[Anti-Guide] Mary Sue und Gary Stu - die eigentlich perfekte Hauptfigur

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  • Konnichi wa und Mettwurst Loide, macht es euch in eurem jabbanischen Badezimmer gemütlich, für einen kleinen Guide, wie man Dinge vielleicht nicht so unbedingt umsetzen sollte. Ein großes Problemfeld im Characterbuilding, dem Erschaffen von Charaktere in fiktionalen Werken, ist nämlich das der Mary Sue. Was das ist? Das erfahrt ihr in diesen 7 Punkten, beginnend mit Teil 1-4!


    Mehr zum Characterbuilding erfahrt ihr in diesem Tutorial von @Namine !



    Mary Sue und Gary Stu


    Ihr wollt eine Geschichte schreiben, euch fehlt aber noch das entscheidende Glied der Kette? Ausgerechnet eure Hauptfigur, euer Protagonist? Das ist nichts Ungewöhnliches, dauert das feine Ausarbeiten eines Hauptcharakters doch mituneter sehr sehr lang und erstreckt sich sogar manchmal über viele Kapitel des Beginns, bis ihr euren Helden gefunden habt! Der leserliche Begleiter in eurem ganzen Epos, mit dem man sich nicht nur identifzieren möchte, sondern ihn auch lieben lernen soll! Im Idealfall natürlich - und wenn das Wort Idealfall erwähnt wird, dann ist auch seltsamerweise der Begriff der Mary Sue oder des Gary Stu nicht weit. Die Personifizierung der Makellosigkeit und des Heldentums:



    Definition in der deutschsprachigen Wikipedia:
    "Mary Sue ist eine abwertende Bezeichnung für eine weibliche und oft sehr junge Protagonistin, die mit höchst idealisierten Zügen und Charaktereigenschaften dargestellt wird. Sie vertritt moderne Ansichten und zieht in der Handlung das Interesse aller anderen Figuren auf sich. Dieses Phänomen, das vor allem durch Fan-Fiction zu Büchern und Filmen bekannt geworden ist, findet sich immer häufiger in aktuellen Filmen und Videospielen wieder. Auch in Rollenspielen ist dieser Begriff sehr beliebt geworden.
    Es wird oft unterstellt, dass es sich bei einer Mary Sue um eine stark geschönte Version der Autorin handelt, etwa mit perfektem Körper, Reichtum oder einem großen Freundeskreis, die dann als neue Hauptfigur stark die Handlung beeinflusst und die übrigen Figuren in die Unterstützerrolle drängt."
    [Die männliche Variante wird oft auch Gary Stu oder Marty Stu genannt, der Begriff Mary Sue kann aber auch unisex benutzt werden]



    Warnung: Ab hier beginnen Ironie (イル二 Iruni) und Sarkasmus (サルカスム Sarkasmu). Alle beteiligten Personen haben sich freiwillig und gegen ein Honorar dieser Sache verschrieben. Ohne ein Verständnis dafür könnten einige Leser etwas falsch verstehen - oder dachtet ihr, dass die Begriffe auf Japanisch wirklich so heißen? Lel als ob. Was ich euch jedoch vorstellen werde, sind immer die Extremfälle. Die existieren sehr wohl, aber es gibt auch viele dezent harmlosere Abstufungen, die aber trotzdem ungemein aufs Gemüt schlagen können.




    I. Der Beginn:


    Irgendwo müssen wir anfangen, und das geht am Besten beim Aussehen und beim Namen. An Gedenken an mittlerweile international bekannte Protagonisten und Helden wie Naruto oder Sailor Moon, habe ich mich für eine Heldin mit blondem Haar und blauen Augen entschieden - da kann man als Hauptfigur nie etwas verkehrt machen, denn blonde und blauäugige Charaktere sind schließlich immer gute Menschen mit ehrbaren Idealen!
    Dafür nehmen wir einfach meine Marie-Noelle aus Mischblut (Bzw. dieser Kurzgeschichte, da Mischblut auf dem BB nicht veröffentlicht wurde) und machen aus ihr nun einfach eine Marie-Sue. x)


    *Marie wird auf einen Stuhl gesetzt*
    Marie: ô.o"

    Der nächste Schritt wäre es, unsere Hauptfigur äußerlich zu perfektionieren. Schließlich müssen wir dafür sorgen, dass ihr nicht nur das andere, sondern das eigene Geschlecht permanent verfällt.
    Outfit: Sexy genug. ;D Alternativ geht natürlich auch ein Microrock statt einem Minirock, oder für einen Herrn einfach mal das komplette Fehlen eines Oberteils.
    Größe: 1,64 cm. Winzig. Für eine Mary Sue vielleicht noch ganz süß, aber generell gilt, groß und schlank, wie ein Model - für einen Gary Stu ist der perfekte Körper allerdings schon nahezu ein Muss! Was sagt ihr? Eure Geschichte spielt in der Vergangenheit und die Menschen waren dort kleiner? 50.000 Liegestützen, ihr Pisser. Alternativ können auch bestimmte andere Körperteile gestreckt werden!
    *Plötzlich wächst Marie um 13 cm*
    Marie: Wieso entwickle ich mich jetzt zu Girafarig? Ich habe mich vorher wohl gefühlt ...

    Duuu, meine liebe Marie, sollst dich gar nicht wohlfühlen! Du hast dein Wohl unter das Gesamtbild der Geschichte zu stellen!
    Marie: Leck mich doch ...
    Und somit kommen wir fließend zum nächsten Punkt. Moment - eins fehlt noch. Bezüglich der Abstammung eures Charakters sind euch keine Grenzen gesetzt, aber Blaublütig gilt eindeutig als favorisiert. Eure eigene kleine Disney-Prinzessin.
    *Marie ist plötzlich die Tochter von Jérôme, König von Frankreich und Rea, Leibgarde der asiatischen Sphinxen*
    Marie: Wie kann ich mit meinem Aussehen halb Asiatin sein? Ich meine, Elaine ist auch blond, aber nur noch 1/4 Asiatin mit immerhin dunklem Teint und so, aber bei mir ist das echt unglaubwürdig!
    *Marie bekommt ein Bild von Naruto und Sailor Moon hochgehalten, plötzlich wachsen ihr Engelsflügel*
    Marie: Whatever ... <_<"

    Keine Verwandtschaftsbeziehung ist unlogisch genug für eure Heldenfigur, wenn sie ihrer Großartigkeit irgendwie Ausdruck verleihen kann. Außerdem kann es helfen, warum ausgerechnet SIE die Auserwählte ist, die die Endgegner bezwingen soll. Denn sonst hätte Marie ja womöglich gar nichts mit der wilden Sphinxenkaiserin zu tun! Und als Halb-Engel mit random Rassenspielerei ist das Ganze noch ein gutes Stück fancier!




    II. Ein Heldencharakter:


    Eure Mary Sue ist perfekt. Das glanzvollste Wesen, das am Himmel kreist. Wie ein Adler, oder noch besser, ein Ho-Oh. Charakterische Mängel, die eine Mary Sue in ihrer Perfektheit einschränken könnten? Weg. Da-mit. Sofort! Von wegen, dass man sich mit Charakteren identifizieren kann, die die selben Fehler wie der gemeine Leser besitzen! Es geht erst einmal immer um euch und viele Mary Sues und Gary Stus sind oftmals eine Heroisierung des Autors - von euch! Radiert all eure Fehler und Unzulänglichkeiten weg!
    Marie: *Prankt Yomi mit einem Klingelstreich. Als eine Wache sie bermerkt, zwinkert sie dem Mann frisky zu, säuselt in einer zuckersüßen Stimme und dreht eine Strähne ihres goldenen Haares in ihren Fingern, drückt ihm ihre Reize förmlich auf. Kleiner, gerissener, durchtriebener Succubus! Dabei wollte sie doch nur gleich drinnen sitzen und sich von Yomi ohne Bezahlung bewirten lassen und sich faul auf dem Kanapé zu wälzen, bevor sie erneut ziellos in Frankreich umherirrt und in eine Kirche und Bibliothek nach der anderen einbricht, um ohne amtliche Erlaubnis nach potentiellen Schätzen zu schnüffeln - und wer sie nervt, bekommt schon mal das ein oder andere unflätige Wort an den Kopf zu hören, klar, dass sie bei den kirchlichen Würdenträgern nicht gerade beliebt ist.*
    Marie: Das klingt sowas von nach mir. ^_^

    Eine Mary Sue ist kein Bad Girl. Sie hat keine Kanten. Und eine Marie Sue wird das auch nicht haben. Faulheit? Eine Marie Sue ist 24/7 selbstlos die Welt am retten. Unhöfliches Benehmen? Gibt's nicht. Frisky Flirting? Überflüssig - die Wache würde ihr schon beim ersten Augenkontakt für alle Ewigkeiten verfallen. Straftaten? Ja, gibt es, aber es sind dann a) keine Straftaten, b) ist sich Marie Sue nicht bewusst, dass es Straftaten wären, und c) alle anderen Charaktere auch nicht, um Gegenteil, denn d) ein guter Charakter unterstützt diese "Verfehlungen", da es ja in ihrem Weltbild keine sind! Egoismus? Bitch please. Eine Mary Sue opfert alles ihrer Heldenrolle!
    *Maries kleinen charakterlichen Schwächen sind plötzlich wie weggeblasen! Sie arbeitet bei zwei karitativen Einrichtungen gleichzeitig, und das ohne Lohn, hat stets ein Lächeln aufgesetzt und weist Sünder aller Art auf deren unlautere Taten hin, Jesus-Style! Eingehüllt von ihrem Charisma, verfällt selbstverständlich die Möglichkeit, sie zu ignorieren und sich gegen sie aufzulehnen - wäre ja nicht richtig!*
    Marie: Das klingt sowas nach ... einem verdammten Schleimscheißer? Dx
    *Marie werden die Schimpfwörter abgedreht*
    Marie: Ach Flickenteppich! q_q

    Wie ihr seht überzeugt die Marie Sue nicht nur durch ihr glanzvolles Äußeres, das ihr von sämtlichen Menschen- und Tiergruppen Anerkennung und Liebe entgegen bringt, sondern auch durch ihre heldenhafte Seele und ihren bewundernswerten Charakter. Jeder möchte gerne so sein wie sie und macht darin innerhalb der Geschichte keinen Hehl darauf, je öfter, desto besser! Und noch besser als direktes Lob ist natürlich das, was hinter ihrem Rücken ausgegeben wird, das wertet sie noch viel mehr auf! Wo wir doch bei anderen Charakteren sind ...




    III. Entscheidungen eines Tausendsassas:



    Eine Mary Sue zeichnet sich dadurch aus, dass sie in allem, aber auch wirklich allem die richtige Entscheidung fällt. Versagen oder Scheitern kennt sie nicht, im ersten Anlauf schafft sie mühelos, einen fünf Tonnen schweren Laster auf ihrem kleinen Finger zu jonglieren. Diese Fähigkeiten hat sie sich nicht durch mühevolle, harte Arbeit und ausdauerndes Training erworben, sondern sie sind ihr durch Geburt göttlich zugeflogen - gaaanz wichtig.
    Marie: Hehe, wisst ihr noch, wo ich in der Pâtisserie Bouillante mal zu viel Rotwein getrunken habe und dann in das noch nicht fertig gelierte Aspik geklettert bin? Am Ende war ich in einem Block aus Gelatine eingefroren. ^^" Uuuuum ... uuund ... dann ist mir mal was angebrannt, ich habe Yomis Kittel ruiniert, Gläser umgeschmissen, tjaaa ...
    *Marie verliert plötzlich die Fähigkeit, zu reden.*
    Marie: >:X

    Stopp. Unfälle? Redest du gerade von Unfällen? Von Missgeschicken? Oder möglicherweise von Dingen, in denen eine Marie Sue einfach kein Talent besitzt, weil sie eben in anderen Bereichen stärker und talentierter ist? Eine Marie Sue kann Bogenschießen, Reiten, 14 Fremdsprachen, 6 Schriftsysteme, Kochen, Backen, Schwertkampf, ist zudem bewandert in den Bereichen Physik, Medizin und Astrologie. Auch das Treffen von Entscheidungen führt dazu - selbst wenn diese mal negative Konsequenzen haben sollTEN. Im Konjunktiv! Dann ist jemand anders schuld, ganz einfach.
    Es existiert keine andere Koryphäe, die sich jahrelang auf etwas spezialisiert hat - die auch nur ansatzweise in eine Mentorenrolle für unsere Marie Sue steigen könnte, denn dafür ist unser Schätzchen bereits viel zu bewandert mit ihren jungen, knackigen 18 Jahren.
    Marie: 19. Ich bin 19.
    19 ist auch okay. Hauptsache jung und schön.
    Yomi: *Grübelt über eine hoch-komplexe Formel aus dem Bereich der Physik. Würde sie dieses eine, fehlende Glied ersetzen, könnte die Wissenschaftlerin endlich ihr Projekt einer neuen, viel effektiveren Brückenform in Angriff nehmen*
    Marie: *Kommt rein und liest sich Yomis Notizen kurz durch - sie hatte nie Erfahrung mit dieser Wissenschaftsrichtung, was sie als Schatzsucherin auch nicht wirklich brauchte* Yoooomiiii? Du musst das Vorzeichen und den Nenner vertauschen, glaube ich. Dann müsste es stimmen. ^^
    Yomi: Waaas? O_O Ich sitze als anerkannte Architektin wochenlang hier dran und du platzt einfach rein und erkennst das Prinzip auf Anhieb? *reibt sich verwundert die Augen* Ich muss träumen ...

