So, ich geb jetzt auch mal noch meine abschließende Meinung über die Animes ab, die ich in dieser Season gesehen habe.
Citrus
Fangen wir mal damit an. Ich habe es nach über der Hälfte doch noch gedropt.
Es haben hier ja schon einige geschrieben, dass es gerade am Anfang manchmal ziemlich rapey war, und teilweise hat es auch etwas plump gewirkt, wie die sich einfach immer wieder gegenseitig Küsse aufgezwungen haben, um ihre Gespräche zu beenden, weil ihnen scheinbar ansonsten nichts eingefallen ist, aber damit konnte ich bis zu einem gewissen Grad leben, gerade auch mit der Aussicht darauf, dass es dann besser wird, sobald wirkliche Gefühle ins Spiel kommen.
Und genau das ist dann auch geschehen… für ungefähr zehn Minuten, bevor diese Kindheitsfreundin von Yuzu ins Spiel kam, um das Ganze in ein mit Missverständnissen durchzogenes Love Triangle zu verwandeln. Gut, ein Love Triangle war es wegen Meis Kindheitsfreundin auch schon vorher, aber die hat mich nicht annähernd so sehr gestört wie diese rosahaarige Nervensäge. Als die zwei Episoden später immer noch da war und immer noch versucht hat, Yuzu und Mei gegeneinander auszuspielen, hat es mir dann gereicht.
Und Harumi hätte wesentlich mehr Screentime verdient gehabt, weil sie einfach Best Girl war.
5/10
Kokkoku
Das Setting bei Kokkoku ist wirklich interessant, und von der Story her war es auch nicht allzu schlecht. Mir hat gefallen, dass nicht alle Schurken nur religiöse Fanatiker waren, sondern einige auch wegen des Geldes oder aus sonstigen Gründen mitgemacht haben. Das hat es dann auch realistischer wirken lassen, als sich einige davon den Hauptcharakteren angeschlossen haben.
Wo wir bei den Hauptcharakteren sind: Juri ist badass. :D
Das Ende war ein bisschen seltsam, wie Sagawa sich da in ein Baby verwandelt hat, aber danach war es ziemlich gut dargestellt, wie es ist, so viel Zeit in einer vollkommen stillstehenden Welt verbringen zu müssen und vielleicht nie wieder zurückzukehren.
Die Auflösung am Ende kam zwar so ein bisschen aus dem Nichts, wurde aber ganz am Anfang in der ersten Episode schon angedeutet, von dem her geht es in Ordnung.
7/10
Mahoutsukai no Yome
Hier fange ich mal mit einem Zitat an:
Zitat von HibariUff. Hier musste ich mich gegen Ende doch regelrecht zwingen, den Anime zu beenden, da mich der Anime an irgendeinem Punkt verloren hat.
Ging mir genauso.
Die erste Hälfte des Animes war eigentlich ziemlich gut, schön anzusehen, netter Soundtrack, emotionale "Ministorys" und eine deutliche Entwicklung in der Beziehung zwischen Chise und Elias.
Nur in der zweiten Hälfte… ich kann nicht einmal genau sagen, warum, aber irgendwie ist MahoYome da zunehmend langweiliger geworden, sodass ich dann tatsächlich froh war, es endlich hinter mir zu haben – und das ist eigentlich nicht gut.
Vor allem die "Actionszenen" waren ziemlich schlecht, also zum Beispiel die Stelle mit dem Drachen in der Auktionshalle. Allein schon die Musik, die da im Hintergrund läuft, die war so unterirdisch, vor allem verglichen mit einigen Stücken des Soundtracks, die man schon vorher gehört hat. In der Hinsicht hat auch das zweite Opening versagt, das einfach mal um Welten unter dem ersten liegt.
Und haben die tatsächlich erwartet, dass am Ende irgendjemand Mitleid mit Josef/Cartaphilus bekommen würde, wegen der Backstory? Die hätte mich um ehrlich zu sein nicht weniger interessieren können.
Eigentlich echt schade, dass das am Ende so dermaßen nachgelassen hat, wäre sonst wahrscheinlich eine 8/10 geworden. So ist es nur eine 6/10.
