum die letzten beiden Strophen ein anderes Format haben liegt zum einen am Wechsel in der Stimmung (von rein deskriptiv zu eher rastlos) und zweitens daran, dass ich diese ganze Idee ursprünglich mal für den Pokémin-Sonett-Wettbewerb geplant hatte - da reichte am Ende aber die Zahl der Strophen nicht aus, um den Inhalt sinnvoll zu transportieren.
Ein Pokemonthema yay!
Wieder eine humoristische Arbeit. Die Figur, Rot, ist deutlich verwirrt durch den Alten. Veriwrrt, weil er nicht einmal den Namen seines Enkels kannte und weil er wohl nicht die Geschlechterunterschiede der Menschen kennt. Die Figur ist ungeduldig und hat keine Lust auf das viele Gerede des Alten.
Pokemon ist eigentlich das offensichtlichste Thema wenn es um Abenteuer und Wandern geht. Komisch, dass nur wenige diese Thematik ausgesucht haben. Mir gefällt sehr gut wie du die vielen kleinen Aspekte der ersten Spielminuten aufgenommen und in einer lyrischen Form umgesetzt hast.Wundervolle Abgabe, dann auch noch mit Pokemonbezug! Ich musste herrlich schmunzeln beim Lesen, die angesprochenen Dinge gehen mir auch immer durch den Kopf. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, Pokemon als Thema zu finden, aber es passt perfekt. Das ewige Gelaber von Eich und man will doch nur in den nächsten Ort...
Habe auch hier nichts zu meckern, sehr schön gemacht.Das erste was ich dachte, als ich das Gedicht gelesen habe - lol. Habe wirklich gegrinst beim Lesen und das soll schon was heißen. Es ist halt auch was anderes als die anderen Gedichte, es hat einen Pokémonbezug und lockert das ganze Thema dieser Runde irgendwie auf. Besonders die ganzen Ironien auf die Pokémon Editionen bezogen finde ich einfach nur stark und es macht das Gedicht so unglaublich witzig. Die Reime sind auch immer treffend gewählt und man kann das Gedicht auch recht schnell lesen, es trägt irgendwie echt dazu bei, dass man gute Laune bekommt. Warum genau die letzten beiden Strophen entgegen der restlichen nur drei Verse haben, versteh ich zwar nicht so ganz, da hätte man auch gut das alte Schema beibehalten können und es wäre noch gut gewesen. Vermittelt aber definitv einen gelungenen Abschluss und wie gesagt - wer kennt nicht die Wanderlust besser, als ein Pokémontrainer an seinem ersten Tag? Echt ein wunderbares Gedicht!
Uff, das sind Alexandriner, oder? Definitiv eine Gedichtform, die sich bei mir nicht beliebt gemacht hat, einfach weil ich es sehr mühsam finde, so lange Verse zu lesen. Noch dazu werden diese ja nach der Hälfte eh durch die Zäsur unterbrochen, also warum nicht gleich zwei Verse draus machen, oh man.
Aber, letztendlich ist es hier Meckern auf hohem Niveau; ich mag die humoristische Umsetzung des Themas, die sogar den Pokémonbezug schmackhaft macht. Objektiv gesehen eine der besten Abgaben hier ^-^eine sehr schöne Abgabe, die zu dem noch sehr gut zum Thema Pokemon passt.
+ das Reimschema gefällt mir ausgesprochen gut, zudem ließt es sich auch sehr schön.
+ auch das es der Beginn der Wanderschaft eines Trainers ist, finde ich gut.
- man hätte eventuell auch noch den Kampf mit dem ersten Pkmn besser Schreiben können.Vielleicht sollte ich mal erwähnen, dass ich die Zeichensetzung am Ende der Verse hier ein wenig inkonsistent finde. Davon ab sind jedoch keine wirklichen Fehler zu finden und das Gedicht beschreibt auf eine lockere und humoristische Art den Anfang der klassischen Trainerreise. Hier basiert natürlich der Humor im Wesentlichen auf Insidern und eigentlich nicht einmal wirklich neuen Witzen, aber ich finde das hier soweit noch in Ordnung, auch wenn da jetzt nicht wirklich etwas Neues für mich dabei war; denn immerhin war das alles sehr gut verpackt.
Ah, ich hatte mich gefragt, ob eine Abgabe mit Pokémonbezug vorhanden sein würde und irgendwie freue ich mich doch, dies nun zu sehen. Das Thema wurde sehr gut getroffen und die Abgabe nimmt sich nicht zu ernst, wodurch eine sehr leichte Stimmung entsteht im Gegensatz zu anderen eher schwermütigen Abgaben. Auch hier liegt in der Kürze die Würze, wobei man mit etwas mehr Umfang wohl auch noch mehr Elemente aus der Vorlage hätte aufnehmen können.
Diese Abgabe ist witzig. Diese Abgabe ist technisch astrein. Diese Abgabe ist mein Favorit.
