Gedankengänge

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  • Gedankengänge

    "Gedanken halten mich gefangen, doch ich will ausbrechen

    Weil mich die Krisen von innen nach außen auffressen

    All die Ketten, die mich fesseln, muss ich aufbrechen

    Und mei'm gesenkten Blick ein Lächeln aufsetzen"

    (Azad ft. Jeyz - Werte)

    Liebe Leser und Leserinnen,


    da ich immer mal andere Ideen habe, was ich mal spontan gerne schreiben würde, was jetzt nicht zwangsläufig mit meinen Geschichten zusammenhängt, habe ich mich entschlossen, ein Thema für Einzelwerke zu starten, wo ich eben diese Gedankengänge veröffentlichen werde.
    Es kann zu Allem eine Kurzgeschichte, Oneshot oder Ähnliches kommen, Percy Jackson, vielleicht auch mal eine Erweiterung zu Elaya, The Witcher, meinem Gedankengut, was mir auf der Seele liegt, oder auch ganz andere Sachen. Es wird demnach auch keine feste Reihenfolge kommen, was ich nacheinander schreiben werde, alles nur, wie meine Gedanken zu dem Zeitpunkt stehen :grin:


    Viel Spaß beim Lesen und viele Grüße
    Eure Venelia


    Themen:
    Percy Jackson:
    Weihnachts-Oneshot

    Dragon Age

    "Hauptsache, du bist bei mir"

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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    3 Mal editiert, zuletzt von Venelia ()

  • Weihnachts-Oneshot

    Ich hatte mal Lust gehabt, ein Weihnachtsspecial zu einer meiner Geschichten zu machen. Aktuell bietet sich ja nur Die älteste Göttin und der Held an, da sowohl Die Geschichte von Elaya und My Little Moonshine noch nicht so weit mit der Handlung sind, dass man da schon so etwas einbauen kann. Vielleicht wird irgendwann da auch mal eine Sonderausgabe dazu kommen, wer weiß? ;) Obwohl ich den Oneshot schon recht lange machen wollte, habe ich ihn erst spät begonnen unter starkem Zeitdruck. Dementsprechend unzufrieden bin ich mit ihm und finde den jetzt nicht soooo toll. So, jetzt aber genug geredet, los gehts :)




    Leise rieseln Abermillionen winziger Schneeflocken aus den großen, hellen Wolken vom Horizont herab und tauchen Camp-Halfblood in ein Winterwunderland. Der Boden und die Gebäude, wie die Schwertkampfhalle oder das Amphitheater, bereits von mehreren Zentimeter des weißen Niederschlags bedeckt und der kleine Fluss im Wald vollständig gefroren. Kaum noch die Farben von den Bäumen und Wänden zu sehen, nur noch weiß. Wohin das Auge reicht, weiß. Normal ist das Klima hier ziemlich mild und viel zu warm für Schnee, doch haben die Götter den Kindern den Wunsch erfüllt, zu Weihnachten bis zum Neujahr es etwas kälter zu machen, was die Kleinen sich natürlich nicht nehmen lassen. Überall im Camp sieht man kleine Halbblute, die mit den größeren Bewohnern Schneemänner bauen, sich Schneeballschlachten liefern oder sich anderweitig in der weißen Landschaft austoben. Wo man sich im Camp auch befindet, immer steigt einem der wundervolle Duft von leckeren Plätzchen in die Nase. Selbst dort, wo die Hephaistos und Ares Hütten kochen, auch wenn dort der Keksgeruch auch eine deutliche Note Verbranntheit in sich vereint hat, doch überwiegt ein fantastischer Geruch. So auch in einer feuerroten und auch meerblauen Hütte.