    Oh nein. Das ist nicht etwa surreal. Das ist die Kraft der Marie Sue, meine süße Yomi. Eure Reisegruppe könnt ihr durch diesen ungeheuren Vorteil völlig beliebig zusammen stellen. Eine hitzegewöhnte Sphinx für einen Kampf in der Wüste? Eine Yuki-Onna als wertvolle Bündnispartnerin in kalten Arealen? Eine Figur mit medizinischer Fachkenntnis aufgrund abgeschlossener Ausbildung als Arzt oder Ärztin für einen gefährlichen Ausflug in einen Tropendschungel? Ach was! Scheißt drauf! Nehmt lieber den Love Interest eurer Mary Sue oder eures Gary Stu in die Party auf, auch wenn es absolut keinen Sinn in dieser Situation machen würde, Hauptsache es gibt romantische Action!




    IV. Beziehungen und Interaktionen:


    Ein Gary Stu ist erst einmal, auf soziale Interaktionen heruntergebrochen, ein heiß begehrter Bachelor, eine Mary Sue eine heiß begehrte Bachelorette. Love Interests in beiden Geschlechtern, die ihnen treu ergeben sind, sowie zahllose NPCs, die völlig Hin und Weg von eurem Spatzerl sind.
    Marie: Bei mir ist das immerhin sowieso realistisch, denn ich bin ne Hübsche. :3
    *Sphinxenprinzessin Kagayaku neben dransetz. Schwarze Haare, gebräunte Haut, feine Gesichtszüge, atemberaubende Beine und ein süßer Po. Auch eine Schönheit, nur sie ist ein anderer Typ.*
    Kagayaku: Miau. .3. Hey Marie~
    Dieter Bohlen: Hmmm ... beide sind zwei hübsche Miezen, aber da ich schon immer auf exotische, dunkle Schönheiten stehe, entscheide ich mich für Kagy!
    Dieter. DIETER! Nochmal neu, bitte. Eine Präferenz eines bestimmten Typen setzt bei einem waschechten Protagonisten aus! Wie kann man das denn nicht wissen? Jeder, ich betone es noch einmal, jeder, und vor allem die Reichen und Schönen, sind geradezu begeistert!
    Dieter Bohlen: *seufz* Hmmm, eigentlich finde ich gebräunte Ladies schon geiler, wie man in der Lore auch immer wieder verfolgen kann, aber hier ist Marie für mich die klare Siegerin, denn sie ist die Protagonistin und damit rundum perfekt!

    Geht doch. Aber Kagayaku, hast du nicht etwas vergessen? Gerade du als Adlige und natürliche Schönheit solltest doch eigentlich wissen, dass du dich dem Charme einer Marie Sue nicht entziehen kannst!
    Kagayaku: Sie ist süß, aber ... uuungh. *eyeroll* Miau. .3. H-hey ... Mariiie~ o///o ... Gyu ... *blush* >///<
    Marie: ô.ô Kawaii ...
    Kagayaku: *neigt schüchtern ihren Kopf, als sie Marie ein kleines Geschenk überreicht* M-Mademoiselle Marie? Ich habe hier etwas für Euch, dass Euch vielleicht behilflich sein kann! ((Kagayaku: o_o" Ach fagyu!))
    Marie: Ooooh cool! Eine Schatzkarte der antiken Tempel von Meteora! Nur ausgewählten Personen wird dieses Wissen zuteil! Na das ist aber ein echt schönes Geschenk! x3

    Wie von selbst beschenken die anderen Charaktere unsere Marie Sue und ordnen sich dieser unter. Sie ist der Mittelpunkt eurer Geschichte und noch viel mehr der Mittelpunkt des Lebens jedes einzelnen guten und neutralen Charakters, egal welchen Ranges oder welcher Relevanz innerhalb eurer Story. Sie würden ja fast schon über Leichen gehen, um mit Marie Sue befreundet zu sein. Wo wir schon mal bei Leichen sind ... aber dazu mehr im zweiten Teil.

  • Das letzte Mal haben wir uns damit beschäftigt, was eine Mary Sue oder ein Gary Stu ist, wie man sie erstellt und was sie auszeichnet. Ebenso haben wir uns angeschauen, welche Stellung und welches Ansehen sie in eurem fiktionalen Universum genießen. Doch was macht eurer Protagonist mit den herausragenden Fähigkeiten, die ihm durch Gottes Gnaden zu eigen sind? Das werden wir uns im zweiten und letzten Teil des Tutorials vor Augen führen.



    Mary Sue und Gary Stu


    V. Schwarzweiß-Malerei:


    Ihr hattet schon von Anfang an Schwierigkeiten, Definitionen für Gut, Böse und Neutral festzulegen sowie verschiedene Grautöne und Schattierungen zu skizzieren? Freut euch, atmet erleichtert auf - man kann es sich so unglaublich leicht machen. Zuerst, stattet eure Hauptfigur mit klaren Meinungen zu einer Hand voll Themen aus:
    Marie: Oh. Alsoooo ... meine Vorlieben und Sichtweisen? Also in erster Linie, mein persönlicher Geschmack. Gut, warte. Ich mag den FC Metz, ich liebe Wein und Cidre, mag aber keine Zigaretten. Sie schmecken mir nicht und ich finde es ungesund. Ich bin der Meinung, dass Religion wenn eine völlig private Sache sein sollte und die religiösen Institutionen dementsprechend geschwächt werden sollen. Außerdem trage ich viiiiel lieber Röcke und Hosen als Kleider.
    Was das jetzt ist? Maries persönlicher Geschmack? Ihre persönliche Meinung, die sie aufgrund des Abwägens mehrerer Argumente so für sich als junge Frau gebildet hat?
    Löscht euch doch einfach, das ist vollkommen falsch! DAS - was unsere Marie Sue aufgezählt hat, ist DAS GUTE. Das Weiße, das Unschuldige, das Richtige, der eine Messstab für Moral in eurer gesamten fiktionalen Welt.
    Jetzt fragt ihr euch sicher, was das Böse ist ... fassen wir mal zusammen:
    - "Racing Strasbourg ist cooler als FC Metz" (schade Yomi ;v;)
    - "Ich mag weder Wein noch Cidre, generell Alkohol, seien es jetzt gesundheitliche, geschmackliche oder religiöse Gründe"
    - "Ich rauche gerne"
    - "Ich rauche gerne, auch wenn ich mir des Risikos bewusst bin"
    - "Ich mag kirchliche Institutionen und finde, dass sie auch einige Vorteile besitzen, wie das Helfen von Hilfsbedürftigen"
    - "Ich trage gerne Kleider"
    Das ist DAS BÖSE, zweite und letzte moralische Richtung, die eine Meinung in einer Mary Sue-Geschichte annehmen kann. Das Schwarze. Das Falsche. Das, was unsere Marie Sue bekämpfen muss. Jeder, der bei unserem Hauptfigürchen nicht Ja und Amen sagt, ist ein Feind. Widerspruch? Wie wärs mit "Nein"? das Bekämpfen der Abtrünnigen und ihrer Meinung ist absolut legitim, ihr "böser" Charakter wird dadurch sogar definiert! Eine Figur verfolgt den perfiden Plan, das Mindestalter für Alkoholkonsum zu erhöhen? Das allein reicht schon, um als niederträchtiger Widersacher zu gelten, der ein moralisches Verbrechen aus der Sicht der Hauptperson begeht und damit auch zu der Sicht der gesamten Logik eurer Geschichte, dabei ist es VÖLLIG GLEICHGÜLTIG, welche persönlichen Erfahrungen, überdachte Argumente oder andere Beweggründe sie zu dieser Entscheidung bewogen haben! Dem Charme der Hauptfigur nicht zu verfallen ist übrigens ein Indiz fürs Böse sein! Wobei natürlich auch viele Böse ihr ebenso nicht widerstehen können. Nicht jeder, der sie liebt, ist gut, aber jeder, der sie nicht liebt, ist böse. Ganz vereinfacht gesagt und natürlich nur immer auf den absoluten überspitzten Extremfall bezogen.
    Sphinxenkaiserin Setsuna (Kagayakus Big Sis): Hmmm ... in meinem Volk ist Alkoholmissbrauch unter jugendlichen ein großes Problem ... viele junge Menschen landen im Lazarett und sterben. Vielleicht sollte ich das Alter für Wein und Bier von 16 auf 18 anheben. Was immer noch niedriger ist als in anderen Ländern, aber die aktuelle Lage zwingt mich dazu. Schließlich bin ich trotz meiner Fehler eine Herrscherin, die sich um ihr Volk sorgt. ^-^
    Marie: ................... Ich werde dich in deinem Château besuchen und dir nicht nur deinen Plan vereiteln, sondern es dir heimzahlen! Wenn ich es schaffe, sie zu stürzen, werden die meisten Menschen mich als die Heldin feiern, die ich bin, wenn ich die Welt vor diesem Schicksal bewahre!
    Setsuna: *trägt einen wunderschönen Kimono* :3
    Marie: Und ein Kleid trägst du auch noch, hältst dich wohl für was Besseres, hm? >:
    Setsuna: Naja eigentlich ist das ein Kimono, aber ja, ich liebe auch Kleider ... o_o" ... Und Röcke auch! Wie du!
    Marie: Pah! Gemeinsame Ansichten? Zusammenarbeiten? Neeeein, du bist böööse! >:

    Und etwas Besseres als unsere Marie Sue sein zu wollen oder sich so auszugeben ... the Hybris has become real. Euer Konflikt ist geboren.



