Wie? Was? - Recherche-Guide

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    Wie? Was?
    Ein kleiner Recherche-Guide


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    Ich hatte, als es noch die Schreibschule gab, noch einen weiteren Guide versprochen. Dieses Mal einer, der vielleicht auch ein wenig interessanter ist, als der Guide zu Zeilenumbrüchen (auch wenn ich dabei bleibe, dass der Guide zu den Zeilenumbrüchen sehr, sehr wichtig ist!): Recherche!


    Begeisterung? :D


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    Okay. Recherche. Recherche ist immer so ein schönes Thema. Immerhin ist zumindest im Groben jedem klar, warum eine Geschichte immer ein wenig Recherche braucht: Man will nicht, dass der Leser durch falsche Details aus einer Geschichte heraus gerissen wird. Immerhin ist die „Suspension of Disblieve“, für die es keine schöne deutsche Übersetzung gibt, eine recht empfindliche Sache. ;) Kleine Details können reichen, um den Leser aus der Geschichte zu reißen und damit die Wirklichkeit innerhalb der Geschichte zu hinterfragen.


    Doch gehen wir einmal strukturiert vor.



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    I. Realismus und die „Suspension of Disbelieve“ – oder: Warum braucht Fantasy Realismus?
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    Ein üblicher Einwand, den es in diesem Bereich gibt, ist die gute alte Aussage: „Ja, aber es ist Fantasy? Warum müssen Dinge realistisch sein, wenn Leute zaubern können?“


    Und natürlich ist es so: Wer eine Geschichte liest, sei sie nun Fantasy oder auch nur ein Action-Thriller, ist prinzipiell bereit die Realität bis zu einem gewissen Grad auszublenden. Klar, Magie existiert in der Welt, dieser Fantasy-Geschichte. Sicher, man hat einfach eine Methode für FTL-Reisen (Faster then Light) in dieser SciFi-Welt gefunden. Und klar, der Held dieses Action-Thrillers ist irgendwie fähig, aus diesem rasenden Wagen zu springen und nur mit ein paar wenigen Kratzern davon zu kommen.


    Generell gibt es Dinge, von denen die meisten aufgrund eines Genre direkt ausgehen, dass sie auf eine bestimmte Art innerhalb dieser Geschichte funktionieren. Eben Aspekte, die meist mit dem Genre zusammenhängen.


    Doch dann gibt es andere Dinge, die nicht automatisch anders sein werden und bei denen fehlende Recherche schnell auffällig wird.


    Sofern es keine magischen Schwerter sind, werden die meisten Menschen davon ausgehen, dass Schwerter in einer Fantasy-Welt auf dieselbe Art und Weise funktionieren, wie in der realen Welt. Sofern es keine magische Pferderasse ist, wird man ebenso davon ausgehen, dass Pferde etwa dieselbe „Höchstgeschwindigkeit“ und Ausdauer, wie Pferde in der realen Welt haben. Und wenn eine Welt an eine bestimmte Zeitperiode angelehnt ist, werden die meisten davon ausgehen, dass grobe Fakten über diese Zeitperiode auch zutreffen werden, sofern das Gegenteil nicht erklärt wurde.


    Oder um auf andere Genre einzugehen: Nur, weil auf einmal in Tokyo Magical Girls rumhüpfen, wird das japanische Schulsystem noch auf dieselbe Art und Weise funktionieren, sofern nicht ein politischer Umschwung von vor X Jahren erwähnt wird. Nur, weil unserer Actionheld ein voll harter Typ ist, wird man dennoch davon ausgehen, dass eine Kugel in der Lunge ihm weh tun sollte und dass er ohne Begründung nicht einfach so von der Polizei wegkann. Und nur, weil es FTL-Reisen gibt, werden Menschen nicht auf einmal aufhören, ein bestimmtes Gasgemisch atmen zu müssen, sofern man keine genetische Veränderung erwähnt hat.