    Hestia PoV
    Eng kuschle ich mich an meinen perfekten Ehemann unter der Decke auf der Couch, und lege meinen Kopf an seine Schulter. Sein markanter Geruch nach der sanften Brise des Meeres gemischt mit dem der Vanillekipferl, welche wir zusammen gebacken haben, füllt meine Lunge und ruft in mir ein so vertrautes Gefühl hervor. Lächelnd blicke ich durch das Panoramafenster vor uns, indem man das ausgelassene Treiben der vielen Halbgottkinder betrachten kann, die durchs Camp jagen. Kurz lächle ich. Auch wenn sie nicht Perseus und meine Kinder sind, sind sie mir dennoch wichtig, sie sind wie eine … Familie, die ich ewig nicht mal bei den Göttern hatte. Erst als Percy wollte, dass Hades und ich unseren Thron auf dem Olymp zurückerlangen, kann ich diese wieder als Verwandte bezeichnen. Percy. Er scheint eine wichtige Rolle in meinem jüngeren Leben zu sein und verdammt ja, er ist es auch. Mein Mann, mein Friedensbringer, mein Schatz. Wie hab ausgerechnet ich es verdient, ihn an meiner Seite zu haben? Rasch schüttle ich meinen Kopf. Nein, heute gibt es wichtigere Sachen, heute ist Weihnachten. Alle Geschenke sind bereits verpackt und bereit zur Vergabe, nur das letzte Blech der Kekse ist noch nicht fertig. Sowohl für einige Götter, als auch für einige Halbgötter haben wir spezielle Präsente vorbereitet, für alle anderen eine kleine Aufmerksamkeit in Form von einigen Plätzchen gemacht, die wir in der Nacht magisch neben deren Kopfkissen schicken. Die ausgewählten übergeben wir selbst, das wird bestimmt toll. Kurz schaue ich neben mich, auf den Mann, der mich in seinen warmen, schützenden Händen hält, in denen ich mich so sicher und wohlfühle. Dies, mitsamt dem wundervollen Duft der Vanillekipferl im Ofen, lässt meine Gedanken langsam aus meinem Körper gleiten und mich friedlich einschlafen.


    „Für wen hast du denn alles Geschenke vorbereitet?“, frage ich Perseus, als wir uns außerhalb der Hütte auf dem verschneiten Weg in den Speisepavillion befinden. Über uns rieselt leise und sachte der weiße, kalte Niederschlag auf unsere Mützen und den Boden und lässt die Umgebung noch kälter wirken, als sie überhaupt ist.
    „Für so einige. Einige Halbgötter wie Thalia, aber auch für Götter wie Apollon, Artemis oder Styx. Du hast bestimmt auch einige Präsente besorgt, nicht wahr?“, antwortet er mir und holt zur Demonstration ein feinsäuberliches, in blaumetallic-farbenes Geschenkpapier verpacktes Paket aus seiner dicken, dunkelblauen Winterjacke. „Schau, hier, zum Beispiel. Das ist für unseren Popstar.“
    „Wow, dass du so gut verpacken kannst, wusste ich gar nicht, ich bin beeindruckt“, necke ich ihn, doch auf einmal mache ich eine seltsame Entdeckung auf dem Geschenk. „Halt, warte. Ist das da, was da noch dranhängt … Sonnencreme?“, frage ich perplex.
    „Ja genau. Ich dachte, der der täglich an und mit der prallen Sonne arbeitet, braucht auch mal Sonnenschutz“, erwidert er mit einem Zwinkern. „Für wen hast du denn was gemacht, mein Schatz?“
    Durch den letzten Beisatz kurz errötet, antworte ich: „Ich hab auch für einige was, sei es für Artemis, Poseidon, oder auch für Chiron. Oh und ach ja, vielleicht hab ich ja auch etwas für dich“, den letzten Satz bewusst verschmitzt.
    „Darauf bin ich ja mal sehr gespannt“, gibt er neugierig zurück und mir ein rasches Küsschen auf die Wange. Zügig laufen wir weiter im Winterwunderland über die verschneiten Wege und können freudiges Treiben überall um uns vernehmen. Kleine Kinder, die sich im Schnee mit Schneeengeln und Schneemännern austoben, sowie Schneeballschlachten und andere Sachen, was eher von den mittleren und größeren getan wird. Auf einmal vernehme ich ein Zischen links neben mir und reiße instinktiv meinen Kopf nach unten. Wie es scheint in direkt dem perfekten Augenblick, denn von rechts ist ein leiser Aufprall zu hören. Rasch blicke ich neben mich und erkenne das Gesicht von meinem Liebling mit weißen Stellen verziert, und kann mir das Kichern nicht unterdrücken. Er scheint dies wiederrum verständlichermaßen nicht so lustig zu finden und schnauft langsam, tief durch.
    „Jaja, sehr witzig, Hestia“, knurrt er mir zu. Anstatt zu antworten, führe ich meine Lippen an seine und fahre mit meinen Fingern sanft über seine weiche Haut, damit meine warmen Finger die Kälte aus seinem Gesicht zu schmelzen. Nachdem dies vollbracht ist, bedankt er sich rasch.
    „Komm Mr. Jackson, wir sollten die anderen nicht warten lassen“, erwidere ich lachend und umschließe mit meiner rechten Hand seine Linke.
    „Alles klar, Mrs. Jackson“, entgegnet er daraufhin zwinkernd und wir setzen unseren kurzen, weißen Weg zu dem Speisepavillion des Camp-Half-Blood weiter.


