Die älteste Göttin und der Held

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  • Die älteste Göttin und der Held


    Vorwort


    Sehr geehrte Leserinnen und Leser, ich präsentiere hiermit nun meine Fanfiktion. Mein Name ist Venelia, eventuell auch unter dem Namen Nachtschwearmer auf Fanfiktion,de bekannt. Dort ist die FF auch zu finden, jedoch möchte ich diese jetzt auch hier posten. Es ist bisher das einzige, mit der Ausnahme eines Oneshot (ebenfalls PJ), veröffentlichte Werk von mir.
    Mit der Hoffnung auf Bewertungen von meinen Schreibstil stellte ich die Geschichte am 28.09.2016 auf oben genannte Internetseite. Als ich anfangs keine Reviews erhalten habe, verlor ich die Lust daran, was zur Folge hat, das zwischen dem ersten und dem zweiten Kapitel mehrere Monate lagen. Irgendwann jedoch bekam ich die ersten, und habe mich deshalb entschlossen sie fortzusetzen. Inzwischen besteht sie aus 7 Kapiteln, und am achten arbeite ich gerade. Diese werde ich mit ein bisschen Zeitabstand hier hochladen.
    Über Kritiken, positiver als auch negativer Art, freue ich mich, damit ich daran in Zukunft arbeiten kann. Was ich nicht haben möchte ist so etwas wie:


    Zitat von Beispiel

    Ich finde deine Geschichte scheiße, weil du Percy und Annabeth auseinander gebracht hast

    Das bringt mir nichts und ich werde auch ganz bestimmt nicht deswegen die beiden wieder zusammen bringen.



    Allgemeine Informationen







    Informationen zur Geschichte






    Kapitelübersicht


    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 1:



    Leise setze und lehne ich mich an einen Baum an. Endlich habe ich es geschafft von der Siegesfeier über Gaia zu fliehen. Solche Feste sind einfach nichts für mich. Leise seufze ich und reiße einen Grashalm neben mir ab um mich mit ihm ein wenig die Zeit zu vertreiben. Das Mondlicht scheint auf mich hinab und verleiht der Umgebung eine friedliche Atmosphäre. Erneut seufze ich leicht. So sollte es immer sein. Kein Krieg, einfach in Ruhe, friedvoll leben. Die Gerüche der vielen leckeren Speisen gelangt in meine Nase und erinnert mich an meine Kindheit, in welcher ich mit meiner Mutter einmal bei einem Musikfestival gewesen bin, bei welchem viele einzelne Köche ihr Handwerk auf einer Straße angeboten haben. Ich denke oft an die Vergangenheit. Was wäre wohl geschehen, wenn ich ähnlich früh wie Annabeth ins Camp gekommen wäre? Was wäre geschehen wenn nicht Thalia sich für Luke und Annabeth geopfert hätte, sondern ich?


    Annabeth. Meine Ex-Freundin. Wir haben uns im Guten getrennt, als wir gemerkt haben, dass wir uns nicht lieben, sondern uns nur eine tiefe und sehr feste Freundschaft verbindet. Sie ist nun mit Connor Stoll, dem Sohn des Hermes, zusammen, aber ich nehme es ihr nicht übel. Nach all den Tragödien in den letzten Jahren hat sie es verdient jemanden an ihrer Seite zu haben, der sie glücklich macht und ich bin nicht so töricht zu glauben, dass ich der Einzige bin, der dazu in der Lage wäre. Nein, ich bin nicht sauer oder wütend auf sie, ich gönne es ihr von ganzem Herzen.


    Nachdenklich reiße ich einen weiteren Grashalm aus dem Boden. So viele Dinge schwirren mir im Kopf herum. Was ich in der näheren Zukunft tun werde oder allgemein, in meinem jetzt unendlichen Leben. Ja, ich habe das erneute Angebot von Zeus angenommen ein Gott zu werden. Aber es hat den Olympiern viel Überzeugungskraft gekostet. Letztendlich habe ich das Angebot wegen Hestia angenommen, der einzigen Person mit der ich im Moment über alles reden kann. Irgendwie hat sie es geschafft mich zu überreden. Hestia, die gutherzige und unglaublich liebevolle und einfühlsame Göttin. Ich wurde der Gott der Wellen, der Stürme und der Heroen. Ich muss an Hestias zuckersüßes Lächeln denken, als ich gesagt hab, dass ich das Angebot, ein Gott zu werden, annehme.


    Ich genieße es mit ihr zu reden. Über Belangloses, oder was mir auf dem Herzen liegt. In der ältesten Göttin habe ich eine sehr gute Zuhörerin gefunden, die mich so akzeptiert wie ich bin und die nichts an mir verändern will. Oftmals fühle ich mich ihr gegenüber schuldig. Immer nur erzähle ich was mich bedrückt, dabei liegt auf ihren Schultern wahrscheinlich auch mehr als nur eine Last, die sie schon ewig begleitet, und es ihr gut tun würde, diese zu erzählen. Eines Tages hatte ich ihr einmal Merci Schokolade und einen Strauß roter Rosen aus purer Dankbarkeit gekauft. Ihre Reaktion fiel anders aus, als ich es erwartet hätte. Ich dachte, sie wäre mir zwar dankbar, aber mit ihrer tatsächlichen Reaktion hätte ich nie gerechnet. Sie weinte voller Emotionen ein paar wenige Tränen und umarmte mich fest und ich sie. Und das fühlte sich so richtig an als sie in meinen Armen lag. Wenn es nach mir ginge, hätte ich sie nie wieder in meinem, nun bis in alle Ewigkeit andauernden, Leben losgelassen. Kann es sein? Kann es sein, das ich, Percy Jackson, mich in Hestia, die Göttin des Herdes, verliebt habe? Lächelnd schüttele ich meinen Kopf. Aber es fühlt sich so richtig an sie zu lieben. Aber wenn schon? Zu einer Liebe gehören immer zwei Personen und ich denke nicht, dass Hestia diese Gefühle erwidert.


    Erneut reiße ich mir einen Halm aus dem Boden und versuche, einige Knoten mit ihm zu machen. Nebenbei höre ich leise Schritte die auf mich zukommen. Es ist Hestia. Ohne aufzublicken habe ich sie an ihrem süßlichen, fruchtigen Duft erkannt. Sie setzt sich neben mich, und ich kann ihren wundervollen Geruch noch besser inhalieren. Lächelnd drehe ich mich zu ihr und blicke in ihr hübsches Gesicht. Ich verliere mich in ihren feuerroten Augen, welche enorme Sanftmut und Weisheit ausstrahlen. Sie lächelt mir zurück.
    „Müsstest du nicht auf einer Feier sein, junger Perseus?“, fragt sie mich spielerisch. „Immerhin ist es ein Fest zu deiner, und der anderen sechs, Ehren.“
    „Ich denke schon“, antworte ich lachend, „aber ich kann mich mit solchen Festen nicht anfreunden. Es ist immer so laut und nach ein paar Drinks zu viel werden die Leute unberechenbar.“
    „Ich weiß genau was du meinst“, erwidert sie mir und beginnt laut, herzlich zu lachen. Wenn es Engel gäbe und diese Lachen würden, würden sie dies wie gerade Hestia tun. So, glockenhell und voller Herzlichkeit. „Darf ich Fragen, was du hier, so abgeschottet von den anderen, machst, Percy?“, ihre Frage voller ehrlicher Neugier.
    „Oh, ich denke nur ein wenig über die vergangenen Stunden nach und was ich vielleicht in meiner, nun langen, Zukunft machen werde.“ Ich lüge. In Wirklichkeit denke ich in den letzten Minuten nur noch über Annabeth nach.
    „Ach Perseus, du bist ein schlechter Lügner“, entgegnet mir die Göttin des Herdes lachend. „Du denkst über sie nach, nicht wahr? Bist du wütend auf sie?“ Irgendwie kennt diese Frau mich so gut, um mich manchmal wie ein offenes Buch zu lesen. Leise seufze ich.
    „Nein, ich bin auf sie nicht wütend. Ich gönne es ihr einen Partner gefunden zu haben, der sie glücklich macht. Ich habe mich auch im Guten mit ihr getrennt. Noch immer sind wir sehr enge Freunde. Ich habe mich eben ein wenig an schöne, alte Momente mit Annabeth erinnert. Ich bin froh, dass sie nun ähnliche mit demjenigen, der sie wirklich liebt, erleben wird“, erkläre ich der besten und schönsten Zuhörerin der Welt. Wohl wissend, dass sie den leicht melancholischen Ton herausgehört hat.
    „Percy“, beginnt sie nachdenklich, „du solltest mehr an dich denken. Du denkst immer zuerst an das Wohl der anderen und stellst deine eigenen Belange stets hinten an. Das ist sehr Edel und eine Charaktereigenschaft, die man heutzutage leider kaum noch sieht. Doch jeder muss einmal an sich denken. Tu, zumindest heute, einmal das, was du gerne machen möchtest und kümmere dich nicht darum, was die anderen darüber denken. Heute ist dein Tag. Du hast nichts zu verlieren.“ Ich denke ein paar Minuten über das nach, was mir die älteste Gottheit des Olymps gesagt hat. Ich weiß dass sie Recht hat. 'Du hast nichts zu verlieren'. Dieser Satz brennt sich in mein Gedächtnis. Soll ich ihr meine Gefühle ihr gegenüber offenbaren?


    Nach ein paar Sekunden des Überlegens entscheide ich mich, sie ihr zu nennen. Langsam drehe ich mir zu ihr, sodass wir beide direkt gegenüber einander sind.
    „Hestia“, flüstere ich zögerlich und greife sanft nach ihren Händen, welche ich ohne Widerstand ihrerseits nehmen kann.
    „Ja Perseus?“, antwortet sie mir warm.
    „Ich möchte dir etwas gestehen“, murmele ich ihr zu. „In der ganzen Zeit in der wir schon miteinander reden fühlte ich etwas stetig in mir anwachsen. Du bist diejenige, mit der ich über alles reden kann und der ich alles anvertraue. Viel mehr als selbst meinem eigenen Vater. Du hast mich aufgebaut falls es mir schlecht ging, wir haben auch lustige Momente miteinander geteilt. Hestia“, ich mache noch einmal eine kurze Pause um erneut Luft zu holen und meinen ganzen Mut zusammenzureißen, „ich liebe dich. Über allem auf der Welt.“ Hestia verkrampft und ich habe Angst, dass sie mich jeden Moment anfängt auszulachen und weggeht. Doch dann entspannt sie sich rasch wieder.
    „Ich liebe dich auch Percy. Es zu leugnen wäre zwecklos. Ich habe mich ebenfalls im Laufe unser zahlreichen Gespräche immer näher an dich hin gezogen gefühlt“, gesteht sie mir mit knallrotem Kopf und mir fällt einen gewaltiger Stein vom Herzen. „Ich…“, weiter kommt sie nicht, denn meine Lippen versiegeln die Ihren. Nach einem Moment der Überraschung erwidert sie den Kuss und wir erhöhen langsam stetig die Leidenschaft in ihm.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Hallöchen, @Venelia!
    Ich komme doch früher als gedacht dazu, dein erstes Kapitel zu kommentieren. Schön, dass du dich dazu hast überreden lassen, hier zu posten! ;)




    Ich bin mit PJ zwar nicht vertraut, aber ich finde, du hast einen angenehmen Schreibstil mit viel Potential. ich bin gespannt auf mehr! :)


    Lg,


    ~ Sheo

  • Hey :)


    danke dir für den Kommentar, das Lob was in ihm steckt und auch die Kritik darin, und ich finde es ebenfalls auch schön, das dir mein Schreibstil zusagt. Ich denke, jeden Sonntag werde ich ein weiteres Kapitel hochladen :)



    Vielen Dank dir noch einmal :)

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 2:



    Eine Weile schon stehe ich neben der Pforte im Central Park, welche in die Unterwelt führt, und starre nachdenklich hinein. Fünf Tage sind mittlerweile vergangen. Fünf Tage nachdem Perseus und ich unseren ersten Kuss geteilt haben. In diesen vergangenen Tagen sind wir uns noch einmal sehr viel näher gekommen und unsere Zuneigung zueinander hat sich um ein vielfaches erhöht. Wir haben im Lichte des Mondes romantische Abende zu zweit an einer abgelegenen Stelle am Strand verbracht. Sehnsüchtig starrten wir auf das Wasser, teilten Küsse miteinander und genossen die Nähe zueinander. Oft saß ich auf seinem Schoß und lehnte mich an seine Brust, während er gegen einen Felsen angelehnt war und seine Arme um meinen Körper legte. Am liebsten würde ich mich für immer in seinen warmen und schützenden Armen verlieren. Später gingen wir in meine Hütte im Camp und schliefen dort rasch eng aneinander gekuschelt ein, noch ohne dass wir unsere Körper vereinigt haben. Ich war bisher noch nicht bereit dafür, aber er gab mir alle Zeit der Welt, bis ich das irgendwann wäre. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. In der Zeit, die wir mittlerweile schon zusammen teilen, ist mir eines immer klarer geworden. Percy ist der erste und einzige Mann, den ich meinem ganzen Leben lieben werde. Er ist so … charmant, süß, aufmerksam. Auch wenn ich das offen nie aussprechen würde und es sehr selbstsüchtig klingt, ich bin Annabeth dankbar. Dankbar, dass sie und Percy sich getrennt haben und ich die Möglichkeit habe, ihn als meinen Freund zu haben.


    Leise seufzend schweife ich in die Gegenwart zurück. Es gibt einen Grund weshalb ich neben der Pforte stehe. Ich suche eine Göttin, die mir als einzige bei einer Sache helfen kann. Nach der heutigen Zusammenkunft der Götter auf dem Olymp, habe ich mich ein wenig mit Kore* unterhalten. Sie hat mir geraten auf der Suche nach der gewissen Göttin mit Charon zu sprechen, den Fährmann des Totenreichs.


    Ich mag die Unterwelt nicht. Alles darin ist so trostlos und dunkel. Aber ich muss nun mal hinein, für mich und auch für Percy. Es hinauszuzögern macht keinen Sinn, besser ich bringe es schnell hinter mich, als noch ewig zu warten. Leise seufze ich erneut. Dann betrete ich die Unterwelt und nach einem kurzen Moment erkenne ich alles, was ich in ihr hasse. Ich befinde mich auf einem fünf Meter breiten Weg wieder, welcher noch einige Meter, wenn nicht Kilometer, weiter führt. Ringsherum sind Flächen auf denen sich nur einzelne spitze Steine befinden und die wie Zähne angeordnet sind. Vielleicht sind es auch Zähne, herausfinden möchte ich das nicht. Nirgendwo wächst Gras, nicht mal eine einzige Blume. Und dazu diese Kälte. Zudem gibt es kein Sonnenlicht, nur ein gedämpftes, düsteres Licht, welches der Unterwelt ebenfalls eine bedrohlichen und ausladende Atmosphäre verleiht. Ich bewundere Kore dafür, wie sie es schafft, hier mit Hades zu wohnen. Mit meiner linken Hand umgreife ich mir fest den Knauf meines Dolches aus himmlischer Bronze, den ich mir zur Sicherheit mitgenommen habe, und gehe los. In der Ferne höre ich das Rauschen eines Flusses. Dieser Fluss hat aber kein Wasser, er besteht aus Gift. Alles hier ist Gift. Die Steine, der Boden, die Flüsse … alles. Tödliches Gift, selbst wir Götter sind vor ihm nicht ungeschützt. Bei uns verdirbt es den Charakter. Kore ist sehr freundlich und nett, doch das Gift der Unterwelt hat sie verbittert und teilweise verdorben. Aber ich muss hier her, eine große Last ablegen. Mein Ziel ist der Fluss, dort werde ich bestimmt Charon finden. Also gehe ich weiter, Meter für Meter. Die Umgebung um mich verändert sich nur gering, einige Steine sind dunkler geworden. Ich weiß schon jetzt nicht mehr wie lange ich hier bin. Ein paar Minuten erst? Schon ein paar Stunden? Oder sogar schon einen ganzen Tag? Trotzdem gehe ich weiter. Weil ich es muss. Spontan erscheint in meinen Gedanken ein Bild von Percy, auf dem er herzlich und liebevoll lächelt. Obwohl es nur ein Gedanke ist, gibt es mir Kraft. Kraft dafür, diesen Weg weiterzugehen und mich nicht zurück in den Olymp zu teleportieren. Nach einer Weile fühle ich, wie ich eine magische Barriere durchbreche. So ähnlich wie im Camp Half-Blood. Nur dass es hier nicht freundlicher und wärmer, sondern noch mehr feindselig und kühler wird. Noch fester umfasse ich meinen Dolchknauf, sodass mir schon meine Hände schmerzen. Doch ich gehe weiter. Vereinzelt laufen jetzt Geister herum und einige blicken mich verachtend und bedrohend an. Mittlerweile bin ich fast an dem Fluss angekommen. Plötzlich versucht mich ein Geist mit zusammengeballten Fäusten voller Wut anzugreifen. Blitzschnell zücke ich meinen Dolch um ihm zuvorzukommen, doch die Klinge geht … durch den Körper? Entsetzt blicke ich auf die Klinge und den Geist und werde kurz darauf von einem grimmigen, tiefen Lachen überrascht. Hastig drehe ich mich in die Richtung aus der das Lachen kommt und erkenne einen Mann, hinter dem sich ein kleines Boot befindet. Er ist ungefähr genauso groß wie ich, jedoch ist er dürr und man sieht im Gesicht deutlich seine Knochen. Seine Haare verdeckt von einem schwarzen Umhang und dort wo eigentlich Augen seien müssten, sind nur leere Höhlen. Das muss wohl Charon sein.


    „Sie sind schon tot, du kannst sie nicht mehr verwunden, sie dich aber auch nicht“, spricht der Mann mit einem amüsierten Unterton, seine Stimme hart und kalt. Perplex schaue ich tief in seine leeren Augenhöhlen. Scheinbar hat er das bemerkt, denn er fängt erneut an zu lachen. „Was willst du hier, Göttin? Du kannst dich überall hinteleportieren, wohin du willst. Was willst du also hier, ich denke nicht, dass du freiwillig hier bist“, fragt er mich nun direkt mit seiner tiefen, rauen Stimme.
    „Ich suche Styx“, entgegne ich ihm knapp, woraufhin er wieder kurz auflacht.
    „Den Styx also“, antwortet er mir und dreht sich um. Mit einem knochigen Finger deutet er über den Fluss, auf welchem sich auch das Boot befindet. „Das ist der Styx, meine liebe Göttin des Herdes, das alles.“
    „Nein. Nicht den Styx, sondern die Styx, die Göttin“, erwidere ich ihm inzwischen auch leicht angesäuert. „Kannst du mich zu ihr bringen, mein Lieber Charon?“, das ‚mein Lieber‘ mit vollem Sarkasmus in der Stimme ausgesprochen.
    „Woher willst du wissen, dass ich weiß, wo sie ist?“, die Frage mit unechter Neugier gesprochen. Inzwischen erblicken seine leeren Augenhöhlen nicht mehr mich, sondern eine Stelle auf seiner linken Hand.
    „Komm schon, halte mich nicht für blöd. Du bist der Fährmann der Unterwelt, du kennst den Fluss. Du weißt auch, wo sich Styx momentan aufhält“, entgegne ich ihm mit deutlich zu hörender Wut in meiner Stimme. Doch er lächelt nur. Es ist kein freundliches, es ist ein selbstgefälliges und mich verspottendes Lächeln, was meine Wut noch mehr anfeuert. Tief in meinen Gedanken höre ich die warme Stimme Percys, die mir rät, ruhig und besinnt zu bleiben und augenblicklich vermindert sich meine Wut ein wenig.
    „Nun gut. Nehmen wir einmal an, ich wüsste tatsächlich wo Styx ist; was hätte ich davon, wenn ich dich zu ihr bringen würde?“, fragt er mich mit einem arrogantem Lächeln, bei dem man seine vergilbten Zähne gut sehen konnte. Was ein unsympathischer Mann. Kore wurde durch das Gift der Unterwelt nur wenig verdorben, Charons Charakter allerdings von ihm vollständig zerfressen. Ich habe gewusst, dass er mich nicht einfach so zu Styx bringen würde, nur weil ich eine Göttin bin, gehofft habe ich es allerdings. Zur Absicherung habe ich mir einen Beutel voller goldener Drachmen eingesteckt, da Gerüchte kursieren, dass Charon leicht bestechlich sei. Zähneknirschend, aber stumm, greife ich in meine Jackentasche und hole den Beutel hervor. Es ist eine Menge, 50 Drachmen, aber das ist es mir wert. Noch immer stumm werfe ich ihm den Sack entgegen. Neugierig öffnet er die Schnur, welche ihn zusammenhält und schaut in den Beutel. Als er den Inhalt erblickt, fällt ihm die Kinnlade hinunter und nach einem Moment der Bewunderung besteigt er sein Boot und deutet mir an, es ihm gleichzutun. Ohne ein Wort zu sagen, steige ich auf das Boot, welches sich sanft auf dem flüssigen Gift des Styx wiegt. „Dann wollen wir mal“, entgegnet Charon mir auf einmal in einem freundlichen und versöhnlichen Ton und fängt an zu paddeln.


    Nach einer Weile legt Charon dann das Boot an. Es war eine langweilige und unspektakuläre Fahrt. Ich habe mir für mein kommendes Gespräch mit Styx meine Gedanken geordnet und mir überlegt, was ich sagen werde.
    „So, ich denke wir sind quitt. Da vorne ist sie“, spricht Charon plötzlich und deutet in eine Richtung, in der sich unweit entfernt eine Frau befindet, die an einen Felsen gelehnt auf den Fluss starrt. Leise flüstere ich dem Mann neben mir ein Danke zu, und laufe auf Styx zu. Meine Anspannung inzwischen fast greifbar, gehe ich, während ich laufe, erneut durch, was ich sagen möchte. Als ich angekommen bin, blickt sie immer noch, wie eine Statue auf ihren Fluss, vielleicht hat sie mich noch gar nicht bemerkt.
    „Hallo Lady Styx“, versuche ich das Gespräch zu beginnen in der Hoffnung, dass sie reagiert. Langsam dreht sie ihren Kopf zu mir und ich erkenne in ihren Augen einen merkwürdigen Glanz.
    „Lady Hestia, welch Überraschung. Dann seid Ihr doch real“, entgegnet sie mir und streicht sich ein widerspenstiges, schwarzes Haar aus ihrem schönen Gesicht.
    „Wie meint Ihr das?“, frage ich sie neugierig.
    „Lassen wir doch diese dämlichen Anreden und das Ihr“, sagt sie warm lächelnd, woraufhin ich akzeptierend nicke. „Nun Hestia, wie du weißt bin ich ebenso der Fluss und weiß was an allen meinen Ufern passiert. Ich spüre schon eine Zeit lang, dass du hier bist, aber ich habe geglaubt, dass du nur ein Streich meiner Gedanken bist. Es ist schön, dass dies nicht so ist“, erwidert sie mir flüsternd und in ihren Augen spiegelt sich tiefe Traurigkeit und Einsamkeit.
    „Du wurdest schon lang nicht mehr besucht, nicht wahr“, stelle ich leise, mitfühlend fest.
    „Ja“, entgegnet sie seufzend, woraufhin ich die andere Göttin einmal kurz, fest umarme. „Danke“, flüstert sie mir leise zu.
    „Styx, komm doch mal Percy und mich auf dem Olymp besuchen. Es würde dir gut tun, hier mal für ein paar Stunden rauszukommen“, biete ich der Göttin mir gegenüber an und sie mich überrascht anschaut.
    „Der Percy? Percy Jackson, der Sohn des Poseidon?“, fragt sie mich perplex, woraufhin ich kichernd nicke und sie mich verstehend anlächelt. „Ich freue mich für dich, dass du in all den Jahren jetzt einen Partner gefunden hast, der dich liebt. Er ist ein guter Kerl, das hab ich gespürt als er in meinem Fluss gebadet hat“, antwortet sie mir mit voller Ehrlichkeit in ihrer Stimme, wovon ich leicht erröte. „Ich schätze ich weiß jetzt auch, was dein Grund ist, hierher zu kommen“, sagt sie zu mir mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht.
    „Richtig. Ich möchte dich gerne bitten, dass du meinen Schwur auf deinen Namen, von mir nimmst, den ich von Äonen von Jahren geschworen hatte. Ich hatte damals geglaubt, dass ich niemanden finden werde, den ich liebe und der auch diese Gefühle erwidert, weshalb ich geschworen hatte, für immer jungfräulich zu bleiben. Doch nun ist es anders gekommen. Percy und ich lieben uns sehr und irgendwann möchte ich mich auch mit ihm körperlich vereinigen. Bitte Styx, bitte nehme meinen Schwur von mir“, tu ich der Göttin gegenüber mir, mit puderroten Kopf kund, woraufhin sie leise kichert.
    „Dann soll es so sein. Ich, Styx, Göttin der Schwüre und des mir benannten Flusses, nehme somit den Schwur der Jungfräulichkeit von Hestia, der Göttin des Herdes“, entgegnet sie mir lächelnd und schnippt mit ihren Fingern. Auf einmal spüre ich ein sanftes Kribbeln unter meiner Haut und es fühlt sich so an, als sei eine große Last von mir abgefallen. Leise hauche ich Styx ‚Danke‘ zu und umarme sie ein weiteres Mal fest.
    „Und Hestia. Ich werde dein Angebot, dich und Percy zu besuchen dankbar annehmen. Aber nun geh, geh zu deinem Liebsten“, fügt die Göttin warmherzig hinzu. Mit einer weiteren Umarmung verabschieden wir uns und ich teleportiere mich in meinen Tempel auf dem Olymp, wo ich bereits Perseus erkenne, der auf der Couch sitzt und in die züngelnden Flammen im Ofen starrt. Lächelnd gehe ich auf ihn zu.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 3:



