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  • Dein Gedicht "Die Prinzessin auf der Grindobeere" finde ich echt super - besonders gefällt mir dabei deine Wortwahl, die den Text beim Lesen gut klingen lässt. Besonders Strophe 3 gefällt mir hier, weil du dort auch viel Geprochen Inhalt gut untergebracht hast und der sogar lustig ist. Das Pandir ist so ehrlich, das tut schon fast weh.

  • Noch ein Wettbewerbsupdate! Ich komme in letzter Zeit kaum zum Schreiben fürs Topic ._. aber was soll's Wettbewerbe sind auch schön :)
    Diesmal ging es um Geschichte à la Pokémon - also darum, eine historische Situation so zu verarbeiten, dass Pokémon darin vorkommen. Ich habe mich an etwas gewagt, das ... ach seht selbst. Das Produkt ist ein ... Ding, das ich zum Ende selber nur schwer einschätzen konnte. Für den dritten Platz hat es aber offenbar gereicht. Mehr dazu wie immer untendrunter im Spoiler. Viel Spaß (oder wasauchimmer man dabei empfinden mag) beim Lesen!




     Das talentlose Farbeagle

    Die Tischplatte vibrierte spürbar, als das Dröhnen der immerzu unnachgiebig einschlagenden Magnetbomben in den meterdicken Stahlbetonwänden seines Büros widerhallte. Es sah nicht gut aus. Der Feind rückte an allen Fronten vor, das Heer war geschwächt, die Hauptstadt drohte zu fallen. Die Hauptstadt? Farbeagler schüttelte den Kopf. Das ganze Reich. Gerade erst hatten sie seinen sechsundfünfzigsten Geburtstag gefeiert und jetzt versteckten sie sich wie Angsthasen. Er beugte sich über die Karte der Stadt, seine Augen auf die roten und blauen Frontlinien fixiert – was es brauchte, war ein Befreiungsschlag, einen Durchbruch. Wie damals, als er Kalos binnen Wochen mit seinem Heer überrollt hatte wie ein Turbobrand – und niemand sich traute, seinen Weg zu versperren. Gleichsam der Ninjaskstaffel, mit der Kanto damals Alola in Schutt und Asche gelegt hatte, sollte ein grausamer Feuerschlag seine Feinde erinnern, mit wem sie es zu tun hatten. Noch war nicht alles verloren, das Reich hatte seine Zermalmklauen noch nicht eingebüßt!
    Gut, dass er alles umsichtig geplant hatte.
    „Mit dem Angriff Tarnsteiners“, Farbeagler blickte auf, seine dunklen Augen voller Zuversicht, „wird das alles in Ordnung kommen.“
    „Mein Führer“, das Caesurio auf der gegenüberliegenden Seite des Tischs zögerte sichtlich nervös. „Mein Führer“, seine Lippen zitterten, „Tarnsteiner konnte nicht genügend Kräfte für einen Angriff massieren. Der Angriff Tarnsteiners ist nicht erfolgt.“
    Farbeagler spürte, wie das Blut heiß in seinen Kopf schoss. Wie konnte das sein? Er hatte es doch befohlen! Befohlen! Er. Der Führer! Was gab einem einfachen General wie Tarnsteiner das Recht – oder sonst irgendwem! – sich seinem Befehl zu widersetzen? Hatte er zu viel verlangt? Er wusste, dass die Wehrmacht ausgedünnt war. Im Westen waren die Washakwil aus Einall gelandet und aus dem Osten rückten die Shnebedeck vor. Zugegeben, es war verwegen gewesen, ihr Reich mitten im kalten Winter eingreifen zu wollen, wo Blizzard und Hagelsturm herrschten. Doch ihm hätte gelingen können, woran der kalosianische Impoleon seinerzeit gescheitert war! Wäre da nicht die unerträgliche Inkompetenz seines Generalsstabs! Genau wie jetzt, legte ihre Unfähigkeit ihm einen Felsblock nach dem anderen in den Weg – er hätte gut daran getan, sie vor Jahren schon einen nach dem anderen liquidieren zu lassen. Wie der schnauzbärtige Volumin aus dem Osten.
    „So weit ist es also gekommen.“ Farbeagler stand auf.
    „DAS MILITÄR HAT MICH BELOGEN!! ALLE HABEN MICH BELOGEN!!“, polterte er aus voller Kehle und übertönte noch die feindlichen Geschosse, „Der Angriff Tarnsteiners war ein Schlagbefehl! Die gesamte Generalität ist nichts weiter als ein Haufen niederträchtiger, treuloser Feiglinge! FEIGLINGE, VERRÄTER, VERSAGER!!“
    Niemand wagte es, zu erwidern.
    Er hatte ganz auf sich gestellt den ganzen Kontinent erobert. Allein. Er war es immer noch. Er konnte sich auf niemanden verlassen.
    Außer … Seine Augen musterten das hübsche Zigzachs am Ende des Raums. Eva … Ihr braunes Fell schimmerte im faden Schein der flackernden Deckenlampen noch immer so schön wie am hellsten Sonnentag. Seine Rechte Hand im Kampf gegen den Rest der Welt. Was sollte aus ihr werden? Was sollte aus ihnen beiden werden, wenn die Washakwil und Shnebedeck am Ende des Kriegs das Reich unter sich aufteilten? Auf das Volk konnte er sich nicht verlassen. Die würden alles tun, um ihre Köpfe zu retten. Die Seele des Volkes stahl sich so leicht wie ein schillerndes Schlapor. Und was hatte er nicht alles für dieses Volk getan? Er wollte es groß machen, ihm Lebensraum geben, Kunst und Kultur sollten florieren. Es sollte ein Reich von tausenden und abertausenden von Jahren werden. Und er wollte es hüten und umsorgen und es sollte ihm an nichts mangeln.
    Er wollte es reinigen. Reinigen vom Unrat dieser Psycho-Pokémon! Er würde nicht eher Erholung einsetzen, bis auch das letzte von ihnen das Licht der Sonne zum letzten Mal gesehen hatte. Diese langnasigen Hypno, die mit ihren hypnotischen Kräften Kinder entführten … Niemand durfte so viel Macht besitzen. Seine Großmutter war ein Xatu gewesen und wusste immer, wenn er etwas ausgefressen hatte. Wie oft hatte er sich als Junge Prügler eingehandelt, weil er nicht den geringsten Trickbetrug vor ihrem allsehenden Wunderauge geheim halten konnte. Und dann waren da diese Pantimos. Der Rektor der Kunstakademie war ein Pantimos gewesen. Er hatte ihn abgewiesen. Talentlos hatte er ihn genannt. Seinen Gemälden würden jegliche Kunst und Komposition fehlen. Was verstand ein Pantimos schon von Kunst? Farbeagler wollte sich nicht ausmalen, was diese rosafarbenen Ungestalten, die sich allesamt Mister oder Monsieur nannten, nachts in ihren Bizarroräumen trieben. Psyschub, Dimensionsloch, Rollentausch – es war eine unerträgliche Schande! Eine Schande, der er bereit war alles entgegenzusetzen. Als Führer des Reiches war das seine Pflicht. Doch sie würden es nicht verstehen. Wenn die feindlichen Heere die Lager entdeckten, wäre es um ihn geschehen. Um ihn und seine liebe Eva. Sie würden ihn vor ein Tribunal zerren, wo er diesem aufgeblasenen Winston Granbull von der Teetrinkerinsel Rede und Antwort stehen müsste. Er konnte, nein er durfte nicht behaupten, er habe von nichts gewusst. Er wäre seine Verantwortung, ihnen deutlich zu machen, wie dringend eine Endlösung der Psycho-Frage war. Doch sie würden es nicht verstehen. Am Ende würden sie ihn umbringen. Oder noch schlimmer, einsperren.
    Nein, die Selbstbestimmung würden sie ihm nicht nehmen. Er würde kämpfen. Allein, wenn er musste, und bis zum letzten Blutstropfen. Er würde es ihnen allen zeigen, den Xatu, Pantimos und Hypno, Volumin und Granbull, und allen, die jemals mit dem Finger auf ihn gezeigt und gerufen hatten „Seht nur, da läuft das talentlose Farbeagle!“ Und wenn er untergehen musste, sollte ihm das Reich folgen. Verdient hatten sie es alle sowieso. Aus dem einst starken Volk waren nur noch die Feiglinge und Versager zurückgeblieben. Aber er war Adolf Farbeagler. Er war der Führer. Niemand sagte ihm, was er zu tun oder zu lassen hatte und er kapitulierte nicht. Er kapitulierte niemals!
    „Machen Sie, was Sie wollen“, sprach er müde und trat hinaus.




  • Nachdem @Bishamon die offziellen @Kumagon-Fanwochen eingeläutet hat, will ich ihr natürlich in nichts nachstehen und habe mich selber auch an einem bärig-süßen Gedicht zu Ehren unseres Bärenfreunds versucht. Ich wünsche bärige Unterhaltung!




     Kumagon

    Hörner und Flügel
    Schuppen, ein großer Rachen,
    Spuckt er wohl Feuer?


    Nicht ganz geheuer
    Ist mir, sollte ich rennen
    Vor diesem Drachen?


    Ach was, er ist Bär
    Flauschig sein Fell, groß das Herz,
    Sein Gutmut bekannt.


    Ein Wesen so weich,
    Dass selbst Blasen nicht platzen,
    wenn er sie bemannt.


    Wer würd unsre Liebe wohl mehr verdienen
    Als er, unser Freund von Menschen und Bienen?