    Eng aneinander und unter einer warmen Wolldecke gekuschelt, schweifen unsere Blicke in das große Lagerfeuer in der Mitte, der Platz, wo ich vor Percy die meiste Zeit im Camp verbracht habe. Die warmen, züngelnden Flammenzungen in den verschiedensten Farben des Feuers, löst in mir das Gefühl der absoluten Heimat aus, welches nicht nur daran liegt, dass ich die Göttin des Herdfeuers bin. Nein, als ich Perseus das erste Mal gesehen habe, schürte ich das Campfeuer, für ihn und die anderen habe ich die Sichel meines Vaters Kronos geschmolzen und hier im Feuer fühle ich mich auch auf dem Olymp am wohlsten, obwohl das jetzt nach dem Ende der Herrschaft Zeus‘ an der Seite meines Schatz auch gut auf einem Thron sitzt. Meine Lippen formen sich zu einem Grinsen, überall an diesen Situationen, war Percy beteiligt, mein Lichtbringer, mein Ehemann. Wenige Minuten zuvor haben wir unsere zahlreichen Geschenke an den Mann, oder auch die Frau gebracht, worüber sich die meisten sehr gefreut haben. Diese Augenblicke, wenn du jemanden eine Freude machst, sodass dieser einen Glanz in seinen Augen hat und er sich wahnsinnig freut, ich liebe das. Es ist nicht nur schön für den Beschenkten, sondern auch für mich. Auch wir haben eine Menge an Präsenten erhalten, welche wir jedoch noch ungeöffnet in meinen, nein unseren, Tempel, geschickt haben. Nein, den Abend möchten wir am Lagerfeuer ausklinken lassen, das Auspacken läuft nicht weg. Dieses Weihnachten hat mir so gut gefallen, und das alles nur wegen Percy, weil ich das Privileg und Glück habe, mit dem perfekten Mann zusammen zu sein. Ein etwas lauteres Knacken im Feuer rückt dieses zurück in meinen Mittelpunkt. Lächelnd lege ich vorsichtig meinen Kopf auf seine Schulter und blicke in das warme, wilde Feuer, in welchem ich mich rasch verliere. Gemeinsam mit dem erdenklich besten Ehemann sitze ich angekuschelt, während zeitgleich Millionen von Schneeflocken über uns hinabgleiten und uns langsam zudecken.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Hallo Venelia,


    ich muss jetzt zwar sagen, dass ich mit Percy Jackson nicht viel am Hut habe (ja, ich habe vor, das noch zu ändern), aber der Oneshot lässt sich ganz grundsätzlich gut lesen. Du konzentrierst dich auf das Wesentliche bei der weihnachtlichen Atmosphäre und belässt es nicht nur bei Natureindrücken, die die Götter wohl gut wahrnehmen, sondern auch bei einem kleinen Dialog. Da haben mir besonders einige der Antworten und Reaktionen gefallen, da sie zum einen skurril sind und zum Schmunzeln anregen. Die Sonnencreme im tiefsten Winter kam da wirklich gut an. Wenn es sich anbietet, kannst du davon gerne mehr unterbringen. Bei Hestias Gedankengängen, die du davor und danach beschrieben hast, hätte sich das durchaus gelohnt.
    Die romantischen Ansätze sind ebenfalls gelungen. Die Zuneigung zwischen Hestia und Perseus ist nahezu immer spürbar, die Neckereien vertiefen das noch und letztendlich hinterlässt das auch positive Gefühle und eine angenehme Wärme. Wenn das Camp nur immer so ausgelassen und ruhig wäre, hätten die Charaktere aber auch deutlich weniger zu tun. Ich find's schön geschrieben und freu mich auf mehr.


    Wir lesen uns!