    VI. One-Shots Spannende Kämpfe:


    Eine Mary Sue und ein Gary Stu sind für einen Kampf ungeheuer wertvoll. Nicht nur, dass sie sämtliche Schwächen des Teams abdecken, nein, sie schaffen es zudem, aufgrund ihres breitgefächerten Arsenals an Fertigkeiten auch den Schwachpunkt des Gegners im Handumdrehen ausfindig zu machen. Schließlich haben wir es mit Auserwählten zu tun, vielleicht sogar Halbgöttern! Unsere süße Marie Sue ist vor vielen Angriffen und ihren Nebeneffekten gefeit - außer, es kommt der Dramatik zu Gute, weil sich schließlich alles um unsere geliebte Hauptfigur dreht! Aber grundsätzlich stellen Widersacher keine ernsthafte Herausforderung da, unser Endgegner selbst fügt sich seinem Schicksal relativ schnell. Sobald du deine Attacke der Prohpezeiung entfesselt hast - und sie ohne einen Schluck Zielwasser bei der ersten Anwendung genau aufs Schwarze richtest, ist selbst ein komplett geheilter, vorher unverwundeter Gegner, der als ja ach so gefährlich gilt, schneller am Boden, als man sich umsehen kann.
    Setsuna: Hallo Marie. Ich bin eine fast schon göttliche Sphinx, die nahezu alle Elementklassen beherrscht ... und du ein Mensch. Okay, mittlerweile ein HALBENGEL! Aber was ändert es daran, dass ich dich zerquetschen werde? Steinkante, Luftstoß, Hyperstrahl, Flammenwurf, Donnerblitz, Eisstrahl ...
    Marie: Eisstrahl? Gute Idee! *entfesselt ihr auserwähltenchakra und feuert einen Eisstrahl ab, die große Schwäche der Sphinx*
    Setsuna: *weicht aus*

    Setsuna ... du kannst nicht ausweichen. Diese Fähigkeit ist nur unserer Protagonistin zu eigen!
    Setsuna: :/ ... *lässt sich treffen, Teile ihrer Flügel werden vereist* Glaubst du allen Ernstes, dass ein Wesen, das über einen ganzen Kontinent wacht und herrscht, durch eine einzige Attacke fällt, selbst wenn es meine Schwachstelle ist? Lass mich lachen, dich werde ich noch ins Schwitzen bringen!
    Setsuna ... das ist nicht irgendwer, der dich besiegt, weil er/sie deine Schwachstelle ausgeschaut hat oder sich vielleicht eine Unaufmerksamkeit deinerseits zu Nutzen machen könnte, oder dich vorher insgeheim mit einem Giftpfeil getroffen hat. Du wirst diesen Kampf verlieren, weil MARIE SUE DIE PROTAGONISTIN IST!
    Setsuna: Sure ... why not. *kippt um* Bim tot. ._."
    Marie: Yaaaaaaaaaay! x3 Alles nur, weil ich an die Kraft der Liebe und Freundschaft glaube! ((Marie: Gott, das klingt so mega- ... -.- EGAL!))

    Per-fekt! Moment, nein! Welt gerettet? Erst, wenn die Gefahr beseitigt ist! Faustregel: Zahle es dem Endgegner, der Verkörperung sämtlicher Nicht-Ideale und des Bösen, immer in doppelter, dreifacher oder hundertfacher Auffassung heim!
    Marie: *schleppt einen Multi-Folterapparat auf einem Bollerwagen an* So, und jetzt lass uns nochmal Spaß haben, bevor du dein Leben aushauchst, du Böse! :3
    Setsuna: ò.o Moment! Folter und Tod für ... eine Gesetzesänderung, die nicht mal so sehr die Freiheit von Menschen einschränkt? Ist das nicht völlig unverhältnismäßig? Und ist das nicht ... zumindest mal AUCH böse?

    Gute Frage, Setsuna! Die Antwort ist eindeutig: Nein! Sämtliche moralischen Richtlinien hängen nicht von den gesellschaftlichen Umständen (Gesetze, Religion, Zeitalter) innerhalb der Geschichte ab, sondern einzig und allein von der Meinung unserer Marie Sue, die in den Genuss kommt, diese ganz alleine zu definieren. Und damit vor allem auch ihr, die Autoren, die sich in eurer Hauptperson wieder finden! Die anderen Charaktere werden die Legitmität dieser Art von Selbstjustiz neidlos anerkennen und den Helden oder die Heldin für diese selbstlosen, mutigen Taten und das Zerschlagen der Fesseln und Geißeln feiern~



    VII. Ein ruhmreiches Ende:


    Es stellt sich bei einer Geschichte mit einer echten Mary Sue nur eine einzige Frage, die ganze Story über, was das Ende betrifft.
    Was meint ihr? Ob sie Erfolg haben wird oder ob sie scheitert? Sie und SCHEITERN? In einem Satz. Ich bitte euch, was haben wir gelernt?
    Die Frage heißt: Happy End oder selbstlose Opferung. Die Welt wird so oder so gerettet, an den Fähigkeiten unserer Hauptfigur bestehen keinerlei Zweifel, aber ... vielleicht leidet sie unter einem Fluch oder einer Krankheit, die sie dahinrafft? Oder opfert sich für ihre große Liebe? Oooder etwas weniger schmerzhaft - sie ist eine Prinzessin aus einer anderen Welt, in die sie zurückkehren muss. Das Prinzip ist jedenfalls das Gleiche: wie im kompletten Verlauf eurer Geschichte dreht sich auch hier wieder alles um unsere Mary Sue oder unseren Gary Stu. Das Wohl der Welt ist zweitrangig, das der anderen Charaktere drittrangig, obwohl deren Leben ohne den Protagonisten sowieso unerfüllt bleibt. Sie ist schon hart, diese Welt ... mehr bleibt erstmal nicht mehr zu sagen.
    Marie: Puh. Bin ich froh, dass das Ganze vorbei ist. Als normale Marie-Noelle gefalle ich mir nämlich immer noch am besten~ ^_^




    Wenn ihr noch Anmerkungen, Kommentare, Diskussionspunkte oder andere Eigenschaften einer typischen Mary Sue einbringen möchtet, gerne! Ob ihr eure eigenen Charaktere zur Hilfe nehmt, ja warum auch nicht, das bleibt euch überlassen! Ansonsten wars das von einem kleinen Tutorial zum Charakterbuilding, oder wie man es besser nicht machen sollte, wenn man eine populäre Figur erschaffen möchte!
    Sayonara. Matane!

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    5 Minuten Theorie


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    75 Minuten praktisches Beispiel

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    Terrible Writing kenne ich auch schon, habe ich selbst schon in der Plaudahecke vorgestellt.
    Was du durchaus noch hinzufügen könntest wäre:
    -Eine Mary Sue überlebt alles, egal wie tödlich etwas sein mag. Wie? Deus Ex Machina. Als Auserwählte überlebt sie einfach, weil sie taff genug ist.
    -Eine Mary Sue ist auch nicht ohne Schwächen.
    1) Sie macht sich vorwürfe über Dinge die eigentlich garnicht ihre Fehler waren.
    2) Sie haben nicht selten Probleme mit ihren Sozialen Skills. Es fällt ihnen sehr schwer mit anderen Leuten frei heraus zu reden.
    Außer ähm natürlich dann, wenn Leute mit ihnen reden. Dann klappt alles wunderbar, aber eben nur dann.


    Ich bin übrigens nicht sicher, ob man Naruto als Mary Sue bezeichnen kann. Denn seien wir ehrlich, er hat sehr viele Momente, in denen er versagt. Er setzt mehrfach unkontrolliert die Kraft von Kyubi drei und verletzt Leute. Außerdem verliert er nicht selten. Gegen Rock Lee, oder gegen Sasuke als er ihn aufhalten wollte und dann später bei ihrem Wiedersehen. Er wird auch als sehr dümmlich angesehen und auch wenn die Leute nervigerweise früher, oder später alle sagen, das er ein ganz außergewöhnlicher Junge sei und auch wenn er natürlich ein Auserwählter ist und der Sohn eines große Helden und allgemein großen Kriegers, gerade zu Beginn der Handlung wurde er doch von so ziemlich jeden unterschätzt. Er war einfach der Underdog, der sich hochkämpfen musste. Der durchaus verstecktes Talent hatte, was man an Taiju Kagebunshin und Rasengan sah, aber eben auch sehr oft struggelte.
    Er erfüllt definitiv viele Klischees einer Mairy Sue und diese Auserwähltensache ruiniert dessen Vorgeschichte als Underdog, da plötzlich alles was er machte durch Schicksal und durch natürliches Talent und natürlich auch durch seinen Vater zustande gekommen sein soll.
    Aber vorher selbst mit dem Kyubibonus war ja das gute an Naruto, dass er sich seine Erfolge sehr hart erarbeitet hatte. Jedes neue Jutsu war eine Herausforderung für ihn und es war scheiße und ziemlich veraltet, dass man ihm diese Erfolge quasi aberkannt hatte. (Was ist da eigentlich los gewesen?)
    Mein Gott, warum ist der Text über Naruto jetzt so dermaßen lang geworden?

  • Zitat von Sunaki

    1) Sie macht sich vorwürfe über Dinge die eigentlich garnicht ihre Fehler waren.2) Sie haben nicht selten Probleme mit ihren Sozialen Skills. Es fällt ihnen sehr schwer mit anderen Leuten frei heraus zu reden.

    1. Ist absolut menschlich.
    Kinder machen sich auch oft Vorwürfe, wenn sich ihre Eltern scheiden lassen.
    Leute machen sich riesige Vorwürfe, wenn sie zB. jemanden fünf Minuten früher verabschiedet haben und sie dadurch das Verkehrsmittel genommen haben, das den tödlichen Unfall hatte.
    Ist es ihre Schuld? Sicher nicht. Machen sie sich Vorwürfe? Ja sicher.
    Wieso? Weil sie Menschen sind.
    2. Ich kann die meisten Charaktere mit fehlenden Social Skills eh nicht leiden. ^^"


    Das hab ich schon so oft gelesen. Irgendwer hat sich diese dummen Regeln einfallen lassen, dass solche Dinge eine Mary Sue ausmachen würden und seitdem werden sie oft gedankenlos repetiert imo ohne sich zu überlegen, ob das eigentlich nicht ganz einfach grundmenschlich ist, sry. ^^"
    Dann kommt oft "dies und jenes darf nicht in der Vergangenheit geschehen sein", "dieser und jener Trope darf nicht benutzt werden" und mach den Charakter BLOSS nicht zu hübsch und ...


    Ich glaube manchmal, dass Leute, die sich selbst mit dem Schreiben beschäftigen, schon überall Gespenster sehen und überall eine Mary Sue erkennen wollen statt mal den Charakter als Ganzes und als Individum zu betrachten. Oft ist es so, dass ein Charakter Fehler hat, die diejenigen, die "MARY SUE!" rufen, einfach wegreden oder meinen, sie dürften entscheiden, was denn ein Fehler sei(n darf).
    So höre ich oft "Aber Tollpatschigkeit ist keine Schwäche!" ... und dann zieht mein ganzes Leben an mir vorbei und ich denke mir: Wissen diese Leute eigentlich überhaupt wovon sie reden? :assi:
    Und ich finde es echt unangenehm, wenn ein Charakter sofort niedergemacht wird, weil er als schön beschrieben wird. Wo ist das Problem? Ist das etwa Neid? XD Es ist nur natürlich, dass andere Charaktee dann auch irgendwie positiv auf das Aussehen reagieren (es sei denn, ja Neid... lol) und zB Komplimente machen oder jemand anzubandeln versucht.
    Es ist auch absolut normal und legitim, wenn sich mehr als ein Charakter in den Prota verliebt, solang es nicht genauso wie bei Sword Art Online ausartet. XD
    Oder... ich hab einen Charakter, der eben "too selfless and cares too much" ist. Ähm ja und? Das SIND Flaws. Niemand sagt dazu, dass sich jeder gleichzeitig wie Jesus verhält, nur weil man zu selbstlos ist und sich zu sehr sorgt. XD
    Ich find es beispielsweise auch problematisch einem Charakter jene Schwächen zu geben mit denen sich der Leser identifizieren könnte. Toll, dann entsteht keine Wunschfigur des Autors, sondern des Lesers. In beiden Fällen ein Wish Fulfillment. Menschen und auch Charaktere haben Eigenschaften mit denen man entweder auskommt oder nicht, aber die sollten auf niemanden zugeschnitten sein.


    In vielen Geschichten benötigt es sogar einen Charakter, der eben etwas Besonderes an sich hat und irgendwo überdurchschnittlich ist. Nicht nur, dass ich die Beschreibung von "Sie / Er war ein ganz normales Mädchen / normaler Junge" satt habe, es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass ein "gewöhnlicher" Mensch so lang überlebt, wie es die Protagonisten solcher Geschichten tun. Das alleine erfordert jemanden, der neue Fähigkeiten zumindest nicht viel zu langsam erlernt und wenigstens nicht auf den Kopf gefallen ist.


    Natürlich gibt es Mary und Gary S(t)ue Charaktere, aber sie sind weit nicht so häufig, wie einem manchmal weißgemacht werden soll.
    @Neru Akita aber danke für die Mühe und du hast echt eine unterhaltsame Parodie geschrieben. :D
    Nur kommt es eben kaum in dieser extremen Form vor und alle viel abgeschwächtere Level davon sind für mich keine.