  • Hallo @'Wenlock Holmes' :)
    Ich möchte dein Gedicht "Kumagon" bewerten :) Ich will dir nur sagen, das ist ein sehr schönes Gedicht :) Besonders gefällt mir, dass du hier mit Haikus (Haiku? Haikuen? Haikühen?) gearbeitet hast, die sich sogar reimen :) Auch, wenn mir diese letzte Strophe nicht so gefallen mag, weil sie kein Haiku ist :) Aber sonst ist es technisch echt top gemacht :) Und den Inhalt finde ich auch ganz super :) Das trifft den Charakter von Kumagon perfekt :)
    Bis demnächst :) Man liest sich ;)

  • Hallo Wenlok! (:


    Zitat

    Ich komme in letzter Zeit kaum zum Schreiben fürs Topic ._. aber was soll's Wettbewerbe sind auch schön

    Weiß nicht, ob dir das was bringt, aber kleiner Tipp von mir, weil ich schon immer diesen „struggle“ in meinem E&S Topic hatte: am besten nicht fürs Topic schreiben, sondern einfach nur schreiben. ;)


    So und jetzt zum Update!
    Ich mag es ja sehr, die ganzen Hintergründe zu lesen, die zu der Entstehung eines Textes beitragen und deshalb freu ich mich auch immer, wenn ich die Wettiabgaben noch mal „außerhalb“ des Wettbewerbes lesen und kommentieren kann.
    Ich bin beim Voten immer ziemlich geflasht von den ganzen Abgaben und das Vergleichen ist ja unweigerlich der Fall, weil man ja Punkte vergeben soll und möchte. Geht ja um einen Wettbewerb. (Und weil ich versuche nicht für jede Abgabe eine WoT zu schreiben, fällt natürlich auch zeitweise bissl was unter den Tisch, was ich sagen möchte.) Aber ich les gern die Texte auch außerhalb dieses Kontextes und deshalb kümmer ich mich gleich mal um deinen Farbeagler. Vor allem auch deshalb, weil ich den von dir genannten Film sogar gesehen hab, ha! :D
    (Irgendwann in der Realschule, wir sind im Geschichtsunterricht nie über Hitler hinausgekommen.)


    Das talentlose Farbeagle
    Ich fand’s ja schon spannend, wie du im Titel bereits auf den Inhalt hingewiesen hast und das doch sehr subtil gemacht hast. Zuerst hatte ich natürlich einfach ein Farbeagle im Kopf, was wohl kein Talent zum Malen besitzt, wofür Farbeagle ja bekannt sind. Doch dann dacht ich mir: moment, wir sind hier bei einem historischen Ereignis! Könnte es also Leonardo da Vinci oder ein anderer Künstler sein? Nein, es ist Hitler! Das meiste über ihn hab ich ja erst nach der Schulzeit in Wikipedia erfahren. In der Schule wurde nämlich nie gesagt, dass er als beinahe mittelloser Künstler in Wien lebte, weil er an der Wiener Kunstakademie nicht aufgenommen wurde. Das war dann so die zweite Assoziation.
    Mein Vote war deshalb vielleicht etwas … kritisch, weil ich bei dem Wetti einfach schon die Vermutung hatte, dass mindestens einmal was mit Hitler drin vorkommt. Und ich bin der Thematik ein bissl müde. Deshalb konnte ich darüber auch nicht lachen, weil ich nicht weiß, ob man Hitler karikatieren sollte. Natürlich ist er im Grunde eine Witzfigur, großer Führer, ja, ja und am Ende einfach den Freitod wählen anstatt für seine Verbrechen gerade zu stehen. Feige Sau! Er lädt dazu ein, sich humoristisch mit ihm zu befassen, aber gleichzeitig stör ich mich dran. Weniger wegen ihm selbst, sondern eher aufgrund all der Menschen die wegen diesem einen Deppen leiden mussten. Und das waren viel zu viele. Ich finde, ihn stark zu verharmlosen, heißt auch seine Verbrechen zu verharmlosen und das find ich falsch. (Empfinde ich aber universell, Stalin war ja nicht besser und an der Stelle könnte man viele Verbrecher nennen.) Aber ich bin auch nicht dafür, dass sich sämtliche Generationen danach, die mit den Verbrechen nichts zu tun haben, schuldig fühlen müssen. Deshalb find ich Verantwortung auch besser als Schuld bei dem Thema. Außerdem geht es um Aufklärung, nicht wahr? Insofern ist es eigentlich immer gut, wenn man sich mit Hitler auseinandersetzt.


    Okay, das war jetzt etwas OT, ich komm aber gleich zurück zu deinem Text!
    Was mir hier besonders gefällt ist, wie du all diese Pokémonbegriffe einbaust und die ganze Szene sich eigentlich sofort von der „realen“ in die Pokémon-Welt verwandelt. Ich hab da gleich die Bilder im Kopf, wie Farbeagler über Kalos herfällt, so wie Hitler es mit Frankreich getan hat. Und ich seh die Ninjask über Alola fliegen, das kantonische Wappen tragend und mit ihren Attacken das friedliche, unbedarfte Hauholi attackieren. Also, Lob an dich für die aussagekräftigen Bilder in meinem Kopf. ;)
    Man merkt auch gleich, wie Farbeagler tickt, als Caesurio sagt, dass Tarnsteiner nicht genug Leute finden konnte. Da ist gleich dieses aufbrausende, dieses „wie kann er es nur wagen!“ Das hat mir sehr gefallen! Du machst dann auch gleich weiter mit den Parallelen zwischen der realen und der Pokémon-Welt und es ist echt praktisch, dass die Pokémonwelt sich in den letzten Generationen auch außerhalb Japans orientiert hat. Washakwil für die Amerikaner, super! Shnebedeck für die Russen — Rexblisar sieht mit klassischer Fellmütze bestimmt auch aus, wie aus Sibirien.
    Und natürlich, Napoleon in Gestalt eines Impoleon — dieser Zusammenhang hat sich natürlich angeboten, aber gerade hier hätte Hitler aus der Geschichte lernen müssen. Man greif Russland nicht im Winter an. Und schon gar nicht unterschätzt man die russischen Rachegelüste, srsly.
    Schnauzbärtige Volumin aus dem Osten … Stalin? (Stalin als Voluminas … oh my, zu genial!)
    Und da poltert er schon los! Und zeigt damit eigentlich seine gesamte Inkompetenz, was für mich Hitler einfach immer wieder zu einer Witzfigur macht.
    Eva Braun als Zigzachs … interessante Wahl! Ich weiß nicht, als was ich sie dargestellt hätte, aber Zigzachs gefällt mir gut.
    Was mir in dem ganzen Zusammenhang jetzt noch aufgefallen ist … was ist eigentlich mit den Briten? Oder kämpften die damals an der Seite der Amerikaner? Oder hast du die Briten einfach unerwähnt gelassen, weil wir kein Äquivalent in der Pokémonwelt haben?

    Zitat

    Die Seele des Volkes stahl sich so leicht wie ein schillerndes Schlapor. Und was hatte er nicht alles für dieses Volk getan? Er wollte es groß machen, ihm Lebensraum geben, Kunst und Kultur sollten florieren. Es sollte ein Reich von tausenden und abertausenden von Jahren werden. Und er wollte es hüten und umsorgen und es sollte ihm an nichts mangeln.

    Wow, ganz schön poetisch hier und diese Metaphern! Also der große Traum vom Tausendjährigen Reich, wie damals das Römische … oder so, ich bin so schlecht in Geschichte. ^^“ Es ist eine interessante Seite, die du hier nach dem polternden Farbeagler gezeigt hast. Da ist doch irgendwie ein bissl dieses väterliche und man könnte ihn glatt mögen für diese Vision. Wenn ich nicht wüsste, dass die Ausbreitung des Lebensraumes für sein Reich bedeutet, dass er andere Länder einfach überrennt oder schlichtweg „anschließt“. Wie er es ja mit Österreich gemacht hat. Schwupp, einfach mal über die Grenze, auf den Heldenplatz in Wien gehen und „ja, hey, also ihr seid jetzt auch dabei. Freut euch!“
    Insofern, dieser kleine Abschnitt macht ihn zwar für den Moment ein wenig sympathisch, weil du ihn damit als Verfechter der Kleinen und Schwachen darstellst, aber im nächsten Moment zeigst du auch gleich seine unschöne Seite mit dem Holocaust. Reinigen! Allein das Wort ist so falsch.
    Hier find ich es richtig spannend, wie du all diese Pokémon und Pokémonattacken noch mal zusammennimmst um das alles zu beschreiben. Ich find das richtig gut gemacht! Und letztendlich kommen wir auch auf den Titel zurück: warum der Text „Das talentlose Farbeagle“ heißt. Weil das Pantimos an der Wiener Kunstakademie Farbeagler als talentlos angesehen hat. Und so ein bissl schwingt danach auch diese Theorie der Verschwörung mit, die man den Juden früher ja nachgesagt hat.
    Oh, da ist ja der Winston Granbull! Und ja, natürlich hätte man Farbeagler zur Rede gestellt und eigentlich wär ich auf seine Ausführungen, warum die Endlösung der Psychofrage so wichtig ist, sehr gespannt gewesen. Interessant find ich hier noch den Zusatz, dass es schlimmer ist eingesperrt zu sein, als zu sterben. Hat das auch einen geschichtlichen Hintergrund?
    Am Ende ist noch mal dieses Aufbäumen in Farbeagler, weil er es allen zeigen will. Weil er nicht kapitulieren will!
    Im übertragenen Sinne hat er am Ende ja kapituliert, nur halt nicht schriftlich sondern eher vor sich selbst. Aber das hat er sich vermutlich nicht eingestanden. Ich find’s auch sehr passend, dass du gerade an dieser Stelle endest. Weil jetzt am Ende absolut klar ist, um wen es geht und ich die Geschichte jetzt auch ohne weiteres Wissen mir zuende denken kann. Allein schon, weil man die geschichtliche Vorlage ja kennt. Und das war für mich persönlich auch so der Reiz an dem Wetti. Ein geschichtliches Ereignis mit Pokémon zu lesen und am Ende die Sache für sich selbst weitererzählen, aber eben mit den Pokémon im Kopf. Und da hat mir deine Abgabe hier einfach sehr gut gefallen. (: Allgemein mag ich deine Abgabe sehr, weil du die ganze Sache zwar doch irgendwie ins Lächerliche ziehst, aber eben nicht übermäßig. So ein wenig kriegt man eben doch Einblick in den Kopf dieses Farbeagle, was ihn antreibt und was sein Ziel ist. Und das hat mir von der Darstellung her sehr gut gefallen. Und doch weiß ich, was da für ein armes, klägliches Wesen sich an der Weltherrschaft versucht und letztendlich doch scheitern wird. Weil die Geschichte es einfach schon festlegt.
    Also ja, hat mir einfach sehr gefallen, weil’s gut gemacht war. :D Ich seh schon, die Wettisaison wird durch deine Texte definitiv aufgefrischt — ich muss mich ja schon zusammenreißen nicht anzufangen zu raten, welcher Text im Wetti deiner sein könnte.


    Zum Schluss noch ein kleiner Tippfehler:

    Zitat

    „Machen Sie, was Sie wollen.“, sprach er müde und trat hinaus.

