Änderungswünsche für Pokemon VGC?

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  • Wie zufrieden bist du mit den aktuellen VGC-Regeln? 22

    1. Zufrieden. Die Entwicklungen haben das Spiel positiv beeinflusst. (8) 36%
    2. Nicht optimal, aber ich nehme es wie es kommt. (9) 41%
    3. Unzufrieden. Es sollte einige Anpassungen geben. (3) 14%
    4. Früher war alles besser ;) (2) 9%

    Innerhalb der letzten Jahre wurden mit jeder Generation nicht nur neue Pokemon eingeführt sondern neben neuen Typen und Attacken ebenso Mega-Entwicklungen und zuletzt Z-Moves.


    Alle Veränderungen und neue Faktoren beeinflussten maßgeblich das Meta-Game und wie sich VGC spielte.
    Als kompetitiver VGC-Spieler entwickelt man über die ganzen Jahre Präferenzen, überwindet Vorurteile und lernt stetig neue Dinge dazu.


    Ich würde gern von Euch wissen, ob ihr mit dem aktuellen Meta-Game zufrieden seit und ob es Aspekte gibt, welche Ihr gern verändert hättet.


    Mein Eindruck des Meta-Games hat sich tatsächlich über die letzten Jahre stetig verschlechtert. Insbesondere die mangelnde Varianz an Pokemon und damit fehlende Abwechslung der Teams und Strategien finde ich sehr schade. Am Ende landen doch alle Trainer bei sehr ähnlichen Teams, da sich nur so ein "sicherer" Erfolg einstellt. Es gibt durchaus Spieler die mal aus der Formen ausbrechen und damit auch Erfolg haben, doch bleibt dies die Seltenheit.


    Dieses verpasste Potenzial hat mich über die letzten zwei Jahre so frustriert, dass ich für mich ein Kredo festgelegt habe, nach welchem ich sowohl das Teambuilding betreibe wie auch meine kompetitiven Kämpfe bestreite. Mein Kredo lautet seitdem "no breeding - no competing". Somit verzichte ich vollständig auf legendäre Pokemon wie Kapu-Riki unc Co. Da diese Pokemon aufgrund Ihrer Fähigkeiten, Moves und Stats (damit meine ich nicht den BST sondern Spitzenwerte bzw. die Verteilung der Stats) die Balance der Kämpfe und das Meta-Game negativ beeinflussen. Dies sieht man in der aktuellen Meta anhand der Popularität der Kapus wieder einmal sehr gut. Im Grunde heißt das für mich, lässt sich ein Pokemon nicht züchten, wird es für kompetitive Kämpfe ausgeschlossen. Dies stellt die Balance aus früheren Tagen wieder her und ermöglicht mehr Varianz.


    Anfangs war ich ebenso gegen die Nutzung von Mega-Steinen und Z-Attacken. Da diese m. E. nach die Balance der Kämpfe - neben der erlaubten Nutzung von legendären Pokemon - zusätzlich negativ beeinflussen. Doch meine Meinung hat sich zumindest bei den Mega-Steinen geändert, da diese sogar taktische Raffinesse einbringen aber dennoch berechenbar bleiben. Z-Attacken allerdings sind von der Grundidee zwar nicht schlecht, jedoch theoretisch unberechenbar und mit Ihrem Charakter als OHKO-Attacken (welche außerhalb von eventueller Immunität nicht einmal vollständig blockbar sind) damit meiner Meinung nach - zumindest kompetitiv - eine der schlimmsten Entwicklungen der letzten Jahre darstellen. Insofern hat sich mein Kredo auf "no breeding'Z no competing" erweitert. Es fühlt sich so zwar jeder Kampf auf Battle-Spot an als würde man diesen mit einem Handicap bestreiten aber immerhin fordert es mich heraus meine Teams entsprechend auszubauen und in den Kämpfen wesentlich reaktiver zu handeln. Und inzwischen hat sich der Frust über die letzten Entwicklungen wieder in Freude und Nervenkitzel gewandelt.


    Selbstverständlich ist dies schlicht meine Meinung, welche sich über die Erfahrungen der letzten Jahre entwickelt hat. Mir geht es hier auch nicht um "nörgeln auf hohem Niveau", da man immer mit irgendetwas nicht zufrieden ist. Meine Kritik geht hier vielmehr an essenzielle Aspekte des Spiels, welche wirklich einen Einfluss haben.


    Nun würde mich eure Meinung dazu interessieren. Was ist euer Standpunkt zum Thema?


    Ich freue mich auf eure Meinung und eine angeregte Diskussion.


    LG


    Steve


    PS: verzeiht das "Denglisch". Ich spiele nur auf englisch ;)

  • Interessantest Thema und vorweg muss ich sagen, dass ich in den wenigsten Punkten mit dir übereinstimme.

