Und dann hab ich da noch @Venelia:
Die Liebenden: Liebe(sbeziehungen), Selbstliebe, Entscheidungen
Das Rad des Schicksals: Glück, äußere Umstände, Erinnerung an Eigenverantwortung
Die Sonne: Positivität, Freude, Spaß, Lebensgenuss
Das ist also mein Oneshot / meine Kurzgeschichte. Die meisten werden wohl sagen, ich hatte ein glückliches Blatt, tue ich auch, aber mir ist einfach lange Zeit kein guter Zufall eingefallen. Jetzt hab ich irgendwann einen gefunden, aber dann hat die Qualität halt unter dem Zeitdruck gelitten. Toll ist er jetzt nicht, aber ich hoffe, einigermaßen Ok
„You better lose yourself in the music, The moment, you own it, you better never let it go…“, dröhnt die Stimme von Eminem aus meinen Kopfhörern, während ich etwas gedankenverloren und erschöpft am Ende einer langen Arbeitswoche in der U-Bahn sitze, die mich nach Hause bringt. Ich habe mir jetzt den Urlaub in der nächsten Woche verdient, denke ich mir mit einem müden Grinsen auf den Lippen. Eine turbulente und anstrengende, letzte Zeit liegt nun hinter mir, aber keineswegs im negativen Sinne. Nein, im Gegenteil. Überall scheint im Moment die Sonne auf mich hinab zu scheinen. Beruflich bin ich vor einem guten Monat zum Abteilungsleiter befördert worden und privat läuft alles perfekt. Plötzlich vernehme ich ein kurzes Vibrieren und blicke auf das Handy in meiner Hand, auf welchem rasch das Bild meiner wundervollen Herzdame mitsamt einer WhatsApp Nachricht von ihr erscheint.
„Hey Schatz, komm unbedingt so schnell wie möglich heim, ich habe sehr tolle Nachrichten“
Neugierig setze ich mich motiviert daran zu antworten, doch halte kurz vorm Abschicken ein. Wäre es nicht schöner, diese Neuigkeiten von ihr persönlich zu erfahren, und den kurzen Heimweg noch gespannt zu warten? Lächelnd lösche ich die angefangene Nachricht und lege mein Smartphone auf meinen Schoß. Mein Blick bleibt leer an dem rot-gelb gestreiftem Muster der U-Bahnsitze hängen, doch meine Gedanken schwirren in ganz anderen Gefilden, nämlich um meine Liebste. Ihre wundervolle sanftmütige und liebevolle Art, bei der ich mich immer so sehr wohlfühle, ihr hübsches Gesicht, die vollen, roten Lippen, die tiefen, braunen Augen und die in meinen Augen perfekten Nase. Ihre langen, leicht gewellten, dunkelbraunen Haare und ihr fantastischer Körper. Vorsichtig streiche ich ein widerspenstiges Haar aus meinem Gesicht, welches nicht mehr durch das Wachs zusammengehalten wird und denke weiter lächelnd an die, in meinen Augen tollste Person auf dieser Erde. Diejenige, die mich immer so glücklich macht und mit der jeder Tag aufs Neue das Paradies ist. Und das auch schon seit so vielen Jahren. Seit wir in der Abschlussschulklasse ein Paar geworden sind und nach der Hochzeit im vergangen Jahr noch mal mehr. Zum vollkommenen Glück allerdings, fehlt noch irgendetwas … oder irgendjemand. Schon seit einigen Jahren haben wir den gemeinsamen Kinderwunsch, jedoch ist uns bisher die Erfüllung, trotz zahlreicher versuche, verwehrt geblieben. Selbst alle Ärzte die wir aufgesucht haben sagten, dass wir uns eher keine großen Hoffnungen auf einen Erfolg machen sollen. Doch meine Liebe zu meinem Engel, mindert dies kein kleines Stückchen. ‚Wie habe ich sie bloß verdient?‘, frage ich mich nicht zum ersten Mal, von meinem Glück erstaunt, sie an meiner Seite zu haben. Meine Musikplaylist wandert weiter nach unten und nun ist statt Eminem die Stimme von Ahmed Chawki zu hören „Habibi, I love you, I need you“, doch dies bemerke ich nur nebenbei, da sich meine Gedanken noch immer um meine Liebsten dreht.