  • Hallo @Rusalka,


    vielen Dank für dein Feedback und auch das Lob :)


    Das mit der Sonnencreme war tatsächlich noch mal ein spontaner Einfall und was (nicht ganz so leicht) herausfindbar ist, dass das Geschenk an Apollon, seines Zeichens ja Licht- (bzw im Percy Jackson Universum auch Sonnen-) und auch Gott des Gesangs (Popstar) :) Leider hab ich viel zu spät mit dem Kapitel angefangen, wollte auch noch mehr und ausführlicher schreiben, aber es freut mich sehr, dass es dir gefällt :)
    Percy Jackson kann ich weiterempfehlen, wobei mir die Percy Jackson Reihe besser gefällt, als die auf dieser Reihe aufbauenden und fortsetzenden, Helden des Olymps Reihe :)


    Bald wird dann auch das neue Kapitel zu Elaya erscheinen, was bereits fast fertig ist :)


    Liebe Grüße und bis dann
    Venelia :)

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  • © O-mega


    Α


    Hee @Venelia :blush:


    Dein Oneshot gefällt mir sehr gut, er ist angenehm, sanft und persönlich geschrieben und auf die wichtigsten Details heruntergekürzt. Wie es halt so ist, denkt man sich aufgrund der gerade genannten Eigenschaften auch, dass der Text von einer Frau (Hauptperson) stammt und das lässt einen noch mal viel besser von dem Inhalt gefesselt werden.


    Zitat von Venelia

    Vanillekipferl, welche wir zusammen gebacken haben


    Dies ist die einzige Stelle, die Distanz erstellt. Das "welche" klingt so formal, distanziert und total aus dem Konzept gerissen. Ich hätte es einfach durch "die" ersetzt und dann wäre es auch wieder fast perfekt.


    Außerdem sind ein paar (Leichtsinns-)Rechtschreibfehler drinnen. In Zukunft um das Beste aus deinen Texten rauszuholen, würde ich dir einen Betaleser empfehlen, die du hier suchen kannst: Betaleser gesucht? [Startpost lesen]


    Du hast wirklich großes Potential und ich würde mich freuen mehr Texte von dir zu lassen, am Besten welche in denen du kein Pulver verschenkst :P


    Grüße :blush:


    Ω

    Dieser Inhalt ist nur in Verbindung mit den zugehörigen Rechtschreibfehlern erhältlich

  • Lieber @O-mega



    Vielen Dank noch mal für das Review :) und wir lesen uns bestimmt mal wieder :)

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  • "Hauptsache, du bist bei mir"


    ich hatte spontan mal Lust, einen Oneshot zu Dragon Age zu schreiben und hier ist er. Er handelt von der Wächterin und Leliana, die nach den Ereignissen von DAI Val Royeaux einen Besuch abstatten. Für Leute, die sich nicht mit den Spielen auskennen, werde ich paar Begriffe erklären.




    „Das ist also Val Royeaux, deine ehemalige Heimat?“, meine Stimme nur ein beeindruckendes Hauchen, als ich mit meiner Lebensgefährtin die breite Brücke passiere, die in den prunkvollen Teil der orlaisianischen Hauptstadt führt.
    „Ja, es ist beeindruckend, nicht wahr?“, entgegnet Leliana mit einem Glitzern in den Augen, welches mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Geschickt streiche ich mir eine widerspenstige Strähne meiner silberblonden Haare aus dem Gesicht und greife mit der anderen Hand nach Lelianas. Obwohl mein Name wahrscheinlich bei einigen Leuten bekannt ist und obwohl Orlais offener gegenüber Elfen als andere Nationen ist, behagt es mich dennoch nicht, mich ganz alleine auf den Straßen einer Menschen-Metropole zu bewegen. Zu frisch sind noch die Erinnerung an meine Jugend in der fereldischen Hauptstadt. Als meine Hand ihre findet, kichert Leliana kurz. „Keine Sorge, es ist nicht so wie in Denerim. Du wirst erstaunt sein, wie viele Elfen du unterwegs treffen wirst.“ Ihre Stimme beruhigt mich, doch einige Restzweifel bleiben dennoch. „Und wenn schon, du bist eine Heldin in ganz Thedas, ich habe gute Verbindungen zur Kaiserin und Göttlichen und wenn gar nichts hilft, haben wir auch die noch“, antwortet sie und zieht einen ihrer Dolche halb aus der Befestigung. Ein warmes Lächeln zeichnet sich auf meinen Mund, sie hat Recht, wie so oft. Langsam lehne ich mich vor an ihr Gesicht, bis sich meine Lippen mit den ihren in einem liebevollen Kuss umschließen.
    „Ich hab dich lieb, mein Schatz“, flüstere ich meiner rothaarigen Freundin zu. Bevor ich reagieren kann, zieht Leliana mich in einen weiteren, nun länger andauernden und intensiveren Kuss.
    „Ich dich auch“



