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Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“


  • Bilderkette
    - Sommeraktion des Fanfiction-Bereichs



    Huhu, liebe Autoren!


    Sicherlich werden sich einige von euch noch an den Bildinspiratioswettbewerb erinnern. Wahrscheinlich kommt es einem fast so vor, als sei er erst gestern zu Ende gegangen. Jedenfalls, wir haben uns dazu entschieden, diesen Wettbewerb in gewisser Weise zu verlängern. Was genau heißt das? Nun, wie der Titel schon andeutet, handelt es sich hierbei um eine Bilderkette - das bedeutet, dass ein Bild gepostet wird, von dem sich ein Autor dann zu einem Werk inspirieren lässt, welches er dann hier im Thema ausstellt. Zusätzlich stellt er aber auch ein anderes Bild bereit (bitte mit Quellenangabe), das dann dem nächsten Autor als Inspirationsquelle dient, der dann wiederum neben seinem Werk auch ein Bild postet und nach diesem Schema geht es immer weiter. Zum Ende hin werden dann hoffentlich einige tolle Texte zusammengekommen sein, deren Form euch übrigens vollkommen freigestellt ist: Egal, ob ihr ein Gedicht schreiben wollt, eine Geschichte, ein Drama oder einen Sachtext - euch sind in der Hinsicht keinerlei Beschränkungen gesetzt. Ihr solltet nur darauf achten, dass alle eure Inhalte nicht den Nutzungsbestimmungen oder dem Verhaltenskodex widersprechen. Ansonsten gilt aber: Habt einfach Spaß an der Aktion und macht euren Lesern eine Freude! Die Aktion läuft bis zum 31. August (einschließlich).


    Euer Fanfiction-Komitee



    Um die Aktion zu starten, wird ein erstes Bild von uns bereitgestellt:

  • Die Aktion find ich super und ich hab mich mal dran versucht. Übrigens hat der Künstler in seiner deviantart Galerie eine Menge faszinierende Bilder, ein Blick lohnt sich. (:


    Die blauen Papageien


    Wie konnte er mich nur dazu überreden? Schleppt er mich tatsächlich in ein Kunstmuseum! Eigentlich hatte ich keine große Lust darauf. Was sollte ich denn dort? Klar, es war sicherlich nicht verkehrt sich ein paar Bilder anzusehen, aber so wirklich interessierte ich mich nicht dafür. Auf meinem Schreibtisch wartete ein Haufen Stellenangebote vom Arbeitsamt; ich sollte Bewerbungen abschicken und nicht ins Museum gehen. Aber wie so oft: ich konnte ihm unmöglich etwas abschlagen, wenn er mich mit derartig großen, braunen Augen anschaute.
    Ohne die Eintrittskarte anzusehen, hielt ich sie dem uniformierten Mann am Eingang hin und steckte sie danach in die Tasche. Pascal dagegen legte das Stück Papier sorgfältig zwischen die Seiten seines Skizzenbuchs.
    „Die Ausstellung, die sie gerade zeigen, zeigt viele außergewöhnliche Bilder“, erklärte er leise, während wir durch die erste Tür in den Ausstellungsraum gingen.
    „Mhm“, erwiderte ich und versuchte den Gedanken an die unfertigen Bewerbungsschreiben wegzuschieben. Wann öffnete morgen noch gleich die Post? Hatte ich überhaupt noch genug Mappen und Kuverte?
    „Wow“, hauchte Pascal neben mir und holte mich in die Gegenwart zurück. Er stand mit staunenden Augen vor einem Bild, auf dem eine gelbe Kuh sichtlich fröhlich über eine Landschaft sprang.
    „Warum ist die Kuh denn gelb?“, fragte ich unverständlich.
    „Das ist ein Bild von Franz Marc“, begann mein Freund, „und in seinen Gemälden haben die Tiere häufig ungewöhnliche Farben. Bestimmt kennst du das Blaue Pferd von ihm.“
    „Ähm …“, erwiderte ich unsicher, „kann sein, dass ich das schon mal gesehen hab.“ Ob er mir überhaupt zugehört hatte, war schwer festzustellen, denn er zeichnete eifrig mit seinem Bleistift in das Skizzenbuch.
    „Was machst du da?“, fragte ich.
    Ohne mich anzuschauen antwortete er: „Eine grobe Skizze und Notizen, wie Marc hier gearbeitet hat. Die einzelnen Bildelemente sind für die Wirkung des ganzen Gemäldes verantwortlich.“
    „Aha“, war alles, was ich dazu sagen konnte. Ich wusste ja, dass er Kunst studierte und damit auch seine Leidenschaft ausleben konnte, aber diese Welt war mir ziemlich verschlossen. Seine Begeisterung konnte ich einfach nicht teilen. Aber ich hatte auch keinen Kopf für andere Sachen, seit Monaten drehte sich mein Leben um Bewerbungsschreiben, Absagen und Briefe vom Arbeitsamt.
    Ich sah mich um und entdeckte einige andere Personen, die andächtig an den Bildern vorbeigingen und sich leise unterhielten. Uniformierte Männer liefen immer wieder durch den Raum und achteten darauf, dass niemand den Ölgemälden zu nahe kam.
    „Ähm“, begann ich vorsichtig.
    „Ja?“, fragte Pascal und sah mich an.
    „Du bist hier vermutlich noch länger beschäftigt, oder?“
    „Ein bisschen schon, ja. Ich soll für die Uni zu einem beliebigen Gemälde eine Hausarbeit schreiben. Du musst aber nicht die ganze Zeit hier bleiben, schau dir ruhig die anderen Bilder an“, schlug er vor und lächelte mich breit an.
    „Okay“, willigte ich ein und schlenderte davon, während Pascal sich auf die Bank vor dem Bild setzte. Die nächsten Gemälde zeigten alle Naturmotive, manche sehr naturnah, manche eher abstrakt. Ich machte mir nicht die Mühe die Namen der Künstler oder die Titel der Werke von den Schildern daneben abzulesen. Eigentlich wollte ich nur raus hier. Als ich am Ende des großen Raumes angekommen war, entdeckte ich, dass etwas versteckt noch ein weiteres Bild hing. Doch dem Gemälde schenkte ich nur einen flüchtigen Blick, die leere Sitzbank davor fand ich viel interessanter. Mit einem kurzen Seufzer ließ ich mich darauf nieder und fischte mein Smartphone aus der Handtasche. Hoffentlich hatte ich in diesem Gebäude überhaupt Empfang. Kein Netz! Na toll! Entnervt stöhnend hob ich den Kopf und nahm zum ersten Mal das Gemälde vor mir wahr.
    Es war nicht besonders aufregend. Der Hintergrund war ein Farbverlauf von dunklem Blau oben, zu einem hellen Blautürkis unten. Und in diesem flogen fünf ebenfalls blaue Papageien. Ob das Hyazinth-Aras sein sollen? Sie waren ein wenig stilisiert, aber sie hatten starke Ähnlichkeit mit diesen Vögeln, über die ich vor Jahren mal ein Referat gehalten hatte. Ich hatte Vögel schon immer gemocht, sie waren für mich der Inbegriff von Freiheit.
    Je länger ich das Gemälde betrachtete, desto mehr Details fielen mir auf, wie die unterschiedlichen Flügelstellungen der Aras oder die Art, wie sie ihre Krallen im Flug an den Körper hielten. Ich konnte mich gar nicht mehr davon abwenden. Und mit einem Mal hatte ich das Gefühl, dass die Vögel auf mich zukommen würden. Der Hintergrund wurde flüssig und ergoss sich aus dem Rahmen über den hellen Fliesenboden. Ich konnte die Flügelschläge der Aras hören, sehen wie sie ihre Schnäbel öffneten und ungewöhnliche, verzerrte Laute von sich gaben. Sie schienen direkt auf mich zu zufliegen.
    „Wahnsinn“, hauchte ich fasziniert von dem Schauspiel vor mir.