    Dieser Punkt nach „wollen“ müsste weg. ;)


    Und dann freu ich mich auf das nächste Mal!

  • Hallo @Cyndaquil!


    Vielen lieben Dank für deinen Kommi, ich sehe, du widerlegst die These, dass niemand einen Wettbewerbstext nochmal kommentieren möchte :D (Was mich daran erinnert, dass ich ja eigentlich auch noch zwei Kommentare bis Ende Mai verfassen wollte... kann ich mich diesmal mit "Interna" rausreden? ;D )


    Zunächst mal danke für deinen Hinweis, ganz so extrem hatte ich das aber gar nicht gemeint. Schreiben tue ich ohnehin immer nur um des Schreibens Willen und stelle mich dabei ehrlich gesagt auch eher selten der Frage, ob mein Werk nun eigentlich gewinnen wird. Allerdings geben mir Wettbewerbe eine gute externe Motivation! Da ich (zum Glück) nicht (mehr) jemand bin, der sein gebrochenes Herz beständig aufs Papier entladen muss, fehlt mir manchmal so dieser starke innere Drang, jetzt unbedingt dieses oder jenes zu schreiben. Habe ich aber eine (aus meiner Sicht) gute Wettbewerbsidee, bin ich manchmal wie besessen davon und komme von der Tastatur gar nicht mehr los. Im E&S-Topic landet am Ende dann ja sowieso alles. Insofern wollte ich mit meiner Aussage eigentlich auch nur "sonstige Werke" von "Werken für Wettbewerbe" abgrenzen. Zwingen tue ich mich weder zum einen noch zum anderen ^.^


    Aber genug davon und ran an Hitler!
    Erstmal: Danke für die kleine Korrektur, wie Rusalka dir sicher aus dem Bisatainment-Forum berichten kann: Ich bin schreklich blind für meine eigenen (Tipp)Fehler, da ist ein zweites Paar Augen immer ein Segen (irgendwann kenne ich meinen Text nämlich zu gut und anstatt ihn zu lesen, sage ich ihn quasi im Kopf auf...).


    Dann Stichwort: Hitler-Parodien. Wollte ich mir ja eigentlich keine Gedanken zu machen. Ich bin nichtmal sicher, ob der Text eigentlich eine gute Parodie ist, aber dazu gleich mehr, erstmal so generell: Am Ende muss das jeder für sich selbst wissen, aber ich ganz persönlich bin zunächst erstmal der Meinung, dass man über alles lachen können darf und muss. Die Welt ist ein zu grausamer Ort, um es nicht zu tun. Was nun konkret Parodien Hitlers, der Nazis und des Dritten Reichs angeht: Ja, es ist richtig und schrecklich, dass es da so viele Opfer gab und nein, das darf man nicht belächeln oder schönreden oder sonstwas. Aber ich finde, eine Hitler-Parodie als solches zu sehen, ist in den meisten Fällen einfach auch nicht richtig (außer sie kommt offensichtlich aus rechten Kreisen und heißt Progromopoly...). Ich glaube nicht, dass man jemals über die Opfer lacht, selbst wenn sie in der Parodie vorkommen. Die Opfer geben sich ja nie der Lächerlichkeit preis. Viel mehr ist es eine Mischung aus Unfassbarkeit, erstauntem Kopfschütteln und einem "Wie dumm ist das denn bitte?" gegenüber dem System damals. Wenn du dir überlegst, dass da ein einziger verkappter Anstreicher dieses ganze System heraufgezogen hat, wie alle mitgemacht haben, wie jeder wusste, was da passiert - und am Ende will's keiner gewesen sein... Ja also da kann man doch nur noch lachen oder halt weinen. So jedenfalls sehe ich solche Werke immer, unter dem Motto "Eigentlich ist es doch zu absurd, um wahr zu sein, oder??"


    Und dann mal zum Text. Hier will ich erstmal darauf eingehen, wie wir uns also in Hitlers Kopf bewegen. Dafür will ich eigentlich nicht zu viel Credit nehmen, denn eigentlich reite ich hier auch nur auf der Welle des Untergangs. Ich habe mir den Film wie berichtet vorm Schreiben zur Hälfte angesehen, gerade um eine Idee zu kriegen, wie dieser Hitler so draufgewesen sein könnte und darum meinen inneren Monolog gesponnen - den ich ja brauchte, um diese ganzen historischen Anspielungen einstreuen zu können. Ich weiß nicht, wie gut du dich an den Film erinnerst, aber was der sehr geschickt tut: Gleich in der ersten Szene binnen 3 Minuten Onkel Adolf sehr geschickt als ebensolchen darzustellen. Der freundliche Herr von nebenan, der zwar irgendwie Führer ist, aber dann doch total freundlich und höflich und humorvoll. Hitler als Mensch, das löste damals eine große Diskussion aus. Und im Endeffekt trage ich das nur weiter. Was ich da geschrieben habe ist Stellenweise so wie Hausaufgaben für den Deutschunterricht: "Schreiben Sie einen inneren Monolog Hitlers nach Szene 14." Und dadurch kommt es wohl auch, dass das passiert, was @Thrawn bemängelt hat: Stellenweise wirkt es eigentlich zu ernst, stellenweise ist Hitler zu nachvollziehbar - eben, weil ich das parodistische eigentlich gar nicht so sehr in Vordergrund gestellt hatte, sonder mich eigentlich tatsächlich irgendwo mit Hitler als Person (oder als Charakter dieses Films, wie man's nimmt) auseinandergesetzt habe. Zwar schon mit der Idee dieser historischen Pokémonwelt im Kopf, aber das ist halt nur die halbe Miete irgendwo.
    Der stärkere Pokémonbezug wurde dann wie berichtet eigentlich erst hinterher drübergestreuselt und am Ende war ich so ein bisschen "Oh mein Gott, ich habe ein Monster erschaffen!" - denn auf der einen Seite waren einige Passagen dieses Texts eigentlich todernst und auf der anderen zerrten die Pokémon sie plötzlich ins Absurde. Und ich muss zugeben: Mir persönlich gefällt diese Diskrepanz irgendwo, aber ich habe auch einen absurden Humor...


    Was diese "Kapitulation" angeht, so muss man hier auch wieder Hitler (ohne ihn jetzt in Schutz nehmen zu wollen!) mehrdimensional betrachten. So wirklich kapitulieren wollte er mit seinen Idealen - so entnehme ich es zumindest dem Film, das muss man immer dazusagen, weil das ja so eine sehr gefilterte Darstellung ist! - eigentlich nie. Hat er auch nie, er hat sie bis zum Ende hochgehalten - und man muss ihm lassen: Manche dieser Ideen waren losgelöst vom Kontext ja vielleicht auch gar nicht SO schlecht (#Autobahnen). Ja, er hatte dabei immer noch Weltherrschaft und Judenauslöschung im Kopf, aber man kann sie zumindest so drehen, dass man sagt "Eigentlich hat er den Deutschen damit ja nen Gefallen getan." Aber auf der anderen Seite war er müde von der Politik und von einem Volk, das nicht tat, was er wollte, das sich in seinen Augen als schwach herausgestellt hatte (wenn man so will, kam Hitler am Ende zum Schluss mit den Deutschen/Ariern einfach aufs falsche Pferd gesetzt zu haben). Deshalb ist das Ende auch so kontrastiert. In seinem Inneren ist Hitler immer noch verbissen und kämpft, aber diese ganzen Leute da um ihn herum gehen ihm gehörig auf den Sack, weil sie einfach so tun, was sie wollen. Deshalb mündet das in diesem müden Ausspruch. Oder zumindest war das meine Intention dabei.


    Was die Engländer angeht übrigens: Ich hatte einfach kein wirklich gutes Pendant für sie, weil sie es eben doch noch nicht so sehr in die Pokéwelt geschafft haben. Vielleicht als Terribark? Überzeugte mich irgendwie nicht so sehr, daher wurde es dann einfach die Teetrinker-Insel, weil das für mich nach etwas klang, das es so in einem der Mystery Dungeon-Spiele geben könnte.
    Das schillernde Schlapor ist btw eigentlich nur eine halb so geniale Metapher. Schlapor ist ein Kaninchen und in shiny ist es rosa. Und Hitler stahl doch das rosa Kaninchen. Und ich hab das Buch nie gelesen und weiß nichtmal, wofür das eine Metapher ist. Aber dann dachte ich mir "Das wissen die meisten Voter vermutlich auch nicht, also egal." - nützt ja nichts, besser informiert zu sein als die Leute, die das hinterher bewerten :D (An dieser Stelle sei vllt noch erwähnt, dass Hitlers Großmutter auch gar keine Jüdin war, sondern das Gerücht herrschte, sie hätte sich mit einem Juden eingelassen, aber auch das gilt mittlerweile als widerlegt - das allgemeine Halbwissen reicht aber auch hier meist gar nicht soweit, so dass ich das glatt ausgenutzt habe.)


    So und damit hoffe ich, ein bisschen mehr Licht noch darauf geworfen zu haben. Danke nochmal fürs Lob und die Einschätzung, es freut mich immer, das zu lesen. Ich hoffe, du hast bei den Spiegeln nicht zu lange geraten - da habe ich nämlich gar nicht mitgemacht. Was den nächsten Wettbewerb angeht ... ach das wirst du schon ganz von allein sehen. Bis dahin! ^.^

  • So, dann will ich doch direkt auch mal wieder ein Update liefern (zumal es sich im Inhaltsverzeichnis seit Wochen schon ankündigt ...)! Diesmal nichts aus einem Wettbewerb, aber trotzdem ein Text, der schon vorher existierte und über den ich neulich in meinem Archiv gestolpert bin (ich hatte ihn ganz vergessen fand dann aber, er sei es durchaus wert, mit euch geteilt zu werden).