    Solange ein Charakter menschlich wirkt, ist fast alles in Maßen ausgelebt in Ordnung und wenn man das Gefühl hat, dass sich jemand grad wegen etwas verantwortlich fühlen sollte, woran er keine Schuld trägt, sollte man imo lieber auf sein Bauchgefühl und seine Menschenkenntnis hören statt auf diverse Schreibratgeber, die irgendwie auch in jeder an den Haaren herbeigezogenen Eigenschaft eine Mary Sue sehen. XD
    Ich würde dazu raten: Vergesst was diese Dinger sagen und hört auf euer (Menschen)Gefühl. :D


    Ich finde nur zwei Dinge wichtig:
    1. Der Charakter muss die Hilfe anderer brauchen und darf nicht haushoch überlegen sein.
    2. Und er darf keine Moralkeule schwingen...


    Naja, aber ansonsten finde ich es selbstverständlich, dass eine lange Geschichte mit einem Happy End endet. Sowohl als Autor wie auch als Leser hat man solang damit mitgelitten, das fühlt sich einfach... energieraubend(?) und ernüchternd an, wenn am Ende alles umsonst war.
    Oder im Gegensatz dazu KANN es sich schön und traurig sein, wenn sich ein Charakter für einen anderen aufopfert. Es kommt immer auf den Gesamtkontext und das Talent des Autors an. Es wäre sehr schade, wenn sich Leute nicht mehr bestimmte Tropes zu schreiben trauen, weil sie "verpönt" sind.

  • 1. Ist absolut menschlich.
    Kinder machen sich auch oft Vorwürfe, wenn sich ihre Eltern scheiden lassen.
    Leute machen sich riesige Vorwürfe, wenn sie zB. jemanden fünf Minuten früher verabschiedet haben und sie dadurch das Verkehrsmittel genommen haben, das den tödlichen Unfall hatte.
    Ist es ihre Schuld? Sicher nicht. Machen sie sich Vorwürfe? Ja sicher.
    Wieso? Weil sie Menschen sind.

    Der Punkt ist, dass diese Schwäche meistens falsch gebraucht wird. Der einzige Fehler einiger Mary Sues ist eben, dass sie zu mitfühlend sind. Das wiederum kann bei einem besseren Charakter durchaus ein netter Ansporn für Charakterentwicklung sein.
    Aber in diesem Fall ist es etwas anders. Einmal ist die einzige richtige Schwäche eines Charakters, dass er zu gut ist. Und außerdem, Drama. Jemand der schmollend in einer Ecke sitzt und sich Gedanken darüber macht wie sein falsches Verhalten, dass überhaupt nicht an der Grundsituation beteiligt war anderen geschadet hat, die selbst schuld waren.
    Das gibt dem Charakter keine Tiefe und auch keine Ecken und Kanten. Es ist einfach nur ein billiger Versuch auf Drama zu machen. Musterbeispiel ist der Tod der Gilde aus SAO.

  • Der Punkt ist, dass diese Schwäche meistens falsch gebraucht wird. Der einzige Fehler einiger Mary Sues ist eben, dass sie zu mitfühlend sind. Das wiederum kann bei einem besseren Charakter durchaus ein netter Ansporn für Charakterentwicklung sein.Aber in diesem Fall ist es etwas anders. Einmal ist die einzige richtige Schwäche eines Charakters, dass er zu gut ist. Und außerdem, Drama. Jemand der schmollend in einer Ecke sitzt und sich Gedanken darüber macht wie sein falsches Verhalten, dass überhaupt nicht an der Grundsituation beteiligt war anderen geschadet hat, die selbst schuld waren.
    Das gibt dem Charakter keine Tiefe und auch keine Ecken und Kanten. Es ist einfach nur ein billiger Versuch auf Drama zu machen. Musterbeispiel ist der Tod der Gilde aus SAO.

    Und trotzdem ist das Verhalten an sich nur sehr menschlich? Ob er andere Schwächen hat oder nicht, war hier nicht erwähnt.


    Außerdem ist es viel zu einfach Adjektive von Stärken und Schwächen in den Raum zu werfen. Gute Charaktere lassen sich auch nicht so einfach auf diese runterbrechen, weil sie ähnlich wie reale Menschen die gesamte Palette an Eigenschaften in sich tragen, die in unterschiedlicher Stärke unterschiedlich stark auftreten und von bestimmten Situationen und anderen Charakteren getriggert werden. Ein gut gemachter Charakter ist beispielsweise gleichzeitig selbstlos und selbstsüchtig, es sei denn er wird explizit als jemand beschrieben, der nie an andere denkt. Vernünftig und unvernünftig, introvertiert und extrovertiert, von sich eingenommen und unsicher. Und so weiter...
    Ich denke mittlerweile, dass es sogar hinderlich ist in Steckbriefe Stärke und Schwächen explizit so aufzuschreiben, weil das ihre Persönlichkeit simplifiziert und auf ein paar Adjektive herunterbricht. Wenn man dir eine Palette an Stärken und Schwächen hinlegt, wirst du noch nicht viel mit dem Charakter anfangen können.
    Es ist besser einfach nach Gefühl zu schreiben und das niederzuschreiben, was für diese Person im Moment zu passen scheint IMO.


    Außerdem muss nicht ALLES der Charakterentwicklung dienen. Auch das ist zutiefst menschlich, dass man Fehler wiederholt usw. und manche Reaktionen gehören einfach geschrieben, weil sie logisch und menschlich sind.

  • @Sunaki Oh das mit Naruto kam dann anders rüber als gemeint. Ich habe ihn da eher als Beispiel für ein sehr beliebtes Design (von den Anteilen her, klar gibts auch Dutzende anderer wie Goku, Ash, Yugi, Inuyasha, Ranma, die Beyblades und und und und) japanischer Animehelden genommen, was jetzt nicht zwingend etwas mit dem Hauptthema zu tun hatte. Ist ja bei Sailor Moon genauso, als Usagi ist sie unglaublich tollpatschig usw., da war ich ins eigentliche Thema noch gar nicht eingestiegen. In dieser Parodie wollte ich aber nur sämtliche Extrembeispiele miteinander verketten. ^^


    @Bastet
    Und ja ich habe für meine Geschichten selbst nie das Bad End gewählt ... ich weiß nicht, die Geschichten gingen bald zwei Jahre lang und ich habe die Charaktere so lieb gewonnen, das könnte ich selbst nicht. x.x An was ich mich aber gehalten habe - dass sie auf die Hilfe anderer oder ungewöhnlicher Bedingungen/Zwischenfälle angewiesen waren, weil es sonst einfach zackenunlogisch wäre. xD


    Vor allem meine Hauptcharaktere sind extrem schwer, vorher in Stärken und Schwächen einzugliedern ... normalerweise dauert es immer bis weit in die Story hinein, bis sich ihre völlige Ausrichtung entwickelt ... je nachdem, wie die Ereignisse sie beeinflussen und ich sie auf den aktuellsten Vorfall reagieren lasse. Es ist wirklich gar nicht so einfach! (:


    Danke für eure Einwürfe und Rückmeldungen! ^^

  • @Bastet
    Und ja ich habe für meine Geschichten selbst nie das Bad End gewählt ... ich weiß nicht, die Geschichten gingen bald zwei Jahre lang und ich habe die Charaktere so lieb gewonnen, das könnte ich selbst nicht. x.x An was ich mich aber gehalten habe - dass sie auf die Hilfe anderer oder ungewöhnlicher Bedingungen/Zwischenfälle angewiesen waren, weil es sonst einfach zackenunlogisch wäre. xD


    Vor allem meine Hauptcharaktere sind extrem schwer, vorher in Stärken und Schwächen einzugliedern ... normalerweise dauert es immer bis weit in die Story hinein, bis sich ihre völlige Ausrichtung entwickelt ... je nachdem, wie die Ereignisse sie beeinflussen und ich sie auf den aktuellsten Vorfall reagieren lasse. Es ist wirklich gar nicht so einfach! (:


    Danke für eure Einwürfe und Rückmeldungen! ^^

    Ich hab auch Angst davor jemanden von meinen Hauptcharakteren sterben zu lassen und fürchte, dass sie immer ein wenig den Plotarmor auf ihrer Seite haben. Zumindest soweit, dass sie nicht sterben, aber genug, um sie leiden zu lassen. ^^"
    Ganz nach Jokers Zitat: I won't kill you. I will hurt you. Really, really bad. :assi:


    Ich denke ein weiterer wichtiger Punkt einer Mary Sue oder eher eines nicht gut geschriebenen Charakters ist, wenn Charaktere, die sie gerade kennenlernt, sie über solche Beziehungen stellen, die die Charaktere schon seit Jahren pflegen. Zu der Familie, dem Partner, guten Freunden...

  • Hmm, ich würde in zwei, drei Punkten hier wiedersprechen. Vor allem bei folgenden Dingen:


    1. Mary Sue begeht keine Straftaten
    2. Mary Sue wird nie verletzt
    3. Mary Sue one-hitted alles
    4. Mary Sue ist immer die Gute


    Wenn ich aktuell so an Mary Sues denke, denke ich nicht zuletzt (da ich gerade wieder viel im Genre lese) an diverse Urban Fantasy Protagnoisten, aber vor allem an Anita Blake und an Harry Dresden.


    Beide werden in ihren Geschichten ständig verletzt (was in langer Ausführlichkeit ausgeschrieben wird, um klar zu machen, was für eine arme Sau sie jeweils sind), müssen immer bis zum letztem Atemzug kämpfen, schaffen es dann aber dennoch - denn (und das ist das, was sie so unausstehlich als Sues macht) sie sind sowas von absolut special als Magier und mit ihren Fähigkeiten, dass es in ihrem Universum eigentlich niemand so ganz mit ihnen aufnehmen kann. Sicher, nominell sind andere Charaktere stärker als sie, aber das ist eben nur nominell bis der Plot es anders verlangt und sie deus ex machina wieder aufrappeln und den neusten Dämon aus dem siebten Zirkel der Hölle mal eben umbringen. Aber leidend. Leidend ist wichtig!


    Gerade das "wird nie verletzt" kann ich so für Mary Sues nicht bestätigen. Auch wenn ich an meine alte Mary Sue Kaén Kazui denke: Sie wurde ständig verletzt. Ständig! Und hat natürlich auch immer mal wieder Kämpfe versaut, damit ich das Drama Llama aus seinem Stall holen konnte. Immerhin sollte der Leser ordentlich Mitleid mit ihr haben! Ganz, ganz wichtig.


    Entsprechend... Ja. Das ist halt etwas, dass ich auch sonst oft mit Mary Sues sehe. Sie leiden, weil Leid sie sympathischer machen kann/soll. Deswegen sind sie halt auch die armen Schweine, die Underdogs (und deswegen ist Naruto auch ein Gary Stu), auf denen immer alle nur herum gehackt wurde. Aber das ist egal, sie sind ja dennoch selbstlos und machen die ganze Zeit das richtige und deswegen ist das jetzt auch alles vorbei und jetzt mag sie jeder. Jaja.


    Deswegen sind ja auch die Eltern tot und sie wurden bisher gemobbt und wahrscheinlich auch schon mindestens fünf Mal vergewaltigt (wenn sie Frauen sind zumindest - wobei *zu Harry Dresden schau* ach, streicht das, mittlerweile kann man ja auch Männer vergewaltigen, weil es ja dennoch irgendiwe Wishfulfillment ist, solange die Frauen heiß sind, I guess...)


    Auch gibt es halt genügend Mary Sues der "Dark Sue" variante. Aka Mary Sue, die sich den Akatsuki, Voldemort oder wem auch immer anschließen (damit diese dann voll nett zu ihnen sind und sie sich einmal durch die Ränge der Bösewichte schlafen können). Und die sind dann voll Böse(tm) und haben auch voll Spaß daran, wenngleich es natürlich nur daran liegt, dass irgendwelche von der Heldentruppe voll böse und gemein zu ihnen waren. Meistens weil der Autor die Helden hasst.


