Re- und Decolor, Inferno, Rainbow

Da sich beide Techniken in der Ausführung kaum unterscheiden, werde ich sie parallel anhand von Sarzenia erklären. Ihr müsst in eurem Vorgehen natürlich nicht exakt meinen Weg nachverfolgen, solange das Endergebnis meinem ähnelt, sollten Abweichungen nicht weiter wild sein.

Zu Beginn sucht ihr euch von dem Pokémon, mit dem ihr arbeiten möchtet, zwei Sprites heraus. Einen aus den ersten beiden Generationen und einen aus den nachfolgenden. Diese findet ihr zum Beispiel auf PokéWiki oder The Spriters Resource, wo ihr zunächst die jeweilige Edition suchen müsst, dafür aber keine Probleme mit dem transparenten Hintergrund und schwarzen Lines haben solltet. In meinem Beispiel habe ich Sprites aus der Goldenen Edition sowie Pokémon Schwarz/Weiß verwendet.

Nun stellt ihr euch die Farbpalette zusammen, indem ihr jede einzelne Farbe per Pipette aus einem Sprite entnehmt und daneben hinpinselt.
Wer recolourn möchte, entnimmt die Farben aus dem neuen Sprite, diejenigen, die das Decolourn bevorzugen verwenden logischerweise den älteren Sprite.
Spätestens nun wird euch vermutlich der größte Unterschied zwischen alten GameBoy-Sprites und den neueren ab dem GameBoy Advance auffallen: Früher gab es viel weniger Farben, 4 um genau zu sein. Jeder Sprite beinhaltete lediglich Schwarz, Weiß und zwei pokémonspezifische Farben. Im Gegensatz dazu verfügen neuere Sprite über bis zu 16 unterschiedliche Farben.

Sobald ihr eure Palette habt, könnt ihr direkt mit dem Umfärben beginnen. Aufgrund des oben schon bemerkten Unterschieds in der Farbmenge ist es jedoch nicht möglich, die Radiergummitechnik anzuwenden.
Von daher solltet ihr euren Sprite zunächst grundieren. Entnehmt dazu aus eurer Palette die jeweilige Grundfarbe für eine Fläche. Dafür könnt ihr euch auch an dem Sprite orientieren, dessen Farben ihr genommen habt; beim alten ist eine der pokémonspezifischen Farben oder ab und an auch Weiß die Grundfarbe.

Sind die Flächen des Sprites in einer Farbe, könnt ihr dies nun auch mit den Outlines tun.
Die des Decolours werden zunächst allesamt schwarz.
Beim Recolour verwendet ihr den dunkelsten oder auch zweitdunkelsten Farbton (falls zwischen diesem und der Grundfarbe mindestens eine weitere Abstufung liegt) der Farbe der Fläche, die die Lines umranden.

Nun kommt ein wichtiger aber auch etwas schwerer Schritt: das Schattieren.
Euer Recolour wird einfach mithilfe von Cel Shading in den Farben, die euch eure Palette zur Verfügung stellt schattiert. Eine Anleitung dazu findet ihr hier, darüber hinaus könnt ihr euch am Sprite orientieren, dessen Farben ihr genommen habt. Beachtet, dass ihr wirklich alle Farben einbaut, um den Sprite zu modernisieren. Denkt zudem daran, auch die Ol's mitzuschattieren.
Beim Decolor stehen euch nun recht wenige Farben zur Verfügung; manchmal könnt ihr lediglich mit Schwarz oder Weiß schattieren. Doch sehen weiße oder schwarze Flächen nicht wirklich schön aus. Abhilfe verschafft hier das Dithering, ein Shading-Stil, der früher sehr häufig verwendet wurde, um Farbübergänge weicher zu gestalten. Hier ein Tutorial dazu. Orientiert euch beim Shaden am besten am anderen, alten Sprite eures Pokémons, setzt weiße Highlights und dithert den Übergang. Während ihr mit Weiß recht viel arbeiten könnt, solltet ihr Schwarz wirklich nur in geringen Mengen verwenden, da sonst die Outlines nicht mehr zu erkennen sind.
Apropos Outlines, die müssen auch hier schattiert werden. Setzt einfach ab und an einen Highlightpixel in der anderen pokémonspezifischen Farbe.

Zu guter Letzt feilt ihr noch an den Details wie beispielsweise Augen oder hier den Flecken von Sarzenia und schon seid ihr fertig.

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Anmerkung: Einige Spriter führen auch Decolours an Pokémon durch, die es in den ersten Generationen noch nicht gab. Dafür wird dann eine Retro-Palette wie diese hier (©) verwendet, in der die einzelnen pokémonspezifischen Farben aufgeführt werden.

Zuerst einmal muss gesagt werden, dass es auch zu dieser Anleitung Abweichungen gibt. Ich versuche, die Schritte zwar detailliert, aber trotzdem so allgemein wie möglich zu erklären. Solltet ihr teilweise etwas anders vorgehen, so ist das aber natürlich kein Problem.

Ich habe mir Giratina für einen Inferno-Sprite herausgesucht.

Schritt 1: Zuerst müsst ihr eine Farbpalette mit ca. 5-7 Farben erstellen, mit der ihr euren Sprite einfärben wollt. Typisch für Inferno-Sprites ist eine flammenartige Farbgebung, aber auch andere Farbkombinationen sind möglich, gelegentlich werden sogar die Farben des Pokémon selbst gewählt, was auch einen interessanten Effekt erzeugt. Ich habe mich hier für die typische flammenartige Farbgebung entschieden. (Diese Palette dürft ihr auch gerne verwenden, wenn ihr dies wollt).

