Schreiber-Challenge! (Aktuell: Aufgabenkette)

Frühstücksteller

Ich möchte hiermit dem Erfinder des Frühstückstellers meinen verbindlichsten Dank aussprechen. Wenn man ihn gut ausbalanciert und sparsam mit dem Platz darauf umgeht, dann schafft man es mitunter sogar, eine ganze Brötchenhälfte auf dieser wunderschönen und praktischen, geradezu gigantisch großen Fläche unterzubringen. Nur ein Problem zeigt sich leider manchmal; es besteht darin, dass ein Brötchen traditionellerweise aus zwei Hälften besteht, von der eine dann leider nicht mehr auf den Teller passt, ohne zumindest leicht über den Rand zu stehen und damit eventuell ein paar Krümel zu verlieren. Die Lösung dafür ist jedoch glücklicherweise einfach: Man nimmt einen zweiten Teller.

Hallo, liebe Kunden und solche, die es sicher gleich werden wollen! Ich bin Reudolph, das reumütige Reutier! Täglich kaufen sehr viele wunderbare Menschen sehr viele wunderbare Produkte in den sehr vielen und wunderbaren Filialen der Reue-Supermarktkette ein, worüber ich mich sehr freue. Allerdings könnten es noch sehr viel mehr sein, die unseren schön florierenden Einzelhandel unterstützen, der neben unserem Qualitätsfleisch und dem schönen frischen Gemüse auch zahlreiche Keime anbietet. Und da seid ihr alle gefragt! Aber natürlich sollt ihr dabei nicht leer ausgehen, weshalb wir eine absolut tolle Aktion gestartet haben. Ab sofort erhaltet ihr mit jedem größeren Einkauf unsere fantastischen Reuepunkte, die ihr sammeln könnt, um sie gegen tolle Prämien einzutauschen. Dabei werden wir uns nicht lumpen lassen – die Preise werden von gratis benutzbaren Einkaufswagen (lediglich eine Kaution von einem Euro wird fällig) bis hin zu einem Erlebnistag in der eurem Wohnsitz am nächsten gelegenen Filiale reichen, während dem ihr das echte Mitarbeiterfeeling erleben könnt – Lohndumping und Ausspionierung inklusive! Also kommt in die Reue-Filiale in eurer Nähe und sammelt fleißig die Reuepunkte! Ihr werdet es nicht bereuen!

Euer Reudolph

Nun ist dort der fert'ge Teig,
doch fehlt mir noch ein Fingerzeig:
Was tue ich jetzt dort hinein,
was nehm ich nur, was soll es sein?

Schokolade zweifellos; aber ist
das nicht halt, was jeder frisst?
Ich will mich doch nicht so bequemen
und etwas völlig and'res nehmen.

Drum Schnittlauch und die feine Kresse,
das Produkt einer Knoblauchpresse,
auch Fisch und Käse passt darauf
und Ketchup kommt noch obendrauf.

So entstehen mit Ofenstärke
kreative Meisterwerke.
Doch seltsam ist's; denn wer probiert,
sein Essen wieder gleich verliert ...

Das Lied:

Das tatsächliche Alphys-Ending:

Ein Ende
Ist dein Mordzug endlich vorbei?
Diese Welt bricht doch nicht entzwei.
Menschenkind, ich glaubte daran,
dass sie dich noch aufhalten kann.
Und du gabst auf,
als du mit ihr fertig warst.
Und doch zu spät.
Sag, warum erst,
nachdem sie starb?
Sag, was ist ein Leben wert?
Nur Spielerei?
Ist's einerlei?
Eine ganze Welt zerstört aus Spaß?

In jener Nacht
hab ich alle fortgebracht,
tief in mein Labor,
voller Furcht.
Doch in der Nacht
war'n die Dinge, die ich tat
von ihrem Gewicht
frei.

Und auf einmal war ich ihr Held,
rettete den Rest der Welt;
was von ihr noch blieb,
gut versteckt.
Alles verlor'n,
Hoffnung war zu Eis gefror'n,
Träume waren zu
Staub zerfall'n.

Nur dank dir, Mensch,
wuchs ich über mich hinaus,
doch nahmst du dafür,
was mir lieb.
Dank dir wurd' ich
eine bessere Person,
doch nahmst du dafür
meine Welt.

Menschenkind, los,
nun verschwinde schon von hier!
Lass dich nie mehr seh'n!
Hau schon ab!
Was ich verlor,
gibst auch du mir nicht zurück,
werd' ich nie mehr seh'n.
Meine Welt …

Hoffentlich wirst
du für alles noch bezahl'n
und für jeden Tod
g'radesteh'n und leiden.
Hätt' ich dich doch
nur getötet, als ich konnt'.
Mensch, ich hasse dich.
Geh.