    „Nora?“, hörte ich plötzlich eine bekannte Stimme neben mir und wandte den Kopf nach rechts. Neben mir saß Pascal und grinste mich breit an. „Wow, hat ja ganz schön lang gedauert, bis du mich wahrgenommen hast.“
    „Wie lang sitzt du schon da?“, fragte ich verwirrt.
    „Paar Minuten, aber du hast nur das Gemälde angeschaut.“
    „Oh, tut mir leid.“
    „Macht doch nichts“, winkte er ab. „Scheinbar hast du ein Bild gefunden, was dich besonders ansprecht, was?“
    „J-ja, irgendwie schon. Ich weiß auch nicht nicht“, erwiderte ich verlegen grinsend.
    „Es ist aber wirklich schön, das Frühwerk eines anonymen Künstlers, der es vor Jahren dem Museum geschenkt hat.“
    „Woher weißt du das?“
    „Das steht in der Broschüre hier, schau“, meinte Pascal und hielt mir das Faltblatt hin.
    „Wow, ist ja interessant.“
    „Meinst du, du kannst dich davon losreißen?“, fragte er breit lächelnd. „Es ist nämlich schon etwas spät geworden und du wolltest doch nicht lang vom Schreibtisch weg.“
    „Oh, ja, natürlich“, erwiderte ich schnell, stand auf und sah noch mal das Bild an.
    „Ich glaub, unten kann man Postkarten von ein paar der Bilder kaufen, vielleicht ist ja dieses auch dabei. Wollen wir nachsehen?“, schlug Pascal vor und reichte mir meine Handtasche.
    „Ja, bitte“, willigte ich sofort ein, als wir uns von dem großen Gemälde entfernten und den langen Ausstellungsraum entlang gingen.


    Führen wir mal die Kette fort ...

  • Soviele Kilometer habe ich jetzt schon hinter mir und ich komme einfach nicht an.
    Laufe ohne Ziel. Immer hungrig, nie satt. Wo will ich hin? Was ist mein Ziel?
    Als ich vor 2 Monaten meine Tasche gepackt, und losgelaufen bin, wollte ich einfach nur
    weg. Mein fernweh erdrücken die Leere füllen.
    Über 200 Bahnhöfe habe ich betretten doch nirgendwo fühlte ich mich Zuhause. Wo ist mein Zuhause?
    Von dort von wo ich gestartet bin, habe ich mich entfernt. Meine Mutter hat mich verlassen, mein
    Vater war immer weg. Jetzt bin ich alt genug und suche meinen Platz.
    Vielleicht, ja vielleicht sind die vielen Züge dieser Welt mein Platz.
    Der Platz an den ich gehöre.



    Quelle: Nasa

  • Zwischenwelt


    Von den Blüten getragen liegt sie dort im Schnee;
    der Winter kniet schweigend vor ihr.
    Und die Blüten, sie tragen empor ihre Fee;
    statt ihr bleibt der Winter nun hier.



    Kleine Erwähnung für @Faolin, weil wir eine ähnliche Idee schon einmal in einem Collab umgesetzt haben und ich das direkt damit verbunden habe, haha. Und kleiner Aufruf an alle, bei dieser tolliglichen Aktion teilzunehmen! Zum Leben im Meer kommt doch bestimmt dem einen oder anderen eine Idee. :3

  • Ein kleiner slice of life Text, der mir so in den Sinn kam, als ich merkte, dass @Flocon sein Bild von Wikipedia hat. (: Der letzte Satz ist direkt aus dem Eintrag zum Dugong entnommen.