    PoV Percy:


    Sorgfältig packe ich die letzten Schalen in den Korb. Heute ist Valentinstag und deshalb habe ich mir als kleine Überraschung für Hestia überlegt, heute einmal an einem See mit ihr zu picknicken. In diesem Jahr ist der Frühling schon ein wenig eher gekommen, als sonst, weswegen es jetzt im Februar schon recht mild ist. Ideal also für ein romantisches Picknick. Ein Teil der Speisen habe ich selbst zubereitet und ich bin schon gespannt, wie diese bei ihr ankommen. Ich schnappe mir den Korb und verlasse die Küche um meinen Schatz zu suchen. Im Schlafzimmer entdecke ich sie und muss spontan lächeln. Sie sieht entzückend aus, und sei es nur bei einer kleinen, alltäglichen Arbeit, wie dem Betten machen. So leise wie möglich setze ich den Picknickkorb ab, und schleiche mich an sie. Sie hat mich nicht bemerkt, selbst dann nicht, als ich direkt hinter ihr stehe. Schnell lege ich einen Arm um ihre Hüfte und ziehe sie schnell zu mir, was zur Folge hat, dass sie einen spitzen Schrei ausstößt und sich verkrampft. Als sie erkennt, dass von ihrem Eroberer keine Gefahr ausgeht, entspannt sie sich rasch wieder und lehnt sich an meine Brust. Sie dreht ihr hübsches Gesicht zu mir, und wir küssen uns leidenschaftlich. Ich liebe es, ihre Wärme so nah wie möglich an meinem Körper zu spüren. Bei ihr vergesse ich alles, was mir Sorgen macht und was mich bedrückt. Wenn wir zusammen sind gibt es kein ‚Ich‘, da gibt es nur Hestia und mich. Als wir unsere Lippen trennen, hauche ich in ihr Ohr, dass sie sich etwas Nettes anziehen soll. Nur sehr ungern beende ich unsere sinnliche Umarmung, um mir aus unserem Kleiderschrank ein meerblaues T-Shirt und eine bequeme, blaue Hose zu holen. Während ich mich umziehe, erkenne ich durch einen Spiegel, dass Hestia mich mustert und über meine Auswahl schmunzelt.
    „Was ist los, mein Schatz?“, frage ich sie.
    „Perseus, hast du vor, heute noch einmal irgendwohin zu gehen?“, will sie neugierig wissen.
    „Ja, und zwar mit dir, Hestia. Wohin verrate ich dir allerdings noch nicht“, antworte ich ihr lächelnd um weitere Fragen zu unterbinden. „Ich bin fertig, mein Herz. Zieh du dich schnell noch um, ich mach währenddessen alles für gleich fertig.“ Beim Hinausgehen aus dem Schlafzimmer hauche ich ihr noch einen zarten Kuss auf ihre wundervollen Lippen. Ich gehe erneut in die Küche und hole zwei Flaschen Wasser und eine Flasche Champagner aus dem Kühlschrank, welche ich in den nun fast vollen Korb lege. Dazu packe ich noch zwei Umhänge und eine Decke ein, sollte es doch noch kühler werden, und stelle mich lächelnd, vor die inzwischen geschlossene, Schlafzimmertür. Als Hestia dann nach ein paar Minuten aus dem Zimmer kommt, stockt mir der Atem. Sie sieht fantastisch aus, wobei fantastisch eine gewaltige Untertreibung ist. Die Göttin trägt ein elegantes, orangefarbenes Sommerkleid, welches relativ eng anliegt, und ihre tolle Figur herausragend betont. Ihre langen, feuerroten Haare fallen wie ein Wasserfall, oder bei ihr eher, einem Fall tosender Flammen, über ihre Schultern.
    „Gefalle ich dir, Perseus?“, fragt sie mich mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Sie weiß, dass sie immer dieselbe Antwort bekommen wird. Sei es heute, oder in vielen Jahren.
    „Du siehst umwerfend aus“, antworte ich ihr wahrheitsgemäß. Noch immer staunend gehe ich auf sie zu. Als ich bei ihr angekommen bin, begegnen sich unsere Lippen erneut für einen sinnlichen Kuss. Ich liebe sie so sehr. Mein gesamter Körper sehnt sich nach ihr, mein Geist ebenfalls. Jede Zelle in meinem Körper lebt für meine Göttin, meine Hestia.
    „Oh, wir machen ein Picknick“, ruft sie freudestrahlend und reißt mich aus meinen Gedanken. Mist, irgendwie muss sie den Korb entdeckt haben. Ich drehe mich um und erkenne schlagartig, dass es keine Kunst ist, zu erkennen was ich vorhabe. Der Picknickkorb steht direkt hinter mir und wäre wohl auch dem begriffsstutzigen Ares aufgefallen.
    „Ja, mein Schatz. Allerdings werde ich dir noch nicht verraten, wo“, antworte ich ihr geheimnisvoll. Sanft lege ich meinen Zeigefinger auf ihre zarten Lippen, als ich merke, dass sie nachbohren möchte. „Aber ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird“, füge ich lächelnd hinzu. Natürlich wird es ihr gefallen. Hestia, die Göttin die so lange einsam war und die so lange keinen richtigen Freund mehr hatte, liebt die Romantik. Und romantisch wird der Abend sicherlich werden. Ich kenn doch meine liebenswerte Freundin. Inzwischen weiß ich doch, was ihr gefällt, und was nicht.
    „Wollen wir losgehen?“, frage ich sie lächelnd, worauf sie mit einem zustimmenden Nicken antwortet und sich in meinen linken Arm einhakt. Noch immer lächelnd, teleportiere ich uns zu dem See, welchen ich ausgewählt habe.



    Die Sonne, kurz vorm Untergehen, taucht den Himmel in eine wunderschöne gold-orangene Farbe. Ich habe uns genau zur richtigen Zeit teleportiert. Auf dem Boden weisen rote Rosenblätter und Teelichter uns den Weg zu unserer Picknickstelle. Heute Morgen habe ich schon einige Vorbereitungen für diesen Abend geschaffen. Um diese nicht umsonst gemacht zu haben, habe ich ebenfalls die vier Windgötter gebeten, dieses Plätzchen für ein paar Stunden vom Wind zu verschonen und bin froh, dass diese ihr Wort gehalten haben. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Hestia im ersten Moment überrascht schaut, doch dann ein warmes Lächeln auf ihren Lippen trägt. Langsam drehe ich meinen Kopf zu ihr und blicke fragend in ihr schönes Gesicht, woraufhin sie bestätigend nickt. Noch immer eingehakt, gehen wir langsam den kurzen Weg zu der Decke.
    Dort angekommen, bitte ich sie, eine halbe Armlänge gegenüber von mir, auf einem bequemen Sitzkissen, Platz zu nehmen. Zwischen uns nur ein unangezündetes, weiteres Teelicht. Als mein Engel dieses bemerkt, kichert sie kurz und lässt an ihrem Zeigefinger eine kleine Flamme erscheinen, mit welcher sie es anzündet. Ich hole unterdessen die eingepackten Sachen aus dem Korb. Die Umhänge und die Decke rechts, das Essen und den Champagner, nachdem ich den Korken entfernt habe, links von mir.
    „Darf ich dir ein Glas anbieten?“, frage ich sie lächelnd.
    „Na klar“, antwortet sie mir mit einem warmen, spielerischen Lächeln und ich reiche ihr ein, zuvor gefülltes, Glas. „Auf uns!“, entgegnet sie mir dann grinsend.
    „Auf uns!“, tu ich es ihr gleich und nippe am Sekt, nachdem wir angestoßen haben. Danach öffne ich die, von Folie geschützten, Schälchen. In diesen befinden sich Beeren, Trauben und ein paar Stückchen Schokolade, und in der größeren, selbst gemachte, kleine Häppchen. Mit einer kleinen Handbewegung deute ich ihr an, dass sie sich etwas nehmen kann. Mit einem weiteren, warmen Lächeln nimmt sie sich ein mundgerechtes Häppchen und steckt es sich in den Mund und ich nach ihr dann ebenfalls. Ein paar Stückchen später kommt mir ein Gedanke. Aus einer anderen Schale nehme ich mir eine Himbeere und führe meine Hand zu Hestias Mund. Nach einem kurzen Kichern gewährt sie meinen Fingern Einlass und ich lege die Beere auf ihrer Zunge ab. Daraufhin tut sie dasselbe bei mir. Den Rest der Speisen essen wir dann nach diesem Prinzip.


    PoV Hestia
    Inzwischen ist die Sonne am Himmel verschwunden und der Mond und die Sterne erhellen mit ihrem feinen, silbrigen Licht ein wenig die Umgebung. Es ist eine schöne, klare Nacht, in der man viele Sternbilder erkennen kann. Allgemein ein sehr schöner Abend. Ich bin immer noch ein wenig sprachlos, dass Percy sich die ganze Mühe für mich gemacht hat. Allein die Vorbereitung mit den Rosenblättern und Kerzen muss eine Weile gedauert haben. Mit einem Lächeln lehne ich mich zu ihm vor und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen. Mittlerweile ist es kühler geworden, weshalb ich mir einen Umhang übergezogen und die warme, kuschelige Decke um meinen Körper gelegt habe. Die Teelichter sind ebenfalls erloschen und der Mond und die Sterne die einzige Lichtquelle.
    „Wollen wir uns nicht ein wenig hinlegen?“, frage ich ihn um die kurze Phase des Schweigens zu beenden.
    „Gerne, mein Schatz“, antwortet er, kommt zu mir rüber und hebt mich kurz hoch um mich in eine liegende Position zu bringen. Dann legt er sich neben mich und ich ummantele seinen Körper ebenfalls mit der Decke. Eng schmiege ich mich an seinen warmen Körper und lege meinen Kopf auf der Brust direkt über seinem Herzen. Ich spüre seinen regelmäßigen Herzschlag, was mit dem Rauschen des Sees eine sehr beruhigende Wirkung auf mich hat. Vorsichtig versucht Percy seinen linken Arm unter meinen Rippen durchzubringen und um es ihm ein wenig zu erleichtern gehe ich mit meinem Oberkörper leicht in die Höhe, damit ich nun auf seinem Arm liege. Mit seiner rechten Hand greift er nun seine Linke und ich finde mich in einer engen Umarmung in seinen warmen, schützenden Armen wieder. Meine Augen fixieren nun das Himmelszelt an. Ich erkenne unter Anderem die Sternbilder ‚Der Große Wagen‘ oder ‚die Jägerin‘. Auf einmal entdecke ich eine Sternschnuppe.
    Lächelnd spreche ich zu dem Gott neben mir: „Perseus, da ist eine Sternschnuppe. Schnell, wünsch dir was.“
    „Wirklich mein Engel? Hm, dann wünsche ich mir …“, er will schon weitersprechen, als ich ihn dabei abschneide.
    „Pssst Liebling. Nicht verraten, sonst wird es nicht in Erfüllung gehen“, unterbreche ich ihn kichernd. Ich liebe seine Kosenamen für mich. So oft habe ich sie von anderen Personen zu anderen sagen hören. Doch noch nie hat jemand diese für mich benutzt und ich bin froh, dass es der schönste, süßeste und aufmerksamste Mann der Welt ausgerechnet für mich tut. Vielleicht … Vielleicht ist es heute an der Zeit, mit unserer Beziehung noch einen Schritt weiter zu gehen. Doch ich weiß, es ist allein meine Entscheidung. Er würde mich niemals dazu drängen oder zwingen. Aber vorerst verschiebe ich den Gedanken und schmiege mich noch etwas näher an Percy.


    Eine Weile später habe ich meine Entscheidung getroffen. Ich bin bereit für ihn meine Jungfräulichkeit zu opfern. Nur ungern beende ich die Umarmung und lege mich auf Percys Oberkörper. Meine Lippen versiegeln die seine für einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss. Mitten im Kuss übernehme ich die Initiative und lecke sanft über seine Lippen um nach Zutritt zu seinem Mund zu fragen. Er gewährt und unsere Zungen berühren sich das erste Mal, wodurch mir ein wohliger Schauer über meinen Körper fährt. Unsere Zungen kämpfen um die Dominanz untereinander und ab und an müssen wir den wundervollen Kuss für eine kurze Atempause unterbrechen. Währenddessen spiele ich mit meinen Fingern an seinen verwuschelten Haaren herum. Nach ein paar Minuten trennen wir unsere Gesichter völlig außer Atem.
    „Danke Hestia. Dieser Kuss war wunderschön“, gesteht mir mein Traummann gütig lächelnd, woraufhin ich leicht erröte. Leicht kratzend fahre ich mit meinem Fingernagel von seinem Schlüsselbein zu seiner Brust.
    „Wenn du magst, können wir noch etwas anderes ausprobieren“, entgegne ich ihm mit einem verschmitzten Grinsen.
    „Was mag das wohl sein?“, fragt er mich mit deutlich hörendem Amüsement in der Stimme. Ich werfe die Decke von unseren Körpern und stehe auf. Um ihn aufzuhelfen reiche ich ihm eine Hand.
    „Komm ich zeige es dir“, antworte ich und lehne mich zu ihm rüber um ihn einen weiteren innigen Kuss zu geben, während ich uns in meinen Tempel in unser Schlafgemach teleportiere.


    Dort stehen wir vor unserem Bett, noch immer in unserem Kuss vertieft. Kurz halten wir ihn an, als ich mit meinen Händen unter sein T-Shirt gehe um es nach oben ziehen. Er hilft mir es auszuziehen indem er seine Arme hebt und es letztendlich von seinem Körper entfernt. Währenddessen schlüpfe ich aus meinem Umhang und lasse ihn auf den Boden gleiten. Ich stehe nun in meinem Sommerkleid und Perseus oberkörperfrei. Und verdammt, sieht er heiß aus. Man erkennt sehr gut seine Brust- und Bauchmuskeln. Zwar sind diese nicht so ausgeprägt, wie bei den Bodybuildern, die in den Magazinen abgebildet sind, die Aphrodite immer liest, doch gefallen sie mir bei Percy viel besser. Er revanchiert sich, indem er mich mit meiner Hilfe meinem Sommerkleid entledigt. Ich stehe nur noch in meiner Unterwäsche da, während er nur noch seine Hose trägt. Erneut treffen sich unsere Lippen für einen innigen Kuss. Nach einem kurzen Moment hebt er mich im Stile einer Braut hoch und wirft mich auf unser Bett. Tief sinke ich ein, doch verspüre durch die Weiche des Bettes keinerlei Schmerz. Im Augenwinkel sehe ich, dass er seine Hose ausgezogen hat, und nun auch nur noch in seiner Unterhose da steht. Lächelnd kommt er zu mir aufs Bett, so dass er mit seinem Gesicht direkt über dem meinem ist und sie sich wieder für einen Kuss treffen. Dann unterbricht er den Kuss und küsst stattdessen meinen Hals hinunter bis zum Schlüsselbein. Mit seinen Händen arbeitet er sich zu meinem BH Verschluss hin, aber öffnet diesen noch nicht.
    „Bist du dir wirklich sicher Hestia?“, fragt er noch einmal.
    „Sehr“, meine Stimme nur noch ein leises Säuseln. Perseus öffnet meinen BH und küsst mich, währenddessen er unsere letzte Unterwäsche noch auszieht. Kurz trennt er den Kuss um seine Hände um meinen Körper zu legen und schaut mich fragend an. Nach einem tiefen Durchatmen nicke ich zustimmend und unsere Lippen verschließen sie gegenseitig wieder. Dann dringt er vorsichtig in mich ein. Als erster und einziger Mann überhaupt. Am Anfang tut es sehr weh, weshalb ich schmerzverzerrt in unseren Kuss keuche, doch nach einiger Zeit vermindert dieser Schmerz sich und die Endorphine in meinem Körper übernehmen die Oberhand.



    Fest umschlungen liegen wir nun auf dem Bett. Der Sex war wundervoll und ich bin mir sicher, beim nächsten Mal wird er noch schöner. Warm lächelnd schaue ich auf den Mann neben mir, der mir einen meiner schönsten Tage jemals beschert hat. Er ist bereits eingeschlafen. Das war der schönste Valentinstag, den ich je miterlebt habe, ist mein letzter Gedanke, bevor ich vollends zufrieden und glücklich in den Schlaf falle.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 4:



    PoV Sally Jackson


    Seufzend schiebe ich die Schale mit der blauen Lasagne zurück in den Ofen, um sie weiterhin warm zu halten. Percy hat sich für den heutigen Abend zusammen mit seiner Freundin angekündigt. Erneut seufze ich leise. Wie die Zeit vergeht. Eben war er noch mein kleiner Junge und jetzt ist er der zweifache Held des Olymps und auch so alt, um seine eigene Familie zu gründen. Der Krieg gegen Gaia ist ein Glück schon eine Weile vorbei, doch dies wird unser erstes direktes Wiedersehen seit dem Ende der Sache mit Kronos sein. Klar haben wir, unter anderem über die Iris-Botschaft, Kontakt aufgenommen, doch persönliche Treffen sind doch etwas anderes. Lächelnd gleite ich in die Realität zurück als ich spüre, wie sich zwei starke Arme um meinen Körper legen und mich näher an ihn heranziehen. Sanft lege ich meinen Kopf auf seiner Brust ab.
    „Schatz, wann wollten denn Percy und seine Freundin kommen?“, fragt mich Paul neugierig.
    „Sie können jeden Moment da sein, mein Liebling“, ist daraufhin meine Antwort. „Hast du schon den Wein geholt?“
    „Alles ist fertig, mein Schatz. Komm, lass uns den Moment der Zweisamkeit genießen, solange sie noch nicht da sind“, entgegnet er mir, dreht seinen Kopf zu mir und küsst mich zärtlich auf die Wange.


    Nach einer Weile klingelt es. Nur ungern beenden wir die Umarmung und gehen nebeneinander zur Haustür um unsere beiden Gäste zu empfangen. Endlich sehe ich meinen kleinen Percy und seine Annabeth wieder. Lächelnd öffne ich die Tür und erblicke meinen Sohn mit einem strahlenden Gesicht. Ich trete einen weiteren Schritt nach vorne und falle ihm um den Hals.
    „Percy“, flüstere ich glücklich ihm ins Ohr, „es tut gut dich wieder zu sehen und spüren.“ Er antwortet mir nicht, stattdessen streicht er mir mit einer seiner Hände sanft über meinen Rücken. Im Augenwinkel erkenne ich, dass mein Ehemann das Mädchen begrüßend ein paar, für mich unverständliche, Worte sagt. Die Tatsache, dass sie nicht, wie von mir erwartet, Annabeth ist, verwirrt mich ein wenig. Nach einer Weile beende ich den schönen Körperkontakt und schüttle ihr zur Begrüßung die Hand, während sich die beiden Männer mit einer kurzen Umarmung begrüßen. Kurz mustere ich die beiden vor mir. Mein Sohn trägt ein graues T-Shirt und eine Jeans und seine Hautfarbe ist ein wenig dunkler geworden, als bei unserem letzten Treffen. Seine schwarzen, verstrubbelten Haare sehen noch immer wie ein Vogelnest aus, was ihm eine süße Note verleiht, obwohl ich ebenfalls eine neue, nie zuvor da gewesene, große Macht in seiner Aura spüre. Er wirkt nicht mehr wie der Halbgott, der er das letzte Mal noch war, er wirkt jetzt, nun ja, wie sein Vater, wie ein Gott. Lächelnd, mit dem kurzen Gedanken an Poseidon, lasse ich meinen Blick zu der wunderschönen, jungen Frau neben Percy schweifen, welche nun eine Hand mit einer meines Sohnes verflochten hat. Sie hat einen zurückhaltenden, ja vielleicht schon schüchternen, dennoch auch warmen und freundlichen Gesichtsausdruck. Ihre Haare sehen aus wie Feuer, feuerrot und je nach Lichteinfalls- und Blickwinkel kann man ab und an einen orangenen oder gelben Glanz in ihnen sehen. Ihr schöner, femininer Körper bedeckt durch eine beige Bluse und einer schwarzen Hose. Ebenfalls wie Percy umgibt sie eine enorme Macht.
    „Hi Mom, hi Paul“, begrüßt uns mein Sohn fröhlich.
    „Hallo Mrs. Jackson und Mr. Jackson. Es freut mich sehr Sie kennenzulernen“, spricht auch seine Freundin mit einer warmen, freundlichen Stimme.
    „Herzlich Willkommen ihr beiden“, entgegne ich ihnen freudig, während mein Ehemann sich zurückhält und zustimmend lächelt. „Kommt, tretet ein in die gute Stube.“


    Hestia PoV
    Lächelnd betrete ich, noch immer mit Percy und meiner verflochtenen Hand, die Wohnung der Jacksons. Menschen, wie Percys Mutter oder Stiefvater beindrucken mich. Wohl wissend, dass ihre Lebenszeit verglichen mit der unseren wirklich gering ist, können sie mit den einfachsten, selbstverständlichsten Dingen zufrieden und glücklich sein, im Gegensatz zu den meisten unserer Artgenossen. Eher umgekehrt. Beispiel Zeus, er kann alles haben, wovon Menschen nicht einmal träumen können, ist aber nicht mal froh über ein Lächeln oder ein, zu ihm gesagtes, nettes Wort. Ein vorsichtiges Ziehen lässt mich in die Realität zurückschweifen. Perseus blickt mich erwartungsvoll an und ich kichere kurz. Ich habe wohl in meiner kurzen Zeit in Gedanken vergessen weiter zu laufen. Hastig mache ich einen Schritt nach vorne und küsse ihn schnell auf den Mund, woraufhin er mich warm anlächelt und wir gemeinsam um die Ecke gehen, wo uns seine Eltern schon erwarten.


    Sie stehen in einem großen Zimmer, zweifellos dem Wohnzimmer, vor einem Tisch. Durch die großen Fenster dringen Sonnenstrahlen ein und füllen den Raum mit einer schönen, angenehmen Wärme. Ein wenig angespannt laufe ich, zusammen mit Percy zu seiner Mutter und seinem Stiefvater, die uns am Tisch je einen Sitzplatz anbieten, auf welchen wir uns niederlassen. Sie tun es uns gleich und ich blicke kurz in die Gesichter der Menschen, welche beide einen freundlichen und warmen Gesichtsausdruck haben. Sally Jackson, welche laut Perseus Erzählungen nun Anfang 50 sein müsste, jedoch wesentlich jünger aussieht, schaut uns freundlich an. Ihre blauen Augen strahlen Ruhe und Sanftmut aus und weder sie, noch ihre schulterlangen, braunen Haare, welchen keinen Schimmer grau in sich tragen, geben Belege, dass sie so alt ist. Lediglich einige, kleine Fältchen in ihrem, doch recht schönen, Gesicht weisen auf ihr, für Menschen, fortgeschrittenes Alter hin. Sie hat eine schlanke Figur und ist ein wenig kleiner als ich. Dem Mann neben ihr, Paul Blofis, allerdings, sieht man deutlicher an, dass er sich in der zweiten Hälfte seines Lebens befindet. Er hat ungefähr die gleiche Größe und Statur wie mein Percy, jedoch zieren sein Gesicht grau melierte Haare und ein Bart der gleichen Farbe.
    „Percy, möchtest du uns nicht die reizende Dame neben dir vorstellen?“, spricht Sally mit ihrer Stimme an ihren Sohn gewandt.
    „Gern“, entgegnet er mit seinem dämlichen, süßen Grinsen. „Mom, Paul, das ist Hestia, meine Freundin.“
    „Herzlich Willkommen Hestia. Es freut mich dich kennen zu lernen. Irgendwie kommt mir dein Name vertraut vor, als würde ich ihn schon öfters gehört haben“, antwortet seine Mutter, während Paul, welcher sich noch zurückhält, zustimmend nickt. Spontan muss ich kichern und sehe im Augenwinkel, dass auch er ein Lächeln nicht zurückhalten kann.
    „Es kann durchaus sein, dass Sie mich kennen, Mrs. Jackson und Mr. Blofis. Ich bin Hestia, die Göttin des Herdes und der Familie“, schalte ich mich, noch immer kichernd, in das Gespräch ein. Kurz scheinen die Triebwerke in den Köpfen beider Menschen auf Hochtouren zu arbeiten, ehe Sally aufsteht um sich kurz zu verbeugen und ihrem Ehemann einen tadelnden Blick zuwirft, es ihr gleich zu tun, was dieser ein wenig später auch tut.
    „Lady Hestia, es ist eine Ehre Euch als Gast zu haben“, spricht sie mir zugewandt zu.
    „Mrs. Jackson und auch Mr. Blofis, Sie können mich gerne Hestia nennen und das Siezen lassen. Schließlich ist Ihr Sohn mein Freund“, entgegne ich ihr warm.
    „Ihr seid sehr freundlich. Wenn wir dich duzen dürfen, dann darfst du das bei uns natürlich auch und uns auch bei unseren Vornamen nennen, schließlich bist du mit meinem kleinen Percy zusammen und zusätzlich noch eine Göttin“, antwortet sie mir herzlich, woraufhin ich ihr dankend zunicke.
    „Ich habe mir niemals erdenken können, dass jemals eine Göttin bei mir zu Gast wäre. Auch von mir ein herzliches Willkommen. Eine Frage hätte ich allerdings, und zwar müsstest du ja als eine Person der antiken Mythologie uralt …“, weiter kommt Paul nicht, denn Sally bricht ihm harsch das Wort ab, woraufhin Percy neben mir und ich kurz auflachen müssen.
    „Nicht jetzt, Paul, nicht jetzt. Wir wollen doch nicht, dass das Essen schwarz wird. Hilf bitte mit es rauszutragen“, entgegnet sie ihrem Ehemann, steht auf und geht in die Küche. Ihr Mann folgt ihr nach einem kurzen Stoßseufzer.