In einem Nest inmitten der Zweige eines verknöcherten und blattlosen alten Baumes, da saß ein kleines Schwalbini. Niemand wusste so recht, wie genau es denn überhaupt dahingekommen war, nicht einmal es selbst, obwohl ja wohl feststand, dass es irgendwoher gekommen sein musste. Von etwaigen Eltern war jedoch nie etwas zu sehen, genauso wie niemand wusste, wer das Nest denn überhaupt gebaut hatte. Sicher war nur, dass es eines Tages mitsamt dem Schwalbini da gewesen war.
Wenn man das kleine Vogel-Pokémon fragte, wieso es denn da sitze – was man nur tat, wenn man kein Waumpel war – dann zwitscherte es nur vergnügt und spreizte die Flügel wie zu einem Achselzucken.
Seltsamerweise hatte auch noch niemand das Nest leer vorgefunden, obwohl man annahm, dass das Schwalbini ja irgendwann mal nach Futter suchen müsste. Es schien fast so, als würde es das Nest immer nur dann verlassen, wenn niemand es sah und augenblicklich wieder zurück sein, wenn man wieder in die Nähe des Nests kam.
Umso seltsamer war es, dass, als der Winter seit einigen Wochen Einzug gehalten hatte und die ganze Gegend mit glitzerndem weißen Schnee bedeckt war, das Nest plötzlich leer war. Die Vulpix in der Gegend wunderten sich, die Sesokitz tuschelten aufgeregt darüber und die Waumpel atmeten erleichtert auf, obwohl sie nie einen der ihren an das Schwalbini verloren hatten.
Ein einzelnes kleines Haspiror allerdings schien sich mehr als alle anderen zu fragen, wo denn das Schwalbini abgeblieben war. Neugierig, wie es von Natur aus schon immer gewesen war – es war einmal mit dem Kopf in einem Astloch stecken geblieben, weil es hatte sehen wollen, was darin war – hoppelte es durch die Gegend, sah hierhin und dorthin und fragte überall, ob jemand das Schwalbini gesehen hatte.
Ein Pokémon, das so lange auf ein- und demselben Fleck gesessen hatte, verschwand schließlich nicht einfach, dachte es bei sich. Es musste doch hier irgendwo noch sein! Vielleicht war es ja sogar beim Fliegen abgestürzt und brauchte sogar Hilfe!
Doch wo das Haspiror auch nachfragte, niemand hatte das Schwalbini gesehen: „Nein, keine Ahnung.“ „Wahrscheinlich ist es in den Süden geflogen. Machen doch alle Vogel-Pokémon.“ „Ich bin froh, dass es weg ist! Es hätte mich sonst gefressen, ganz bestimmt!“
Nach einiger Zeit war das Haspiror beinahe schon selbst davon überzeugt, dass das Schwalbini in den Süden gezogen sein musste, denn es war ja nirgends zu finden. Also musste es woanders sein und der Süden war ja wohl woanders, dachte das Haspiror.
Doch als es gerade über eine schneebedeckte Hügelkuppe hüpfte, entdeckte es einige Fußspuren, die eindeutig von den Krallen eines kleinen Vogel-Pokémon stammen mussten. Das Haspiror folgte ihnen eine Weile und über mehrere Hügel hinweg durch den tiefen Schnee, als es plötzlich vor sich in der Senke eine zusammengekauerte Gestalt sah. Es war das Schwalbini, das dort vorne im Schnee hockte. Aufgeregt hoppelte das Haspiror zu ihm hinunter.
„Schwalbini!“, rief es. „Was machst du denn hier draußen? Du bist so fern von deinem Nest!“
„Ich fliege in den Süden“, sagte das Schwalbini. Ganz offensichtlich war es sehr durchgefroren, denn seine Stimme zitterte vor Kälte.
„Aber du fliegst doch nicht!“, erwiderte das Haspiror besorgt. „Du läufst doch!“
„Ich weiß nicht, wie man fliegt“, gab das Schwalbini zu. „Aber ich muss in den Süden. Da ist es warm. Und wenn ich nicht weiß, wie ich fliegen kann, dann laufe ich eben, bis ich es weiß.“
„Aber das geht doch nicht! Du wirst erfrieren!“
Bevor das Schwalbini etwas antworten konnte, stürzte ein Schatten vom Himmel auf sie herab. Beide Pokémon sprangen noch gerade rechtzeitig zur Seite, als ein blitzender Schnabel, gefolgt von messerscharfen Flügeln, durch sie hindurchfuhr.
„Das ist ein Panzaeron!“, rief das Haspiror ängstlich. „Es wird uns fressen!“
Erneut stieß das furchterregende Wesen aus Stahl hinab, doch diesmal war das kleine Schwalbini bereit und sprang dem großen Vogel mutig in den Weg, wobei es einen markerschütternden Heuler ausstieß. Das Panzaeron erschrak kurz und drehte ab, doch als es bemerkte, dass weiter nichts passiert war, setzte es erneut zum Angriff an. Sein kleiner Gegner bewegte sich jedoch sehr schnell und als das Panzaeron im Sturzflug hinabstieß, rammte das kleine Vogel-Pokémon es frontal mit einem Ruckzuckhieb. Kreischend schwang sich das Panzaeron erneut in die Luft und kreiste für einen Moment über den beiden Pokémon am Boden, offenbar ungläubig darüber, wie widerstandsfähig sich seine Beute erwies.
