Kapitel XI - Reisende
Der Lärm vor dem Fenster weckte Sarah. Faya und Nochi schliefen noch, also stand sie auf und ging zum Fenster. Sie wollte es schließen, aber das Geschehen war dann doch zu interessant für die Schwarzhaarige. Dort stand eine Gruppe von vier Personen, alle in schwarzen Mänteln und umzingelt von den Stadtwachen.
"H-hey, wir haben doch gar nichts getan.", versuchte der Dunkelblonde die Wachen davon zu überzeugen ihre Waffen herunter zu nehmen.
"Lass es bleiben, Demyx. Die werden uns nicht gehen lassen.", sagte der Hellblonde.
"Lux! Das hilft nicht!", erwiderte Demyx.
"Könnt ihr bitte einfach still sein, ich versuche nachzudenken.", sagte der kleinste von ihnen genervt.
"T-tut mir leid.", sagte Demyx nun kleinlaut.
Sarah zuckte mit den Ohren. Die Gruppe schien in Schwierigkeiten zu stecken. Sie wusste nicht, ob sie helfen sollte. Sie schüttelte den Kopf, warum dachte sie überhaupt darüber nach? Natürlich würde sie helfen. Sie rannte aus dem Zimmer, verließ die Herberge.
"Hey!", rief sie. Eine der Wachen drehte sich um. "Diese Vier sind Freunde von mir! Lasst sie in Ruhe, wenn sie nichts getan haben!", fuhr sie fort. Die Wachen sahen sich an, bis eine von ihnen sprach "In Ordnung. Es bleibt bei einer Verwarnung." Dann zogen sie ab.
"Das war ja viel einfacher als gedacht...", sagte das Kitsunemädchen zu sich selbst.
"Du hast uns gerettet! Danke!", rief Demyx überglücklich und lief sofort auf Sarah zu um sie zu umarmen.
"Lass das, Demyx.", sagte nun der größte von ihnen. Der Dunkelblonde hörte auf die Anweisung, auch, wenn es ihm wohl nicht so gefiel.
Sarah lachte. "Wer seid ihr eigentlich? Das darf ich doch wissen, nachdem ich euch geholfen habe, oder?", fragte sie.
"Sicher. Ich bin Luxord, die Knalltüte heißt Demyx, der Kleine ist Zexion und der Schrank hört auf den Namen Lexaeus.", stellte der Hellblonde alle vor. Zexion schien noch immer etwas genervt zu sein, in Lexaeus' Gesicht war wie auch zuvor keine Regung zu erkennen.
Die Schwarzhaarige nickte. "Ich bin Sarah. Was macht ihr hier?"
"Das geht dich nichts an.", zischte Zexion.
"Jetzt sei doch nicht so, Zexy... Sie hat uns doch geholfen.", meinte Demyx grinsend. Der Kleine ließ sich allerdings nicht umstimmen und war auch nicht begeistert, als Luxord vorschlug, dass sie Sarah als Gegenleistung zum Frühstück einladen sollten.
Sie saßen kurz darauf im Erdgeschoss der Herberge zusammen und aßen. Luxord erklärte Sarah die Situation, während Demyx mit allen Mitteln versuchte Zexions Laune zu bessern.
"Ihr seid also auf einer Reise auf Abwege gekommen und wisst nicht weiter?", fragte die Schwarzhaarige noch einmal nach.
"Genau.", bestätigte Luxord.
Sarah überlegte angestrengt. In diesem Moment setzte sich Faya, wie immer mit Nochi auf dem Kopf, ohne zu fragen dazu. Ihr Blick sagte alles.
"Tut mir leid, aber sie waren in Schwierigkeiten und da musste ich doch helfen.", sagte Sarah leise.
Ein Lächeln schlich sich auf Fayas Lippen. "Schon in Ordnung, Kleine. Aber dann stell mir deine neuen Freunde doch vor."
Das Kitsunemädchen strahlte. "Okay. Also das sind Luxord, Demyx, Zexion und... äh..."
"Lexaeus.", beendete Luxord den Satz. "Mach dir nichts draus, damit haben einige Schwierigkeiten."
"Genau... sie sind auf Reisen. Hey, wir sollten uns zusammen schließen!", kam Sarah die plötzliche Idee.
Während Zexion sofort leicht geschockt guckte, hatte Demyx schon freudig zugestimmt und auch Luxord nickte zustimmend.
"Moment! Was wir tun und was nicht liegt immer noch in meinem Ermessen! Ich leite diese Aktion aus gutem Grund!", sagte der Kleine in einem befehlenden Ton.
"Ich halte es auch für eine kluge Idee sich erst einmal mit anderen zusammen zu tun.", warf Lexaeus ein. Damit hatten sie den Blauhaarigen überstimmt.
Während siech dieser noch ärgerte, schien sich Demyx schon seiner nächsten Beschäftigung zugewandt zu haben. Er musterte Faya interessiert, starrte sie schon fast an. Der Dunkelblonde hatte ganz offensichtlich ein Konzentrationsproblem.
"Was wird das?", fragte Faya.
"Hey, Lux, erinnert sie dich auch an Axel? Glaubst du, sie kämpft auch mit Feuer?", wandte er sich an Luxord.
"Vielleicht.", antwortete der Hellblonde.
"Ja, ich verwende Feuermagie, ich bin schließlich eine Feuerelfe.", warf Faya ein.
Sarah lächelte glücklich. Das war das erste mal, dass sie nicht an Haru dachte.