    Seufzend lehne ich mich an den Stuhl an. Das Gespräch bisher ist sehr schön gewesen, was auch an Percys Eltern liegt, welche sehr angenehme und freundliche Gesprächspartner sind. Auf einmal spüre ich seine Hand, die sich mit meiner Verflechten möchte. Ich lasse es zu und drehe mich zu meinem wundervollen Freund, dem ich in seine hübschen, meerblauen Augen blicke. Das warme Lächeln auf seinen Lippen, lässt die meinen in eine ähnliche Form verwandeln.
    „Und mein Schatz. Wie findest du die beiden bis daher?“, fragt er mich neugierig.
    „Sie machen auf mich einen sehr netten und freundlichen Eindruck“, antworte ich ihm wahrheitsgemäß. Er nickt kurz und lehnt sich mit seinem Oberkörper weiter zu mir. Wie ein Nagel von einem Magneten, wird mein Gesicht von seinem angezogen und ich finde mich einige, kurze Momente später in einem tiefen Kuss mit Perseus wieder. Anfangs noch sanft wird er immer wilder, bis wir, nachdem unsere Zungen um die Dominanz untereinander gerungen haben, völlig atemlos auseinander gehen. Sanft gleite ich in die Realität zurück und rieche den wunderbaren Geruch von Essen. Rasch öffne ich meine Augen und blicke über den Tisch, welcher eben noch völlig leer war, nun aber vier Teller, Weingläser und einer Schüssel, mit der lecker duftenden Speise, geziert ist. Wir haben wohl während unseres Kusses, die Zeit vergessen.
    „Na ihr beiden Turteltäubchen, weilt ihr wieder unter den Sterblichen?“, neckt uns Sally und sowohl mir als auch Percy steigt die Schamesröte ins Gesicht. Doch zum Glück kichert sie dann nur kurz, anstatt weiterzureden und legt jedem von uns Vieren ein Stück des Essens auf den Teller, während Paul jedem ein Schluck des Weines in die Gläser gießt.
    „Blaue Lasagne?“, frage ich neugierig und sehe im Augenwinkel wie Perseus grinst und auch seine Mutter sich ein Lächeln nicht verkneifen kann.
    „Hestia, ich habe dir doch einst erzählt, dass wir ein Faible für die Farbe blau haben, weshalb ich unter anderem auch damals Zeus gebeten habe, die Spitze des Olymps blau zu färben. Und nunja, auch beim Essen haben wir es gerne so“, gesteht er mir leicht errötet. Schmunzelnd, über die Eigenheiten der Jacksons, widme ich nun meine Aufmerksamkeit der Lasagne vor mir. Nachdem Sally uns allen einen ‚guten Appetit‘ gewünscht hat, trenne ich mir, wie jeder andere im Raum, ein Stückchen ab und führe es in meinen Mund. Sobald ich es auf der Zunge abgelegt habe und ein paar Mal gekaut habe, spüre ich einen fantastischen Geschmack, und zwar einen, der seinesgleichen sucht. Die typischen Merkmale der Hackfleischmasse und des Käses, welche man, ebenso wie die fein dosierten Gewürze, sehr gut herausschmecken kann, ergeben ein nahezu perfektes Gesamtwerk, welche noch durch eine Tomatensoße vollendet und mit dem tollen Rotwein, welcher dazu serviert wird, abgerundet wird. Diese Speise ist eine der Besten, die ich je in meinem, nun auch schon recht lange andauernden, Leben gegessen habe.
    „Schmeckt es euch denn?“, fragt Sally uns.
    „Es schmeckt hervorragend“, entgegne ich ihr und auch Percy nuschelt irgendwas mit vollem Mund vor sich hin, was man als ‚Ja‘ identifizieren kann.
    „Freut mich“, antwortet sie lächelnd und widmet sich wieder der Lasagne vor ihr, was ich ihr gleichtue.



    Eine Weile später finde ich mich neben Perseus auf einer der beiden Couchs des Wohnzimmers wieder. Nach der vorzüglichen Speise haben wir vier uns entschlossen, es uns auf den Sofas gemütlich zu machen, um ein wenig zu reden. Sally und Paul befinden sich noch in der Küche und holen ein wenig Knabberzeug. Auf einmal spüre ich einen starken Arm sich um meinen Oberkörper legen, welcher mich ein wenig zu ihm hinzieht und ich schmiege mich an den warmen Körper Percys. Ruhig dreht er seinen Kopf zu mir und haucht mir einen sanften Kuss auf die Wange.
    „An was denkst du, mein Schatz?“, flüstert er mir ins Ohr.
    „Ich habe mir überlegt was gleich so kommen mag. In so Filmen würde jetzt eine Fragerunde, deiner Eltern aus, kommen, also hab ich mich dementsprechend ein wenig vorbereitet“, entgegne ich ihm lächelnd woraufhin er kurz auflacht, während Paul und Sally aus der Küche mit einigen Schalen zurückkommen. In diesen befinden sich Chips, Erdnüsschen und auch ein paar Gummibärchen. Als sie sich setzen, nickt mir mein Perseus beruhigend zu. Nach ein paar Momenten der Stille erhebt Sally das Wort.
    „So, dann unterhalten wir uns ein wenig. Wie seid ihr beiden denn überhaupt zueinander gekommen?“, fragt sie mit einem neugieren Blick im Gesicht.
    „Nun, wir kennen uns eigentlich schon recht lange. Das erste Mal sind wir uns so richtig bei der Sache mit Luke und Kronos begegnet. Ich habe Percy damals Visionen gezeigt …“, antworte ich und höre auf, da ich merke, dass er weitersprechen mag.
    „… die letztlich zum Triumph geführt haben. Nach dem Krieg konnte ich mit Hestia über das Gefühlschaos in mir und meine Probleme, die dieser Kampf mit sich geführt hatte, sprechen. Sie war diejenige, die mich damals wieder aufgebaut hatte. Dasselbe nach dem zweiten Krieg gegen Gaia. In dem Laufe unserer Gespräche habe ich mich immer näher zu Hestia hingezogen gefühlt, und sie sich ein Glück auch zu mir“, kurz unterbricht er seinen Redefluss und küsst mich einmal kurz auf die Wange. Dadurch und durch seine schönen Worte erröte ich leicht. „Nachdem ich mich von Annabeth getrennt habe, weil wir beide uns nie wirklich richtig geliebt hatten, sind wir beiden ein Paar.“
    „Wenn ich mich einmal einmischen dürfte, hätte ich eine Frage an dich, Hestia. Ist das nicht komisch, einen Freund zu haben, der Jahrtausende jünger ist als du, und der eines Tages sterben wird, während du die Zeiten überdauerst?“, spricht Paul, woraufhin er von Sally einen tadelnden Blick zugeworfen bekommt.
    „Nicht wirklich“, entgegne ich ihm. „Klar bin ich so alt, dass ich vieles, wie zum Beispiel den trojanischen Krieg, selbst miterlebt habe, doch auch Percy hat so viel, in so kurzer Zeit erlebt. Wir Götter zählen unser Alter nicht in Jahren, sondern in Erfahrung in Kriegs- und Friedenszeiten, und da hat er schon so einige. Und außerdem, nicht nur ich werde die Zeiten überdauern, Percy wird es ebenfalls tun, er ist nämlich auch ein Gott geworden“, entgegne ich grinsend, woraufhin Perseus‘ Eltern, die Kinnlade hinunterfällt und er sich verlegen am Kopf kratzt.
    „Seit wann bist du denn ein Gott, und über was?“, stellt Sally ihrem Sohn leicht fassungslos die Frage.
    „Zeus hat mir bei der Ehrung aller Beteiligten des Sieges gegen Gaia, das Angebot gemacht, und diesmal hatte ich es angenommen. Ich bin der Gott der Heroen, Stürme und der Wellen“, entgegnet er noch immer peinlich berührt. Ein paar Minuten kehrt nun eine Stille ein, da Percys Eltern von dem eben Gesagtem noch immer paralysiert sind.
    „Mom, wir möchten dich um einen Rat fragen. Und zwar sind Hestia und ich noch nicht offiziell ein Paar und nur ihr beide wisst es sicher, auch wenn es auf dem Olymp vielleicht Aphrodite oder jemand anderes ahnt. Wir wollen aber auch nicht ewig damit im Verborgenen bleiben und es den anderen Göttern offenbaren und wahrscheinlich werden nicht alle dies gutheißen, insbesondere Zeus nicht. Hast du einen Rat, wie wir am besten auf die anderen Götter zugehen können“, fragt mein Schatz seine Mutter um die Ruhephase zu durchbrechen.
    „Hmm. Ich würde sagen, dass ihr euch Unterstützung bei einigen Göttern ersucht. Zuerst würde ich Poseidon fragen. Ich bin sicher, dass er es verstehen wird. Er ist dein Vater und er wird fast alles tun, um dich glücklich zu wissen“, antwortet Sally nachdenklich. Sie hat wohl Recht. Auch meiner Meinung nach, wäre mein Bruder die erste Ansprechperson gewesen. Wir verstehen uns gut und da Percy zudem noch sein Sohn ist, würde dass ihn bestimmt noch mehr dazu bewegen, unsere Beziehung zu akzeptieren. Dankbar nicken wir beide ihr zu.


    Nach einer langen Zeit, in welcher wir über minder wichtige Dinge geredet haben, folge ich nun Sally in das Schlafzimmer von Perseus um sein Bett zu beziehen. Wir haben uns dazu entschlossen, die heutige Nacht hier zu verbringen. Seine Mutter bat mich mitzukommen um ‚ein paar Sätze von Frau zu Frau‘ zu wechseln.
    „So. Ihr schlaft zusammen in einem Bett, oder? Oder soll ich noch eine Matratze holen?“, fragt sie mich warm lächelnd, während sie mir ein Ende des Betttuchs in die Hand gibt.
    „Davon gehe ich stark aus“, entgegne ich ihr kichernd. „Aber das ist bestimmt nicht alles, worüber du mit mir reden wolltest, nicht wahr?“
    „Genau“, antwortet sie und lacht kurz auf, doch ich merke, dass sie langsam ein wenig ernster wird. „Pass mir bitte gut auf meinen Sohn auf. Mir ist durchaus bewusst, dass er ein mächtiger Halb…äh Gott ist und sich selbst verteidigen kann, aber ich meine hier drin.“ Sie beendet ihren Redefluss und deutet mit ihrem Zeigefinger auf ihren Kopf. „Er ist noch sehr jung und auch noch ein wenig unerfahren. Die Kriege haben auch an ihm ihre Spuren hinterlassen und ich habe zusätzlich die Angst, dass ihn andere Götter ausnutzen könnten, da er nun ja auch einer ist. Bitte verspreche mir, dass du auf ihn aufpasst und ihm hilfst, sollte jemand versuchen ihm zu schaden“, ihre Bitte eher ein Flehen.
    „ich verspreche es dir“, erwidere ich ihr lächelnd und nachdem ich es gesagt hat, kommt sie zu mir rüber und umarmt mich fest, wobei sie mir noch ein ‚Danke‘ ins Ohr haucht.


    Währenddessen im Wohnzimmer:
    PoV Percy
    Mein Schatz ist mit meiner Mutter zusammen kurz weggegangen, sodass ich in der Zeit jetzt gegenüber von Paul auf der Couch sitze. Ich greife aus der Schüssel einige Chips, führe sie mir in den Mund und sammele meine Gedanken. Ich möchte meinem Stiefvater nämlich eine, für mich, wichtige Frage stellen.
    „Paul. Damals, als das Ganze mit Kronos noch war, hast du mich um die Erlaubnis gefragt, meine Mutter zu heiraten. Nun, einige Jahre später möchte ich dich fragen, ob ich deinen Segen habe, Hestia eines Tages zu heiraten“, stelle ich ihm diese und er schaut mich überrascht an. Nach einem kurzen Moment jedoch lächelt er gütig.
    „Ebenfalls wie du einst, werde auch ich dir meinen geben und ich gehe stark davon aus, dass deine Mutter auch zustimmt. Obwohl es für mich immer noch ein wenig verwirrend ist, dass sie so viel älter als du ist und dass du auch ein Gott bist, spüre ich doch, dass sie dir gut tut. Und ich bin nicht so dreist, mich einer Liebe in den Weg zu stellen.“ Ein kleiner Stein fällt mir vom Herzen, da ich gehofft habe, dass er dies sagt. Dankend nicke ich ihm zu und wir warten gemeinsam, dass unsere Ladies wieder zurückkommen.


    Seufzend schließe ich nach langen Gesprächen bis tief in die Nacht die Tür zu meinem alten Zimmer. Vieles ist noch immer so ähnlich eingerichtet, wie zu dem Zeitpunkt, an dem ich das letzte Mal hier war, und weckt ein nostalgisches Gefühl in mir drin. Es war heute schön, wieder meine Mutter und ihren Ehemann zu sehen, nachdem ich es so lange nicht konnte. Ein Glück haben sie es gut aufgenommen, dass ich nun ein Gott bin und mit Hestia auch eine Göttin als Freundin habe. Ebenfalls bin ich auch dankbar dafür, dass sie sie so gut in der Familie willkommen hießen. Grinsend schaue ich in meinem Schlafgewand, welches Hestia herbeigezaubert hatte, auf das Bett. Dort drin liegt mein Schatz und wartet darauf, dass ich es ihr gleichtue. Lächelnd schalte ich das Licht aus, laufe zu ihr und lege mich auf meine Seite, damit ich ihr, dank des, durch die Vorhänge, gedämmten Mondscheins, in ihre wundervollen Augen sehen kann. Vorsichtig lehnen wir beide unsere Gesichter zueinander und treffen uns in einem zärtlichen Kuss. Doch anstatt ihn nach einer Weile zu beenden, intensivieren wir ihn ein wenig. Die kurze Atempause nach einer Weile nutze ich, um mich über sie zu begeben. Während ich mich mit meinen Beinen abstütze, versuche ich mit meinen Händen, Hestia von ihrem Oberteil zu befreien, doch sie stoppt kurz, indem sie es fest hält.
    „Mein Liebling, nicht hier. Wir sind nicht alleine“, flüstert sie mir zu.
    „Warum nicht? Die Wände hier sind dick und man wird uns von außerhalb dieses Zimmers nicht hören können“, erwidere ich ihr sanft in derselben Lautstärke.
    „Aber was ist wenn doch?“
    „Dann werden sie es verstehen, sie waren auch mal jung“, entgegne ich lächelnd und nutze die Situation, in der sie kurz nicht bei der Sache war, und ziehe ihr das Shirt aus. Mit einem Lächeln auf den Lippen streichele ich sie vorsichtig über ihre wohlgeformten Brüste, und sie stößt aufgrund dieser Berührungen auf ihrer zarten Haut, ein leises Keuchen aus. Als ich diese Beende um mich meines Oberteils zu entledigen, sehe ich, wie sie verschmitzt lächelnd die Augen rollt. Kurz nachdem ich es vollbracht habe, versiegeln meine Lippen die ihren erneut.


    PoV Sally
    Auf meinem Weg zur Toilette halte ich kurz vor Percys Zimmer, da ich von dort Geräusche vernehme, welche ich schnell als Knarksen des Bettes und Keuchen identifizieren kann. Wohl wissend, was die beiden da drin treiben, laufe ich lächelnd weiter. Es war ein wundervoller Tag heute. Endlich konnte ich meinen Sohn wiedersehen und auch seine hübsche Freundin kennenlernen. Als ich sie das erste Mal an der Tür gesehen habe, war ich noch ein wenig skeptisch, aber Hestia hat sich als sehr freundlich und nett herausgestellt. Tief in mir spüre ich, dass sie meinem Percy sehr gut tut und dass beide ewig lange zusammenbleiben werden. Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir Perseus mit der Göttin zusammen besser, als zusammen mit seiner Ex-Freundin, Annabeth. Seufzend entgleite ich meinen Gedanken und trete dann ins Badezimmer ein.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 5:


    PoV Percy


    Wie mit meinem Vater abgemacht, stehen Hestia und ich Hand in Hand nebeneinander am Strand des Camps. Die Sonne ist schon vor einiger Zeit unter gegangen, sodass lediglich der Mond sein silbriges Licht über der Landschaft verstrahlt und neben den Millionen von Sternen, die einzige Lichtquelle ist. Es ist eine wunderschöne, klare Nacht. Lächelnd schnuppere ich den zarten Beerenduft von meiner Freundin, während meine Augen ein weiteres Mal über das Firmament wandern, welches uns so lächerlich klein wirken lässt.
    „Poseidon lässt sich ganz schön Zeit“, reißt mich Hestia, mit ihrer schönen, hellen Stimme, aus meinen Gedanken, nachdem ich eine kurze Weile nur geistesabwesend in den Himmel gestarrt habe. Leise seufze ich. Sie hat Recht. Wir haben den Zeitpunkt schon einige Minuten überschritten, an dem uns Vater uns mit seinem Kriegswagen abholen wollte. Vermutlich weiß er noch nichts von unserer Beziehung und genau wegen dieser wollen wir ja mit ihm reden.
    „Wie ist das eigentlich unter Wasser? Werde ich da atmen können? Das ist das erste Mal, wo ich in den Tiefen des Meeres bin“, fragt mich meine Freundin und lässt mich aus meinen Gedankenspielen zurück in die Realität gleiten. Leise lächle ich.
    „In Poseidons Palast mit Sicherheit. Laut seinen Erzählungen ist die Luft dort normale Atemluft und kein Wasser. Wenn du ihn allerdings verlässt, wirst du im Wasser nicht mehr Atmen können, es sei denn, du hast mich dabei, denn ich kann auch unter Wasser eine Luftblase erschaffen, in dem man normal atmen kann. Also lauf immer Hand in Hand mit mir. Oh, vielleicht laufe ich ja dann eine extra lange Runde, dass alle Meeresbewohner sehen, dass wir ein Paar sind“, scherze ich, nachdem ich es ihr erklärt habe, wovon Hestia kurz kichert und mir einen spielerischen Schlag auf den Hinterkopf gibt. Kurz auflachend drehe ich mich langsam zu meinem Schatz um und blicke in ihr wundervolles Gesicht. Ihre schönen, weiblichen Gesichtszüge, die Nase und der Mund, welchen ich am liebsten mit dem meinen für immer und ewig versiegeln würde, dazu ihre feuerrotfarbenen Augen und schulterblattlanges Haar in der selben Farbe, ergeben zusammen eine so große Schönheit und Eleganz, die von einer anderen Welt zu sein scheint. Wie durch einen Magneten in den Lippen von Hestia angezogen, wandert mein Gesicht zu dem ihren. Sanft treffen sich unsere Lippen in einem zarten Kuss, der mit der Zeit an Intensität gewinnt. Es fühlt sich so richtig an sie zu lieben. Jeder Tag mit ihr ist der Himmel auf Erden. Jedoch wissen wir auch, dass wir kurz vor der ersten, großen Hürde sind, die unserer Liebe im Weg steht, doch weiß jeder von uns, dass wir diese, und alle anderen die in Zukunft noch folgen werden, zusammen überwinden.


    „Mein Sohn und …Hestia? Was macht ihr da?“, erschreckt uns eine mächtige, tiefe Männerstimme, welche vom Meer auskommt, als wir noch inmitten unseren innigen Kusses waren. Rasch trennen wir uns voneinander und blicken zur See. Im hüfthohen Wasser liegt ein schöner, mit Muscheln, Seesternen und einigen Meerespflanzen, geschmückter Kriegswagen, der für Gäste verlängert wurde und von einer Handvoll riesiger Seepferdchen gezogen wird, an. Vorne, mit den Zügeln in der Hand, sitzt mein Vater, Poseidon, in seinem Hawaiihemd, welches er zumeist außerhalb des Olymps trägt. Sein bärtiges und markantes Gesicht trägt einen überraschend oder geschockt wirkenden Ausdruck, welcher wahrscheinlich daher kommt, dass er mich seine Schwester küssend gesehen hat. Kein Wunder, denke ich mir, schließlich hat sie über Jahrtausende, trotz zahlreicher Umwerbungen von anderen Göttern, ihre Jungfräulichkeit erhalten und war auch nie mit einem Mann zusammen. Nach all den ganzen Jahren zu sehen, dass dies nicht mehr so ist, würde wohl viele im ersten Moment schocken. Das Hestia seine Schwester ist, ist für ihn wahrscheinlich gar nicht mal so schockend gewesen. Nach einer kurzen Weile berappelt er sich allerdings wieder und winkt uns zu. Er weiß wohl jetzt schon, oder im spätesten Falle nachher erst, dass wir beide ein Paar sind, also warum weiter verheimlichen? Vorsichtig und sanft ergreife ich die Hand von Hestia und drehe mich zu ihr und blicke in ihre wundervollen, feuerrotfarbenen Augen. Mit einen kurzem Nicken stimmt sie mir zu und wir gehen Hand in Hand auf den Gott des Meeres zu. Nachdem wir uns kurz herzlich begrüßt haben, zeigt er meinem Schatz und mir den Platz auf dem wir uns hinsetzen sollen, während er sich selbst wieder auf den Steuerplatz begibt. Ehe er die Seepferdchen dazu antreibt, brummt er sich noch etwas in seinen Bart, was ich gerade so noch hören kann.
    „Na das kann ja was werden.“


    Eine Weile später, sitze ich neben meiner Freundin auf der Couch meinem Vater gegenüber in seinem Palast. Amphitrite, Poseidons Gemahlin, ist, zu meiner Erleichterung, nicht hier. Seit dem ich ein Gott bin, hat sich die Beziehung zwischen uns ein wenig gebessert, ist aber noch immer eher schlecht. Die Fahrt durch die Tiefen des Meeres war wundervoll. Viele Schwärme aus Millionen von Fischen konnte man, ebenfalls von wunderschönen und exotischen Pflanzen und Meereslebewesen, bestaunen. Überall schwammen kleine Seepferdchen, größere Fische wie Haie oder auch vereinzelt Quallen herum und verwandeln die Unterwasserwelt in eine große, mit vielen Geheimnissen versehene, wunderschöne eigene Welt. Irgendwann sind wir dann in der Stadt angekommen, in der wir aktuell sind. Inmitten dieser steht Poseidons Palast und um ihn herum stehen die Häuser von Najaden, Zyklopen und anderer, höherer Meeresbewohner. Deutlich größer als die Häuser und wohl auch schwer zu übersehen, sind die Werkstätten, welche eher ein wenig außerhalb liegen, in einer von denen mein Halbbruder Tyson arbeitet. Es ist das erste Mal, dass ich hier bin und es ist eine interessante Erfahrung für mich. Poseidon hatte den Wagen kurz vor dem Eingang des Palastes zum Stehen gebracht und uns dann in diesen geführt. Eben dieser sitzt jetzt nachdenklich uns gegenüber und sammelt seine Gedanken. Mein Schatz und ich warten still Händchen haltend ab.
    „Percy, Hestia, erklärt euch. Warum habt ihr euch vorhin geküsst?“, fragt er uns mit ruhiger Stimme und durchbricht damit die, eine kurze Weile andauernde, Stille. Ich bin mir sicher, dass er es sich schon denken kann, aber sich noch mal vergewissern möchte.
    „Vater, Hestia und ich lieben uns, wir sind ein Paar“, entgegne ich ihm. Leicht geschockt lässt er sich in seinen Sitz fallen und überlegt.
    „Ihr wisst schon, dass das Zeus und einigen anderen des Olympischen Rates gar nicht gefallen wird?“, sagt er dann nach einem Moment.
    „Deshalb sind wir bei dir. Wir erbitten deine Unterstützung, wenn wir es ihnen offenbaren“, entgegne ich ihm und er lässt sich erneut Zeit, bis er dann nickt.
    „Ich werde euch helfen. Du bist mein Lieblingssohn und du meine liebste Schwester. Aber ich brauche Informationen, wenn ich euch helfen soll“, antwortet er und mir fällt ein großer Stein vom Herzen. „Seit wann seid ihr denn schon zusammen, wäre meine erste Frage.“
    „Schon recht lang. Wir waren schon immer sehr nahe gestanden und als sich Perseus und Annabeth trennten, sind wir beide seit der Siegesfeier über Gaia ein Paar“, erhebt Hestia leicht errötet das Wort.
    „Percy, ihr habt euch getrennt?“, fragt er mich überrascht und ich rolle geistig die Augen. Das ist jetzt schon über ein Jahr her und das ist ihm immer noch nicht aufgefallen? Ernsthaft? Manchmal überraschen mich die Götter immer wieder mit ihrer Unaufmerksamkeit.
    „Ja, wir hatten uns eigentlich nie richtig geliebt gehabt und damit jeder von uns beiden in der Zukunft die Möglichkeit hat, mit einem Lebenspartner glücklich zu werden, haben wir uns entschlossen getrennte Wege zu gehen. Wir sind aber natürlich noch gute Freunde“, antworte ich ihm.
    „Oh, das überrascht mich ein bisschen. Aber ich bin froh, dass du mit Hestia zusammen glücklich bist. Und zusätzlich stehen jetzt auch die Chancen hoch, Athenas Unterstützung zu bekommen“, erwidert er mir.
    „Athenas Unterstützung wofür?“, stelle ich ihm neugierig die Frage.
    „Na, die Unterstützung vor dem olympischen Rat. Mein Wort hat als einer der großen Drei starkes Gewicht, jedoch allein auch nicht so viel“, erläutert er uns, als sei es das normalste auf der Welt.
    „Wie viele weitere Stimmen wären denn nötig, um gute Aussichten zu haben?“, fragt Hestia meinen Vater.
    „Hmm, vielleicht vier oder fünf weitere“, gibt er, sich am Hinterkopf kratzend, als Antwort. Vier oder fünf? Das müssten wir hinbekommen. Apollon würde uns bestimmt helfen. Er ist ein sehr guter Freund von mir. Seitdem ich ein Gott bin, hat sich diese Freundschaft zudem noch weiter verfestigt. Und um die anderen drei mache ich mir auch keine Sorgen, bestimmt kann Hestia noch welche überzeugen.
    „Ihr beiden seid ja richtig gedankenverloren, denkt wohl schon nach, wen ihr alles um Hilfe bitten wollt“, stellt Poseidon grinsend fest und reißt uns aus unseren Gedankenspielen, die, zumindest meine, tatsächlich davon handelten. „Macht euch keinen Kopf darüber. Percy, der Großteil der Olympier ist dir freundlich gesinnt und Hestia sowieso, auch wenn sie so oft vergessen wird. Mal was anderes. Weiß Sally schon, dass ihr zusammen seit?“
    „Ja, wir waren kürzlich bei Perseus Mutter und Stiefvater und haben uns ein wenig mit ihnen unterhalten“, antwortet mein Schatz anstatt mir.
    „Und, wie fandst du sie, Schwester?“, Poseidons Stimme voller ehrlicher Neugier.
    „Sie war nett und freundlich, und das Gespräch war auch locker und spaßig verlaufen. Ich muss sagen, ich hab mir sie und auch ihren Mann anders vorgestellt, aber ich bin sehr froh, dass es doch nicht so war“, während Hestias Antwort umspielt ein Lächeln Vaters Lippen.
    „Dachte ich mir. Sie ist eine Königin unter den sterblichen Frauen in meinen Augen. Ich sehe sie sogar gleich mit Amphitrite, aber sagt letzterer das bloß nicht“, erwidert er und wir müssen alle drei kurz auflachen.