    Und ja, entsprechend werde nauch sehr bewusst Gesetze gebrochen. Von jeder Art von Mary Sue. Meistens ist es dann nur als ein weiterer tragischer Aspekt ausgespielt. Weil sie weiß ja, dass es verboten ist, aber hat sie denn eine Wahl? Sie muss doch die Welt retten!!!



    Übrigens sehe ich auch sehr selten die Mary Sues, die ALLES können. Ja, es gibt ein paar solcher Fälle (hallo, Kirito, setzt dich wieder in deine Ecke, wo du hingehörst), aber meistens können sie gar nicht mal so viel - sie haben nur imemr die wichtigen Fähigkeiten, die der Plot gerade verlangt.


    .


    .


    That said...


    Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass ich Sues und Stus mittlerweile prinzipiell nciht mehr so schlimm finde. Ironischer Weise vor allem die klassischeren nicht.


    Es gibt halt Genre, die dazu neigen, Sues und Stus zu gebähren. Alles was Action ist hat definitiv eine ordentliche Neigung dazu. Meistens finde ich es nicht so schlimm.


    Ironischer Weise finde ich übrigens das "Wir ganz viel und oft verletzt, um schön zu leiden" übrigens mit am schlimmsten, was die Klischees angeht, weil das leiden Mary Sue und Gary Stu nie davon abhält oder auch nur darin beeinträchtigt den Tag zu retten und selbst wenn es eine längere Krankheitsphase nach sich zieht, es selten irgendetwas an der Story verändert, weil der Tag am Ende dann gerettet ist und Mary Sue sich dann in Ruhe ins Bett legt. Aber vorher ordentlich leiden. Alternativ gibt es eben diese Szenarien (gerade in Shonen-Manga häufig vertreten), wo Gary Stu ordentlich leidet, es im Universum aber irgendetwas gibt, dass Leute SOFORT heilt, was dann nach dem etwaigen Kampf angewndet wird, so dass keine Langzeitfolgen entstehen. (Denn gegen Trauma sind Sues und Stus ja auch immun.)

  • Ahoy, me mateys. Habe mich jetzt mal selbst ein wenig mit Mary Sue und ihrem männlichen Counterpart beschäftigt, und das, was im Internet so der Konsens zu sein scheint, ist folgendes: Eine Mary Sue ist ein "self-insert" des Autors, ein fehlerfreies obendrein, ein Jemand, der auf unbeschreibliche Weise sofort von allen gemocht wird und neue Eigenschaften viel zu schnell erlernt. Dabei ist zu bedenken, dass sich der Begriff der Mary Sue von einer Fanfiction aus den Achtzigern ableiten lässt, die von einem damaligen Star Trek-Fan geschrieben wurde. Dort ist Mary Sue eine Sechzehnjährige, die in Kirks Sternflotte aufgenommen wird und ohne Mühe mit jedem der "großen Drei", Kirk, Spock, McCoy, im Bett landet.


    Darauf basierend habe ich nun einige Dinge gefunden, die man vielleicht diskutieren kann.

    Beide werden in ihren Geschichten ständig verletzt (was in langer Ausführlichkeit ausgeschrieben wird, um klar zu machen, was für eine arme Sau sie jeweils sind), müssen immer bis zum letztem Atemzug kämpfen, schaffen es dann aber dennoch - denn (und das ist das, was sie so unausstehlich als Sues macht) sie sind sowas von absolut special als Magier und mit ihren Fähigkeiten, dass es in ihrem Universum eigentlich niemand so ganz mit ihnen aufnehmen kann.

    Das hier zum Beispiel verstehe ich nicht. Es ist immer wichtig, das Gesamtbild zu sehen, also das Netz aus Stärken, Schwächen, Erklärung, Aktio und Reaktio, dem Faden des Romans, wenn man so will. Wenn die Helden "strugglen", dann macht sie das in meiner Sicht menschlicher, nicht? Sie erarbeiten sich ihre Siege, und eine Mary Sue tut das nicht. Diese Vampirjägerin habe ich mir auch gerade mal im Internet angesehen, und die Fanbase scheint der Meinung zu sein, dass sie in den ersten Romanen noch sehr schön portraitiert wird, aber irgendwann an einen Punkt gerät, an dem sie irgendwelche Loopholes in ihren Fähigkeiten ausnutzt und mit jedem männlichen Charakter schläft, der ihr über den Weg läuft. Die Entwicklung von einer guten Protagonistin zur Mary Sue entstand wohl durch zu schnellen Erfolg, aber der Umstand, dass Charaktere struggeln, entfernt sie eigentlich sogar vom Dasein als Mary Sue.

    Deswegen sind ja auch die Eltern tot und sie wurden bisher gemobbt

    "Sie wurden bisher gemobbt" ist ebenfalls eine solche Entfernung, denn per Definition wird Mary Sue von jedem gemocht.


    Ich bin übrigens nicht sicher, ob man Naruto als Mary Sue bezeichnen kann.

    Bei Naruto ist es ähnlich wie bei der Vampirjägerin von oben. Gerade in den ersten Staffeln, sogar noch eine Weile lang in Shippuuden, war Naruto kein Marty Stu. Er war einer, der entweder verloren hat (Rock Lee, Sasuke), sein Team brauchte, um zu gewinnen (Haru und Zabuza), einen Trick anwenden musste, der von allen als über seinem Niveau angesehen wurde (VS Kiba), und generell als derjenige bekannt war, dessen mentale Fähigkeiten nicht eben auf top notch sind. Ihn zu baiten, war immer leicht (Kakashis Prüfung), er war hitzköpfig, untalentiert, und musste viel, viel mehr tun als andere, um auf deren Level zu kommen.


    In Shipuuden war ich sogar überrascht davon, wie er seine Schattendoppelgänger einsetzten konnte, um zu lernen, aber gegen Ende kam dieser Auserwähltencrap, und dann hab ich die Show eigentlich auch schon gedropt.

    1. Ist absolut menschlich.
    Kinder machen sich auch oft Vorwürfe, wenn sich ihre Eltern scheiden lassen.

    Das ist richtig, und darum muss man sich immer die gesamte Charakterisierung ansehen. Es gibt solche Menschen, die im Grunde davon leben, anderen zu helfen, schaut euch nur mal Amélie Poulain an. Es kommt dann eben noch mehr auf den Rest der Charakterisierung und die äußeren Umstände an, um zu entscheiden, ob jemand Mary Sue ist. Amélie zum Beispiel endet auch mit ihrem Love Interest, aber in ihrem Film wird äußerst glaubhaft die Parallele zwischen den beiden, sowie die sich aufbauende Romanze erklärt.

    Das hab ich schon so oft gelesen. Irgendwer hat sich diese dummen Regeln einfallen lassen, dass solche Dinge eine Mary Sue ausmachen würden und seitdem werden sie oft gedankenlos repetiert

    Anders kann man das auch nicht ausdrücken. Hab vorhin erst gelesen, dass Eragon aus "Eragon" ein Marty Stu sein soll, und das kann ich zum Beispiel nicht verstehen. Klar, es ist lange her, dass ich die Bücher gelesen habe, aber mir kam es so vor, als wäre er tierisch langsam, was seine Skills angeht, sei es nun Magie oder eine so basale Sache wie das Lesen, wo er auch ohne Ende am strugglen war. Gemocht wurde er übrigens auch von den wenigsten, jedenfalls in den drei ersten Büchern.

    Dann kommt oft "dies und jenes darf nicht in der Vergangenheit geschehen sein"

    Da hab ich vor einigen Wochen den Test von Sakul gefunden, der in der alten Schreibschule verlinkt ist. Da wird eine Menge schräges Zeug gefragt, und ein Punkt war "ist dein Charakter ein Waisenkind". Das hat dann Punkte für Mary Sue gegeben. Da dachte ich mir auch, wtf, was hat das denn mit einer Mary Sue zu tun?

    Oft ist es so, dass ein Charakter Fehler hat, die diejenigen, die "MARY SUE!" rufen

    Ich mache das gern nach dem Yin-Yang-Prinzip. Alles muss sich ausgleichen. Für jede Stärke denke ich mir für meine Protagonisten generell eine ebenso heftige Schwäche aus. Hat Protagonist Y ein fotografisches Gedächtnis? Hier, nimm das Asthma. Protagonistin X ist eine absolute Sportskanone? Okay, dafür aber suckt sie in allen anderen Schulfächern. Außer Mathe, meinetwegen, die Noten sollen ja nicht komplett abrutschen. Weiß nicht, ob das eine Faustregel werden kann, aber es ist immer gut, so viel vom Physischen wegzunehmen, wie das Geistige als Bonus bekommt. Wenn ein Protagonist von beidem 100% hat, ist er ein Marty Stu.

    In vielen Geschichten benötigt es sogar einen Charakter, der eben etwas Besonderes an sich hat

    Und das hier ist der wichtigste Punkt überhaupt. Wozu schreiben wir Fiktion? Nicht Sachbücher, wohlgemerkt, sondern Fiktion? Fiktion ist dafür da, Welten zu erschaffen, die wir uns im normalen Leben nicht einmal vorstellen können. Welten, wie wir sie vielleicht gerne hätten. Keiner will eine Geschichte über den 0815 Studenten hören, der immer nur zur Uni geht, ohne dass etwas passiert. Natürlich braucht jede Geschichte einen Helden oder eine Heldin. Es ist nur eben unsere Aufgabe, sie glaubwürdig rüber zu bringen, soll heißen, mit Stärken und Schwächen auszustatten, einen Plot zu liefern, und dabei nicht in Deus Ex Machina-artigen Klimaxen zu verenden.

  • @#shiprekt
    Äh... ich hab dasselbe mal vor kurzem über Eren(!) lesen dürfen. Da verstünde ich es ja bei Eragon noch mehr. :assi:
    Danke! Mir geht der Term an sich seit langem schon so sehr auf die Nerven, dass ich ihn gar nicht mehr lesen will. Es wird so inflationär gebraucht und es hat sowieso jeder seine eigene Definition von der Dinge. Im Grunde wurde schon beinahe jeder Hauptcharakter in der Geschichte schon von irgendwem einmal Mary Sue genannt. Am besten man streicht es aus seinem Wortschatz. XD


    Ich schau noch nichtmal mehr jede Stärke mit einer Schwäche auszugleichen und umgekehrt. Sie sind eben als Gesamtheit so, wie ich sie vorstelle und damit kommt man als Leser entweder klar oder nicht. Du kannst es nicht jedem Recht machen und das will ich auch nicht. ^^"
    Ich halte nichts davon zwanghaft eine Schwäche auf jemanden draufzuklatschen. Menschen sind keine beliebige Ansammlung von Eigenschaften, sondern dynamische Wesen imo.
    Außerdem bedeuten mir (einige) meiner Charaktere zu viel, um große Eigenschaften und ihre Hintergründe zu ändern. :grin:

  • Wenn die Helden "strugglen", dann macht sie das in meiner Sicht menschlicher, nicht?

    Ich gebe dir mal ein Top Beispiel. In YGO 5Ds hat der Protagonist in nur einem einzigen Duell mehr als 1000 Lebenspunkte übrig gehabt.
    Alle anderen gingen extrem knapp aus für ihn. Und in den ganzen rund 150 Episoden hatte er nur eine einzige offizielle Niederlage.
    Diese war ein Offscreamduell in einem Flashback, von dem man nur den letzten Zug sah.
    Was ich meine ist, wenn man jemanden durch die Gegend prügelt, aber der Leser weiß wie es am Ende ausgeht, ist keine echte Spannung vorhanden. Man hat jedesmal so getan als sei er extrem im Nachteil und ihn in unmögliche Situationen gebracht wie und das ist kein Witz:
    Der Gegner hat Unzerstörbare Monster mit 3300, 3500 und 4000 ATK auf dem Feld, in der nächsten Runde erhält er massig Effektschaden und seine Lebenspunkte sind bei 100. Und trotzdem war sofort klar wie der Kampf ausgeht. Das ist dann einfach nur Drama und der Struggel sorgt dann dafür, dass es die genau gegenteilige Wirkung erzielt.

    Bei Naruto ist es ähnlich wie bei der Vampirjägerin von oben. Gerade in den ersten Staffeln, sogar noch eine Weile lang in Shippuuden, war Naruto kein Marty Stu.