„Nächste Station … Goethestraße“, reißt mich die maschinelle Stimme der Lautdurchsagen aus meinen Gedanken. Meine Zielhaltestelle; von hier ist es nur ein sehr kurzer Fußweg, bis ich daheim, bei meiner Frau an unserem Haus angekommen bin. Zügig verstaue ich mein Handy in meiner Hose, greife, während ich aufstehe, an meine Umhängetasche, laufe die geringe Distanz zur Tür und halte mich an der stabilen, gelben Stange fest.
Die metallenen Räder quietschen laut auf, als sie auf den Schienen zum Stehen gebracht werden, und die Tür vor mir öffnet sich, sodass ich auf den semihellen Bahnsteig der kleinen U-Bahnhaltestelle übertreten kann, auf dem ich kurz stehenbleibe, um meine Tasche erneut einen sichereren Halt auf meiner rechten Schulter zu gewähren. Einmal atme ich tief durch, ehe ich mich umdrehe und zielstrebig zu der Rolltreppe, die zurück in die Oberwelt führt, laufe. Nach und nach komme ich weiter hoch und aufgrund des verhältnismäßig hellen Lichts, kneife ich meine Augen zusammen, damit sich meine Augen der Helligkeit anpassen können. Auch wenn die abendliche Frühlingssonne schon einiges an Intensität verloren hat, so erwärmt sie die Umgebung dennoch in milder Temperatur und erhellt sie die Umgebung dennoch mit einem wunderschönen, goldenen Schein. Doch auch dieser verblasst neben dem Anblick meines Schatzes. Mit ihr in Gedanken beginne ich den letzten, kurzen Weg zu beginnen, vorbei an einigen Lebensmittel und Drogeriemärkten, zahlreichen Häusern und durch den kleinen Park mit einem Ziel vor meinen Augen, mein Zuhause und meine Frau.
„Haaaaaaaaaaaaaaaaallo“, rufe ich singend, nachdem ich das Haus betreten habe und ziehe mir meine Schuhe und das dünne Jäckchen aus.
„Naaaaa du“, schallt es hell flötend zurück und ich folge lächelnd der Stimme in die Küche, in der es schon wundervoll nach leckerem Essen riecht. Nachdem ich mir auf dem Platz neben ihr Platz genommen habe, drehe ich mein Gesicht zu ihrem und wir teilen einen innigen Begrüßungskuss.
„Na, wie war dein Tag heute so?“, fragt sie mich lächelnd.
„Ganz gut, dennoch auch anstrengend, der Chef hatte viele Aufgaben heute“, meine Antwort mit einem leicht gequälten Ausdruck auf den Lippen. „Und bei dir?“
„Bei mir ebenfalls, auch wenn der Tag wahrscheinlich nicht so intensiv wie deiner war.“
„Vielleicht, aber jetzt haben wir uns den Urlaub nächste Woche sehr verdient, ich freue mich schon auf die Zeit mit dir“, entgegne ich grinsend, als mir die Nachricht von vorhin einfällt. „Was wolltest du mir denn vorhin schreiben, mein Schatz?“
„Hmm, wie wärs, wenn wir es uns später bequem machen und ich es dir dann verrate?“, spricht sie geheimnisvoll, woraufhin ich mit einem Lächeln auf den Lippen nicke und mich wieder meinen Nudeln widme.
Dicht aneinander und unter einer warmen Wolldecke gekuschelt, schweifen unsere Blicke auf den Bildschirm des Fernsehers, auf welchem unser Lieblingsfilm kommt. Der fruchtige Duft einiger angezündeter Kerzen steigt mir in die Nase und bildet mit dem meiner Frau eine wunderbare Harmonie, meiner Meinung nach, die beste der Welt.
„Du Schatz? Ich wollte dir ja etwas sagen“, sagt mir meine Frau plötzlich, mit ihrem Gesicht noch immer zum TV gewandt.
„Jaa, schieß los“, antworte ich ihr entspannt. Rasch dreht sie ihr Gesicht zu mir und ich gerate kurz ins Stocken. In ihrem Gesicht, das herzschmelzendstes Lächeln auf den Lippen, was ich je gesehen habe und ihr Ausdruck volles, purstes Glück. Mit zittriger Stimme verkündet sie die Wörter, die mich zum allerglücklichsten Mann auf dieser Welt machen.
„Ich bin schwanger.“