    Einige Stunden und zahlreichen ausgegebenen Sovereigns später, blicke ich, angelehnt an das Geländer des Hafens, etwas gedankenverloren auf das weite Meer. Der kühle Wind lässt meine weißen Haare in meinem Gesicht und um meine spitzen, elfischen Ohren spielen und von hinten spüre ich die Wärme von Lelianas Körper, der sich an meinen Rücken schmiegt. Ich mag das Meer, es erinnert mich an die schönen Momente, die ich auf den Reisen mit meinen treuen Begleitern erlebt habe. Die Tiefen Wege mit den Unmengen an dunkler Brut, die Sache mit den Werwölfen, die Suche nach der Heiligen Asche und noch so viele mehr um dann in der finalen Schlacht in Denerim schließlich den Erzdämon zu töten. Sanft lächle ich. Das war eine gefährliche, dennoch auch schöne Zeit. Nach der Siegesfeier haben wir uns aus den Augen verloren, jeder geht nun seinen eigenen Weg. Zu einigen, insbesondere zu Alistair, gibt es noch Kontakt, auch wenn dieser durch seine Aufgaben als König von Ferelden sehr beschäftigt ist. Wie man aber hört, macht er seine Sachen gut, er ist sowohl im Adel als auch im gemeinen Volke sehr beliebt. Diplomatische Beziehungen haben sich gebessert und auch der Handel blüht. Sein Versprechen an mich, die Lage im Gesindeviertel zu verbessern, hat er ebenfalls gehalten, und auch vermehrt findet nun kultureller Austausch statt. In seinem Beraterstab ist nun auch Wynne, die sich nach dem Zusammenfall der Zirkel weigerte, sich den Rebellen anzuschließen, sondern sich entschloss, dem König als 'arkane Beraterin' zu dienen. Von den anderen weiß ich leider nicht viel mehr.
    „An was denkst du gerade?“, haucht mir die rothaarige Schönheit hinter mir sanft zu.
    „Ich habe mich ein wenig an unsere Reisen früher erinnert, damals mit der ganzen Gruppe“, antworte ich lächelnd.
    „Ja, es war schön, nicht? Manchmal vermisse ich die Zeit“, gesteht sie mir wehmütig.Sanft drehe ich mich zu ihr.
    „Dann weiß ich, wo uns wohl unsere nächsten Reisen führen werden“, necke ich sie und sie fängt laut, herzhaft an zu lachen.
    „Oder wir laden sie alle auf die Himmelsfeste ein. Wir existieren zwar öffentlich nicht mehr, agieren aber trotzdem noch im Untergrund“, flüstert sie mir leise zu, dass nur ich es verstehen kann.
    „Würde das nicht enormes Aufsehen erregen, wenn sich je ein Trupp Zwerge, Elfen und Qunari sich quer durch ganz Thedas bewegt?“
    „Nicht wenn man es verschleiern kann“, antwortet sie mir und drückt ihre Lippen auf die meine, als sie bemerkt, dass ich nachhaken will. Grinsend erwidere ich den Kuss.