    Das Ganze braucht ein klein wenig Vorgeschichte: Wie die meisten wohl schon wissen war ich seinerzeit mal Administrator im PokéWiki. Unter anderem war ich verantwortlich für die Ausgestaltung der Hauptseite, insbesondere für die Rubrik Artikel/Pokémon der Woche (AdW/PdW). Anders als bei Wikipedia, wo der Artikel des Tages nur aus dem ersten Absatz eines ausgewählten Artikels besteht, ist es im PokéWiki so, dass die Texte eigens geschrieben werden müssen - allein schon, weil die Artikel gar nicht so viel Text hergeben. Und da war ich nun also als Autor und Korrekteur tätig. Gemeinsam mit meinem Freund und Co-Admin @DagobertDuck (der diese Erwähnung vermutlich irgendwann in zwei Jahren malt entdecken wird). Und der kam nun also auf die einen AdW-Text über das Basisitem Aschetasche schreiben zu wollen. Das wäre jetzt an sich kein Problem gewesen, allerdings gab es damals den Artikel "Aschetasche" gar nicht. Stattdessen war die Aschetasche Teil des großen Listenartikels "Basisitems (Gen.3)" - wie also konnte die Aschetasche jetzt Artikel der Woche werden?
    "Aber das Wort reimt sich so schön", hält Dagobert mir entgegen. Und als Befürworter der freien Kunst knicke ich also ein:
    "Okay, du darfst den Text bringen, ABER NUR, wenn sich auch der Rest des Texts reimt."
    Tja, Challenge accepted. Am Ende wurde es dann doch ein Gemeinschaftsprojekt, denn die Unsinnigkeit dieser Idee steckte mich an.
    Das war so im April/Mai 2012 - fünf Jahre später kann ich natürlich nicht mehr sagen, wer konkret welchen Teil beigesteuert hat, zitiere aber aus meinem AdW-Archiv:

    Dieser AdW ist in Zusammenarbeit mit DagobertDuck und 22 Reimen entstanden. Mein Dank gilt allen Beteiligten.

    Zu sehen war das Ganze dann in der Kalenderwoche 24/2012. Natürlich musste allerdings der enzyklopädische Charakter des Wikis gewahrt werden, leider konnten wir dabei nicht ganz so meme-artig auftreten, wie ich es heute in meinen Videos tue (deshalb mag ich die auch lieber ...). Deshalb sind einige der Reime auch gut versteckt und nicht immer sehr auffällig .Die Reaktion der Leser war daher in etwa "Ooooooh und ich hab mich schon gefragt, warum sich das so komisch liest!"
    Mal sehen, wieviele Reime ihr finden könnt, ich wünsche viel Spaß!




     Die Aschetasche

    Die Aschetasche ist ein Basis-Item der dritten Generation, das erhalten werden kann in einer Glasbläserei östlich von Laubwechselfeld für keinerlei Geld. Mit ihr kann der Protagonist die Asche, die aufgrund des vulkanischen Klimas überall auf Route 113 verteilt ist, aufnehmen, wenn er dort auf rasche, leise Weise über das hohe Gras eilt. Der Laubstaub aus der Aschetasche kann dann unter anderem zu Glas verarbeitet werden, indem eine bestimmte Menge des Bodensatzes zum Haus des Glasbläsers gebracht wird, woraus dieser behände überaus nützliche Gegenstände herstellt: So gelangt der Spieler etwa an verschiedene Flöten, denen, wenn vonnöten, die richtige Praktik schöne Töne entlockt. Mit der passenden Taktik verhindert etwa der Einsatz der roten Flöte im Kampf gegen einen anderen Trainer, dass das eigene Pokémon von Anziehung erfasst wird, sich so verliebt in den Absichten seines Kontrahenten irrt und seine Attacken folglich nicht auf korrekte Weise ausführt. Flöten in weiteren Farben, wie blaue oder weiße, erfüllen weitere Effekte, wenn man nur nie damit aufhört, durch das heiße Gras zu gehen, um genügend Asche zu erstehen.


    Doch der Glasbläser hat sich nicht ausschließlich auf nützliche Objekte spezialisiert, er konzipiert auch noch schöne Einrichtungsgegenstände für die Geheimbasen der Hoenn-Region detailliert in wenigen Arbeitsphasen – freilich wiederum nur, wenn er genügend Asche aus dem umliegenden Gelände erhält. Bei insgesamt 17.250 Schritten für alle Produkte ist der Protagonist also vergleichsweise lange in der Natur zugange.

  • Update folgt auf Update hier, wer hätt's gedacht? Heute mal etwas aus aktuellen Anlass: Am Sonntag hat bei meinen Eltern im Haus der Blitz eingeschlagen, woraufhin der Dachstuhl anfing zu brennen. Das war ein schönes durcheinander, besonders nach nur vier Stunden Schlaf. Wie ich das Ereignis wahrgenommen habe, habe ich dann in Form eines Gedichts zu Papier gebracht. Weniger, weil es verarbeitet werden musste und mehr, weil es als relativ "extreme" Erfahrung guten Stoff hergibt. Vom Blitz getroffen wird man ja auch nicht alle Tage ...


    Es ist ist im Übrigen niemandem etwas passiert; das Dach ist halt hinüber, aber dafür gibt's Versicherungen. Am Sonntagabend hätte man von innen schon nicht mehr erraten, dass morgens noch die Feuerwehr das Haus gestürmt hatte. Meine Schwester, die ja nun zwangsläufig Teil des Ereignisses war, konnte über das Gedicht sogar lachen. Hauptsache dem Bubu geht's gut!




     Tatsachenbericht, subjektiv.

    Schlaf. Sehr kurz. Sehr langer Abend. Aber sehr angenehm.
    KARUMMS
    Was das denn für ein Radau??
    Mh-hm. Aha. Gewitter. Na dann.
    Muss ja nicht sein. Immer so laut und so.
    Zurück ins Bett.
    „euer!“ … „euer“
    Was das schon wieder für ein Radau??
    Will doch schlafen. Muss das?
    „Feuer Haus brennt!“
    … … …
    … … …
    FUCK
    Anziehsachen? Hose. Shirt. Socken? Scheißegal. Jetzt aber raus hier.
    Mitnehmen? Portemonnaie. Schlüssel. Handy. Noch was?
    Zu viel. Scheiß drauf. Kann man Nachkaufen.
    Treppen. Tränen.
    Raus.
    Vater. Gartenschlauch. Löschen.
    „Keller! Leitung! Aufdrehen!“
    Stromausfall. Stress.
    Dunkel. Durcheinander.
    „Mehr! Mehr!“
    Lasse aus Versehen das Wasser aus der Heizung ab und flute die Waschküche.
    Gas. Gestank. Luft. Keine! RAUS HIER!
    Polizei. Feuerwehr. Freunde. Helfer. Nachbarn. Schaulustige.
    „Der weiße Audi muss hier weg, sonst kommen wir nicht durch, wem gehört der!?“
    Gerenne. Geschrei.
    Feuerleiter. Wasserschlauch. Marsch!
    Und dann ist da immer dieser latzhosige Mensch einer bildungsfernen Schicht, von dem niemand weiß, wo er herkommt und den niemand kennt. „Ihr Amateure! Da muss man gleich aufs Dach und direkt löschen! Hab ich von Anfang an gesagt. Geht nach Hause, ihr Lehrlinge!“
    War ja nicht sein Haus.




     Tatsachenbericht, objektiv.

  • Hallöchen @Wenlok Holmes!


    Wenn ich schon durch Zufall nochmal hier lande und mir sowieso fest vorgenommen hatte, deinen subjektiven Tatsachenbericht zu kommentieren, soll es wohl so sein und ich übernehme das dann jetzt schon an Ort und Stelle, statt noch einen Tag abzuwarten.
    Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich Gewitter mag; du wahrscheinlich jetzt nicht mehr so, wenn du das irgendwann mal getan hast, aber ich wollte es nur mal kurz anmerken, denn das ist immerhin der ausschlaggebende Grund, wieso mich das Gedicht so faziniert hat. Immerhin war es "nur" ein deutsches Gewitter war, denn türkische Gewitter sind meiner Meinung nach die heftigsten, die ich mitunter erlebt habe. Sicherlich, wenn du vom Balkon auf das Meer schaust und tausend Blitze in das Meer einschlagen siehst, ist das wunderschön, aber, wenn du wie ich in der Lobby WLan gaffen bist, ein Blitz in naher Reichweite einschlägt, du vor versammelter Mannschaft zusammenzückst wie sonst was und plötzlich Putz von der Wand abbröckelt, ist das nicht so toll; besonders dann nicht, wenn wenige Augenblicke danach der Strom ausfällt und somit auch kein Internet mehr für den Zeitpunkt da ist. Aber nun gut, ich möchte nicht allzu viel um den heißen Brei reden, denn immerhin bin ich hier, um dein Werk zu kommentieren.
    Zu Beginn fange ich damit an, dass es mir gefällt, dass du oftmals kurze Sätze und Ellipsen verwendest, da diese die Panik und allgemein die Gefühlswelt des Werks unterstreichen. Du hast soweit alles schön im Detail beschrieben, sodass man als Leser behaupten könnte, dass man dabei gewesen wäre. Ebenso betonst du eine Stellen, indem du sie fett schreibst oder, wie bei deiner Reaktion auf das Feuer, eine Pause in Form von Unterbrechungspunkten (?) [wie man sie auch immer nennen will] machst, die so doch schon anders gelesen werden, als wenn du sie normal, also nicht fett, kursiv o.ä., geschrieben hättest und gleichzeitig ein vollkommen anderes Gefühl von der Situation übermitteln. Was man noch hätte verbessern können, wäre, dass es sich am Ende noch reimt, aber da Gedichte auch vollkommen frei geschrieben werden können, ist das optimal gelöst; und vielleicht passt ja die unreine Form mehr zum Gedicht, als ich mir jetzt selbst zugestehe, da man das noch zum Panikgefühl zuschreiben kann. Wer reimt denn bitteschön, wenn er sich in einer vollkommen ungewohnten und zugleich gefährlichen Situation befindet? Aber wie gesagt, das musst am Ende du, aber auch hauptsächlich der Leser interpretieren, wie man das auffasst.
    Im folgenden Spoiler habe ich noch einige Textstellen zitiert und bin auf diese Zitate noch einmal explizit eingegangen, da mir diese besonders gefallen haben oder hier noch Rede- und Kommentarbedarf meinerseits bestand:



    Sou… das wär's dann auch schon wieder von mir für diesen Moment und ich hoffe doch, dass ich dir soweit eine kleine Freude mit meinem Kommentar machen konnte.
    Bis dahin und au revoir!

  • Shalömchen @Galileo!