    Ein paar Minuten später finde ich mich zusammen mit Poseidon in einem anderen Zimmer wieder. Wir haben uns entschlossen noch ein paar Sätze zu wechseln, die nur für Vater und Sohn gedacht sind.
    „Percy, Percy, Percy. Du weißt, dass das zu tiefen Problemen zu Zeus und einigen anderen führen kann?“, fragt er mich und ich antworte nickend. „Aber wenn ihr euch wirklich liebt, dann werde ich vor dem olympischen Rat mich für euch aussprechen.“
    „Ich danke dir. Für sie würde ich sogar freiwillig wieder in den Tartaros springen, wenn es sein muss“, entgegne ich ihm.
    „Gut, dann soll es so sein. Ich werde für euch sprechen, wenn es so weit kommt.“
    „Ich habe noch eine Frage an dich. Hätte ich deinen Segen, wenn ich Hestia dann irgendwann heiraten würde?“, stelle ich ihm leicht errötet die Frage.
    „Mit Sicherheit. Es ist allerdings ein bisschen komisch. Nicht dass sie meine Schwester ist und du ihr Partner, eher sie nach all den Jahrtausenden, nach all den Umwerbungen von anderen Göttern, die sie allesamt dankend abgelehnt hat, in einer Beziehung zu sehen. Percy, pass auf sie auf und treib bloß keine Spielchen mit ihr. Hestia ist eine gute Göttin und ich will sie nicht leiden sehen. Allerdings würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass du der letzte Mann bist, der dies tun würde. Meinen Segen hast du“, entgegnet er und ich schreite einen Schritt nach vorne und umarme meinen Vater kurz als Dank. „Nun sollten wir aber wieder zurückgehen, deine Herzdame wartet sicher schon sehnsüchtig“, fügt er noch hinzu, woraufhin wir zurückgehen.


    Lächelnd liege ich neben Hestia in unserem gemeinsamen Bett. Nach dem Einzelgespräch mit Poseidon haben wir drei uns noch bis tief in die Nacht locker und entspannt unterhalten. Ich bin froh und dankbar, dass sich Poseidon auf unsere Seite gestellt hat. Nach einigen Stunden haben wir uns dann verabschiedet und ich uns in Hestias Tempel auf dem Olymp teleportiert. Dort haben wir beide uns noch etwas zu Essen gemacht. Ich muss sagen, ich bin ein ziemlich miserabler Koch, aber sofern mein Schatz dazu hilft, schmeckt das Essen immer Weltklasse. Nachdem wir fertig gespeist haben, haben wir uns noch fürs Bett fertig gemacht und uns in eben dieses gelegt. Ich habe Hestia mit meinen Armen umschlungen und ihr Gesicht ist nur unweit von dem meinen entfernt.
    „Mein Schatz“, spricht sie mich an, ihre Lippen von einem Lächeln umspielt.
    „Ja, mein Engel?“, hauche ich ihr zurück.
    „Es war ein schönes Gespräch mit deinem Vater. Zwecks der Hilfe der anderen Götter, bei welchem oder welcher würdest du denn anfangen?“, fragt sie mich.
    „Ich denke an Apollon. Wir sind gute Freunde und er würde uns gewiss unterstützen. Aber mein Engel, das hat noch Zeit. Lass uns jetzt lieber an etwas Schönes denken“, erwidere ich ihr, woraufhin sie kurz kichert. Fast synchron bewegen sich unsere Gesichter aufeinander zu und versiegeln die jeweils anderen Lippen für einen schönen, zärtlichen Kuss. Als wir diesen beenden, fühle ich mich die Müdigkeit übermannen und ich falle nach einem langen, schönen Tag in meinen wohlverdienten Schlaf.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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    Einmal editiert, zuletzt von Venelia ()

  • Heyho!
    Da bin ich wieder und kommentiere mal das aktuelle Kapitel deiner Geschichte^^



    Ich finde deinen Schreibstil immer noch vergleichsweise angenehm zu lesen, aber du könntest trotzdem auf ein paar Dinge stärker achten, insbesondere, was die Verwendung von Genitiven bzw. von-Konstruktionen angeht (die eine oder Stelle habe ich dir rausgesucht). Thematisch solltest du schauen, dass du dich langsam in die Richtung bewegst, in die du gehen willst-da die Story nicht auf die Liebesgeschichte hinausläuft, sondern bereits mit dieser beginnt, musst du einen Handlungspunkt für das weitere Geschehen finden. Probleme mit den anderen Göttern sind ein guter Anhaltspunkt, vielleicht kannst du das ausbauen!
    Ich würde dir aber auch raten, die Liebesbeziehung zwischen Hestia und Percy nicht so ... sagen wir, manchmal fühlt es sich zumindest für mich als etwas zu viel an. Natürlich, die zwei sind total verknallt, aber du solltest auch etwas anderes an Handlung mit einbauen, damit es spannend bleibt.


    Bis zum nächsten Mal!


    ~ Sheo

  • Hey :)
    vielen Dank dir fürs Feedback :)


    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 6:



    PoV Hestia:
    Sanft erwache ich durch den Duft von frisch gekochtem Kaffee in unserem himmlisch bequemen Bett. Instinktiv taste ich nach links, doch muss zu meinem Bedauern feststellen, das Perseus nicht dort ist. Stattdessen vernehme ich von außerhalb des Schlafzimmers ein wohliges Summen von ihm und muss kurz lächeln. Eine weitere wundervolle Nacht mit Percy ist nun vergangen und ein, vermutlich, ebenso schöner Tag steht in den Startlöchern. Dass ich, in den Augen vieler, eine unbedeutende und unscheinbare Göttin, mit dem größten Helden aller Zeiten inzwischen schon über ein Jahr lang zusammen bin, scheint wohl nicht nur für mich noch immer ein wenig surreal zu sein. Ich bin glücklich. Glücklich, über viele einzelne positiven Schiebungen in meinen jüngsten Jahren. Glücklich, dass ich ihm damals bei der Kronos Sache geholfen habe und ihn somit zum ersten Mal kennengelernt habe. Glücklich, dass sich Annabeth und Percy trennten und mir die Möglichkeit gegeben wurde, ihn, meine große Liebe, als festen Freund zu haben. Glücklich, da ich jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit habe, meine Stunden an seiner Seite zu verbringen. Herzlich gähne ich noch einmal und strecke, um meinen Körper aufzuwecken, die müden Glieder, ehe ich schweren Herzens aus unserem gemütlichen Bett steige und mich zu meinem Schatz begebe.


    Nach einem Guten-Morgen-Kuss setzte ich mich auf meinen Stuhl neben Perseus und schaue ihn gütig lächelnd an, während er mir Kaffee in meine Tasse füllt. Kann es einen schöneren Start in den Tag geben? Mit einem Lächeln in seinem Gesicht gibt er mir ein Brötchen.
    „Mein Schatz, reichst du mir bitte die Marmelade?“, bitte ich ihn.
    „Sicher doch“, entgegnet er mir und ich schmiere mir sie auf die Backware, nachdem ich sie bekommen habe. Hungrig beiße ich mir ein Stückchen ab.
    „Percy, wir beide gehen ja heute zu ein paar Göttern, welchem würdest du zuerst einen Besuch abstatten?“, frage ich meinen Freund.
    „Ich würde ja Apollon vorschlagen. Wir sind gute Freunde und auch du verstehst dich ja mit ihm recht gut.“
    „Ok, dann zuerst zu Apollon. Zu wem danach?“
    „Oh, das weiß ich nicht. Wenn es dir egal wäre, dann würde ich das nachher spontan entscheiden“, antwortet er grinsend, woraufhin ich kurz meine Augen rolle, aber mich wieder meinem Brötchen widme.



    „Glaubst du wirklich, er ist um diese Uhrzeit zuhause?“, frage ich Perseus als wir vor dem Palast meines Neffen stehen und ich an die Tür anklopfe.
    „Sicher, mein Engel. Er zockt zu dieser Zeit oft, oder denkt sich Späße und Sprüche aus, die allerdings nur er selbst gut findet“, entgegnet Percy mir kichernd.
    „Kommt herein, sitze vor der Konsole“, ruft tatsächlich von innen eine Stimme, welche definitiv als die des Sonnengottes identifizierbar ist.
    „Sag ich doch“, sagt mein Schatz mir neckisch und ich gebe ihm einen sanften Schlag auf den Hinterkopf, woraufhin er erneut kurz auflacht.


    PoV Percy
    „Na, hängst du immer noch an dem Oger?“, frage ich meinen Cousin, als ich erkenne, dass er Dragon Age drin hat.
    „Hey Perce. Ja, leider, irgendwie bekomme ich den einfach nicht down“, entgegnet er leicht frustriert.
    „Komm, ich mach den dir irgendwann, deine Versuche sehen ja schlimm aus“, necke ich ihn. „Aber nicht heute, heute bin ich wegen was Wichtigerem hier.“
    „Was Wichtigeres als unsre Zockrunden gibts doch gar nicht. Naja, außer Frauen und eventuell Zeus und so was“, sagt er noch immer dem Fernseher zugedreht. Als ich nach einer Weile nicht reagiert, fragt er plötzlich ein wenig ernster: „Du wirst doch nicht mit eins von beidem Probleme haben?“
    „Naja, in gewisser Weise schon, mein Freund.“
    Mit noch immer auf den Bildschirm fokussiertem Gesicht antwortet er: „Na, dann hoffe ich für dich, dass es nicht mit Zeus zu tun hat.“ Seufzend greife ich heimlich die Fernbedienung und kratze mir nachdenklich am Hinterkopf.
    „Sagen wirs mal so. Es könnte sein, dass ich mit einem Teil, aufgrund des anderen, Probleme bekommen könnte.“ Als er sich dann dennoch nicht umdreht, drücke ich auf den roten Knopf, woraufhin der TV schwarz wird und er es dann ruckartig tut.
    „Hey Perce, was soll das? Ich war kurz davor ihn endlich zu besiegen.“ Als er meinen Engel neben mir sieht fügt er perplex hinzu: „Hi Hestia, welch Überraschung dich hier zu sehen.“
    „Ist doch gar nicht wahr Apollon, du warst wieder kurz vorm Verlieren“, scherze ich erneut.
    „Ruhe“, ruft Hestia und seufzt danach ein wenig genervt. „Mein Schatz, wir haben heute leider nicht so viel Zeit und können nicht mit Apollon spielen.“
    „Mein Schatz? Meinst du damit etwa Percy?“, gibt mein Freund überrascht von sich, woraufhin wir nicken und er fortfährt: „Das ist ja mal eine dicke Überraschung. Wie kam es denn dazu und was ist mit deinem Schwur, Hestia?“
    „Ach Apollon, ich denke nicht, dass man gerade dir erklären muss, wie man sich verliebt“, antworte ich kichernd.
    „… und was meinen Schwur betrifft, so war ich bei Lady Styx und habe ihn von mir nehmen lassen“, erklärt mein Engel.
    „Das stimmt wohl“, gesteht er lachend, „aber ich sehe, dass ihr beiden euch liebt und ihr es ernst miteinander meint. Ich bin froh für euch, allerdings könnte das Zeus und einigen anderen nicht gefallen.“
    „Danke dir Cousin. Genau deshalb sind wir heute zu dir gekommen. An dem Tag, wenn wir unsere Beziehung vor Zeus und den anderen Göttern offenbaren wollen, brauchen wir noch Stimmen. Poseidons haben wir, nur wird seine alleine nicht reichen. Würdest du uns da auch unterstützen, alter Freund?“, frage ich ihn.
    „Sicher doch, es ist doch immer mal schön Zeus einen reinzudrücken, auch wenn er mein Vater ist. Und da es für dich und Hestia ist, ist es umso schöner“, antwortet er mit einem warmen Lächeln.
    „Danke dir, hast was gut.“
    „Wie wo. Wenn du mir bei Dragon Age Durchläufen ab und an den doofen Oger besiegst, reicht das völlig aus“, seine lachende Antwort und ich sehe im Augenwinkel, dass Hestia die Augen rollt.
    „Na, dann soll es so sein, Jungs. Perseus hilft Apollon bei eurem Spiel da und er uns bei den Göttern. Apollon, es tut uns Leid, aber heute können wir leider nicht lange bleiben, wir müssen noch anderen Gottheiten einen Besuch abstatten.“
    „Kein Problem, Hestia, kein Problem. Zu wem wollt ihr denn als nächstes gehen?“, fragt er uns neugierig.
    „Oh, das wissen wir noch nicht ganz genau“, gestehe ich ihm.
    „Macht doch bei Artemis weiter, die hilft euch bestimmt auch“, schlägt er nach einem kurzen Moment des Nachdenkens vor.
    „Apollon, dein Ernst? Artemis hasst mich und ich denke nicht, dass sie auf unserer Seite stehen wird. Vielleicht wegen Hestia, aber ich denke nicht.“
    „Mein Freund, meine Schwester hat dich eigentlich noch nie gehasst. Na gut, vielleicht am Anfang, aber inzwischen bewundert sie dich in einigen Belangen sogar“, erzählt er und mir fällt leicht die Kinnlade hinunter. „Du bist der einzige, wenn auch inzwischen nicht mehr, männliche Heroe, den sie respektiert und auch einer der wenigen männlichen Götter. Natürlich gehöre ich, der wundertolle Apollon, auch zu denen“, fügt er lächelnd hinzu.
    „Ja, wir wissen doch alle, dass du toll bist“, Hestias Antwort seufzend. „Weißt du denn wo Artemis derzeit ist?“
    „Sicher doch, sie ist heute und die nächsten Tage mit ihren Jägerinnen im Camp.“
    „Ok, danke dir. Dann gehen wir mal. Und viel Glück weiterhin mit deinen erbärmlichen Versuchen in Dragon Age weiterzukommen“, entgegne ich ehrlich dankbar, aber den letzten Teil ein wenig provozierend.
    „Jaja Perce, warts aber ab. Irgendwann wird ein Gegner in einem Spiel geben was du nicht, aber ich schon schaffen werde, dann werde ich so über dich herziehen. Aber machts gut ihr beiden.“
    „Werdet mal erwachsen Jungs“, seufzt Hestia. Ehe sie uns teleportiert verabschiedet sie sich noch bei Apollon: „Auch noch mal von mir Danke. Wir sehen uns, bis dann.“



    Als ich meine Augen öffne, sehe ich, dass mein Schatz uns in ihre Camphütte teleportiert hat. Wir befinden uns auf einem großen, weichen Bett, eine Hand mit einer des Anderen ineinander verflochten und zur Decke schauend. Diese und auch die Wände sind in einem wunderschönen, warmen Rotton gehalten, welcher farblich perfekt Hestias Herrschaftsbereich abdeckt. Allgemein strahlt ihre Hütte eine einladende und friedliche Atmosphäre aus.
    „Hach, wie lange war ich wohl nicht mehr hier?“, erhellt ihre Stimme diesen Ort noch mehr.
    „Schon ziemlich, nicht wahr? Schließlich hattest du seit Ende des Krieges keine Zeit mehr um hier her zu kommen“, antworte ich ihr leise.
    „Ja mein Liebling, das ist wahr. Das letzte Mal als ich hier war, habe ich noch das Campfeuer geschürt und du warst damals schon im Camp Jupiter. Für dich muss es sich doch sicher viel seltsamer anfühlen, du warst schließlich viel länger nicht mehr in unsrem Camp“, entgegnet sie mir lächelnd.
    „Naja, es ist schon ein komisches Gefühl, aber kein schlechtes. Ich freue mich schon, eventuell ein paar alte Gesichter zu sehen“, erzähle ich ihr freudig. „Komm, mein Engel. Es wird Zeit, dass wir der Mondgöttin einen Besuch abstatten.“
    „Ach, komm schon mein Liebling, lass uns noch etwas hier bleiben, es ist doch erst Mittag und wir haben den ganzen Tag Zeit, zu ihr zu gehen.“
    „Das stimmt wiederrum, mein Schatz, was schlägst du denn vor zu machen?“, frage ich sie neugierig
    „Das hier“, antwortet sie und schmiegt sich wie eine Katze mit ihrem an meinen Körper. Kurz auflachend greife ich mir die Decke des Bettes und ziehe sie über unsere Körper. Als ich, nachdem ich ihren wundervollen Rücken gestreichelt habe, merke dass sie eingeschlafen ist, übermannt mich ebenfalls die Müdigkeit.


    Auf einmal reißt mich eine wohlbekannte, laute Sirene aus meinen Träumen. Es ist die, die heult, wenn es das Abendessen gibt.
    „Hestia, haben wir so lange geschlafen?“, frage ich meine Freundin erstaunt.
    „Genau genommen hast du so lange geschlafen, ich bin schon ein paar Minuten wach“, entgegnet sie lächelnd und fügt kichernd hinzu, während sie im Schneidersitz vor mir hockt und eins meiner Haare mit einem Finger dreht: „Du siehst süß aus, wenn du schläfst.“
    „Ähm, danke würde ich wohl sagen“, antworte ich perplex und ernte dafür ein zuckersüßes Lächeln.
    „Komm schon Schatzi, beeil dich, sonst verpassen wir das Abendessen“, erwidert sie allerdings kurz darauf ein wenig quengellig. Grinsend nicke ich und ziehe mich für den Speisepavillon und das Gespräch danach mit Artemis an.


    Ein paar Minuten stehe ich zusammen mit Hestia Hand-in-Hand vor dem Ausgang der Hütte. Es wird unsere erste Offenbarung gegenüber anderen Leuten sein, nach Apollon, Poseidon, Paul und Sally.
    „Bist du bereit, mein Schatz“, frage ich sie ein letztes Mal und drehe mich zu ihr.
    „Mit dir immer“, antwortet sie lächelnd und unsere Lippen treffen sich kurz in einem Kuss, ehe ich dann die Tür öffne und wir durchschlüpfen. Als wir vor der Hütte stehen, überkommt mich ein sehr vertrautes Gefühl. Das Camp sieht noch immer aus, wie vor ein paar Jahren. Keine Kinder und keine Jugendliche laufen herum, verständlich es ist Abendessenzeit. Genießend gehen wir beide den, uns sehr vertrauten, Weg entlang in Richtung des Campfeuers. Je näher wir ihm kommen, desto besser hören wir die Stimmen von gut gelaunten Bewohnern. Kurz bevor wir noch näher ans Feuer gehen, drehe ich mich erneut zu Hestia und lehne mich für einen weiteren Kuss ihr entgegen.


    „Lady Hestia und Lord Perseus, es ist schön euch nach so einer langen Zeit wieder hier zu sehen“, begrüßt uns Chiron, welcher nach wie vor das Camp leitet, nachdem er uns gesehen hat und zu uns getrabt ist. „Setzt euch doch bitte hin und speist mit uns zu Abend“, bietet er uns an.
    „Gerne Chiron, wir wollten sowieso heute Abend mal hier verbringen“, entgegnet Hestia lächelnd.
    „Oh, das freut mich zu hören. Ihr seid die ersten beiden Götter, die die Kinder und Jugendlichen nach dem Krieg oder je überhaupt gesehen haben, abgesehen von Artemis, welche gestern mitsamt ihrem Gefolge angekommen ist. Darf ich den Grund für Euer Kommen wissen?“, fragt er uns.
    „Tut uns wirklich sehr Leid, Chiron, allerdings möchten wir das, zumindest heute, nicht verraten“, erwidere ich. „Ist denn Artemis hier oder woanders?“
    „Hier befindet sie sich nicht, aber wird wohl in ihrer Hütte sein“, beantwortet er meine Frage und klopft dann mit einer kleinen Klingel gegen den Tisch, was dazu führt, dass die Gespräche der Bewohner abrupt beendet werden. „Etwas wichtiges zwischendrin noch. Lady Hestia und Lord Perseus werden den heutigen Abend im Camp verbringen. Bitte zeigt Ihnen den Respekt, welcher ihnen aufgrund ihrer Stellung als olympische Gottheiten zusteht. Weitermachen.“ Als mein Name fällt, höre ich leises Geflüster aufkommen, überwiegend aus dem Bereich der Aphrodite- und Athena-Kinder, sowie den Jägerinnen der Artemis.
    „Mein Schatz, gehen wir zu meinem alten Platz?“, frage ich Hestia flüsternd.
    „Gern“, stimmt sie zu und nach ein paar Schritten sind wir an eben diesen angekommen. Er wurde so belassen wie als ich ihn das letzte Mal mit Nico und Thalia geteilt habe. Jedoch sitzt ein Stückchen weiter rechts auf der Bank nun ein kleines Mädchen, welches vertieft in ihr Essen, einen Cheeseburger, ist. Lächelnd setzte ich mich neben sie, während mein Engel gegenüber von uns Platz nimmt. Ich lasse ebenfalls einen Burger erscheinen, während sich Hestia für ein Nudelgericht entscheidet.
    „Guten Appetit, ihr beiden“, rufe ich ihnen lächelnd zu.
    „Dir auch Perseus“, entgegnet Hestia ebenfalls fröhlich.
    „Danke, gleichfalls“, murmelt das junge Mädchen mit vollem Mund. Als sie meinen Namen realisiert hat, schaut sie mich mit weit aufgerissenen Augen und heruntergefallener Kinnlade an. „Bist du mein Papa? Du siehst ja so aus wie ich.“ Tatsächlich. Ebenfalls wie ich hat sie rabenschwarze Haare und wundervolle, seegrüne Augen. Lächelnd streiche ich dem kleinen Mädchen, welche ich ungefähr auf das Alter von Sieben schätze, eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Nein, meine Kleine, ich bin nicht dein Vater. Allerdings ist auch Poseidon meiner, sodass du meine Schwester bist.“
    „Du bist mein Bruder? Warum hat mir meine Mama denn nichts von dir erzählt, und bist du wirklich ein Gott?“, fragt sie mich und den letzten Teil ein wenig leiser.
    „Ja, ich bin tatsächlich ein Gott, aber das auch erst seit Kurzem. Deine Mama kennt mich nicht, da sie nicht meine ist. Meine weiß wiederrum von dir nichts.“
    „Warum ist das so?“, will sie neugierig von mir wissen, doch bevor ich antworten kann höre ich eine mir wohlvertraute, feminine Stimme von ein wenig weiter weg.
    „Alessia, komm wir gehen zu deiner Hütte, es ist schon spät und Schlafenszeit.“
    „Oh, dass ist Katie, ich muss gleich leider ins Bett gehen“, entgegnet die Kleine vor mir traurig.
    „Das ist nicht schlimm, können ja ein andermal wieder reden. Aber ich habe hier noch etwas für dich.“ Vorsichtig ziehe ich meine Kette mit einem großen, blauen Edelstein in der Form eines Wassertropfens aus und ziehe sie ihr um. „Ein kleines Geschenk, von Bruder zu Schwester. Wenn du mich einmal brauchst, umschließe den Stein mit beiden Händen und ich werde erscheinen. Aber niemandem verraten, das ist unser kleines Geheimnis. Ehrenwort?“, sage ich ihr lächelnd.
    „Ehrenwort“, erwidert sie strahlend. Inzwischen ist die Tochter der Demeter schon neben uns angekommen.
    „Alessia … oh Perce, du mal wieder hier?“, ruft sie erstaunt, nachdem sie mich erkannt hat.
    „Na du, es ist lange her, nicht wahr?“, antworte ich ihr während ich aufstehe und sie zu Begrüßung umarme.
    „Ja ziemlich. Ich muss jetzt Alessia in die Hermes Hütte bringen, da sie ja noch nicht anerkannt wurde, danach können wir gerne plaudern.“
    „Das geht heute leider nicht, aber in ein paar Wochen dann“, entgegne ich lächelnd. „Was unsere kleine hier betrifft, sie kann in meiner Hütte wohnen, solange Poseidon sie nicht anerkannt hat.“
    „Und wo wirst du denn dann schlafen?“, fragt Katie neugierig.
    „Oh, ich weiß da was“, antworte ich kichernd und blicke zu Hestia. Scheinbar hat Katie meinen Blick verfolgt, denn auch sie schaut verschmitzt zu meinem Schatz.
    „Wer ist denn die junge Dame?“
    „Oh, das spielt jetzt noch keine Rolle und wirst du auch demnächst erfahren“, erwidere ich geheimnisvoll.
    „Na gut, dann bis demnächst, Percy. Kommst du Alessia?“
    „Ja“, sagt das kleine Mädchen flötend.
    „Bis dann, Katie“, verabschiede ich mich von ihr und lehne mich sobald sie irgendwo im Camp verschwunden sind, zurück an den Stuhl. Meine Augen fixieren den Blickfang vor mir an und ich lächle. „Hach, war die Kleine nicht niedlich? Ich hätte nix dagegen, wenn wir irgendwann selbst Kinder haben würden“, spreche ich so laut, sodass nur sie es hören kann und ich sehe auch auf ihren Lippen ein warmes, glückliches Lächeln.
    „Irgendwann werden wir bestimmt welche haben, Liebling. Aber jetzt sollten wir erstmal zu Artemis gehen.“



    Eine Weile sind wir relativ unbemerkt an Artemis Hütte angekommen. Dass es schon dunkel geworden ist, war ein Vorteil gewesen. Ebenso, dass eigentlich alle Halbgötter, auch die Jägerinnen, am Lagerfeuer sitzen und sich dort Geschichten anhören oder auch sangen oder dort zuhören. Lediglich die kleineren waren bereits in ihren Betten. Artemis jedoch, wie es uns eine Jägerin erzählte, ist zurückgeblieben. Ideal für uns, so können wir mit ihr ungestört reden. Stumm nicke ich Hestia zu, die daraufhin sachte an die Tür klopft.
    „Herein“, können wir eine Stimme von innen hören. Allerdings ist es nicht die von Artemis, nein, diese ist mir weit vertrauter, es ist die von Thalia. Aber warum? Ist sie nicht bei ihren Kameradinnen? Auf der anderen Seite ist sie eigentlich meine beste Freundin, neben meinem Schatz selbstverständlich. Sicher würde auch sie uns unterstützen und es wär auch für mich lieber, wenn sie es als erste Halbgöttin erfährt.
    „Also, dann wollen wir mal“, sagt mein Schatz mit warmer Stimme zu mir.
    „Nach dir“, entgegne ich lächelnd und wir betreten nacheinander die Höhle des Löwen, oder eher gesagt, der Löwin.