Schritt 2: Nun nehmt ihr eure dunkelste und kräftigste Farbe und färbt mit ihr alle Außen- und Innenlinien ein. Das ist in einigen Fällen schwieriger als man denkt, da die Linienstrukturen einiger Pokémon nicht immer ganz durchschaubar sind - man sollte individuell entscheiden, wieviele der Pokémon-Muster man beibehält und welche man gegebenenfalls einfach übermalt oder etwas umändert.
Wie man sehen kann, habe ich mich dazu entschieden, die Flügel erst einmal gar nicht einzufärben. Ein bisschen künstlerische Freiheit gilt natürlich auch hier.

Schritt 3: Als nächstes nehmt ihr euch die zweite Farbe eure Palette und färbt alle Flächen deckend ein. Dies wird zunächst ziemlich merkwürdig aussehen, jedoch legt sich das wieder, wenn ihr den Sprite weiter einfärbt.
Dies ist auch der richtige Zeitpunkt, gegebenenfalls Fehler bei der Einfärbung der Außen- und Innenlinien zu korrigieren, da einige Fehler oder Unsauberkeiten erst hier sichtbar werden.

Schritt 4: Nun kommt der schwierigste, bzw. aufwändigste Schritt. Ihr nehmt die nächsthellere Farbe und malt damit über die Farbe davor - lasst zu den Outlines jedoch immer ca. einen Pixel frei, in dem die dunklere Farbe bleibt. Bei kleinen Flächen ist das nicht so einfach möglich - hier müsst ihr gegebenenfalls einfach ein paar wenige hellere Pixel setzen und schauen, dass der Sprite aus der Ferne nicht überladen wirkt.

Schritt 5:
Nun geht es nach demselben Prinzip weiter - Wählt die nächsten Farben und füllt nacheinander die Flächen damit auf, lasst dabei jedoch stets etwa einen Pixel Platz zur darunterliegenden Schicht. Wenn eine Farbe in eine Fläche nicht mehr hineinpasst, dann ist die Fläche "fertig". Gegebenenfalls kann man später jedoch noch 1-2 hellere Pixel als Highlights hineinsetzen.

Schritt 6: Nun solltet ihr noch die Palette aus dem Bild entfernen, eventuelle Fehler oder Unsauberkeiten ausbessern, und fertig ist euer Inferno! Hier habe ich mich dazu entschieden, die Flügel in ihrer originalen Farbgebung zu belassen, da mir dieser Effekt ganz gut gefällt. Häufig färbt man bei einem Inferno jedoch auch das gesamte Pokémon ein.

Giratina ist vom Schwierigkeitsgrad her ein eher schwieriges Pokémon für ein Inferno, da es einen komplizierten Aufbau und viele kleine Flächen hat. Am besten und einfachsten gehen Infernos von Pokémon, welche über einige wenige, größere Flächen verfügen.

Schritt 1: Wahl des Pokemons und Vorbereitung

Um das Ganze zu veranschaulichen, nehmen wir Ditto, da es einen simplen Aufbau hat, und fügen es in ein Grafikprogramm ein.

Danach entfärben wir Dittos Inneres bis auf markante Linien wie die Augen und den Mund. Am Besten funktioniert das mit dem Radiergummi.

DieOutlines weisen immer noch das Violett von Ditto auf, weshalb wir diese nun umfärben. Wir färben nun alle Linien Schwarz. Je nachdem, welche Farbpalette ihr verwendet, nehmt ihr eine dafür passende Farbe. Sollte euer Farbverlauf sehr hell sein, dann verzichtet ihr auf schwarze Outlines und verwendet einfach eine andere dunkle Farbe.

Schritt 2: Die Farbwahl

Dieser Schritt soll demonstrieren, wie ihr die Farben wählt. Man kann sagen, dass es irrelevant ist, welche eure Ausgangsfarbe ist. Ihr nehmt einfach eine Farbe, die euch gefällt und pixelt einen Kasten ins Bild. Ob ihr dann einfach die Helligkeit oder den Farbton verändert, liegt an euch. Wir haben für unser Ditto den Farbton verändert und erneut einen kleinen Kasten erstellt. Es darf bis jetzt kein wirklich großer Unterschied zu sehen sein, damit der Farbverlauf später schön weich wirkt. Mit diesem Prinzip verfahrt ihr solange, bis ihr eurer Meinung nach genügend Farben habt.

Bei unserem Beispiel haben wir mit Rot begonnen und sind über Orange und Gelb ins Grün gegangen.

Schritt 3: Das Umfärben

Nun werden wir endlich mit dem Einfärben beginnen! Ihr wählt nun mit der Pipette eure erste Farbe und sucht euch innerhalb des Pokemons eine oder mehrere Stellen, wo ihr beginnt. Unser Ausgangspunkt befindet sich auf Dittos Stirn - von hier aus startet das Umfärben.

Jetzt nehmt ihr mit der Pipette die zweite Farbe auf und pixelt eine Schicht um euren Ausgangspunkt. Da man kaum keinen Unterschied erkennt, ist hier höchste Konzentration gefragt! Dieses Verfahren wird solange wiederholt, bis euer Pokemon komplett gefüllt ist. Wir haben als Muster ein Viereck gewählt, welches Muster ihr verfolgt, ist egal. Euer Resultat sollte ungefähr so aussehen:

Schritt 4: Letzter Schliff

Jetzt sind wir fast fertig! Wir verkleinern die Fläche, bis unser Rainbow-Ditto übrig bleibt und speichern es (unbedingt) als .png Datei ab, damit es nicht verpixelt.