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    II. Warum Realismus hilfreich ist
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    „Okay“, mag nun der ein oder andere sagen, „von mir aus. Meine Pferde sind halt magisch und sämtliche meiner Schwerter auch und die Menschen in meiner Welt haben halt eine andere Biologie und die Elfen, die sowieso.“


    An dieser Stelle würde ich dich, fiktionaler Leser, der mir passende Einwände gibt, bitten, das ganze noch einmal zu überlegen. Denn ein wenig Realismus, Regeln, die in der realen Welt existieren, wird dir auch in einer Fantasy-Geschichte helfen, den Leser zu binden. Aus einem einfachen Grund: Es erhöht die Spannung.


    „Aber was“, meint nun der fiktionale Leser mit den passenden Einwänden, „hat Realismus denn mit Spannung zu tun?“ Und darauf antworte ich nur: „Alles.“


    Spannung entsteht idealer Weise daraus, dass der geneigte Leser einer Geschichte, sich um das Schicksal der Charaktere sorgt. Er will, dass sie ihren Auftrag schaffen. Er will, dass sie überleben. Er will, dass sie idealer Weise auch unverkrüppelt aus dem Abenteuer hervor kommen. Entsprechend sind diverse Kämpfe, Konfrontationen oder was auch immer die Charaktere so durchstehen, Gefahren und erhöhen damit die Spannung – immerhin muss sich der Leser nun mehr um das Wohlergehen der Charaktere sorgen … Es sei denn natürlich, die Welt funktioniert auf komplett anderen, nicht immer nachvollziehbaren Regeln.


    Denn in dem Moment sind alle Wetten vergebens. Je mehr die Welt des Autors von der Realität abweicht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Autor einfach mit einer neuen Regel daher kommt, die am Ende tatsächlich die Unversehrheit des Charakters garantiert. Und wer nun sagt: „Ja, aber mal ehrlich. Wer würde dass denn machen?“ Dem sage ich nur: „Die Adler kommen!“ ;)



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    III. Recherche macht Spaß!
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    Und ganz nebenbei möchte ich übrigens anmerken: Recherche kann nicht nur ziemlich Spaß machen und einem helfen, neue, interessante Dinge zu lernen (und damit dann später anzugeben xD), sie hilft einem auch noch, über etwaige Aspekte der Geschichte genauer nachzudenken und das eigene World Building zu verfeinern.


    „Gnah. Wir verstehen ja schon. Recherche ist toll. Aber ich dachte, dass sollte ein Guide zum Recherchieren sein und kein Aufsatz darüber, wie toll Recherche ist!!! KOMM ZUM PUNKT, EY!“


    *hüstel* Ähm. Ja. Tut mir leid. Der Punkt. Der Punkt.



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    Tipps und Tricks für eine gute Recherche


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    Frage 1: Was sollte ich Recherchieren?
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    ALLES!!!


    Na, gut, okay. Aber einmal ehrlich: Es ist schwer, eine allumfassende Antwort zu geben, da es sehr stark auf die Welt und die Art der Geschichte ankommt. Was ich allerdings sagen kann: Es lohnt sich oftmals auch Dinge zu recherchieren, von denen man bereits weiß, dass man dort die Realität ein wenig umschiffen wird – einfach um zumindest eine Übersicht der bestehenden „Regeln“ zu haben und diese informiert zu brechen. Das macht die fiktionalen Regeln oft glaubwürdiger ;)


    Aber gut, wer nun unbedingt eine Liste haben will, hier so ein paar Aspekte, die oft nicht ordentlich Recherchiert wurden und daher mit der „Suspension of Disbelieve“ brechen.