    Als wir drinnen sind, schaue ich mich vorsichtig um. Die Hütte sieht quasi gleich aus wie die, in denen ich bereits war. Nur ist bei jedem Gott die Farbe im Inneren anders, bei mir ist es dunkles Blau, bei meinem Schatz feuerrot und bei der Göttin des Monds, silbern, wie ihr Herrschaftssymbol. Wie auch die anderen Hütten ist auch diese innen mit Magie erheblich vergrößert worden, sodass ihre Fläche weitaus weitläufiger ist, als es von draußen den Anschein hat. Wenn man sie betritt, findet man sich in einem riesigen Gemeinschaftsraum wieder, die Schlafgemächer sind ein wenig weiter entfernt. Inmitten dieses Raumes sehe ich Thalia auf einem Sitzsack sitzend, und in unsere Richtung schauend, von Artemis ist allerdings keine Spur zu sehen. Als sie mich erkennt, rennt sie mit weit aufgerissenen Augen auf mich zu, und zieht mich in eine stürmische Umarmung. Von dieser fast erdrückt, schaue ich hilflos zu meinem Engel, die allerdings daraufhin hell auflacht.
    „Percy … wo warst du? Über ein ganzes Jahr haben wir uns nicht gesehen. Ich habe mir Sorgen gemacht“, gesteht sie mir, und zu meiner Überraschung kann ich in ihren elektrisch-blauen Augen, einzelne Tränen sich den Weg in die Freiheit bahnen, sehen, auch wenn sie das wohl nie zugeben würde.
    „Hey, ich könnte das gleiche über dich sagen Thals. Ich war ein wenig beschäftigt in der Zeit“, antworte ich ihr grinsend. Kurz darauf beendet sie die Umarmung und erkennt auch Hestia neben mir.
    „Oh, hallo Lady Hestia, willkommen. Darf ich fragen, weshalb ihr hier seid, Milady und Algenhirn, denn ich denke nicht, dass ihr einfach so vorbeischaut?“, fragt sie uns freundlich.
    „Lord Perseus bitte“, verbessere ich sie scherzend.
    „Vergiss es. Nie im Leben, Algenhirn“, neckt sie mich und wir fangen beide an zu lachen, während mein Schatz mit den Augen rollt.
    „Ja, wir wollten eigentlich mit Artemis sprechen, aber da du auch hier bist, können wir das Gespräch ja auch zu viert führen“, beantworte ich ihre Frage.
    „Sicher doch, Algenhirn, ich rufe sie mal über den Telepathie-Link“, entgegnet sie und nach einem Moment taucht tatsächlich die Mondgöttin auf.
    „Thalia, warum hast du mich … oh, Tante Hestia und auch Perseus. Welch unerwarteter Besuch. Wie kann ich euch helfen?“, spricht sie sichtlich überrascht, als sie uns erblickt.
    „Hallo Artemis. Wir möchten gerne etwas mit dir, oder jetzt auch mit dir und Thalia zusammen, besprechen“, antwortet meine Herzdame. Wir haben uns bevor wir hier her gekommen sind abgesprochen, dass ich mich zuerst einmal in diesem Gespräch zurückhalte, da es ungewiss ist, wie die jüngere der beiden Göttinnen auf meine Anwesenheit reagiert.
    „Sicher“, sagt diese neugierig und deutet mit einer Hand an, ihr zu einem Tisch zu folgen. Während sich Thalia neben ihre Herrin setzt, setze ich mich neben meinen Engel. „Was gibt es denn?“
    „Zuerst einmal muss ich dich fragen, ob du uns vertraust, denn das was folgt ist eine wichtige Sache“, befragt Hestia ihre Nichte.
    „Sicher, du bist meine Tante. Die, die immer für mich da war, wenn ich dich gebraucht habe und auch eine Vorbilds- und teilweise auch Mutterfigur für mich. Was Percy betrifft, er ist zwar ein Mann und auch zusätzlich ein Heros, allerdings ist er nicht wie die anderen, denen ich je begegnet bin. Ich würde sagen, auch ihm vertraue ich“, erläutert die Mondgöttin ausführlich, was mich doch ein wenig überrascht. Anscheinend hat Apollon doch Recht gehabt.
    „Ich danke dir. Nun, Perseus und ich sind seit einer Weile ein Paar“, spricht mein Schatz vorsichtig mit der Befürchtung, dass Artemis wütend wird. Doch zu meiner Überraschung lehnt sie sich, ein bisschen geschockt, in ihren Stuhl zurück, während Thalia überrascht ihre Stimme erhebt.
    „Ihr seid ein Paar? Aber hat Hestia nicht ähnlich wie meine Herrin geschworen, dass sie niemals jemanden lieben wird?“
    „Das ist richtig, werte Nichte. Allerdings ist dieser Schwur noch aus einer Zeit, in welcher ich nicht geglaubt habe, dass ich mich jemals verlieben würde. Dann jedoch ist irgendwann Perseus aufgetaucht und ich erkannte, dass er die Liebe meines Lebens ist“, gesteht sie mit puderrotem Kopf.
    Kurz darauf erhebt Artemis ihr Wort und ihre Antwort verwundert mich ein wenig: „Ich verstehe. Aber das wird Zeus und auch einigen anderen gar nicht gefallen.“
    „Deshalb sind wir bei dir, Artemis. Wir erbitten um deine Unterstützung beim Rat an dem Tag, an dem wir es offenbaren. Von meinem Vater beispielsweise, haben wir uns diese schon gesichert, du würdest also nicht die einzige sein. Plus, du kannst Zeus noch zusätzlich eine reinwürgen“, antworte nun ich und die Angesprochene denkt erneut länger nach. Wir machen das sinnvollste und lassen sie in Ruhe die Seiten abwägen, wenn wir sie auffordern schneller zu entscheiden, oder sie anderweitig zu reizen, hätte das sehr unschöne Folgen.
    „Hestia, bist du noch …“, fragt sie nach einiger Zeit und sieht in der Frage, dass sie den Kopf schüttelt.
    „Aber es war meine Entscheidung, ich wollte den Schwur brechen. Er hat mich zu nichts gezwungen, was ich nicht wollte und dafür bin ich auch sehr dankbar“, antwortet mein Schatz und ich sehe, dass die andere Göttin akzeptierend nickt.
    „Hestia, du warst und bist auch heute noch ein Vorbild für mich. Auch aufgrund deiner Entscheidung, habe ich denselben Schwur auf mich genommen. Es ist schon ein komisches Gefühl, dich zusammen, liebend mit einem Mann zu sehen. Auf der anderen Seite, erkenne ich jedoch auch, dass Perseus dich glücklich macht und dich glücklich zu sehen, ist für mich das allerwichtigste. Er ist zudem der einzige Mann, der meiner Meinung nach dazu in der Lage wäre und auch der einzige, der für dich infrage käme. Ich stimme zu. Ich werde euch an dem Tag, sollte er kommen, vor dem Rat unterstützen“, erläutert Artemis und wir beide stehen auf, und umarmen sowohl sie als auch Thalia zum Dank.
    „Aber bitte behaltet dieses Geheimnis noch eine Weile für euch“, bitte ich die beiden.
    „Das werden wir, das schwöre ich sowohl für mich, als auch für meine Herrin, auf den Styx“, erwidert sie mir und im Hintergrund ertönt ein Donnergrollen und wir nicken ihnen dankbar zu.
    „Wir sollten nun gehen, Liebling“, höre ich die sanfte Stimme meines Schatzes, „wir wollen doch nicht, dass es die ganze Jagd heute herausfindet. Also dann, machts gut, meine beiden lieben Nichten.“
    „Bis demnächst“, höre ich Thalia freundlich sagen.
    „Wir sehen uns bestimmt demnächst bei irgendeiner unnötigen Götterkonferenz“, verabschiedet sich auch die Göttin. „Ach ja, noch etwas an dich Perseus. Ich vertraue dir, aber solltest du Hestia irgendwann doch verletzen, sei es körperlich oder mit Worten, werde ich eigenhändig dafür sorgen, dass du im Tartaros verrottest.“
    „Das werde ich nicht Artemis. Und wenn, werde ich dich das ohne Gegenwehr machen lassen“, erwidere ich ihr und sehe ihr Nicken. „So, machts gut ihr beiden, bis bald“, spreche ich noch, bevor ich uns in Hestias wunderschöne, feuerrote Hütte teleportiere.



    Eine Stunde später liegen wir gemeinsam auf dem schön weichen und bequemen King-Size-Bett, zugedeckt, mit einer schönen, warmen Decke. Mein Schatz liegt mit ihrem Rücken gegen meinem Bauch und ich habe ihren Oberkörper mit meinen Händen umschlossen. Lächelnd hauche ich ihr einen Kuss auf die Wange.
    „Ich bin froh, dass beide uns helfen werden. Ehrlich gesagt, bei Artemis hatte ich leichte Bedenken“, flüstere ich meiner Herzdame zu.
    „Bin ich auch, Liebling. Es hat alles wunderbar geklappt“, antwortet sie mir. „Zu wem wollen wir denn als nächstes?“
    „Ich denke Hermes wäre eine gute Wahl. Am Abend würde ich dann gerne allein eine wichtige Person treffen, du kannst ja währenddessen zu einer anderen Göttin oder einem anderen Gott gehen“, antworte ich sanft.
    „Wer ist es denn?“, will sie neugierig wissen.
    „Das verrate ich jetzt noch nicht, aber du wirst sie auf jeden Fall gut kennen“, entgegne ich ihr geheimnisvoll und als ich merke, dass sie nachbohren möchte, versiegele ich meine Lippen mit den ihren für einen wundervollen Kuss. Als wir beide diesen beenden, merke ich dass die Müdigkeit mich übermannt und falle in einen tiefen Schlaf.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


    Derzeit Partneravatar mit der cutesten aller User :: Nadeshiko :: :blush::heart:

    5 Mal editiert, zuletzt von Venelia ()

  • Hoothoot, @Venelia!
    Dann machen wir mal weiter, was?



    Das war also Kapitel 6. Ich bin mal gespannt, was du dir noch für Stolpersteine für deine Helden überlegt hast!


    Lg,


    ~ Sheo

  • Na,


    gern doch :grin:



    Danke dir für den Kommentar :)


    Morgen kommt das neue Kapitel, und damit auch die Auflösung wen Perseus besucht. Tipp von mir: Diese Person kommt leider viel zu selten in FFs und wurde eigentlich auch nur kurz im Buch angesprochen. Aphrodite demnach nicht ;) Auch wird es hier zum ersten der beiden Kämpfen in der FF kommen, hier ein viel kürzerer als im anderen Kapitel, aber dennoch :)


    Liebe Grüße :)

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 7



    PoV Percy
    Vollkommen zufrieden erwache ich in unserem, inzwischen gemeinsamen, Bett in Camp-Halfblood. Hestia liegt noch immer schlafend in meinen Armen und atmet in regelmäßigen Abständen ein und aus. Durch ein halb geöffnetes Fenster dringen Sonnenstrahlen und erhellen und erwärmen den Raum. Ein weiterer, schöner Tag mit meinem Schatz steht in den Startlöchern und wartet nur darauf, von uns gefüllt zu werden. Vorsichtig streiche ich mir einige ihrer feuerroten Haare aus meinem Gesicht und gähne einmal tief. Mal nicht frühs aufstehen um das Frühstück zu machen, sondern wenn es soweit ist, wieder gechillt zum Campfeuer laufen und sich dort was wünschen. Sanft streichle ich mit einer Hand über ihren Bauch und ihre Brust um sie behutsam aufzuwecken, was mir auch gelingt, denn nach einer Weile fängt sie an sich ein wenig zu bewegen.
    „Perseus, lass mich schlafen“, flüstert sie mir müde zu.
    „Mein Schatz, es ist schon Morgen, wir müssen bald aufstehen“, antworte ich ihr hauchend.
    „Eben, deswegen lass mich doch schlafen, noch ist es ja nicht“, spricht sie ebenfalls noch im Halbschlaf, zieht sich die Decke enger an ihren Körper und ich rolle die Augen. Doch sie hat Recht. Noch dauert es ein wenig bis der Alarm wieder losgeht, wie bei jeder Speise. Lächelnd lasse ich meinen Kopf auf das Kissen fallen und ziehe Hestia noch näher an mich, ehe ich erneut mit ihr zusammen einschlafe.


    Deutlich unsanfter als beim ersten Mal, erwache ich erneut. Ein lauter, andauernder Ton schrillt durchs Camp und auch Hestia, die inzwischen über mir liegt und meinen Kopf, um mich aufzuwecken, vorsichtig schüttelt, trägt ihren Teil dazu bei.
    „Schatz, wach auf, es gibt Frühstück“, ruft sie leicht ungeduldig. Müde, aber dennoch lächelnd, öffne ich meine Augen und blicke in das schönste Gesicht auf der ganzen Welt. In ihre wundervollen, tiefen, feuerroten Augen, ihre schulterblattlangen Haare, in derselben Farbe, auf ihre schöne Nase und ihren entzückenden Mund, der scheinbar nur dafür gedacht scheint, von dem meinen verschlossen zu werden. Vorsichtig erhebe ich meinen Kopf um genau dies zu tun. Spielerisch rolle ich mich während dem Kuss, sodass sie jetzt unter mir liegt. Ein paar Momente später trennen wir uns strahlend und ich mache mich fürs losgehen fertig.


    Hand-in-Hand kommen wir ein paar Meter vor dem Campfeuer an, wo wir noch relativ blickgeschützt sind. Hier würden wir wohl unsere Hände voneinander trennen, da wir es noch nicht riskieren dürfen, dass Zeus was erfährt und damit wir vorerst nur als gute Freunde erkannt werden.
    „Weißt du Hestia, ich hab das langsam satt. Ich will nicht mehr verstecken, dass wir eine Beziehung haben. Ich möchte endlich der ganzen Welt zeigen, dass wir ein Paar sind“, sage ich ihr frustriert und sehe, dass sie ebenfalls traurig mit dem Kopf nickt.
    „Nicht mehr lang, Perseus. Schon bald werden wir vor Zeus und die anderen treten und es ihnen offenbaren. Danach werden wir wohl alles offensichtlich machen können“, erwidert sie. „Aber solange wir es noch nicht gemacht haben, sollten wir wohl weiterhin vorsichtig agieren.“
    „Du hast Recht, mein Schatz. Auch wenn es trotzdem ein wenig weh tut“, flüstere ich und küsse sie erneut auf ihre vollen Lippen. Als wir diesen beenden, trennen wir ebenfalls den anderen Körperkontakt und gehen mit ein wenig Abstand auf den Speiseplatz zu. Auf dem Weg zu unseren Plätzen sehe ich unter Anderem Thalia und Katie mir zuwinken, was ich auch lächelnd erwidere. Kurz darauf sind wir dann auch angekommen und ich erkenne Alessia, welche am gleichen Platz wie gestern sitzt. Mit einem Grinsen auf den Lippen, begebe ich mich auf den Platz neben ihr.
    „Na, meine Kleine. Guten Appetit“, wünsche ich dir, woraufhin sie sich überrascht umdreht, jedoch auch gleich anfängt zu strahlen.
    „Hi Bruder Percy und Tante Hestia, wünsche ich euch auch“, antwortet sie strahlend und erntet dafür auch von meinem Engel ein Lächeln. Was mich freut ist, dass sie die Kette auch heute früh schon trägt, welche ich ihr gestern Abend geschenkt habe.
    „Und, hast du gut in meiner Hütte geschlafen? Weißt du, du bist die erste die da drin überhaupt geschlafen hat, noch nicht mal ich habe das bisher machen können“, frage ich sie interessiert.
    „Ja, die war voll cool. Die Wände waren alle blau, und blau ist meine Lieblingsfarbe. Außerdem mag ich auch Fische, Seesterne und andere Meerestiere und da war ein ganz großes Aquarium, in dem viele waren. Die war viel cooler als die andere Hütte, in der ich geschlafen habe“, in ihren Augen beim Antworten dieser Frage ein Glänzen und ich erkenne auch einige Parallelen zu mir wieder.
    „Oh, das freut mich, dass sie dir gefallen hat. Wenn du willst, darfst du darin solange wohnen, bis Vater dich anerkannt hat oder meinetwegen auch dann“, biete ich ihr an und sie nickt hastig dankbar.


    Als die letzten Beiden am Campfeuer sitzen wir an unserem Platz. Alle anderen sind gegangen und widmen sich nun ihren alltäglichen Aufgaben, wie dem Training am Schwert oder Bogen, dem Klettern oder auch den anderen Künsten wie der Medizin oder dem Anbau der Erdbeeren, welche im Sommer in die Welt der Sterblichen verkauft werden. So haben wir die ganze Fläche hier für uns und können in Ruhe miteinander Reden oder auch den ein oder anderen Kuss teilen.
    „Perseus, was hast du denn für heute geplant?“, fragt mich mein Schatz neugierig.
    „Also, ich würde heute zum letzten Gott gehen, welchen wir fragen sollten, und zwar Hermes. Wir verstehen uns gut, und er hat auch verstanden, dass ich Luke damals leider nicht helfen konnte. Am Abend möchte ich gern jemanden alleine besuchen, dies soll eine Überraschung für dich sein. Ich komm danach natürlich zu deinem, oder inzwischen unserem, Palast auf dem Olymp. Du kannst da ja auch machen, was du magst, dich mit irgendjemanden treffen, oder so“, antworte ich ihr lächelnd.
    „Wer ist denn diese Person jetzt, Schatzi?“, möchte sie wissen.
    „Das sage ich dir nicht. Das wirst du noch früh genug herausfinden, aber du kennst diese Person sehr gut“, entgegne ich ihr geheimnisvoll. Ehe sie weiter nachbohren kann, versiegele ich meine Lippen mit den ihren. „Also gehen wir jetzt zu Hermes, ok?“, woraufhin sie kurz die Augen rollt.
    „Jap, gehen wir los“, stimmt sie zu und teleportiert uns direkt vor den Eingang zu Hermes Tempel auf dem Olymp.


    „Es scheint, als wäre er nicht hier“, sage ich zu meiner Freundin nach wiederholtem Klopfen.
    „Aber wo mag er denn dann sein?“, entgegnet Hestia leicht verwirrt und nachdenklich. Nach einer kurzen Zeitspanne scheint sie eine Idee zu haben, denn sie ruft mir aufgeregt zu: „Hast du ihn nicht irgendwo gesehen gehabt, als du Grover und das goldene Vlies finden musstest?“
    „Ja, ich erinnere mich. Das müsste auf Long Island gewesen sein, er hat dort eine Postfiliale*, an welcher wir uns einmal getroffen haben“, gestehe ich nach einem kurzen Moment des Nachdenkens.
    „Na dann teleportiere uns dort hin, du weißt genauer, wo das ist“, antwortet sie lächelnd. Strahlend bewege ich mich zu meiner wundervollen Freundin vor und hauche ihr einen Kuss auf die Lippen, währenddessen ich uns vor eben diese Filiale befördere.


    Kurz darauf finden wir uns auf dem Gehweg einer stark befahrenen, großen Straße wieder. Unmittelbar vor uns befindet sich ein riesiges Gebäude, in antikem, griechischem Stil gebaut, jedoch auch mit Einflüssen aus der Moderne, wie schwarz verglaste, automatische Schiebetüren. Zweifelsfrei der Ort an dem ich Hermes das letzte Mal in der Welt der Sterblichen gesehen habe. Vorsichtig greife ich mit einer meiner, nach einer Hand von Hestia. Außerhalb von Camp-Halfblood, dem Olymp oder anderer Gegenden, wo die Götter großen Einfluss haben, sind wir relativ sicher vor Blicken von Zeus und den Anderen. Grinsend verflechtet mein Engel die beiden Hände miteinander und wir gehen wie jedes normale Paar Hand-in-Hand in das Bauwerk.


    Tiefenentspannt schreiten wir nach einem kurzen Moment des Wartens an den Schalter, an welchem ein Mann mittleren Alters arbeitet und leicht gestresst zu uns schaut.
    „Hallo, wie kann ich Ihnen helfen“, fragt er uns routinemäßig.
    „Wir suchen den Herrn Hermes. Ist er denn da? Sagt ihm, Frau Hestia und Herr Perseus möchten mit ihm etwas besprechen“, antwortet mein Schatz gelassen. Seufzend dreht sich der Mann rum und ruft laut hinter sich:
    „Herr Hermes, zwei Kunden möchten Sie sprechen.“
    „Sag ihnen, dass ich beschäftigt bin und nicht kommen kann“, ertönt nach ein paar Sekunden eine Stimme, die eindeutig die des Hermes ist. Flüsternd, sodass nur Hestia und der Mann am Schalter es hören können, sage ich ihm das Wort „Namen“.
    „Bei diesen Kunden handelt es sich um Frau Hestia und Herrn Perseus“, fügt er noch hinzu und eine längere Sprechpause als beim vorherigen Mal entsteht.
    „Du Depp“, flucht der Gott der Händler, Diebe und noch einiges Anderes laut. „Sag das gefälligst gleich. Ich bin gleich da.“ Kurz lache ich auf und erkenne in meinem Augenwinkel, dass auch mein Schatz ein Grinsen nicht unterdrücken kann. Tatsächlich erscheint Hermes kurz darauf und deutet uns an, ihm zu folgen. Nach einem kurzen Fußmarsch ins Innere, viel weiter, als normale Kunden es meist je dürften, kommen wir an einer kleinen Reihe an einzelnen, kleinen Besprechungsräumen an. In eines geht er hinein und deutet uns an zu folgen, was wir beide, noch immer Händchen haltend, tuen.