    Ja, das habe ich auch gesagt. Ab dem Kriegsark konnte man Naruto wirklich vergessen. Der ach so wichtige Auserwählte der so stark ist das kein normaler Ninja ansatzweise an ihn rankommen kann. Itachi und Naruto im Sagemode waren ja noch ansatzweise auf einem Niveau, wo andere sie zumindest herausfordern konnten, aber Madara und Naruto waren dann einfach nur unbesiegbar. Vor allem, da schlaue Charaktere plötzlich so dumm wurden, dass sie ihre Konter nicht mehr benutzt haben, die bei ihnen vielleicht funktioniert hätten.

    aber es ist immer gut, so viel vom Physischen wegzunehmen, wie das Geistige als Bonus bekommt. Wenn ein Protagonist von beidem 100% hat, ist er ein Marty Stu.

    Ich persönlich versuche auch vielen meiner Charaktere eine Charakterschwäche zu geben, die auf den Leser unsympatisch wirkt. Einfach um zu zeigen, dass mein Charakter kein Heiliger ist und dennoch alles in allem ein guter Kerl. Jess z.B. möchte nicht auf die Interessen ihres Freundes eingehen, Mizune ist etwas eitel, trägt sehr viel Makeup und achtet manchmal nur aufs Äußere, ihre beiden Teamkollegen wiederum sind sogar fast nur negativ beschrieben und trotzdem Protagonisten. Und Rinji wiederum ist nicht bereit sich für fremde Menschen in Lebensgefahr zu begeben. Letzteres klingt verständlich, aber wenn man bedenkt das selbst in realistischen Handlungen viele Helden versuchen den Schaden an Unschuldigen zu vermeiden, ist diese Entscheidung auf jeden Fall etwas selteneres.

  • Wenn die Helden "strugglen", dann macht sie das in meiner Sicht menschlicher, nicht?

    Nein, in diesen Fällen nicht wirklich. Das Problem ist, dass ihr "Stuggle" effektiv darauf hinaus läuft, dass es am Ende noch dramatischer und vollkommen cooler ist, wenn sie den Gegner besiegen. Da haben wir Szenarien, wo der Held sich dann noch mit ein paar gebrochenen Knochen und verbrannter Hand und generell einem Zustand, der ihn entweder Ausknocken oder zumindest zu Boden schicken würde, einen absolut Heldenhaften Kampf liefert. Es wirkt viel eher wie ein vorgehaltenes "Nein, er/sie ist kein/e Sue! Schau mal, er wird verletzt!" Aber all das ändert nichts dran, dass der Charakter absolut übermenschliche (auch im Rahmen der vom Universum vorgegebenen Regeln) Sachen vollbringt, die sonst niemand auf die Reihe bekommt. Es wird sogar noch schlimmer dadurch, dass sie es in einem Zustand machen, in dem sie nicht mehr stehen oder gerade aus denken können sollten, geschweige denn sich noch einen magischen Schwertkampf leisten.


    Wie gesagt: Ich kenne weit mehr Mary Sues der Marke, die auch mal ordentlich was auf die Rübe bekommen, damit der Autor sich hinstellen kann und de facto zum Leser sagen kann: "Schau mal! Ist sie nicht arm! Jetzt hab Mitleid mit ihr!" Außerdem dient es halt dazu, dass im Universum auch alle sehen, wie selbstlos sie sich für alles und jeden aufopfert.


    Es lässt die Charaktere halt nicht menschlicher, sondern weit übermenschlicher erscheinen, dass sie dies und jenes TROTZ ihrer vielen Verletzungen noch auf die Reihe bekommen. Vor allem fragt man sich: Wenn sie dieses übermenschliche, beinahe gottgleiche Wesen besiegen können, während sie mit vier gebrochenen Rippen, einer Fleischwunde am Bein und zwei Kugeln in der Schulter rumlaufen - wie hätten sie damit den Boden gewischt, wären sie unverletzt gewesen?


    Diese Vampirjägerin habe ich mir auch gerade mal im Internet angesehen, und die Fanbase scheint der Meinung zu sein, dass sie in den ersten Romanen noch sehr schön portraitiert wird, aber irgendwann an einen Punkt gerät, an dem sie irgendwelche Loopholes in ihren Fähigkeiten ausnutzt und mit jedem männlichen Charakter schläft, der ihr über den Weg läuft. Die Entwicklung von einer guten Protagonistin zur Mary Sue entstand wohl durch zu schnellen Erfolg, aber der Umstand, dass Charaktere struggeln, entfernt sie eigentlich sogar vom Dasein als Mary Sue.

    Nun, ich würde Anita Blake in den ersten ca. drei Bänden noch nicht zwangweise als Mary Sue bezeichnen, aber durchaus als schlecht geschriebenen Charakter. Dann kommt allerdings irgendwann der Moment, wo a) jeder einflussreiche männliche Charakter was von ihr will (bzw. das stärker thematisiert wird) und b) sie entdeckt, dass ihre Nekromantiekräfte zum einen superdupermega sind, wenn sie sie mit Sexomancy antreibt (während sie natürlich Moralpredigten hält, wie absolut furchtbar das für sie als Christin(tm!) ist), so dass sie ohne Scheiß Tote aus STAUB wieder beleben kann, zum anderen es ihr erlauben bis zu einem gewissen Punkt Untote, wie Vampire, zu kontrollieren, was unter anderem bedeutet, dass sie ihnen effektiv die Magie, die sie am Leben erhält, rauben kann. Das war dann damals auch der Punkt, wo ich mit der Reihe aufgehört habe, als sie eine Leyline anzapft, um mal ein paar duzend Vampire einfach so auszuknocken. In einem kleinen Kampf. Nicht dem Finale des Buches. Und sie macht danach auch noch munter weiter. Also es ist kein "Last Ditch Effort", im Sinne "Okay, das probier ich jetzt und wenn es mich selbst ausknockt", sondern eher "Mist, ich habe Probleme. Oh, eine Leyline. Ups~ Nun, damit hat sich das Problem erledigt :D Yay~"


    Allerdings fängt die Buchreihe durchaus schon damit an, dass sie Special ist. Der effektive Vampirlord des Gebietes will sie schon vom ersten Band aus vögeln (wie auch ein paar andere Charaktere) und es wird vom ersten Band aus immer wieder sicher gestellt, wie unglaublich besonders sie ist und wie toll ihre Nekromantie ist. Es ist halt nur so, dass sie im ersten und zweiten Band auf jeden Fall noch Eigenschaften zeigt, die sie menschlich erscheinen lassen. Halt Fehler, die als Fehler behandelt werden. Das verschwindet von da an aber sehr schnell.


    Harry Dresden hat dagegen übrigens auch Fehler. Nur werden diese weniger als Fehler, sondern als liebenswerte kleine Eigenschaften dargestellt, die den Charakter prinzipiell nicht in Probleme bringen und an denen er auch nichts ändern muss. "Aww, wie süß, er ist ein absoluter Sexist. Aber nur aus den richtigen Gründen! <3"



    "Sie wurden bisher gemobbt" ist ebenfalls eine solche Entfernung, denn per Definition wird Mary Sue von jedem gemocht.

    Nein, eben nicht. Wenn es so wäre, gäbe es keine Mary Sues. Selbst die extremsten Beispiele, die ich kenne, haben immer irgendwelche Charaktere (oft aus dem Originalcanon der jeweiligen Serie), die meist darüber vilifiziert (jaja, denglisch) werden, dass sie so gemein zur Mary Sue sind.


    Ein paar Beispiele zu beiden Sachen (Feinde und Verletzungen):

    • Meine alte Mary Sue, Kaén Kazui, war eine Digimon Crossover Mary Sue. Sie konnte sich selbst in ein Digimon verwandeln, hatte aber auch einen Partner, der natürlich aufs höchste Level digitieren konnte, und hatte auch eins der Superspecial Wappen - das Wappen der Wunder. Außerdem konnte sie Magie und Fliegen. Sie war - natürlich - Vollwaise und da wo sie herkam, war sie immer gemobbt worden, weshalb sie halt irgendwann in die digitale Welt geflohen ist. Sie hat außerdem ein paar Funktionen, die sie absolut wichtig und so für den Plot machen. Sie und Daisuke können einander nicht leiden (weil ich Daisuke damals einfach nur blöd fand). Sie wird davon abgesehen mehrfach ziemlich verprügelt, gefoltert, dabei beinahe getötet und natürlich auch einmal vergewaltigt, weil das gehört sich so für eine Mary Sue. *schultern zuckt*
    • Dann hätte ich noch ein Beispiel aus dem Harry Potter Fandom. Nein, nichts, was ich selbst geschrieben habe, aber eine recht bekannte deutsche Fanfic. Also bekannt im Sinne von "Dieser Autounfall". Hier ist die Mary Sue eine Halbvampira mit auch noch ein wenig Veelablut, was heißt, dass sie total geil aussieht. Aber sie ist ja voll rebellisch und hat eine Rockband mit Harry, Ron und Hermine und wird von ein paar Mitschülern gemobbt. Dann kommt sie mit Draco zusammen, der in ihrer Gegenwart natürlich seine Instinkte gar nicht mehr kontrollieren kann, und wechselt mal einfach nach Slytherin. Daraufhin fangen auch Harry, Ron und Hermine an sie zu mobben, zusammen mit ein paar anderen "guten" Charakteren aus der Reihe. Am Ende läuft sie natürlich zu Voldi über, um gegen die bösen Gryffindors, die alle gemein zu ihr sind, zu kämpfen.
    • Dann noch ein ebenfalls nicht unbekanntes Beispiel aus dem Naruto Fandom. Erneut: Nur ein bekanntes Beispiel. Die Heldin hier stammt ja eigentlich aus Konoha, aber da wurde sie ja von allem gemobbt, weil sie so special ist (sie hat irgendwie zwei unterschiedliche Klansfähigkeiten und blubb) und am Ende wurden sogar ihre Eltern getötet und sie wurde dann von Hyuuga-Klan, glaub ich, als Sexsklavin gehalten. Aber sie entkommt, indem sie mit ihrer Special Fähigkeit den halben Klan tötet und flieht, wobei sie zuerst bei den Akatsuki landet und da munter durch die Betten hüpft (nur Sasori kann mit ihr nichts anfangen und stirbt natürlich dann auch), es dann irgendwie schafft, Gaara zu retten und diesen später heiratet. Irgendwo auf dem Weg, kriegt sie dann auch noch eins der Bijuu reingesetzt. Sie tötet einen guten Teil der Heldentruppe des eigentlichen Anime, weil die ja eigentlich voll böse und korrupt sind. Allen voran natürlich Naruto und Sakura.

    Das sind alles drei ohne jedwede Frage Mary Sues. Dennoch gibt es immer irgendwelche Charaktere, die mit der Mary Sue jeweils verfeindet sind. Das sind im Fall meiner Sue vorrangig irgendwelche Namenlose OCs im Hintergrund, die mehr erwähnt wurden und wenig Einfluss auf die eigentliche Geschichte hatten, außer meiner Mary Sue eine dramatische und traurige Hintergrundgeschichte zu geben und dadurch einfach Sympathiepunkte zu sammeln. (So habe ich darüber damals natürlich nicht nachgedacht - viel eher war es halt so, dass ich damals natürlich auch immer lieber Charaktere mochte, deren Eltern tot waren und die eine dramatische Hintergrundgeschichte hatten, weshalb ich das immitiert habe. Heute bin ich mir aber dessen bewusst, dass es einfach nur billig ist, wenn es den Charakter nicht wirklich beeinflusst. Stichwort Trauma.)


    Die anderen beiden Charaktere, die eben jeweils im Fandom recht bekannt als Negativbeispiele sind, verfeinden sich sogar mit dem Hauptcharakteren, meistens aus einer missgeleiteten Liebe des Autors für die Bösewichte des jeweiligen Franchises. So etwas gibt es in solchen Fanfictions häufiger. Sehr häufig sogar. Ich habe solche Beispiele (Stichwort "Ron the Deatheater") weit häufiger gesehen, als Beispiele, in denen Mary Sue wirklich mit JEDEM befreundet ist und gut klar kommt. Nicht zuletzt, da es gerade bei den großen Fandoms (im Sinne vom Umfang der Serie) denke ich keinen Fan gibt, der alle Charaktere mag. Und gerade unerfahrene Autoren nutzen Fanfictions daher gerne, um Charaktere, die sie nicht mögen, zu bashen.