    Schön, dass es dich auch mal hierhin verschlagen hat! Da sagst du noch "es gibt zu wenig Updates zum Kommentieren" und schwupps, komm ich um die Ecke - hatte der Blitzeinschlag auch was Gutes! :D
    Zunächst einmal Danke für das Lob zu den Stilmitteln. Wie du gemerkt hast , versuchen meine Gedichte aus der Kategorie "Gefühle" oft wirklich den Gedankengang oder auch einen "stream of consciousness" darzustellen, besonders in diesem Fall. Da bemühe ich mich natürlich auch, die Art, wie einem die Gedanken kommen, irgendwie umzusetzen. Das ist wohl auch der Grund, warum diese Gedichte nie Reimen. Reime wären mir bei so ernsten Themen, in denen ich versuche, sehr introspektiv meine Gedanken oder Gefühle zu transportieren, irgendwie doch zu verspielt. Was nicht heißt, dass man damit nicht auch wunderschöne ernste Sachen machen kann. Ich habe nur wenig Drang, bei dieser sehr persönlichen Art von Gedicht unterwegs noch nach Reimen zu suchen (überhaupt finde ich Reimen ja furchtbar zeitaufwändig :D ). Mir fällt auf, dass vielen Usern hier der Zugang zu freien Gedichten irgendwie neu ist (wobei ich ehrlich gesagt nicht ganz verstehe, warum, wir leben ja nicht im 17. Jahrhundert), aber ich habe Vertrauen, dass ihr schon noch lernt, damit umzugehen ;):D


    Um also auf ein paar Dinge einzugehen, die du gesagt hast:
    Das Lob mit der Technologie kam verführt :D Ich habe tatsächlich meinen 3DS gerettet. Allerdings hatte ich das beim Schreiben selbst nicht mehr auf dem Schirm, in so einer Stresssituation kriegt man auch nicht alles mit, was man tut. Der Gedankengang war aber wirklich erstmal "okay, was BRAUCHE ich jetzt?", also das fragt man sich schon in dem Moment. Und dann hatte ich einfach noch ne Hand frei. Jetzt muss man dazusagen: Das Gästezimmer meiner Eltern ist direkt unterm Dach (der Blitz hat wundervoll über meinem Kopf eingeschlagen - Putz bröckelte immerhin keiner) und mir war klar: Wenn hier gelöscht wird, dann suppt das alles durch. Also habe ich dieses sehr tragbare elektronische Gerät dann doch davor bewahren wollen, denn 200 Euro, die ich später nicht ausgeben muss, sind 200 Euro, die icht nicht ausgeben muss. Gottseidank war man mit dem Löschwasser aber ohnehin sehr sparsam.
    Ich hätte sogar mehr transportieren können, weil ich meinem Vater den Gartenschlauch unters dach getragen hab, allerdings befindet sich meine Elektronik im Keller des Hauses (nicht, wo die Waschküche ist!).
    Dort war im Übrigen auch der Hahn zu der Leitung, die ich hätte aufdrehen sollen und dunkel war es aber aufgrund des Stromausfalls, so dass ich mit meinem Handy einfach den erstbesten Hahn beleuchtet und aufedreht habe (während mein Vater also aus dem Dachfenster lehnend das Feuer löschte). Bei unseren Nachbarn, die den viel größeren elektrischen Schaden davongetragen haben jedoch, hatten die elektrisch betriebenen Rollos versagt, es HÄTTE also dunkel sein können.
    Was die parkenden Autos angeht: Leider ist die Straße so eng, dass die für so ein großes Feuerwehrauto immer noch im Weg sind, selbst wenn sie vernünftig parken (was nicht immer alle tun). Zur Not schleppt die Feuerwehr die auch ab, aber das kostet halt alles wertvolle Zeit. Und so war das Durcheinander groß, die richtigen Fahrer zu finden. Besonders, wenn halt alle lieber Feuer gucken gehen. Ich war so der einzige, der quasi ohne großes Tamtam sein Auto bis zur nächsten Straße gefahren hat (was am Ende nichtmal nötig war) - aber war ja auch mein Haus :rolleyes:

  • So, mal wieder Zeit für ein Wettbewerbsupdate (auch wenn ich eigentlich zuerst Playlist endlich archivieren sollte, aber irgendwie tu ich mir damit schwer). Very recent: Parodie-Wettbewerb, dritter Platz. Schöne Sache das! Unten finden sich wie immer Bemerkungen und Kommentare sowie außerdem mal wieder "Der große Materschlüssel" für alle, die gerne wissen möchten, woraus dieser Potpourri-Text besteht. Viel Spaß!




     'Tis the Season

    Es ist ein wahr gewordener Albtraum. Tote! Tote überall! Von links und rechts kommen sie wie aus dem Nichts an die Erdoberfläche gekrochen. Tote Frauen, Männer, Eltern, Brüder, Protagonisten, Schauspieler, Königssöhne, Liebespärchen – sogar tote Pokémon! Und am Himmel kreisen bereits drei Yveltal, die längst fette Beute gemacht hätten, würde diese nur endlich stillhalten. Die Zombieapokalypse passiert. Hier und jetzt. Und ich bin mittendrin.


    Gierig hatten die klammen Hände nach mir gegrapscht, aber ich habe es geschafft. Das letzte Refugium der Menschheit liegt vor mir, ich erklimme hastig den Hügel und hämmere an die Pforten der Kirche. Pooh öffnet mir und quietschend begrüßt mich sein Freund Ferkel: „Willkommen, wir haben Sie bereits erwartet. Tut mir sehr leid, dass Sie das erleben müssen. Ganz tragische Verstrickung!“
    „Das hier ist der beste Ort für unsere Operation. Großartige Lage. Das weiß jeder. Schlagen Sie’s nach“, versichert mir Pooh.
    „Ich bin so schnell gerannt, wie ich nur konnte“, keuche ich.
    „Ich mag Sie. Sie sind ein guter Läufer. Sie werden es weit bringen.“
    Ich lächele müde. „Vorausgesetzt, wir überleben diese Nacht überhaupt …“
    „Betrachten Sie es als Herausforderung, als Chance“, versucht Ferkel mich zu beruhigen, „morgen früh sind nur noch die Eliten übrig und allen wird klar sein, dass Ihnen Großes bevorsteht.“
    „Alles läuft großartig. Ich habe die besten Köpfe des Landes zusammengebracht. Und mich. Tolle Sache das. Einfach großartig“, versichert mir Pooh. Er deutet in Richtung eines Tisches, an dem Farbeagle und Impoleon über einer Schlachtkarte brüten und den Angriff auf die Armee der Untoten planen:
    „Sei φ eine Geradenspiegelung in ℝ² an der Achse a durch den Ursprung (0,0). Dann sind a und a die einzigen nicht-trivialen φ-invarianten Unterräume von ℝ²“, sinniert Impoleon und streicht sich nachdenklich übers Kinn.
    Farbeagle brummt zustimmend: „Ich übernehme für alles die volle Verantwortung, anders kann man das nicht machen.“
    „Ha!“ johlt da ein Pandir aus der hinteren Ecke des Raumes:


    „Was bringt es denn, mit Munition auf diese Toten einzuhageln?
    Ne sinnvollre Resolution wär’s, Pudding an die Wand zu nageln.
    Es hat doch alles keinen Zweck, ich sage es euch frei: Sie sind
    Uns
    Noch
    Superior.
    Tatsächlich:
    Euer
    Riesen-
    Bataillon
    Langstreckenbomber
    Ist
    Chancenlos
    Hierbei.“


    Und noch ehe jemand antworten kann, durchdringt ein lautes Geräusch das Gemäuer und bringt die Wände zum Beben.
    „D-d-du meine Güte!“, quiekt Ferkel und versteckt sich unterm Tisch, „d-d-die Glocken!“


    Entschlossen, nach dem Rechten zu sehen, ersteige ich die Marmorstufen des Glockenturms. Nur nicht stehen bleiben. Ganz oben sehe ich meine Kollegin Inge an der Glocke hängen. Und wie sie da von links nach rechts baumelt, ist es ein so schöner Anblick, dass ich ihn glatt mit meinem Handy festhalten möchte – auch wenn gar nicht alles aufs Display passt.
    Überhaupt hat man eine gute Aussicht von hier oben. Im Tal vor mir hat die Entscheidungsschlacht der Menschheit begonnen: Die Phalanxen bauen sich auf, die Dragoner stürmen zuhauf los auf den Feind, die Pikeniere stehen geeint. Ein Rebell leistet Widerstand, doch hat er die Lage verkannt und sich an den Rand der feindlichen Linie verrannt. Und alle rufen: „Tod den Monstern, sie alle sollen vergangen sein.“


    Ein plötzlicher Radau von unten entreißt mich dem Schauspiel. Ich stürme die Treppen hinab und finde das reinste Chaos vor: Die Untoten haben die Tore der Kirche aufgerissen, die letzte Bastion der Menschlichkeit droht zu fallen. Während Farbeagle lautstark einen Latte Macchiato verlangt, ist Impoleon bereits vorausgeeilt, um den Zombies einen warmen Empfang zu bereiten.
    In der Tür steht ein junges Mädchen und blickt fasziniert in die Ferne. „Die Gefahr, sie ruft nach mir. Ich liebe das Ungewisse.“
    „Das respektiere ich“, entgegne ich, doch dann nimmt mich schon Fred (93) aus Oregon zur Seite:
    „Zu meiner Zeit haben wir unsere Untoten einfach wieder im Boden verscharrt. Wir hatten ja nichts. Das Holz für unsere selbstgeschnitzten Pfähle mussten wir selber im Wald suchen. Wir hatten ja nichts. Und wenn sie wieder aus dem Boden gekrochen kamen, konnten wir sie nicht einmal mit Weihwasser zurückhalten, denn-“
    Lärm dringt von draußen herein und verschluckt seine Tirade. Die Erde bebt. Es wird Zeit, diesen gottlosen Ort zu verlassen. Ich hole meine Okarina hervor und spiele eine Weise (▲◀▶▲◀▶). Dann reite ich auf meinem Fass in die Nacht hinaus.


    Eilig bahne ich mir meinen Weg durch die Meute der lebenden Toten. Einige von ihnen halten Transparente hoch, auf denen „Freiheit für Irgendwas“ steht. „Erhebet euch“, lautet der Gesang, den sie anstimmen:


    „Zum Spaße erschafftet ihr uns
    Und hieltet es für große Kunst
    Mit der Feder uns zu erstechen
    Und unseren Leben ein End‘ zu bereiten.