Haha, fand ich witzig. Hat mich sehr an das Lied: Das Wandern ist des Müllers Lust erinnert, wobei es leider in manchen Strophen nicht mehr singbar war Aber trotzdem gute Abgabe, vor allem der Pokemonbezug ist ganz witzig gemacht. ( Hab gedacht, da kommen mehr davon, weil Pokemonforum. )
Dachte erst, das ist ein schlechter Scherz, dass hier jemand tatsächlich über Pokémon schreibt. Aber gefällt dann doch ganz gut, vorallem mit den Kommentaren in Klammern. Nimmt sich ebenfalls nicht ernst - gefällt
7 Punkte an Nr. 9
Weil ich mich hier fast kaputtgelacht habe.Abgabe 9 Ich fühle mich ausgezeichnet unterhalten, herrliche Abgabe, tolle Idee. Lyrik kann ja sogar Spaß machen juhu. Bist mein Favorit, schon allein für die Erkenntnis.
-
Ja, die BBO. Das war schon so eine Sache. Besonders im Fanwork-Bereich. Man wollte meinen, wenn alle Teilnehmer voten und ihre Votes auch noch vergütet bekommen, gibt jeder seine Stimme nach bestem Wissen und Gewissen ab. Nicht etwa zu seinem eigenen Vorteil. Und schon gar niemals würde es passieren, eine Person Votes für ihr gesamtes Team einfach vorformulieren würde, damit man am Ende einen möglichst fetten Punktebonus kassieren kann. Wo kämen wir da auch hin??
Und trotzdem entstand doch recht früh der Eindruck, einige würden es mit der Fairness hier nicht ganz so ernst nehmen. Komisch. Und schmerzhaft. Für all jene nämlich, die tatsächlich Mühe und Arbeit in ihre Abgaben gesteckt hatten und sich nun einem Sturm absolut unqualifizierter, absichtlich verdrehter, teils gar hämischer Kommentare ausgesetzt sehen mussten. Und natürlich … durfte ich da nicht fehlen! Auf der Welle der Enthemmung reitend setzte auch ich zu einem Kommentar in der FF-Runde an, der seinesgleichen suchte. Irgendwie wurde der dann aber gelöscht – vielleicht, weil er einem Mod nicht gefallen hat (vielleicht war gerade Erdbeerwoche :thinking: ) Ich musste ihn dann nochmal neu schreiben. Aber das habe ich natürlich gerne getan, denn besonders die direkt betroffenen Autoren hatten meine Fachmeinung ja durchaus verdient.Und bevor es jetzt ans Eingemachte geht, hier noch ein Hinweis für alle Spezialisten, die es bisher nicht mitgekriegt haben:
Es folgt:
Ein Vote wie jeder andere …(Die behandelten Werke können hier eingesehen werden - das Gedicht aus dem Vorpost ist übrigens Abgabe 9)Abgabe 1 - 3 Punkte
Möwengeier. Ich hier als vorbildlicher Vertreter der biologischen Verträglichkeit erstmal auf Google gegangen, weil „vielleicht gibt’s die ja wirklich!?“Need I say more?
Jedenfalls stehen die sehr symptomatisch für das, was mich an dieser Abgabe stört: Sie ist mir zu edgy. Zu viel weh und ach wie die Seele doch schmerzt. Das wollte ich nach anderthalb Strophen dann auch nicht mehr lesen und somit erschöpft sich meine Meinung dazu auch.Abgabe 2 - 3 Punkte
de.wikipedia.org/wiki/Metrum - würde ich mich mal einlesen.
Ansonsten: Was ist denn das bitte für ne „ich bin 80 und alles ist scheiße“-Mentalität? Wandern geht gar nicht, aber Leute, die es machen, gehen auch nicht, weil die schauen dabei nur auf ihre Handys. Weißte, ich hab letztes Jahr Pokémon Go gespielt und mir am Ende trotzdem gedacht „Yay, ich war draußen“. Was ich dabei tue, ist doch meine Sache? Aber Pseudosozialkritik ohne Konstruktive Ansätze eignet sich ja immer gut, um so ne unreflektierte Besserwisser-Schiene zu fahren – irgendwer wird’s einem schon abkaufen.Abgabe 3 - 0 Punkte
bewegt‘ auf Weg – fängt gut an :ok_hand: Und wenn man schon irgendwo Apostrophe reinknallt, damit Silben wegfallen, sollte das dem Metrum vielleicht auch zuträglich sein, oder? :thinking: #tryhard
Inhaltlich fand ich dieses Gedicht unnötig lang und inhaltsarm. Ich weiß auch nach gefühlten 80 Strophen nicht so wirklich, was das Ganze von mir wollte, geschweige denn was es eigentlich mit dem Thema zu tun hatte. Empfehle, nächstes Mal vielleicht auch auf den Punkt zu kommen.Abgabe 4 - 3 Punkte