    „So, so, wenn das nicht meine liebe Hestia und mein lieber Perseus ist. Was verschafft mir denn die Ehre“, fragt er uns, nachdem wir gegenüber von ihm an einem Tisch Platz genommen haben.
    „Ach wir wollten einfach nur vorbei schauen und hallo sagen“, erwidere ich mit gespieltem Ernst.
    „Perseus, noch immer bist du ein grottenschlechter Lügner. Aus dir wird nie ein gescheiter Dieb, es sei denn, ich würde dich irgendwann mal darin unterrichten“, antwortet er lachend. „Also, weswegen seit ihr beiden denn wirklich da?“
    „Eigentlich sind wir wegen etwas Ernstem da“, sage ich ihm und erkenne, dass sich sein Gesicht verfinstert.
    „Das letzte Mal, als wir über etwas Ernstes redeten, damals die Sache mit Luke, ist das nicht gut für mich ausgegangen, Perce“, erzählt er leicht verbittert.
    „Es tut mir noch immer …“, weiter komme ich nicht, denn er schneidet mir das Wort im Munde ab.
    „Hör auf damit Perseus. Es war nicht deine Schuld, dass er geworden ist, wie er es wurde. Ich weiß, dass du alles dir mögliche gemacht hast, damit es nicht so geendet wäre. Anfangs dachte ich, dass du Schuld daran hattest, aber inzwischen weiß ich die Ursache. Es warst nicht du, nein, es war die gottverdammte Regel von Zeus, dass kein Gott seine Kinder, außer zu bestimmten Anlässen, sehen durfte.“ Danach entsteht eine kurze Pause. Hestia und ich sind klug genug um Hermes das zu geben, was er in dieser Situation braucht. Zeit. „Also, wegen welcher ernsten Sache seid ihr denn hier“, fragt er neugierig.
    „Perseus und ich sind ja ein Paar und in einiger Zeit möchten wir gerne auch Zeus und den anderen davon berichten, jedoch benötigen wir für diesen Tag noch ein bisschen Unterstützung“, berichtet mein Schatz, woraufhin er uns überrascht anblickt.
    „Wie lange seid ihr denn schon zusammen?“, fragt er neugierig.
    „Seit der Siegesfeier über Gaia schon“, entgegne ich.
    „So lange schon? Und ich hab nicht mal irgendwelche Anzeichen gesehen? Man, man, man Hermes, du musst echt mal wieder mehr aufpassen“, spricht er erstaunt und nimmt sich dann kurz Zeit um Nachzudenken. „Zeus wird nicht erfreut sein, dass zu hören. Er ist bei so was echt jähzornig und bestimmerisch. Nein, das wird ihm ganz und gar nicht gefallen. Allerdings hat auch er schon sehr viel falsch gemacht mit seinen dämlichen Gesetzen und anderen Kram. Er ist Schuld daran, dass ich meinen Luke verloren habe und dafür kann ich ihm die nächsten Jahre nicht verzeihen. Auf der anderen Hand, darf ich es nicht riskieren, meinen Status als olympische Gottheit zu verlieren“, murmelt er nachdenklich. „Perseus, Hestia. Ich mache mit euch einen Kompromiss. Ich werde euch helfen, wenn ihr ein paar weitere Götter für diesen Zeitpunkt habt, sollte es dann letztendlich nicht so sein, werde ich mich enthalten, um euch nicht im Weg zu stehen“, antwortet er nun an uns gerichtet.
    „Die Hilfe von Apollon, Artemis und Poseidon haben wir schon mal, du wärst also nicht der einzige“, spricht mein Engel zu dem Gott, gegenüber von uns.
    „Von den dreien habt ihr sie also schon? Das ist erstaunlich. Ich werde eine weitere Stimme für euch sein. Dann habt ihr wahrscheinlich sogar gute Chancen an jenem Tag“, erwidert er lächelnd, woraufhin mein Engel und ich uns bei ihm Bedanken.
    „So, meine Freunde. Ich muss jetzt aber auch langsam mal weiter arbeiten. Man sieht sich ihr beiden“, verabschiedet er sich und geht schon an die Tür des Raumes.
    „Ja, danke nochmals Hermes“, rufe ich ihm hinterher.
    „Danke und bis dann, Neffe“, sagt auch mein Schatz zum Abschied und teleportiert sich und mich, nachdem der Götterbote nun endgültig gegangen ist, zurück in ihre Hütte in Camp Halfblood.


    Hestia PoV
    Fröhlich sitze ich neben meinem Liebling zusammen auf unserem Bett. Nach Artemis, Apollon und Poseidon, haben wir nun auch noch die Unterstützung von Hermes an dem Tag, wenn wir vor den Rat treten. Inzwischen ist es schon früher Nachmittag und ich überlege mir, was ich wohl jetzt mache, da Perseus gleich noch mal jemanden alleine besuchen möchte. Als erstes ist mir eingefallen, dass Styx vielleicht kommen würde, doch sie musste leider ablehnen. Als Alternativen käme eventuell ein Nachmittag in einer Stadt oder an einem Strand infrage.
    „Mein Schatz, was hast du denn jetzt vor“, höre ich auf einmal die Stimme von Perseus, die mich aus meinen Gedanken reißt.
    „Ich bin mir noch nicht sicher. Entweder gehe ich in eine Stadt oder ich gehe mich sonnen“, antworte ich ihm. „Aber los, sag doch jetzt mal, wen du besuchen möchtest.“
    „Nein, mein Schatz, das werde ich nicht. Das wird eine kleine Überraschung für dich werden“, sagt er lächelnd und ich seufze. Er ist einfach in manchen Belangen ein echter Sturkopf. „Also mein Engel, ich gehe mal los, viel Spaß wünsche ich dir“, spricht er noch, ehe er mir einen Kuss auf die Lippen haucht und sich dann dematerialisiert. Inzwischen habe ich mich entschieden, was ich in der Zeit machen möchte, in welcher er nicht da sein wird. Seufzend erhebe ich mich und tue es ihm gleich, jedoch nicht dorthin, wohin er sich teleportiert hat, sondern in eine der größten Städte der USA, nach Dallas.


    „Meine Dame, was darf ich Ihnen bringen?“, fragt mich eine feminine Stimme, als ich meine Augen wieder öffne. Ich sitze alleine an einem Vierertisch eines Cafés in einem Park. Lächelnd schaue ich zu der jungen, schwarzhaarigen Bedienung neben mir.
    „Einen Kaffee, bitte“, sage ich ihr als Antwort freundlich.
    „Sehr gerne“, entgegnet sie mir, während sie meine Bestellung auf einen Notizzettel schreibt. Es ist mein Lieblingscafé, in welches ich eigentlich immer gehe, wenn ich mal Zeit dafür finde, nach Dallas zu kommen. In der Zeit, in der ich nun mit Perseus zusammen bin, habe ich noch keine gehabt, vor den ganzen Kriegen allerdings, war ich des Öfteren hier. Nach einer kurzen Weile kommt die Frau wieder, auf einem Tablett die Tasse.
    „Hier, Ihr Kaffee. Wollen sie jetzt bezahlen oder lieber später“, fragt sie mich leicht gestresst, aber dennoch freundlich.
    „Lieber später, vielleicht werde ich ja noch mal was bestellen“, antworte ich freundlich und nippe dann kurz an dem heißen Gold. Entspannend lehne ich mich in den Stuhl zurück und hole mir ein Buch aus meiner Handtasche, welches ich dann aufschlage und es tiefenentspannt anfange zu lesen.


    „Lady Artemis, ist das da vorne nicht Lady Hestia?“, fragt nicht weit entfernt eine vertraute Stimme und reißt mich aus meinem Lesefluss. Langsam drehe ich mich, um zu erkennen, von wo sie herkommt und erkenne unweit von mir Thalia und Artemis und schaue sie einladend, lächelnd an.
    „Ja, das ist sie. Komm Thalia, schauen wir mal bei ihr vorbei“, entgegnet meine andere Nichte und beide laufen den kurzen Weg zu mir rüber.
    „Hey ihr beiden, kommt, setzt euch“, begrüße ich sie und biete ihnen je einen Stuhl an meinem Tisch an, welche sie auch beide annehmen und sich neben mich setzen. „Wollt ihr auch einen Kaffee?“, frage ich die Beiden.
    „Klar, warum nicht“, antwortet Artemis lächelnd und ich bestelle zwei weitere, die uns kurz darauf gebracht werden. „Hestia, was machst du hier so allein und warum ist Perseus nicht bei dir?“, fragt sie neugierig.
    „Er möchte heute Nachmittag mal jemanden besuchen, und ich wollte das ausnutzen und mal wieder zu meinem alten Stammcafé zu gehen“, antworte ich fröhlich. „Und, was macht ihr beiden in einer Stadt, einem ungewöhnlichen Aufenthaltsort für dich, Artemis?“
    „Wir waren heute Morgen auf einer anstrengenden Monsterjagd und als Belohnung lasse ich sie ein wenig in der Stadt bummeln und shoppen“, erwidert die Göttin der Jagd mild. „Die Mädels sind alle in Gruppen unterwegs, lediglich Thalia und ich sind zurückgeblieben. Hast du nicht Lust, ein wenig mit uns beiden herumzulaufen, Hestia?“ Gütig blicke ich meine Nichten an, während ich überlege.
    „Warum denn nicht? Ich bin sicher, es wird lustig“, antworte ich dann nach einer kurzen Weile des Nachdenkens, woraufhin sie freudig nicken. Kurz trinke ich den letzten Schluck meines Kaffees und beordere die Bedienung zu mir, damit ich bezahlen kann.
    „Meine Damen, war alles ok?“, fragt diese uns, auf was wir mit einem zustimmenden Nicken antworten. „Das freut mich. Das macht dann 9$.“ Lächelnd gebe ich ihr einen zwanzig Dollar-Schein hin und deute ihr an, das Restgeld zu behalten, woraufhin sie leicht errötet und einen Dank zuhaucht.
    „Also, dann wollen wir mal, oder?“, frage ich die reizenden Jägerinnen neben mir, welche fröhlich zustimmen.


    „Thalia, lieber das rote oder das hellblaue Top?“, fragt Artemis ihren Leutnant, als sie mir beide anhält und ich gequält lächle. Inzwischen sind wir in einer riesigen Galerie in einem Trendgeschäft und haben schon das ein oder andere gekauft, was wir dann jedoch auch direkt in unsere Hütte teleportiert haben. Die Mondgöttin meinte, da ich jetzt mit Perseus zusammen bin, ein paar neue Klamotten benötige und auch Thalia hat dem zugestimmt.
    „Ich denke, das rote würde ihr besser stehen“, entgegnet sie leicht nachdenklich und reicht es mir freudig rüber. „Einmal bitte anprobieren Lady Hestia.“ Seufzend betrete ich zum erneuten Male die Umkleidekabine und streife es mir über. Lächelnd betrachte ich mich im Spiegel. Das Top sieht tatsächlich an meinem Körper toll aus. Es schmiegt sich eng an meinen Körper an und zeigt auch Ausschnitt. Nicht so viel, wie es jetzt Aphrodite zum Beispiel tragen würde, jedoch so viel, dass ich mich noch wohlfühle und auch Percy heiß machen würde. Noch immer lächelnd, verlasse ich die Kabine und blicke in staunende Augen von den anderen beiden Ladys.
    „Wow, das sieht perfekt an dir aus, als sei es ganz allein für deinen Körper gemacht“, spricht Artemis staunend.
    „Ja, das musst du auf jeden Fall auch kaufen, es sieht einfach umwerfend aus“, sagt nun auch die andere der Beiden und ich lächle. Ein weiterer Artikel, welchen ich erwerben werde.


    Drei Stunden und auch noch viele Kleidungsstücke, von denen mir allerdings keines so sehr gefallen hat, wie das Top, später, stehen wir vor einem ziemlich großen Buchladen, den die Beiden gerne betreten möchten. Auf Nachfrage von mir antwortete die ältere der Beiden mir, dass, sollten keine Monster zu jagen sein und alle Gemeinschaftsspiele durch seien, es in der Jagd schnell langweilig werden kann. Fröhlich betreten wir das Geschäft und ich blicke mich um. Es ist riesig. Wie es auf der Eingangstafel steht, befinden sich auf der ersten Etage nur Sachbücher, was bei so einer Fläche gewaltig ist, auf der zweiten Bücher sämtlicher Genres und in der obersten, in der kleinsten der drei, Comics. Gut gelaunt folge ich den Töchtern des Zeus in das zweite Stockwerk und dort in die Krimiabteilung. Lächelnd bleibe ich im Hintergrund und setze mich auf eine gepolsterte Bank. Ein wenig später gesellt sich Artemis, mit einem Buch in der Hand, neben mich.
    „Was ist mit dir, Hestia? Magst du dir kein Buch holen?“, fragt sie mich neugierig.
    „Nein. Ich habe noch einige ungelesene daheim, aber ich bezweifle allerdings auch, dass ich in der nächsten Zeit mit Perseus, welche dafür finden werde“, verneine ich ihre Frage, woraufhin sie verständnisvoll nickt und sich dann erstmal ihrem Krimi zuwendet.


    Inzwischen ist es schon frühe Nacht und ich sitze auf meinem Bett in meinem Tempel auf dem Olymp. Ich habe es im Gespür, dass Percy bald kommen wird und freue mich auf seine Rückkehr. Es war ein wundervoller Tag mit den Jägerinnen gewesen und ich möchte den Abend ebenso ausklingen lassen. Auf einmal kommt mir eine Idee in den Sinn, um Perseus zu überraschen. Lächelnd gehe ich in unser Badezimmer und lasse mir Wasser in den Jacuzzi, ehe ich mit Blättern von, zuvor in der Stadt gekauften, roten Rosen einen Weg vom Eingang des Tempels bis hin zum Pool lege. Grinsend gehe ich an unseren Kühlschrank und hole drei Flaschen Sekt hinaus, wovon ich zwei in eine Kühltasche stelle und eine direkt öffne und zusammen mit zwei Gläsern ebenfalls ins Badezimmer stelle. Vor Vorfreude verschmitzt lächelnd, lasse ich meine Kleidung zu Boden gleiten und steige in das herrliche warme Wasser, welches sanft meinen ganzen Körper umschließt. Auf meinen Helden wartend, nippe ich am, zuvor eingeschenkten, Sekt in meinem Glas.



    Percy PoV
    Nach dem Abschied von Hestia teleportiere ich mich auf eine entlegene Insel im Pazifik, die ich einmal durch puren Zufall entdeckt habe. Vor mir befindet sich eine Barriere, die verhindern soll, dass etwas von innen die Insel verlassen kann. Eine göttliche Barriere, ich kann sowohl durch, als wieder raus. Die Insel, beziehungsweise die Bewohner sind gefährlich, oder eher gesagt eine Person, die ich schon einmal bekämpft habe. Ich hoffe, Kronos wird am heutigen Tag noch immer irgendwo im Tartarus weilen und ich somit die Möglichkeit habe, mit seiner Frau, Rhea, ungestört zu reden. Zuversichtlich gehe ich die paar Meter und durchschreite den magischen Schutzschild. Innerhalb dieses sieht es so aus, wie es von außen angedeutet wird. Saftige, grüne Wiesen mit einigen Erhebungen der Erde und geschmückt mit vielen Blumen in diversen Farben. Ein wenig weiter entfernt sind eine Höhle und ein kleiner Wald erkennbar. Lächelnd begebe ich mich über die, vom Wind in eine Seite gelegten Gräser in dieser friedlichen Atmosphäre, wohl wissend, dass dies durch ein Auftauchen von Kronos ganz schnell vorbei sein kann.


    Nach einer kurzen Weile, ohne eine Spur von dem Titanen der Zeit zu sehen, komme ich an der großen Höhle an. Mit einem letzten tiefen Durchatmen, betrete ich die Höhle, ohne wirklich zu wissen, was mich drinnen erwartet.
    Als ich im Inneren stehe, kommt mir die Höhle sehr stark wie die des Zyklopen vor, vor dem wir damals Grover gerettet haben. Groß, mit weiten Ausläufen und hier irgendwo muss auch Rhea stecken. Auf einmal höre ich unweit links von mir einen Kampfschrei und zücke perplex Springflut und halte es vor einige Körperstellen, von denen ich das Gefühl habe, dass sie angegriffen werden. Schneller als es ein menschliches Auge sehen kann, erscheint neben mir eine Frau mit einem Speer, die Spitze so fest auf meiner Klinge gelandet, dass schon einige Funken sprühen. Kurz sammele ich alle meine Kräfte in meinem rechten Arm um die Titanin wegzustoßen. Sie taumelt kurz zurück, doch fängt sich dann rasch wieder. Mit dem Speer stochert sie wild nach mir, doch mit meiner Routine im Kampf kann ich diese Angriffe mühelos abwehren. Allerdings kann ich hier auch nicht in die direkte Offensive gehen, da Rhea dann, durch den Vorteil der Länge des Speeres, mich problemlos attackieren könnte und ich mich gegen diese Attacken nur schwer schützen kann. Irgendwie muss mir jetzt etwas einfallen. Sacht erhöhe ich den Druck der Abwehrschläge und gehe nach jedem einen kleinen Schritt nach vorne und zwinge meine Kontrahentin Schritte nach hinten zu laufen. Mein Vorteil ist, dass sie, im Gegensatz zu mir, nicht sehen kann, ob eventuell etwas im Weg liegt. Eine kurze Weile geht dies so weiter, ehe sie dann über einen Stein stolpert, ihren Speer fallen lässt und unsanft nach hinten, auf den Rücken fällt. Blitzschnell nutze ich die Gelegenheit und halte ihr die Schwertspitze an die Kehle.
    „Tot“, spreche ich ihr schweißgebadet zu und betrachte die Titanin vor mir. Sie hat tolle, erdbraune Haare und ihr Gesicht erinnert mich sehr an das meines Schatzes. Als Kleidung trägt sie ein schlichtes Hemd und eine schlichte Hose. Auf ihrer Stirn ist die Anstrengung während des Kampfes gut erkennbar.
    „Tut es, wenn in Eurem Herzen irgendwelche Barmherzigkeit steckt. Ich will nicht mehr, ich will weg von hier. Egal wohin, einfach weg“, ihre Stimme nicht kraftvoll, sondern eher verzweifelt und schluchzend.
    „Nein, das werde ich nicht, denn ich habe Anderes mit Euch vor. Schwört auf den Styx, dass Ihr mich nicht angreift, wenn ich mein Schwert von Eurer Kehle nehme, und ich werde dasselbe tun“, entgegne ich ihr, woraufhin ich ein hoffnungsvolles Funkeln in ihren Augen sehen kann und sie nickt.
    „Ich, Rhea, Königin der Titanen, schwöre auf den Styx, dass ich Euch nicht mehr angreifen werde“, ruft sie laut und ein wenig entfernt ertönt ein Donnergrollen. Vorsichtig blickt sie mich an, als ich freundlich lächle und Springflut zurück in den Kugelschreiber verwandle.
    „Und ich, Perseus Jackson, Gott der Wellen und Stürme, schwöre ebenfalls auf den Styx, dass ich Rhea, die Königin der Titanen, nicht angreifen werde“, tue ich es nun ihr gleich und auch bei mir erklingt der Donner. Lächelnd reiche ich der, noch immer vor mir liegenden, Frau einen Arm um ihr das Aufstehen zu erleichtern, was sie annimmt. „Wollen wir uns nicht ein wenig hinsetzen und ich erzähle Euch, weshalb ich gekommen bin?“, frage ich die Titanin vor mir, welche daraufhin nickt und uns, noch immer meine Hand haltend, an eine Steinwand führt, vor der sich eine Bank befindet auf der sie sich niederlässt und mir andeutet, es ihr gleichzutun.


    „Wollen wir uns duzen? Das würde das Reden erheblich vereinfachen“, bietet Rhea an und ich nicke lächelnd. „Danke. Du erinnerst mich ziemlich an einen meiner Söhne, Poseidon, einer derjenigen, die mich hier auf diese verdammte Insel verbannt haben“, spricht sie sowohl mit Anerkennung, aber auch mit Verbitterung.
    „Poseidon ist mein Vater. Einst war ich ein Halbgott, aber seit einer kurzen Weile bin ich ein Gott. Darf ich?“, frage ich sie als ich mit meinem rechten Zeigefinger ihre Stirn berühren möchte um ihr eine Erinnerung zu zeigen, die mir Poseidon gegeben hatte, als ich die Insel entdeckte. Stumm nimmt sie an und die Vision fließt durch ihren Kopf, als mein Finger Rhea berührt. Sie zeigt viele einzelne Streitgespräche zwischen Zeus und Hera gegen meinen Vater und meinen Schatz. Letztere waren gegen eine Verbannung ihrer Mutter, doch die ersten beiden verspürten die Königin der Titanen noch zu nahe stehend an Kronos und forderten nicht nur seine, sondern auch ihre Verbannung. Hades und Demeter schwiegen und blieben neutral, da sie nicht zwischen die Fronten ihrer Geschwister kommen wollten. Letztendlich hatte sich das, auf dem Olymp herrschende, Paar durchgesetzt und diese magische Insel erschaffen. Als ich zwischen einzelnen Sequenzen vorsichtig zur Titanin schiele, sehe ich in ihrem Gesicht Wut und Trauer. Trauer dafür, dass sie zwei ihrer Kinder zu Unrecht beschuldigt hatte und Zorn, dass auch zwei von ihnen an Äonen von Jahren von Pein und Schmerz, die Schuld daran tragen.
    „Danke“, haucht sie mir zu, „endlich weiß ich, wer schuldig an meiner Situation ist, und wer nicht. Vor einer Weile ist auch Kronos zurück außerhalb dieser Barriere gelangt. Sag mir, junger Perseus, war sein Kampf gegen die Götter erfolgreich, oder hat er abermals verloren?“, fragt sie mich neugierig. Anstatt mit Worten zu antworten, zeige ich ihr erneut einige Bilder aus der Vergangenheit. Einzelne Bilder mit Luke auf dem Schiff Andromeda, einige anderen die mit dem Titanen der Zeit in Verbindung stehen, bis hin zu der Schlacht um Manhattan und im Olymp. Ebenfalls wie mein Schatz die Sichel ihres Vaters geschmolzen hat, ihr glückliches Lächeln als die Kämpfe vorbei waren und auch Teile der Siegesfeier danach. Nachdem das letzte Bild in ihren Gedanken verblasst ist, tut sie etwas, was ich nicht erwartet hätte. Sie umarmt mich.
    „Danke, es freut mich, dass er besiegt wurde. Falls er gewonnen hätte, wäre es eine Katastrophe gewesen“, sagt sie mir erleichtert.
    „Darf ich fragen, wieso du dich freust, er ist ja dein Mann?“, entgegne ich ihr neugierig.
    „Weil ich froh bin, dass er nicht mehr hier ist. Unser Verhältnis hat sich drastisch verändert. Früher haben wir uns noch gegenseitig geliebt, inzwischen ist aber er der Grund, weshalb ich diese verdammte Insel verlassen möchte. E-Er hat mich geschlagen und ….“ Als ich sehe, wie sich Tränen den Weg in die Freiheit bahnen, ziehe ich sie in eine weitere Umarmung und lasse sie einige Tränen in meine Schulter weinen, währenddessen ich ihren Rücken beruhigend streichle. „Danke“, flüstert sie mit tränenerstickter Stimme, nachdem sie sich gelöst und die Tränen aus ihrem Gesicht gewischt hat.
    „Gerne, Rhea. Das bestärkt mich in meinem Vorhaben. Ich möchte dich gerne von diesem Gefängnis befreien. Du magst die Barriere draußen zwar nicht durchbrechen können, da es eine göttliche ist, aber ich als Gott kann dies, auch mit dir“, offenbar ich ihr und erkenne in ihren Augen einen eigenartigen Glanz.
    „Das wäre toll“, schwärmt sie. „Was möchtest du als Gegenleistung dafür und würde dir das nicht Probleme mit Zeus einhandeln?“
    „Lediglich zwei kleine Sachen. Einerseits möchte ich, dass du dich, sollten wir zusammen diese Insel verlassen, nie gegen mich stellst, ich werde mich natürlich auch nie gegen dich stellen, und zum anderen erbitte ich“, ich stocke kurz um einmal tief Luft zu holen, „deinen Segen für eine Hochzeit mit einer deiner Töchter, mit Hestia. Was Zeus angeht, so gehe ich demnächst mit einer ebenfalls kritischen Sache zu ihm, das würde nicht mehr Probleme bringen. Zudem hab ich ja in diesem Belang noch die Unterstützung von Hestia und Poseidon.“ Kurz denkt sie über das, von mir, Gesagte nach, ehe sie freundlich nickt.
    „Ich bin froh, dass meine Älteste endlich jemanden gefunden hat, und dann noch jemand so tollen wie dir. Zugegeben, ich bin sogar etwas neidisch auf sie“, entgegnet sie kichernd und ich erröte ein wenig. „Mein Segen für eure Hochzeit sei dir gewiss. Was das andere angeht, so schwöre ich, dass ich das nie tun werde.“ Lächelnd schaue ich die Titanin an. „Du liebst sie sehr, nicht wahr?“, fragt sie sachte.
    „Ja“, gestehe ich ihr. „Am liebsten würde ich ja jede Minute an ihrer Seite verbringen, nur ist das ja leider nicht möglich.“
    „Na, dann sollten wir uns beeilen, diese verdammte Insel zu verlassen, dass du wieder zu deinem Schatz kommst“, erwidert sie lachend und ich kann ihr eigentlich nur zustimmen.
    „Ok, möchtest du noch etwas was du unbedingt behalten möchtest, mitnehmen? Du wirst wohl nie wieder hier her zurückkehren“, frage ich sie und mache mich dabei gehbereit fertig.
    „Nein, ich besitze hier nichts, an dem ich hänge und eigentlich möchte ich auch nie wieder hieran erinnert werden“, antwortet sie, während sie sich ebenfalls erhebt und ein letztes Mal über ihr, für einige Jahrtausende langes, Zuhause den Blick schweifen lässt. Dann schaut sie mich lächelnd, nickend an und wir beiden verlassen zusammen die Höhle.


    Nach einer Weile sind wir an der magischen Barriere, die das Innere von dem Rest der Welt schirmt, angelangt. Lächelnd halte ich an und blicke in das Gesicht von der Titanin, die daraufhin nickt. Vorsichtig berühre ich, während wir die Barriere durchschreiten, ihre Schulter, da man ohne Körperkontakt mit einem göttlichen Wesen nicht durch ein, von Göttern erschaffenes, Hindernis gelangen kann. Als wir dann durch sind, umarmt mich Rhea ein erneutes Mal fest.
    „Es ist also wirklich so. Etwas wovon ich gedacht habe, dass es nie wieder passieren würde. Ich danke dir Perseus. Falls irgendjemand herausfindet, dass ich nun frei bin und uns Zeus vor den Rat deswegen stellen wird, würde es mich freuen, wenn wir ihm eine reinwürgen“, spricht sie freudestrahlend und vergießt ein paar Freudentränen. Kurz lache ich auf.
    „Gern, Rhea und ich freue mich schon auf diesen Tag, sollte er denn kommen. Das letzte Mal, dass du hier draußen warst, ist ja schon ziemlich lange her. Was hast du denn vor jetzt in der stark veränderten Welt zu machen?“
    „Ich möchte auf jeden Fall viele verschiedene Orte sehen. Jedoch habe ich keine Ahnung was schon alles entwickelt worden ist und was nicht, ich werde also viel Eingewöhnungszeit brauchen“, entgegnet sie flötend.
    „Wenn du magst, kannst du vorerst in meinem Tempel auf dem Olymp wohnen. Es würde auch niemand anderem auffallen. In den nächsten Tagen oder auch Wochen, würden dann Hestia und ich auch zu dir rüber kommen, und dir von der aktuellen Gesellschaft, Technik und anderen Dingen erzählen“, biete ich ihr lächelnd an.
    „Das würdet ihr tun? Vielen Dank, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Du hast am heutigen Tag mehr für mich getan, als jeder einzelne je zuvor“, antwortet sie gerührt.
    „Sicher, und mein Schatz macht das ebenfalls gerne“, erwidere ich ihr und greife dann eine ihrer Hände und blicke ihr tief in die Augen. „Bist du bereit, diese Insel für immer zu verlassen?“ Lächelnd blickt sie erst mich an, bevor sie dann ihren Blick über das Innere der Barriere schweifen lässt, ehe sie dann wieder mich anschaut.
    „Ja, das bin ich und ich möchte nie wieder hier her zurückgehen“, spricht sie freudig, woraufhin ich uns beide in meinen Tempel auf den Olymp teleportiere.