    • Waffen: Egal ob Schwerter, Pfeil und Bogen oder moderne Schusswaffen. Glaubt mir: Ein Schwert ist nicht einfach ein Schwert. ;)
    • Kampftechniken und der Einsatz von Waffen: Wie bewegt man sich im Kampf? Wie sind Waffen effektiv?
    • Rüstungen: Was würde ein Charakter in einem bestimmten Setting machen, um sich zu schützen?
    • Verletzungen: Wenn jemand da und da verletzt wird, was für Auswirkungen hat das auf ihn?
    • Behandlung von Verletzungen: Okay, wie verhindere ich, dass jemand mit der Verletzung stirbt?
    • Medikamente und Naturmedizin: Wenn ich keinen magischen Heiltrank habe, wie würde ich das machen?
    • Fortbewegungsmittel und Reisedauern: Wie KO sind meine Charaktere, wenn sie am Ziel ankommen?
    • Zum Setting passende Kleidung und Speisen: Oder auch „Nein, Kartoffeln gab es nicht im europäischen Mittelalter.“
    • Zum Setting passende Etikette: Ja, ich weiß, diese wird sehr wahrscheinlich über den Haufen geworfen werden, wenn das Setting historisch angehaucht ist, aber Grundlagenwissen ist sehr praktisch, um eigene Etikette glaubwürdig aufzubauen.
    • Lokale Gesetze: Wenn es in der realen Welt an einem realen Ort spielt …
    • Lokale Schulsysteme: Wenn es in der realen Welt … Wobei auch historische „Schulsysteme“ interessant sind, wenn man eine fantastische Welt und minderjährige Charaktere hat.
    • Geographie und Stadtpläne: Sei es der generelle Aufbau von Landstrichen und wie sich diese normal Entwickeln oder sei es, wie generell Städte angelegt sind, oder sei es die genaue Lage und Abstände von Orten in der realen Welt, wenn die Geschichte da spielt und wie man dort von A nach B kommt.
    • Kultur, Religion usw.: Speziell wenn man Referenzen reinbringt … Speziell, wenn die Geschichte in anderen Ländern spielt …
    • Biologie, Physik, Thermodynamik … Übrigens auch für Magie sehr praktisch! ;)
    • vieles, vieles, vieles mehr


    Am Ende kommt es eben doch auf eure Geschichte an. Aber diese Aspekte sind welche, die mir immer wieder auffallen. :)



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    Frage 2: Wie Recherchiere ich das?
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    Erneut ist es allgemein natürlich schwer zu beantworten. Ein paar Klassiker sollten natürlich aber genannt werden:


    .A: Google-Fu


    Google-Fu ist immer ein guter Anfang. Denn Google findet euch viel, wenn ihr nur wisst wie – selbst wenn Google nicht allwissend ist.


    Es ist in dem Zusammenhang gesagt, dass es bei Google oftmals nicht reicht, einfach nur eine Frage einzugeben oder viele Suchbegriffe einzugeben, die jedoch allesamt sehr unspezifisch sind. Ein guter Anfang für gute Ergebnisse ist es, das, wonach man sucht, auf so wenige Begriffe wie möglich zu reduzieren und eventuell mit ein paar Techniken zur Suchverfeinerung (zum Beispiel über das Ausschließen anderer Worte) zu arbeiten.


    Bei manchen Suchanfragen ist es übrigens sehr praktisch, auch nach wissenschaftlichen Artikeln mit Google Scholar zu suchen! :)


    .B: Wikipedia


    Ja, das ist mein Ernst. Wenn euch jemand einmal eingebläut hat – eventuell in der Schule – das Wikipedia voll doof ist und man ihm nicht vertrauen kann: Ignoriert die Person. Wikipedia ist toll und eine wunderbare Grundlage für Recherche – sofern man sich bemüht, die Sachen zu überprüfen.


    Doch gerade, wenn es um allgemeine Informationen zu diversen Themen geht (vor allem im Bereich von Waffen- und Rüstungstechnik im Lauf der Zeit), finden sich oftmals gute Informationen auf Wikipedia. Wer noch mehr wissen will: Wikipedia bietet oftmals auch weiterführende Links, die dahingehend einen zu anderen Webseiten bringen können.


    .C: Die Bibliothek/Bücher


    Ja. Bibliotheken. Bücher. Eine weitere Methode zur Recherche. Denn ja, was einige Themen angeht, bringt das Internet erstaunlich wenige Informationen. Als Beispiel: Ich bringe gerne Wesen und Aspekte von fremden Legenden und Mythen ein – doch sobald man sich mythologisch aus Europa heraus bewegt, findet man online sehr wenig. Entsprechend ist es oftmals hilfreich, die örtliche Bibliothek, etwaig mit Fernleihe, zu Rate zu ziehen. Oder auch, wenn das Thema wirklich kritisch ist, manchmal über die Anschaffung eines Buches nachzudenken.