    Ganz ehrlich verstehe ich auch die ganze Argumentation mit "Nur Charaktere, die absolut perfekt sind und von jedem gemocht werden, sind Mary Sues" nicht. Dann gibt es keine Mary Sues. Absolut keine. Denn solche Charaktere gibt es selbst in den klischeehaftesten Geschichten de facto nicht. Auch Mary Sues haben Feinde (klar, sie müssen ja auch gegen jemanden kämpfen, ne?). Auch Mary Sues haben Fehler. Nur dienen die bei ihnen dazu oder sollen aus Autorensicht dazu dienen, den Charakter liebenswerter erscheinen zu lassen, weshalb die Fehler nie als solche behandelt werden, der Charakter nie irgendwelche Einschränkungen durch diesen Fehler erfährt und der Charakter auch keinen Anreiz hat, diesen Fehler irgendwie zu überwinden.


    Wenn man bei der Mary Sue, vor der zu schreiben gewarnt wird, von einem solchen Fehler, den praktisch niemand macht, ausgeht, dann hat die Warnung keinen Sinn. Denn das macht einfach niemand, außer vielleicht ganz, ganz jungen Autoren oder ganz, ganz schlechten Autoren. Bei beiden gibt es meistens weit mehr andere Probleme in der Geschichte, abseits von der Mary Sue. Sprich: Selbst wenn der Charakter nicht so übermäßig perfekt wäre, wäre die Geschichte schlecht.


    Wenn man sagt: "Der Charakter ist keine Mary Sue/kein Gary Stu", dann wirkt das auf mich immer schnell, als wolle man einen Charakter, den man selbst geschrieben hat, oder einen Charakter, den man selbst sehr gerne mag, vorsorglich vor dieser Kritik verteidigen. Es wirkt auf mich nach: "Lalala~ Ich höre euch nicht. Nein, der Charakter ist keine Sue, denn der Charakter ist nicht perfekt!!!"


    Viel eher hat es einen größeren Wert zu sagen: Die Mary Sue ist ein idealisierter und im Rahmen ihres Universums sehr besonderer Charakter, der die Regeln des Universums ohne einen Nachvollziehbaren Grund brechen kann und dessen Fehler ihn in seine, ihn seinen Taten nicht beeinflussen und daher auch nicht überwunden werden müssen. Kurzum: Es ist ein übermächtiger, idealisierter Charakter ohne nachvollziehbare Entwickling.


    In dieser Definition ist weit hilfreicher, da sie erlaubt mit dem Begriff Mary Sue ein tatsächliche "Don't" zu definieren, das zu etwas taugt, da es etwas beschreibt das verhältnismäßig häufig vorkommt und damit vor einer tatsächlichen "Gefahr" warnt.


    Zu sagen: "Schreib keinen Charakter, der absolut perfekt in jeder Hinsicht ist und von jedem, ausnahmslos jedem gemocht wird" ist wie zu sagen: "Spring nicht in die fließende Lava rein. Das tut weh."


    Und ja, es ist fraglos so, dass man so auch den ein oder anderen Charakter mit abfängt, der durchaus funktioniert. Ein gutes Beispiel dafür ist in meinen Augen weiterhin Lestat de Lincourt aus Ann Rices Vampire Chronicles. Der Charakter schafft es, selbst ohne dass ich Fragen, die sich auf den Geschmack und das Aussehen des Autors und dr Geliebten beantworten kann, beim Universellen Mary Sue Litmus Test (den ich übrigens allen empfehlen möchte - selbst wenn ich sagen muss, dass er alles in allem sehr sehr streng ist. Dennoch hilft er enorm, einen Charakter ein wenig auszubalancieren) über 100 Punkte kommt, was weit, weit über der "Kill it with fire" Grenze liegt. Und es ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie anziehend Lestat auf Männlein und Weiblein wirkt, dass er von der Urvampira verführt wurde und von ihr die superbesonderen Vampirkräfte hat, wie "Im Sonnenlicht überleben", dass er außerdem ein berühmter Star ist, während sich Gott und Teufel um seine Freundschaft streiten usw. Dennoch kann man sicher ein Argument dafür machen, dass er als Charakter funktioniert - was vorrangig daran liegt, dass er als Charakter sich selbst nicht zu ernst nimmt.


    Generell können Sues und Stus als Charaktere funktionieren, wenn sie sich selbst nicht so ernst nehmen oder die Geschichte sich nicht so ernst nimmt.


    Außerdem muss man eben bedenken, dass Charaktere, die in einem Universum leben, wo alle Übermächtig und Ideal sind, der einzelne weniger heraussticht. Was aber auch da das Fass zum Überlaufen bringt, sind Charaktere, die sich nicht entwickeln, nicht an sich arbeiten müssen (außer vielleicht im Sinne von "noch mehr überpowerte Kräfte ansammeln"). Denn ein Charakter muss sich entwickeln, muss eigene Fehler überwinden, um ihn irgendwie nachvollziehbar zu machen. Und das sollte ein "Struggle" sein. Das ist weit wichtiger als die Frage, wie schwer es dem Charakter fällt den übermächtigen Gott aus Dimension XYZ zu besiegen und wie viele oder wenige Verletzungen er dabei davon trägt, wenn es darum geht, wie menschlich ein Charakter wirkt.



    Generell würde ich Mary Sues aus meiner Erfahrung an den folgenden Eigenschaften fest machen:


    • Der Charakter hat ein ungewöhnliches und herausstechendes Aussehen. Das kann sich auf "ungewöhnlich hübsch und sexy" beziehen, aber es kann auch anders aussehen. Typisch wären hier: Charaktere mit ungewöhnlichen Haar oder Augenfarben (sofern solche in der Serie nicht normal sind *hust*YGO*hust*). Charaktere mit ungewöhnlichen Tattoos. Charaktere mit ungewöhnlichen Narben.
      Manchmal kann allerdings auch das absolute Gegenteil der Fall sein: Die Mary Sue oder der Gary Stu sind absolut generisch, damit sich möglichst viele Leser (und der Autor selbst) mit ihr/ihm identifizieren können. Man siehe Kirito oder Bella Swan.
    • Der Charakter wird, ohne sich dies in irgendeiner Form zu erarbeiten oder zu verdienen, von seiner neuen "Gruppe" gemocht und gut behandelt. Ein Klassiker hierfür ist die Schülerin, die zur neuen Schule kommt und alle wollen mit ihr befreundet sein, noch bevor man sie kennt. Aber auch das arme Mädel, das von den Akatsuki im Wald aufgesammelt wird und sofort Mitglied ist wäre ein Beispiel. Ebenso der Typ, der eines Tages auf einmal im Dorf/der Stadt auftaucht und von allem direkt bewundert wird.
    • Mindesten zwei wichtige Charaktere (meistens des anderen geschlechts) haben romantisches Interesse am Charakter. Ist es eine Originalgeschichte, sind dieses meist irgendwlehce Charaktere, die im Rahmen der Geschichte/der Welt einfluss haben, z.B. Könige, Anführer von irgendwelchen Gruppen oder angesehene Mitglieder bspw. einer Werwolfs- und einer Vampirgemeinschaft (aka Vampirprinz und Alphawolf). Ist es eine Fanfiction sind die Charaktere meist die beliebtesten Gegengeschlechtlichen Charaktere des Fandoms, bspw. Draco und Voldi (ja, man muss Fans nicht verstehen), Sasuke und Gaara, Taichi und Yamato usw.
    • Der Charakter hat meistens eine dramatische Hintergrundsgeschichte. So wurde zum Beispiel seine Familie oder gleich das ganze Heimatdorf getötet/vernichtet, der Charaktere wurde gefangen gehalten oder versklavt (Bonuspunkte für Sexsklaven, weil Drama), er/sie wurde vorher gemobbt und kommt vielleicht deswegen erst an die etwaige Schule, er/sie wurde von den Eltern oder zumindest einem Elternteil misshandelt (erneut gibt es Bonuspunkte für sexuellen Missbrauch -.-") etc.
    • Der Charakter hat mindestens eine Eigenschaft, die ihn/sie zu etwas besonderem macht. Beispielsweise ist er erwählt, hat eine besondere Fähigkeit oder besitzt einen besonderen Gegenstand innerhalb der Welt.
    • Der Charakter hat eventuell Fehler, aber diese beeinträchtigen ihn nicht und müssen nicht überwunden werden. Viel mehr dienen sie dazu, den Charakter noch liebenswerter zu machen. Beispiele hierfür wären Schüchternheit (die nur auftritt, wenn es niedlich ist), Probleme anderen zu vertrauen, was den Charakter zum Eisprinzen/zur Eisprinzessin macht (natürlich Begründet durch die dramatische Vergangenheit!), eine viel zu hohe Aufopferungsbereitschaft, die von @Sunaki genannten Selbstvorwürfe und meinen persönlichen Favoriten, den ich wirklich einmal bei einem Gary Stu in einem Foren-RPG hatte: "Die Dunkelheit in seinem Herzen!"
    • Im Rahmen der Geschichte schafft es der Charakter immer wieder Dinge zu machen, die er eigentlich nicht machen können sollte. Teilweise scheint sich das Universum selbst darum zu bemühen, dass er überlebt und den Bösewicht höchst persönlich besiegen kann (oder was auch immer das Ziel der Geschichte ist).
    • Fehler oder Regelbrüche, die der Charakter begeht, haben keine negativen Konsequenzen für ihn/sie. Wenn doch liegt es daran, dass der Bösewicht oder zumindest ein Antagonist sie dafür bestraft, was dann genutzt wird, um hervor zu heben, wie böse dieser Antagonist ist.
    • Der Charakter gehört einer Rasse an (sofern es so etwas gibt in der Welt - manchmal aber auch wenn nicht), die sehr selten ist. Nicht selten ist er/sie eine Kreuzung aus zwei oder mehr "coolen" Rassen. Erneut erinnere ich an den Veela-Vampir-Hybrid. Aber auch Vampir-Elf-Hybriden sind beliebt, wie auch Vampir-Elf-Dämon-Engel-Dryaden-Hybriden. Okay, damit sind wir wieder in einem Bereich, den es selten gibt, zu selten. Oftmals reicht auch die weltaufgeschlossene Elfe in HdR schon zur Sueness.
    • Der Charakter ist über die Maßen intelligent, charmant oder vergleichbares oder zumindest will die Geschichte den Leser davon überzeugen, indem immer wieder andere Charaktere ihm zur Intelligenz gratulieren, die er angeblich besitzt.

    Das muss natürlich nicht alles zutreffen. Prinzipiell würde ich sagen, dass es ab drei der zehn Punkte schnell schon störend wirken können. Treffen fünf der zehn Punkte zu, ist es für viele ein absoluter Abturner und der Charakter wird definitiv irgendwo als Mary Sue bezeichnet werden. Was nicht heißt, dass niemand es lesen/mögen wird. Ich meine, zur Hölle mit allem: House of Night und Sword Art Online haben beide ein recht großes, vollkommen unironisches Fandom.

  • Das muss natürlich nicht alles zutreffen. Prinzipiell würde ich sagen, dass es ab drei der zehn Punkte schnell schon störend wirken können. Treffen fünf der zehn Punkte zu, ist es für viele ein absoluter Abturner und der Charakter wird definitiv irgendwo als Mary Sue bezeichnet werden.


    Dennoch kann man sicher ein Argument dafür machen, dass er als Charakter funktioniert - was vorrangig daran liegt, dass er als Charakter sich selbst nicht zu ernst nimmt.

    Wow, nach diesem Test hat Vash the Stampede aus Trigun ganze 8 Punkte? Aber ich denke er ist so eine Ausnahme. Weil er sich immer gespielt dumm stellt, nicht immer ernst genommen wird, sich selbst wie im anderen Zitat auch nicht wirklich ernst nimmt und weil er tatsächlich versagt und deshalb auch dazu gezwungen wird sich damit auseinanderzusetzen.
    Das kam mir so in den Sinn weil mir auffiel wie sehr Vash eigentlich da reinpasst. War jetzt aber nicht an dich gerichtet.
    Die Punkte schaue ich aber selbst mal durch.