    „So sieht also dein Zuhause hier auf dem Olymp aus?“, fragt mich Rhea erstaunt, als ich ihr die Räumlichkeiten gezeigt habe. „Dieses tiefe blau sieht toll aus und dass du hier eine kleine Quelle hast, welche in einen kleinen See fließt, in welchem du schwimmen oder zumindest entspannen kannst, ist auch cool.“
    „Finde ich auch, auch wenn ich hier eigentlich kaum mehr bin, ich wohne ja jetzt eigentlich mit Hestia in ihrem. Den Tempel hat eine Freundin von mir, die die neue Architektin des Olymps ist, auf meine Wünsche entsprechend entworfen. Hier kannst du, solange wie du magst schlafen oder wohnen“, erwidere ich ihr lächelnd.
    „Ich danke dir. Irgendwann werde ich mich sicherlich für alles revanchieren“, spricht die schöne, braunhaarige Titanin vor mir.
    „So, ich lass dich jetzt auch alleine. Du kannst hier alles ausprobieren was du willst, aber bitte bleib hier drin. Bis morgen Rhea“, verabschiede ich mich von ihr.
    „Ok, danke nochmals, ich freu mich schon auf die nächsten Tage“, ruft sie mir zum Abschied hinterher und ich gehe daraufhin aus meinem Tempel auf die erleuchteten Straßen des, inzwischen dunklen, Olymps.


    Ein paar Minuten später, nach einem kurzen Laufweg, bin ich an dem Tempel meines Schatzes angekommen. Es tut gut, die frische Nachtluft an den Haaren und an der Haut zu spüren und ich freue mich, mal ein Stückchen entspannt zu laufen als mich immer nur zu teleportieren. In der Zeit, in welcher ich bereits ein Gott bin, habe ich gelernt, die scheinbar unbedeutenden Sachen, wie eben einen kurzen Fußmarsch, wertzuschätzen. Klar ist es auch toll in ein paar Sekunden am anderen Ende der Welt zu sein, aber die kleinen Dinge erinnern mich sehr an früher, als ich noch ein Halbgott war. Sacht mache ich die Tür auf und betrete mein Zuhause. Überraschender Weise erblicke ich auf dem Boden rote Rosenblätter und muss kurz lächeln. Hat mein Schatz wohl eine Überraschung vorbereitet? Voller Vorfreude verfolge ich die Spur, welche in unser großes Badezimmer führt, und erkenne eine grinsende Hestia in unserem Jacuzzi. Lächelnd entledige ich mich meiner Kleidung und geselle mich neben sie ins schöne, warme Wasser und versiegele unsere Lippen in einen innigen, leidenschaftlichen Kuss.


    * adaptiert aus dem Film

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 8


    Hestia PoV
    Milde erwache ich in zwei starken Armen, die um meinen Körper gelegt sind, in unserem Bett auf dem Olymp. An den regelmäßigen, kurzen Atemzügen von Percy spüre ich, dass er noch schläft. Lächelnd schmiege ich meinen Körper noch enger an den seinen und ziehe ebenfalls noch vorsichtig die Decke ein wenig mehr über uns. Heute wird ein richtungsweisender Tag sein, jedoch möchte ich jetzt erstmal die unglaublich friedvolle Atmosphäre mit Perseus genießen, bevor es dann aufgeregter wird. Nur ein paar Minuten später übermannt mich die, durch eben dieses friedliche Gefühl zurückerlangte, Müdigkeit und ich gelange erneut in die Welt der Träume.


    Froh, allerdings auch schon ein wenig angespannt, sitze ich, an Percys Brust gelehnt, auf einer Couch. In ein paar Stunden ist eine Sitzung des Rates angesetzt, bei der wir unser Geheimnis preisgeben werden.
    „Bist du aufgeregt, mein Schatz?“, fragt er mich ruhig und ich schaue nach oben in sein schönes Gesicht und die meeresblauen Augen. Sollte man Perseus nicht kennen, könnte man denken, dass er total entspannt wäre, aber ich weiß, dass er mindestens ebenso nervös, wie ich es selbst bin, ist.
    „Ein bisschen. So eine Situation passiert ja nicht alle Tage“, versuche ich die Anspannung ein wenig herunterzuspielen. Er lacht kurz auf und streicht mir eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Das ist wohl war. Aber keine Sorge, wir werden es schon schaffen“, entgegnet er mir zuversichtlich.
    „Glaubst du Apollon und die anderen werden ihr Wort halten?“, frage ich ihn neugierig.
    „Sicher doch, ich vertraue denen da voll und ganz. Wenn wir unsere Sache dann fertig haben, möchte ich auch gerne das mit Rhea vor dem Rat besprechen“, antwortet er lächelnd.
    „Oh, armer Zeus, zwei Sachen an einem Tag, die ihm nicht gefallen werden“, erwidere ich kichernd und erblicke in ein ebenfalls erheitertes Gesicht von meinem Liebling.
    „Passiert halt mal, können ja auch nix dafür“, spricht er und wir fangen beide herzlich an zu lachen.
    „Weißt du schon, wie wir es am besten sagen?“, frage ich gespannt.
    „Oh, mir ist da schon was eingefallen, aber ich werde es noch nicht verraten. Lass mich am besten machen und halte du dich am Anfang ein wenig zurück“, entgegnet er lächelnd und ich rolle kurz mit den Augen, schon wieder eine Überraschung, wie das letzte Mal, wie bei Rhea.



    Percy PoV
    Seufzend nehme ich auf meinem Thron auf dem Olymp platz. Wie bei jeder Beratung, bei der nur die olympischen Götter teilnehmen, sind sie in Kreisform angeordnet. Neben mir sitzen Dionysos und Hermes, denen ich zur Begrüßung stumm zunicke. Gegenüber von mir sitzt das herrschende Paar, Zeus und Hera. Bei anderen Fällen, wenn Halbgötter und auch andere Nebengötter zugelassen sind, befinden sich die Throne in U-Form, sodass hinten für sie Platz ist, aber sie trotzdem in den Rat hineinschauen können. An solchen Tagen sitze ich dann direkt neben Hermes. Mit einer emotionslosen Maske lasse ich meinen Blick über die mächtigsten Personen die es, mit Ausnahme der vorolympischen Götter, wie Gaia oder Nyx, gibt, schweifen. Ich habe ein gutes Gefühl, dass es klappen wird.
    „So, hat irgendjemand irgendwelche wichtigen Neuigkeiten, oder kommen wir direkt zu den Berichten?“, fragt Zeus routinemäßig in die Runde und ich erhebe mich.
    „Ich würde gerne etwas berichten“, sage ich, blicke in die Gesichter von Hermes, Apollon, Artemis und meinem Vater, die mir lächelnd zunicken, und gehe in die Mitte der Halle. Lächelnd drehe ich mich zu Hestias Thron, welcher direkt neben Poseidons und dem der Mondgöttin steht, knie mich vor sie hin und hole eine Schatulle mit einem Ring hervor. Ein letztes Mal atme ich tief durch. „Hestia, willst du mich heiraten?“ Waren einige nicht schon von der Gestikulation geschockt und paralysiert, so waren sie es jetzt. Lediglich die vier, die es wissen, sitzen grinsend da. Auch in dem Gesicht von meinem Schatz ist anfangs nur Überraschung zu sehen, allerdings ändert sich dies schnell in pures Glück und sie rennt hastig zu mir und umarmt mich fest, während sich unsere Lippen in einem schönen Kuss treffen.
    „Ja, ich will“, flüstert sie mir zu und ich nehme aus der Schatulle einen der Verlobungsringe und stecke ihr diesen lächelnd an und sie tut es mir danach gleich.


    „Ich werde das nicht zulassen“, ruft Zeus wütend schreiend und hält seinen Herrscherblitz auf uns beide. „Ich werde nicht zulassen, dass irgendein dahergelaufener Poseidon Spross, die Hand einer meiner Schwestern bekommt.“
    „Bruder, wenn du den Beiden auch nur einen Kratzer zufügst, wirst du das bereuen“, droht Poseidon scharf zischend, als er die Waffe, auf uns gerichtet, sieht.
    „Und warum nicht? Hestia war dir doch bisher immer egal gewesen“, entgegne ich ätzend.
    „Ruhe. Ich werde das nicht zulassen und der Rat ebenfalls nicht, oder Hera?“, erwidert er zornig.
    Nach einem kurzen Zögern spricht die ebengenannte schlicht, „Ich stimme Zeus zu“, und bekommt von mir einen ärgerlichen Blick zugeworfen, sie jedoch meidet den Blickkontakt zu mir oder Hestia.
    „Du Demeter?“, ruft er nun die Göttin des Ackerbaus.
    „Ich enthalte mich. Hestia ist meine Schwester und ich mag sie, und auch Perseus hat mir noch nie etwas Schlechtes getan“, antwortet diese und bekommt von mir, als auch von Zeus ein dankbares Nicken.
    „Hades, jetzt du“, zählt Zeus weiter auf.
    „Ich enthalte mich ebenfalls. Percy ist meinen Kindern, insbesondere Nico und Bianca, immer loyal gewesen und Hestia ist die Schwester, mit der ich am meisten Kontakt habe. Allerdings bin ich noch nicht so lange ein Olympier und fühle mich noch nicht in der Lage, über so etwas zu entscheiden“, spricht er und ich gebe ihm ein dankendes Zeichen.
    „Ares, mein Sohn, du.“
    „Ich stimme für Zeus. Mit Hestia habe ich nix zu tun und Percy wünsche ich sowieso alles Schlechte, seit der mich damals besiegt hat.“ Kurz grinse ich ironisch. Von allen Göttern, neben Zeus, war es am wahrscheinlichsten, dass er nein sagt, aber egal.
    „Sehr gut Ares, jetzt du Aphrodite“, spricht Zeus stolz.
    „Ich enthalte mich“, antwortet sie zur Überraschung aller, „Ich mag Hestia und auch Perseus, auch wenn ich ihm noch übel nehme, dass er nicht mehr mit Annabeth zusammen ist, meinem ehemaligen Lieblingspärchen. Andererseits lieben sich die beiden und ich kann als Göttin der Liebe nicht gegen eine Beziehung sein.“ Erneut verformen sich meine Lippen zu einem Grinsen. Es war mir durchaus bewusst, dass sie deswegen noch nachtragend ist, aber ich bin auch dankbar, dass sie sich nicht deswegen gegen uns stellt.
    „Hephaistos.“
    „Ich enthalte mich ebenfalls. Ich habe keinen Grund dagegen zu stimmen, da Perseus immer gut zu meinen Kindern war und auch Hestia hat keinem von ihnen Schaden zugefügt“, entgegnet er knapp.
    „Dionysos, was sagst du?“, fragt Zeus seinen Sohn und in seinem Gesicht spiegelt sich ein triumphaler Ausdruck wieder.
    „Auch ich entscheide mich nicht, da ich keinen Grund dagegen habe, aber auch keinen großen dafür“, seine schlichte Antwort.
    „Hermes, du.“
    „Anders als viele andere, stimme ich pro Hestia und Perseus. Gerade letzterer hat viel für Luke und andere Halbgötter getan und das sollte man Honorieren und nicht bestrafen.“ Dankbar nicke ich dem Gott der Diebe lächelnd zu und erkenne im Blick von Zeus Überraschung.
    „Na gut und du Athena?“
    „Ich stimme für Zeus Ansicht. Gerade als ich Percys Beziehung zu Annabeth gutheißen konnte, trennt er sich von ihr und hat sie womöglich auch seelisch verletzt.“ Lächelnd schüttle ich den Kopf, es war klar, dass sich die Göttin der Weisheit gegen mich stellt, aber mit so einem lächerlichen Grund? In Zeus‘ Augen selbstzufriedene Arroganz zu sehen.
    „Apollon, jetzt du“, spricht er seinen Sohn an und ich grinse kurz, vor Vorfreude auf die Antwort.
    „Ich stimme pro Percy und Hestia. Perseus ist ein guter Freund für mich und auch Hestia habe ich gerne. Außerdem gibt es keine Gründe gegen diese Beziehung zu stimmen, bis auf dein Ego“, spricht er und bekommt von mir ein dankbares Lächeln zugeworfen, während Zeus seinen Sohn wütend anschaut.
    „Artemis, du bitte.“
    „Ich sehe das ebenfalls wie Apollon“, antwortet sie zur Überraschung vieler. „Ich respektiere Perseus, als einer der einzigen Männer. Ebenfalls habe ich zu Hestia eine tiefgreifende Beziehung und er tut ihr gut.“ Ebenfalls wie bei Apollon lächle ich ihr bedankend zu und sie nickt als Antwort. Die Arroganz in Zeus Augen nun gänzlich entschwunden, da es doch sehr unwahrscheinlich ist, dass mein Vater gegen mich stimmen wird und es dann zu einem Patt kommen würde.
    „Ich wage es gar nicht auszusprechen, aber Poseidon, du.“
    „Unschwer zu erraten stimme ich für Percy und Hestia, sodass es zu einem Patt kommt“, antwortet er schlicht grinsend.
    „Na Zeus, der Rat steht wohl in der Mehrheit nicht hinter dir, was heißt das also?“, spreche ich ihn belustigt an.
    „Bilde dir nichts darauf ein, Junge. Dann greife ich eben zur üblichen Methode zurück. Ich fordere dich zu einem Duell heraus“, erwidert er zähneknirschend.
    „Schön, wie du willst, aber wenn du verlierst stimmen wir noch über andere Sachen ab, wie die dämlichen, von dir eingeführten Regeln“, entgegne ich ruhig und sehe in den Augenwinkeln besonders Hermes zustimmend nicken.
    „Von mir aus, da du eh keine Chance gegen mich, den mächtigsten Gott überhaupt, hast.“, sagt er arrogant.
    „So, meinst du das? Ich hab in den letzten Jahren Erfahrung en Masse gesammelt, während du einfach nur alt geworden bist“, spreche ich provozierend.
    „Das werden wir ja sehen“, ruft Zeus lachend, ehe er uns teleportiert.


    Eine Weile später befinde ich mich alleine mit Zeus auf einen Schlachtfeld wieder. Da es nicht unwahrscheinlich ist, dass wir unsere göttlichen Kräfte einsetzen, ist es nur logisch, dass wir den Kampf nicht beengt in einer Arena stattfinden lassen. Die anderen Olympier schauen sich das Duell im Hephaistos TV an. Apropos göttliche Kräfte. Zeus Kontrolle über die Luft bringt ihm gegen mich recht wenig als Gott der Stürme, sogar seine Macht über die Blitze wird abgeschwächt. Allerdings gilt das gleiche für mich, mit Ausnahme der Wasserkontrolle. Rasch mustere ich mein Gegenüber. Im Gegensatz zu mir hat er sich für eine schwere Rüstung entschieden. Ich hingegen trage nur einen Brustpanzer, Arm- und Beinschienen, da mich eine solche Rüstung wie Zeus sie hat, im Kampf nur behindern würde, da ich im Kampf immer gerne agile Attacken benutze. Der Wind weht über das Schlachtfeld, was ihm eine unheilvolle Atmosphäre verleiht.
    „Wollen wir loslegen?“, rufe ich ihm ruhig zu und blicke in sein Gesicht. In diesem steht der Ausdruck der vollen Entschlossenheit.
    „Ja, mach dich bereit für deine Niederlage“, entgegnet er siegessicher.
    Kurz grinse ich grimmig und hole Springflut in Kugelschreiberform hervor und wandle seine Form. Mein gutes, altes Schwert, was mir immer treue Dienste geleistet hat. Kurz überlege ich meinen ersten Zug und lasse einen Hurrican erscheinen, in dessen Auge, mit ca. 20 Meter Durchmesser, wir uns befinden. Zeus stattdessen wirft ein paar äußerst scharfe Luftschnitte nach mir, denen ich jedoch geschickt ausweichen kann und die mir, als sie den Tropensturm berühren, Energie geben. Kurz lächle ich. Mit dieser Taktik wird er mich nicht besiegen können. So würde er nur Energie verschwenden, die ich wiederrum absorbieren kann. Allerdings scheint er es rasch zu realisieren, denn er beendet diese und kommt ein wenig näher zu mir, während ich abwarte. Wie zwei Raubkatzen belauern wir uns, wartend auf einen Fehler des Gegenübers. Auf einmal rast ein Blitz auf mich zu, dessen Laufbahn ich spät durch mein Schwert umlenken kann. Gleich darauf höre ich das Klirren von einem Schwert, wenn es auf anderes Metall stößt. Die ersten paar Stöße zwar noch durch Gefühl, pariere ich die nächsten kontrollierter und übernehme so langsam die Kontrolle. An meinem Arm spüre ich einen brennenden Schmerzreiz, den ich von anderen Schlachten durchaus kenne. Nach einigen weiteren Streichen kollidieren unsere Waffen erneut. Ich spüre, dass Zeus in diesen viel Kraft legt und tue es ihm gleich. Kurz darauf gelingt es mir, ihn zurückzustoßen, dass er rückwärts taumelt und sich zwischen uns wieder einige Meter Abstand befinden. Anstatt das Riskante zu wagen und Zeus während seiner kurzen Benommenheit anzugreifen, bleibe ich zurück und schnaufe tief durch. Falls ich hier angegriffen hätte, wäre ich komplett ungeschützt gewesen, und wäre eben diese Benommenheit nur sehr kurz gewesen, hätte ich eine rasche Niederlage riskiert. In den letzten paar Minuten sind einige, kleinere Wunden an meinem Körper hinzugekommen, aber auch der Gott des Himmels war nicht davon verschont gewesen. Bis daher ist der Kampf schon, aufgrund, dass wir ziemlich gleich stark im direkten Zweikampf sind, ziemlich kräftezehrend gewesen. Während ich mit meinen Augen den abwartenden Zeus anfixiere, taucht vor meinem inneren ein Bild von meinem Schatz auf, welches mir Kraft gibt, denn im Gegensatz zu Zeus kämpfe ich nicht nur für mich, sondern für fast alle Götter und Göttinnen, sowie auch für Hestia. Ich spüre die Hoffnungen eben derer und wandele diese in pure Energie in meinem Körper um. Kurz mache ich einen Kriegsschrei. Zeus scheint sich eine neue Taktik zu überlegen, während mir eine einfällt, die eventuell zum Erfolg werden könne. Lächelnd laufe ich rückwärts, direkt in den Hurrican und dematerialisiere mich um direkt hinter Zeus zu erscheinen und ihm die Klinge in den Rücken zu versenken. Wider Erwarten höre ich das Geräusch von aufeinander prallenden Schwertern.
    „Hast du wirklich gedacht, ich erkenne diesen Trick nicht? Ich erkenne jede Änderung der Luft in einem bestimmen Umkreis“, spricht er spöttisch und bringt uns wieder ins eins-gegen-eins. Wie beim ersten Mal, trennen wir uns nach einigen Minuten und auch einigen Schrammen mehr, voneinander und stehen uns wieder stark schnaufend gegenüber. Ein weiteres Mal belagern wir uns, wartend auf einen Fehler des Gegenübers. Auf einmal kommt mir eine neue Idee, die allerdings ziemlich viele Kräfte rauben wird und ich diese deshalb nicht wirklich oft einsetzen kann. Erschöpft lächle ich und laufe ein weiteres Mal mitten in den Hurrican.
    „Was soll das? Kämpfe wie ein Mann“, brüllt Zeus, die Müdigkeit in seiner Stimme kaum zu überhören. Spöttisch grinse ich, ohne dass er es sehen kann. Er denkt doch nicht wirklich, dass ich mit meiner Rüstung in den direkten Zweikampf gehe. Einen kurzen Moment später teleportiere ich mich, mitsamt einigen, exakt gleichaussehenden, Doppelgängern aus Wasser, um Zeus herum und spüre, wie eine große Menge Energie aus meinen, eh schon erschöpften, Körper weicht. Diese Doppelgänger können, obwohl sie nur aus Wasser bestehen, andere Leute verletzen, halten allerdings dafür defensiv nicht viel aus und sind eigentlich nach jedem Streich besiegt. Kurz verharre ich in dieser Position und mustere Zeus, beim Anblick der Kopien von mir, Gesicht. Das wird jetzt riskant, aber ich muss es probieren. Das wird wohl mein letzter Angriff werden, da meine Kraft fast aufgebraucht ist. Vor meinem inneren Auge erscheint noch mal ein Bild von meinem Schatz, was mir für die letzte Aktion nochmal zusätzlich einen Energieschub verleiht. Ein letztes Mal atme ich tief durch und dann renne ich auf Zeus zu, mitsamt den Doppelgängern, die rundum verteilt sind. Ich, das Original, bin in der Position direkt hinter ihm. Während die Schläge auf ihn einprasseln, macht er genau dies, was ich erhofft habe. Er kümmert sich um das Double vor ihm. Ich erhöhe die Stärke meiner Hiebe auf den gepanzerten Rücken von ihm und zwinge ihn dadurch leicht nach vorne zu gehen. Mit den falschen Percys schlage ich weiterhin auf die Seiten des Gotts des Himmels, während mir eine Idee kommt. Mit aller, verbliebenen, Kraft, haue ich gegen die Knie und es erfolgt die erhoffte Reaktion. Zeus Beine geben nach und er fällt nach vorne hin. Rasch begebe mich nach vorne und halte die Klinge an seinen Hinterkopf, ehe ich die Trugbilder und den Hurrican verschwinden lasse.
    „Tot“, meine Stimme merklich erschöpft, aber auch deutlich erleichtert. Im Hintergrund erkenne ich die Silhouetten der einzelnen olympischen Götter, auch die von meinem Schatz. Müde lächelnd bringe ich Springflut zurück in seine Kugelschreiberform und drehe mich um, um meinen Schatz ausfindig zu machen. Als ich dies geschafft habe, laufe ich ihr noch immer mit einem erschöpften Lächeln auf den Lippen entgegen.
    „Du hast es geschafft“, spricht sie leicht ungläubig. Anstatt ihr zu antworten lehne ich mich zu ihr, um ihre Lippen mit den meinen zu versiegeln. Als der Körperkontakt entsteht spüre ich, wie die letzte Kraft aus mir ausweicht, ehe dann meine Beine wegsacken und ich in mir zusammensacke. Das letzte was ich mitbekomme, bevor mir schwarz vor Augen wird, ist mein dumpfer Aufprall auf dem Schlachtfeldboden.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Hey, @Venelia!


    Es steht also endlich die entscheidende, wichtige Ratssitzung an, die über die Zukunft deines Paares entscheiden soll. Am Anfang des achten Kapitels, als Hestia im Land der Träume versinkt, hätte sich eine Traumszene sehr gut angeboten - entweder als Mittel des Vorausschauens, um Ängste hervorzuholen und deutlicher zu machen oder einfach, um mehr über die Figur zu vermitteln.
    Statt die Beziehung ganz schlicht zu erwähnen, verwandelt Percy das Ganze also in einen Heiratsantrag ... das ist gar keine so üble Idee. Es bricht ein wenig aus den Erwartungen aus, die man vor der Sitzung hatte, und stellt ein Element dar, was man zumindest an dieser Stelle noch nicht unbedingt erwartet hat.
    Und nun beginnen die Götter, ihre Stimmen zu erheben - wobei ich es aber schade finde, dass es bei bloßen Kurzstatements bleibt und keine Diskussionen zustande kommen. Der Wechsel von Argumenten, Ansichten, das Darlegen möglicherweise eigener Interessen hätte die Szene hier vertiefen können. Auch hätte es die Chance gegeben, etwas mehr über bestimmte Figuren zu verraten: Hades beispielsweise gibt mir ein wenig Rätsel auf - in wiefern ist er noch nicht lange Olympier? Und sollte er nicht eigentlich sauer auf Percy sein (mir ist da jetzt nur der INhalt des ersten Films bekannt)? Auch Ares finde ich ein wenig zu flach, weil er wie eine beleidigte Leberwurst rüberkommt. Das Problem, selbst wenn diese Charakterzüge zutreffen, ist: Man kann sie aufgrund der ganz kurzen Erwähnungen nicht so gut in ein Bild fügen. Du hättest die Götter zwischendurch, wenn sie nicht dran sind, z.B. auch reagieren lassen können, dass hätte auch geholfen, sie besser zu verstehen! Für mich persönlich waren da auch zu viele Enthaltungen drin - die haben ja schon ihre eigene Meinung und bei einigen hört man heraus, dass sie durchaus auf Percys Seite wären.
    Der Kampf gegen Zeus war eine gute Idee! Dadurch kommt Spannung in deine ansonsten von sanfter Romantik dominierte Geschichte und fokussiert die Aufmerksamkeit auf genau diesen Punkt! Ich fand auch, dass die Angriffe und Techniken recht interessant gesetzt waren und letztendlich ... ich hatte ein bisschen befürchtet, dass Zeus noch deutlicher verliert. Imo wäre es für die Geschichte zwar interessanter gewesen, wenn Percy verloren hätte (zumal einen das überrascht hätte), auch, da man dadurch eine ganze Bandbreite spannender Verwicklung hätte ausbreiten können. Aber es ist ok ... vielleicht versucht Zeus ja auch noch, sich zu rächen? Die Weichen dafür sind jedenfalls gelegt und es wird interessant sein, zu sehen, was als nächstes passiert oder ob die Geschichte schon bald zuende geht!