    Der Dugong


    „Mama, was ist das für ein Tier?“, fragte Simon und deutete mit seinem kleinen Zeigefinger auf das Kalenderbild, welches ich gerade umgedreht hatte.
    „Das ist ein Dugong“, erwiderte ich, als ich ein paar Bücher vom Boden seines Kinderzimmers aufhob. Der Blick aus seinen braunen Augen wurde ganz kritisch und ernst, während sie das graue Lebewesen fixierten, welches auf dem Foto zu sehen war. Nachdem ich die Bücher ins Regal gestellt hatte und das Zimmer verlassen wollte, meinte er aufgebracht: „Das hat sich doch jemand ausgedacht. Das ist gar kein echtes Tier. Das sieht aus wie ein fetter Delfin, mit einem Staubsauger als Nase!“ Ich musste mir ein Lachen aufgrund seines Ausbruchs verkneifen. Simon mochte Tiere sehr und gerade Meerestiere hatten es ihm in letzter Zeit angetan. Als wir letzte Woche in die Buchhandlung gingen, bettelte er darum, dass ich ihm eine dicke Enzyklopädie über Meerestiere kaufe, obwohl er den Text nicht verstand, aber die großen Fotografien hatten es ihm angetan. Den Kalender mit verschiedenen Tiermotiven war ein Geschenk meiner Mutter letzten Dezember gewesen und er hatte mir verboten ihn durchzublättern, weil man ja ein Jahr auch nicht einfach vorspulen kann.
    Er schaute schließlich zu mir auf und die Verwirrung in seinem Blick sagte mir, dass er vor allem wütend darüber war, dass er den Dugong nicht kannte, obwohl er sich so viel mit dem Leben im Meer beschäftigte.
    „Wo hast du denn dein Lexikon über Meerestiere?“, fragte ich lächelnd. „Bestimmt ist da ein Dugong drin.“ Ohne zu antworten lief er zu seinem Nachttisch und rannte mit dem dicken Buch vor der Brust zu mir.
    „Aber ich hab es schon zwei Mal durchgeschaut und so einen Dugong hab ich da noch nicht entdeckt“, meinte er nachdrücklich, als ich mich auf den Teppichboden setzte. Simon hockte sich neben mich und schaute ganz neugierig in das große Buch.
    „Dann wollen wir mal sehen …“, murmelte ich, als ich anfing die Seiten durchzublättern. „Ah, hier beginnt das ‚D‘. Welchen Buchstaben brauchen wir als nächstes?“
    „Ein ‚u‘“, antwortete Simon prompt, beinahe schon ungeduldig.
    „Dann müssen wir noch ein wenig weiterblättern, mal sehen, ob wir den Dugong finden … ah, schau mal, hier.“ Ich deutete auf das Porträt eines Dugong, welches den Meeressäuger von der Seite zeigte.
    „Hey, der grinst ja! Mama, schau!“
    „Ich seh’s Simon“, erwiderte ich lachend. Seine spontane Begeisterung für das Tier, dessen Existenz er zuvor noch anzweifelte, war zu niedlich.
    „Aber“, begann er und schaute wieder zu dem Kalenderbild, „wie kann der Dugong da oben so komisch aussehen und der hier im Buch so lustig?“
    „Ich denke das liegt daran, weil der Dugong auf dem Kalender gerade frisst. In deinem Buch steht, dass sie Seegras fressen.“
    „Und was steht da noch Mama? Du musst mir alles vorlesen, ich will alles wissen!“, forderte er sofort und beugte sich über das Buch. Sein kleiner Kopf versperrte mir dabei das Sichtfeld.
    „Aber wolltest du nicht vorhin noch fernsehen?“, fragte ich überrascht. Seine Cartoons waren Simon sehr wichtig und er konnte ganz schön ungehalten werden, wenn er sie verpasste.
    „Dafür hab ich jetzt keine Zeit, ich muss doch morgen Jonas alles über den Dugong erzählen“, erklärte er wieder ganz ernst. Hätte ich auch wissen müssen, dass er seine Erkenntnisse gleich mit seinem besten Freund teilen wollte.
    „Also gut, dann fang ich mal an. ‚Der Dugong, seltener auch Gabelschwanzseekuh oder Seeschwein genannt …‘“


    Und wenn ich schon auf Wikicommons bin, kann ich auch gleich mal ein Ölgemälde raussuchen ...

  • Eigentlich wollte ich ja zuerst Cyndas Geschichte lesen, aber dann war ich so inspiriert von dem Bild, dass ich zuerst dieses Drabble schreiben musste, bevor ich mich auf den Dugong konzentrieren konnte. (Ich war übrigens auch der Meinung, dass es auf diesem Bild wie ein Staubsauger aussah. xD)


    Unheilvolle Erwartung
    Ich spürte, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht war es die Art, wie der Wind blies, vielleicht die Farbe der See. Dunkle Wolken türmten sich auf und ich spürte einen Druck auf meinem Herzen, wie ich ihn immer spürte, kurz bevor etwas Schreckliches geschah. Nur einen Moment erlaubte ich mir zu hoffen, dass es nichts mit ihm zu tun hatte. Erst vor wenigen Augenblicken, hatte ich in seinen Armen gelegen und ihn zum Abschied geküsst. Nun stand ich am Ufer und blickte aufs Meer. Wild wehte der Wind mir die Haare ins Gesicht, als ich zusehen musste, wie sein Schiff versank.