    Es gibt durchaus Spieler die mal aus der Formen ausbrechen

    Vollkommen richtig, aber auch nur weil die sich konsequent mit der Materie auseinandersetzen und richtig viel Zeit investieren, um ihr Team zum Erfolg zu führen. Das kann aber nur funktionieren, wenn es ein Metagame gibt - einen Standard, wogegen man angehen kann. Würde jeder diese von dir beschriebene Varianz ausleben, dann wäre zwar alles irgendwie kreativ, aber solche Teams könnten nicht mehr glänzen und die Berechenbarkeit ging mit einem Schlag verloren.
    Wo wir gleichzeitig bei einem sehr wichtigen Punkt angelangen, Berechenbarkeit. Egal in welchem strategischen Game, eventuell sogar E-Sport. Überall existiert eine Art Metagame nach der sich Spielweisen und Taktiken richten. Ich versuche es mal an ein paar abstrakten Beispielen und Vergleichen zu erläutern (abstrakt nach weniger abstrakt):


    - Counter Strike: Bomb Plant A oder B? - Man entscheidet sich immer nur für einen Weg und da sind die Schritte automatisiert. Niemand wird einfach so durch die Mitte laufen. Genauso wenig wie jemand eine Shotgun spielt, wenn er eine M4 in den Händen halten kann.
    - League of Legends (bin kein Profi, steinigt mich nicht): Soweit ich weiß werden nach Updates durch Nerfs oder Pushs immer mal wieder bevorzugt Helden gespielt. Dazu gibt es sogar Statistiken.
    - Overwatch: Selbes Spiel wie bei LoL. Es wird gespielt, was im Moment gut ist.
    - Pokémon: Siehe da, es wird gespielt, was gut ist.


    Was ich damit sagen möchte ist, dass egal in welchem Spiel, du wirst einer Zentralisation niemals aus dem Weg gehen können da sich bestimmte Monster/Waffen/Charaktere/etc. durchsetzen werden und in verschiedenen Formaten hervorstehen.


    Dieses verpasste Potenzial hat mich über die letzten zwei Jahre so frustriert, dass ich für mich ein Kredo festgelegt habe, nach welchem ich sowohl das Teambuilding betreibe wie auch meine kompetitiven Kämpfe bestreite. Mein Kredo lautet seitdem "no breeding - no competing".

    Gehst du dieser Spielweise nach wirst du immer einen Nachteil unterstehen, dessen bist du dir wahrscheinlich bewusst. Ich verstehe nicht, warum du die Mons, welche das Metagame bestimmen vollkommen rausstreichst. Sie geben nur eine Richtung vor, wohin es gehen kann und was solide spielbar sein könnte. Deswegen spricht auch nichts dagegen, wenn du sie selbst nutzt, weil dein Team sich nach wie vor völlig von den der anderen unterscheiden kann. Ich meine auch wenn du auf entsprechende Mons verzichtest, wird es durchaus vorkommen das andere Pokémon aus deinem Team in gegnerischen Teams auftauchen werden, weil ich zu bezweifeln wage, dass du der Kreativität wegen absoluten nonsense versuchst ins Metagame zu etablieren.


    Z-Attacken allerdings sind von der Grundidee zwar nicht schlecht, jedoch theoretisch unberechenbar und mit Ihrem Charakter als OHKO-Attacken (welche außerhalb von eventueller Immunität nicht einmal vollständig blockbar sind) damit meiner Meinung nach - zumindest kompetitiv - eine der schlimmsten Entwicklungen der letzten Jahre darstellen

    Wie man Megasteine gut finden kann, aber die Z-Kristalle verflucht ist mir ein Wunder. Bzw. deiner Argumentation nach zu urteilen verachtest du alles, was ein Metagame auf eine Hand voll Pokémon begrenzen könnte. Mega-Entwicklungen tun das im Gegensatz zu Z-Kristallen alle mal.
    Im weitesten Sinne sind die Z-Moves nur überpowerte Gems. Es gibt zwei kleine Unterschiede, nämlich den Chipdamage durch Protects und sie sind stärker. Klar kannst du dadurch den ein oder anderen OHKO mehr erzielen, aber darum ging es in Pokémon doch immer? Ich spiele einen Gem, um ein Pokémon sofort auszuknocken. Erinnern wir uns doch nur mal Firegem Heatran unter der Sonne mit Eruption und Helping Hands. Beinah nichts, selbst mit Resistenz, konnte da einem OHKO aus dem Weg gehen im damaligen Metagame. Durch verschiedene Einflussfaktoren ist es aber möglich dem zu gehen (hier bspw. Wetteränderung, Chipdamage durch first hit, etc.).
    So finde ich sind Z-Moves super berechenbar! Gleichzeitig kann man sie nur einmal pro Spiel einsetzen, deshalb würde ich diese nicht als schlimmste, strategische Änderung in den letzten Jahren bezeichnen. Da fand ich die Mega-Pokémon anfangs sogar schlimmer, wobei ich da mittlerweile auch kein Problem mehr drin sehe.