    Sanft schmiege ich mich an den warmen Körper von Leliana und blicke von einer Bank auf den Terrassen in den wunderschönen, gold-orangefarbenen Sonnenuntergang über Val Royeaux. Inmitten des inzwischen etwas dunkleren Himmel ist eine große Narbe die uns an die Heldentaten des Inquisitors Lavellan erinnern. Ich wünschte, ich hätte zu der Zeit an der Seite meines Schatzes sein können, doch ich war auf einer eigenen Mission, einen Weg zu finden, wie man die Verderbtheit, die sich in meinem Körper verbreitet aufhalten kann, und es ist mir gelungen. So viele schöne Jahre warten noch auf mich an der Seite meiner wunderbaren Frau.
    „Warst du schon mal in Orlais oder insbesondere Val Royeaux?“, ihr Flüstern reißt mich aus meinen Gedanken und ich spüre, wie sie mir zart eine Strähne aus dem Gesicht streicht.
    „Nein, vor unserer Reise während der Verderbnis war ich nie aus Denerim raus“, gestehe ich ihr bedauernd.
    „Ich weiß es ist ein gewaltiger Unterschied zu deiner Heimat, aber wie gefällt dir die Stadt?“, fragt sie neugierig und spielt ein wenig mit den Haaren, die sie eben beiseitegeschoben hat.
    „Man kann es nicht vergleichen. Es ist komplett anders als alles, was ich je gesehen habe. So prunkvoll, so beeindruckend und schön. Klar, manche Sachen sind übertrieben, doch ich verstehe, was du an Val Royeaux toll findest und es geht mir genauso“, antworte ich lächelnd. „Hier gibt es so viele Möglichkeiten, so viel zu erleben und die Mode ist, wie du immer sagst, um Welten besser als in Ferelden“, füge ich hinzu und entlocke ihr ein Kichern, das Schmetterlinge durch meinen Bauch fliegen lässt.
    „Na, dann weiß ich, was wir morgen machen werden“, erwidert sie spielerisch und auch ich fange lauthals an zu lachen. „Und am Abend können wir schön im kaiserlichen Palast mit Celene speisen, das lässt sich bestimmt einrichten, ich hab guten Kontakt zu ihr.“
    „Du weißt, mit dir werde ich bis ans Ende der Welt reisen, dann ist morgen die Kaiserin von Orlais dran. Alles egal, die Hauptsache, du bist bei mir“, entgegne ich ihr sanft und ich seh, wie ihre Wangen so süß rot werden. „Ich hab dich lieb, mein Schatz“, hauche ich ihr zu und bevor Leliana irgendwie reagieren kann, versiegeln meine Lippen die ihren in einem wunderschönen Kuss voller Liebe.

    Unser Leben gleicht einem ewigen Spiel mit den Karten, die uns von einer höheren Gewalt zugeteilt wurden. Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde, anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern. Dem Sieger gehört die Welt, dem Verlierer bleibt nichts. Doch gerade dies gibt uns das Gefühl, am Leben zu sein! (Astor, BW2)


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  • Hey Venelia !


    Eine sehr gefühlvolle Dragon Age-Geschichte hast du da zum Schluss geschrieben! Abgesehen davon, dass man die Leidenschaft, die du da rein steckst, deutlich sieht, ist der Erzähl- und Beschreibungsstil für eine romantische Erzählung sehr gut und passend gewählt. Auch die Kulisse stimmt und fügt sich gut in das Gesamtbild.

    Genau das hättest du vielleicht noch etwas mehr ausnutzen können - in Form eines malerischen Sonnenuntergangs, dem Spiel des Lichtes auf den Dächern der Stadt oder etwas in der Art, dass einem auch als Außenstehender das Herz aufgeht.

    Was ich vermisst habe, ist ein bisschen mehr Content bzw. Hintergrund zu den beiden Protagonisten der Kurzgeschichte. Es bleibt irgendwie hängen, dass sie mit der Inquisition zu tun hatten, aber ansonsten nicht viel. Gut, ich meine auch nicht, dass du die halbe Lebensgeschichte der beiden erzählen sollst, und zu einer Person hast du in Bezug auf die Jugend ja auch etwas angedeutet. Aber gerade Leliana bleibt ein wenig im Schatten - so kleine Eckpunkte wie ihre Eigenschaft als Meisterspionin, sprich was sie macht(e) und ausgemacht hat, gewisse Eigenschaften - das wäre noch schön gewesen. Interessant wäre im Übrigen auch gewesen, zu erfahren, wie die beiden zusammengekommen sind, welche Schwierigkeiten sie überwinden mussten usw. Aber vielleicht bietet das ja Material für eine neue Geschichte? Spannend fänd ich ja auch, mehr über die Handlung von Origins an sich zu erfahren.


    Machs gut und hab viel Spaß am Schreiben!


    - Sheo


    P.S.: Weil er es sich gewünscht hat, auch noch einmal ein Shoutout an Flocon ;)