    Heute zahlen wir‘s zurück
    Und unsre Existenz wird so bewiesen.
    Wenn kalter Stahl euch durchzückt
    Wird euer Blut bald wie Wasser fließen.“


    Abrupt halte ich an und stürze beinahe von meinem Reittier. Nicht etwa, weil mich der arrhythmische Gesang der Untoten so bezaubert hätte, sondern weil sich vor mir die Erde auftut, ein Riss klafft auf und empor steigt … Sie. Ich höre ihre zarte Stimme, rieche ihr Parfüm. Sie hatte mit meinen Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit tief in meinem Herzen schon immer weitergelebt.
    Doch eh ich mich versehen kann, haben die Untoten meinen Moment der Schwäche ausgenutzt. Sie packen mich, reißen mich hernieder, unter ihnen einer in Uniform, der beileibe noch kein bisschen verwest ist.
    „Heda!“, rufe ich, „Sie sind doch noch überhaupt nicht tot!“
    „Mein Leben nach dem Team Rocket ist eine einzige Lüge“, entgegnet er mir tonlos.
    Ich verstehe. Er ist schon vor langer Zeit gestorben. Innendrin.
    Dann übergebe ich mich der Masse der Untoten, allen voran die Nummer Eins Smitty Werben-Jaggermanjansen. Gleich würden mich seine Zombiekumpels festhalten und an meinen Eingeweiden knabbern. Dann würden sie mein Gehirn aussaugen und den Rest zum Nachtisch essen, wäre da nicht … eine einzige Triangel, die stört. Lauter und lauter wird ihr klirrendes, alles durchdringendes Geräusch – bis ich erwache.


    Behäbig setze ich einen Fuß nach dem anderen vor das Bett. So hatte ich mir mein Mittagsschläfchen nicht vorgestellt, denke ich und erleide fast einen Herzinfarkt, als ich die Uhrzeit erblicke. Ich muss mich beeilen – Yvonne wartet schon auf mich!







  • Hallo Wenlok. (:


    WAS?! Du dachtest, ich würde dir den Kopf abreißen?! Aber wie denn? Meine Arme sind dafür gar nicht geeignet, das wär überhaupt nicht möglich. Als Feurigel verbrenn ich, wenn schon. ;D Doch keine Sorge, wenn’s mir nicht getaugt hätte, hätte ich das in meinem Vote bereits deutlich gemacht.
    (Ich mein, ich war ja selbst sehr kritisch mit meinem Werk „Bibliophil“, da stört mich das nicht, wenn das parodiert wird. Bei anderen Sachen wäre ich vermutlich empfindlicher gewesen.)
    Oh, da bin ich aber erleichtert, dass ich nicht den Eindruck einer bösen Hexe erwecke. Wurde da tatsächlich bissl verunsichert von diesem unfreiwilligem Auftritt. (Wenn man mental eh gerade bissl instabil ist, reagiert man auf so was ja anders.)


    Anyway, nachdem ich dir letztes Mal mit einem „ausführlichen“ Kommi zu einem Wettitext eine Freude machen konnte — hab ich jedenfalls so verstanden — mach ich das heute einfach wieder.
    Here goes!


    'Tis the Season
    Ich find’s ja immer noch wahnsinnig faszinierend, wie du diese ganzen Abgaben hier genommen hast und in ein eigenes großes Werk verwandelt hast. Applaus dafür meinerseits. Ich hab ja nicht viel erkannt, aber einiges schon — vorrangig natürlich mein eigenes Zeug, aber natürlich ist mir auch anderes aufgefallen, was in den letzten Wettbewerben recht prominent war.
    Allein schon der Anfang beißt sich mit dem Titel, fand ich jedenfalls. „Tis the Season“ ist ja eigentlich ein Weihnachtslied — es sei denn, du hast dich damit auf etwas anderes bezogen. Ich kenn’s jetzt nur in dem Zusammenhang und deshalb war der Bruch von diesem Titel und Zombieapokalypse natürlich ziemlich krass. Andererseits ist mir schon im ersten Abschnitt klar geworden, dass du dich auf die Wettisaison beziehst, weswegen der Titel wiederum perfekt passt. Wie schon in meinem Vote angemerkt: ja, es gab dezent zu viele Tote in der ersten Hälfte der Saison. Und ich bekrittel das genauso wie du, weil … why? Ich versteh’s einfach nicht, warum ist der Edge auf einmal so beliebt? Ich kann zwar verstehen, dass man sich mit der Thematik „Tod“ auch mal literarisch auseinandersetzen möchte, aber das war wirklich zu oft. Aber muss wohl der Zeitgeist sein.


    Dein Ich-Erzähler ist also mitten drin in dieser Apokalypse, überall Zombies und rettet sich in die Kirche. Ob das ein klassisches Setting ist, weiß ich nicht, weil ich mich bei Untoten nicht auskenne, aber später passt es ja ganz gut. Natürlich hab ich gleich die Zeile aus meinem Abecedarium erkannt, hab aber auch gemerkt, dass die Charakterisierung nichts mit den Originalfiguren zu tun hat. Ferkel konnte ich nicht so leicht erkennen, aber worauf Pooh hier anspielen soll war mir dann eher klar. Witzig die zwei auf diese Art zu erleben, muss ich schon sagen. Ist ja eh schon ungewöhnlich die zwei in diesem Setting zu erleben, kommen auch noch Impoleon und Farbeagle dazu. Impoleon hab ich hierbei nicht sofort erkannt, Farbeagle dagegen sofort. Schöner Einwurf mit der Mathematik hier, ob das stimmt oder nicht, ich hab keine Ahnung, denn ich hab kein Wort verstanden, wir vertrauen einfach mal der Uni Regensburg! :D Spätestens da hab ich dann auf jeden Fall erkannt, dass hier noch sehr viel mehr kommen wird.
    Interessant ist ja im Grunde, dass du auch deine eigenen Texte hier mit verarbeitet hast, wie eben das Pandir, auch wenn ich es nicht gleich mit der Prinzessin auf der Grindobeere in Verbindung gebracht habe. Irgendwie hatte ich das in dem Moment nicht auf dem Schirm. (An der Stelle: Gratulation für die größte Disku des FF-Bereiches seit langem! Du hast den Stein ins Rollen gebracht — meine Hoffnung auf Veränderung ist allerdings schon lange zu Staub zerfallen.)
    Das Werk von Kiriki hab ich hierbei ganz gut erkannt und es war schon ein krasser Bruch, wenn man das Originalgedicht kennt und dann das, was du hieraus gemacht hast. Ferkel war dann doch wieder „in-Character“, wie man so schön sagt, als er sich vor den Glocken fürchtet. Da hab ich dann schon gedacht, dass jetzt vermutlich das Glockenwerk von Cáithlyn dran kommen wird und siehe da: genauso war’s. Bissl makaber, wenn man sich die Inge da so vorstellt … kein schönes Bild, aber schöner Seitenhieb an die Sensationslust von Schaulustigen, die ja doch noch alles mit dem Handy festhalten müssen. Da wurde mir der Ich-Erzähler dann das erste Mal unsympathisch. Auch wenn ich weiß, dass du damit eigentlich auf die Darstellungsdisku anspielst. ;)
    Die Abgaben zum Videospielwetti waren dann nach der Glockenszene auch schön zusammengemixt, hat mir gefallen. Einzig frag ich mich: welche „Monster“ sind im Zusammenhang der Geschichte gemeint? (Von der Undertale-Anspielung mal abgekoppelt.) Sind in deiner Geschichte jetzt die Lebenden die Monster? Im Grunde ja ein faszinierender Gedankengang, bedenkt man, dass „Lebende“ in der aktuellen Wettisaison eher ungewöhnlich waren, ja, die Autoren diese praktisch selbst zu etwas rares gemacht haben.
    Farbeagle will einen Latte Macchiato — lol. Von meinem Bruder hab ich ja den Ausspruch „ist mir latte macchiato“ anstatt „ist mir wurscht“, weswegen das für mich persönlich auch so wirkte, als würde die ganze Sache total an Farbeagle vorbei gehen. Ah, ignorance is a bliss.
    Vielleicht schau ich zurzeit zu viele Gaming-Videos — binge watching of AVGN und in der ersten Juli-Woche war ja SGDQ — aber das Ganze hat auch bissl so einen Castlevania-Flair. Gerade also du den Fred aus Oregon zitiert hast und die ganzen typischen Dinge aufgeführt hast — Pfähle, Weihwasser — musste ich an Castlevania denken. Auch wenn ich die Games nur aus Videos kenne. Und schon wieder Games, wenn der Ich-Erzähler plötzlich eine Okarina herausholt und auf einem Fass reitet. Dabei musste ich ja nicht an Tolkien denken, sondern eher an den Baron von Münchhausen. Der ist zwar nicht auf einem Fass geritten, dafür auf einer Kanonenkugel — jedenfalls sagt man das, ich kenn den guten Baron nur vom Hörensagen.
    Jetzt am Ende kommt der Part, der wohl besonders kritisch ist, wenn die Untoten „Freiheit für Irgendwas“ auf ihren Transparenten geschrieben haben. Egal, ob man die aktuelle politische Lage oder die Bereichskontroverse als Hintergrund für den Text nehmen will, ich fand es hier passend im Zusammenhang mit den Zombies platziert. Auch das Gedicht kam hierbei schön raus — hier hab ich das Original nicht gekannt bzw. vergessen gehabt — und hat den Untoten damit einiges an Charakter gegeben. Und es ist natürlich auch schöne Kritik, denn ich bin ja auch der Ansicht, dass der Tod nicht unbedingt als Kunst angesehen werden sollte. Aber gut, was weiß ich schon?
    Das Ende deines Textes wird durch „Sie“ erstmal ziemlich verwirrend. Es ist ein bissl arg random, nicht nur wegen der wahllos gesetzten Kursivschreibung. Dummerweise musste ich bei Parfüm — weil es auch noch so kursiv herausstach — gleich an das Buch denken. (Das ich nicht mal gelesen habe, auch hier kenn ich den Spaß nur vom Hörensagen.) Der Mann, der nur innerlich tot ist, aber nicht äußerlich ist hierbei ein ziemlich starkes Bild, wo ich nicht mal sagen würde, dass es parodiert ist. Oder ist gerade das die Parodie? Oh, ich weiß es nicht, jedenfalls wirkt das hier besonders ernst und die darauf folgende Beschreibung, was die Zombies denn alles mit ihren Opfern machen — das meinte ich übrigens mit Brutalität — trägt noch dazu bei den ganzen Text ernsthaft zu machen. Bis dann die Triangel kommt und das Bild zerstört, aber auch den Traum. Und dann erwacht der Ich-Erzähler und ich als Leser dachte mir: okay, was für ein Schabernack ist das jetzt? Da hab ich mich dann wirklich gefreut, dass Yvonne aus meinem ungeliebten Y-Vers hier einen Auftritt fand, der die Sache recht passend abrundet. Aber gut, das sag ja auch ich. xD
    Oh my, ich hab schon wieder palabert als würd ich dafür Geld kriegen. Kurzum: ich mochte deine Abgabe. Sie parodierte eine Menge, aber hatte eben auch diese Kritik drin, die dadurch, dass sie etwas versteckt war, nicht überdeutlich war, aber bei mir jedenfalls ankam. Ob sie auch bei anderen ankam, kann ich dir leider nicht sagen.
    Jedenfalls freu ich mich drauf, mehr von dir zu lesen!