Killing Bites
Holy, dieser Twist am Ende. Ich bin normalerweise recht gut darin, Twists zu predicten, und am Anfang des Animes hab ich mir sogar noch gedacht, dass wahrscheinlich irgendwann jemand versucht, ihn abzumurksen, weil er als Außenstehender zu viel weiß, aber das hab ich dann in der letzten Episode, nachdem eigentlich ja alles vorbei schien, schon nicht mehr erwartet. Die Überraschung ist definitiv gelungen.
So viel mehr habe ich zu Killing Bites eigentlich nicht zu sagen. War jetzt nicht unbedingt die beste Story, aber durchaus unterhaltsam. Gängigen Tropes entsprechende, aber trotzdem nicht uninteressante Charaktere, ein nettes Deathmatch, ein hervorragender Soundtrack, ich kann mich nicht beklagen. Freue mich schon auf die zweite Staffel, die nach dieser letzten Szene unbedingt kommen muss.
7/10
Yuru Camp
In jeder Season braucht es irgendeinen Anime, bei dem man sich einfach zurücklehnen und ein wenig Tee trinken kann, dieses Mal ist das Yuru Camp. Es ist erstaunlich, wie entspannend es sein kann, ein paar Mädchen beim gemütlichen Campen zuzusehen, sich dabei mit ihnen am Zeltaufbau und Feuermachen zu erfreuen, sowie an den erstaunlichen, ruhigen Landschaften fernab der Großstädte. Das Ganze wird untermalt von einem malerischen Soundtrack, der die Gefühle, die der Anime vermitteln will, absolut perfekt einfängt und an den Schauer weiterleitet.
Yuru Camp hat in mir das Verlangen geweckt, selbst mal wieder Campen zu gehen und es mir irgendwo an einem See gemütlich zu machen.
8/10
Death March Kara Hajimaru Isekai Kyousoukyou
Was wäre eine Anime-Season heutzutage ohne einen neuen Isekai? Und wieder einmal ist es einer von der Art, wo der Hauptcharakter von Anfang an op ist, so wie beispielsweise in Overlord oder dem erst kurz zuvor gelaufenen "Isekai Smartphone". Nur ist Ersteres bekanntlich gut, Letzteres dagegen ein Reinfall. Was von beidem ist also Death March?
Meiner Meinung nach gut. Jedenfalls deutlich besser als Smartphone.
Death March ist in erster Linie ein SoL, der sich nicht wirklich ernst nimmt. Der MC weiß zwar, dass er wahrscheinlich mächtig genug ist, die ganze Welt zu erobern, hält sich aber ähnlich wie Ainz in Overlord erstmal zurück und analysiert die Situation. Nur legt er dabei keinen Wert darauf, als übermächtiger Magier erkannt zu werden, sondern hält sich diesbezüglich eher bedeckt und versucht in gewisser Weise nur, das Leben in der neuen Welt zu genießen – und als Bonus gibt's noch einen Harem obendrein.
Letztlich sind das alles nicht wirklich außergewöhnliche Aspekte, dennoch finde ich, dass Death March äußerst unterhaltsam ist, gerade auch dadurch, dass der MC nicht wie viele andere MCs immer nur durch direkten Kampf gewinnt, sondern auch mal, indem er die richtigen Worte wählt. Das zeigt sich vor allem am letzten Arc, wo er sein Verhandlungsgeschick unter Beweis stellt und sich letztlich den Sieg durch einen simplen, aber einfallsreichen Trick sichert, ohne auch nur einmal eine seiner Waffen zu ziehen.
Der Harem wird gegen Ende hin zwar ein bisschen zu groß für meinen Geschmack, dafür haben die Mädels aber durchaus eigene Persönlichkeiten und sind nicht eine wie die andere. Und gerade die beiden kleinen Tiermädchen sind unglaublich niedlich.
Und das Ending muss ich auch erwähnen, das ist nämlich meines Erachtens eines der besten dieser Season.
7/10
So, das ist jetzt mal die erste Hälfte.
Morgen (oder irgendwann in den nächsten Tagen) kommen dann noch Bewertungen zu Darling in the Franxx, Fate/Extra: Last Encore, Nanatsu no Taizai, Overlord, Violet Evergarden und Sora yori mo tooi basho.