  • Ich schreib jetzt aus Prinzip ein paar Haikus dazu, okay?



    Erkenntnisturm


    Große Statue,
    mächtigstes Lucario,
    Meister der Aura,


    leih mir deine Kraft,
    denn ich bin noch klein, noch schwach,
    im Leben verirrt.


    Zeig mir doch den Weg,
    hilf mir, denn ich brauche dich
    und deine Führung.


    Ich weiß es genau,
    du bringst mir die Erkenntnis,
    du wirst mich leiten.


    Dann, eines Tages,
    eines fernen Tags gewiss,
    werd ich sein wie du.



  • Das Leuchten zieht mich magisch an,
    blendend helles Glühen.
    Mit bedrohlich Farben angetan
    Flieht das fremde Wasser in die Nacht.


    Fremde Pflanzen an dem Ufer blühen,
    Pilzge Bäume halten stille Wacht.
    Vergessen sind nun alle Mühen,
    Doch welch Schatten streifen meinen Blick?


    Was für Wesen-


    -------------------------------


    Ich kann Lyrik nicht, aber das muss man ja auch nicht, um an dieser Aktion seine Freude zu haben.






    (Screenshot aus dem Anime "King of Bandit Jing")

  • Drachenträne
    „Meister, was ist das für ein Tropfen?“
    „Das, mein Schüler, ist die Träne der Drachenkönigin. Ein kostbares Juwel, welches vor Jahrhunderten im Besitz der Drachen war.“
    Der braunhaarige Bub betrachtete aus großen Augen das rosafarbene, durchsichtige Schmuckstück.
    "Und warum habt Ihr es dann?", fragte er, ohne den Blick abzuwenden.
    "Nun", begann ich und strich mir kurz über den Bart, "vor zwei Jahren wurde er mir überreicht und seitdem hüte ich ihn."
    "Die Drachenkönigin?", wollte er wissen und fixierte mich mit seinen grünen Augen. Lächelnd schüttelte ich den Kopf.
    "Sie selbst nicht, aber ihre Tochter", antwortete ich und zwinkerte ihm zu.


    Ein kleines spontanes Drabble zu dem Screencap von @Sheogorath -- schön gewählt! :D


    Ich hab hier noch mal Meer, noch mal Öl und noch mal Waterhouse. Nach meinem Vote bei den Fanartabgaben der BBO bin ich irgendwie auf dem Wassertrip. (:

  • Geteilt


    Wir waren ein Volk. Niemand erinnert sich mehr daran. Wir waren ein Volk, als wir uns von ihnen, den Sterblichen distanzierten. Als wir flohen. Wir waren ein Volk, doch wir sind es nicht mehr.
    In ihrer Welt sind die Jahre ins Land gezogen. Hunderte Frühlinge, hunderte Sommer, hunderte Herbste, hunderte Winter. Viele Jahre. Wir sind Märchen für sie, Traumwesen, alte Legenden. Einige von uns waren einst Götter, nun sind wir kaum mehr als Witzfiguren. Respekt? Den haben sie schon lange vergessen.
    Ihre Welt war einst unsere. Wir lebten unter ihnen. Friedlich? Nein. Manche von uns waren ihre Freunde, andere die Verkörperung ihrer Ängste. Doch wir waren respektiert.
    Und jetzt? Wir respektieren doch einander nicht mehr. Wir haben uns aufgeteilt, verfeindet. Und nun? Nun kommt der nächste Krieg, gebaut auf demselben Fundament alter Fehden und Vorurteile. Ausreden, die Schwerter zu ziehen.
    Mit welchem Ziel? Zu kämpfen, um dem Exil im Tod zu entkommen? Wir haben unser Exil selbst gewählt. Wir waren einst geeint. Wir, die Unsterblichen, die Geister der Natur, die Fae, die Zeitlosen. Nun sind wir geteilt, nach der Zeit ihrer Welt. Wir sind nicht länger eins. Wir sind Frühling, Sommer, Herbst und Winter - in einer Welt ohne Jahreszeiten.



    Eine kurze Geschichte zu dem Bild von @Akatsuki. :) Eher eine Rede in Form eines Double Drabble.