    .D: Nachfragen


    Wahrscheinlich etwas, das viele Leute instinktiv eher nicht machen, wenn sie nicht gerade einen Freund haben, der zufälliger Weise mit einer zu recherchierenden Sache zu tun hat. Man will ja niemanden zur Last fallen.


    Doch ja, in einigen Bereichen kann es auch hilfreich sein, zu versuchen, einen Spezialisten zu fragen. Ihr wärt teilweise überrascht, wie sich Leute freuen, wenn man sich über die Sachen, die sie so betreiben, zu informieren versucht. Und es kann interessante Dinge mit sich bringen.


    Für manche Sachen, bietet es sich an, online zu fragen. Beispielsweise gibt es extra Communities dafür (persönlich habe ich es öfter, dass ich auf bestimmten Subreddits nachfrage). Für andere Sachen, kann aber auch das reale Leben ganz praktisch sein. Ich habe zum Beispiel schon einmal in der lokalen Polizeistation Polizisten darüber ausgefragt, wie die Polizei wohl in einer bestimmten Situation reagieren würde, was für Prozeduren es dafür gibt und dergleichen. Ich war auch schon einmal bei einem lokalen Fechtverein, um mir zeigen zu lassen, wie man mit bestimmten Degen fechtet.


    Wichtig hierbei nur: Geduld haben. Manchmal dauert es halt, bis jemand Zeit hat, es einem zu erklären.


    .E: Dokumentationen und Videos


    In einigen Fällen ist es auch sehr praktisch, sich Dokumentationen und Videos anzusehen. Zumal diese einem eben auch Bilder mit sich bringen, was in einigen Fällen deutlich hilft, die Vorstellungen zu formen.


    Aber Achtung: Man sollte aufpassen, wer die Dokumentationen gemacht hat. Denn einige Leute (Ich schaue dich an, History Channel) erzählen ziemlichen Unsinn. ;)


    Davon abgesehen empfehle ich auch jedem, der in irgendeiner Form Kämpfe einbringt, sich dahingehend auf YouTube umzusehen. Hier gibt es massenhaft Leute, die Videos über Kampfsportarten, Waffen jedweder Art, dem Einsatz dieser, Rüstungen und vielem mehr machen. Es hilft definitiv, um sich Kämpfe besser vorstellen zu können.



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    Frage 3: Gibt es da auch ein paar konkrete Seiten?
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    Aber sicher! :3


    Um diesen ganzen Eintrag abzuschließen, gibt es noch eine Liste mit Recherche-Seiten, die ich persönlich ganz praktisch finde. :) Wer selbst noch Seiten kennt, kann diese natürlich sehr gerne ergänzen!


    .Kämpfe


    .Medizin



    .Geschichte



    .Mythologie und Religion


    .Andere Länder und Kulturen



    .Namen und Sprachen



    .Youtube Kanäle


    Okay. Im Folgenden habe ich noch ein paar YouTube Kanäle, die diverse Informationen zu verschiedensten Themen haben. Ich schreibe am besten dazu. wozu die verschiedenen Kanäle sind. :P


    • Extra Credits: Videospielentwicklung, macht aber Wöchentliche Videos zum Thema Geschichte (unter Xtra History)
    • Crash Course: Kurse zu verschiedensten Themen (Geschichte, Physik, Mythologie, Computer, Film u.v.m.)
    • Overly Sarcastic Productions: Kanal, der sich mit Mythology, Antiker Geschichte (v.a. Griechenland) und dem Schreibhandwerk befasst
    • Shadiversity: Kanal über Mittelalter, speziell Waffen, mit recht viel Popculture in der Mischung
    • Knowledge Hub: Diverse Wissensthemen, die dem Kanalbetreiber gerade unter kommen. Oft Geschichtlich bezogen
    • Rare Earth: Eigentlich Kanal des Astronauten Chris Hadfield, vorrangig aber Doku-Reihe über Japan und aktuell Kambodscha
    • Tom Scott: Brite reist. Aber mit diversen Informationen zu verschiedenen Ländern, Orten und teilweise wissenschaftlichen Entwicklungen
    • Life Where I'm From: Dokukanal eines in Japan lebenden Japaners über das (meist alltägliche) Leben in Japan (Ja, Doku, kein Vlog ;))
  • Flocon

    Hat das Label Guide hinzugefügt.