Habe gelernt, dass das Wort „Wanderin“ existiert – schön! Und dann geht’s los: Warum führt dein Weg in die beschwerlichen Sohlen? Und warum wurde ein AAXY-Reimschema gewählt? Welcher Funktion dient das? Und wo genau geht es hier um Wanderlust? Und was ist die Aussage dieses edgy Geschwurbels? Ich meine „bla bla,
meine Seele ist so schwarz“ – good for you, und? Fragen über Fragen.Abgabe 5 - 0 Punkte
Immerhin hatte ich nicht gleich nach 2 Versen was zu beanstanden. Erst bei „ein Kies“. Es gibt keinen einen Kies. Es ist immer der Kies, weil das ein Sammelbegriff ist für eine Menge von Kieselsteinen. Mich verwirrt außerdem das Gottesverständnis dieser Abgabe.Abgabe 6 - 4 Punkte
Edge, edge, edge. Wie alt ist der Verfasser? 13?Abgabe 7 - 0 Punkte
Wanderschafte? Sind das Schafte, in denen man wadert? Pro-Tipp „will ich NUN ziehen“, zack, eine Silbe mehr. Etwas schwach die Pointe, die ich irgendwie auch mehrfach lesen musste, um zu verstehen, was da nun eigentlich passiert. Aber immerhin das Thema ist definitiv eingehalten worden.Abgabe 8 - 1 Punkt
Ich suche Zuflucht vorm Regen in einem Buchladen, nur um ein paar Bücher zu kaufen und dann wieder zu gehen? Die Idee mag ganz nett sein (auch wenn die Quellenangaben natürlich die Verse zerreißen, aber der Rahmen erschließt sich mir irgendwie so gar nicht. Da wird diese ganze Situation am Anfang aufgebaut, die mit der eigentlichen Pointe und dem Punkt des Gedichts nichts zu tun hat. Mir scheint als seien da zwei Geschichten aneinander vorbei geschrieben worden.Abgabe 9 - 0 Punkte
Stimme hier total mit den Vorvotern überein: Alexandriner machen einfach nur traurig. Professor Eich-Memes sind nichtmal mehr auf 9gag lustig und einige dieser Reime gehen überhaupt nicht. Und warum kann hier niemand ein einheitliches Strophenschema aufrechterhalten?Abgabe 10 - 4 Punkte
Ist das tatsächlich ein Gedicht aus der Sicht eines Laubblatts?Abgabe 11 - 1 Punkt
Handwerklich sauber (oder zumindest ohne auffällige Schnitzer) liest sich das Gedicht recht zügig runter, bricht dann aber gefühlt sehr abrupt und enttäuschend ab. Das Fazit ist so eine Plattitüde und was so toll daran ist, allein an einem fremden Ort in einem Café zu sitzen hab ich auch noch nicht verstanden.Abgabe 12 - 4 Punkte
Edge, komisches Reimschema und null Themenbezug. Good job.… und hier die „überarbeitete“ VersionHabe gehört, manche weinen sich sich wegen meines Votes in den Schlaf, wieder andere werden darum gebracht, weil sie nicht nachvollziehen können, wie die Punktverteilung zustande kommt. Deshalb habe ich mir noch einmal ganz profimäßig bei einigen Vorvotern angeschaut, wie es richtig gemacht wird. Jetzt sollte nichts schief gehen!Abgabe 1 - 3 Punkte
+ Ich mag das Meer.
- Möwen sind keine Aasfresser.Abgabe 2 - 3 Punkte
+ Ich bin auch gerne mit dem Handy draußen unterwegs.
- Das Metrum war jetzt nicht so toll.Abgabe 3 - 0 Punkte
+ Es sollte mehr Abgaben mit Handys geben.
- Das Abgabenthema wurde trotz langer Ausschweifungen verfehlt.Abgabe 4 - 3 Punkte
+ Habe ein neues Wort gelernt.
- Das Reimschema verwirrt mich.Abgabe 5 - 0 Punkte
+ Ich mochte die erste Strophe sehr gern.
- Ich finde, religiöse Themen gehören hier nicht hin.Abgabe 6 - 4 Punkte
+ Riddi fresher innerer Monolog.
- Zu viele Zeilenumbrüche.Abgabe 7 - 0 Punkte
+ Das Thema ist gut eingehalten worden.
- Die "Pointe" des Gedichts ist schwach.Abgabe 8 - 1 Punkt
+ Die Bücher haben mir das Gefühl von Gemütlichkeit vermittelt.
- Das Gedicht bedrückt mich.Abgabe 9 - 0 Punkte
+ Eich-Memes.
- Ich kannte die ganzen Eich-Memes schon von 9gag.Abgabe 10 - 4 Punkte
+ Es ist ein Gedicht aus der Sicht eines Laubblatts.
- Es ist ein Gedicht aus der Sicht eines Laubblatts.Agave 11 - 1 Punkt
+ Das Gedicht ist handwerklich sauber gearbeitet.
- Es endet auf einer Plattitüde.Abgabe 12 - 4 Punkte
+ Interessante Wahl beim Reimschema.
- Der Themenbezug ist nicht erkennbar.Damit sollten ja alle Fragen beseitigt sein, oder?