    Nächstes Bild:


    [Blockierte Grafik: http://imgur.com/otmCPwX.jpg]
    Quelle: Unbekannter, leider abgemeldeter Pixiv Künstler (hier eine Kopie auf anderer Seite)

  • Spontaner Text ist spontan -- ich weiß selbst nicht, wie mir bei dem Bild von @Alaiya dieser Text in den Sinn kam, aber ich wollte ihn einfach aufschreiben. (:


    Das Teleskop


    Das Teleskop stand vor der gewaltigen Fensterfront, ein Anblick der mir allzu bekannt war. Anfangs hatte ich es sehr befremdlich gefunden, wie er jeden Abend nach Sonnenuntergang dort auf dem Boden saß und in den Himmel schaute. Seine gesamte Aufmerksamkeit galt den Sternen, er saß stundenlang, oftmals weit nach Mitternacht dort auf dem blanken Steinboden.
    Ich wusste nichts mit diesem Verhalten anzufangen, wollte ihn anfangs noch davon abhalten. Doch je mehr ich mich gegen sein nächtliches Betrachten der Sterne wehrte, desto mehr entfernte er sich von mir. Und nichts tat mehr weh, als das Leuchten in seinen Augen verlöschen zu sehen, wenn ihm wieder einfiel, dass ich kein Verständnis für seine Begeisterung hatte und er mitten im Satz still und verschlossen wurde.


    Ich hatte lange darüber nachgedacht. War ich wirklich eifersüchtig auf die Sterne? Sicherlich hatten sie viele Vorzüge. Sie redeten nicht über ein Thema, das ihn nicht interessierte, er aber aus Höflichkeit nichts dagegen sagte. Sie waren hübsch anzusehen und stellten keine Forderungen. Hatten kein Verständnis für Verantwortung oder Schuld oder Trauer oder Schmerz. Aber auch kein Verständnis für Liebe.


    Die Sonne war gerade untergegangen. In den Wolken fing sich das letzte Licht, während der Himmel vom Osten her immer dunkler wurde. Er saß auf dem Steinboden und betrachtete durch die großen Fenster den Himmel. Er wartete auf die Finsternis. Im Zimmer brannte kein Licht, nur die Lampe aus dem Flur schickte einen gelben Schimmer durch den Türspalt über den Boden. Ich stand vor dieser dunklen Tür und zögerte. Durfte ich reinkommen? Wollte er mich überhaupt sehen? Sollte ich klopfen oder einfach eintreten? Unentschlossen vergrub ich die Finger in den Kissen und der Decke, die ich an meine Brust presste. Ich versuchte all meine Unsicherheit herunter zu schlucken und klopfte zaghaft gegen das Holz.


    „Ja?“, erklang seine Stimme sichtlich verwundert aus dem Zimmer. Vorsichtig öffnete ich die Tür ein Stück und blieb im Rahmen stehen. Er saß zu weit weg, sodass das wenige Licht der Flurlampe sein Gesicht nicht erreichte.
    „Layla“, entkam es ihm verwirrt. Ich ahnte, dass er gerade fieberhaft darüber nachdachte, welchen Grund ich haben könnte diesen Raum zu betreten und schließlich schien er aufstehen zu wollen.
    „Bleib sitzen“, meinte ich schnell, was ihn in der Bewegung erstarren ließ. „Ich … wollte fragen, ob du vielleicht ein Kissen möchtest. Und eine Decke … wir haben doch schon Oktober …“
    Das letzte Licht war aus den Wolken verschwunden und ich konnte seine Silhouette kaum noch erkennen.
    „Sehr gerne“, erwiderte er nach einer Weile, die sich für mich wie eine Ewigkeit anfühlte. „Warte kurz, ich komm zu dir.“
    Ich hörte seine Schritte dumpf auf dem Steinboden immer näher auf mich zukommen. Schließlich war er im Licht und ich konnte sein sanftes Lächeln sehen.
    „Danke für das nette Angebot“, meinte er und streckte mir die Arme entgegen, sodass ich ihm Kissen und Decke übergeben konnte. Doch ich drückte diese weiterhin an mich, als ich ihn mit zitternder Stimme fragte: „D-darf ich vielleicht … h-hier b-bleiben?“
    Die Frage überraschte ihn sichtlich, denn er ließ sogleich die Arme sinken und sah mich verwundert aus seinen braunen Augen an. Nach ein paar stillen Augenblicken erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
    „Gib mir die Hand, damit du mich im Dunkeln nicht verlierst“, sagte er und hielt sie mir entgegen. Nickend klemmte ich mir Kissen und Decke unter den linken Arm und nahm schließlich seine Hand. Er zog die Tür hinter mir zu und führte mich zu dem Teleskop, welches in der Dunkelheit kaum noch auszumachen war. Meine Augen hatten sich noch nicht daran gewöhnt und so war ich ganz auf seinen Orientierungssinn in diesem großen, finsteren Raum angewiesen. Nach einigen Schritt blieb er stehen und ich konnte durch die großen Fensterscheiben einige Sterne funkeln sehen.