  • Ich gebe dir mal ein Top Beispiel. In YGO 5Ds hat der Protagonist in nur einem einzigen Duell mehr als 1000 Lebenspunkte übrig gehabt.

    Yugioh ist da wirklich ein Fall für sich, aber generell sind die japanischen Massenformate schlicht ein eigenes Medium, und mit guter Literatur nicht zu vergleichen. Sei es nun die Macht der Freundschaft (Fairy Tail), die Siegesgöttin (oder deren zensierte Form: Herz der Karten), Super-Saiyajin Gott (XD), Wiedergeburt (Tales of demons and gods) - es gibt bei den Burschen viel zu oft eine letzte Instanz, die immer und immer wieder für den endgültigen Sieg sorgt, was die meisten Mangas unlesbar macht. Es gibt keine wirkliche Spannung. Twists und turns werden vielfach zu schnell aufgelöst oder aufgeklärt, aber das macht denen nichts, denn die momentane Mangakultur ist enorm auf Masse ausgelegt. Jede Woche muss geliefert werden, das ist dort alles, was zählt. Aus diesem Grund ist auch z.B. Bleach am Ende verkommen. Der Mangaka hatte nicht mehr die Freiheit, die er brauchte.


    Was ich sagen will: In Japan wird Struggle nur um des Struggles Willen eingebaut, und ja, das wird tatsächlich langweilig, weswegen es wieder wichtig ist, gut zu beschreiben und eine Spannungskurve zu erzeugen. Allerdings muss man sich da auch immer fragen, wie es denn wäre, wenn die Protagonisten nicht strugglen würden. Wie würde eine Yugioh-Folge aussehen, in der der Protagonist einfach immer die Oberhand hat?


    Da haben wir Szenarien, wo der Held sich dann noch mit ein paar gebrochenen Knochen und verbrannter Hand und generell einem Zustand, der ihn entweder Ausknocken oder zumindest zu Boden schicken würde, einen absolut Heldenhaften Kampf liefert.

    Was zum Geier liest du da o.O

    wechselt mal einfach nach Slytherin

    Der sprechende Hut begeht Selbstmord.

    Nein, eben nicht. Wenn es so wäre, gäbe es keine Mary Sues.

    Nun, nach dem, was ich gelesen habe, ist das literally die Mary Sue aus Paula Smiths Parodie von 1973. Wortwörtlicher geht es nicht. Allerdings waren wir ja schon der Meinung, dass sich der Mary Sue-Begriff im Laufe der Jahre erweitert hat, weswegen die Liste von dir schon Sinn macht. Gleichzeitig muss man aufpassen, nicht zu jemandem zu werden, der überall Mary Sue sehen will, denn wenn man etwas nur lange genug sucht, findet man es für gewöhnlich auch. Leute mit ungewöhnlichen Haarfarben und -formen laufen hier in München zum Beispiel zur Genüge herum. Wenn man nun aber Mary Sue-Bildersuche betreibt, dann glaube ich, findet man das, was du meinst.

    Ganz ehrlich verstehe ich auch die ganze Argumentation mit "Nur Charaktere, die absolut perfekt sind und von jedem gemocht werden, sind Mary Sues" nicht. Dann gibt es keine Mary Sues. Absolut keine.

    Das ist richtig, und ich glaube, da muss ich noch viel mehr erklären. Zunächst mal die Mobbingsache. Ich nehme an, jeder hier weiß, wie Mobbing funktioniert, und jemand, der gemobbt wird, ist de facto nicht in der Lage, als Mary Sue bezeichnet zu werden, schlicht weil es verlangt, dass das Opfer ein Underdog ist, unbeliebt, ein gutes Ziel für Beleidigungen und Pranks, während eine Mary Sue generell der Mittelpunkt allen Interesses und überpowert ist. Was du angegeben hast, gehört mit zur Hintergrundstory, soll heißen, das Mobbing ist bereits vorbei. Deine Digimon-Protagonistin hat die echte Welt hinter sich gelassen, das ist das beste Beispiel dafür. Die Instanz des Mobbings existiert nur noch in der Vergangenheit. In ihrem "neuen" Leben sah es sicher anders aus. Was ich meinte, war, dass jemand, der noch immer gemobbt wird, sich stark vom Dasein als Mary Sue entfernt, einfach weil es die Logik gebietet.


    Wobei es natürlich auch Autoren gibt, denen Logik nicht viel bedeutet.


    Was wollte ich noch? Richtig, der Test. Ich hab den mal gemacht, aber ich hatte das Gefühl, dass dieser Test sich irgendwie nur auf ein bestimmtes Spektrum von Literatur gut anwenden lässt. Viele der Fragen passten nicht. Nehmen wir jemanden, der noch zur Schule geht. Und dann wird gefragt, ob er/sie im Kampf einen Kriegshammer trägt. Da dachte ich, huch, wo kommt das denn her?

  • Zitat von Alaiya

    Der Charakter wird, ohne sich dies in irgendeiner Form zu erarbeiten oder zu verdienen, von seiner neuen "Gruppe" gemocht und gut behandelt. Ein Klassiker hierfür ist die Schülerin, die zur neuen Schule kommt und alle wollen mit ihr befreundet sein, noch bevor man sie kennt.

    Wie verdient man es sich bitte von der Gruppe gemocht zu werden... außer dass man sich selbst halbwegs wie ein zivilisierter, normal-sozialisierter Mensch verhält? ^^"
    Tut mir ja leid, aber bei uns war es normal, dass sich in der nächsten Pause mal alle um die Neue versammelt haben und mit ihr später etwas unternehmen wollte, wenn sich diese nicht total abweisend und dämlich verhalten hat. ôo


    Wobei ich dir wirklich Recht geben muss sind die Regelbrüche des Universums und die unlogischen Verletzungen, vor allem wenn der Hauptcharakter ein normaler Mensch ist.
    Aber den Litmus-Test sollte man irgendwann einmal in die Tonne treten imo ^^" Auch wenn er echt lustig zum Ausprobieren ist. XD


    Zitat

    Ganz ehrlich verstehe ich auch die ganze Argumentation mit "Nur Charaktere, die absolut perfekt sind und von jedem gemocht werden, sind Mary Sues" nicht. Dann gibt es keine Mary Sues. Absolut keine.

    Und wäre dann das Problem?^^"

  • Wie verdient man es sich bitte von der Gruppe gemocht zu werden... außer dass man sich selbst halbwegs wie ein zivilisierter, normal-sozialisierter Mensch verhält? ^^"

    Hab ich mich auch gerade gefragt, huch. Wichtig ist immer der Kontext. Das, was man liest, muss glaubwürdig aussehen. Hab mir Twilight jetzt nie angetan, aber nach dem, was man so erfährt, verknallt sich da irgendwie so ziemlich jeder in Bella, und gleichzeitig soll sie wohl so eine Art Mauerblümchen sein (?). Das sind so Sachen, die einfach logisch nicht verknüpfbar sind. Wie in diesen "Graue Maus"-Flicks, in denen die Protagonistin, ein typischer Underdog, durch ein Make-over auf einmal zum Superschwarm wird.

  • Hab ich mich auch gerade gefragt, huch. Wichtig ist immer der Kontext. Das, was man liest, muss glaubwürdig aussehen. Hab mir Twilight jetzt nie angetan, aber nach dem, was man so erfährt, verknallt sich da irgendwie so ziemlich jeder in Bella, und gleichzeitig soll sie wohl so eine Art Mauerblümchen sein (?). Das sind so Sachen, die einfach logisch nicht verknüpfbar sind. Wie in diesen "Graue Maus"-Flicks, in denen die Protagonistin, ein typischer Underdog, durch ein Make-over auf einmal zum Superschwarm wird.

    Ich muss sagen ich mag die grauen Mäuse oft nicht, weil mir der Charaktertyp einfach nicht liegt. Vor allem nicht so, wie er oft dargestellt wird aka, die dann in Gedanken über alle andere Mädchen herzieht, weil die ja alle so blöde Tussen seien uä.XD
    Schüchterne Charaktere sind wiederum etwas anderes.


    Aber selbst Menschen, die sich etwas abweisend verhalten... manche wollen da trotzdem eine Verbindung knüpfen, solang sie nicht das letzte Arschloch sind. ^^" Vor allem Jüngere (Kinder und Jugendliche) können da etwas offener sein.


    Die meisten meiner Hauptcharaktere, eigentlich alle, sind eben normale, an sich freundliche und halbwegs offene, ältere Jugenliche und junge Erwachsene, die wie alle anderen normalen Menschen bereit sind neue Leute kennenzulernen und bei sich aufzunehmen. Viele machen das sehr gerne. ôo
    Mir wird eher die ganze Gruppe unsympathisch, wenn sie es dem Hauptcharakter schwermacht wirklichen Anschluss bei ihnen zu finden und sich akzeptiert zu fühlen.
    Das liegt nicht daran, dass der Protagonist keine Sue wäre. Das liegt dann ja wohl eher am schlechten Charakter der ganzen Gruppe. Was soll es mir bitte bringen alle restlichen Charas als totale Ärsche darzustellen? XD Da vergeht mir dann selbst der Spaß dran...
    Klar hat man nicht gleich dieselbe Verbindung zu dem wie zu denen, die man länger kennt... obwohl man sicherlich sehr schnell eine aufbaut, wenn man sich zusammen erstmal zusammen in einer Gefahr befindet. Todesangst schweißt halt schnell zusammen. XD

  • Wie würde eine Yugioh-Folge aussehen, in der der Protagonist einfach immer die Oberhand hat?

    Tatsächlich wäre das mal eine Abwechslung. Es würde zeigen das es reale Gefälle gibt und das der Protagonist in seiner Welt eine große Sache ist. Deshalb mochte ich auch Kaito Vs Shark, weil Kaito ohne viel tun zu müssen das ganze Duell dominiert und damit klare Stärkeverhältnisse demonstriert hat. Warum sollte auch jemand, der gegen Kaito ein Unentschieden erreicht fast besiegt werden, wenn ein Typ mit einem Tomatendeck aufkreuzt?

    Was zum Geier liest du da o.O

    Ich persönlich kenne auch ein paar. To Aru no Majutsu no Index. Da wird der Maincharakter in jeder 2. Episode ins Krankenhaus gebracht und verliert sogar einmal einen Arm. Den Kampf, wo er den Arm verloren hat hat er übrigens auch Deus Ex Machina like gewonnen.
    Wenn sein Gegner seine Vorstellungskraft wahr werden lassen kann und er so tut, als würde ihm der Arm nichts ausmachen, kann er dessen Angst real werden lassen. Totaler Blödsinn natürlich.

    Wie verdient man es sich bitte von der Gruppe gemocht zu werden... außer dass man sich selbst halbwegs wie ein zivilisierter, normal-sozialisierter Mensch verhält? ^^"

    Vergleiche mal Avatar the last Airbender mit dem Film. In der Serie haben sie Tage, oder sogar Wochen zusammen verbracht und sich angefreundet. Im Film waren sie einfach sofort ein Team. Freundschaft muss sich aufbauen. Man startet als neutrale Person und nach und nach verbessert man den Eindruck über sich, lernt sich kennen und beginnt sich anzufreunden. Das heißt nicht, das man abgewiesen wird, aber das heißt dafür, dass sie jemanden nicht sofort wie einen langjährigen Freund behandeln.

    so ziemlich jeder in Bella, und gleichzeitig soll sie wohl so eine Art Mauerblümchen sein (?). Das sind so Sachen, die einfach logisch nicht verknüpfbar sind. Wie in diesen "Graue Maus"-Flicks, in denen die Protagonistin, ein typischer Underdog, durch ein Make-over auf einmal zum Superschwarm wird.

    In Moviesins vielen den Bearbeitern auf, dass praktisch jeder Schüler über sie spricht und scherzhaft meine der Moderator dann, "Wer ist sie, die Tochter des Direktors?"