Das Schwalbini indes dachte nicht wirklich daran, weiterzukämpfen. „Hallo!“, rief es laut zu seinem Gegner hoch. „Kannst du mir nicht vielleicht zeigen, wie man fliegt?“
Als das Panzaeron das hörte, vergaß es vor Überraschung mit seinen Flügeln zu schlagen. Bevor es sich wieder fangen konnte, war es auch schon abgestürzt und konnte seinen Fall nur noch ein wenig abbremsen, bevor es in den Schnee plumpste.
„Oh“, sagte das Schwalbini entschuldigend. „Offenbar kannst du das auch noch nicht richtig.“
Das Haspiror versteckte sich ein wenig hinter seinem kleineren Freund – es traute dem Stahlpokémon nicht wirklich.
„Unfug!“, rief das Panzaeron verärgert und schüttelte sich, um den Schnee von seinem Metallkörper loszuwerden. „Ich kann sehr gut fliegen! Du hast mich nur aus dem Konzept gebracht!“
„Das tut mir leid“, sagte das Schwalbini.
„Was?“, fragte das Haspiror. „Es hat uns angegriffen und wollte uns fressen!“
„Stimmt“, sagte das Panzaeron. „Aber mir ist der Appetit vergangen. Ihr seid mir zu zäh.“ Es seufzte erschöpft. „Ich sollte einfach in den Süden fliegen, da ist es sowieso wärmer.“
„Warum machst du es denn nicht einfach?“, fragte das Haspiror vorsichtig.
„Naja, also, äh …“ Das Panzaeron wirkte verlegen. „Ich weiß nicht, wo der Süden ist, um ehrlich zu sein. Schlechter Orientierungssinn, ihr versteht?“
„Oh …“, machte das Schwalbini. „Wenn ich fliegen könnte, würde ich dir den Weg ja gerne dahin zeigen. Aber ich fürchte, wenn ich laufe, dauert das zu lang.“
„Da wären wir ja erfroren, bevor wir überhaupt da sind“, spottete das Panzaeron verächtlich. „Was bist du überhaupt für ein Vogel-Pokémon, dass du nicht einmal fliegen kannst?“
„Und du?“, gab das Schwalbini beleidigt zurück. „Was bist du für ein Vogel-Pokémon, dass du dich nicht in der Welt zurechtfindest?“
Das Panazaeron schwieg beschämt.
„Kannst du mir denn jetzt beibringen, wie man fliegt?“, fragte das Schwalbini ungeduldig.
„Schon“, sagte das Panzaeron. „Aber was hätte ich davon? Es würde Tage dauern, bis du das lernst. Warum soll ich meine Zeit verschwenden?“
„Dafür zeige ich dir den Weg in den Süden.“
„Soso“, schnarrte das Panzaeron. „Und wer garantiert mir, dass du das tust? Am Ende fliegst du ohne mich und dann bleibe ich hier zurück.“
„Ich habe eine Idee!“, rief das Haspiror plötzlich aus. „Wie wäre es, wenn ihr euch einfach gleichzeitig helft?“
„Wie meinst du das?“, fragten die beiden Vogel-Pokémon wie aus einem Schnabel.
„Ganz einfach: Du kannst fliegen und bist groß und stark, Panzaeron. Und Schwalbini ist klein und leicht und kennt den Weg. Wenn du es einfach auf deinem Rücken mitnehmen würdest, dann kann es dir sagen, wohin du fliegen sollst und dann könntet ihr beide in den Süden fliegen, ohne dass du fürchten musst, dass Schwalbini wegfliegt, weil es das ja nicht kann. Und Schwalbini muss nicht fürchten, dass du es irgendwo zurücklässt, weil du ohne es ja nicht weißt, wohin du fliegen sollst.“
Die beiden Vogel-Pokémon dachten kurz nach, dann nickten sie.
„Das ist eine gute Idee“, sagte das Schwalbini.
„Das glaube ich in der Tat auch“, stimmte das Panzaeron zu.
Und so kam es, dass sich das kleine Schwalbini auf Panzaerons Rücken niederließ und sich beide in die Luft erhoben.
„Tschüs, Haspiror!“, rief das kleine Schwalbini.
„Wenn es wieder wärmer wird, kommen wir zurück!“, fügte das große Panzaeron hinzu.
„Passt auf euch auf!“, rief Haspiror und winkte noch, bevor die möchtigen Flügelschläge des Panzaeron die beiden rasch in der Ferne verschwinden ließen.
Als das Haspiror die beiden nicht mehr sehen konnte, entschloss es sich, wieder nach Hause zu hoppeln. Es sagte allerdings niemandem, was aus dem Schwalbini denn jetzt geworden war, denn es hatte ja sowieso keinen sonderlich interessiert. Von Zeit zu Zeit sah es jedoch von nun an immer mal wieder bei dem Nest in dem alten Baum vorbei, um zu schauen, ob das kleine Schwalbini und sein neuer Freund, das Panzaeron, denn schon wieder zurückgekehrt seien.