  • Ohje ohje, da will man nur einen kurzen Blick werfen und lässt sich dann doch aus – aber du bist selbst Schuld, @Wenlok Holmes. Komm nun in den Genuss deines ersten Sheommentars!



    (Hinweis: Ich habe das Gedicht so zu kommentieren versucht, als wüsste ich um den persönlichen Hintergrund nicht. Sonst kann ich sowas einfach nicht^^“



    Dieses Werk deprimiert mich. Aus emotionaler Sicht ist das weniger gut, aber es zeigt auch etwas anderes: Nämlich, dass hier verdammt gut verstanden wurde, Emotionen auszudrücken und vor allem an den Leser weiterzugeben. Das ist ein wichtiges Kunsthandwerkszeug, das sage ich immer wieder, das gute Autoren auszeichnet.



    Ich möchte aber nicht mehr allzu viel hinzufügen – die WoS im Spoiler sagt denke ich genug aus. Ich mag es, wenn man so viel interpretieren kann (wenn es die Verschriftlichung auch deutlich anstrengender macht), auch, wenn ich längst nicht alles gesagt habe, was man hätte sagen können. Tut mir Leid, aber ich denke, damit erschlage ich fürs erste zu Genüge.



    Man liest sich,


    ~ Sheo

  • Dieses Topic lebt noch! Unglaublich aber wahr, ich weiß. Leider ist mir in der zweiten Hälfte dieses Jahres ein bisschen die Freude am Schreiben und ebenso am Archivieren verflogen, trotzdem sind noch einige Werke entstanden, die durchaus einen Platz hier verdienen.
    Ob mir nebenher noch große Re-Kommis gelingen, vermag ich nicht zu versprechen, aber zumindest sollen im Großen und Ganzen wie immer auch die Meinungen derer, die sich die Mühe gemacht haben, sie niederzuschreiben, abgebildet werden.


    Den Anfang dieser Archivierungsaktion macht einer meiner größeren Erfolge des vergangenen Jahres aus dem Versanfänge-Wettbewerb, den ich sogar gewonnen habe. Es ging darum, ein Akrostichon oder ein Abecedarium zu schreiben, also Gedichte, bei denen die Anfangsbuchstaben der Verse entweder ein Wort ergeben oder alphabetisch angeordnet sind. Ich habe mich für Letzteres entschieden und mir zudem aufgetragen, alle Buchstaben des Alphabets zu verwenden. Entstanden ist dabei eine Playlist, denn Musik-Dateien sind sicher etwas, das (zumidnest auf meiner Festplatte) alphabetisch sortiert wird.
    (Die Darstellung hier weicht übrigens leicht vom Wettbewerb ab, wo ich sie aus Regelgründen etwas anpassen musste.)




     Playlist

    Always on My Mind – Elvis Presley
    Baby, Come Back – The Equals
    Can't Get You Out of My Head – Kylie Minogue
    Don't Go Breaking My Heart – Elton John & Kiki Dee


    Everytime We Touch – Cascada
    Fairytale – Alexander Rybak
    Girl You Know It's True – Milli Vanilli
    How Can I Tell You – Cat Stevens


    I'm Yours – Jason Mraz
    Just Help Yourself – Tom Jones
    Kiss Me – The Cranberries
    Light My Fire – The Doors


    Make Me Lose Control – Eric Carmen
    Nobody Does It Better – Carly Simon
    One More Time – Daft Punk
    Please Please Me – The Beatles


    Queen of Hearts – Juice Newton
    Red Blooded Woman – Kylie Minogue
    Sexbomb – Tom Jones & Mousse T.
    Tonight, You Belong To Me – Patience and Prudence


    Until You Come Back to Me (That's What I'm Gonna Do) – Aretha Franklin
    Video Girl – Jonas Brothers
    Wish You Were Here – Pink Floyd
    X Marks the Spot – Coldplay


    You Make It Real – James Morrison
    Zeroes and Ones – Jesus Jones




  • Hier mein Beitrag aus dem Wettbewerb zum Sonnen-Drabble. Konnte dort leider nur Platz 14 von 16 erreichen, mag den Text aber eigentlich sehr gern (wenn es gerade mal so viele Votes gibt wie Teilnehmer, ist die Aussagekraft des Ergebnisses ja nun ohnehin mindestens fraglich). Nur Drabbles werden wohl nie meine besten Freunde werden. Dann lieber Haikus.




     Sonnenstrahlen

    Die Sonne ist viereinhalb Milliarden Jahre alt und ist hundertfünfzig Millionen Kilometer von uns entfernt. Ihre Strahlen brauchen achteinhalb Minuten, um die Erde zu erreichen, und spenden Wärme, Licht und Leben. Für noch weitere viereinhalb Milliarden Jahre. Danach schwillt das Gestirn zum Roten Riesen heran, verschluckt den von ihm genährten Planeten und verglüht. Aber dir kann das egal sein. Du bist dann schon lange tot. Denn auch du verglühst. Nur eben früher. Und der Sonne wird das egal sein. In viereinhalb Milliarden Jahren sieht sie noch viele Menschen. Aber wäre es nicht schön, wenn dein Ableben irgendjemanden stören würde?




  • © O-mega
    Α


    Da Drabbles so schön kurz sind, werde ich dir auf dem Weg zur Schule mal eine Kritik zu Sonnenstrahlen dalassen...


    Erstmal muss ich die Kernthematik als sehr schön herausgesucht betiteln, die Antithetik der Überschrift (positive Assoziation) und des Inhaltes (negative Assoziation) fällt relativ schnell auf und hinterlässt einen Gedanken daran.
    Beispielsweise die Alliteration bei Licht und Leben klingt in der Lesung sehr schön, sowas wird oft auch unterbewusst verwendet, ist aber definitiv etwas, was man in solchen Phrasen öfter benutzen kann.
    Ich denke bei der Phrase "Denn auch du verglühst." wolltest du eigentlich nur füllen, aber ich kann den Zusammenhang nur sehr schwer mit dem Rest vereinbaren, ob das Verlassen der Seele als Verglühen bezeichnet wird? Was wahrscheinlich insbesondere mich stört, weil Satzzeichen ein entscheidender Kontent meiner Gedichte sind, ist dass du auch schon zu Beginn deine Sätze sehr oft durch Punkte abhackst, weshalb Lesepausen entstehen die erstmal total fehl am Platz erscheinen.


    Grüße :blush:


    Ω
    Dieser Inhalt ist nur in Verbindung mit den zugehörigen Rechtschreibfehlern erhältlich

  • Hallo @O-mega und danke für deinen Kommentar.
    Ich möchte daraus auf einen Aspekt eingehen:

    Ich denke bei der Phrase "Denn auch du verglühst." wolltest du eigentlich nur füllen, aber ich kann den Zusammenhang nur sehr schwer mit dem Rest vereinbaren, ob das Verlassen der Seele als Verglühen bezeichnet wird?

    Finde ich schwierig als Filler zu betrachten, da dieser Satz eigentlich Dreh- und Angelpunkt des Texts ist (mir ist klar, dass ein Konstrukt aus Subjekt, Prädikat und Objekt in deinem Genre schon mindestens zwei Filler enthält, aber das ist ja nicht generell übertragbar obvs). Vielmehr gelingt hier glaube ich der Übergang von der einen Ebene auf die andere nicht. Vielleicht war ich etwas zu betriebsblind, da der Text ursprüngliuch mal eine Passage enthielt, die so in die Richtung ging "wir sind alle Sonnen für jemanden" - vielleicht hätte man das weiterverfolgen sollen. So im Nachhinein, wie der Text da jetzt steht würde ich vielleicht sagen, dass Anführungszeichen helfen könnten? Dadurch, dass die Metapher nicht aufzugehen scheint, könnte man sie schwächen und vielleicht würde der Übergang dann besser gelingen.
    Recht hat du jedenfalls damit, dass dieser Dreh- und Angelpunkt nicht aufgegangen ist, aber ich glaube gerade deshalb werden Drabbles und ich keine guten Freunde werden - zu unflexibel.

  • So, der Achivierzug fährt weiter und begibt sich jetzt auf relativ spannendes Terrain: die BBO 2017.
    Das Ding war ja ... n Ding. Einen Post weiter werden wir uns damit noch eine Meta-Ebene höher befassen, jetzt gerade gehts aber erstmal um die reine Kunst, denn bei der BBO sind durchaus interessante Werke entstanden.
    Wir fangen an mit der ersten Runde, da ging es um das Thema Wanderlust aus der ersten Fanwork-Runde!




     Zeit, aufzubrechen

    Das Wandern ist des Trainers Lust, das weiß hier jedes Kind
    Im Alter von zehn Jahr’n geht’s los, drum zieh ich mir geschwind
    Die Turbotreter an die Füß’, der Weg wird heute weit
    Das frühe Taubsi fängt den Wurm, es wird nun für mich Zeit.


    Im Frühtau frisch ins hohe Gras, da ruft mich einer: „Halt!“
    Es steht Professor Eich vor mir – (Mann, ist der vielleicht alt …)
    „Da draußen lauern Pokémon, sei lieber auf der Hut,
    Du brauchst ’nen Partner für den Kampf, nur dann wird alles gut.