    Lg


    Sheo

  • Guten Abend @Sheogorath


    vielen Dank für das Feedback :)



    Vielen Dank noch einmal und bis demnächst :)

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Kapitel 9


    Nach einiger Zeit erwache ich und öffne meine Augen. Das einzige was ich aufgrund der Verschwommenheit sehen kann, sind ein paar Augenpaare, die auf mich gerichtet sind. Wegen eben dieser Unschärfe im Blick schließe ich sie rasch wieder. Vorsichtig hebe ich dann meinen Körper um mich zu setzen, doch allerdings drückt mich eine sehr vertraute, warme Hand zurück auf das bequeme Bett.
    „Gemach, gemach, Schatz. Gönn dir noch einen Moment der Ruhe“, flüstert mir Hestia ruhig zu. Nach einer Weile mache ich erneut die Augen auf und stelle zu meiner Erleichterung fest, dass die Trübheit im Blick nun verschwunden ist. Als ich meinen Blick über die Anwesenden schweifen lasse, erkenne ich meinen Engel, Apollon, Artemis, Hermes und Rhea mit besorgten Blicken mich anschauen. Im Hintergrund mir ein sehr vertrautes Schlafzimmer zu sehen, was mich erkennen lässt, dass wir uns in unserem Schlafzimmer in Hestias Tempel befinden. Zu eben dieser suche ich den Augenkontakt und fixiere meinen Blick, nachdem ich ihn gefunden habe, auf Hestias wunderschönes Gesicht.
    „Hat mich etwa dein Kuss in Ohnmacht fallen lassen?“, frage ich sie spielerisch und ihr Kopf wurde schlagartig richtig rot, wie eine reife Tomate.
    „Doofkopf“, flüstert sie mir zu und gibt mir einen leichten Klaps auf die Wange. Im Hintergrund höre ich die anderen Anwesenden kichern. Sanft begebe ich meinen Körper nach vorne und versiegele ihre Lippen mit den meinen für einen wundervollen Kuss.
    „Ähm ja“, unterbricht Apollon kurze Zeit darauf, „könnt ihr das nicht später machen? Aber um auf deine Frage zurück zu kommen, ist tatsächlich Hestias Kuss schuld. Der Grund, weshalb du so lange gegen Zeus kämpfen konntest, trotz geringer Energie am Ende, war das Adrenalin in deinem Körper. Es hat dich während der Situation durchhalten lassen, und als du dann deinen Schatz geküsst hast, wurde deinem Körper signalisiert, dass du kein Adrenalin mehr brauchst. Da deine Kräfte dennoch sehr ausgelaugt waren, bist du ohnmächtig geworden, da dein Körper Zeit zum Erholen brauchte.“
    „Ok. Wie lange war ich denn weg und habe ich gewonnen?“, frage ich mit neugieriger Stimme.
    „Etwa eine halbe Stunde. Was Zeus betrifft, so war es bei ihm ähnlich mit der Ohnmacht, nur dass er diese schon während seinem Aufprall auf dem Boden erlitten hat und ja, du hast gewonnen“, erläutert nun Artemis den Sachverhalt.
    „Dann soll es heute so sein. Wir werden die Gesetze ändern, die Zeus erschaffen hat. Und du, Rhea, wirst endlich wieder frei sein“, flüstere ich lächelnd und sehe in den Gesichtern, insbesondere bei der Titanin, einen freudigen Ausdruck. „Aber Rhea, bleib du bitte vorerst im Hintergrund, ich gebe dir dann Bescheid“, woraufhin sie nickt und ich mich aufsetze. „Wollt ihr nicht schon mal losgehen, sodass ich noch einmal kurz Zeit mit Hestia verbringen kann?“, frage ich die anderen Anwesenden, die kurz nicken und sich dann in die Ratshalle teleportieren.


    „Na, mein Schatz, woran denkst du gerade?“, frage ich Hestia, die sich nun neben mich auf den Bettrand gesetzt hat und mich lächelnd anschaut. Ihr Geruch und der Geruch unseren gemeinsamen Zuhause in meiner Nase, der mich unheimlich beruhigt.
    „Ich bin noch immer ein wenig überrascht, wie du Zeus besiegt hast und freue mich schon auf das Ändern seiner Regeln“, entgegnet sie mir mit milder Stimme. Erneut lehne ich mich für ein Kuss zu ihr, ehe ich meine Stimme erhebe.
    „Möchtest du noch ein wenig hier verweilen oder wollen wir zurück vor den Rat?“ Meine neugierige Frage.
    „Wie du magst, mit dir mache ich beides gerne“, ihre spielerische Antwort, bei der ich mich ein wenig erröte.
    „Dann lass uns lieber aufbrechen. Heute Abend haben wir keinen Zeitdruck wenn wir was zusammen tun“, erwidere ich sanft, und sehe ihr zustimmendes Nicken. Mit einem leisen Seufzer stehe ich aus dem warmen, gemütlichen, mit vielen einzelnen Kissen gezierten, Bett auf und mein Engel tut es mir gleich. Vorsichtig taste ich mit meiner linken Hand nach ihrer, welche ich ohne Gegenwehr ihrerseits nehmen kann. Kurz blicke ich ihr lächelnd ins Gesicht, ehe ich uns beide in die Höhle des Löwen teleportiere.


    Noch immer Hand-in-Hand kommen wir inmitten des Rates an, und ich spüre einige Augenpaare auf uns gerichtet. Leicht errötend küsse ich meine Herzdame, um damit auch Zeus und einige andere Feinde zu provozieren. Bedauernd trenne ich den Körperkontakt zu Hestia und nicke ihr zu, ehe ich zu meinem Thron gehe. Seufzend setze ich mich auf meinen ziemlich unbequemen Platz und lasse meine Blicke über die einzelnen Götter schweifen, in dessen Gesichtern unterschiedliche Ausdrücke stehen. Es beginnt bei einem zornigen Ausdruck bei Zeus über einen freundlichen bei Hestia und Artemis bis hin zu hoffnungsvollen, wie bei Hermes und Apollon. Nach einer Weile der Stille blicken alle den Gott des Himmels an, der in seinem Thron einsinkt. Mit einer beleidigten Handbewegung deutet er an, dass ich nun die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen sollte.
    „Dann wollen wir mal“, erhebe ich laut das Wort. „In mittlerweile Millionen von Jahren hat Zeus unumstritten über den Olymp geherrscht und nicht wenige mehr als fragwürdige Entscheidungen und Gesetze hat er durchgeführt. Jetzt werden wir über diese Diskutieren und entscheiden, ob sie nicht besser abgeschafft werden sollten.“ Als ich wieder verstumme, höre ich Gemurmel unter den Anwesenden und spüre freundliche Blicke auf mir. „Also fangen wir an. Die erste Sache die ich ansprechen möchte, ist das, dass wir Götter, oder zumindest die, die Kinder mit Sterblichen habe, bisher keinen Kontakt zu diesen haben durften, oder nur sehr beschränkt an manchen Situationen. Insbesondere bei Luke haben wir gesehen, dass dies sehr viel mehr Nachtteile hat als Vorteile und beinahe hätte er mit Kronos‘ Armee den Olymp besiegt. Dass so etwas nicht mehr passiert, ist der Austausch zwischen Gott und Kind essentiell. Daher sollte dieses Verbot in meinen Augen abgeschafft werden. Ist jemand dagegen?“, erläutere und frage ich den Rat vor mir. Besonders in den Augen von Hermes kann ich Erleichterung erkennen, aber auch in den anderen ist diese spürbar zu erkennen, sogar Ares und Athena stimmen zu, was mich ein wenig überrascht, da diese ja fast immer gegen mich und meine Meinungen sind. Nur Zeus sitzt weiterhin beleidigt stumm auf seinen Thron und verfolgt so die Situation. Kurz lächle ich und rufe im Geiste, wie mit ihr abgesprochen, Styx, die durch ein schwarzes Portal direkt neben meinem Sitz erscheint. Sie blickt mich lächelnd an und ich tue es ihr gleich.
    „Hallo Lady Styx, es freut mich, dass Ihr gekommen seid“, begrüße ich sie formell, woraufhin sie nur gütig lächelt. „Würdet Ihr bitte dieses Verbot, dass die Götter ihre Kinder nur zu bestimmten Anlässen sehen dürfen, das eins Zeus an Euren Namen gebunden hat, lösen?“ Kurz kichert sie auf.
    „Warum so formell, Perseus? Aber ja, ich werde es von Euch nehmen. Ich, Styx, Göttin der Schwüre und des mir benannten Flusses in der Unterwelt, nehme diesen, von Zeus abgelegten, Schwur von Euch“, entgegnet sie freundlich und nach einem Schnippen mit dem Fingern, spüre ich, dass sich eine, für mich kleine, Belastung abfällt. Bei einigen des Rates erkenne ich beim Erhaschen des Blickes, dass größere Ketten von ihnen abfallen.
    „Vielen Dank Styx“, bedanke ich mich bei ihr, ehe ich fortfahre. „So, als nächstes möchte ich, dass du, Zeus, schwörst, dich von dem privaten Leben der anderen Götter, sowie auch Halbgötter fern hältst. Du hast nicht zu bestimmen, wer mit wem zusammen ist und wer nicht, oder wer was machen darf oder nicht. Das ist nicht nur wegen Hestia und mir mein Wunsch, sondern auch anderen Beispielen. Ich möchte, dass du auf den, oder besser gesagt die, Styx schwörst, dass du dich bei so etwas nicht mehr einmischst.“ Bei diesem Punkt erblicke ich überwiegend in den Augen von meinem Schatz große Freude.
    „Nein, das werde ich ganz bestimmt nicht schwören“, entgegnet er trotzig und ich lache kurz auf.
    „Und warum nicht? Wird dein Stolz dabei etwa verletzt? Armer Zeus. Wir können es auch so machen, dass wir das durch den Rat abstimmen lassen. Aber auch da bin ich sehr sicher, dass du diese Abstimmung verlierst und es dann über deinen Kopf hinwegbestimmen. Also wenn du noch ein wenig Ehre erhalten haben willst, dann würde ich den Schwur leisten“, erwidere ich, meine Wörter dabei sorgfältig gewählt, damit diese auch deutlich provozieren. Der Gott des Himmels schaut ziemlich angepisst zu mir rüber, ehe er dann doch die Stimme erhebt.
    „Ich, Zeus, schwöre auf den Styx, mich aus Privatangelegenheiten Anderer herauszuhalten“, brummt er zähneknirschend, bevor ihn ein schwarzes Licht umhüllt, welches bei der Leistung eines Schwures immer einen umhüllt. Lächelnd blicke ich erneut in die Runde und erkenne auch hier erneut große Erleichterung.
    „So, und jetzt möchte ich gerne jemanden begrüßen, die Jahrtausende lang von Zeus und auch, auch wenn sie es nur aufgrund von Zeus getan hat, Hera, zu Unrecht verbannt wurde. Rhea, bitte erscheine“, rufe ich laut und in mitten des Ratsaales erscheint die schöne Titanin. Die Augen von nicht wenigen erweitern sich und vier ihrer Kinder, minus Hestia, die ja schon wieder länger Kontakt mit ihr hat, und Zeus, der erschüttert in seinem Thron hockt, sprinten auf sie zu und umarmen sie eine Weile, welche sie lächelnd erwidert. Selbst Hera, die damals für die Verbannung gestimmt hat, ist Rhea nicht feindlich gesinnt. Als nach einer längeren Weile wieder alle auf ihren Plätzen sind, erhebe ich erneut das Wort.
    „Rhea wird von nun aus wieder ein Vollmitglied unseres Göttergeschlechts sein. Sie wird meinen Tempel auf dem Olymp bekommen und kann sich ihn umgestalten wie sie will. Und, ach ja, sie steht unter meinem Schutz. Sollte ihr jemand auch nur ein Haar krümmen, ohne dass sie es will, und er wird es bereuen“, erkläre ich lächelnd, während der Großteil der Götter überrascht dreinblickt und die anderen kichern. Die Titanin blickt mich mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen an und ich nicke ihr zufrieden zu.


    „Kommen wir zu meinem letzten Punkt. Ich habe mich schon oft gefragt, weshalb du, Zeus, der Herrscher des Olymps bist. Du bist nicht der älteste Gott , das ist meine Hestia. Du bist auch nicht der mächtigste, sowohl Poseidon als auch Hades sind stärker als du. Du dagegen, hast dir die Macht durch Schwüre und Intrigen damals geschnappt. Mein letztes Anliegen ist, dass Styx alle Loyalitätsschwüre auf dich, die über all die Jahre geschworen wurden, von jedem einzelnen Gott nehmen und somit deiner tyrannischen Herrschaft ein Ende setzen“, verkünde ich verschmitzt lächelnd. Auch die anderen Götter scheinen zu verstehen, was ich meine, denn unter Anderem greift sich mein Vater seinen Dreizack, Artemis und Apollon ihre Bögen und auch Athena wetzt mit einem Schleifstein über ihr Schwert. Grinsend nicke ich Styx zu, dass sie jetzt eben alle dieser Schwüre nimmt. Als das nach ein paar Minuten getan ist, sehe ich vor Allem bei Poseidon und Hades enge Ketten abfallen, denn sie strecken sich, sodass auch einige Knochen knacken. Angeführt von den Beiden gehen die restlichen Olympier auf Zeus los, der sich seinen Herrscherblitz zur Verteidigung krallt. Alle, bis auf Hestia, Styx, Rhea und mich. Mit einem Lächeln auf den Lippen teleportiere ich uns weg in den Tempel von Hestia und mir.


    „Und, wie war ich?“, frage ich die anderen drei anwesenden Gottheiten am Tisch kichernd. Neben mir hat Hestia Platz genommen und gegenüber von uns Rhea und Styx.
    „Gerecht, stark, fair, wie es ein perfekter Anführer sein sollte“, gibt Hestia freudig zur Antwort.
    „Ich will kein Anführer sein. Ich will nicht noch mehr Macht haben, die die derzeit habe, reicht mir vollends. Nein, ich möchte auch schuldig sein, an Niederlagen und fragwürdigen Entscheidungen. Außerdem, wer weiß ob ich ein derart schlechter Anführer wie Zeus werde?“ Und meine Miene verfinstert sich. Jedoch wird diese nach einem Kuss von Hestia schnell wieder aufgelockert.
    „Du wärst ein viel besserer Leader als Zeus es je sein könnte, aber ich verstehe deine Meinung und befürworte sie auch“, entgegnet sie ruhig und ich hauche ihr ein ‚Danke‘ zu, woraufhin sie leicht errötet. Vorsichtig streiche ich ihr eine widerspenstige, feuerrote Strähne aus dem Gesicht und versiegele ihre Lippen in einen wundervollen Kuss. Im Hintergrund höre ich die beiden anderen Anwesenden leise kichern, was mir jedoch egal ist.


    Nach einigen, weiteren Stunden Unterhaltung mit Styx und Rhea, liege ich inzwischen neben meinem Engel in unserem tollen Bett. Für die nächsten paar Tage haben wir mit ihnen ausgemacht, dass wir uns treffen würden und einige Sachen zusammen machen. Erleichtert aufgrund der heutigen Geschehnisse seufze ich einmal tief.
    „Ich bin froh, dass wir das heute fertig haben und dass alle wissen, dass wir ein Paar sind“, flüstere ich ihr lächelnd zu und blicke in ihre wunderschönen, feuerroten Augen.
    „Ich auch, endlich können wir unbesorgt überall zusammen hingehen und machen was wir wollen“, bestätigt sie mich. Nach einer kurzen Weile der Stille spricht sie mich mit säuselnder Stimme an. „Du Schatz, wollen wir jetzt nicht noch was machen?“ Grinsend blicke ich meine wunderbare Freundin an und krabble über sie und bringe unsere Lippen aneinander. Als wir den Körperkontakt trennen, ziehe ich ihr mit ihrer Hilfe, ihr T-Shirt, noch immer liegend, über den Kopf. Vorsichtig entledige ich mich meines Oberteils, bevor ich sie erneut in einen Kuss ziehe und meine Hände sanft über ihre wohlgeformten, in meinen Augen perfekten, Brüste gleiten lasse. Nach einer Weile beenden wir den Kuss und fallen noch mehr über uns her.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Epilog


    PoV Hestia:
    Völlig zufrieden sitze ich auf unserer Couch in meinem Tempel und schaue lächelnd meine linke Hand an, die auf meinem Bein liegt. Oder eher gesagt, einen bestimmten Punkt an meinem Ringfinger. Dort ziert ein wunderschöner Ring meine Haut. Ein perfekter Ehering, ein Meisterwerk, bei dem sich Hephaistos selbst übertroffen hat. Ein wundervoller Ring aus feinstem Platin, geschmückt unzähligen Diamanten, sowohl als auch Rubinen und Saphiren, welche unsere Herrschaftsbereiche als Göttin des Feuers und Gott der Wellen und Stürme, darstellen sollen. Eine Weile ist es schon her, als die Hochzeitszeremonie abgehalten wurde und dennoch kann ich mich noch immer sehr gut an sie erinnern. Ich trug ein schönes, weißes Brautkleid, während Perseus einen tollen Anzug anhatte, welcher ihm sehr stand. Hera, meine Schwester, führte die Trauung durch, die im Ratssaal stattfand. Alle Götter, Halbgötter und Titanen, die einen Bezug zu uns haben waren da. Selbst Menschen wurde es gestatten, auf den Olymp zu gekommen, was ihnen eigentlich verwehrt ist. Percys Eltern, sowohl seine neulich geborene Halbschwester, waren anwesend als einzige Sterbliche. Man, war er geflasht, als er gehört hat, dass seine Mutter und Stiefvater ein Kind bekommen haben. Noch an dem Tag haben wir uns festgelegt, dass wir die drei in der nächsten Zeit viel häufiger besuchen werden. Fast alle Halbgötter waren da. Von Thalia, mit dem Rest der Jägerinnen, über Annabeth, mit ihrem jetzigem Freund Connor, bis hin zu Will und Nico. Alle Nebengötter, Hauptgötter, sowie auch den Titanen, die dem Olymp in den letzten Kriegen freundlich oder neutral standen, waren ebenfalls da. Selbst Zeus, der sich nach längerer Zeit der Rekonstruktion im Tartaros zurück auf die Oberfläche gekommen ist, war irgendwo unter der Meute. In der Zeit, in der Gott des Himmels nicht im Olymp saß, wurde das gesamte Herrschaftssystem gekippt. Nun gibt es keinen einzelnen Anführer mehr, der einfach was über dem Kopf der Anderen entscheiden konnte, sondern wurde entschlossen, alle Entscheidungen, die zu treffen sind, demokratisch abzustimmen. Als Diskussionsführerin, die diese so lenken soll, sodass keine Streitereien und Unordnung in die Abstimmung kommen, wurde meine Mutter, Rhea, ausgewählt. Lediglich Zeus machte einen kleinen Aufstand, als wir es ihm, nach längerer Zeit Abwesenheit, berichteten, doch den konnten wir rasch wieder beenden. Nun sind alle zufrieden, bis eben letztgenannten, der durch sein verletztes Ego Anti-Alles ist. Lächelnd schweife ich in die Realität zurück und vernehme das leiste Knistern des Holzes im Ofen und den Geruch von brennendem Holz, welche mir in Kombination ein vertrautes, heimisches Gefühl vermitteln. Mein nun Ehemann ist noch irgendwo unterwegs, wird aber in einiger Weile wohl wieder kommen. Die friedliche Atmosphäre lässt meinen Körper sich ganz schwer machen. Langsam schließe ich meine Augen und döse ein wenig vor mich hin.



    3. Person PoV
    Ein Mann mittleren Alters, sowie sein Sohn, vielleicht sieben-acht Jahre alt, stehen bei Dämmerung an einem menschenleeren See. Während der Vater in einigen Metern entfernt des Wassers steht, ist sein Sohn nur knapp vor ihm. Durch die tief stehende, inzwischen schwache Sonne, erscheint der See in wunderschönen, orangefarbenen Tönen. Regelmäßig schlagen die Wellen sanft am Ufer auf und verleihen der Umgebung eine friedliche Erscheinung. Beide Anwesenden scheinen auch nicht zu bemerken, dass zwei Übernatürliche Wesen sie beobachten.
    „Papa, Papa, schau mal“, ruft der Junge froh. Der Vater, mit einem leicht gequälten Ausdruck im Gesicht, läuft zu seinem Kind ans Wasser.
    „Ja, mein Sohn, was gibt es“, spricht er mit tiefer, freundlicher Stimme zu dem Kleineren, der ein brennendes Teelicht in der Hand hält.
    „Schau mal. Wenn ich die Kerze hier an die Wellen halte und sie von dem Wasser überschwemmen lasse, geht sie nicht aus“, erwidert er aufgeregt, woraufhin der Mann schmunzelt. „Guck, ich zeige dir was ich meine.“ Der Junge hält, wie er es berichtet hat, das Teelicht in die Wellen. Als eine über sie drüber kommt, scheint die kleine Flamme davon nicht beeindruckt zu sein. Im Gegenteil. Zu dem Zeitpunkt, als das Wasser sie berührt hat, loderte sie größer auf.
    „Das ist doch gar nicht möglich“, murmelt der Alte perplex, doch sooft er und sein Sohn es auch versuchen, es kommt immer dasselbe Ergebnis.


    In einem Tempel auf dem Olymp, besser gesagt dem der Hestia, sitzen zwei Personen und schauen zwei Personen dem Schauspiel heimlich und von der Situation belustigt, zu.
    „Mein Schatz, weißt du was das bedeutet?“, fragt ein wunderschöner, junger Mann, mit meeresblauen Augen, tiefschwarzen, verwuschelten Haaren die andere Person neben ihm.
    „Was denn, mein Liebling?“, entgegnet mit sanfter, freundlicher Stimme, die nicht minder hübschere, junge Frau, deren Gesicht mit warmen feuerroten Augen, und langen, schönen Haaren, in derselben Farbe, geziert ist.
    „Dass wir die Physik geändert haben. Sämtliche Bücher können nun neu geschrieben werden“, entgegnet er ihr lachend.
    „Du hast Recht, da sich unsere Herrschaftsbereiche nun durch die Hochzeit miteinander verflochten haben“, erwidert sie und fängt ebenfalls an, warm zu lachen. Nach einer Weile beenden die Beiden ihr Lachen und ihre Gesichter treffen sich nun in einem schönen Kuss voller Liebe.


    Ende

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Soooo, Kommi #2 für dich heute, Venelia - ich schulde dir ja noch einen zu deiner love story^^


    Zu allererst: Respekt, dass du die Geschichte zuende gebracht hast, das meine ich ernst. Wieviele tolle Ideen hat man im Laufe seines Lebens, gerade im Bereich des Schreibens, was für ein Bruchteil davon wird niedergeschrieben und wie verschwindend gering ist der Anteil davon, der auch tatsächlich zu einem Ende gebracht wird? In sofern, Glückwunsch an dieser Stelle, dass du das mit deiner ältesten Göttin geschafft hast!


    Ich muss leider sagen, dass mir das Strukturmuster der Geschichte nicht so gut gefällt - aber das liegt vielleicht auch am Genre und geht in Richtung Geschmackssache. Ich empfinde die Beziehung von Percy und Hestia immer noch als zu ... sagen wir "extrovertiert" in der zur Schaustellung ihrer Verliebtheit. Man sieht immer mal wieder die typischen frisch verliebten Pärchen und möchte in einer ähnlichen Situation sein Glück am Liebsten herausschreien - aber die ganzen Kosenamen, Zärtlichkeiten, in einer geschriebenen Geschichte sollte das Ganze imo ein wenig differenzierter sein. So liegt der Brennpunkt zu stark auf diesem Verhalten und es wirkt stellenweise etwas übertrieben.


    Gut finde ich aber, dass du ein Happy Ending geschrieben hast. man mag einwenden, dass das fast schon zwingend bei Liebesgeschichten ist, aber genau das ist in meinen Augen auch der Punkt: Wenn man sich dafür entscheidet, eine Liebesgeschichte zu schreiben, sollte sie auch ein befriedigendes, schönes Ende haben, ansonsten sollte man eher in Richtung Drama gehen. Für Percy und Hestia ist der Abschluss also schön gelungen!

    Ich hätte mir allerdings eine nicht so einseitige Darstellung von Zeus gewünscht. Er ist am Ende so ein richtiger Bad Guy, der trotz seiner langjährigen Herrschaft mit einem Fingerschnipsen demontiert wird. Ja ... vielleicht auch persönlicher Geschmack, ich weiß es nicht, aber es wirkt allgemein glaubwürdiger, wenn die Gegenspieler ihre eigenen Ziele und Motive haben, die zumindest in Teilen nachvollziehbar sind, und wenn der Held am Ende nicht so offensichtlich überlegen ist. Meiner Ansicht nach.


    Ansonsten: Love Storys sind nicht mein bevorzugtes Genre, aber ich habe "Die älteste Göttin und der Held" trotzdem bis zum Ende gelesen - das heißt schon was, glaub mir. Du entwickelst einen tollen, leichten und gut vorstellbaren Erzählstil, es fehlt nur noch so ein bisschen Character Design, was du bei Elaya aber auch schon ziemlich gut hinbekommst. Ich bin gespannt darauf, mehr von dir zu lesen!


    lg


    ~ Sheo


    P.S.: Auch, wenn mich persönlich diese Geschichte nicht so angesprochen hat, lass dich nicht davon entmutigen, weiter in dem Genre zu schreiben. Es gibt immer Shipping-Fans und ich bin sicher, dass du noch weitere, echt coole Geschichten schreiben kannst! :)