    Seine Augen konnten mit der Finsternis besser umgehen und ich ließ zu, dass er mir die zwei Kissen und die Decke abnahm. Ich konnte hören, wie sie auf dem Boden aufkamen, jedoch nur undeutliche Umrisse ausmachen. Wieder nahm er meine Hand und meinte: „Hier kannst du dich hinsetzen.“ Ich tastete nach unten, bis ich den weichen Stoff spürte und mich auf das Kissen setzte. Er nahm neben mir Platz. Plötzlich ertönte ein Knipsen und eine kleine LED-Lampe an einem Standbein des Stativs ging an.
    „So, einen Moment, ich muss das Teleskop kurz anders positionieren, damit wir beide durchschauen können …“, erklärte er, während er die Beine des Stativs bewegte und anders auf dem Steinboden platzierte. In dem hellen, weißen Licht der winzigen Lampe schimmerte das dunkle Metall des Teleskops ganz eigenartig. „Fertig“, kommentierte er schließlich den neuen Standort. Er breitete die Decke über unseren Beinen aus und lächelte wie ein zufriedener Schuljunge, dem man einen versprochenen Keks gegeben hatte. Ich hatte mehr Misstrauen von ihm erwartet, mehr Fragen, woher mein plötzlicher Wunsch kam. Eine Anklage, weshalb mich auf einmal interessierte, was er hier tat, wenn ich seit Monaten nur darüber meckerte. Doch nichts derartiges kam ihm über die Lippen, er legte nur den Arm um meine Schulter und drehte das Teleskop zu mir.
    „Schau durch und sag mir, was du siehst.“


  • Blauflammen

    Wenn blaue Flamme sich erhebt,
    das Land in Schutt und Asche legt
    und Menschenleben heiß versengt,
    dann Wahrheit Lüge bald verdrängt.
    Heller Schein dringt durch die Nacht,
    verleiht dem Helden seine Macht
    und die Kraft der Wirklichkeit
    besiegt die finst're Dunkelheit.
    Und wenn die Flamme sich dann legt
    schon bald ein neues Land entsteht ...


  • So, meine lieben Autoren, damit ist diese Aktion offiziell beendet! Es hat mir Riesenspaß gemacht, all die verschiedenen Werke zu lesen, die entstanden sind und es war auch sehr interessant zu sehen, welch vielfältige Assoziationen die Bilder jeweils hervorrufen konnten. Übrigens darf ich freudig verkünden, dass @Sheogorath sich netterweise bereit erklärt hat, die Werke der Aktionsteilnehmer als Mitnehmdateien zur Verfügung zu stellen! Diese werden dann in den nächsten Tagen hier im Thema gepostet.


    Abschließend sei einfach all den Teilnehmern gedankt, die sich die Mühe gemacht haben, die Aktion am Laufen zu halten und hoffentlich auch Spaß dabei hatten. Ihr wart klasse! :)

  • Und nun folgt, wie versprochen, die Bereitstellung der Mitnahmedateien als Anhang an diesen Post!


    Shouts gehen natürlich an @Cyndaquil, @Detetive Vonananan, @Lamantin, @Shiralya, @Alphys, @Akatsuki, @Alaiya und @Thrawn - ihr könnt euch die Ergebnisse eurer Aktion nun auch unterwegs ansehen!

  • Flocon

    Hat das Label Offen hinzugefügt.