    Gefährlich ist’s allein zu geh’n, nimm dies“, sagt er und reicht
    ’nen Pokéball mir in die Hand, „So wird die Reise leicht.
    Und nun folg mir in mein Labor, ich will dir etwas geben
    Den Jungen hier, den kennst du schon, sogar dein ganzes Leben


    Es ist mein Enkel … äh … sag schnell, wie hieß er denn nochmal?“
    Ich flüster es dem Greis ins Ohr und grinse triumphal.
    „Ach, Dödel war sein Name, stimmt, es lag mir auf der Zunge!“
    Dann schaut er mich ernst an und fragt: „Bist Mädchen oder Junge?“


    Er deutet auf den Tisch und spricht: „Seht her, der Pokédex,
    Ein Lexikon der Pokémon, der Inhalt recht komplex.
    Er ist mein ganzes Lebenswerk, ihn zu kreier’n war schwer.“
    (Wenn so viel Arbeit darin steckt, warum ist er dann … leer?)


    Der Alte ist wohl ganz senil, hier stehend komm ich nie ans Ziel!
    Ich will die Welt jetzt endlich seh’n, es wird echt Zeit für mich zu geh’n!
    Hier gibt es nichts mehr, was mich hält, heut Route Eins – morgen die Welt!


    Und so beginnt die Reise mein, das Ziel: Pokémon-Meister sein!
    Ich zieh nun los, die Mons zu jagen, und hör noch den Professor sagen
    „Leb deinen Traum, auf, auf, nur zu! Auch ich war früher so wie du.“




  • Ja, die BBO. Das war schon so eine Sache. Besonders im Fanwork-Bereich. Man wollte meinen, wenn alle Teilnehmer voten und ihre Votes auch noch vergütet bekommen, gibt jeder seine Stimme nach bestem Wissen und Gewissen ab. Nicht etwa zu seinem eigenen Vorteil. Und schon gar niemals würde es passieren, eine Person Votes für ihr gesamtes Team einfach vorformulieren würde, damit man am Ende einen möglichst fetten Punktebonus kassieren kann. Wo kämen wir da auch hin??
    Und trotzdem entstand doch recht früh der Eindruck, einige würden es mit der Fairness hier nicht ganz so ernst nehmen. Komisch. Und schmerzhaft. Für all jene nämlich, die tatsächlich Mühe und Arbeit in ihre Abgaben gesteckt hatten und sich nun einem Sturm absolut unqualifizierter, absichtlich verdrehter, teils gar hämischer Kommentare ausgesetzt sehen mussten. Und natürlich … durfte ich da nicht fehlen! Auf der Welle der Enthemmung reitend setzte auch ich zu einem Kommentar in der FF-Runde an, der seinesgleichen suchte. Irgendwie wurde der dann aber gelöscht – vielleicht, weil er einem Mod nicht gefallen hat (vielleicht war gerade Erdbeerwoche :thinking: ) Ich musste ihn dann nochmal neu schreiben. Aber das habe ich natürlich gerne getan, denn besonders die direkt betroffenen Autoren hatten meine Fachmeinung ja durchaus verdient.


    Und bevor es jetzt ans Eingemachte geht, hier noch ein Hinweis für alle Spezialisten, die es bisher nicht mitgekriegt haben: :achtung:


    Es folgt:

     Ein Vote wie jeder andere …
    (Die behandelten Werke können hier eingesehen werden - das Gedicht aus dem Vorpost ist übrigens Abgabe 9)


    Abgabe 1 - 3 Punkte
    Möwengeier. Ich hier als vorbildlicher Vertreter der biologischen Verträglichkeit erstmal auf Google gegangen, weil „vielleicht gibt’s die ja wirklich!?“

    Need I say more?
    Jedenfalls stehen die sehr symptomatisch für das, was mich an dieser Abgabe stört: Sie ist mir zu edgy. Zu viel weh und ach wie die Seele doch schmerzt. Das wollte ich nach anderthalb Strophen dann auch nicht mehr lesen und somit erschöpft sich meine Meinung dazu auch.


    Abgabe 2 - 3 Punkte
    de.wikipedia.org/wiki/Metrum - würde ich mich mal einlesen.
    Ansonsten: Was ist denn das bitte für ne „ich bin 80 und alles ist scheiße“-Mentalität? Wandern geht gar nicht, aber Leute, die es machen, gehen auch nicht, weil die schauen dabei nur auf ihre Handys. Weißte, ich hab letztes Jahr Pokémon Go gespielt und mir am Ende trotzdem gedacht „Yay, ich war draußen“. Was ich dabei tue, ist doch meine Sache? Aber Pseudosozialkritik ohne Konstruktive Ansätze eignet sich ja immer gut, um so ne unreflektierte Besserwisser-Schiene zu fahren – irgendwer wird’s einem schon abkaufen.


    Abgabe 3 - 0 Punkte
    bewegt‘ auf Weg – fängt gut an :ok_hand: Und wenn man schon irgendwo Apostrophe reinknallt, damit Silben wegfallen, sollte das dem Metrum vielleicht auch zuträglich sein, oder? :thinking: #tryhard
    Inhaltlich fand ich dieses Gedicht unnötig lang und inhaltsarm. Ich weiß auch nach gefühlten 80 Strophen nicht so wirklich, was das Ganze von mir wollte, geschweige denn was es eigentlich mit dem Thema zu tun hatte. Empfehle, nächstes Mal vielleicht auch auf den Punkt zu kommen.


    Abgabe 4 - 3 Punkte
    Habe gelernt, dass das Wort „Wanderin“ existiert – schön! Und dann geht’s los: Warum führt dein Weg in die beschwerlichen Sohlen? Und warum wurde ein AAXY-Reimschema gewählt? Welcher Funktion dient das? Und wo genau geht es hier um Wanderlust? Und was ist die Aussage dieses edgy Geschwurbels? Ich meine „bla bla,
    meine Seele ist so schwarz“ – good for you, und? Fragen über Fragen.


    Abgabe 5 - 0 Punkte
    Immerhin hatte ich nicht gleich nach 2 Versen was zu beanstanden. Erst bei „ein Kies“. Es gibt keinen einen Kies. Es ist immer der Kies, weil das ein Sammelbegriff ist für eine Menge von Kieselsteinen. Mich verwirrt außerdem das Gottesverständnis dieser Abgabe.


    Abgabe 6 - 4 Punkte
    Edge, edge, edge. Wie alt ist der Verfasser? 13?


    Abgabe 7 - 0 Punkte
    Wanderschafte? Sind das Schafte, in denen man wadert? Pro-Tipp „will ich NUN ziehen“, zack, eine Silbe mehr. Etwas schwach die Pointe, die ich irgendwie auch mehrfach lesen musste, um zu verstehen, was da nun eigentlich passiert. Aber immerhin das Thema ist definitiv eingehalten worden.


    Abgabe 8 - 1 Punkt
    Ich suche Zuflucht vorm Regen in einem Buchladen, nur um ein paar Bücher zu kaufen und dann wieder zu gehen? Die Idee mag ganz nett sein (auch wenn die Quellenangaben natürlich die Verse zerreißen, aber der Rahmen erschließt sich mir irgendwie so gar nicht. Da wird diese ganze Situation am Anfang aufgebaut, die mit der eigentlichen Pointe und dem Punkt des Gedichts nichts zu tun hat. Mir scheint als seien da zwei Geschichten aneinander vorbei geschrieben worden.


    Abgabe 9 - 0 Punkte
    Stimme hier total mit den Vorvotern überein: Alexandriner machen einfach nur traurig. Professor Eich-Memes sind nichtmal mehr auf 9gag lustig und einige dieser Reime gehen überhaupt nicht. Und warum kann hier niemand ein einheitliches Strophenschema aufrechterhalten?


    Abgabe 10 - 4 Punkte
    Ist das tatsächlich ein Gedicht aus der Sicht eines Laubblatts?


    Abgabe 11 - 1 Punkt
    Handwerklich sauber (oder zumindest ohne auffällige Schnitzer) liest sich das Gedicht recht zügig runter, bricht dann aber gefühlt sehr abrupt und enttäuschend ab. Das Fazit ist so eine Plattitüde und was so toll daran ist, allein an einem fremden Ort in einem Café zu sitzen hab ich auch noch nicht verstanden.


    Abgabe 12 - 4 Punkte
    Edge, komisches Reimschema und null Themenbezug. Good job.


     … und hier die „überarbeitete“ Version
    Habe gehört, manche weinen sich sich wegen meines Votes in den Schlaf, wieder andere werden darum gebracht, weil sie nicht nachvollziehen können, wie die Punktverteilung zustande kommt. Deshalb habe ich mir noch einmal ganz profimäßig bei einigen Vorvotern angeschaut, wie es richtig gemacht wird. Jetzt sollte nichts schief gehen!


    Abgabe 1 - 3 Punkte
    + Ich mag das Meer.
    - Möwen sind keine Aasfresser.


    Abgabe 2 - 3 Punkte
    + Ich bin auch gerne mit dem Handy draußen unterwegs.
    - Das Metrum war jetzt nicht so toll.


    Abgabe 3 - 0 Punkte
    + Es sollte mehr Abgaben mit Handys geben.
    - Das Abgabenthema wurde trotz langer Ausschweifungen verfehlt.


    Abgabe 4 - 3 Punkte
    + Habe ein neues Wort gelernt.
    - Das Reimschema verwirrt mich.


    Abgabe 5 - 0 Punkte
    + Ich mochte die erste Strophe sehr gern.
    - Ich finde, religiöse Themen gehören hier nicht hin.


    Abgabe 6 - 4 Punkte
    + Riddi fresher innerer Monolog.
    - Zu viele Zeilenumbrüche.


    Abgabe 7 - 0 Punkte
    + Das Thema ist gut eingehalten worden.
    - Die "Pointe" des Gedichts ist schwach.


    Abgabe 8 - 1 Punkt
    + Die Bücher haben mir das Gefühl von Gemütlichkeit vermittelt.
    - Das Gedicht bedrückt mich.


    Abgabe 9 - 0 Punkte
    + Eich-Memes.
    - Ich kannte die ganzen Eich-Memes schon von 9gag.


    Abgabe 10 - 4 Punkte
    + Es ist ein Gedicht aus der Sicht eines Laubblatts.
    - Es ist ein Gedicht aus der Sicht eines Laubblatts.


    Agave 11 - 1 Punkt
    + Das Gedicht ist handwerklich sauber gearbeitet.
    - Es endet auf einer Plattitüde.


    Abgabe 12 - 4 Punkte
    + Interessante Wahl beim Reimschema.
    - Der Themenbezug ist nicht erkennbar.


    Damit sollten ja alle Fragen beseitigt sein, oder?