    Die strategischsten Formate für mich bisher waren (und ich spiele bzw. verfolge VGC bereits seit 2012 aktiv), da spielt Berechenbarkeit eine große Rolle, weil diese meiner Meinung nach eine hohe Bedeutung für strategisches Spielen hat:


    - Postworlds 2015
    - VGC 16
    - VGC 13/17


    Um die Kurve zu bekommen und meine Meinung zur These zu äußern, wie ich die aktuellen Regeln erachte und ob ich zufrieden mit dem aktuellen Modus bin.


    Kurz und knapp, ich kann noch gar nicht viel zu dem neuen Format sagen, weil ich mich bisher zu wenig damit auseinandergesetzt habe. ABER ich gehe es so an wie jedes Jahr, ich lasse es auf mich zu kommen. Ändern daran kann ich eh nichts, jedoch mich nach und nach darauf einstellen. Irgendwann wird sich ein Trend abzeichnen, wobei man von vornerein auch immer schon weiß, was gut sein könnte und was nicht.

  • So finde ich sind Z-Moves super berechenbar!

    Wüsste man im Preview, welches Mon den Z-Move hat, dann ok. Aber im Gegensatz zu den Mega-Entwicklungen kann jedes Pokémon diesen verdammten Kristall halten und das macht sie im Vergleich zu Megas natürlich random. Du weißt bei der Preview im Normalfall immer, welche(s) Mon(s) das Mega sein wird. Bei den Z-Kristallen nicht. Da kommt auf einmal ein Z-Politoed um die Ecke und knallt dir dein Mega weg. Und ne, das ist kein Skill, sondern einfach nur Überraschungsmoment. Du kannst unmöglich jeden Zug des Spiels auf die Z-Moves aller gegnerischen Mons aufpassen.


    Bo3 gleicht das letztlich etwas aus, aber das erste Game gleich mal zu verlieren, weil dein Gegner ein random Team hat, ist jetzt auch nicht super.


    Und ich check nicht, was Leute gegen VGC18 haben sollten. Z-Moves sind behindert, da stimme ich zu, aber immerhin laufen die Leute nicht mehr mit double genie rum. Kein Swagger mehr, Twave wird auch nicht mehr so gespielt. Da Fini rumrennt, ist Status auch nicht mehr so omipräsent. Ist doch cool!

  • Gut, den kleinen Kritikpunkt nehme ich an. Aber auch wenn es mal Überraschungen gibt, irgendwann kann man auch anhand der Teamkonstellation erahnen, was eine Z-Attacke haben könnte und es lohnt sich noch lange nicht bei jedem Mon einen zu spielen. Dementsprechend sehe ich das Problem immer noch als nichtig an und durchs Bo3 so gut wie kompensiert.

  • VGC18 wird mit den Z-Attacken wohl noch etwas mehr random. Durch das Nicht-Vorhanden-Sein von denen und die eingeschränkte Auswahl an Pokemon war/ist VGC 17 extrem strategisch, bei 18 wird es viel länger bis dahin dauern. Ich überlege echt schon, Schlurpleck zu spielen, damit mich alle Wetter nicht mehr nerven :D

  • Im Grunde heißt das für mich, lässt sich ein Pokemon nicht züchten, wird es für kompetitive Kämpfe ausgeschlossen. Dies stellt die Balance aus früheren Tagen wieder her und ermöglicht mehr Varianz.

    beste war vgc14 wo man quasi gar keine legends spielen konnte und fast niemand hatte mega-kangama und knakrack

    "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." - Boris Becker

  • Wow. Vielen Dank für eure Beteiligung und insbesondere @Caturix für deine ausführliche kritischen Analyse. Deine Ansicht respektiere ich, insbesondere da du ja - genau wie ich - deine Meinung plausibel untermauert hast.
    Ich stehe zwar immer noch zu all meinen gemachten Punkten, verstehe aber, dass die Argumentation teilweise etwas überspitzt dargestellt ist (teilweise auch gewollt).


    @Moeper hat meinen Punkt bzgl. der Z-Moves exakt untermauert. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.


    Der Unterschied zu den Megas ist ganz einfach, dass ein Mega nicht gleich ein Kill bedeutet und taktisch richtig gespielt Knockt man die meisten auch mit Mega-Stone aus. Mega-Evos empfinde ich als wesentlich taktischer als ZMoves. Eben weil diese berechenbar sind und ZMoves nicht wirklich. Obwohl auch hier durchaus Meta ins spiel kommt.


    Summa sumarum, ist und bleibt es ja Ansichts- und Geschmackssache. Und @Caturixhat ja recht, dass wir als Spieler nur Wenig Einfluss darauf haben - weniger als wir sollten - die VGC zu ändern. Wem es nicht mehr "passt" der soll halt aufhören, richtig?
    Auch wenn ich das für mich sehr schade fände.


    Wie @Lega bereits ausgeführt hat, war es m. E. nach 2014 der Höhepunkt der VGC und von da an ging es m. E. stetig bergab.
    Aber wie gesagt, rein subjektive Betrachtung der Dinge. Für die Objektivität hat ja @Caturix schon gesort :)


    Nochmals vielen Dank für eure Gedanken. Ich lasse diese mal wirken :)